Lauter Animes 662

lauter.anime:Manga,Manhwa&Manhua

Manga, Manhwa und Manhua

(Foto: deberarr, istock)

Nein, das ist nicht der Beginn eines Zungenbrechers, sondern die asiatischen Formate des Comics. Mangas sind ja mittlerweile jedem geläufig, schließlich verzeichnen sie in Deutschland gerade einen richtigen Boom. Seit langem wächst die Branche und Corona hat 2021 zu einem Spitzenjahr mit einem Anstieg von 75 Prozent der Verkäufe gegenüber dem vorherigen gemacht. Damit machen Mangas mittlerweile über drei Viertel des gesamten Comic-… oder nun eher Manga-Marktes aus.

Light Novel – Manga – Anime

Gerade jüngere Zielgruppen werden über den Aufstieg von Animes zum Mainstream-Produkt und den dazugehörigen Clips oder Memes auf Social Media auch auf die „Buchversion“ aufmerksam. Dort lassen sich Mangas und Light Novels - ein eher textlastiges Format mit einzelnen ganzseitigen Bildern – auch auf Deutsch finden, was einen vielfältigen Medienmix ergibt. So wird oft erst ein Light Novel geschrieben und die Story erhält dann Adaptionen im Bereich Manga, Anime, Game usw.

Wo bleiben da Manhwa und Manhua?

In dieser Kette lassen sich die Manhwa und Manhua kaum wiederfinden, das „Wo“ ist aber trotzdem wichtig, so ist der Unterschied geografischer Art:

  • Manga – japanisch, schwarz-weiß, Leserichtung: hinten-vorne | rechts-links
  • Manhwa – koreanisch, farbig, Leserichtung: wie im Westen („normal“)
  • Manhua – chinesisch, farbig, Leserichtung: wie im Westen („normal“)
  • Sonderfall: Manhuas aus Hong Kong und Taiwan werden wie Mangas rückwärts gelesen.

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Isekai, K-Drama und Wuxia

Natürlich ist dies nur eine oberflächliche Unterteilung, besonders die verschiedenen Genres wurden intensiv durch die Herkunftsländer geprägt. Während Mangas momentan sehr viel Zuwachs im Isekai-Bereich (Protagonist wird in Fantasy-Welt teleportiert) bekommen, orientieren sich Manhwas an K-Dramaserien oder thematisieren Videospiel-artige Welten und die Manhua-Szene wird von Wuxia-Storys dominiert, in denen durch Martial Arts und Meditation besondere Kräfte erlangt werden.

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Vom Krieg gezeichnet

Ein vielleicht unangebrachtes, aber passendes Wortspiel, da besonders die Kriege im asiatischen Raum einen Einfluss auf heutige Storys haben. Wer sich geschichtlich weniger auskennt: Japan war Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts sehr stark militarisiert, hat China ordentlich zugesetzt und Korea sogar erobert. Wie in US-Blockbustern Russland ist deswegen aus koreanischer oder chinesischer Sicht oft Japan der Antagonist.

Wie du mir, so ich dir

Die heutige Auswirkung der Problematik – japanische Anime-Studios adaptieren so gut wie keine Manhwas und Manhuas (Korea bzw. China selbst glänzen bei Animationen nicht gerade). Und das, obwohl legale und kostenlose Seiten wie „WEBTOON“ Millionen von Leser:innen haben.

Der (mögliche) Wandel

Die genannte Plattform hat seit Ende 2019 sogar eine Partnerschaft mit Crunchyroll, dem Streamingtitan aus den USA, sodass vor kurzem mehrere Manhwa auch eine Anime-Adaption bekamen. Und kurz darauf gab es selbst in der Anime-Community einen Hype um den Manhwa Solo Leveling, sodass dieser nun vom japanischen Studio A-1 Pictures (Sword Art Online, Love is War, Black Butler, ...) adaptiert wird.

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Die Politik

Ja sogar bis in die Politik reicht unser Thema, denn durch Chinas Machtstellung im asiatischen Raum und dessen bedrohliche militärische Ausrichtung rücken gerade Korea, Taiwan und Japan näher zusammen. Entspanntere Beziehungen könnten auch starke Auswirkungen auf die Anime-Branche haben und zu mehr Adaptionen von Manhwas führen.

Eine Goldgrube?

Kommt nach dem Vorreiter Solo Leveling jetzt eine große Welle an adaptierten Manhwa (mit China bleiben die Beziehungen angespannt) auf uns zu? Meine persönliche Sicht: eher nicht. Manhwas bzw. Webtoons überzeugen durch bildgewaltige Seiten, die sich kaum an den Panel-Aufbau von Mangas zu halten scheinen. Vom künstlerischen Aspekt werden hier Manga sogar teilweise übertrumpft. Dafür haben Mangas die besseren Storys und für eine Anime-Adaption ist das entscheidend, da hier krasse Szenen in Farbe eh dazukommen.

Anime-Tipps für den Herbst

Im Herbst kommt zwar erstmal nur ein Anime-Film auf die große Leinwand, dieser hat es dafür besonders in sich.

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One Piece Film: Red | 13.10.

Die mittlerweile fünfzehnte Verfilmung des wohl bekanntesten Animes kommt sowohl in Originalsprache mit deutschen Untertiteln, als auch in Synchronfassung in unsere Kinos. Nachdem schon die beiden Vorgänger „One Piece: Gold“ (2016) und „One Piece: Stampede“ (2019) bundesweit für ausverkaufte Säle sorgten, dürfte für Fans auch dieser Teil wieder besonders spannend werden. Diesmal ist die Strohhut-Bande nämlich zu Besuch auf der Musikinsel Elegia, wo Prinzessin Uta, die beliebteste Gesangs-Diva der Welt, ihr erstes Live- Konzert gibt. Und die ist niemand weniger als die Tochter des Piraten-Kaisers Shanks.

Monatliche Highlights

24.9. | 29.10. | 19.11. RESPAWN Berlin | METRONOM Berlin: Community-Treffen von 18 - 23.30 Uhr

21.-23.10. | MEX | Messe Berlin: Messe für Manga, Anime, Cosplay, Japan, Korea, Gaming u.a.

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Regionales

Neben dem Kino forderten die bisherigen Event-Tipps oft den Weg in die Hauptstadt, schließlich haben die meisten lokalen Anbieter entweder Corona nicht überlebt oder sind auf Kinder ausgelegt. Doch ein „Monatliches Manga Meetup“ in Cottbus - Töpferei Möbert – bildet hier eine Ausnahme, die in Sachen Größe zwar kein Vergleich ist, dessen Charme aber gerade diese heimliche Atmosphäre ausmacht. Auf der nächsten Doppelseite könnt ihr euch nochmal wortwörtlich ein Bild vom Treffen machen.

Monatliches Manga Meetup in Cottbus

Zum Treff

Ausrichterin Siggiko auf Instagram

Lifestyle 708

lauter.lieblingsort:phototanella

„Bei meinem Lieblingsort denke ich sofort an das Chekov, ein Jugendclub in der Stromstraße 13 in Cottbus. Hierher bin ich gekommen, um Anschluss in meiner neuen Heimatstadt zu finden und mich ehrenamtlich zu engagieren. Sofort wurde ich herzlich im Team aufgenommen, sodass sie innerhalb kürzester Zeit zu einer Art Familie für mich wurden. Hier habe ich schon viel gelacht, geweint und mich kreativ ausgelebt. Wenn du irgendwann mal in unserer schönen Ecke unterwegs bist, dann komm gerne vorbei, trink mit mir eine Himmelspforte und ich erzähle dir mehr. ;)“

Daniele aka. phototanella / Aufgenommen am Chekov Cottbus/ Instagram: @phototanella

phototanella bei lauter.leute

In jeder Ausgabe stellt ein:e Fotograf:in ihren absoluten Lieblingsort vor. Dieser darf in der Lausitz sein oder auch darüber hinaus – Hauptsache schön! Du möchtest auch mitmachen? Dann kontaktiere uns via Facebook, Instagram oder per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

 

Jobs / Ausbildung / Praktikum

 

Lifestyle 653

lauter.money:RedakteurJokoübersInvestieren

Redakteur Joko: Auf Partys als DJ und Eventmanager unterwegs, während die Finanzen ganz nebenbei geregelt werden.

Inflation und Sparen – das waren die Themen unserer letzten lauter.money Rubrik, mit dem Fazit: Lieber investieren, als Geld durch steigende Preise wieder zu verlieren. Trotz dubioser Finanzgurus, predigenden Börsenexperten und geringer Expertise hat unser Redakteur Joko diese Hürde genommen und berichtet nun, wie es lief.

Begriffe

  • Daueraufträge: regelmäßige Überweisungen
  • Aktien: minimaler Anteil an einer Aktiengesellschaft
  • Depot: Konto mit Aktien etc.
  • Portfolio: Zusammensetzung des Depots – Mischung aus Aktien, Anleihen etc.
  • Aktienfonds: Pakete mit Aktien verschiedener Unternehmen
  • ETF: Fonds, die über die Börse gehandelt werden
  • Rendite: Betrag, um den angelegtes Geld wächst
  • Dividenden: Geldausschüttung von Aktiengesellschaften an Anleger

Wie viel Erfahrung hast du im Bereich Investments?

Ich setze mich seit etwa vier Jahren mit dem Thema Geldanlage auseinander und fing vor drei Jahren mit dem Investieren an. Seitdem lasse ich mein Portfolio beständig anwachsen – und zwar mit monatlichen Daueraufträgen.

Was war dein erster Schritt hin zum Investieren?

Das Lesen eines Buches von Bodo Schäfer: „Money oder Das 1x1 des Geldes“. Damit hatte es bei mir Klick gemacht und ich erkannte, dass ich so schnell wie möglich damit anfangen muss, privat für mein Alter vorzusorgen. Also begann ich damit, mich über Anlageformen und deren Vor- und Nachteile zu informieren.

Wie viel hattest du gespart, bevor du dein Depot eröffnet hast?

Gar nichts - ich habe monatlich von der Hand in den Mund gelebt.

Wie viel von deinem Lohn legst du dir beiseite?

Jeden Monat investiere ich 125 Euro in verschiedene Finanzprodukte. Zusätzlich wandern 25 Euro auf mein Notgroschen-Konto, durch das ich jährlich 300 Euro für Zwischenfälle, wie die baldige Stromabrechnung, beiseite packe.

In was hast du investiert?

Momentan habe ich Depots bei der Sparkasse, der Deutschen Bank und der ING. Auf diesen verwalte ich fünf verschiedene Aktienfonds und ETFs.

Was macht deine Finanzprodukte für dich so attraktiv?

Sie bieten für mich das beste Verhältnis zwischen Risiko und Rendite. Jeder meiner Aktienfonds und ETF beinhaltet Anteile an Aktien von tausenden Firmen, die sich über alle denkbaren Branchen und Länder erstrecken. Der Clou: Performed eines der enthaltenen Unternehmen nicht so gut, dann fällt das kaum ins Gewicht. Dafür ist aber auch die zu erwartende Rendite nicht die Welt. Konkret wuchsen meine Aktienfonds und ETFs in den vergangenen 20 Jahren durchschnittlich um 5 bis 10 Prozent im Wert.

Du machst also 5 bis 10 Prozent Rendite im Jahr?

Ja, aber nicht nur. Manche Aktiengesellschaften zahlen bekanntlich Dividenden aus, welche bei mir automatisch reinvestiert werden. So baut sich ein Zinseszinseffekt auf, mathematisch betrachtet also eine exponentielle Renditekurve.

Diagramm Zinseffekt

Hast du schon überlegt, in Formate zu investieren, die mehr Geld abwerfen könnten?

Investments in einzelne riskante Titel kommen für mich nicht in Frage, denn sie setzen voraus, dass ich mir täglich die Zeit nehme und mich damit auseinandersetze. Je höher nämlich die mögliche Rendite ist, desto höher ist auch das Verlustrisiko. Jede:r sollte für sich den passenden Weg finden, auf welchem sich das Risiko-Rendite-Verhältnis gut anfühlt. Ich habe wenig Aufwand und eine Rendite, die in der Regel höher als die Inflationsrate liegt. Dabei ist ein langer Atem vorausgesetzt - das ist bequem, aber auch nichts für jedermann.

Hast du schon größere Rückschläge erlebt?

Tatsächlich haben die wirtschaftlichen Unruhen infolge des Ukrainekriegs meine Wertsteigerungen der beiden Vorjahre fast komplett aufgefressen. Das kann sich wie ein Rückschlag anfühlen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass auf jede Krise ein noch größeres Hoch folgt.

Ist dann jetzt eine gute Zeit mit dem Investieren anzufangen?

Ja, weil die Kurse gerade so niedrig sind wie seit Jahren nicht mehr. Das bedeutet: Man bekommt mehr Anteile für sein Geld.

Wie viel Geld willst du dir für deine zukünftige Rente beiseiteschaffen?

Als Rentner schalte ich vom Reinvestieren ins Ausschütten im. Gehe ich weiterhin von einer Rendite von 5 Prozent pro Jahr aus, dann würde mir 1 Million in Aktienfonds und ETFs eine jährliche Ausschüttung von 50.000 Euro einbringen. Das mag utopisch klingen, aber immerhin habe ich schon angefangen!

Wenn jemand am Investieren interessiert ist – was wäre deine Message?

Nicht zu sparen und sich auf die gesetzliche Rente zu verlassen, sollte meiner Meinung nach keine Option sein. Einfach anfangen! Umso früher man startet, desto stärker kann der Zinseszinseffekt (s.o.) seine Wirkung entfalten.

Anregungen, Feedback, (nachträgliche) Fragen? Schreib uns via Instagram: @lauter.de

Lifestyle 598

lauter.blablaHerbst2022

Die Blablas der Herbstausgabe 2022

Inflationswitz: Was heben sich Deutsche auf für schlechte Zeiten? Kartoffelpuffer, höhö

Hallo, will jemand meinen alten Laptop kaufen? Intel Core i5, Nvidia Grafik, 3 Jahre alt

Liebe L., ich wollte dir schon immer mal sagen, dass ich dich mega scharf finde. Dein T.

Ich spotte die Rothaarige, die am 31.8. allein mit ihrem Pudel beim Italiener im Lausitz-Center gegessen hat. #fellinlove

Liebe lauter-Babos, euer Interview mit Swiss fand ich richtig Bombe. Und erst recht den Moshpit beim Laut Gegen Nazis!

Kleinanzeigen? Witze? Suche? Biete? Liebesgeständnisse? Heiratsanträge? Scheidungen? Fragen? Antworten?

100% anonym!

Schreib uns bei Insta, Facebook oder per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und dein Blabla landet in der nächsten Ausgabe!

Lifestyle 762

WiearbeitetessichbeiEDEKA?

Freie Ausbildungsplätze ab August 2023 in Peitz – jetzt bewerben! (Fotos: Fotoatelier Goethe)

Der Lebensmitteleinkauf gehört bei uns zum Alltag. Der wohl bekannteste Supermarkt Deutschlands – EDEKA – öffnet seit mehr als 100 Jahren werktags seine Türen und bringt ein Sortiment von Tausenden Food- und Non-Food-Artikeln an Mann und Frau. Doch wie ist es eigentlich, dort zu arbeiten?

EDEKA liebt Mitarbeiter

Sehr angenehm – das sagen nicht nur die Bewertungen auf Jobportalen, sondern auch die Inhaberin Sandy Weidemann. Sie führt seit 16 Jahren den EDEKA Weidemann in Peitz. „Eine gute Bezahlung und faire Arbeitszeitmodelle gehören zur Selbstverständlichkeit“, so Sandy Weidemann.

Ausbildungsstart im August 2023

Der Weg in die Festanstellung bei EDEKA beginnt beispielsweise mit einer Ausbildung. Jährlich starten rund 8.000 Azubis im EDEKA-Verbund, darunter 4 bei EDEKA Weidemann 2022. Wählen kann man hier zwischen dem/der Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder Verkäufer/-in. Über ein Junioren-Aufstiegsprogramm kann man anschließend auch höhere Positionen erreichen. Die nächsten Azubis bei Weidemann starten im August 2023.

Einzelhandel von A bis Z

Bei der Ausbildung lernt man, was alles zum Organisieren eines Supermarktes dazugehört, damit wir alle unser gewohntes Einkaufserlebnis haben. Beim EDEKA in Peitz dürfen Azubis auch ihre eigenen Ideen einbringen und Aktionsprodukte bzw. ihre Präsentation selbst gestalten. „Mitbringen sollte man für einen Ausbildungsplatz einen Abschluss der 10. Klasse mit guten Noten“, so Sandy Weidemann, „wer außerdem gut mit Menschen umgehen kann, ist bei EDEKA Weidemann genau richtig!“.

Kontakt und Infos unter:

www.edeka-weidemann.de

Mehr Impressionen aus dem EDEKA Weidemann in Peitz:

GOE 5473

GOE 5615

GOE 5528

Demokratie 675

NichtdieblauenSocken!DieKampagnezurCottbuserOB-Wahl

Wir provozieren mit Humor und setzen ein Zeichen für demokratische Werte in Europas Modellstadt für Strukturwandel!

Am 11. September wird in Cottbus ein:e neue:r Oberbürgermeister:in gewählt, sieben Kandidaten sind im Rennen. Eine Wahl, die auf den ersten Blick kaum bedeutend scheint, rangiert Cottbus mit seinen rund 99 Tausend Bewohnern der Größe nach doch nur auf Rang 82 der deutschen Städte. Dennoch hat diese Wahl für die zentralen Zukunftsfragen eine nationale, wenn nicht sogar europäische Dimension. Gewählt wird nicht nur die Stadtspitze, sondern eine strategische Personalie im Herzen des Strukturwandels der sich beispielhaft wandelnden Kohleregion.

Cottbus ist als Oberzentrum der Lausitz Taktgeber des Braunkohlereviers im Transfer zu Europas Modellregion für Klimaschutz, Wachstum und Strukturwandel. Hier soll etwas entstehen, dass den weiteren rund 40 Kohleregionen Europas als Vorlage für ein nachhaltiges, klimafreundliches Wirtschaften und Leben dient. Allein in Cottbus werden u.a. mit Megaprojekten wie Europas modernstem Bahnwerk, einer Universitätsmedizin und einem neuen Forschungscampus über vier Milliarden Euro investiert. Rund 15.000 neue Arbeitsplätze sollen dazu in der Stadt entstehen. Parallel wächst der Cottbuser Ostsee als größter von Menschenhand geschaffener See Mitteleuropas an die Stadt heran. Deshalb wirbt die Stadt derzeit bundesweit als „Boomtown“ um Mitgestalter. Europas Green Deal – sein Erfolg könnte maßgeblich in Cottbus und der Modellregion Lausitz entschieden werden.
Die Cottbus-Wahl wird zeigen, wessen Handschrift dieser Aufbruch in den kommenden Jahren mitträgt.

Junge Menschen sehen die Stadt als weltoffenen Chancenort

Viele junge Cottbuser:innen sehen ihre Stadt als bunten, weltoffenen Chancenort. Eine Gruppe von Akteuren möchte deshalb allen Bewohnern im Vorfeld der Cottbus-Wahl deutlich machen, dass Populismus auf dem Nährboden erfahrener Enttäuschungen, der keine wirklichen Lösungen anbietet, die falsche Wahl ist – und einer lebenswerten Zukunft in ihrer Heimat entgegensteht. Analog zum bekannten Wahlkampfmotiv der „Roten Socken“ (Bundestagswahl 1994) gegen einen damals vermeintlich drohenden Linksrutsch wenden sie sich in einer humorvollen Aktion gegen Populismus und rechtes Gedankengut.

Die erste Blaue-Socken-Kampagne Deutschlands soll in Cottbus ein klares Signal für eine junge Generation setzen, die hier mit passenden politischen Rahmenbedingungen Antworten auf den gesellschaftlichen und ökologischen Wandel geben möchte.

Bunt besockte Protagonist:innen

Die Protagonist:innen, deren bunt besockte Beine die Kampagne in die Öffentlichkeit tragen, stehen beispielhaft für die Vielfalt und Weltoffenheit der Stadt. Aufgenommen wurde das Fotomotiv im Regenbogenkombinat Cottbus, das Heimat der queeren Community der Stadt ist. Initiiert wurde die Kampagne von der Vereinsjugend Pro Lausitz (Pro Lausitzer Braunkohle e. V.). Unterstützt wird die Kampagne weiterhin von verschiedenen Aktiven der Zivilgesellschaft, wie beispielsweise der Initiative Junge Lausitz, dem Brandenburgischen Präventions- und Rehabilitationssportverein e.V. (größter Sportverein im Landessportbund Brandenburg), der Gründungswerkstatt Zukunft Lausitz und dem CSD Cottbus e.V. Für die Umsetzung sorgte das Kreativbündnis Lausitz Marketing AG. Die Blaue-Socken-Kampagne wird per Plakatierung im Stadtbild und Kommunikation im Web und Sozialen Medien umgesetzt.

Lars Katzmarek, Vorstand Pro Lausitz: „Im Ankerzentrum des Lausitzer Strukturwandels stehen wir junge Menschen für Vielfalt und Willkommenskultur. Mit einem klaren JA zu einem Miteinander im Aufbruch der Lausitz wollen wir zur Cottbus-Wahl alle Wähler:innen motivieren, Stadt und Region für die kommenden acht Jahre in weltoffene Hände zu legen.“

Laura Staudacher, Initiatorin Junge Lausitz: „Cottbus braucht junge Menschen – nicht nur, um den Strukturwandelprozess erfolgreich zu bewältigen. Wir wollen als junge Generation ein Zeichen dafür setzen, dass sich auch andere für unsere Lebensrealität in einer weltoffenen und zukunftsgewandten Stadt begeistern.“

Frances Herrmann, Team Paralympics Deutschland/ehem. Weltrekordlerin und mehrfache Paralympics-Medaillengewinnerin: „Cottbus ist aktuell Deutschlands Hauptstadt der Paralympics und gewann zuletzt mehr Medaillen als Berlin, München, Hamburg und Stuttgart zusammen. Mein Cottbus ist eine weltoffene Stadt für alle Menschen, die ich gern mit Sportsgeist und bunten Socken gegen Populismus verteidige.“

Amadeo Löder, Team lauter-Medien: „Wir wollen der jungen Generation im Wandel der Lausitz eine Plattform geben – und wir wollen einen Erfolg dieses Wandels. Deshalb packen wir Populismus genau dorthin, wo er hingehört: in den Müll.“

www.pro-lausitz.de 

www.junge-lausitz.de 

www.bprsv-online.de

www.lauter.de

www.lausitz-marketing.de 

www.boomtown.de 

www.puecklerstadt.de

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Junge Lausitzer engagieren sich zur Cottbus-Wahl mit bunten Socken gegen Populismus: Lars Katzmarek, Laura Staudacher, Amadeo Löder und Frances Herrmann (v.l.n.r.). 

Lauter Animes 717

Crayman:Episode5

Crayman ist die Story des Studenten Ray Kolder der nicht ganz konventionell, nämlich ungewünscht per Spritze, seine Superkräfte erhält. Ganz anders als Superman & Co. hat er weder die heroische Denkweise noch Laseraugen, sondern ist ein Normalo … nur eben mit Krebskräften. Ein Krebs? Lasse dich überraschen, wie er die wortwörtliche Bürde seiner Superkräfte trägt und was er gegen die Leute unternimmt, die gewaltsam versuchen, sein Leben zu verändern.

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Crayman:Episode4

Crayman ist die Story des Studenten Ray Kolder der nicht ganz konventionell, nämlich ungewünscht per Spritze, seine Superkräfte erhält. Ganz anders als Superman & Co. hat er weder die heroische Denkweise noch Laseraugen, sondern ist ein Normalo … nur eben mit Krebskräften. Ein Krebs? Lasse dich überraschen, wie er die wortwörtliche Bürde seiner Superkräfte trägt und was er gegen die Leute unternimmt, die gewaltsam versuchen, sein Leben zu verändern.

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Lauter Animes 730

Anime-Kultur+TippsimSommer

Konnichiwa!

Schon in der letzten Ausgabe haben wir mit der Akzeptanz gegenüber Animes & Manga in Deutschland ein eher “seriöses” Thema angesprochen und wollen versuchen dies auch jetzt aufrecht zu erhalten. Deswegen nun ein ernstes Thema: Kultur.

Naruto, Demon Slayer & Co.

Seriosität bei der Überschrift? Tatsächlich, denn was die beiden Shounen-Anime neben ihrem Erfolg gleich haben ist der deutliche Bezug zur japanischen Kultur. Und da sind sie nicht die Einzigen, ob Shinigamis in Death Note oder Bleach, Dämonen in Jujutsu Kaisen oder Chihiros Reise in Zauberland oder einfach nur beeindruckende Kulissen von Schreinen und Natur in Your Name - was Japan ausmacht, macht auch die Animes aus.

Anime 2022 2 Yokai
Die kuriosen Yokai entspringen vielen japanischen Sagengeschichten und lassen sich in Animes, (wie Inuyasha), Games (wie Ghost of Tsushima) oder selbst auf Süßigkeiten wiederfinden. (BIld:See page for author, CC BY 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/4.0, via Wikimedia Commons)

Deutschland und Wilder Westen?

Wenn man dagegen auf den Hintergrund der erfolgreichsten Filme hierzulande achtet, fällt da vor allem mit Platz 1 Der Schuh des Manitu auf, begleitet von Winnetou, Old Shatterhand, Der Schatz im Silbersee & Co auf. Gute 10.000km beträgt die Entfernung zwischen Deutschland und der Heimat von Indianer und Cowboys. Fack ju Göhte als Geschichte einer deutschen Oberschule liegt da schon näher und ist wenigstens auch in HD verfügbar, fühlt sich aber trotzdem nicht nach deutscher Kultur an. Aber Moment mal…

Was ist eigentlich die “Deutsche Kultur”?

Laut wikipedia gehört von Literatur, über Mode und Sport irgendwie alles dazu, andere Seite begrenzen das auf die Hochkulturund nennen Namen, wie Goethe und Schiller. Fühlt sich aber nicht ganz so an, wie der japanische Vergleich. Besser passt da schon ein weiterer der Top-Filme Deutschlands: 7 Zwerge - Männer allein im Wald. Mit 6,7 Mio. Kinobesuchern hat der immerhin rund halb soviel, wie Platz eins und kombiniert Otto Waalkes mit Märchen. Sind die Werke der Gebrüder Grimm deutsche Kultur?

Japanische Mythologie

Schon allein die Frage, was Kultur eigentlich ist zeigt eine mangelnde Präsenz auf. In Japan dagegen pilgern jährlich Millionen zu den 123 Tempeln auf dem Berg Koya und allein Kyoto zählt 2.000 Tempel und Schreine. Dabei wird in den Tempeln der Buddhismus und in Schreinen der japanische Shintoismus verehrt. Dieser vertritt die Ideologie einer beseelten Natur und als “Kami” werden Land- und Schutzgeister verehrt, die in allen möglichen Formen auftreten können (selbst in Gegenständen oder starken Gefühlsregungen).

Verbrennt die Hexe!

Was manch einer nicht weiß - Germanen, Kelten und Slawen besaßen früher eine ähnliche Vorstellung. Sie verehrten ebenso heilige Flüsse, Berge und Plätze, bzw. setzen sie mit Gottheiten gleich und auch zur Welt-entstehung hatten sie eigene Geschichten, von 9 verschiedenen Welten…

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Links mehr zur germanischen und rechts mehr zur japanischen Mythologie und Weltentstehung.

Im Laufe der Christianisierung wurde dieser alte Glauben allerdings nahezu komplett verdrängt. Die “heidnischen” Vorstellungen wurden dämonisiert, Schrate, Riesen, Zwerge, Trolle und selbst damalige Götter wurden mit dem Teuflischen gleichgesetzt und Gläubige als Ketzer abgestempelt.

Konstanz - ein besonderer Charme

Gerade dies dürfte auch der Gegensatz zu Japan sein. Hier werden uralte Traditionen weiterhin gepflegt - das beste Beispiel ist der Schrein Ise-jingū, wo seit dem Frühmittelalter ein heiliges Artefakt / Throninsignie aufbewahrt wird, die allerdings keiner zubekommen darf, nicht einmal die dortigen Priester, da es sonst Unglück bringen würde. Gerade diese alten Bräuche erzeugen ihren ganz eigenen Charme, der die Kultur Japans so interessant macht und ebenso deutlich auf Animes und Manga abfärbt. In Deutschland wäre zwar das Kirchliche oder Märchen eine vergleichbare Parallele -
Zumindest ich selbst aber, weiß auch jetzt immer noch kaum etwas über die frühere Kultur der Germanen, nehme Religion und Traditionen nicht so präsent wahr und von der früheren Mythologie habe ich nun zum ersten Mal erfahren

Anime-Tipps

Auch diesen Sommer kommen kommen viele Animes auf die große Leinwand.

26. Juli
"Sing a bit of Harmony" handelt von der mysteriösen Shion, die durch ihr Talent, vor allem das Singen, an ihrer neuen Schule schnell beliebt wird. Doch kurz darauf entdeckt eine kleine Gruppe, dass sie eigentlich der Protoyp einer künstlichen Intelligenz ist und wollen helfen ihr Ziel zu erfüllen - glücklich werden.

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August
Wer den Namen Dragon Ball noch nie gehört hat ist hier wahrscheinlich in der falschen Rubrik gelandet, schließlich begeistert das Franchise schon seit 30 Jahren und ist ein echter Klassiker. “Dragon Ball Super: SUPER HERO” hat zwar noch kein genaues Startdatum, ist aber zumindest für diesen Sommer geplant.
Damit erfolgt Crunchyrolls erste weltweite Filmveröffentlichung,der, mit weitem Ausblick in die Zukunft, 2023 ein weiteres Highlight folgen wird. Denn dort wird "Suzume no Tojimari" ebenso internationalherausgebracht, der aus der Federspitze des Regisseurs von "Your Name" entspringt.

Anime 2022 2 DragonBall Plakat  Suzume no Tojimari mikro

Monatliche Highlights:

15. - 17. Juli: Anime Messe im Filmpark Babelsberg
5. - 7. August: Elbenwald Festival im Spreeauenpark Cottbus
21. - 23. Oktober: Manga & EntertainmentEXPO (MEX) in Berlin

Manga Day 2022
Frei nach dem Gratis-Comic-Tag der im Mai stattfand ist nun der "Manga Day" für den 27. August geplant. Dieser widmet sich nun aber ausschließlich dem fernöstlichen Medium und wartet mit 25 Sonderproduktionen von 8 verschiedenen Labels auf. Darunter sind Klassiker, wie Ranma ½ und Neuheiten, wie Spy x Family - welche kostenlos in vielen Buchhandlungen zu erhalten sein werden.

Anime 2022 2 MangaDay2022 Logo

Mehr Informationen unter:
www.mangaday.de

Lauter Leute 934

lauter.leute:Patlografie

Echter Name: Patrick Lucia
Geburtsdatum: 03.01.2002
Geburtsort: Forst (Lausitz)
Beruf: Fotograf und dualer Student
Lieblingsort: Amsterdam
Lieblingsgetränk an der Bar: Mojito – mit viel Rohrzucker ;)
Lieblingsmusik im Club: Ein Mix aus Tekk und Schlager (ganz komisch, ich weiß)
Lieblingsmusik beim Chillen: Ich höre so gut wie alles, es kann ruhig oder auch ein bisschen härter sein :D
Letzter Song auf Spotify: Zeit von Rammstein

Was war dein erstes Motiv mit einer professionellen Kamera?

Als gebürtiger Forster kommt natürlich nichts anderes in Frage als unser „Dicker“ – der Wasserturm. Diesem habe ich tatsächlich auch meine Anfänge als Fotograf zu verdanken. Bei einer stürmischen Gewitternacht habe ich von unserem Fenster aus wild drauf losfotografiert. Der Wasserturm in der Mitte und die Gewitterwolken drumherum. Nach ca. 45 Minuten und 300 Bildern sind dort wahre Schätze entstanden. Eins davon habe ich auch mitgebracht – siehe unten.

Gewitterbild Wasserturm

Wer ist dein größtes Vorbild?

Eine Mischung aus Elon Musk und Steve Jobs.

Wie würdest du jemandem beschreiben, was dein Alleinstellungsmerkmal ist?

Viele, die mich nur aus den sozialen Medien kennen, sagen, es ist mein Stil. Genauso sollte es auch bei einem Fotografen sein. Meine Kunden würden mein Alleinstellungsmerkmal sicherlich als eine Mischung aus meinen Bildern und meiner persönlichen Art beschreiben. Mir ist wichtig, dass das Shooting nicht nur den Zweck des Bildermachens hat. Meine Kunden sollen sich vollkommen wohlfühlen und mein Ziel ist es, das Shooting zu einem Erlebnis zu machen.

Welche drei Eigenschaften machen für dich ein gutes Foto aus?

Bildkomposition, Farben und die Leidenschaft des Fotografen, die man sehen muss.

Welche Art von Fotos machst du?

Ich fotografiere so ziemlich alles, was mir vor die Linse kommt. In den letzten Jahren habe ich mich aber auf Paare, Familien und Hochzeiten spezialisiert, denn dort kann ich mit meiner Arbeit suuuuper viele Leute glücklich machen. Das Strahlen der Kunden, wenn sie sich zum ersten Mal die fertigen Bilder anschauen, ist unbezahlbar. Zusätzlich bin ich auch Party- und Eventfotograf.

Was hat dich überzeugt, deinen aktuellen Lebensabschnitt in der Lausitz zu verbringen?

Meiner Meinung nach ist die Lausitz eine aufstrebende Region mit vielen Potenzialen und Chancen, die es zu erkennen und anzupacken gilt. Außerdem bin ich waschechter Lausitzer und möchte auch nicht irgendwo anders hin. Ich stehe zu meiner Heimat, liebe die Art der Leute hier und an jeder Ecke bietet sich ein ganz anderes Fotomotiv. Die Lausitz offeriert mir und meinen Kunden jeden Tag neue Ideen und Locations. Von grünem Wald bis Wüste, vom ländlichen bis zum städtischen Raum, von Seen bis zur Heide – welche Region bietet diese Vielfalt denn sonst?

www.linktr.ee/patlografie 
www.patlografie.de 

Lauter Leute 912

lauter.leute:MadamMonarch

Echter Name: Jody Aliya Berndt
Geburtsdatum: 13.03.2002
Geburtsort: Cottbus
Beruf: Selbständige Künstlerin
Lieblingsort: Parks und Wälder
Lieblingsgetränk an der Bar: Wasser, sehr simpel
Lieblingsmusik im Club: Electro Swing
Lieblingsmusik beim Chillen: Alles, was mir gerade so gefällt
Letzter Song auf Spotify: Baby Don‘t Dance – Mother Mother

Wenn das Leben ein Marveluniversum wäre – in welchem würdest du gern spielen und warum?

Um ehrlich zu sein, war ich nie ein Mensch, der großes Interesse an der Welt von Marvel- oder DC-Comics oder -Filmen hatte. Mein Interesse lag eher in Animes, Cartoon-Serien und Videospielen. Wenn ich mir aber eine fiktionale Welt aussuchen könnte, würde ich gerne entweder in der Welt von Pokémon, Portal (Videospiel) oder Madness Combat (Cartoon und Videospiel) leben!

Wer hat dich zum Zeichnen inspiriert?

Nicht nur eine Person, sondern die Animations-Community zwischen 2013 und 2015 hat mich dazu Inspiriert, die Kunst wirklich ernst zu nehmen: von witzigen Videospiel-Parodien über wunderschön animierte, fan-made Musik-Videos bis hin zum Fan-Content von Serien und Spielen, die ich in dieser Zeit mochte.

Welche Bedeutung steckt hinter deinem Künstlernamen?

Als ich den aktuellen Namen ausgewählt habe, war ich in einer Zeit der Veränderung. Das Wort „Monarch“ in meinen Namen steht für den Monarchfalter. In der Spiritualität, die ich praktiziere, stehen Schmetterlinge für die Transformation, in der ich mich zu diesem Zeitpunkt gefühlt habe. Das „Madam“ hat einfach gut zu dem Wort Monarch gepasst, mehr gibt’s da nicht zu sagen!

Welche deiner Zeichnungen magst du am meisten?

Auch wenn diese nicht wirklich nach viel aussieht, hat die braune Zeichnung unten links eine wirklich große persönliche Bedeutung für mich. Und auch wenn sie nicht auf demselben Level ist, wie meine andere Kunst, wird sie immer einen Platz in meinen Herzen haben.

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Würdest du mit dem Zeichnen einmal gern deinen Lebensunterhalt verdienen? Und wenn ja: Wie weit siehst du dich auf diesem Weg?

Auf jeden Fall will ich irgendwann versuchen, meine Kunst Fulltime zu machen, sodass ich auch von ihr leben kann. Ich sehe mich auch schon auf einem guten Weg, aber man kann ja immer versuchen, noch besser zu werden!

Instagram: @madam_monarch._

Twitter: @madam_monarch

Lauter Leute 887

lauter.leute:neelaundjack

Echter Name: Neela Medea
Wohnort: Cottbus
Beruf: Schülerin am Max-Steenbeck-Gymnasium
Lieblingsort: Reiterhof
Lieblingsgetränk an der Bar: stilles Wasser
Lieblingsmusik: Pop

Seit wann reitest du – und wie kam es dazu?

Ich bin seit ich kleiner war immer mal wieder auf unterschiedlichen Reiterhöfen geritten, doch habe jedes Mal aufs Neue aufgehört, da der konventionelle Englisch-Reitunterricht nichts für mich war. 2020 kam dann in mir wieder das Interesse auf, Reitunterricht zu nehmen, aber diesmal auf einem Reiterhof, der zu mir passt. So bin ich zum Westernreiten gekommen, wo ich den respektvollen und fairen Umgang mit Pferden gelernt habe.

Dein Pferd Jack ist ein Appaloosa. Was zeichnet diese Pferderasse aus?

Also mein eigenes Pferd ist Jack nicht, auch wenn ich mir wünschte, er wäre es. Ich bin seine Reitbeteiligung und seine Besitzerin ist meine ehemalige Reitlehrerin, bei der ich das Westernreiten gelernt habe.
Dass Jack ein Appaloosa ist, merkt man ihm vor allem durch sein Aussehen an. Appaloosa haben sehr auffällige Fellzeichnungen, so auch Jack. Außerdem ist seine Rasse für das Westernreiten gut geeignet, weshalb er auch nicht der einzige Appaloosa meiner ehemaligen Westernreitlehrerin ist.

Wie kam es, dass du ausgerechnet mit Jack so stark zusammengewachsen bist – und nicht mit einem anderen Pferd?

Na ja, wenn man das so sagen will, habe ich mir von den vier Pferden meiner ehemaligen Reitlehrerin das kränkste ausgesucht. Ich wollte ihm einfach eine Abwechslung zum für ihn alltäglichen Reitunterricht bieten und etwas für seine Gesundheit tun.

Was findest du an Jack am niedlichsten?

Am niedlichsten finde ich, dass er es mittlerweile richtig genießt, wenn ich ihn kraule. Früher mochte er das nicht so, doch jetzt legt er gerne seinen Kopf auf meiner Schulter ab und zuckt super niedlich mit seiner Lippe, wenn ich ihn an seinen Lieblingsstellen kraule.

Bei Instagram schreibst du über intrinsische Motivation bei Pferden. Was bedeutet das?

Intrinsische Motivation ist die eigene, innere Motivation. Ich arbeite im Pferdetraining mit einem Konzept, das sich Intrinzen nennt. Das heißt für mein Training, dass Jack Mitspracherecht hat und seine Mitarbeit im Training durch seine eigene Motivation gesteuert wird. Somit kann er auf Übungen, die ich vorschlage, eingehen, eine andere Übung vorschlagen oder sich dem Ganzen entziehen und mir mitteilen, dass er eine Pause braucht.

Welche anderen Motivationsformen bei Pferden gibt es?

Neben der intrinsischen gibt es noch die extrinsische Motivation. Extrinsische Motivation bedeutet, dass ein bestimmtes Verhalten durch äußere Reize hervorgerufen wird. Das kann Druck sein, wenn man beispielsweise am Halfter des Pferdes zieht, aber auch Leckerlis bieten einen externen Anreiz, der ein Pferd motivieren kann.

Würdest du dir wünschen, dass mehr Menschen die intrinsische Motivation bei Pferden wecken?

Ja, denn bis jetzt arbeiten die meisten Pferdeleute noch mit extrinsischer Motivation. Doch die Anzahl der Menschen, die mit Intrinzen arbeiten, steigt stetig. Ich bin überzeugt vom Training auf der Grundlage der Eigenmotivation des Pferdes und hoffe, dass noch mehr Menschen den Spaß an spielerischem Pferdetraining entdecken.

Wenn man das Interesse hat, selbst Zeit mit Pferden zu verbringen, wie und wo kann man das als Neuling machen?

Als Neuling kommt ein eigenes Pferd oder eine Reitbeteiligung kaum nicht infrage. Deshalb reitet der Großteil der Anfänger auch auf Reiterhöfen. Hier sollte man als Reitneuling darauf achten, wo genau man Reitunterricht nimmt. In vielen Ställen wird den Schülern leider beigebracht, die mit Seilen fixierten und größtenteils in der Box eingesperrten Pferde grob und respektlos zu behandeln. Das ist den meisten Anfängern gar nicht bewusst.

Deswegen sollte man sich zuerst zu den Bedürfnissen von Pferden und den ganzen Zwangsmitteln, die so im Reitsport angewandt werden, mit ihren vielen negativen Auswirkungen auf die Pferde, belesen, bevor man auf Reiterhofsuche geht.

Instagram: @neelaundjack

Events 820

MitVollgasindenSommer!

Action mit Gokarts und bald: Paintball.

Raus aus der City – rauf auf die Kartbahn! Der Freizeitpark Löschen startet in die Kart-, Fun- & Event-Saison. Dich erwarten nervenaufreibende Rennen, attraktive Veranstaltungen, eine coole Location zum Chillen, und neu: Paintball-Action!

Der Adrenalinkick

Hol‘ dir den Adrenalinkick beim Kart-Fahren mit 6, 9 oder 18 PS. Dich erwartet eine der Top 10 besten Kartbahnen Deutschlands mit einer Länge von 1.000 Metern, Zeitmessanlage und speziellem Rennasphalt. Den Klassiker – das Fun-Race mit Training, Qualifying und Rennen – kannst du schon ab fünf Fahrern buchen.

Der Cooldown

Bei „RAYVI’s“ – der hippen Cocktailbar in einem Seecontainer mit riesiger Loungefläche – gibt es leckere Shakes, Cocktails, Kaffee-Spezialitäten und einen Pizza-Cube. Die Sonnenterrasse lädt mit direktem Blick aufs Renngeschehen zum Runterfahren ein.

Der Ausblick

Demnächst kommt eine weitere Attraktion im Freizeitpark Löschen dazu: Paintball-Action! Direkt im Freizeitpark – indoor sowie outdoor – wirst du dich in mehreren Szenerien mit deinen Freunden messen können. Verfolge die Social Media vom Freitzeitpark Löschen für weitere Infos!

Vormerken: Das 90er- & 2000er-Open-Air

Abfeiern an der Kartbahn? Das geht am 2. Juli, wenn Löschen vom 90er- und 2000er-Fieber erfasst wird. Schnapp‘ dir deine Freunde und auf zum Open-Air! Dich erwarten mehrere DJs, Konfetti, Pyro- und CO2-Effekte, eine Food-Oase und vieles mehr.

Zum Facebook-Event

Freizeitpark Löschen
Löschener Dorfstraße 33
03116 Drebkau
Mi, Do, Fr: 10-18 Uhr
Sa: 10-20 Uhr, So: 10-19 Uhr
Facebook: /freizeitparkloeschen
Instagram: @kartbahn_loeschen
www.gokart-cottbus.de 

Interviews 1212

Ausflippen,Lachen&Weinen

Während unseres Interviews mit Swiss ist der Frontmann von „Swiss und die Andern“ gerade in Hamburg unterwegs. Sein Ziel: Kein Gig, keine Aufnahme, sondern das Rap-Konzert von SDP in der Barclaycard-Arena. „Rapper ist man ein Leben lang“, sagt Swiss, der aktuell an seiner neuen Rap-Platte „Jung, arm & traurig“ arbeitet. Zum Laut Gegen Nazis Campus Open-Air bringt er neben Ferris seine „Andern“ mit – eine Truppe, die man irgendwo zwischen Rap, Punk und Pogo einzuordnen vermag. Wie wir im Interview erfahren werden, gibt Swiss aber nicht viel auf Genreschubladen – stattdessen geht es ihm um Energie, Lachen und Weinen …

Kannst du dich noch an deinen ersten Kontakt mit Rap erinnern?

Lange her, da war ich so 13 bis 14 Jahre alt und hab‘ zum Beispiel Biggie gehört. So richtig angefixt von der Rap-Geschichte hat mich Eminem. Und dann etwas später – und das hätte ich früher nie zugegeben – die Hamburger Szene rund um Bamboole und Beginner.

Mit den Andern bist du als Punkband unterwegs. Was machen Rap und Punk für dich aus, dass du dein Leben dieser Musik schenkst?

Ich finde, es ist so viel mehr als Rap und Punk. Am Ende geht es bei Musik um Energie – und mir ist es egal, welches Etikett man drauf packt. Letztes Jahr hab‘ ich auch mal eine Schlagerplatte gemacht. Weißt du, solang der Vibe gut ist, die Inhalte stimmen und es sich für mich richtig anfühlt, kommt es nicht darauf an, wie man es nennt.

Wie würdest du diese Energie beschreiben, die vor dir und eurer Bühne passiert?

Eine Show von uns sollte man sich auf jeden Fall mal gegeben haben. Ich kenne nichts Vergleichbares. Das Publikum macht wahnsinnig viel Action, das Energielevel ist hoch. Die Leute flippen auf eine Art aus, die man so selten erlebt!

Ihr habt schon einmal Musik von Ton Steine Scherben gecovert. Was überzeugt dich bei dieser Band?

Ton Steine Scherben sind Helden meiner Kindheit und Jugend. Rio Reiser ist für mich bis heute einer der allergrößten Poeten, die wir in der deutschen Musik haben. Gewisse Songs rühren mich zu Tränen. Auch in der Art und Weise wie ich schreibe, hat mich diese Band beeinflusst.

Habt ihr euch schon mal kennengelernt?

Rio Reiser ist leider tot, aber tatsächlich habe ich mal in einem Video von der Neuauflage von Ton Steine Scherben mitgespielt.

Ton Steine Scherben spielt auch beim Laut Gegen Nazis. Freust du dich auf eure Zusammenkunft?

Ja voll, auf jeden Fall! Davon abgesehen finde ich diese Art von Event auch einfach cool. Das Konzert wird das Scheinwerferlicht auf die alternative Szene in Cottbus richten, und ich bin überzeugt, dass das Bombe wird.

Du hast bereits mit zahlreichen Künstlern zusammen Lieder aufgenommen. Welche Featurings stehen auf deiner Bucket List?

Auf meiner neuen Rap-Platte habe ich tatsächlich mit einem Künstler zusammengearbeitet, der auf meiner Bucket List stand. Ich will aber nicht spoilern, wer. Was ich sagen kann: Er ist super kreativ und die Arbeit mit ihm ist definitiv eine Herausforderung. Für ihn musste ich auf jeden Fall auf Höchstlevel abliefern – und genau sowas reizt mich immer, wenn ich mit jemandem zusammen aufnehme.

Du bist nun von Juni bis zum Jahresende fast ununterbrochen unterwegs. Gibt es einen Ort, der für dich Heimat bedeutet?

Das ist Hamburg. Hamburg war und ist immer mein Zuhause und wird es immer sein. Am liebsten mag ich es, mit meinem Hund an der Elbe zu spazieren. Seit ich klein bin, finde ich dort immer wieder spezielle Momente. Auf Tour sind wir im Nightliner zuhause, was aber geil ist, da man so ein gewisses Klassenfahrt-Feeling hat.

In jeder größeren Stadt gibt es Sippschaften, also Fanclubs von euch. Weißt du von einer Sippschaft in Cottbus?

Nein, tatsächlich nicht. Wir haben schon viel im Osten gespielt – in Jena, Erfurt, Schwedt, Frankfurt zum Beispiel und viele Dorffestivals. Aber in Cottbus noch nie. Ich bin sehr darauf gespannt, wie es in Cottbus wird. Es ist immer etwas Besonderes, zum ersten Mal in einer Stadt aufzutreten, weil viele gar nicht wissen, was sie erwartet. Ich freue mich auf den Moment, wenn die Leute zum ersten Mal unsere Live-Energie spüren!

Falls es hier Fans gibt, wie können die ihre Freunde am besten überzeugen, zu eurem Gig zu kommen?

Die können ihren Freunden einfach ein paar Live-Gig-Videos zeigen. Ich glaube, wenn du auf Abriss, Action, Pogo und Moshpit stehst, dann ist das das Richtige für dich. Wir haben aber auch viele Momente, in denen Leute traurig sind und weinen. Mir ist immer wichtig am Ende eines Konzerts, dass die Leute ausgeflippt sind, gelacht und geweint haben. Das ist unser Anspruch.

Mehr Infos zum Laut Gegen Nazis Campus Open-Air

Gastronomie 815

Getränkeeinkauf?M&W!

Was für Getränke nimmst du zum Festival mit? Bier, Gin, Wodka, Club Cola, Säfte, Wasser – jegliche Getränkewünsche kannst du dir bei M&W Getränke erfüllen. Dieser Getränkemarkt überzeugt mit einem riesigen Sortiment bei bodenständigen Preisen. An seinen Standorten in Cottbus, Finsterwalde, Lübbenau und Vetschau erwarten dich zudem wechselnde Monatsbiere. Im Juli gibt's Bitburger, Landskron und Benediktiner zum Sparpreis, im August sind Feldschlösschen, König Pilsener und Saalfelder reduziert.

Zuhause in:

Cottbus, Schmellwitzer Weg 23
Finsterwalde, Cottbuser Straße 17
Lübbenau, Straße des Friedens 35
Vetschau, Schlossstraße 17

www.m-w-getraenke.de 

m w getraenke v2

Events 752

SommerfeelingdirektamSee

Die Alternative für alle, die (auch ohne Festival) Open-Air-Feeling genießen wollen.

Deine Adresse für die sommerliche Auszeit direkt am Wasser! Auf der Terrasse vom Café am See Laasow sonnen sich bis zu 50 Gäste. Außerdem gibt es rundherum noch jede Menge weitere Sitzgelegenheiten. Das Einzigartige dieses Cafés: Du blickst direkt auf den Gräbendorfer See. Wenn du Lust hast, kannst du von der Terrasse direkt ins kühle Nass und brauchst nicht mal eine Minute für den Weg.

Bier, Burger und mehr

Im Angebot des Cafés sind Kaffee, Kuchen und Eis sowie die klassischen kühlen Getränke – darunter auch Bier vom Fass. Auch für Liebhaber des Herzhaften wird mit Bratwust, Bockwurst, Steaks und Burgern Leckeres geboten.

Tipp: Grillen und Chillen auf dem Eventfloß

Ein Highlight am Gräbendorfer See: das Eventfloß für bis zu zwölf Personen! Direkt am Cafe ausleihbar, eignet es sich perfekt für eine Grillparty mitsamt Musik und Drinks auf dem See. Das Floß kann am Wochenende tageweise, halbtags oder ab drei Stunden Dauer genutzt werden. Unter der Woche sind auch ein bis zwei Stunden möglich. Ideal für ein besonderes Grill- und Chillerlebnis nach Feierabend, im Urlaub oder in den Ferien!

Zur Facebookseite

Events 761

DasLauter-Fanvoting:HardTechnoundAcidTekno

Diesmal mit Hard Techno und Acid Tekno! Welcher Musiker hat die größte Fangemeinde in der Lausitz? In jeder lauter-Ausgabe nehmen wir uns ein Musikgenre vor und lassen dich für deinen Liebling abstimmen. Mit dabei sind diesmal vier Lausitzer Musiker aus Hard Techno und Acid Tekno. Sie überzeugen allesamt mit einer Menge Talent. Doch wer die meisten Probs bekommt, liegt in deiner Hand! Gib deine Stimme ab auf unserer Instagram-Seite. Der Sieger erhält ein Interview mit uns in der kommenden Ausgabe vom lauter-Magazin.

Voting-Start: 30.06.22 | Ende: 07.07.22
Instagram: @lauter.de

Update: Wir gratulieren Nysmus zum Sieg – hier das Sieger-Interview!

Meraki

Chris aka. Meraki legte mit seiner DJ-Karriere einen Traumstart hin. Los ging's im Sommer 2021 auf einem illegalen Rave, worauf bis heute schon Gigs in Dresden und Leipzig sowie im Faulen August (RIP) und Chekov Cottbus folgten. Der 22-Jährige kombiniert verschiedene Richtungen wie Techno und Hardtrance zu einem unverwechselbaren Gesamtbild. Auf Soundcloud kann man sich von seinem Gebretter selbst überzeugen.

Insta: meraki.techno
Soundcloud: meraki_technoo

Gl3is9-3/4

Nico aka. Gl3is9-3/4 kommt aus Forst und gehört zur jungen Crew des Overtribe Soundsystems. Ihr „Boxen-Baby“ verlangte danach, bespielt zu werden – unter anderem deshalb fing Nico an, sich mit Hard Techno zu beschäftigen. Für den 20-Jährigen geht's im Sommer für ein Jahr nach China, wo er auch andere Soundsysteme musikalisch versorgen möchte.

Insta: nico_weise_49
Soundcloud: nico_weise_1 (Gl3is9-3/4)

Nysmus

Luca ist aus der neu aufstrebenden Cottbuser Hard Techno Szene nicht mehr wegzudenken. Seit dem Jahreswechsel 2020/21 macht er sich als „Nysmus“ einen Namen, der für harte Kicks, dunkle Atmosphären und steigende BPM steht. Aus dem Hauptquartier von DKS (Die Kellersekte) heraus spielte er sich bisher hinter das Pult vom Chekov Cottbus und dem Stuss am Fluss Festival.

Insta: nysmus_
Soundcloud: nysmus

LD_0

Wer auf Madness im Viervierteltakt steht, kommt an Ludwig aka. LD_0 nicht vorbei. Der 23-jährige Cottbuser hat den wohl größten Output innerhalb der Lausitzer Technoszene. Seit vergangenem Jahr haut er einen Track nach dem anderen raus – allesamt kreativ, düster und schiebend. Zu hören gibt's diese auf Partys in Cottbus, Berlin und Dresden sowie auf Soundcloud.

Instagram: ld_0techno
Soundcloud: ld_0 (zero)

Foto: serazetdinov, istock

Interviews 1280

ÜberEhrgeiz,VibesundYungsein

Ein Jungspund zu sein, bedeutet für Erik, aufgeweckt, offen und neugierig zu bleiben. Der Cottbuser ist nicht irgendeiner, sondern der selbsternannte Yungspund aus der Lausitzer Drum'and'Bass-Szene. Mit 16 Jahren begann er das Produzieren eigener Tracks. Mittlerweile, innerhalb von sechs Jahren, schaffte er es schon hinter die Turntables der bedeutsamsten regionalen Clubs und Festivals. Im Interview mit dem Sieger des vergangenen lauter-Fanvotings erfuhren wir, wie damals alles anfing und welcher seiner Tracks bei ihm ununterbrochen Emotionen hervorruft.

Du hast schon mit 16 Jahren mit dem Produzieren angefangen. Wer oder was hat dich dazu inspiriert?

Ich habe damals in einem YouTube-Video einen Beat gehört, der mich voll gecatched hat und habe ihn einem Klassenkameraden gezeigt. Der meinte da nur: „Hö? Der is‘ ja langweilig, sowas mach ich dir in 5 Minuten selbst am PC!“ Das hat mich getriggert, weil er meinen Ohrwurm schlechtgemacht hat. Ab da an hatte ich aber die ganze Zeit im Kopf, dass ich es selbst mal probieren könnte, einen Beat zu bauen – einfach um zu wissen, ob es wirklich so leicht wäre. Und nö, das wars nicht. Aber es hatte meinen Ehrgeiz geweckt.

Welche Rolle spielen die BPM bei Drum'and'Bass und welcher BPM-Bereich ist für dich der liebste?

In meinen Sets steigere ich mich meistens im Stil und teilweise auch in den BPM, um eine gewisse Spannung aufzubauen und beizubehalten. Jedoch mache ich da keine großen Sprünge. Ich beweg‘ mich so zwischen 172 und 176 Beats pro Minute.

Wer sind deine größten musikalischen Vorbilder?

Dazu muss ich sagen, dass ich darauf keine klare Antwort habe, denn ich lasse mich immer wieder auf neue Sachen ein und versuche auch nicht in eine spezielle Richtung zu gehen. Somit habe ich keine festen Vorbilder. Ein paar bekannte Künstler die ich feiere, sind zum Beispiel Gydra, Phibes, Enei, Wilkinson, Metrik ...

Welcher deiner Tracks ist dein persönlicher Favourite und warum?

Mein Favourite ist der „Walking On The Moon“-Remix. Der Grund dafür ist, dass er mir echt leicht von der Hand ging und einen einzigartigen Vibe mit sich gebracht hat, der auch heute noch hochkommt, wenn ich ihn seit Langem mal wieder höre. Ich hab‘ das Original mal zufällig im Radio gehört und direkt einen Ohrwurm bekommen. Da dachte ich mir, dass ich den alten Song ja aufpeppen kann und es hat irgendwie funktioniert.

Wann können wir wieder einen neuen Track von dir hören?

Zurzeit habe ich zwei Tracks in Bearbeitung, aber noch keinen Abschluss dafür gefunden. Mein Plan ist, sie diesen Sommer zu releasen.

Was ist dein Lieblingsort in deiner Heimatstadt Cottbus und warum?

Auch wenn ich nicht so oft da bin, würde ich das Chekov bzw. das Strombad zu einem meiner Lieblingsorte zählen. Dort kann man kreativ werden, man hat die Spree, gute Musik und kann besonders im Sommer das Wetter genießen.

Was macht das Yungspund-Sein für dich noch heute aus?

Verändert hat sich eigentlich nicht so viel. Es gibt mir immer noch die Möglichkeit, meine Vibes mit Leuten zu teilen und mich auszudrücken. Das hält mich irgendwie frisch, auch wenn die Zeit rennt.

Wir danken für das Interview.

Instagram: yungspundofficial
Soundcloud: Yungspund
YouTube: Yungspund

Demokratie 684

OberbürgermeisterwahlinCottbus

Termine der Cottbuser Oberbürgermeisterwahl:
Hauptwahl: 11.09.2022 | Stichwahl: 25.09.2022
Foto: Jan Gloßmann

Cottbus ist der große Gewinner des Strukturwandels. Circa 4 Milliarden Euro fließen allein in diese Stadt, Tausende neue Arbeitsplätze entstehen. Europas modernstes Bahnwerk, der Lausitz Science Park und die Universitätsmedizin am Carl-Thiem-Klinikum sind die Leuchttürme, aber trotzdem nur einige Beispiele für das Wachstum der Stadt. Es entsteht ein Zukunftsprojekt nach dem anderen. Um daraus das maximale Potenzial zu holen und diese Projekte zu begleiten, braucht die Stadt eine fähige, konstruktive und demokratische Stadtspitze. Genau hier steht am 11. September ein Wechsel bevor, denn an diesem Sonntag finden die Oberbürgermeisterwahlen statt. Holger Kelch wird abadanken und den Weg für einen neuen OB frei machen.
Zum Stand Anfang Juni werden sich fünf Kandidaten zur Wahl stellen:

Kandidaten zur OB-Wahl Cottbus

  • Tobias Schick (SPD)
  • Felix Sicker (FDP)
  • Thomas Bergner (CDU)
  • Johann Staudinger (unabhängig)
  • Sven Benken (Unser Cottbus)
  • Lars Schieske (AfD)

Der Wahlgewinner steigt genau zu einer Zeit ein, die für Cottbus als Mittelpunkt der sich dynamisch wandelnden Lausitz nicht entscheidender sein könnte. Von den vielen Projekten und Ansiedlungen profitiert nicht die Stadt allein. Sie fungiert eben als Zentrum einer ehemaligen Kohleregion, die sich zu einer europäischen Modellregion für Wachstum und Klimaschutz will.

Plädoyer der lauter.de-Redaktion

Mit „Klimaschutz“ haben wir das erste Stichwort, das einen der Kandidaten unwählbar macht. Die AfD positioniert sich als einzige etablierte Partei gegen den gesellschaftlichen Konsens des menschengemachten Klimawandels. Ginge es nach ihr, würden wir bis 2050 weiter Kohle abbauen – hätten aber danach keine Kohle mehr in der Tasche, denn eine positive Strukturentwicklung und Zukunftsperspektiven wären hochgradig gefährdet. Die AfD ist eine Partei, mit der die Parteienlandschaft flächendeckend die Zusammenarbeit ablehnt. Der künftige Cottbuser OB wird mit allen möglichen Ebenen zusammenarbeiten müssen, um den Strukturwandel voranzubringen: mit den Landkreisen, mit den Entwicklungsgesellschaften, mit der Landes- und Bundesebene und der EU. Würde nun die AfD den Oberbürgermeisterposten erlangen, stünde hinter der Entwicklung der Stadt Cottbus ein großes Fragezeichen. Auch würde ein AfD-Cottbus weitere Investoren abschrecken. Kaum noch erwähnen müssen wir, dass viele AfD-Funktionäre rechtsradikale und ausländerfeindliche Gesinnungen haben – allein das macht die AfD schon unwählbar. Klar ist: Wer sein Kreuz der AfD gibt, der setzt sich gegen eine lebenswerte Heimat ein. Und wer das in Kauf nimmt, der sollte sich fragen, warum er oder sie überhaupt an einer OB-Wahl teilnimmt – denn offensichtlich hat der- oder diejenige das Leben vor der Haustür an sich schon abgewählt.

Statistik

Die AfD war in den letzten 4 Jahren in Cottbus und Spree-Neiße stark, dennoch konnte die SPD zur Bundestagswahl 2021 ein Siegeszeichen pro Demokratie setzen. Bei sechs Kandidaten kann die Cottbuser OB-Wahl ein knappes Rennen werden – umso wichtiger, dass alle Wahlberechtigten ihre Chance zur Mitgestaltung nutzen. Spätestens bei einer Stichwahl sind dann alle gefordert!

Deine Stimme für die Lausitz

Das Signal bei der Oberbürgermeisterwahl muss ungeachtet des Siegers ganz klar sein: Cottbus will einen positiven Wandel für sich und die gesamte Lausitz – und das mit einer konstruktiven, begeisternden und demokratischen Spitze.

Demokratie 806

Ostluststatt-frust

Unser zehnseitiges Spezial rund um die strukturellen Probleme des Ostens – und seine großen Hoffnungen, zu einer Region des Aufschwungs zu werden. Foto: istock, LianeM

Nach über 30 Jahren Wiedervereinigung sieht der ein oder andere die Unterscheidung in „Ossi“ und „Wessi“ als überholt an. Tatsächlich sind die Unterschiede aber immer noch spürbar und gerade aus der Sicht der jüngeren Generation gleicht es manchmal dem Vergleich von Frankfurt und Frankfurt. Wenn man es auf ernüchternde Tatsachen begrenzt: In den neuen Bundesländern leben heute genauso viele Menschen wie 1905 und im Westen hat sich die Bevölkerungszahl dagegen verdoppelt. Auch streuen mediale Berichte immer wieder Salz in die Wunde.

Wurde der Osten wirklich abgehängt?

Wir zeigen, warum der „Ostfrust“ in unserem Titel gerechtfertigt ist – aber auch nicht trügen darf. Im Rahmen der Strukturentwicklung kommt es gerade zur Kehrtwende und die Lausitz entwickelt sich zu einer Modellregion für ein klimafreundliches und zukunftsfähiges Europa mit reichlich Perspektiven.

Zum Start des Spezials machen wir dir zunächst die Ausmaße des Begriffes „Ostfrust“ deutlich, die tiefe historische Wurzeln haben, durch gesellschaftliche Umbrüche immer größere Dimensionen erreichten und bis heute präsent sind. Mithilfe von zwei Händen voll Lausitzer Projekten zeigen wir dir anschließend, wie wir das Rennen aus dem Windschatten doch noch gewinnen werden und machen klar, warum wir in nicht weniger als einer Boomregion leben.

Inhaltsverzeichnis:

Der Ostfrust – siehe unten

Strukturwandel alt und neu

Boom statt Doom der Lausitz

Weichen für die Zukunft stellen

Lausitzer Herzen schlagen höher

Tolle Aussicht statt Sehnsucht

Der Ostfrust

Wirtschaftswunder vs. Bauernstaat

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit Deutschlands bedingungsloser Kapitulation und durch die Aufteilung der Siegermächte ging es getrennte Wege. Doch während schon in den 1950ern der VW Käfer zum Symbol des industriellen Erstarkens der BRD wurde, schien der DDR Ähnliches nicht zu gelingen. Und das obwohl Wirtschaftshistoriker:innen ihr sogar einen Vorteil im Bereich Industriedichte, Humankapital und Infrastruktur zuschrieben.

Stattdessen schnappte sich die Sowjetunion alles was nicht niet- und nagelfest ist, um ihre Kriegsschäden zu kompensieren. Zwar wurden im Westen auch 700 Betriebe abgebaut, im Osten jedoch etwa 2.000 bis 3.000. Selbst die Hälfte des Schienennetzes wurde demontiert. Die westlichen Besatzungsmächte erkannten dagegen die Wichtigkeit Deutschlands für die europäische Wirtschaft und unterstützten einen Wiederaufbau sogar mit eigenen Ressourcen. Währenddessen war die DDR gezwungen, sich vom Weltmarkt abzuschotten und unter der Planwirtschaft wurden Betriebe enteignet.

S. 3 Nettoimmobilienvermögen

Wende und Kolonialisierung des Ostens

Kolonialisierung – ein Begriff für den man eigentlich in die Zeit der Entdeckung Amerikas zurückspringen müsste – soll etwas mit der Wende zu tun haben? Laut Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung: ja!

Durch den Systemwechsel von der ehemaligen Zentralverwaltungswirtschaft zur sozialen Marktwirtschaft, der nach der Wende in der DDR stattfand, wurden die ehemals enteigneten Betriebe wieder ans Volk verkauft. Jedoch hatte in Ostdeutschland kaum ein Bürger Vermögen und deswegen konnten auch nur 5 % der Betriebe auch wieder an Ostdeutsche verkauft werden. Der Rest ging an Westdeutschland oder ins Ausland. So gehören auch zwei Drittel der Fläche von Ostdeutschen Großstädten mittlerweile dem Westen und somit auch ein Großteil unseres Wohnraums.

Demokratie 811

Strukturwandelaltundneu

Strukturwandel – alt

Das war es aber mit der Wende noch nicht, denn neben diesem immensen Besitzwechsel musste der ehemalige Bauernstaat nun auch 50 Jahre industrielle Entwicklung im Zeitraffer nachholen. Rund 50 % der Ostdeutschen arbeiteten 1989 noch in der Industrie, zwei Jahre später nur halb so viele. Auf dem Weg zur Dienstleistungsgesellschaft nahm man den Wegbruch ganzer Industrien und explodierende Arbeitslosenzahlen in Kauf, selbst heute hat man weniger Stellen als früher. Heißt aber nicht, dass man von nun an innovativ im Bereich von Forschung und Entwicklung tätig war, nach dem Ausverkauf durch die Unternehmen des Westens verlagerten diese nämlich nun ihre Produktion in den Osten.

Strukturwandel – neu

Selbst heute erlebt die Lausitz eine „neue“ Kehrtwende, weg von der Braunkohle, hin zu mehr Klimafreundlichkeit. Bis 2038 bleibt Zeit, um die Energiequelle, wegfallende Arbeitsplätze und verknüpfte Industrie zu ersetzen, ohne die Struktur der Region zu schwächen. Wäre da nicht …

Fehlende Präsenz

… „Idealerweise“ doch 2030 – ein Statement der Ampel-Koalition zum Kohleausstieg, welches in strukturschwachen Strukturwandelregionen viel bewirkt und zwar nichts Gutes. Einen langwierigen Prozess einfach mal um acht Jahre vorzuziehen, was das anrichten kann, ist Scholz, Baerbock, Lindner und Co. vielleicht noch nicht ganz bewusst. Von ihnen stammt aber auch keiner aus dem Osten. Im gesamten Kabinett sind nur zwei Personen im Osten verwurzelt, wobei allerdings eine schon seit 27 Jahren in Berlin lebt und die weitere aus Potsdam kommt, was schon weit von den Situationen der ländlichen Regionen entfernt ist.

Dies verdeutlicht ein weiteres Problem: Der Osten ist deutlich zu unterrepräsentiert. In Wirtschaft, Kultur, Politik, Verwaltung oder Militär werden nur 2 % der Führungspositionen durch Ostdeutsche besetzt, kein einziges der DAX30-Unternehmen hat seinen Stammsitz in Ostdeutschland, populäre Medien (ZDF, der Deutschlandfunk, die Mediengruppen RTL, ProSiebenSat.1 …) sind meist West-Produkte und 2018 ergab eine Zählung, dass auch unter den Top 50 Instagram-Influencern alle Wessis sind – eine deutliche Nachricht an die jüngere Generation.

Ostfrust in 27 Minuten erklärt Ostfrust in 27 Minuten erklärt – vom YouTuber „Der dunkle Parabelritter“

Fazit

Ja, wie in der Schule wollen wir alles nochmal zusammenfassen, auch damit jeder, dem das zu viel zum Lesen ist, doch noch etwas mitnehmen kann.

Trotz Wiedervereinigung darf man die Unterschiede zwischen Ost und West nicht vergessen. Sie sind tief verwurzelt und spiegeln sich dann letztendlich im unterschiedlichen Lohnniveau (Westen 1.000 € höher) oder demographischen Entwicklung (Osten so viele Einwohner, wie 1905 – der Westen dagegen doppelt so viele) wider und gerade diese schlägt weiterhin erbarmungslos zu. Der Osten wird immer älter und wenn junge Menschen erfahren, dass bis vor Kurzem jedes der neuen Bundesländer hinter dem einkommensschwächsten des Westens (dem Saarland) lag, sieht man dort höhere Chancen und der Osten verliert weitere kluge Köpfe.

Demokratie 716

BoomstattDoomderLausitz

Das Ufer des Bergheider Sees in Lichterfeld steht sinnbildlich für den Lausitzer Wandel. Im Hintergrund thront die stillgelegte Abräumförderbrücke F 60, heute touristisches Ausflugsziel. Auf dem Wasser zieht das schwimmende Hightech-Haus vom Forschungsverbund Autartec ebenso viele Blicke auf sich. Foto: Andreas Franke Fotografie

Bisher haben wir noch nicht viel von der Ostlust vermitteln können und gerade die Lausitz kennt man wohl eher als altbackene Kohleregion. Oder durch den Energie Cottbus, der mal als Bundesligist gegen Bayern München gewann und sogar Angela Merkel zum Ehrenmitglied hatte, jetzt aber in fußballerischer Bedeutungslosigkeit versinkt. Doch die Situation scheint sich zu ändern.

Spannendste Region Europas

Eine der wichtigsten Aufgaben unserer Generation ist die Beantwortung der Klimafrage. Besonders in der fossil geprägten Lausitz besteht nun ein besonderer Transformationsdruck. Daraus bietet sich aber immer mehr die Chance, zu nicht weniger als einer Modellregion für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Wachstum zu werden. Die Tesla-Ansiedlung in Grünheide hat der Region bereits ein „Gütesiegel“ verliehen, zahlreiche weitere Unternehmen haben nachgelegt.

Money, Money, Money

Eine rosige Zukunft kann dir jedermann weiß machen, wir lassen lieber Zahlen sprechen. Satte 17,2 Milliarden Euro Strukturstärkungsmittel fließen in die Lausitz. Auch die Nähe zur Metropole Berlin zahlt sich aus, mit dem Vorteil, dass hier noch genügend Flächen vorhanden sind. Dafür werden schon jetzt Tausende Hektar Gewerbefläche an allen möglichen Standorten entwickelt. Wir stellen dir die wichtigsten Leuchtturm-Projekte vor.

Demokratie 1118

WeichenfürdieZukunftstellen

Zwei neue Instandhaltungshallen entstehen bis 2026 in Cottbus, in welchen ICE-Züge in voller Länge gewartet werden können. Foto: Deutsche Bahn AG, Oliver Lang

Im Mai ist er erfolgt – der Spatenstich zur ersten Halle von Europas modernstem Bahnwerk mitten in Cottbus. 1.200 neue Arbeitsplätze sollen hier in allen Qualifikationsstufen geschaffen werden. Der Personalhochlauf beginnt jetzt und wird im Jahr 2023 weiter hochgefahren. Das ICE-Instandhaltungswerk soll nach Angaben der Bahn auch Nummer Eins in Sachen Klimafreundlichkeit sein, womit es perfekt zum Hauptbahnhof passt, der ausschließlich durch Ökostrom betrieben wird. Vor zwei Jahren und mit 30 Millionen Euro wurde dieser modernisiert und schnappte sich als Krönchen 2021 die Auszeichnung zum Bahnhof des Jahres. Vom Bahnhofsberg aus bietet sich mittlerweile also der Blick auf ein Megaprojekt und wichtigen Motor der Region.

Aus ein mach zwei

Nicht nur auf ein Instandhaltungswerk, sondern auch auf die dazu passenden Zugstrecken darf sich die Lausitz freuen. Insgesamt 2,24 Mrd. Euro soll in Schienenprojekte fließen. Das zweite Gleis zwischen Cottbus-Lübbenau und eine stärkere Anbindung an die Millionenmetropole Berlin – die zukünftig per ICE in nur 45min von Cottbus aus erreichbar sein soll – alles infrastrukturelle Baumaßnahmen mit direkten Vorteilen für Pendler und zur Schaffung weiteren Entwicklungspotenzials für die Lausitz. Mehr Informationen unter:

www.db-neues-werk-cottbus.com 

Demokratie 680

LausitzerHerzenschlagenhöher

Blick auf die BASF-Baustelle: Hier entstehen ein Kathodenmaterialwerk und eine Recycling-Pilotanlage für Elektroauto-Batterien. Foto: BASF

Luftfahrt unter Strom

Vom Schienenverkehr heben wir ab in die Lüfte – denn rund ums Fliegen bietet die Lausitz international einzigartige Forschungsschwerpunkte. Nur ein interessantes Projekt ist da der Bau eines Hybrid-Triebwerkes für die Luftfahrt vom BTU-Lehrstuhl Leistungselektronik und Antriebssysteme. Hier soll in Zusammenarbeit mit Rolls-Royce bis Ende 2023 ein hybrid-elektrischer Flugdemonstrator entstehen, der Erkenntnisse für eine weniger kerosinlastige Luftfahrt liefern soll. Weitere neue Forschergruppen wie z.B. das DLR-Institut für hybridelektrisches Fliegen befinden sich gerade im Aufschwung und starten auf der gleichen Bahn.

Energiegeladen – wortwörtlich

Elektrisiert geht's schon heute auf die Straße. Teslas Ansiedlung in Grünheide hat hohe Wellen geschlagen. Von dem Örtchen hatten viele vielleicht noch nichts gehört und in der Lausitz liegt er ebenfalls nicht, weckt aber trotzdem Erwartungen? Tatsächlich, denn als Unternehmen mit internationaler Ausstrahlung verleiht ein Standort in Brandenburg quasi ein „Gütesiegel“, dass die Attraktivität für weitere Investoren deutlich steigert. Immerhin hätte sich Elon Musk auch jede andere Region in Europa für sein europäisches Werk aussuchen können. Greta Thunberg likes that!

Globalisierung wird regional

Die Ansiedlung von Tesla hatte eine Investitionswelle im Bereich der Batterieproduktion zur Folge. Mit BASF haben wir schon seit Jahren in Schwarzheide einen Profi auf diesem Gebiet. Genau dieser Standort konnte sich 2020 in einem konzerninternen Wettbewerb durchsetzen und erhält eine Millionen-Investition für eine Batterieteile-Fertigung. Dazu kommen neue Ansiedlungen von Rock Tech Lithium in Guben, Altech Industries im Industriepark Schwarze Pumpe und Microvast in Ludwigsfelde, sodass von der Rohstoffaufbereitung des Lithiums bis zur Wiederaufbereitung alles in der Lausitz verortet ist. Das ist einzigartig in Deutschland! Mit der Elektromobilität kann hier also auch ein ganz neues Kapitel der Nachhaltigkeit geschrieben werden.

Das Herz der Lausitz

Brandenburgweit einzigartig wird das nächste Leuchtturmprojekt sein. Laut eigenen Angaben ist das Carl-Thiem-Klinikum mit 3.000 Mitarbeitern und Auszubildenden der größte Arbeitgeber in Cottbus und behandelt mit jährlich 100.000 Patienten etwa genauso viele Leute, wie die Stadt Einwohner hat. Und auch das nebenan liegende Sana-Herzzentrum wurde 2021 zum zweiten Jahr in Folge vom F.A.Z.-Institut zur Nummer Eins der Herzchirurgie gewählt. Im Bereich Gesundheit kann man sich also schon heute auf regionales Know-how verlassen. Was liegt da näher, als dieses künftig auszubauen? Tatsächlich: Das CTK soll ein Universitätsklinikum werden, ein digitales Lehrkrankenhaus, welches die nächste Generation von Lebensrettern im Kittel ausbildet. Bis 2029 entstehen damit bis zu 4.000 neue Arbeitsplätze und ein Campus für 1.800 Studierende. Schon 2024 soll ein Zentrum für Medizintechnologie den Betrieb aufnehmen, wo sich von Start-ups bis zu überregionalen Unternehmen auf 1.200 Quadratmetern neue Büros und Labore ansiedeln. Doch nicht nur hier, der iCampus von Fraunhofer, das Lausitzer Zentrum für künstliche Intelligenz, der BioTec-Health Campus Senftenberg der BTU – Bund und Land investieren deutlich mehr als eine Milliarde Euro in die Forschung der Bereich Medizin- und Biotechnologie, was uns näher zum Status „Modellregion Gesundheit Lausitz“ bringt.

Hoch hinaus – mit und in der Lausitz

Womit wir beim Studieren wären. Wenn’s um die Studienentscheidung geht, denken die meisten erstmal an große Namen wie Berlin, Hamburg und München. In dem Alter klingt die Großstadt verlockend, doch mit der BTU Cottbus-Senftenberg und der Hochschule Zittau-Görlitz gibt es regional zwei, wortwörtlich, näherliegende Optionen. Das beweist auch eine Analyse der Bewertungen von studycheck.de – fürs qualitative Studieren muss man sich nicht die horrenden Preise der Metropolen antun. Mit dem Medizinstudium oder immer wieder neu entstehenden Fachrichtungen wie dem erwähnten Hybridelektrischen Fliegen wird auch die Auswahl an Studienfächern attraktiver.

Der unbekannte Forschungsriese

Für einen weiteren Leuchtturm der Strukturentwicklung läuft aktuell das Auswahlverfahren: das Großforschungszentrum auf sächsischer Seite. Der Bund greift dafür tief in den Geldbeutel: Für die Aufbauphase sind 1,2 Milliarden Euro vorgesehen, anschließend eine langfristige Förderung von 170 Millionen Euro jährlich. In einem Auswahlverfahren wird derzeit ermittelt, ob es ein Forschungszentrum für Astrophysik, nachhaltige Architektur oder Weltraumressourcennutzung wird.

Demokratie 691

TolleAussichtstattSehnsucht

Das Lausitzer Seenland aus der Vogelperspektive – schon heute lebt man hier in einer Urlaubsregion. Foto: Peter Radke

Urlaub vor der Haustür
Was Sachsen und Brandenburg gemein haben, ist das Urlaubsfeeling vor der Haustür. Einen Karibikstrand inklusive Kokosnüsse findet man in der Lausitz zwar nicht, aber als paradiesisches Nebenprodukt der Strukturentwicklung hat sich hier Europas größtes künstliches Wasserrevier mit mehr als 20 Seen entwickelt. Nicht umsonst hat man sich den Namen „Lausitzer Seenland“ verdient, die Flöze des Spreewalds sind auch nur einen Katzensprung entfernt und Studis am BTU-Campus in Senftenberg sind mit 5 Minuten per Rad schon an der Hafenkante – die Erholung kommt hier also nicht zu kurz. Davon können westdeutsche Bürger:innen nur träumen.

Nicht die, sondern der Ostsee
Im Cottbuser Nordosten entsteht mit dem größten künstlichen See Deutschlands bis 2030 ein weiteres Postkartenidyll – der Cottbuser Ostsee. Mit einer guten Anbindung steigern Sport- und Freizeitangebote die Lebensqualität des Raumes und auch die Wissenschaft kommt mal wieder nicht zu kurz. Schon heute ist es BTU-Alumnis möglich, an der Gestaltung mitzuwirken und auch die LEAG mischt mit. Auf dem See soll Deutschlands größte schwimmende PV-Anlage entstehen, was dem Ganzen ein weiteres Alleinstellungsmerkmal verleiht und sich so perfekt in die Strukturentwicklung eingliedert.

Die Folge: Die Lausitz wächst
98.683 – so viele Einwohner zählt laut Wikipedia die Stadt Cottbus. Somit hat man mittlerweile die „Großstadt-Marke“ der 100.000 unterschritten und Prognosen sagten ein weiteres Absinken auf lediglich 85.000 voraus. Doch die Milliardeninvestitionen der Strukturstärkung bleiben nicht ohne Spuren. Projekte, wie das neue Bahnwerk, Uniklinik, ... zeigen ihre Wirkung und mittlerweile kann man den erwarteten Bevölkerungsrückgang stattdessen oben aufrechnen und wieder Brandenburgs zweite Großstadt werden.

S. 9 Bevölkerungsentwicklung Cottbus

Quelle: Bevökerungsprognose der Stadt Cottbus 2018-2040, Dr. Lebhardt

In anderen Lausitzer Region ist es schwieriger, die künftigen Einwohnerzahlen abzuschätzen. Hier kommt es am Ende natürlich auf jeden einzelnen (jungen) Menschen an, der sich für eine Zukunft in unserer Gegend entscheidet.

Im Osten geht die Sonne auf
Wohlgemerkt wurden alle aufgezählten Leuchttürme allein in den vergangenen fünf Jahren angekündigt bzw. nehmen seitdem Fahrt auf. Die Strukturmittel sind jedoch noch nicht erschöpft und Jahr für Jahr kommen neue Projekte, Ansiedlungen und Investitionen dazu. Sie alle bilden Mosaiksteine einer neuen Lausitz – einer mit Boom statt Doom, einer mit Klimakompetenz statt Kohle, einer mit Kohle in der Tasche statt unter der Erde. Nun gilt es, die eigene Chance in dieser dynamischen Entwicklung zu erkennen – und mit Ostlust statt -frust voranzugehen!

Demokratie 591

JungeLausitz:InderLausitzgehtwas!

Wollen in der Lausitz was bewegen – Jannis, Laura und Justus sind Gründer und Vorstände der Jungen Lausitz. Laura Schieritz schreibt künftig für jede lauter-Ausgabe eine Kolumne. 

Weißt du schon, wie es für dich nach dem Schulabschluss weitergeht? Gar keine so einfache Frage. Für viele junge Menschen in der Lausitz ist aber zumindest klar, dass sie nach der Schule erst einmal rauswollen aus der Region. Studium in Cottbus? Nee – ich will nach Berlin, Dresden oder Leipzig.

Genau das ist wirklich schade. Verstehe mich nicht falsch – es ist legitim und vermutlich auch richtig, die eigene Heimat zumindest temporär zu verlassen, um neue Erfahrungen zu machen und selbstständig zu werden. Aber der Drang wegzuwollen, ist bei den jungen Menschen aus unserer Region besonders groß. Andersherum gibt es nur wenige Auswärtige, die sich aktiv für eine Ausbildung in Cottbus und Umgebung entscheiden.

Wie schaffen wir es, dass auch die Lausitz zum Sehnsuchtsort für junge Menschen wird? Aktuell erleben wir eine gegenläufige Entwicklung. Laut dem LausitzMonitor kann sich jede und jeder Zweite zwischen 18 und 29 Jahren vorstellen, die Lausitz innerhalb der nächsten zwei Jahre zu verlassen. Für die Region ist das ein Alarmsignal. Denn die große Herausforderung des Strukturwandels wird nur gelingen, wenn junge Menschen diesen mitgestalten – mit ihren Ideen, aber auch als Teil der neuen Identität der Region.

Deshalb haben wir das Netzwerk Junge Lausitz gegründet. Wir bringen junge Lausitzer:innen zusammen, die Bock haben, in ihrer Heimatregion etwas zu bewegen. Die vielen geplanten Ansiedlungen von Forschungseinrichtungen oder der Unimedizin eröffnen für junge Menschen viele neue Perspektiven in der Region. Spannende Ausbildungsmöglichkeiten, innovative Berufsfelder und ein attraktives Wohnumfeld mit viel Natur und günstigen Mieten – die Lausitz wird in Zukunft alles haben, was sich Azubis, Studierende, Berufseinsteiger und junge Familien wünschen. Aber da geht noch mehr: Die Strukturwandelprojekte müssen gemeinsam mit der jungen Generation entwickelt werden. Wie wir lernen, leben und arbeiten wollen, wissen wir am besten.

Aber die Lausitz hat noch ein weiteres Problem – ein Image-Problem. Leider dominieren Negativschlagzeilen die öffentliche Berichterstattung über die Region. Wenn du in Verbindung mit Cottbus und der Lausitz nur von rechten Demos, Arbeitslosigkeit und anderen Problemen hörst, dann entsteht wenig Sehnsucht, gerade hier die eigene Zukunft aufzubauen.

Als Junge Lausitz wollen wir genau diese beiden Herausforderungen anpacken: Wir wollen die Lausitz für junge Menschen zum Sehnsuchtsort machen und dem negativen Image positive Erzählungen entgegensetzen. Dazu erarbeiten wir einen Perspektivplan mit neuen und jungen Vorschlägen für die Lausitz. Zudem wollen wir unsere Geschichten erzählen und den jungen Menschen in ganz Deutschland zeigen, was die Lausitz besonders und lebenswert macht. Dazu konzipieren wir eine Imagekampagne von jungen Lausitzerinnen und Lausitzern für junge Menschen in Berlin, Leipzig und Dresden. Wir wollen ihnen zeigen: In der Lausitz geht was!

Das klingt spannend? Wir freuen uns, wenn auch du dabei bist. Schreibe uns auf Instagram oder über unsere Website und werde Teil der Jungen Lausitz. Gemeinsam stehen wir für Aufbruch statt Frust in der Lausitz.

Instagram: @jungelausitz
www.junge-lausitz.de 

Lifestyle 722

push!einStückBerlininCottbus

Der push!-Store in der Cottbuser Taubenstraße ist die neue Adresse für Vintage- und Second Hand-Mode. Foto: Andreas Franke

Berlin tickt anders. So auch die Geschäfte rings um den Boxhagener Platz. Hier floriert ein Modemekka, in welchem Vintage und Nachhaltigkeit im Vordergrund stehen. Carolin Puscha ist fasziniert von dieser Mode und kauft dort seit Jahren ein. In ihrer Heimat vermisste sie ein solches Geschäft – zumindest bis vor Kurzem. Anfang April brachte die Cottbuserin mit ihrem push!-Store in der Cottbuser Taubenstraße den ersten Vintage-Laden der Lausitz an den Start.

Liebhaber-Stücke statt Wegwerf-Mode
Der Begriff „Vintage“ beschreibt Mode, die etwa 20 bis 30 Jahre alt ist und somit in der Regel Second Hand. Die Stücke sind perfekt für alle, die Wert auf stilvolle Kleidung legen und dabei auch den Nachhaltigkeitsaspekt beachten wollen. Jedes ihrer Einzelstücke hat Carolin Puscha selbst ausgewählt – ob persönlich oder per Videocall mit ihren Vintage-Netzwerkpartnern, die von Italien bis
nach Amsterdam reichen.

Vom Blazer bis zur Sportjacke
Bei push! treffen Eyecatcher aus den 90ern auf echte Klassiker aus den 70ern. Unter den ständig wechselnden Stücken können sich Ladies beispielsweise Jeanswesten, Blusen, Blazer und Wolljacken, aber auch Sportjacken, Sweatshirts, Pullover und Kleider-Unikate schnappen. Gentleman holen sich ausgefallene Poloshirts, Hemden, Lederjacken, T-Shirts, Collegejacken, Mäntel und vieles mehr.

Für mehr Modebewusstsein
Ein Besuch im push!-Store in der Taubenstraße schärft das eigene Modebewusstsein und verleiht dem Begriff eine ganz neue Bedeutungsebene. Schon die lässige Einrichtung entspricht bei Weitem nicht dem, was man aus konventionellen Kleidungsgeschäften kennt. Hier wird der Einkauf zum Erlebnis, während die angebotenen Modeunikate die eigene Outfit-Kreativität sprudeln lassen. Bei push! kann man sich sicher sein: Was man hier kauft und trägt, hat niemand anders. Wer bei großen Ketten kauft, fördert hingegen die Wegwerfmentalität der Überflussgesellschaft.

Check‘ das Online-Schaufenster
Vintage bedeutet übrigens nicht, dass der push!-Store nicht auch Online kann. Im Web findest du eine kleine Auswahl mit detaillierten Beschreibungen zu allen neusten Funden. Entdecke deine Lieblingsstücke und sei schnell, denn jedes Stück ist lausitzweit einmalig!

push! store
Taubenstr. 1a, 03046 Cottbus
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Öffnungszeiten: Di-Fr 13-19 Uhr, Sa 11-15 Uhr

FB/IG: pushvintagestore
www.push-store.de 

Lifestyle 617

SommerfreudepurmitSUP-Yoga

Teil 4 unserer Fitness-Reihe mit Bloggerin Nadin Eule-Mau. Foto: Oliver Eule, Eiswürfel im Schuh

Den Genuss von absoluter Freiheit inmitten der Natur zu genießen – das kann das sogenannte Stand-Up-Paddling-Yoga (SUP-Yoga) sein. Beim SUP-Yoga werden auf ruhigen Gewässern wie langsam dahin fließenden Flüssen und beschaulichen Seen, aber auch in Buchten von Meeren oder Ozeanen, Yogaübungen auf einem Stand-Up-Paddling-Board praktiziert. Das Wasser hat einen sehr beruhigen Charakter. Die Weite des Himmels, die unglaublich frische Luft und das Abgeschiedensein auf seinem Board helfen zu sich zu finden und in innere wie auch äußere Balance zu kommen. Das Element Wasser lernt man beim SUP-Yoga auf ganz neue Weise kennen. Es ist herausfordernd und bringt gleichzeitig unglaublich viel Freude mit sich.

Darum geht's
Ein Stand-Up-Paddling-Board wird zur Yogamatte, mit der du auf dem Wasser schwebst. Das Wasser ist ein sich immer wieder veränderndes Element, das bei jeder Yogastunde neue Herausforderungen mit sich bringt. Insbesondere deshalb, weil sich der Untergrund immer bewegt. So können Übungen, die an Land einfach erscheinen, auf dem Board viel schwieriger auszuführen sein. Aber von stehenden über kniende bis hin zu sitzenden oder auch liegenden Übungen kann man je nach Level eine Vielzahl von Körperhaltungen auf ruhigen Gewässern praktizieren.
SUP-Yoga kann ein ausgleichender Sport sein oder aber auch einer ganz für sich. Deine Konzentration wird gefordert und du trainierst deine Koordination und Balance, sowohl auf körperlicher wie mentaler Ebene. Durch die Instabilität, die dieses Element mit sich bringt, wirken einzelne Yogaübungen viel intensiver. Zudem musst du mehr nach Stabilität suchen. Bei dieser Art von Gleichgewichtstraining kannst du dich nicht so „erden“, wie du es vielleicht von einer Yogastunde auf festem Untergrund kennst. Deine Körperspannung, die du vielleicht vom Schwimmen her kennst, wird genauso intensiv angesprochen wie die Tiefenmuskulatur. Wie nebenbei kannst du mit dem SUP-Yoga deine Beweglichkeit und Kraft aber auch Ausdauer trainieren. Anschließend spürst du ganz sicher deinen gesamten Körper von den Zehen bis Fingerspitzen, ohne aber deine Gelenke dabei zu sehr belastet zu haben. Wie auch bei anderen Yogastilen wird deine Atmung intensiviert. Das Besondere am SUP-Yoga ist aber, dass du draußen in der Natur bist und viel frischer durchatmen kannst.

So fängst du an
Man muss für SUP-Yoga nicht besonders gelenkig oder außerordentlich sportlich sein. Für die meisten Stunden sind keine Yoga- oder Stand-Up-Paddling-Vorkenntnisse nötig. Sie können von Vorteil sein, aber es gibt tatsächlich nur eine wirkliche Voraussetzung: Man muss schwimmen können. Das Stand-Up-Paddling-Board und das Wasser können dennoch für sich eine Herausforderung sein. Deshalb empfiehlt es sich, zunächst das Paddeln zu üben und die einzelnen Körperhaltungen zusammen mit dem Yogalehrer an Land zu probieren. Anschließend kannst du mit ruhigen Yogapositionen den seichten Wellen lauschen, zusehen wie sie sich an deinem Board entlang bewegen und dagegen plätschern.

Übungen zum Einstieg
Der Fokus liegt auf dem Spielerischen, auf dem Herausfinden, wo die eigenen Grenzen sind und auf der Leichtigkeit des Seins. Deshalb macht es auch gar nichts, wenn du plötzlich ins Wasser fällst! Taste dich langsam an Übungen heran und beginne zum Beispiel mit Kriegervariationen, dem Kamel oder Boot, dem herauf- und herabschauen Hund und sitzenden Drehhalten. Vor allem genieße aber das Savasana am Ende, wenn du einfach auf deinem Board liegst und das sanfte Schaukeln des Wassers ganz intensiv spüren kannst.
Wer das Wasser liebt und sich gern im Einklang damit bewegt, wer sich und seinen Körper gern neu fordern möchte, wird sicher mit diesem Yogastil im Sommer seinen Spaß haben.

Mehr Fitnesstipps unter:

www.eiswuerfelimschuh.de 

Gastronomie 641

Getränketipp:PinkDrink

Na, darf bei dir der richtige Drink im Sommer auch nicht fehlen? Wir haben für dich das perfekte nichtalkoholische Getränk, das super schmeckt und dir am nächsten Tag keinen Kater bereitet.

Der Starbucks Pink Drink als perfekter Sommer-Mocktail
Wer sich jetzt fragt, was ein Mocktail sein soll: Der Begriff Mocktail ist die scherzhafte Bezeichnung für alkoholfreie Cocktails. Abgeleitet wird das Wort von Cocktail und dem englischen Wort „to mock“, was unter anderem so viel wie „nachahmen“ bedeutet. Mocktails sind also alkoholfreie Drinks, die sich als peppiger Cocktail ausgeben. Wer es bevorzugt, nicht dauerhaft verkatert zu sein und morgens mit einem brummenden Schädel aufzuwachen, für den sind Mocktails wirklich empfehlenswert.

Der Social Media-Star namens Pink Drink
Der Starbucks Pink Drink war letztes Jahr total beliebt und ist auch jetzt noch nicht aus der Mode gekommen. Vor allem auf Social Media wird der vom Unternehmen Starbucks kreierte Drink gehypt. Nicht nur durch seine auffällige Farbe, sondern auch durch seinen Geschmack sticht der Pink Drink aus der Menge heraus. Doch leider ist das schmackhafte und knallig pinke Getränk bis jetzt nur in Amerika erhältlich. Deshalb kriegst du von uns die perfekte Anleitung, wie du eine Version des Pink Drinks ganz einfach und schnell Zuhause selber machen kannst.

Für den Pink Drink benötigst du:

  • Eiswürfel
  • ein wenig Holunderblütensirup oder Ahornsirup
  • kalten Hibiskustee
  • Kokosmilch
  • gefrorene Erdbeeren oder andere rote Früchte wie Himbeeren


Die Zubereitung des Pink Drinks
Zuallererst gibst du in ein Glas die gefrorenen roten Früchte deiner Wahl und Eiswürfel. Danach fügst du etwas Holunderblütensirup oder Ahornsirup hinzu. Das gibt dem Getränk seine süße Note. Wer keinen Zuckerschock kriegen will, sollte lieber sparsam mit dem Sirup umgehen, da dieser sehr süß ist. Weiter geht es mit dem abgekühlten Hibiskustee, der bis zu drei Viertel des Glases aufgefüllt wird. Zum Schluss gibt man noch Kokosmilch hinzu, bis das Glas voll ist. Und voila, schon hast du das perfekte Erfrischungsgetränk für die heißen Sommertage.

Entwicklung hin zum gewissenhafteren Trinken
Nicht nur Nachhaltigkeit spielt mittlerweile eine Rolle. Der Trend zum gewissenhaften Trinken wird immer stärker. Nun gilt es nicht mehr, sich volllaufen zu lassen, bis man über der Toilette hängt. Die Beliebtheit von Mocktails steigt. Geschmacklich fehlt beim Pink Drink nur der Alkohol, doch ansonsten kann er auf jeden Fall mit anderen Cocktails mithalten.
Ein weiteres Plus ist, dass der Drink vegan ist. Dadurch ist er auch für diejenigen geeignet, die auf tierische Produkte verzichten wollen. Außerdem sieht das pinke Getränk zwar nicht so gesund aus, enthält aber eigentlich jede Menge Nährstoffe und vergleichsweise wenig Zucker und Fett. Also hübsch anzusehen, schmackhaft, vegan und gesund. Was will man mehr?

 

Lifestyle 577

„EinebereicherndeErfahrung“

Teil 4 unseres Auslandsblogs mit der Cottbuserin Nina in Frankreich

Seit September 2021 begleiten wir die Cottbuserin Nina bei ihrem Auslandsjahr in Frankreich, das nun dem Ende entgegengeht. Ihren Freiwilligendienst in einer Arche, in der sie Menschen mit Handicap betreut hatte, schloss sie im April ab. Zum Zeitpunkt unseres letzten Interviews wohnt sie in einer WG in Paris. Dort macht sie einen Sprachkurs und schmiedet Pläne für die Zukunft. Wir zogen mit ihr ein Fazit unter ihr großes Abenteuer.

Dein wohl wichtigstes Ziel beim Auslandsjahr war es, dich weiterzuentwickeln und herauszufinden, was du wirklich willst im Leben. Weißt du nun, wohin dein Weg dich führen wird?
Nach diesem Jahr Schulpause, in dem ich vorrangig gearbeitet und Französisch gelernt habe, fühle ich mich bereit, jetzt ein neues Kapitel anzufangen. Daher bewerbe ich mich im Moment vorrangig bei verschiedenen Unis. Was genau ich studieren möchte, weiß ich noch nicht – aber ich fühle mich definitiv weiter, als ich es vor einem Jahr war. Besonders von meiner Arbeit bei der Arche, in der ich Menschen mit Handicap betreut habe, nehme ich viele Erfahrungen und Fähigkeiten mit. Ich glaube, das vergangene Jahr wird mich für mein ganzes Leben prägen.

Hast du auf deiner Reise eine neue Charaktereigenschaft an dir entdeckt?
Ich habe vor allem am Anfang meines Jahres in der Arche gemerkt, dass ich relativ ungeduldig war. Durch meine Arbeit habe ich Geduld zu schätzen gelernt. Eine weitere Eigenschaft, die für mich zum Tragen kam, war die Neugier und Freude, neue Kulturen kennenzulernen. Ich hatte das vorher schon in mir, aber bei meinem Auslandsjahr kam das besonders häufig zum Vorschein.

Eines deiner Ziele beim Auslandsjahr war es auch, die Sprache zu lernen. Wie „französisch“ bist du mittlerweile?
Wenn ich einmal zurückblicke, dass ich die Sprache am Anfang überhaupt nicht beherrschte, bin ich stolz auf meinen Fortschritt. Ich wohne mittlerweile mit französischen Freunden in einer WG und kann mich sehr gut im Alltag verständigen. Französisch bleibt aber trotzdem immer eine Fremdsprache, deshalb muss ich da dranbleiben. Aus diesem Grund bin ich jetzt bin in einer Sprachschule, um unter anderem meine grammatikalischen Kenntnisse zu verbessern.

Welchen Moment in Frankreich wirst du nie vergessen?
Es gibt da keinen einzelnen Moment. Ich glaube, vor allem bleiben mir die einzelnen Bewohner im Gedächtnis, die ich in der Arche betreut und begleitet habe. Einfach, weil das so eine bereichernde Erfahrung war, Menschen kennenzulernen, die ganz anders ticken. Ich hatte zu vielen meiner Bewohner ein sehr enges Verhältnis. Innerhalb des einen Jahres sind wir zu einer großen WG zusammengewachsen.

Was wirst du nach deinem Abenteuer vermissen, wenn du wieder zuhause bist?
Im Ausland zu leben, ist immer aufregend und man lernt ständig etwas Neues. Da für mich die Zeit in Frankreich begrenzt war, habe ich alles viel intensiver wahrgenommen. Da war zum Beispiel das Essen, das mit deutscher Küche in vielen Punkten nicht vergleichbar war – seien es nur die hervorragenden Baguettes und Croissants.
Andererseits werde ich es vermissen, im Alltag die französische Sprache zu sprechen. Die gelungenen Gespräche mit gebürtigen Franzosen haben mich immer stolz gemacht. Und natürlich werden mir meine neu geschlossenen Freundschaften fehlen. Ich hoffe, dass wir uns oft wiedersehen werden – glücklicherweise liegen Frankreich und Deutschland nicht weit auseinander.

Was glaubst du, wirst du in Deutschland als erstes machen?
In erster Linie werde ich die Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden genießen. Einige habe ich in diesem Jahr nur ein oder zwei Mal gesehen und es wird super schön sein, alle wiederzusehen.

Du planst ab August oder September ein Auslandsjahr und möchtest davon berichten? Wir suchen einen neuen, mutigen Menschen, für den es von 2022 bis 2023 heißt: ab ins Ausland! Schreib‘ uns eine Nachricht, falls du Lust darauf hast, bei unserem nächsten Auslandsblog mitzumachen: Facebook/Instagram: @lauter.de

Die vorigen Teile vom lauter-Auslandsblog:

Teil 1 lesen

Teil 2 lesen

Teil 3 lesen

Lifestyle 629

DerunsichtbareDiebInflation

Im nun zweiten Teil unserer lauter.money Rubrik wollen wir klären, warum das Thema Geld gerade jetzt so wichtig ist. Klar – „Geld regiert die Welt“ ist ein Sprichwort, welches ebenso richtig wie bekannt ist und einen zentralen Bestandteil unseres Lebens widerspiegelt. Schließlich arbeiten Vollerwerbstätige in Deutschland durchschnittlich rund 41 Stunden die Woche, um sich die Moneten zu verdienen. Wenn man also beklaut wird, verliert man nicht nur etwas Materielles, sondern echte Lebenszeit. Momentan passiert dies sogar im besonderen Ausmaß, weswegen man ein paar Minütchen aufwenden sollte, um Schadensbegrenzung zu begehen.

Was ist Inflation?

Vom lat. inflatio… – Spaß beiseite, kurz und knapp: ein Anstieg der Kosten, die eine Person für den Konsum von Gütern bezahlt. Um dies zu berechnen, bildet man einen Warenkorb, der die durchschnittlichen Ausgaben der Deutschen nachbildet. Dieser setzt sich aus 273 Bestandteilen in 12 Kategorien zusammen.
Davon ist die größte Kategorie mit 32,5 % unserer Ausgaben „Wohnung, Wasser, Strom, Gas u.a. Brennstoffe“. Wiederum ein Bestandteil der Gruppe ist Heizöl, welches allein 1,15 % unserer Ausgaben ausmacht. Die Kosten für Heizöl sind nun (Stand: April) rund 80 % teurer, als noch vor einem Jahr, womit (Vorsicht, jetzt wird es mathematisch) – 1,15 % * 80 % = 0,1 % – unsere Gesamtkosten um 0,1 % gestiegen sind.
0,1 % – was nicht nach viel aussieht, summiert sich bei insgesamt 273 Bestandteilen ganz schön auf, sodass der Preis des imaginären Warenkorbs für März und April 2022 um ganze 7% im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen ist. Am deutlichsten ist das wahrscheinlich bei den Spritpreisen aufgefallen, wir zahlen mehr und mehr – die Inflation zieht uns das Geld aus den Taschen!

statistic id1045 monatliche inflationsrate in deutschland bis mai 2022

Woher kommt die Inflation?
Warum steht nun etwas im Fokus vieler Medienberichte, was lange Zeit kein Thema war? Deutschlands wirtschaftliche Lage wurde innerhalb der letzten Jahre von mehreren Ereignissen erschüttert:

1. Corona und schlechte Ernten
Die schlechten Ernten der letzten Jahre sorgten für steigende Lebensmittelpreise, was durch den Ukraine-Krieg, zwischen den zwei weltweit mit größten Getreideexporteuren, noch verschlimmert wird. Corona – der unerwartet negative Faktor ist hierbei die schnelle Erholung der Wirtschaft, welche anders kam als erwartet wurde, und nun zu mangelnden Rohstoffen wie Baumaterialien führt.

2. „Grüne Inflation“
Durch Umweltschutzmaßnahmen fallen Mehrkosten an – seit 2021 muss je Tonne CO2, die beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht, 25 Euro bezahlt werden, mittlerweile sogar 30 Euro. Aber auch der Klimawandel an sich kostet, z.B. Holz wird durch eine Zunahme von Waldbränden und Schädlingsbefall (in Folge von Trockenheit) immer teurer.

3. Abhängigkeit
55 % des Erdgases, 50 % der Steinkohle und 30 % des Erdöls hat Deutschland vor dem Krieg aus Russland importiert. Zusammen mit dem Atomausstieg 2022 und dem Kohleausstieg bricht plötzlich ein Großteil der Energieversorgung weg. Als Folge wurde eine mWh Anfang 2022 dreimal so teuer wie Mitte 2021 – und für die Alternative, Flüssiggas zu importieren (und dafür erstmal die nötige Infrastruktur zu bauen), fallen weitere Kosten an.

4. Leitzins der EZB
Die Europäische Zentralbank hat die Möglichkeit, den Leitzins zu erhöhen, um der Inflation entgegenzuwirken. Trotzdem hat sie lange gezögert, weil man die Inflation als vorübergehende Phase ansah – und sie zögert noch …

Was tun?
Laut den Schätzungen der Bundesregierung dürfen wir eine Inflationsrate von 6,1 % für ganz 2022 erwarten und selbst 2023 soll sie noch bei 2,8 % liegen. Ergo: Wenn wir immer mehr bezahlen müssen, verliert unser momentanes Geld an Wert. Wir verlieren also bare Knete. Nun gibt es zwei Maßnahmen, dem entgegenzuwirken. Wir können einen Anstieg der Preise verhindern, wie das? Einfach an dem, was teurer wird, sparen. Die Inflationsrate wird für den Durchschnitt berechnet und wenn dieser 3,5 % des Geldes für den Kauf von Fahrzeugen ausgibt, welche aber um rund 8 % teurer geworden sind, steigert sich ihre Inflationsrate um 0,3 %. Tust du das eben nicht, senkt sich deine Rate im Gegenzug um diese 0,3 %. Dies ist eine Möglichkeit der Schadensbegrenzung, welche aber nur begrenzt funktioniert, schließlich kann man nicht einfach mal den Strom abstellen, selbst wenn die Preise durch die Decke krachen. Bleibt also nur noch Option zwei, ein bisschen Geld sparen und investieren – mit dem Ziel, dass die Rendite höher als die Inflation liegt.

Lifestyle 780

SofängstdumitdemSparenan

Dein Sparschwein kannst du in den Urlaub schicken – wir zeigen dir, wie's mit dem Notgroschen klappt. Foto: inside-studio, istock

„Von der Hand in den Mund leben“ – von diesem Sprichwort haben sicher alle schonmal gehört. Es beschreibt, wie das Geld, das monatlich auf dem Konto eintrudelt, wie von Zauberhand wieder verschwindet. Das kann lange gut gehen – so lange, bis einen unerwartete Ausgaben erwischen. Auto oder Waschmaschine kaputt? Schon wird’s problematisch. Für diese Fälle wäre es gut, ein nettes Sümmchen auf der hohen Kante zu haben. Doch wie legt man los mit dem Sparen? Wir schauen uns auf dieser Doppelseite an, wie du dir im Handumdrehen einen satten Notgroschen ansparst. Mit einem netten Polster im Rücken kannst du deinen Sparplan anschließend in andere Anlageformen umschichten und Rendite erzielen.

So machst du 25 Euro frei
Eines vorab: jeder kann und sollte Geld sparen – unabhängig vom monatlichen Einkommen! Mindestens 25 Euro kann jede:r packen, wodurch man immerhin 300 Euro im Jahr anhäuft. Um das eigene Sparpotenzial herauszufinden, lohnt sich das Anlegen eines Haushaltsbuches. Keine Sorge, dafür muss man längst kein handschriftliches Buch mehr führen. Apps wie Finanzguru nehmen dir diese Arbeit ab. Die App räumte 2018 bei der „Höhle der Löwen“ ab und erkennt nach einmaliger Verknüpfung mit deinem Konto, wofür Geld ausgegeben und abgebucht wird. So erstellt die App automatisch eine Übersicht über Ausgaben wie Strom, Telefon und Fahrtickets und gibt basierend darauf Tipps, an wie du Geld einsparen kannst. Per Fingertipp lassen sich Verträge anpassen und kündigen. Beliebte Spartipps sind darüber hinaus:

  • Heizkosten: Für alle, die es noch nicht wissen: Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart 6 % Heizkosten.
  • Backofen: Heize den Backofen nie vor, nutze die Umluft-Funktion und schalte ihn schon kurz vorher aus, so sparst du 10-15 Cent pro Betriebsstunde.
  • Kaffee: Statt dem täglichen Kaffee to-go das schwarze Gold lieber selbst vorkochen und im Thermobecher mitnehmen, so verbleiben 300 € im Jahr im Portemonnaie.
  • Trinkwasser: Statt Kisten zu schleppen, mache dein Mineralwasser in einem Trinkwasser-Sprudler, so sparst du gern mal 50 Cent pro Liter.
  • LED-Lampen: Wer alle Lampen in der Wohnung durch stromsparende LED-Lampen ersetzt, kann im Vergleich zu Glühbirnen richtig viel sparen: rund 15 Euro pro Jahr und Lampe
  • Gutscheine suchen: Wenn es doch mal die Pizza von Lieferdienst sein soll, dann googele vorher nach Gutscheinen. Für viele Anbieter gibt’s Neu- und Bestandskunden-Rabatte in Höhe von einigen Euros.
  • Medikamente: Bestelle Medikamente lieber über Versandapotheken im Internet, da bekommst du dein Zeug bis zu 50% günstiger.


Du kennst noch mehr Spartipps? Schreib‘ uns gern via Facebook oder Instagram an @lauter.de, welche Strategien du anwendest, um dein Portemonnaie zu schonen.

Aus den Augen, aus dem Sinn
Du hast nun etwas Geld frei und möchtest anfangen, zu sparen, doch es gelingt dir nicht? Der Trick, um das zu schaffen: Das Geld darf für dich nicht sichtbar sein. Einfach versuchen, künftig jeden Monat 25 Euro mehr auf dem Konto zu lassen? Das wird nix, das Geld ist schneller weg-bestellt, als einem lieb ist. Stattdessen jeden Monat 25 abheben und unter’m Kopfkissen oder im Sparschwein bunkern? Das klappt auch kaum, denn die Verlockung ist groß, das Geld mit auf ‘ne Party zu nehmen. Die Lösung: Leg‘ dir ein zweites Girokonto an, das du ausschließlich fürs Sparen verwendest und richte einen Dauerauftrag ein, der jeden Monat direkt nach dem Eingang von deinem Gehalt, BaföG o.Ä. die 25 Euro transferiert. Aus den Augen, aus dem Sinn! So fängt man plötzlich an zu sparen, ohne es überhaupt zu merken. Es dürfen natürlich auch gern mehr als 25 Euro sein. Wichtig dabei ist, dass das Zweitkonto möglichst gebührenfrei ist. Nutze einen Konto-Preisvergleich wie bspw. von finanztip.de, um das passende Geldhaus für dein Zweitkonto zu finden. Das Konto sollte keinen Mindesteingang verlangen, auch brauchst du dafür keine Girokarte. Mit dieser Spartaktik kannst du guten Gewissens wieder von der Hand in den Mund leben, denn das Sparen passiert von allein.

Du bist schon weiter?
Du hast bereits etwas auf der hohen Kante und möchtest mehr aus deinem Geld machen? Dann kommen verschiedene Anlageformen ins Spiel. Wie wir bereits wissen, frisst die Inflation dein Erspartes nämlich mit der Zeit auf. Dein Ziel muss es daher langfristig werden, eine Anlageform zu finden, die mehr Rendite als die aktuelle Inflationsrate einbringt. Das geht zum Beispiel mit Aktienfonds oder ETFs. Was es damit auf sich hat und welche Erfahrungen unsere Redakteure damit gemacht haben, erfährst du schon bald.

Demokratie 750

Ukraine-Krieg

Es herrscht Krieg – und das nur zwei Länder von uns entfernt.
Die Krise zwischen Ukraine und Russland ist momentan wohl das Thema Nummer eins und füllt aktuell die Nachrichtenkanäle. Wir können euch zwar nicht dementsprechend auf dem Laufenden halten, wollen das Ganze aber trotzdem mal anschneiden.

Ursprung des Konflikts
Um den Anfang der Auseinandersetzung zu bestimmen, lohnt sich ein tieferer Blick in die Vergangenheit. Was Putin mit dem Krieg unter anderem erreichen will, ist Russland wieder als internationale Großmacht zu etablieren. Dessen Blütezeit war während des Kalten Krieges von 1947 bis 1989, wo man mit der USA um die weltweite Vormacht stritt.
Der Name „Kalt“ kam aber daher, dass es keine direkten Kampfhandlungen gegeneinander gab. Man versuchte viel eher, den Konkurrenten politisch, technisch, wirtschaftlich und militärisch zu überbieten. Dafür strebten beide Staaten danach, ihren Einfluss auch auf andere Länder auszudehnen.
So etablierte sich im Westen die NATO und im Osten der Warschauer Pakt, weswegen die Zeit heute auch als Ost-West-Konflikt bezeichnet wird. Am Ende zerbrachen 1991 sowohl Sowjetunion als auch der Warschauer Pakt, und dessen Mitgliedsstaaten strebten nach Unabhängigkeit.
NATO vs. WarsawGröße von NATO und Warschauer Pakt zur Zeit des Kalten Krieges (Julian Oster, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons)

Erstarken der NATO
Während Russlands weltweite Einflusssphäre somit extrem gesenkt wurde, traten über die Jahre immer mehr Länder der NATO bei. Mittlerweile betrifft dies auch Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Von dieser sogenannten Osterweiterung war Putin gar nicht begeistert, vor allem da die USA nun auf dem ehemaligen Gebiet des „russischen Imperiums“ Militärpräsenz zeigen konnte.
Präsident Wladimir Putin sieht den Zusammenbruch der Sowjetunion nämlich als „größte geopolitische Katastrophe des vergangenen Jahrhunderts“ und will das am liebsten rückgängig machen. Deshalb versuchte er auch die NATO aus Osteuropa zu verdrängen, besonders aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion.
NATO Erweiterung
NATO-Beitritte in Europa (Patrickneil,, CC BY-SA 3.0 <http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/>, via Wikimedia Commons)

Annexion der Krim 2013/14
Die aktuelle Auseinandersetzung blickt auf eine jahrelange Historie zurück, welche aber auf die Dauer deutlich weniger Medienpräsenz hatte. Zumindest abgesehen von Ereignissen auf der Halbinsel Krim.
Nachdem nämlich Ende 2013 die ukrainische Regierung ein Assoziierungsabkommen mit der EU stoppte, stürzte dies das Land in eine tiefe Krise. Während sich der Westen des Landes eine stärkere Beziehung mit der EU wünschte, bevorzugte Präsident Viktor Janukowitsch die Annäherung an Russland. Landesweite und monatelange Proteste führten zwar zu seiner Amtsenthebung und einer Übergangsregierung, damit endeten die Probleme aber nicht. Nun gingen nämlich sowohl Gegner, als auch Befürworter eben jener Übergangsregierung auf die Straße.
Das Gleiche geschah auf der Halbinsel Krim, die dann am 27. Februar 2014 von sogenannten „grünen Männchen“ besetzt wurde. Russische Spezialtruppen ohne Rang- und Hoheitszeichen kontrollierten schon bald selbst das Gebäude der Regionalregierung und dort wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Politiker Sergej Aksjonow von der Partei „Russische Einheit“ zum neuen Regierungschef gewählt. Das neue Regionalparlament beschloss am 6. März 2014 den Anschluss an die Russische Föderation und zehn Tage später sollte in einem Referendum die Bevölkerung entscheiden.
Zur Wahl standen aber nur der Anschluss an Russland oder Ukraine, eine Möglichkeit zur Erhaltung des Status Quo, der Weiterbestand als Autonome Republik, wurde nicht gegeben. Mehr als 95 Prozent sollen prorussisch abgestimmt haben und seit dem 21. März 2014 ist die Krim Teil russischen Staatsgebietes.
KrimMilitär
Einnahme von öffentlichen Einrichtungen auf der Krim durch die „grünen Männchen“ (Anton Holoborodko (Антон Голобородько), CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons)

Unruhen im Land
Seit den Ereignissen auf der Krim gibt es also schon klare Anzeichen, die auf die heutige Situation hindeuten konnten. Und die vermehrten sich in der Zwischenzeit, so kommt es im Osten der Ukraine seither zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen prorussischen Separatisten und dem ukrainischen Militär. Selbst die eindeutige Präsidentschaftswahl von Petro Poroschenko am 25. Mai 2014 brachte keine Ruhe, stattdessen löste der Abschuss eines Passagierflugzeugs mit 298 Opfern am 17. Juli 2014 international Bestürzung aus. So wurde auch ein internationales Untersuchungsteam ausgesandt, welches zu dem Schluss kam, dass die Waffe einer russischen Militärbrigade angehöre. Diese wiesen allerdings alle Schuld von sich und machten die Ukraine verantwortlich.

Spaltung?
Die ukrainischen Parlamentswahlen im Oktober 2014 gewannen dann zwar deutlich die westlich orientierten Parteien, was allerdings von den prorussischen Separatisten abgelehnt wurde. Also gestalteten diese im November desselben Jahres einfach ihre eigenen Wahlen in den Regionen Donezk und Lugansk, welche sie als eigene „Volksrepubliken“ bezeichneten. Allerdings traten keine Oppositionsparteien an, man konnte nur aus prorussischen Kandidaten wählen. Mit der „Vereinbarung von Minsk“ im Herbst 2014 und „Minsk II“ im Februar 2015 wurden zwar Waffenruhen beschlossen – bis heute kam es aber immer wieder zu Kampfhandlungen, sodass laut UN-Angaben bis 2021 mehr als 13.000 Menschen ums Leben kamen und ein Großteil der Infrastruktur in Donezk, Lugansk und Gorlowka zerstört wurde.
DonezkLugansk
Lage der selbsterklärten Volksrepubliken Lugansk (rechts) und Donezk (links) in der Ukraine.
Quellen: Ivasykus, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons / Rechts: Pogo91, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
 
Russland marschiert auf
Mit einem Aufgebot von 150.000 Soldaten und militärischer Ausrüstung an der Grenze zur Ukraine, welche sich schon seit dem März 2021 positionieren, ließ Russland schon lange vor dem Beginn des Konflikts eine Invasion vermuten. Diese bestritten dies allerdings lange, forderten von Seiten der NATO und USA sogar Sicherheitsgarantien und den Stopp der Osterweiterung. Trotz mehrerer Wochen scheiterten jedoch alle diplomatischen Versuche und am 24. Februar 2022 startete Russland einen Angriffskrieg auf die Ukraine.

Putin: „Kein Krieg, sondern eine 'Sondermilitäroperation'”
Zu Kriegsbeginn war dies die Bezeichnung des russischen Präsidenten für die aktuelle Situation. In einer halbstündigen Ansprache im Staatsfernsehen erklärte er die Hintergründe des Konflikts. So soll er auch die ersten zwanzig Minuten der USA, dem „Imperium der Lügen“, gewidmet haben. Diese beanspruchen aus seiner Sicht die Weltherrschaft und nutzen die NATO als Mittel der Außenpolitik in Kombination mit einer Osterweiterung. Auf ehemals sowjetischem Staatsgebiet würde nun ein „Anti-Russland“ geschaffen werden, welches von der NATO mit Waffen aufgerüstet wird. Das ukrainische „Marionettenregime“ unterstütze rechtsextreme und nationalsozialistische Kräfte, wodurch es an ihm liegt, Völkermord in den von ihm am 21. Februar 2022 anerkannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk zu verhindern. Russland handele also im Sinne der Demilitarisierung und Denazifizierung in der Ukraine.

Momentane Lage - Stand 15. März
Front
Militärische Lage am 16. März (Viewsridge, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons)

Wir berichten trocken über die Situation des Krieges, deswegen sollte man einfach mal einen Blick in die Nachrichten werfen. Bilder von zerbombten Wohngebieten und wichtigen humanitären Anlagen machen einem erst bewusst, dass dort Zustände herrschen, die rein mit den Worten „Verletzung des Völkerrechts“ nicht ausreichend beschrieben werden können.
Das russische Militär ist weiterhin dabei, ihre Angriffe auf wichtige Städte fortzusetzen. Die Hauptstadt Kiew sei schon fast komplett umzingelt, wo nach wie vor die Hälfte der einst 3 Millionen Einwohner ausharrt und die Verteidigung plant.
Trotz der extremen Situation scheint die Bevölkerung weiterhin fest entschlossen, Widerstand zu leisten, während auf der Seite Russlands das Vorrücken langsam, aber trotzdem stetig ist. Derweil kam es aber in vielen Städten zur Zerstörung von Wohngebieten, wichtiger Infrastruktur und sogar Krankenhäusern durch Raketen.
Ein Beispiel wäre hier von der oft berichteten Stadt Mariupol, wo eine Versorgung mit Nahrung und Wasser komplett zusammengebrochen sei und die Menschen um ihr Überleben kämpfen, da auch die humanitären Hilfslieferungen noch deutlich entfernt sind. Im ganzen Land kommen immer wieder Evakuierungskorridore zustande, die Umsetzung ist aber weiterhin schleppend.
So kam es bisher laut UN-Menschenrechtsbüros auch zu Hunderten zivilen Opfern und über Tausend Todesfällen unter Soldaten, allein auf der Seite der Ukraine. Hier ist es aber sehr schwer Zahlen zu finden, welche die reale Situation widerspiegeln.
Die aktuelle Hoffnung sind Friedensverhandlungen, welche weiterhin im Online-Format fortgesetzt werden würden und deren Zustand aber schwer einzuschätzen ist. Der ukrainische Präsident Selenskyj beschreibt sie als „schwierig und zäh“, sieht aber schon Fortschritte im Vergleich zum Beginn.

Militärische Unterstützung
Nur zwei Länder von uns entfernt herrscht Krieg, also eigentlich mitten in Europa. Experten gehen davon aus, dass Putin mit seinem Angriff auf die Ukraine auch der Demokratie einen Schlag versetzen will – und so auch eine Nachricht an die westliche Welt senden möchte.
Trotzdem bleibt ein militärischer Eingriff aus NATO-Sicht ausgeschlossen, denn dann würde die Lage drohen zu eskalieren. Ist sie das nicht schon?
Putin selbst hat ganz offen gedroht, „dass ein direkter Angriff auf unser Land zu einer Zerschlagung und schrecklichen Folgen für jeden potenziellen Angreifer führen wird”, mit der Betonung Russland sei weiterhin eine der weltweit mächtigsten Atommächte. Das stimmt auch, mit rund 6255 Sprengköpfen liegt Russland in Sachen Atomraketen weltweit sogar auf Platz eins. Zudem bereiten weitere moderne Waffensysteme, wie die Moskauer Hyperschallrakete “Zirkion” mit 10.000 km/h, Sorgen. 
Von einem Einsatz solcher Maßnahmen sei man aber noch weit entfernt, schließlich unterstützt man die Ukraine seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 zwar beim Ausbilden von Streitkräften und liefert momentan Waffen, Luftabwehrraketen, Kleinwaffen und weitere Ausrüstung, greift aber nicht direkt ein.
So versucht man also, die bereits eskalierte Lage vor einer weiteren Verschärfung zu schützen, was auch die erhöhten NATO-Defensivmaßnahmen in Osteuropa zur Folge hat. Überall wird die Truppenpräsenz erhöht, schließlich ist die NATO ein Verteidigungsbündnis, was sofortige Unterstützung beim Angriff auf ein Verbündetes Land erfordert. Ein solches ist die Ukraine aber nicht, also heißt es erstmal mit gezückten Waffen beobachten – und ein anderes Maßnahmenpakt schnüren.

Sanktionen
Während ein militärischer Eingriff in den Krieg undenkbar ist, sind es Sanktionen, welche Russland Einhalt gebieten sollen. Das bedeutet vor allem wirtschaftliche Maßnahmen, welche ihre Wirkung nicht verfehlen sollen, aber auch auf alle Beteiligten zurückfallen können.
Vor allem Europa ist stark mit Russland verbunden, denn während russische Lieferungen zwei Drittel des Warenaustausches ausmachen und insbesondere Rohöl, Ölprodukte und Gas wichtig für unsere Energieversorgung sind, ist Russland auch ein großer Absatzmarkt und der weltweit größte Getreideexporteur.
Trotzdem hat man sich dazu durchgerungen, in den verschiedensten Bereichen Russland wirtschaftlich abzuschotten. Dabei wären wohl die härtesten Sanktionen der Ausschluss vom internationalen Zahlungssystem SWIFT in Kombination mit dem Einfrieren von russischen Vermögenswerten im Ausland, was 70 Prozent des russischen Bankenmarktes und wichtige Unternehmen betrifft, sowie das Einstellen von Energieimporten. Wie weit die Maßnahmen reichen, sieht man beispielsweise am Ausschluss von russischen Sportlern, Hymnen und Flaggen von internationalen Sportwettbewerben.

Sieger – Verlierer?!
Die Nachrichtenlage ist momentan nicht komplett transparent und ein Ende des Krieges zeichnet sich erst recht noch nicht ab. Über mögliche Ausgänge kann man nur spekulieren. Unserer Meinung nach ist es aber unwahrscheinlich, dass sich Putin nur mit der „Verteidigung des russischen Volkes in den neuen Volksrepubliken Luhansk und Donezk” zufrieden gibt. Putins Ziel ist nach wie vor, die NATO-Osterweiterung zu stoppen und ohne eine komplette politische Kontrolle der Ukraine würde sich diese im Nachhinein stark westlich orientieren, also genau das Gegenteil bewirken.
Zwar gibt es immer wieder Berichte über die langsamen Fortschritte der russischen Truppen, aber am Ende muss gesagt werden, dass die meisten Experten deren Niederlage im Angesicht der militärischen Überlegenheit für unwahrscheinlich ansehen. Auf Unterstützung von Seiten der NATO kann weiterhin nur in Form von Waffenlieferungen und weiterer nicht-militärischer Form gehofft werden. Die einzige Hoffnung der Ukrainer bleibt also eigentlich, dass die weltweiten Sanktionen und ein langes Hinziehen des Krieges Russland so ökonomisch schädigen, dass Putin von innen heraus an Macht verliert.
Aber gerade eine Verlängerung des Krieges würde das Land auch extrem leiden lassen. Man kann nur weiterhin auf Friedensverhandlungen hoffen und egal wie es ausgeht, die Menschen vor Ort müssen leiden.

Flüchtlingshilfe
Fliehende Menschen gibt es durch die bewaffneten Konflikte in einem Umfang, der in diesem Jahrhundert seinesgleichen sucht. Während es Männern zwischen 18 und 60 verboten ist, das Land zu verlassen – sie sollen dem ukrainischen Militär beistehen – sind es vor allem Frauen und Kinder, die versuchen, den Geschehen zu entkommen. Innerhalb von wenigen Tagen nach Kriegsbeginn waren es eine Millionen, mittlerweile hat sich die Zahl verdreifacht.
Nach einem Vergleich von Tschetschenien, wo ein Viertel der Bevölkerung vertrieben wurde, schätzen Migrationsforscher mit insgesamt zehn Millionen Flüchtlingen.
Das sind zwar immense Zahlen, über eine Sache kann man sich aber freuen und das ist die Anteilnahme von Unbeteiligten auf der ganzen Welt, die mit der Menge an Hilfemaßnahmen überraschen.
Hier ein Live-Ticker zur Flüchtlingssituation und Spendenmöglichkeiten.

Auswirkungen
Hier in Deutschland beginnt man schon bei den Spritpreisen zu ächzen und mit den Strompreisen wird es ähnlich sein. Schließlich bezieht Deutschland 50 % der verbrauchten Steinkohle, 30 % des Erdöls und 55 % des Erdgases von Russland. Dieses sollte übrigens Brückentechnologie bei der Energiewende sein und dieses Jahr waren mit dem Atomausstieg auch ein Abschalten von 13 % der momentanen Stromversorgung geplant. Und nun wird wie in vielen weiteren NATO-Ländern das Geld in die Aufrüstung gesteckt – 100 Milliarden Euro, um die Bundeswehr der Situation entsprechend auf die Zukunft vorzubereiten.
International sieht die Sache nochmal ganz anders aus. Hier greifen zwar auch ähnliche wirtschaftliche Defizite, aber ein noch deutlich größeres Problem – der Hunger. Russland und Ukraine machen ein Viertel der internationalen Getreideexporte aus, welche demnach nun größtenteils eingestellt wurden. Und darunter leiden wiederum völlig unbeteiligte, wie Entwicklungsländer in Afrika. Dort könnte dann ein Mangel an Nahrung schnell wieder zu eigenen Konflikten führen.
Und das sind nur einige der herausgegriffenen Folgen, denn die politischen, sozialen und wirtschaftliche Folgen eines bewaffneten Konflikts mit diesen Ausmaßen kann man im kompletten Ausmaß kaum erfassen. Man sollte sich aber bewusst machen, dass sie verheerend sind.

Erst Klimawandel, dann Corona und nun der Ukraine-Krieg. Die letzten Jahre jagte ein großes Thema das nächste und das neue droht das vorhergehende oft zu überschatten. Wichtig ist es aber, dass uns alles zukünftig weiterhin beeinflussen wird und darum muss man sich weiterhin über die Lage informieren und wenn möglich auch andere aufklären.
Eine noch direktere Maßnahme der Hilfe wäre, weiter oben unter dem Thema Flüchtlingshilfe die Option zum Spenden zu nutzen, egal ob es direkte Finanzierungshilfen oder Hilfsgüter und das Angebot einer Notunterkunft sind.

Lifestyle 992

FinanzmanagementsokönnenunnötigeAusgabenvermiedenwerden

Foto: ismagilov, istock

Geld ausgeben ist bei der Vielfalt des Warenangebots sicher kein Problem. Damit keine finanziellen Engpässe entstehen, sollte man die Ausgaben jedoch gut im Auge behalten. Ein Finanzplan kann auch im Privathaushalt nützlich sein, um das eigene Budget sinnvoll zu verwalten.

Weshalb ein Finanzplan hilfreich sein kann

Ein großer Teil der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel wird in der Regel für die laufenden Kosten im Alltag verplant. Einen Finanzplan aufzustellen kann helfen, Schwachstellen aufzudecken, große und kleine Geldfresser zu entlarven, damit unnötige Ausgaben zukünftig vermieden werden können. In der finanziellen Planung sollten nicht nur alle Einnahmen und Ausgaben, sondern auch die vorhandenen Finanzreserven berücksichtigt werden. Mit einer sorgfältigen Finanzplanung gelingt es, die Übersicht und Kontrolle über die eigenen Finanzen zu bekommen. Erst wenn feststeht, wofür das Geld eigentlich ausgegeben wird, ist es möglich, Sparpotenzial zu finden, sodass ersparte Beträge gezielt investiert werden können, um für später vorzusorgen und Vermögen aufzubauen. Seit einigen Jahren gewinnen neben herkömmlichen Anlagemöglichkeiten auch innovative Finanzinstrumente wie die Kryptowährungen zunehmend an Bedeutung. Um den Handel mit Digitalwährungen zu erleichtern, hat man sogenannte Trading Bots entwickelt. Ein Krypto-Roboter ist eine automatische Trading-Software, die verschiedene Aufgaben, wie die Analyse und die Auswertung des Kryptomarktes übernimmt und somit das Handeln für die Trader vereinfachen soll. Wer eine Handels-Software nutzen möchte, sollte sich zuvor mit der Funktionsweise vertraut machen. Über die Bitcoin Pro Erfahrungen kann man sich anhand von Publikation, die sich mit dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen beschäftigen, informieren. Ein Bitcoin-Roboter berechnet beispielsweise Kurse und Kursveränderungen auf der Grundlage von Algorithmen. Das Computerprogramm ist dann in der Lage, basierend auf den berechneten Ergebnissen selbst aktiv zu werden und den Handel mit Bitcoin selbstständig abzuwickeln.

Das eigene Budget richtig einteilen

Ein großer Vorteil von Handelsrobotern soll die Zeitersparnis sein, da die Software sowohl die Analyse als auch den Handel mit Kryptowährungen entsprechend den vorher festgelegten Parametern selbst ausführt. So wird der gesamte Handelsprozess von der Analyse bis zum Abschluss des Handels vom Roboter übernommen. Man geht davon aus, dass Anleger von der strukturierten Arbeitsweise des Krypto-Roboters profitieren können, sodass auch mit geringem Aufwand gewisse Renditen erzielt werden können. Auf einige Risiken, die mit dem Kryptowährungen-Handel verbunden sind, sollte man jedoch selbst achten. So besteht grundsätzlich die Gefahr, dass das Computerprogramm auf die Veränderungen an den Märkten nicht ausreichend reagiert und somit Verluste möglich sind. Der Handel mit Kryptowährungen wird daher als riskant betrachtet, allerdings ist die Möglichkeit, höhere Gewinne zu erzielen, bei diesen innovativen Finanzinstrumenten auch deutlich höher als bei traditionellen Anlageprodukten. Beim Handeln mit Bitcoin oder anderen Kryptowährungen sollte man nicht nur kurzfristige Ziele im Blick haben, sondern auch an die Zukunft denken. So ist beim Investieren ein gutes Zeitmanagement wichtig. Sich regelmäßig über Kurse und Kursentwicklungen zu informieren, gehört unbedingt dazu. Ein weiteres wesentliches Kriterium beim Vermögensaufbau ist die Vermeidung unnötiger Kosten. Häufig werden Dinge gekauft, die eigentlich nicht notwendig sind. Beim spontanen Shoppen geht es zumeist darum, sich etwas Schönes zu gönnen. Eine gute Finanzplanung kann dabei helfen, das eigene Budget besser einzuteilen und dadurch langfristig bares Geld zu sparen.

Lauter Leute 912

lauter.leute:MalebenLeben

Echter Name: Martin Bremer
Geburtsdatum: 01.04.1989
Geburtsort: Guben
Beruf: Freiberuflicher Künstler (Fotograf und Texter)
Lieblingsort: Südostasien (Malaysia)
Lieblingsgetränk: kaltes stilles Wasser
Lieblingsmusik: Psytrance und DnB
Letzter Song auf Spotify: DER LETZTE SONG – KUMMER/Fred Rabe

Welcher Superheld wärst du gern?

Batman, da er der einzige Superheld ist, der keine Superkraft hat. Er ist ein normaler Mensch, der sich für seine Mitmenschen aufopfert und diese niemals aufgibt. Er zeigt, dass Willensstärke und die Zuversicht, dass am Ende alles gut wird, auch wirklich dazu führt. Batman, wie er in der Christopher Nolan Trilogie verfilmt wurde, ist in gewisser Weise ein Vorbild für mich.

Welche Eigenschaften schätzt du an anderen am meisten?

Nach allem, was mir in meinem bisherigen Leben so passiert ist, definitiv Ehrlichkeit und Kommunikationsfähigkeit. Wenn ich mit anderen über tiefgründige Themen sprechen kann und sie ehrlich zu mir sind, fühle ich mich am wohlsten. Da zählt wohl auch die Fähigkeit dazu, gut zuhören zu können. Das schätze ich auch sehr.

Was magst du an der Lausitz – und was kannst du gar nicht leiden?

Ich mag die Nähe zu anderen Großstädten wie Leipzig, Dresden und Berlin. Die flache Landschaft lässt sich gut zum Inlineskaten nutzen. Auch die vielen Seen sind eine tolle Sache. Nicht zu vergessen: der Spreewald.

Speziell in Cottbus verstehe ich nicht so ganz, warum man schief angeguckt wird, wenn man mal grinsend durch die Stadt läuft. Es scheinen viele Menschen in einem gewissen Trott gefangen zu sein. Das finde ich oft schade.

Wie stellst du dir deine Heimatstadt in 2030 vor?

Die Vorstellung ist vielmehr ein Gefühl. Ich wünsche mir, dass ich mich wohlfühle in Cottbus. Dazu gehören kreative Menschen, ein vielseitiges kulturelles Angebot und eine entspannte Atmosphäre untereinander. Das ist in großen Teilen ja auch schon vorhanden. Wünschenswert wären vielleicht auch besser ausgebaute Straßen und Fahrradwege. Das ist ja derzeit wirklich der Horror.

Welches Fotomotiv ist für dich „typisch Cottbus“?

Als erstes fällt mir da der Spremberger Turm ein. Er bildet nun mal das Zentrum der Stadt und leuchtet sowohl tagsüber als auch nachts in einem besonderen Rot. Ab und zu steige ich auch ganz nach oben und überblicke für eine Weile die Stadt. Das ist mir ein willkommener Perspektivwechsel.

Was braucht ein Fotomotiv für dich, um zu deinen Favorites zu gehören?

Mich reizt Landschaft u.a. eher weniger. Tatsächlich finde ich es viel interessanter, einen Menschen in seinen verletzlichen Momenten festzuhalten. In einem Augenblick, in dem ein bestimmter Gedanke oder ein bestimmtes Gefühl sichtbar wird durch seine Mimik. Dafür braucht es eine Menge Know-how, einen guten Draht zu der Person und eine Kamera, die im richtigen Moment auslöst.

Wie hinterlässt du – abseits vom Fotografieren – deine Spuren in der Welt?

Ich packe meine Gedanken und Gefühle in Texte und Bücher, aber anstatt meine Spuren zu hinterlassen, möchte ich lieber darauf achten, dass ich die Zeit im Hier und Jetzt nutze. Alles andere kommt dann von alleine.

Instagram: @mal_eben_leben
www.malebenleben.com 

Lauter Leute 1031

lauter.leute:cynthia.nck

Echter Name: Cynthia Noack
Geburtsdatum: 28.08.1997
Geburtsort: Bad Muskau
Beruf: bisher: Marketing + Design, ab April: Smoothie Bar-Gründerin in NJ, USA
Lieblingsort: USA
Lieblingsgetränk: Diet Coke
Lieblingsmusik: alles, was gute Laune macht :)
Letzter Song auf Spotify: Love Tonight - Edit (Shouse)

Was ist dein Antrieb dafür, viel Zeit in Sport zu investieren?

Wenn ich meine sportlichen Ziele ernst nehme, überträgt sich das auch auf andere Lebensbereiche. Anfangs wirkten meine körperlichen Ziele so unerreichbar, doch mit Hilfe von viel Durchhaltevermögen wurden sie immer realistischer. Schritt für Schritt. Und genau so ist es doch im Leben: Wenn wir etwas wirklich erreichen wollen, müssen wir nun mal hart dafür arbeiten. Aber Fakt ist – wir können. Wir müssen nur an uns glauben.

Was ist für dich das größte Glück?

Das größte Glück ist es für mich, meinen Träumen und meinem Herzen zu folgen. So oft streben wir nach Ruhm, Reichtum und Ansehen, obwohl wir am Ende des Tages doch nur erfolgreich sind, wenn wir glücklich sind. Und dieser Aussage werde ich ab April gerecht: Denn dort geht es für uns, sprich meinen Verlobten Basti und mich, in die USA, wo wir unsere eigene Smoothie Bar gründen. Ein langersehnter Traum, welchen wir uns endlich erfüllen.

Zu wem schaust du auf – in sportlicher und in menschlicher Hinsicht?

Zu alten Menschen, die sich nicht fragen müssen: „Was wäre, wenn…?“. Und in der sportlichen Hinsicht zu meinem Basti, der stets durchzieht – auch im tiefsten Lockdown. Zu Hause. MIT SPASS. Ich meine: Durchgezogen habe ich auch. Aber von Spaß können wir hier nicht immer reden haha.

Was ist deine größte Schwäche?

Ich habe das schreckliche Bedürfnis, immer die Menschen um mich herum glücklich machen zu wollen. Nicht nur eine Sache der Unmöglichkeit, sondern gleichzeitig eine Eigenschaft, die mir sehr viel Kraft kostet.

Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Glücklich in den USA lebend mit Basti und mehr als einer Smoothie Bar :-)

Wenn du für den Rest deines Lebens nur noch eine Sportübung machen könntest, welche wäre es und warum?

Deadlifts – damit trainiert man den ganzen Körper!

Instagram: cynthia.nck 
TikTok: cynthia.nck
YouTube: Cynthia Noack

Gastronomie 1233

PrimaWetterinSicht

Eine Saison voller Kultur und Kulinarik steht im Prima Wetter bevor – der Open-Air-Location im Bunten Bahnhof.

Mit Prima Wetter wird der Sommer erst so richtig schön. Das Fleckchen Sonne mitten im Cottbuser Stadtgeschehen meldet sich ab dem 30. April zurück!

Die Urlaubsoase mitten in Cottbus

Du willst dein Urlaubsziel in fünf Fußminuten erreichen? Dann ab ins Prima Wetter! Bei rustikalem Charme und jeder Menge Liebe zu handgemachten Details lassen sich hier kühle Getränke, schmackhaftes Essen, spannende Konzerte, Parties, Quizabende und natürlich das schöne Wetter genießen. Dabei wird viel Wert auf das „Gewisse Etwas“ gelegt – Team und Gäste mögen es ausgefallen, originell und handgemacht.

Musikalisch wird es auch in 2022 eine Mischung aus echter Live-Musik und Plattenspieler-Kunst aus aller Herren Länder geben.

Kultur trifft auf Kulinarik

Kulinarisch hat sich das Prima Wetter dieses Jahr viel vorgenommen! Maître Matthias Theodosis am Herd soll das Repertoire auf Restaurant-Niveau bringen. Täglich von 17 bis 22 Uhr öffnen sich die Pforten der BEATKITCHEN. Snacks, Flammkuchen und kleine Schmankerl werden weiterhin auf der Karte zu finden sein. Also schau vorbei! Infos und Programm unter:

30.4. | 18 Uhr | Güterzufuhrstr. 7 Cottbus | www.bunterbahnhof.de

PrimaWetter

Interviews 1543

WenndieWeltdeinZuhauseistDJBoomShankarimInterview

Selten haben wir eine solche Liebeserklärung zu einem Musikgenre gehört wie bei diesem Interview mit Armin aka. Boom Shankar. Der Psytrance-DJ und Label Manager gehörte in den frühen 90er-Jahren zu den ersten Anhängern der Goa-Szene und blieb seiner Leidenschaft bis heute unbebrochen treu. Vom 22. bis 24. Juli kommt er zum ersten Mal in die Lausitz – aufs Urknall Festival in Klein Buckow. Wer Psytrance bereits kennt, dem geht beim folgenden Gespräch das Herz auf – alle anderen lernen in Armin einen Traveller kennen, der seinesgleichen sucht.

Du legst seit den 90ern Psytrance auf, hast als DJ alle fünf Kontinente bereist. Was macht diese Szene für dich aus, dass du ihr so lang und intensiv treu bist?

Man sagt ja immer so schön „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – und diesen Zauber der 90er-Jahre finde ich zum Glück immer noch bei einigen Veranstaltungen vor. Von Anfang an hat mich die Toleranz und die Akzeptanz innerhalb der Szene fasziniert. Mitte der 90er-Jahre bestand die europäische Goa Trance-Szene aus vielleicht 2.000 bis 3.000 Leuten, die man immer wieder an den gleichen, meist an Vollmond stattfindenden Gatherings wiedergetroffen hat. Das führte wirklich zu einem Gefühl, Teil einer kleinen aber international präsenten Familie zu sein. Dein Alter, Deine Arbeit, Dein Aussehen, Deine Klamotten oder auch Dein Kontostand waren immer irrelevant – es ging um den Menschen an sich, und wenn der es auf eine der Partys geschafft hatte, dann war der auch willkommen.

Die Partys wurden damals nicht im Internet promotet oder beworben. Man musste sich persönlich kennen, um via Mund-zu-Mund-Propaganda von den Partys mitzubekommen und eingeladen zu werden, und das hat zu einem sehr familiären Umfeld geführt, in dem man sich komplett entfalten konnte und Authentizität das A und O darstellte.

Darüber hinaus war Goa Trance der Neunziger Jahre mit Abstand das Kreativste, was damals innerhalb der elektronischen Szenen releast wurde. Kein Track glich dem anderen, der Aufbau und die Progression der Tracks waren nicht vorhersehbar. Dementsprechend fiel es einem sehr leicht, einen Trance-Zustand durch das Tanzen zu erreichen.

Zusätzlich habe ich die mit Abstand interessantesten Persönlichkeiten in diesen Jahren kennenlernen können, ein soziales Potpourri, das seinesgleichen suchte. Daraus sind viele Freundschaften entstanden, die seit Jahrzehnten bestehen.

Last but not least passt mein Lebensstil als Traveller perfekt zu dieser Szene. Ich bin seit vielen vielen Jahren mehr on the road als zu Hause, und das passt perfekt zum internationalen Charakter unserer Szene und zu meinem Job des Tourens. Ein großer Bonus ist auch die Möglichkeit, als Label Manager neuen Artists die Möglichkeit zu geben, innerhalb der Psytrance-Szene Fuß zu fassen und ihren Sound einer weltweiten audience zu präsentieren.

Summa summarum kann ich mir keinen besseren „Job“ und kein besseres „Zuhause“ für mich und meine Lebenseinstellung vorstellen als innerhalb der Psytrance Family. Auch wenn sich die Szene weit von ihren Ursprüngen und Idealen entfernt hat, auch wenn sie sich immer wieder dem Vorwurf der Kommerzialisierung stellen muss, so ist sie meiner Meinung nach immer noch das Interessanteste, Vielseitigste und Toleranteste, was ich innerhalb der electronic music scene vorfinde. Dementsprechend wird meine Treue ihr gegenüber weiterhin Bestand haben.

Wie hat sich die Coronapandemie auf dein Reiseverhalten und deine Gig-Anzahl ausgewirkt?

Da muss ich zwischen beiden unterscheiden. Die Anzahl meiner Gigs, die ich vornehmen konnte, ist natürlich in den letzten zwei Jahren merklich zurückgegangen. 90 Prozent meiner Bookings wurden aufgrund von Corona-Maßnahmen oder Einschränkungen gecancelt oder auf das nächste Jahr verschoben. Die letzten beiden Sommer waren dann wieder halbwegs gut, oftmals dann halt mit Einschränkungen was die Anzahl von Personen auf Festivals betrifft, aber immerhin fanden viele Bookings zumindest innerhalb Europas wieder statt.

In den Winter- und auch Frühlingsmonaten war das dann wieder ein anderes Bild. Da hatte ich ziemlich viel Glück – oder auch Pech, kommt immer auf die Sichtweise drauf an. Als die erste Welle durch Europa rauschte, saß ich in Asien fest. Ich bin von Thailand Ende Februar nach Cambodia für ein Festival geflogen und als ich dann wieder nach Thailand zurückreisen wollte, waren die Grenzen dicht. Am Ende saß ich sieben Monate in Asien fest. Allerdings auf einer wunderschönen Insel, die normalerweise von Tausenden Besuchern in der Peak Season überlaufen ist. Zu meiner Zeit war sie aber so leer war, dass ich ein Dasein wie Robinson Crusoe fristen konnte.

Letzten Winter hatte ich eine Tour in Südafrika, danach steckte ich zwei Monate in Äthiopien und drei Monate in Tansania und auf Sansibar fest. Diesen Winter das gleiche Spiel: Drei Monate in Marokko, da dort ein paar Tage nach meiner Ankunft auch der Flugverkehr eingestellt worden ist. Ich hab‘ die 2 Jahre der Pandemie also primär im Ausland verbracht, allerdings nicht viel am Touren, sondern eher am Chillen und zur Ruhe kommen. Ich will mich aber nicht beklagen, für mich waren die letzten zwei Jahre primär von fantastischen Erlebnissen an wunderschönen Orten geprägt.

Wie ist dein Gefühl: Wie wird der nächste Sommer im Vergleich zu 2020 und 2021?

Ich bin ziemlich optimistisch. In vielen Ländern sind die Einreisebeschränkungen entweder komplett aufgehoben oder zumindest vereinfach worden. Viele Einschränkungen des sozialen Miteinanders sind ebenso gefallen und viele Promoter holen jetzt das nach, was ihnen in den letzten zwei Jahren entgangen ist. Mein Booking-Kalender für den Sommer ist gut gefüllt und jeder Artist oder Promoter, mit dem ich spreche, egal wo auf dem Planeten, schaut zuversichtlich auf die kommenden Monate.

In welchen Ländern der Welt legst du in diesem Sommer auf – und wo würdest du gern einmal spielen?

Mein persönliches Highlight für diesen Sommer stellt auf jeden Fall das Boom Festival in Portugal dar. Am letzten Morgen ein 2.5-stündiges Set im Dance Temple zu spielen, ist sicherlich eines jeden Artists feuchter Traum. Darüber hinaus freue ich mich auf meine Touren in Brasilien, Mexiko, Kanada, natürlich alle Bookings in Europa, vor allem unser eigenes Event in Ungarn namens S.U.N. Festival, und dann zum Ende des Jahres Universo Parallelo in Brasilien.

Danach folgt meine nächste-Asia Tour durch Thailand, Malaysia, Cambodia und hoffentlich auch wieder durch China – dort hatte ich insgesamt schon vier Touren. Ebenso hoffe ich, dass ich auch dieses Jahr wieder im Libanon, in Israel und in Armenien auftreten kann.

Ich hab‘ in vielen Ländern dieser Welt schon gespielt, es gibt aber ein paar in denen ich bis dato nur am Traveln, aber noch nicht am Spielen war. Allen voran Kirgistan, die Mongolei, Tadschikistan oder auch das Herz Afrikas.

Wie würdest du einem Urknall-Gast, der dich noch nicht kennt, die Dancefloor-Erfahrung bei deinem Set beschreiben?

Puh! Das ist immer schwierig sich selbst zu beschreiben, das fällt mir jetzt nicht leicht, da mit Adjektiven zu kommen. Was ich aber sagen kann ist, dass ich keines meiner Sets vorbereite. Ich spiele immer free flow, will heißen: Selbst fünf Minuten vor meinem Auftritt weiß ich nicht, mit welchem Track ich anfangen werde. Ich bevorzuge diesen improvisierten Ansatz, da ich meiner Meinung nach so die beste Chance habe, den für den dancefloor in diesem Moment „richtigen“ Sound zu wählen. Für mich ist DJing kein Monolog, sondern ein Dialog: Ich schicke was raus, warte auf die Antwort vonseiten des Floors und antworte darauf dann wieder adäquat. Meiner Meinung nach habe ich so die beste Möglichkeit, für den Dancefloor die intensivste Erfahrung zu erzeugen. Ich mach das seit dem Anfang meiner Karriere so und bis dato hat das primär zu positiven Feedbacks geführt, da die Leute das Gefühl hatten, dass ich für sie gespielt habe. Und das hab‘ ich ja dadurch auch! :)

Boom Shankar (Armin) auf:
FB: @DjBoomShankarBMSS
Insta: @boomshankarbmss
Soundcloud: Dj Boom Shankar

Mainact beim Urknall Festival
22.-24.7. | Klein Buckow
www.urknall-festival.com 

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Boom Shankar auf dem S.U.N. Festival in Ungarn

Events 842

DasLauter-Fanvoting:Drum'n'Bass&Dubstep

Welcher Musiker hat die größte Fangemeinde in der Lausitz? In jeder lauter-Ausgabe nehmen wir uns ein Musikgenre vor und lassen dich für deinen Liebling abstimmen. Mit dabei sind diesmal vier Cottbuser Musiker aus Drum'n'Bass und Dubstep. Sie überzeugen allesamt mit einer Menge Talent. Doch wer die meisten Probs bekommt, liegt in deiner Hand! Gib deine Stimme ab auf unserer Instagram-Seite. Der Sieger erhält ein Interview mit uns in der kommenden Ausgabe vom lauter-Magazin.

Voting-Start: 14.04. | Ende: 28.04.
Instagram: @lauter.de

Update: Wir gratulieren Yungspund zum Sieg – hier das Sieger-Interview!

Mr. Quint

Carl aka. Mr. Quint hat von allen lokalen Musikartists wohl das internationalste Publikum, denn er spielt alle zwei Wochen für das englische Web-Radio Sub FM. Seine neusten Eigenproduktionen sind wiederum auf die deutsche Vergangenheit bezogen. Quints Album „Historischer Dubstep“ erzählt Geschichten von Überlebenden des Holocaust. Nach der Premiere in Jamlitz soll das Album in 2022 als Stück aufgeführt werden.

Instagram: @quintdubs
Soundcloud: Mr.Quint

Yungspund

Eriks Künstlername geht darauf zurück, dass er einen aufgeweckten Stil verfolgt und schon mit 16 mit dem Produzieren anfing. Seit der Volljährigkeit schaffte er es auf das Landflucht, Urknall und Stuss am Fluss Festival. Dazu kommen viele Partys vom DKS-Kollektiv, dem er angehört. Sein Eifer zahlt sich aus – so erfreuen sich seine neuen Releases großer Beliebtheit auf Soundcloud.

Instagram: @yungspundofficial
Soundcloud: Yungpspund
YouTube: Yungspund

Haylex

Wie Yungspund ein Gesicht vom Cottbuser DKS-Kollektiv ist Alexander aka. Haylex. Er steht für Maintime-DnB von Liquid bis Deep und Dark. Seit drei Jahren stellt er das auf Veranstaltungen der Kellersekte unter anderem im Chekov Cottbus unter Beweis. Sein Abriss-Sound brachte ihn auch schon auf die Line-ups von lokalen Festivals wie dem Landflucht oder dem Urknall.

Instagram: @haylex_dks
Soundcloud: Haylex

K.

Dennis alias K.'s Musikpassion begann schon in der zweiten Klasse mit Klavierunterricht. Heute lehrt er selbst als Dozent an einer Pflegeschule in Berlin und Cottbus – als Ausgleich beschäftigt er sich mit Drum'n'Bass und Dub-step. Sowohl das Auflegen als auch das Produzieren haben es ihm angetan. Auf Soundcloud findet man seine Eigenproduktionen, während Mixcloud als Plattform für seine DJ-Sets dient.

Instagram: @dennisk_punkt
Mixcloud: denniskpunkt

Interviews 1220

Punk&Oi!einWayofLife

Becks, Heineken, Berliner Kindl, Ur-Köstritzer, Lübzer, Tyskie, … Bei der liebsten Biermarke scheiden sich die Geister. Auch Andy, Marvin, Harry und David von der Senftenberger Band Biertoifel stoßen alle mit unterschiedlichen Sorten an. Das kühle Blonde gehört zum Punker-Lifestyle untrennbar dazu und weckt mehr Begehrlichkeiten als eine gleichbehaarte Dame. Doch hinter der Band muss noch mehr stecken, sonst hätten sie wohl kaum das letzte lauter-Fanvoting gewonnen. Also gingen wir im Interview der Frage auf den Grund, was die Band ausmacht, die Bierkonsum alles andere als verteufelt.

In was für einer Situation hattet ihr euren ersten Kontakt mit Oi! und Punkrock?

Andy: Meinen ersten Punkrock-Kontakt hatte ich mit 7, als ich mir ‘ne CD von The Offspring im Marktkauf gekauft hab. Das Warmwerden mit der Oi!-Szene kam dann Stück für Stück. Es fing an mit den Onkelz, die kurz darauf aber schon nicht mehr aktiv waren, über diverse andere Bands bis hin zu meinem ersten Szenekonzert mit 16 Jahren.
Kurz danach begann ich mit den Drums. Dann gab es kein Entrinnen mehr: Umso mehr ich die Musik hörte oder spielte, desto mehr Konzerte ich besucht habe, desto mehr Leute lernte ich kennen. Die Szene war einfach wie ein zweites Zuhause und was für einige ‘ne Phase ist, wurde zu meinem neuen Way of Life. Anders kann ich es mir jetzt gar nicht vorstellen.
Marvin: Ich war 14 Jahre alt, als ‘n Kumpel mir ‘ne Kassette von FBI vorgespielt hat. Er meinte „hör ma“. Das war mein Einstieg. Es kamen immer mehr Musik und Bands dazu und so ging ich mit meinen Kumpels auf Konzerte. Und ja, so ist das.
Harry: Ein Freund von mir kam mit dem neu rausgebrachten Toten Hosen Album „Auf dem Kreuzzug ins Glück“ vorbei. So kam der Punk in mein Zimmer, als ich 12 war. Als ich die Schule gewechselt habe, war dann vor dem Heimweg immer ein Besuch im Plattenladen angesagt: Punkplatten gucken, nur leisten konnte ich die mir nie. Aber durch meinen Punklook kam ich mit anderen Punks in Kontakt. So wuchsen meine Kassettensammlung und auch meine Konzerterfahrungen. Mit Oi! hatte ich das erste Mal zu tun durch ‘n Skinhead aus meiner Klasse Mitte der 90er. Er gab mir ‘n Livemitschnitt von Sham 69.
David: MTV ist schuld! Damals gab´s den Punk Sunday und als ich das erste Mal das Video „Salvation“ von Rancid gesehen hab – da hat´s mich erwischt. Ich habe dann die Toten Hosen gehört und darüber dann meinen Weg weitergemacht. Gab ja erst ma‘ wenig Punkmusik bei uns zu kaufen. Das kam mit der Zeit.

Auf den Namen „Biertoifel“ kamt ihr an einem Grillabend. Was kommt bei euch am liebsten auf den Grillrost und welche Biermarke trinkt ihr am liebsten?

David: Biertaler, Spare Rips und Becks Bier.
Andy: Auf den Grill gehört Fleisch! Rippchen, Chicken Wings, Steak und vieeeeeel Zaziki oder Sour Creme dazu. Bei Bier bin ich flexibel, aber zu ‘nem Heineken oder ‘nem Berliner Kindl sage ich nie nein.
Harry: Uri ist mein Alltagsbier und auf den Grill gehört für mich immer Selbstgezogenes aus dem Garten.
Marvin: Fleisch! Biermarken sind: Lübzer, nachfolgend auch Tyskie und Uri.

Welche ist eure bisherige Lieblingslocation von euren Auftritten und wo würdet ihr gern mal auf der Bühne stehen?

David: Das Muggefug in Cottbus ist unser zweites Wohnzimmer. Spielen würd’ ich gern aufm Spirit Streets Festival und dem Blackpool Rebellion Festival.
Andy: Hier in der Region ist es das Muggefug. Wir haben damals die ersten Konzerte dort gespielt, heute ist es wie ein Zuhause für uns. Ein Traum wäre ein Pub in London!
Marvin: Wir hatten schon viele geile Konzerte. In England würde ich gern spielen, oder auch in der Factory in Magdeburg.
Harry: Ich würde gern mal beim Punk & Disorderly Festival in Berlin spielen ... das wäre ‘ne richtig schöne Sache.

Ihr habt bereits mit Durstige Nachbarn zusammen ein Lied rausgebracht. Mit welchen Bands aus der Region würdet ihr außerdem gern zusammenarbeiten?

David, Marvin und Harry: FBI !!!
Andy: Das ergibt sich meistens spontan bei gemeinsamen Bieren, da entstehen sowieso die besten Ideen. Beim MoschtOiRama Festival im Juli 2021 in Klein Buckow haben wir gesehen, wie gut Metal, Oi! und Punk harmonieren. Wenn man betrunken genug ist, wäre das vielleicht eine Bier-Idee wert. Aber ja, zu FBI sag ich auch nicht nein.

Wer ist euer musikalisches Vorbild?

Marvin: Evil Conduct und Cock Sparrer.
David: Rancid stehen da ganz oben auf der Liste.
Harry: Charlie Harper von UK Subs. Der ist Mitte 70 und gibt live immer noch Vollgas.
Andy: Alles, was handgemacht und handgeschrieben ist und nicht aus der Dose kommt, hat Respekt verdient. Solange wir unser Ding durchziehen und auf keinen Trendzug aufspringen, bin ich zufrieden.

Welches eurer Lieder kommt beim Publikum immer am besten an – und welches ist euer persönliches Lieblingslied?

Andy: „Unsere Straßen Unsere Lieder“ kommt immer sehr gut an, jeder kann sich da wohl reinversetzen … aber auch Songs wie „Außenseiter“, „Derbyzeit“ und „S.P.S.C.“ sind immer kleine Highlights, wenn´s ums Mitgröhlen geht.
Marvin: „S.P.S.C.“, „Klartext“ und „100% Hass“ spiel‘ ich gern und die kommen immer gut an.
Harry: „Unsere Straßen Unsere Lieder“ bringt alle zum Singen! Am liebsten spiel‘ ich „Außenseiter“ und „Punkrock Love Affair“. Die Lieder bringen einfach richtig gute Laune.
David: „Unsere Straßen Unsere Lieder“ gehört zu meinen Favoriten. Aber auch „Sound of the Street“, ein Song den wir dem „Boots around the World“-Sampler beigesteuert haben.

Darf man in diesem Jahr mit neuer Musik von euch rechnen?

Alle: Wir waren im letzten Jahr sehr fleißig und haben in Naumburg unser zweites Album aufgenommen, was im Sommer erscheinen wird! Einen Tribut-Coversong für das neue Album von Einhorn Krieger gibt’s auch noch in diesem Jahr. Und dann mal schauen was noch kommt, das Jahr ist noch jung. Cheers!

Albumcover

Aktuelles Album von Biertoifel: „Unsere Straßen Unsere Lieder“. In 2022 folgt Album Nr. 2!

IG: @biertoifel_streetpunk
FB: Biertoifel.Streetpunk
www.biertoifel.bandcamp.de 

Demokratie 731

MitMilliardenzurModellregion

Im Cottbuser „Haus des Strukturwandels“ arbeiten der Lausitz-beauftragte, Vertreter von Landesbank und Wirtschaftsförderung und die Lausitzer Entwicklungsgesellschaft Hand in Hand. Sie alle begleiten Brandenburgs Werkstattprozess.

Die Diskussion um Kohleausstieg und wirtschaftlichen Ausgleich beschäftigt uns Lausitzer schon lange. In den Wirren von zwei Jahren Pandemie ist dabei oft untergegangen, welche Dynamik der Prozess nun entwickelt hat. Dabei sollten gerade junge Erwachsene genauer hinschauen, denn sie zählen zu den Gewinnern. Im Brandenburger Teil der Lausitz sind sogar schon erste Erfolge sichtbar.

Die Grundlagen des Aufbruchs

Wusstest du, dass die Lausitz auf dem Weg zu Europas Modellregion für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Wachstum ist? So steht es nicht nur auf dem Papier, tatsächlich schaut die ganze EU genau zu, ob bei uns der Transfer aus einer fossilen Ära in eine moderne, nachhaltige Energie-, Wissens- und Technologieregion gelingt. Die Lausitz wird als Vorbild für 40 weitere Kohleregionen in Europa gesehen, denn nirgends sonst sind die Rahmenbedingungen so gut – immerhin investiert unser Land rund 17 Milliarden Euro in diesen Umbau. Deutschlands Entscheidung, fürs Klima aus der Kohle auszusteigen, ist diesmal für die Lausitz ein Segen. Sie erhält nicht nur einen Ausgleich, sondern echte Zukunft und internationale Aufmerksamkeit.

Die rund 17 Milliarden Euro für neue Zukunftsprojekte fließen auf zwei Wegen in die Region. Zum einen direkt über den Staat, über den sogenannten „Bundesarm“. So werden neue Straßen und Schienenwege gebaut – wie eine ICE-Verbindung, die unsere Lausitz künftig mit Berlin und Breslau verknüpft. Oder Europas modernstes Bahnwerk in Cottbus, dessen Bau bereits gestartet wurde und dessen erster Teil schon in gut zwei Jahren an den Start geht. Auch bei uns geht Tesla-Geschwindigkeit! An den Lausitzer Hochschulen wurden unzählige Projekte und Institute angeschoben, meist geht es darum, Klima und Energie in Einklang zu bringen. Eine Universitätsmedizin soll als Pionier für Deutschland digitale Pflege und Medizin erforschen und anwenden.

Auf dem zweiten Weg stellt der Staat den Ländern Geld zur Verfügung. Über den sogenannten „Landesarm“ werden Projekte der Kommunen oder des jeweiligen Landes finanziert. Hier gibt es in jedem betroffenen Bundesland eigene Verfahren. In Brandenburgs Lausitz wurde dabei ein Prozess erfunden, der aus der Region heraus von unten nach oben und erstaunlich unkompliziert gestaltet wird: der Werkstattprozess.

Brandenburgs Werkstattprozess

In die nördliche zu Brandenburg zählende Lausitz fließen aus dem Landesarm Mittel in Höhe von 3,7 Milliarden Euro. Genau hier wurden innovative Werkstätten ins Leben gerufen, die in nur einem Jahr in enger Kooperation zwischen Region und Land rund 50 Projekte im Volumen einer Milliarde angeschoben haben. Die Geschwindigkeit sollte uns Brandenburger echt stolz machen.

Dabei hat die Region trotz des Sprints ein gehöriges Wort mitzureden. Das Management übernimmt eine in Cottbus ansässige Entwicklungsgesellschaft, an der sowohl das Land Brandenburg als auch die Südbrandenburger Landkreise beteiligt sind. Dort wurden zum Jahresende 2020 fünf Werkstätten zu unterschiedlichen Themen von Wirtschaft über Digitalisierung bis zur Lebensqualität ins Leben gerufen, in denen seitdem Zukunftsprojekte für die Brandenburger Lausitz diskutiert und empfohlen werden.

Die Werkstätten stehen für einen neuen Brandenburger Spirit. Hier heißt es: Gemeinsam Perspektiven schaffen – und: einfach mal Machen! Dabei wird jede Werkstatt von einem waschechten Lausitzer als Sprecherin geleitet. Die Werkstätten arbeiten als runde Tische, mit Vertreterinnen der Lausitzer Kommunen, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft. Jeder Platz am Tisch steht so immer für ganz viele Kommunen, Unternehmen oder Bürgerinnen. Auch Vertreterinnen des Landes haben hier ihren Platz.

Drei Prioritäten für die Veränderung der Lausitz stehen bei der Werkstattarbeit im Mittelpunkt:

  • Stärkung & Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Bildung und Fachkräfteentwicklung
  • Stärkung und Entwicklung von Lebensqualität & Vielfalt


Gemeinsam werden Ideen für Zukunftsprojekte qualifiziert und nur, wenn sie einvernehmlich befürwortet werden, zur Umsetzung empfohlen. Kampfabstimmungen und Kompetenzgerangel gibt es nicht. Das wirkt fast schon wie eine ritterliche Tafelrunde zum Wohl der Gemeinschaft. Die Werkstätten treffen sich regelmäßig und lassen sich natürlich von Expert*innen beraten, schließlich geht es meist um Investitionen im Millionenbereich. Insgesamt wurde aus der Region heraus ein hochdemokratischer Prozess installiert – von unten nach oben. Das nennt sich auch Bottom-Up-Prinzip – und genau solche Verfahren stehen für den europäische Gedanken.

Vom Steckbrief zum Projekt

Brandenburgs Landeskampagne unter dem Motto „Es kann so einfach sein“ scheint für den gesamten Prozess Vorbild zu sein. Ein einfacher Steckbrief mit rund zwei Seiten Umfang reicht aus, um Projekte in den Werkstattprozess einzubringen. Keine gute Idee soll verloren gehen. Da sämtliche Kommunen einbezogen sind, können Bürgerinnen ihre Ideen auch bei Bürgermeisterinnen oder Gemeindevertretungen einbringen. So kann in der Brandenburger Lausitz wirklich jeder mitmachen. Die allein im ersten Jahr angeschobenen rund 50 Projekte reichen vom nachhaltigen Nachverkehr mit Wasserstoff über die Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebieten bis zum international einzigartigen Forschungsprojekt für hybrid-elektrisches Fliegen.

Dabei ist der Schulterschluss zwischen Region und Land ebenso innovativ und spannend. Vertreter*innen des Landes arbeiten nämlich aktiv in den Werkstätten mit. Impulse aus der Region werden schon hier durch das Land begleitet. Gibt die Region in der Werkstatt ihr „Okay“, muss das Projekte noch durch das Land bestätigt werden. Und das hat bislang in Brandenburg im Grunde immer geklappt. Auf der Seite der Entwicklungsgesellschaft, die all das managt, kann man jederzeit die Projekte einsehen – künftig auch mit Informationen zur Umsetzung unter:

www.wirtschaftsregion-lausitz.de