Lifestyle 654

InnereStärke:Waskanndassein?Teil2

Foto: Oliver Eule, eiswuerfelimschuh

In der Herbstausgabe 2023 habe ich dir näher gebracht, was innere Stärke ausmacht. Worin wir sie finden können. Innere Stärke steht uns nicht 24/7 zur Verfügung. Es gibt Phasen in unserem Leben, in denen wir bewusst nach ihr suchen müssen. Es spricht meines Erachtens nichts dagegen, auch mal in Selbstmitleid zu zerfließen, um sich anschließend wieder zu sammeln. Das macht uns schließlich menschlich. Wie wir uns unsere innere Stärke aktiv zurückholen können, ist mehr oder weniger einfach. Einige Kniffe, wie wir unsere Speicher wieder auffüllen, möchte ich hier mit dir teilen. Sie werden dich auch darin unterstützen, deine innere Stärke – die auch du ganz sicher in dir hast – weiterzuentwickeln.

Suche bewusst nach Entspannungsmomenten

Du denkst direkt an Meditation? Nein, damit komme ich dir nicht. Obwohl es ein wertvoller Teil sein kann, um Superkräfte zu entwickeln! Vor allem mental. Wenn du dich damit beschäftigen möchtest, wirst du herausfinden, dass es eine Reihe von Studien gibt, die unterstreichen, welche positiven Einfluss Meditation auf unser Gehirn hat.

Bewusste Entspannungsmomente können aber auch Momente sein, die dir einfach gut tun! Morgens Gedanken aufschreiben oder dir einen Tee in Ruhe gönnen. Ein Buch in den Abendstunden genießen. Die Yogamatte ausrollen, laufen gehen, eine Radtour machen, ... Etwas, das uns sprichwörtlich aus der Dauerschleife von Gedanken herausreißt und den Geist beruhigt. Oder einfach mal früh ins Bett gehen, um den nötigen Schlaf zu bekommen. Solche Momente können wahre Stimmungsaufheller sein und die Kraftakkus wieder so richtig aufladen.

Es ist nicht egoistisch, für sich selbst zu sorgen!

Selbstfürsorge ist ein wesentlicher Teil für unsere eigene körperliche und mentale Gesundheit. Wir sind oft gefangen im Müssen, Sollen, Wollen. Aber nur wenn wir gut für uns sorgen, können wir das auch besonders gut für andere! Zufriedenheit mit uns selbst und unserer Umwelt ist eine wesentliche Säule, mit der wir innere Stärke wiederfinden können. Auch wenn es abgedroschen klingt und oft zu schön für einen Alltag des Notwendigen: Mache mehr von dem, das dich glücklich macht!

Wir können nicht immer aus dem Hamsterrad des Lebens ausbrechen. Wir haben Verpflichtungen, denen wir sicher auch zum Teil gern nachkommen. Aber es gibt bestimmt auch bei dir im Leben hier und da die Möglichkeit einer persönlichen Auszeit. Die Zeit, die wir am Handy, Fernseher, auf der Couch verdaddeln, könnten wir für etwas nutzen, das uns wirklich zufrieden macht.

Beobachte dich, dein Handeln, dein Leben, deine Wahrnehmung.

Bewusstheit für das, was wirklich wichtig ist, was wir haben, wie wir Dinge sehen und dass es in unserem Leben sicher unendlich viele kleine Glücksmomente gibt, kann einen großen Anteil daran haben, dass wir unsere Batterien für innere Stärke aufladen. Suche auch hier nach den kleinen Dingen. Beobachte genau, ob es dich glücklich macht, was du gerade machst. Ob es etwas ist, das zu den schönen Dingen des Lebens – deines Lebens – gehört.

Annehmen, was wir wahrnehmen und was uns als Gesamtheit ausmacht.

Das ist nicht nur Kraft, Energie, Mut, Selbstbewusstsein. Innere Stärke zeigt sich auch in der Akzeptanz und Anerkennung, dass wir nahbar und weich sein können und das so akzeptieren. Das kann man üben, indem wir uns gezielt in starken Momenten zurücknehmen und nach Weichheit streben. Indem wir unsere innere Stärke nutzen, um uns mit Problemen auseinanderzusetzen und Gefühle zulassen. Langfristig werden wir so nicht nur noch stärker sondern können auch mehr im Einklang mit uns sein. Mit all dem, das uns ausmacht.

Positive Emotionen zuzulassen, zu lachen, sich zu feiern, zeugt natürlich auch von innerer Stärke!

In einer Welt, in der Emotionen bei vielen kontrolliert scheinen, ist das manchmal gar nicht so einfach. In mir kommt dann nicht selten der Gedanke auf, dass man tief fallen könnte. Aber was soll's! Ist es nicht viel besser, den Moment zu leben, als auf den Fall zu warten, der vielleicht nie eintritt? Um dann rückblickend zu sagen, dass man in dem ein oder anderen Moment doch mal lieber gelacht, geweint, gejubelt hätte?

Über Nadin Eule-Mau: Die in Brandenburg a. d. Havel geborene und in Berlin lebende PR- und Marketingspezialistin gehört mit ihrer Triathlon- und Fitness-Website eiswuerfelimschuh.de zu Deutschlands bekanntesten Sportbloggerinnen. Wenn sie nicht gerade für den nächsten Wettkampf trainiert, arbeitet die Triathletin freiberuflich als Copywriter und ist zudem Element Yogalehrerin und Mentorin in einer Berliner Yoga Akademie.

www.eiswuerfelimschuh.de 

Lifestyle 702

lauter.kunst:AdriaenWallendorf

„Kumpels“ Mixed Media auf Papier (2022)

Ich präsentiere euch hier mein kleines Bildchen „Kumpels“, da es sinnbildlich für mein künstlerisches Arbeitsverhalten der letzten Zeit steht. Mit Mixed Media zu arbeiten bringt mir Freude, auf dem Werk hier spiele ich mit Tusche, Acryl, Fineliner, Öl und Wachsmalkreide. Inhaltlich habe ich auf dem Bild meinen guten Freund Felix (links) und mich selbst (rechts) abgebildet. Generell versuche ich in meiner Kunst wirkliche Entitäten darzustellen, diese aber spielerisch mit dem Blick durch eine neo-expressionistische Brille zu verzerren.

Adriaen Wallendorf; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!; Instagram: @mammut267

In jeder Ausgabe stellt ein:e Künstler:in sein/ihr persönliches Lieblingswerk vor. Der Kunstform sind dabei keine Grenzen gesetzt – ob Leinwand, Skulptur, Graffiti oder digital! Du möchtest mitmachen? Dann kontaktiere uns via Facebook, Instagram oder per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Jobs / Ausbildung / Praktikum

 

Lifestyle 663

lauter.lieblingsort:_daja_photography

„Wenn ich mich für einen bestimmten Lausitzer Ort entscheiden müsste, wäre es das Staatstheater Cottbus. Dieses historisch schöne Gebäude ist von außen und von innen so wunderschön, dass ich als Fotograf zahlreiche Spots und Kulissen für tolle Fotos habe. Zu meinen Lieblingsorten im wunderschönen Cottbus zählen aber auch der Puschkinpark-Skaterpark, das Gelände der Unibibliothek, die schöne Gegend um den Bunter Bahnhof-Skandale und natürlich der Branitzer Park."

Daniel Ballaschk aka. daja-photography / Instagram: @_daja_photography

In jeder Ausgabe stellt ein:e Fotograf:in ihren absoluten Lieblingsort vor. Dieser darf in der Lausitz sein oder auch darüber hinaus – Hauptsache schön! Du möchtest auch mitmachen? Dann kontaktiere uns via Facebook, Instagram oder per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Lifestyle 669

Der(Alb-)TraumvomEigenheim

„5 Euro pro Quadratmeter? In Berlin Platte, bei uns Villa“ – damit warb der Junge Lausitz e.V. im Januar 2023 für ein Leben in der Lausitz. Foto: James Zabel

Geld sparen. Gerade die Inflation der letzten Jahre hat uns gezeigt, wie unerlässlich finanzielle Sicherheit ist. Das reine Sparen allein führt aber oft nur zu einem kleinen Notgroschen und bei den gegen Null laufenden Zinsen ist ein Sparkonto auf der Bank in den letzten Jahren kaum lukrativer als das Sparschwein gewesen. Andere Geldanlagen, wie ETFs (die wir in der letzten Ausgabe vorgestellt haben), werden deswegen immer beliebter. Bei Immobilien dagegen sind die Preise heute so hoch, dass der Traum vom Eigenheim für viele ausgeträumt zu sein scheint …

„Generation Aktie”

Diese Bezeichnung haben sich junge Erwachsene mittlerweile an der Börse verdient – zu Recht. So war die Zahl an Aktionär:innen mit 12,9 Mio. Deutschen noch nie so hoch wie 2022, während der Zuwachs vor allem der Altersgruppe U30 mit +40 % und den 30- bis 39-Jährigen mit +19 % zu verdanken ist. Doch eine Umfrage des Bundesverbands deutscher Banken zeigt auch, dass zukünftig zwar noch mehr in Aktien investieren wollen, das begehrteste Anlageprodukt, mit 60% Interessierten unter Anleger:innen, aber die Immobilie ist. Interesse von 60 % – während nur 20 % tatsächlich darin investieren.

Generation Haus?!

Ähnlich viele Aktionär:innen wie 2022 gab es schon 2001. Damals führte der Zusammenbruch des „Neuen Marktes” jedoch dazu, dass die Börse als Zockerbude geschmäht wurde und die Zahl der Aktionäre bis 2010 von 12,9 Mio. auf 8,4 Mio. sank. Genau in diesem Jahr explodierten die Kosten auf dem Immobilienmarkt, was damals eine Investition so interessant wie nie und heute den Traum vom Eigenheim so unmöglich wie nie gemacht hat.

Statistik aktuell 1 Quelle statista Statistisches Bundesamt

Wohnen halb so teuer

Damals kamen mehrere Faktoren zusammen, die dazu führen sollten, dass der Immobilienpreis heute fast doppelt so teuer ist wie früher. Denn während die Bevölkerung weiterhin leicht wuchs und vor allem das Angebot in den großen Ballungszentren immer knapper wurde, waren die Zinsen auf einem sehr niedrigem Niveau, was auf der einen Seite das Anlegen auf der Bank weniger rentabel, gleichzeitig aber auch das Leihen von Geld günstiger machte. So bezahlten weniger gut Verdienende ihre eigenen vier Wände mit einem Kredit, während Wohlhabendere die Branche als sichere Wertanlage für sich entdeckten.

Miete weiterhin ein Muss?

Heute beträgt die Wohneigentumsquote in Deutschland lediglich 42,1 % mit stagnierendem Wachstum – im EU-Vergleich ist man damit letzter, Rumänien mit 96 % Spitzenreiter. Gerade jüngere Menschen können die Kosten nicht mehr stemmen, bei 30- bis 39-Jährigen liegt die Wohneigentumsquote nur bei 25 % bis 30 %, selbst die Mehrheit der 30- bis 45-Jährigen kann sich nur noch mit Unterstützung der Familie ein Eigenheim leisten. Dazu kommt, dass nach Corona-Pandemie und Ukrainekrieg die Baukosten nun ein Drittel höher sind als noch 2019 und die inflationsbedingte Erhöhung des Leitzinses durch die EZB Kreditnehmer:innen zusätzlich zum Verhängnis wird. Die dadurch gesunkene Nachfrage ließ die Immobilienpreise 2022 zwar seit 12 Jahren erstmals leicht sinken, ein Platzen der Blase ist aber noch lange nicht in Sichtweite.

Statistik aktuell 2 Quelle statista Deutsche Bundesbank
Noch 2020 lag die beste Kondition bei 0,7%, 2022 bei 3,6%. Bei einer Finanzierung von 300.000€ auf 15 Jahre macht das eine monatliche Mehrbelastung von 403€ mit einem Anstieg von 1.756€ auf 2.159€.

Wohnen als Status

Und dabei ist der Besitz einer eigenen Immobilie mehr als nur der sichere Platz zum Leben oder eine Investition. Denn während die Einteilung in Unter-, Mittel- oder Oberschicht nur nach Nettoeinkommen erfolgt, ändern sich die finanziellen Umstände auch fulminant durch den Besitz von Wohnraum. So müssen Mietende durchschnittlich 27,2 % ihres Haushaltsnettoeinkommens allein für die Bruttokaltmiete ausgeben, im Gegensatz zu Besitzer:innen eines Eigenheims - die haben zugleich noch eine sichere Wertanlage. Wer über noch mehr Wohnraum verfügt, kann dann auch noch Miete beziehen.

In der Lausitz eine Villa, in München ein Schuhkarton

Dabei unterscheiden sich die Preise je nach Wohnort um Längen. So kosten 100 m² in München gerne mal über eine Millionen Euro, in Spree-Neiße dagegen nur ein Achtel davon. In der Lausitz allgemein ist Wohnraum vergleichsweise erschwinglich, während die Strukturentwicklung mit Mitteln in Höhe von 17 Milliarden Euro auf einen florierenden Standort hindeuten. Für Studierende ergibt sich hier damit eine besonders attraktive Universitätslandschaft, die am Wachsen ist, während Cottbus die bundesweit zweitgünstigsten Studentenwohnungen bietet. In Berlin und München dagegen reicht der Bafög-Höchstsatz teilweise nicht mal für die Miete aus.

Aber nicht nur Studierende, die wachsende Wirtschaft und die Nähe zu weiteren Großstädten etabliert die Lausitz zukünftig hoffentlich als aussichtsreiche Region für weitere junge Menschen- und das als Standort, wo das Wohnen nicht zur Belastung wird.

Lauter Animes 645

Anime,Avengers&Co.dieElbenwald-Story

Von A wie Anime bis Z wie Zelda – mit über 15.000 Produkten aus mehr als 300 Fandoms ist Elbenwald Deutschlands führendes Merchandise-Unternehmen. Gerade in der Lausitz dürfte jedem, ob Nerd oder nicht, der Name dank des Elbenwald Festival geläufig sein, welches im letzten Jahr über 10.000 Besucher zählte. Doch vielleicht nicht jeder weiß, dass hier auch die Wurzeln des bekannten Onlineshops liegen …

Es war einmal vor langer Zeit, in einer weit, weit entfernten ...

Naja, in Wirklichkeit begann die Elbenwald-Story vor rund 25 Jahren und statt in einer weit entfernten Galaxis hier in der Lausitz – genau darum geht es ja aber. So probierten sich 1997, ein Jahr vor der Gründung von Google, zwei Studierende der Cottbuser Uni in den frühen Zeiten des World Wide Web am Programmieren von Internetseiten aus. Im Studium lernte man JAVA-Anwendungen und in der Freizeit erstellte man für 500 DM bereits erste Seiten für kleinere Unternehmen. Darunter befand sich auch der Auftrag für einen Onlineshop, wonach die Idee entstand, einen eigenen aufzuziehen.

Musikantenhain statt Elbenwald?

Dabei war die erste Geschäftsidee der beiden das Verkaufen von Musiknoten. Lange Bestand hatte diese zwar nicht, führte sie aber mit dem dritten Kopf hinter dem späteren Elbenwald zusammen, der gerade ein Musikstudium begann. Schon im ersten Meeting wurde die Idee verworfen – und auch heute erinnert sich keiner mehr an deren Ursprung – stattdessen widmete man sich der gemeinsamen Leidenschaft: Herr der Ringe. Die Idee kam dabei ausgerechnet vom eigentlichen Musikstudenten.

Elbenwald 1
Die Könige des Elbenwalds: (v.l.n.r.) Ideengeber Alexander Lapeta, Jens Geppert und Dirk Wiedenhaupt

Apple aus der Garage, Elbenwald aus der Besenkammer

Von Fans für Fans, das ist auch heute noch das Motto und schon damals probierte man eher mit Spaß aus, als ans große Geschäft zu denken. Aus dem Studentenwohnheim heraus erreichte man aber trotzdem regional unbekannte Höhen, wenn’s um das Programmieren von Internetseiten ging und schon bald wurde das eigene Gewerbe angemeldet. Als Adresse dafür wurde das Wohnheim aber nicht akzeptiert, so musste dafür eine 2m² Besenkammer herhalten, die inklusive Briefkasten in einem Cottbuser Bürogebäude für 20 DM im Monat gemietet wurde.

Elbenwald macht seinem Namen alle Ehre

Zum Start des Onlineshops legten die drei Studenten 1.500 DM zusammen und stockten gut 100 Produkte aus dem Herr der Ringe Universum – welches auch sonst – auf. In der Fanszene wurde man immer bekannter und nach dem Start im Herbst 2000 konnte man über das Weihnachtsgeschäft schon einen Umsatz von 800 DM verzeichnen. Während 2001 ruhig begann, kam Ende des Jahres der erste Teil der Herr der Ringe Trilogie in die Kinos und zählte allein in Deutschland 12 Mio. Besucher. Als derzeit einzige Anlaufstelle für entsprechendes Merchandise kletterten die Umsatzzahlen von Elbenwald auf 100.000 DM und im Folgejahr nach Euroeinführung und mit Teil 2 der Trilogie auf 2 Millionen Euro. Die 2m² Besenkammer wurde zur wohl lukrativsten ganz Deutschlands.

4 HerrderRinge Schuber

Das erste verkaufte Produkt war natürlich die Herr der Ringe Trilogie im Schuber

5 EinRingjpg

Heute lassen sich im Onlineshop deutlich mehr Spielereien finden, wie DER Ring aus Gold (8 Karat) für 599,00€

Verklagt von Warner Bros (zum Glück)

Statt im Erfolg zu schwelgen, mietete man sich eine erste günstige Wohnung in Campusnähe, tagsüber ging es in den Hörsaal, nachmittags wurde gepackt und programmiert. Auch mit der Community blieb man in engem Kontakt und das sollte sich auch auszahlen. Denn nach drei Jahren Wachstum durch die Verfilmung der Herr der Ringe Trilogie folgte eine Durststrecke, der auch die Aufnahme von weiteren Franchises wie Harry Potter im Jahr 2004 nicht helfen konnte. 2006 verzeichnete man sogar einen Verlust von 200.000 Euro und hatte auch noch eine Klage von Warner Bros. (damals Time Warner) wegen eines nicht lizenzierten Produkts auf dem Tisch. Doch durch den Rückhalt der Community führte die Klage stattdessen in eine Zusammenarbeit und brachte ihnen das Know-how für den Bereich lizenzierte Fanartikel.

Gegen den Trend zum Onlinehandel

Daraufhin stabilisierte sich der Umsatz bei jährlichen 3 Millionen Euro, trotzdem blieb ein Wachstum, vergleichbar mit dem der Anfangsjahre, aus. Während dann 2008 der Trend immer stärker in den Onlinehandel ging, entschieden sich dessen frühe Pioniere nun genau zum Gegenteil: ihre Bekanntheit durch den stationären Handel zu erhöhen. So wurde 2010 der erste Elbenwald Store im Berliner Einkaufszentrum Alexa eröffnet, der sich anfangs zwar als Verlustgeschäft herausstellte, ein halbes Jahr später aber Fahrt aufnahm und auch die Onlineumsätze steigerte. Dem Beispiel folgend wurden weitere Stores u.a. in Hamburg und München gegründet, was den Umsatz schnell über die 10 Mio. Euro katapultierte.

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Eroberung der Offline-Welt

In den Folgejahren setzte sich dieser Trend fort und mit 37 Filialen in Deutschland und Österreich stieg der Jahresumsatz auf 40 Mio. €. Trotzdem wurde sich kein Porsche vor die Tür gestellt, man blieb bodenständig und investierte das Geld wieder ins Unternehmen. In den drei Studenten, die mittlerweile erfolgreiche Unternehmer geworden waren, schlug weiterhin das Herz von Fans und so wollte man auch den Kontakt mit der Community wieder intensivieren – die Idee zum Elbenwald Festival war geboren. Während die ersten beiden Treffen die Lüneburger Heide nahe Hamburg zum wortwörtlichen Elbenwald werden ließen, besann man sich zum dritten Treffen auf seine Ursprünge zurück und wollte 2020 in die Heimat, nach Cottbus, zurückkehren.

Supervillain – Corona

Diesem Plan machte allerdings die Pandemie einen Strich durch die Rechnung und nur dabei sollte es nicht bleiben. Die Verkäufe aus den stationären Geschäften fielen weg, während die Mieten weiterhin gezahlt werden mussten. Rote Zahlen wurden geschrieben, sodass 2020 in einem sogenannten Schutzschirmverfahren Insolvenz angemeldet werden musste, um einer echten Insolvenz vorzubeugen. Doch auch dieses Problem wurde bezwungen, das Verfahren wurde im Juni 2021 beendet und während bei den Filialen auf 26 Stores in Deutschland und 6 in Österreich leicht abgespeckt wurde, machte man 2021 wieder 35 Mio. Euro Umsatz und beschäftigt weiterhin 300 Mitarbeiter, die meisten davon im Firmensitz am Cottbuser Stadtrand (direkt hinterm UCI). Und somit konnte dann im Sommer 2021 auch endlich das Elbenwald Festival in der Lausitz Einzug halten – passend unter dem Motto „Homecoming”.

www.elbenwald.de 

Lauter Leute 1800

lauter.leute:phototanella

Echter Name: Daniele Lessig
Geburtsdatum: 08.05.2000
Geburtsort: Weißwasser
Lieblingsort: das Meer
Lieblingsgetränk an der Bar: Weißwein
Lieblingsmusik im Club: eindeutig Techno (am liebsten von Nysmus)
Lieblingsmusik beim Chillen: K.I.Z
Letzter Song auf Spotify: Liebe-Golem Session von Tarek K.I.Z

Du hast in einer Zeit mit dem Fotografieren angefangen, in der jede:r starke Smartphone-Kameras dabei hat. Welche Vorteile siehst du bei richtigen Kameras gegenüber der Handyknipse?

Ich finde tatsächlich nicht, dass Handys große Konkurrenten von professionellen Kameras sind. Die Kamera funktioniert wie das menschliche Auge, welches das gesehene Bild im Gedächtnis speichert, während viele wunderschöne Details bei einer Handykamera verloren gehen. Zudem kann man schöne Momente nachhaltiger festhalten und sichern. Das Handy gibt dir darauf leider nie eine Garantie. Ich kann mich mit meiner Sony-Kamera in so viele Richtungen entwickeln, was ich sehr schätze. Sie ist eine Herausforderung, und das ist es wahrscheinlich auch, was mich an der Arbeit als Fotografin so fasziniert.

Was war dein allererstes Motiv mit einer professionellen Linse?

Puh, das ist schwierig. Ich habe schon immer meine Freunde fotografiert und manche von ihnen hatten auch Spiegelreflexkameras, aber ich denke mein allererstes Motiv mit einer wirklich professionellen Kamera war das Meer beziehungsweise die Natur. Welches Bild das speziell war, kann ich leider nicht mehr sagen.

Gibt es seit deinem Start eine Person, die du am liebsten fotografierst?

Nope. Jeder Mensch, der vor meiner Kamera stand, war so einzigartig schön, dass ich mich nicht festlegen kann, ob ich einen „Liebling“ habe.

Was macht dich als Fotografin aus?

Ganz klar: Ich biete einen Safe Space. Bei mir stehen DU und dein Wohlbefinden im Mittelpunkt. Du darfst deine Gefühle und deine Bedürfnisse äußern und ich nehme sie wahr und vor allem ernst. Ich sehe dich nicht nur als ein schönes Motiv, sondern als Menschen. Mir egal, ob ich dich in einem Kartoffelsack fotografiere oder in einem Abendkleid. Hauptsache, DU fühlst dich wohl. Du darfst deine Wünsche und Ideen einbringen und am Ende entsteht ein tolles Motiv in Zusammenarbeit.

An welchen Moment erinnerst du dich, den du im Nachhinein gern mit einer Kamera festgehalten hättest?

Bisher habe ich eigentlich immer im richtigen Moment die Kamera gezückt. Es gibt aber auch Momente, die man einfach genießen und in seinem Herzen speichern sollte, statt auf einer Speicherkarte ;)

Welchen Tipp würdest du unseren Leser:innen geben, wenn sie selbst Fotograf:in werden wollen?

Mach’s einfach! Wenn du Bock darauf hast, dann probier' dich aus. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, jeder fängt klein an.
Und wenn du Fragen hast, dann frag' einfach. Leih' dir vielleicht erstmal eine Kamera, statt viel Geld zu investieren, aber fang' an. Je früher, desto besser <3

Wie hinterlässt du sonst deine Spuren in der Region – außer als Fotografin?

Aktuell bin ich ehrenamtlich im Chekov Cottbus tätig. Zuvor habe ich in einem evangelischen Jugendcafé gearbeitet, war Wettkampfschwimmerin und habe einen Kinderfilm produziert, dessen Geschichte aus meiner Feder stammt.

Instagram: @phototanella

Foto: Anima Plottke

Lauter Leute 911

lauter.leute:annasparkles_sewing

Echter Name: Anna-Maria Paulick
Geburtsdatum: 11.11.1999
Geburtsort: Weißwasser
Beruf: Studentin & Hiwi an der BTU, selbstständig als Designerin & Schneiderin
Hobbies: Skizzen anfertigen, designen & nähen, laufen gehen, lange langweilige Spaziergänge, neue Musik entdecken
Lieblingsort: „der Sack“ (so heißt meine WG)
Lieblingsgetränk an der Bar: Bayreuther oder Sekt, kommt auf die Bar an
Lieblingsmusik im Club: Tech Trance & Eurodance
Letzter Song auf Spotify: Superwoman – MRD, Sticky Icky

Oftmals wird einem gesagt: „Sei so, wie du bist“. Wie stehst du zu dieser Empfehlung und welche Rolle spielt Mode für dein Selbstbild?

Ich denke, dass man schon weit gekommen ist, wenn man weiß, wer und wie man ist. Das ist ein Prozess und Mode kann bei diesem unglaublich hilfreich sein. Du kannst dich ausprobieren, experimentell und mutig oder ganz unscheinbar sein, dadurch rausfinden was sich für dich gut und richtig anfühlt. Ich stehe früh auf, frag mich, wie ich mich fühle und wie ich heute wirken möchte und kleide mich dementsprechend. So präsentiere ich meine Stimmung meinem Umfeld und kann ganz ich selbst sein.

Der Begriff „Mode“ impliziert, dass Kleidung nicht nur einen Zweck, sondern auch eine ästhetische Funktion hat. Worauf legst du deine Priorität: auf die Praktikabilität eines Kleidungsstückes oder auf eine ausdrucksstarke Gestaltung?

Das kommt ganz auf das Setting an. Wenn ich z.B. feiern bin, interessiert mich die Praktikabilität meistens herzlich wenig – da geht’s mir einfach ums Outfit. Wenn ich aber an den Wintereinbruch denke, ist mir die Gestaltung meiner dicksten Winterjacke egal, wenn sie dafür super warmhält. Am interessantesten finde ich aber die Kombination aus beidem. Das prägt vor allem meine letzten Entwürfe oder auch Kombinationsmöglichkeiten. Kimonos kann man zum Beispiel auch wintertauglich tragen und das sieht sogar ganz schön nice aus.

Zara, Primark, Shein … wie ist deine Einstellung gegenüber Fast Fashion – und wie unterscheidet sich deine Mode davon?

Fast Fashion ist nicht nur für die Umwelt ein Todesurteil, sondern auch für unser Empfinden zu Mode. Wir denken weniger über die vielfältigen Möglichkeiten nach, Kleidungsstücke zu kombinieren und vergessen so auch ihren Wert. Ich möchte mit von mir hergestellter Mode nicht nur zum Ausdruck bringen, dass es keine langen Transportwege etc. braucht, sondern man das gekaufte Teil viel mehr zu schätzen weiß, wenn es qualitativ hochwertig entwickelt wurde. Dazu kommt, dass ich jederzeit dazu bereit bin, die von mir genähte Kleidung zu reparieren, sobald sie irgendwann mal kaputt geht.

Welche Gabe hättest du lieber und warum: jederzeit intuitiv die nächsten großen Modetrends der Welt zu erspüren oder die filigranste Näherin vom gesamten Globus zu sein?

Da ich im besten Fall die nächsten großen Modetrends selber kreiere, würde ich mich dafür entscheiden, die filigranste Näherin vom Globus zu sein. Dann kann ich die nämlich auch perfekt umsetzen.

Was möchtest du mit deiner Leidenschaft langfristig erreichen?

Im Großen und Ganzen will ich einfach nur das machen, was ich liebe – designen und nähen. Und das nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft. Dafür möchte ich noch viel in verschiedenen Bereichen dazulernen und mich so vielfältig wie möglich ausprobieren. „Anna Sparkles“ werde ich dafür weiter ausbauen und glaube fest daran, dass das funktionieren wird. Und ich freue mich unfassbar doll auf das, was da noch auf mich zukommt.

Im Juli hattest du eine eigene Modenschau im Prima Wetter Cottbus. Kannst du uns schon Pläne für weitere Modenschauen verraten?

Hiermit nochmal ein fettes DANKE an das Prima Wetter und alle meine Freunde und Bekannte, die das mit ermöglicht haben. Mitte Dezember werde ich im Rahmen des Weihnachtsmarktes der BTU in Senftenberg eine Show haben, die Wintermode thematisiert. Im Frühjahr folgt dann planmäßig die nächste und wahrscheinlich wird man im Sommer einen Stand mit meinen Kleidungsstücken auf dem ein oder anderen Festival sehen.

An welchem Ort würdest du deine Mode einmal gern präsentieren?

Natürlich super gern in Städten wie Kopenhagen, London oder Shanghai. Ich finde aber auch die außergewöhnliche Gestaltung eines Laufstegs auf einer Modenschau super interessant. Ich könnte mir gut vorstellen, meine Stücke im Cottbuser Schillerpark um den Brunnen herum zu präsentieren – oder im Branitzer Park.

Nenne uns drei Wörter, die den Modegeschmack deiner aktuellen Heimatstadt beschreiben:

lässig – gediegen – aufstrebend

... und drei weitere darüber, in welche Richtung du ihn prägen möchtest:

facettenreicher – expressiver – skandalöser

Instagram: @annasparkles_sewing

Fotos: phototanella

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Events 901

DasLauter-Fanvoting:LiveTekno,Tekk&Tribe

Welche:r Musiker:in hat die größte Fangemeinde in der Lausitz? In jeder Ausgabe nehmen wir uns ein Musikgenre vor und lassen dich für deine Lieblingskünstler:innen abstimmen. Mit dabei sind diesmal vier Musiker:innen, die mit Synthesizern, Grooveboxen und Co. Live-Sound erzeugen. Beim produzierten Genre setzen wir keine Grenzen – Hauptsache technoid. Sie überzeugen allesamt mit Talent. Doch wer die meisten Probs bekommt, liegt in deiner Hand! Gib deine Stimme auf unserer Insta-Seite ab. Die Sieger erhalten ein Interview in der kommenden Ausgabe.

Voting-Start: 20.12.22 | Ende: 04.01.23
Instagram: @lauter.de

Foto Megafon: serazetdinov, istock

Lobra

Lobra aka. Lenny ist mit 18 Jahren unser jüngster Teilnehmer – Musik begleitet ihn dafür schon sein ganzes Leben lang. Über Keyboard, Gitarre und Schlagzeug fand er zum Hardtekk. Ausgestattet mit FL 20 und einer Korg erobert er seit 2022 die Clubs der Region, darunter das Kraftwerk Lübbenau oder die Tekkstube Luckau. Dabei bewegt er sich zwischen 160 und 190 BPM und ist immer für ein Versus mit anderen Liveacts zu haben.

Insta: lobra.bbk
Soundcloud: Lobra

Liam Evans

Melodisch, euphorisch, treibend – so beschreibt der Lübbener Liam Evans seinen Hardtekk-Sound. Technisch setzt er seine Musik, die vor allem durch den Künstler Leigh Johnson geprägt ist, mit den szenebekannten Korg Electribe Grooveboxen um. Bei Live-Sets kommen weitere Geräte hinzu, die den Sound des 24-Jährigen stets unverwechselbar machen.

Insta: liam_evans_efn
Soundcloud: Liam Evans (@corsa_x)

Jack Henry

Jack Henry fühlt sich vor allem mit der Software Fruity Loops wohl, in welcher er seit 2016 Projekte mit teilweise über 100 Spuren produziert. In seinen Tracks verpackt er all seine Gefühlslagen – mit dem Ziel, die Emotionen seiner Hörer:innen zu wecken. Seinen Stil konnte der Teupitzer bereits in allerlei Städten von Leipzig über Berlin bis Finsterwalde und Lübbenau zum Besten geben.

Insta: jackhenry.kwerk
Soundcloud: Jack Henry

Desoterik

Während seiner 2010 begonnenen Musik-laufbahn lernte Danny alle Seiten der Szene kennen – ob bei seinen unzähligen Gigs, als Partyveranstalter oder als Mitausrichter von Rave-Demonstrationen. Vielseitig kommt auch sein Sound daher, der von Hardtek über Tekno bis hin zu Acid Core reicht. Sein Erkennungsmerkmal ist dabei der hypnotische, kosmische Touch, von dem sich auch sein Name ableitet.

Instagram: desoterik
Soundcloud: desoterik

Interviews 1315

MetalimBlut

Mit über 100 Stimmen hat Kenny von GOING UNDER das Fanvoting der Metal- und Rock-Artists der Herbstausgabe – und damit unser bisher größtes – für sich entschieden. Hier erhältst du einen Einblick, welche Motivation hinter seinem Sieg steht.

Erstmal die Standardfrage: Wie bist du zur Musik gekommen?

Mir wurde Metal quasi in die Wiege gelegt. Meine Eltern haben mich nach niemand Geringerem als Kenny Hickey, dem Gitarristen und Background-Sänger von Type O Negative, benannt und dann hat es auch nicht lange gedauert, bis ich selbst mit meiner ersten eigenen (Plastik-)Gitarre vor dem Fernseher herumgesprungen bin. Mit den Jahren habe ich immer mehr Bands für mich entdeckt und auch meine ersten Konzerte besucht, was mich dann früh dazu inspiriert hat, selbst mit der Gitarre anzufangen – und meine eigene Musik zu machen.

Deine erste richtige Gitarre – was war das für ein Gefühl?

Da war ich 9 oder 10 Jahre alt gewesen und tatsächlich war das erste Gefühl Freude, aber es kam auch schnell Überforderung dazu. Erstmal mit diesem Instrument klarzukommen, das Greifen zu lernen, sich einzugewöhnen – das alles hat viele Gitarrenstunden und vor allem auch Handkrämpfe gekostet.

Du hast Tattoos von drei Bands: Type O Negative, Architects und Bring me the Horizon. Was muss man als Band machen, um auf deiner Haut zu landen?

Die drei sind meine musikalischen Vorbilder, weil mich die Texte berühren und die Musik sowohl mich als auch meine Werke inspiriert. Speziell mit Type O Negative verbinde ich viele Kindheitserinnerungen. Erst neulich habe ich mich bei einem Break meiner Songs erwischt, der in Richtung Doom-Metal-Gothic-Rock geht – also ganz nach dem Stil von Type O. Bring me the Horizon hat mir außerdem mit der Vielseitigkeit ihrer Songs – von Pop bis Death Core – gezeigt, dass man die Musik machen sollte, auf die man Bock hat, weswegen ich meine eigenen Songs auch nie in die Schubladen bestimmter Genres stecken würde.

Mit GOING UNDER hast du deine erste eigene Band gegründet, wie kam es zu dem Namen?

Das weiß ich ehrlich gesagt selbst nicht mehr. Damals gab es aber große Schwierigkeiten bei der Namensfindung. Mittlerweile bin ich bei der Gründung meiner zweiten Band. Der erste Song ist fertig und lustigerweise hadere auch hier ich noch mit dem Bandnamen. GOING UNDER mag ich nämlich selbst nicht mehr so doll, aber ich stehe weiterhin zu meinem musikalischen Baby und deswegen wird es unter diesem Namen auch weiterhin Musik geben.

Viele deiner Songs machst du zusammen mit anderen Musiker:innen, was muss man haben, um dabei zu sein?

Man muss Bock haben. Man darf nicht nur rumschwurbeln „ich will Musik machen …”, sondern muss auf jeden Fall dranbleiben und so auch mich mit der Musik erreichen. Zum Beispiel habe ich mal mit jemandem zusammen Musik gemacht, der eigentlich aus der Hip-Hop-Richtung kam und Beats gebaut hat. Ich fand aber so cool, wie viel Herzblut er da reingesteckt hat, dass wir das 'ne Zeit lang kombiniert haben. Ansonsten bin ich eh immer auf der Suche nach neuen Projekten.

Deine Freundin Vicky ist auch bei mehreren Songs dabei, wie wichtig war dir Metal bei der Partnerwahl?

Einen ähnlichen Musikgeschmack zu haben, ist für mich tatsächlich essenziell wichtig. Musik ist meine Leidenschaft und ich will nicht, dass meine Partnerin und ich uns dort wegen unterschiedlichen Geschmäckern aus dem Weg gehen müssen. So kann ich meine Interessen mit ihr teilen und es sind auch schon reichlich Konzerte geplant, die wir zusammen besuchen werden. Besser geht's ja wohl nicht.

Wie viel deiner Freizeit opferst du für die Musik?

Mindestens die Hälfte. Mit dem Schreiben von Musik, Proben, Aufnehmen und Produzieren kommt einiges zusammen, wenn es nicht sogar 60 Prozent meiner Freizeit sind. Aber 60 Prozent, die ich gerne opfere – für das, was mir am meisten Spaß macht.

Welches deiner Lieder gefällt dir am besten?

Das wechselt immer. Aktuell ist mein Lieblingstrack der neueste: „Why is everything fucked up?”, der seine Premiere bei meinem zweiten Live-Auftritt auf der Peppery Stage in Frankfurt (Oder) feiern durfte. Die Location war knackevoll und es gab gigantischen Applaus. Noch bedeutender für mich war aber, dass ich zusammen mit meinem Vater, dem Schlagzeuger seiner Band – killing mania – und dem großartigen ROBSE auftreten durfte.

Wie wichtig sind dir die Screaming-Parts deiner Songs?

Mittlerweile kommen sie nur noch dosiert vor, bedeuten mir aber viel. Ich mochte schon immer aggressivere Musik und hasse es sowieso, wenn Leute sagen, Metal ist nur Krach und Rumgeschreie. Man muss die Musik nicht mögen, aber diese Art zu singen ist die schwierigste überhaupt und sowas von Technik-basiert. Als ich vor vier Jahren angefangen habe zu screamen, war meine Stimme zum Teil mal für 'ne Woche weg, weil ich ohne genauer nachzudenken wie ein Bescheuerter los gebrüllt habe. Heute habe ich immer noch nicht die safeste Art gefunden, bin aber auf jeden Fall besser als damals und ich übe mich immer weiter daran.

Du veröffentlichst deine Songs auf YouTube und Soundcloud, warst du mit der bisherigen Resonanz zufrieden?

Tatsächlich ja. Ich kriege jetzt nicht so übermäßig viele Plays, aber mein erfolgreichster Track Dark Side of the Moon steuert jetzt so auf die 2.000 Aufrufe zu und es kommentieren auch Leute darunter. Da bekomme ich gute Resonanzen, was mich dann natürlich auch anspornt, dranzubleiben.

Du hattest im Oktober deinen ersten Auftritt im Muggefug, wie war die Atmosphäre?

Die Atmosphäre war cool. Das war die Vor-Geburtstagsfeier von 'nem langjährigen Freund von Vicky, der auf unsere Musik aufmerksam geworden ist und die auch tierisch cool fand. Vor dem Auftritt war ich so nervös vor Aufregung, dass ich mich fast übergeben musste und alles nur noch vernebelt gesehen habe. Am Ende lief es aber geil. Stimmung und Applaus waren gut, dafür, dass wir wegen mangelnder Besetzung nur den Gesang gemacht haben und Instrumental vom Background kam.

Ziehst du selbst in Betracht, mit der Musik mal deine Brötchen zu verdienen?

Auf jeden Fall! Ich behalte zwei Möglichkeiten im Auge: Artist zu werden oder Musik von anderen zu produzieren. Ich selbst habe auch mein eigenes kleines Heimstudio. Auf Platz 2 des letzten Fanvotings – Breaking The Mirror – bin ich zum Beispiel mit dem Angebot zugegangen, ihre Musik bei mir zu produzieren. Daraufhin habe ich sie immer weiter unterstützt, habe auch mal selbst Gitarre eingespielt oder die Backing Vocals übernommen und eins führte zum anderen ... mittlerweile bin ich ein vollwertiges Bandmitglied. Daran sieht man, dass meine beiden Optionen dicht beisammen liegen und das hat meinen Traum vom eigenen Studio, wo ich mit verschiedenen Bands arbeite und damit meinen gesamten Lebensunterhalt verdiene, nochmal gefestigt.

Wo würdest du gern mal auftreten?

Puuh ... Ja, geil wäre die Columbia Halle oder das Velodrom, weil ich da selbst auch meine meisten Konzerte gesehen habe. Ist vielleicht groß gedacht, aber mal sehen, was die Zeit so bringt …

YouTube: Going Under
Soundcloud: Going Under
Instagram: kenny_going_under

Demokratie 942

Geldregiertdie(Sport-)Welt

Pückler Kopie

„Sport ist ebenso unübersetzbar wie Gentleman”

Mit diesen Worten war es niemand anderes als unser Lausitzer Fürst Pückler, der 1830 »Sport« in den deutschen Sprachgebrauch einführte. Er verband die früher sogenannten Sportsman mit Leidenschaft und Geschick – Eigenschaften, die auch heute noch die ganze Welt begeistern.

Erfahre hier mehr über die Sportregion Lausitz. 

Deutschland – Fußballland

So ist es wenig überraschend, dass die weltweit beliebteste Sportart auch die populärsten TV-Events stellt: der Fußball. Er füllt jeden Platz der Top 10 Einschaltquoten in Deutschland. Rund 35 Millionen verfolgten 2014 live, wie Götze das 1:0 gegen Argentinien verwandelte und 18 Millionen erlebten im Sommer 2022 bei der Frauen EM zwar einen zweiten Wembley-Skandal – der Frauenfußball schrieb aber Zahlen wie nie zuvor.

„Sport has the power to change the world. It has the power to inspire. It has the power to unite people in a way that little else does.”
Nelson Mandela

Die (halbe) Welt sieht zu

Bei der letzten Fußball-WM musste Deutschland dann zwar ein frühes Aus in der Gruppenphase verkraften, mit weltweit mehr als 3,5 Milliarden Zuschauenden wurden aber Rekordzahlen geschrieben und das Finale zementierte mit über 1 Milliarde Live-Zuschauer:innen die Stellung des Mega-Events.

Sport, aber keine Gentlemen

Totensonntag – warum beim Starttermin der diesjährigen WM schwarzer Humor mitschwingt, braucht mittlerweile keinem mehr erklärt zu werden. Der Skandal um den Ministaat Katar (kleiner als Schleswig-Holstein) ist in den Medien omnipräsent und überschattet jegliche sportliche Aspekte. Trotzdem kratzen die großen Schlagzeilen meist nur an der Oberfläche einer Materie, die den Wendepunkt unserer Sportkultur darstellen könnte. Lasst uns deshalb mit einem Rückblick beginnen.

„The winner is Katar“

Schon 12 Jahre ist es her, dass die FIFA mit dem Verkünden des Austragungsortes der WM 2022 die Welt überraschte. In dem Wüstenemirat sind mit Höchsttemperaturen von 50 Grad die Bedingungen für Fußball von vornherein alles andere als günstig – Falkenjagd und Kamelrennen sind Volkssport. Zwar existieren Fußball-Liga und Nationalmannschaft, seit der ersten WM-Bewerbung 1978 konnte man sich aber nie qualifizieren und entsprechend sieht auch die Fankultur aus.

Entsprechend schwach war dadurch übrigens auch die Fußball-Infrastruktur ausgeprägt. Warum bewarb man sich also ausgerechnet für die WM?

„In der Regel haben wir vor 800 Besuchern gespielt.“
Mario Basler, al-Rayyan SC

Brot und Spiele

... mit diesen Worten kritisierte der römische Dichter Juvenal, wie leicht sich das Volk mit diesen zwei simplen Dingen von politischen Problemen ablenken ließ.

Gas und Glamour

Gemeistert wurde dieses Prinzip von den Golfstaaten. So waren die Katari noch in den 1930er-Jahren arme Perlenfischer, doch dann beförderte sie die Entdeckung von Erdöl und -gas auf ihre heutige Position – die Top 10 Länder nach BIP pro Kopf. Der Wandel in Bezug auf Menschenrechte wurde von den Monarchien (Emiraten) aber verpasst, stattdessen versucht man sich durch internationale Sportevents reinzuwaschen. So Katar mit diversen Weltmeisterschaften, von Tennis oder Squash bis zur Leichtathletik-WM 2019 und jetzt die Fußball-WM.

WM der Schande – guck die ausführliche Doku in der ARD-Mediathek

Foto oben rechts: tiero, istock

Demokratie 703

Kata(r)strophaleWM

Einer ist direkter Nachbar, mit dem anderen teilt man sich das Gasfeld im Persischen Golf – die Halbinsel Katars liegt direkt zwischen den verfeindeten Lokalmächten Saudi-Arabien und Iran.

Freundschaftsspiele

Neben »Sportswashing« verfolgt Katar mit dem Ausrichten internationaler Sportevents aber noch ein anderes Ziel: weltweit Beziehungen knüpfen. Das Emirat liegt mitten im Nahen Osten, einer Region, die wir dank andauernder Konflikte kennen.

Pressing

Katars Position? Im Jemen-Krieg gegen den Iran war es Teil von Saudi-Arabiens Militärbündnis, wurde 2017-2021 während der Katar-Krise aber von eben diesen isoliert, da man radikale Gruppen wie die al-Qaida oder den IS unterstützte und bekam stattdessen Hilfe vom Iran. Als sich 2021 USA und Deutschland aus Afghanistan zurückzogen, half Katar als Vermittler, pflegte aber schon zuvor enge Beziehungen zum Taliban.

Kapitän

Ergo tanzt Katar auf mehreren Hochzeiten, will sich als Vermittler etablieren und damit sein Überleben sichern. Das beste Beispiel hierfür ist Al Udeid, größter US-Luftwaffenstützpunkt der Region, welcher sich unweit der Hauptstadt Doha befindet, wo ausgerechnet die Taliban ihr Auslandsbüro haben. Neue Verbindungen und mehr Aufmerksamkeit, dabei hilft Katar nun die WN.

Eigentor

Noch nie war eine WM so politisch motiviert, doch dabei sollte es nicht bleiben. „Revealed: 6,500 migrant workers have died in Qatar since World Cup awarded“ – Mit dieser Schlagzeile rüttelte die britische Tageszeitung »The Guardian« am 23. Februar 2021 die Welt wach und obwohl schon vorher medial Kritik geübt wurde, war erst die Zahl der 6.500 Toten nötig, um dem Skandal die heutige Bühne zu geben.

Jemen-Krieg: Seit 2015 herrscht ein Krieg im Jemen, wobei Saudi-Arabiens Militärbündnis auf der einen und der Iran auf der anderen Seite durch Unterstützung eingreifen. Mit 370.000 Opfern und Millionen Flüchtenden wird er von der UN als schlimmste humanitäre Krise der Welt eingestuft.

64 Partien – 15.000 Tote?

Der Vorwurf: Um die fehlende Infrastruktur durch neue Stadien, Flughafen, Hotels, Straßen etc. aufzupolieren, mussten Arbeitsmigranten ihr Leben lassen - doch wie viele?

Laut FIFA-Präsident und katarischem WM-Komitee waren es „nur“ 3 Tote. Amnesty International veröffentlichte zwar, dass „zwischen 2010 und 2019 insgesamt 15.021 Staatsangehörige anderer Staaten in Katar gestorben sind“, was wie die Zahl des Guardians, wo sich auf die von den Entsendeländern dokumentierten Fälle bezogen wird, in einer gänzlich anderen Größenordnung liegt, beide Zahlen aber gänzlich unabhängig von Beruf, Arbeitsort und Todesursache sind.

Zeitspiel

Das Problem – Katar untersucht die existierenden Todesfälle nur unzureichend, ist zu intransparent. Ein Großteil wird mit „Natürlicher Tod“ einfach zu den Akten gelegt und das, obwohl laut Human Rights Watch die meisten Verstorbenen junge Männer sind. So ist die tatsächliche Zahl weiterhin unbekannt, aber man weiß über die langen Arbeitszeiten in der Wüstenhitze, das Kafala-System, die menschenverachtenden Unterkünfte, geringe Löhne, ... – Gründe genug für eine unnatürliche Todesursache.

Kafala-System: Rund 80 % von Katars 2,7 Millionen Einwohnern sind Arbeitsmigranten. Sie kommen mit Aussicht auf mehr Lohn aus Ländern wie Nepal (durchs. Jahreseinkommen: 290 €) müssen aber einen Bürgen finden. Die Unternehmen können dafür Pässe einziehen, den Wechsel des Arbeitgebers oder das Ausreisen verbieten, zahlten sittenwidrige Löhne oder lassen sie ganz ausfallen, garantierten keine Krankenversicherung, ... – ein System, das 2020 zwar reformiert wurde, die moderne Sklaverei besteht aber oft weiter.

Vorlage

Einmal im Scheinwerferlicht endete es damit jedoch nicht und das zu Recht. Beschränkte Frauenrechte oder Strafen für Homosexualität – als Teil der arabischen Welt ist die Menschenrechtslage deutlich rückschrittlich. Mit der ersten Fußball-WM im Winter, klimatisierten Stadien oder dem Verbot von Bier kommen noch weiter Kritikpunkte hinzu. Jedoch klärte bereits 2009 ein Bericht von Amnesty International über die Umstände vor Ort auf, warum gewann man ein Jahr später trotzdem die WM-Vergabe?

Die offizielle Seite zum Boykott: www.boycott-qatar.de 

Demokratie 724

FIFA(k)einWirtschaftskrimi

2,6 Milliarden Dollar Überschuss erzielte die FIFA bei der WM 2014. Präsident Intantino lebt sogar im derzeitigen Austragungsland Katar. Foto: tiero, istock

Der gemeinnützige Verein

... so ist die in Zürich sitzende Fédération Internationale de Football Association eingetragen und trotzdem hält sie gleichzeitig das Monopol über internationale Fußballveranstaltungen. Als einziger Weltverband organisiert sie die WM für Männer und Frauen, aber auch das Olympische Fußballturnier, die Futsal-WM, die Beachsoccer WM und die FIFA-Klub-WM.

Ihr Winterwüstenmärchen

So waren es die 24 Wahlmänner (wirklich nur Männer) des FIFA-Exekutivkomitees, die 2010 eine WM 2022 in Katar besiegelten. Obwohl das Land die schlechteste Bewerbung im Vergleich zur Konkurrenz hatte, setzte es sich im finalen Wahlgang mit 14:8 gegen die USA durch. Wer sich über 22 Stimmen bei 24 Wahlmännern wundert – die anderen 2 haben sich nicht enthalten, sondern wurden einfach schon vorab beim Stimmkauf erwischt. Der Großteil dagegen erst im Nachhinein, fünf Jahre nach der Vergabe war schon die Hälfte gesperrt und strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden, welche aber teils durch die Intransparenz der FIFA scheiterten.

Verschlossene Auster

2021 bekam die FIFA diesen Negativpreis von der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche wegen seiner Intransparenz.

Unser Sommermärchen

Die Vergabe war ein Skandal? Richtig, aber kein Einzelfall. Die FIFA-Klub-WM 2019 und 2020 fand bereits in Katar statt, 2009, 2010, 2017, 2018 und 2021 in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Russland-WM 2018 scheint heute noch verwerflicher, doch schon 2014 war die Halbinsel Krim völkerrechtswidrig annektiert worden, Homosexualität war weiterhin strafbar und beim Stadionbau sind Zwangsarbeiter aus Nordkorea verstorben, die 90 % ihres Einkommens an die Diktatur Nordkoreas abgeben mussten. Auch bei der WM-Vergabe ist Korruption nicht Neues. Selbst Deutschland soll seine WM 2006 gekauft haben, wobei Geld an Mohamed bin Hammam floss, Verantwortlicher für die Bestechung bei der WM Vergabe nach Katar.FIFA-Präsident Gianni Infantino spricht von der „besten WM aller Zeiten" und wohnt selbst in Doha.

Demokratie 737

BoykottmitDoppelmoral?

Auf dem Rücken der Fans – wir sollen boykottieren, die Wirtschaft aber nicht?

Foul

Vom korrupten Organisator bis zur Menschenrechtslage vor Ort, Gründe für einen Boykott gibt es genug. Trotzdem wird eines kritisiert: die eurozentrische Denkweise.

Bier oder Spiel

Eine mangelnde Fußballkultur kann man Katar unterstellen, aber nicht der gesamten arabisch-islamischen Welt. Der Sport wird globaler, weswegen selbst eine WM sich an den lokalen statt einzig den europäischen Gegebenheiten orientieren sollte. Kritik an hohen Temperaturen oder dem Verbot von Bier ist damit zwar unangebracht, die Verletzung von Menschenrechten sollte aber trotzdem nicht toleriert werden. Wenn nicht ...

Vor dem Anpfiff

Arbeitsmigranten sterben beim Bau der WM-Infrastruktur und Deutschland steckt mittendrin. Siemens liefert Stromversorgungssysteme für die Stadien, die Deutsche Bahn leitet den Bau des Schienennetzes und viele weitere Unternehmen sind mit lukrativen Aufträgen beteiligt.

Böller und Raketen

Doch auch abseits des Fußballs ist man wirtschaftlich eng verflochten. Sowohl Habeck als auch Scholz reisten erst kürzlich in die Golfstaaten, um nach dem Ukraine-Krieg einen neuen Lieferanten für Öl und Gas zu finden und in gleichem Zusammenhang wurden neue Waffenlieferungen an Saudi-Arabien genehmigt.

Nach dem Anpfiff

Für einen richtigen Boykott war es zu spät. Fans können nur noch symbolisch den Sender wechseln, wobei es sich hier auch noch um ARD und ZDF handeln muss, die nach eigener Kritik nun über 200 Millionen Euro für 48 der 64 Spiele zahlen. Selbst bei der Deutschen Nationalmannschaft dreht es sich nicht mehr um Menschenrechte, sondern warum man die Pseudo-Regenbogen-Binde nicht tragen durfte, was aber zeigt, wer der eigentliche Schuldige ist. Für einen langwierigen Effekt: nicht BoykottKatar – sondern BoykottFIFA.

Demokratie 747

AbseitsderWM

Die Kommerzialisierung des Fußballs – Geld holt die Turniere nicht nur ins Land, sondern gewinnt sie auch.

Fußball – Markt statt Sport

Während die WM für Aufsehen sorgt, ist sie nur eine von über 500 internationalen Sportveranstaltungen, die Katar in den letzten 15 Jahren ausgerichtet hat. Gerade beim Spitzensport dreht es sich mittlerweile um viel Geld und hohe Investitionen – die auch erstmal jemand bezahlen muss. So hat Katar ca. 220 Mrd. Dollar für ihre WM 2022 hingeblättert.

Spielplatz der Reichen

Davon ist der europäische Fußball nicht ausgeschlossen. Viele der Top-Klubs gehören reichen Investoren, davon wohl am bekanntesten Manchester City, mehrheitlich im Besitz der Herrscherfamilie von Abu Dhabi oder Paris Saint-Germain (PSG), an dem Qatar Sports Investments die meisten Anteile hat.

Geld schießt eben doch Tore

Seit 2011 gehört PSG zu 70 % der Investorengruppe aus Katar und durfte sich über eine ordentliche Finanzspritze freuen. So zählen mittlerweile zahlreiche Topstars, wie Messi, Neymar oder Mbappé zum Kader, was zu vielen Titeln führt, aber auch ordentlich kostet, so bekommt Mbappé als bestverdienender Fußballspieler ein Jahresgehalt von 113 Mio.€.

Ewiger Sieger

Horrende Summen, bei denen selbst der FC Bayern München mit Gehältern von bis zu 20 Mio.€ nicht mithalten kann, die deutsche Konkurrenz aber trotzdem weit überbietet. So wird pro Saison 340 Mio.€ an alle Mitarbeitenden gezahlt, während der BVB „nur“ 215 Mio.€ bietet. Mit einem solchen Vorsprung kann man sich bessere Spieler leisten und so wurde den Bayern schon lange nicht mehr die Lederhose ausgezogen und sie holten in der letzten Bundesliga-Saison ihren 10. Titel in Folge.

Radsport Kopie

Parallelen zum FC Bayern München gibt es auch in anderen Sportarten – im Radsport dominierte ein Team jahrelang die Tour de France: Team Sky / Ineos, mit 7 Siegen von 2012-2019. Danach gewann 2020 und 2021 UAE Team Emirates 50% weniger Radrennen.

Reiche Champions

Ein Faktor für die Siegesserie der Bayern ist die europäische Königsklasse, die seit 1992 unter dem Namen Champions-League spielt und darauf abzielte den Fußball verstärkter ins Fernsehen zu bringen und damit mehr Einnahmen zu generieren. Das ist ihr auch gelungen und mittlerweile werden die teilnehmenden Klubs mit einer Ausschüttung von 2 Milliarden Euro (Saison 2022/23) an den Gewinnen beteiligt. Während der FC Bayern München bisher 26 Teilnahmen verzeichnet, sind es beim BVB 17, Bayer Leverkusen hat sich von den deutschen Klubs zwar am dritthäufisten qualifiziert, aber immer noch nur halb so oft wie die Bayern.

Im Schatten der Stars

Die Explosion der Einnahmen geht vor allem auf die Sponsoren und Medien zurück, die über den Spitzensport versuchen potenzielle Kunden zu erreichen. Dass dabei die „oberster Spitze” überproportional entlohnt wird, zeigt sich auch in Deutschland. In der Saison 2018/19 (vor Corona) erzielte die Bundesliga einen Umsatzrekord von 4 Mrd. €, während schon die zweite Liga nur noch ein Fünftel davon abbekam.

Abseits des Fußballs

Diesen Effekt merken aber insbesondere die anderen Sportarten. Mit 215 Mio. € Umsatz mach selbst die 3. Fußball-Liga noch mehr als die Bundesligen der Sportarten Eishockey (133 Mio.), Basketball (132 Mio.) oder Handball (105 Mio.). Dabei ist Fußball zumindest bei Erwachsenen „nur” auf Platz 8 der am häufigsten betriebenen Sportarten, nach Schwimmen, Radsport, Laufen, Wandern, Fitness, Bowling/Kegeln und Gymnastik.

Demokratie 1004

SportregionLausitz

67 Plaketten sind bislang vor dem Cottbuser Rathaus im „Walk of Fame“ eingelassen, sie erinnern an Medaillengewinner:innen bei Olympischen/Paralympischen Spielen.

Fürst Pückler hat den Begriff Sport geprägt, die Lausitz selbst ist vielen aber wahrscheinlich nicht gerade als Zentrum des Sports bekannt. Besonders Cottbuser würden eher an das Stadion der Freundschaft denken und einen Verein, der noch in der Saison 2007/08 die Bayern bezwang, heute jedoch nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Im Breitensport sieht es schon ganz anders aus. So sind rund ein Viertel der Einwohner:innen Teil des Stadtsportbund Cottbus e.V. und damit Teil von einem der 145 Sportvereine bzw. 6 Sportfachverbände.

Weg des Ruhmes

… dies ist der Name der 67 Plaketten, die in den Bürgersteig vor dem Cottbuser Rathaus eingelassen sind und an Medaillengewinne bei Olympischen und Paralympischen Spielen erinnern. 11 davon sind den Leistungen bei den Spielen in Tokio zu verdanken. Neben Silber durch Bahnradsprinterin Emma Hinze, räumte die Lausitz vor allem bei den Paralympics ab. Der Brandenburgische Präventions- und Rehabilitationssportvereins (BPRSV) Cottbus brachte sowohl zwei Mal Gold als auch Silber und sechs Mal Bronze nach Hause. Damit konnte man seine Leistung gegenüber Rio 2016 (zwei Mal Silber und zwei Mal Bronze) mehr als verdoppeln, während Deutschland insgesamt ein Viertel weniger Medaillen gewann.

Doch Sportzentrum

Damit ist der BPRSV mit Abstand führend im bundesweiten Vergleich. Der 2. Platz Bayer 04 Leverkusen räumte zwar noch acht Medaillen ab, der drittplatzierte aber schon nur noch drei Medaillen. Dabei ist Cottbus erst seit Januar 2021 paralympischer Bundesstützpunkt für Radsport und Leichtathletik. Für die 4.000 Mitglieder bietet der BPRSV vor allem Reha- und Präventionsangebote, ist aber schon längst im Höchstleistungssport angekommen. Mit mageren zehn Millionen Euro Fördergeld für die Paralympics muss diese Erkenntnis aber in der Politik anscheinend noch ankommen.

Sportliche Höhepunkte

Vom 23. bis 26. Februar 2023 findet in Cottbus wieder das Turnier der Meister statt, das als älteste Turnveranstaltung von internationaler Bedeutung, die seit 1979 ununterbrochen jährlich in stattfindet. Das Turnier ist eines von weltweit vieren mit Qualifikationsmöglichkeit für die Olympischen Spiele. Es gibt zudem neue Entwicklungen, so bringt der Strukturwandel den Ausbau BMX Sportzentrum und Trampolinhalle. Cottbus investiert weitere 10 Mio. Euro für den barrierefreien Ausbau des Sportzentrums, dem Herzstück der Lausitzer Sportstadt.

Emma Hinze c Luke Craft Kopie

Die Bahnradsprinterin Emma Hinze gewann bereits fünf Mal die WM und räumte 2021 Olympiasilber in Tokio ab. Ihr Zuhause: das Oval am Olympiastützpunkt Cottbus. Seit diesem Sommer trainiert sie gemeinsam mit Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch – zusammen sind sie das schnellste Teamsprint-Trio der Welt.

Lausitzer Sportfakten, die kaum jemand weiß

  • Die Junioren EM U23 im Bahnradsport 2024 findet in Cottbus statt (Ausrichter: RSC Cottbus e.V.)
  • Auch die Deutsche Meisterschaften im Bahnradsport finden 14.-18. Juni 2023 in Cottbus statt (Ausrichter RK Endspurt 09 e.V.)
  • Die Nationalmannschaft im Drachenbootsport ist mit mehreren Cottbuser:innen besetzt. 2022 haben sie mehrere EM- und WM-Medaillen errungen, ihr Heimatverein ist der ESV Lok RAW Cottbus.
  • Sowohl der SC Cottbus Turnen e.V. (mit Turnen und Trampolin) als auch der Motor Saspow e.V. (Abteilung Billiard) sind Bundesligisten.

Demokratie 744

GenerationWTF:OstdeutschlandinMännerhand?

Zwei Männer auf eine Frau? Wie das Geschlechterverhältnis im sogenannten Osten aussieht und welche Challenges das mit sich bringt. Foto: igor_kell, istock

What the fuck is going on? In unserer neuen Reihe „Generation WTF“ werfen wir einen Blick auf die Differenzen zwischen Generationen und decken auf, wie tiefgreifend sie sind – oder ob sie überhaupt existieren. Wir wollen beleuchten, worin die wichtigsten Herausforderungen für uns liegen, wie die Einstellung älterer Menschen diesen Challenges gegenüber ist und wie wir gemeinsam mit den Erfahreneren einen Weg in eine lebenswerte (Lausitzer) Zukunft finden. Diesmal unser Thema: der Frauenmangel unserer Generation in Ostdeutschland – und wie wir ihm entgegenwirken können.

Clubs wie das Berghain oder der Kit-Kat-Club, die bei den Partygästen Wert auf ein ausgeglichenes Männer-Frauen-Verhältnis legen und an der Tür dementsprechend selektieren, hätten es in ländlichen Regionen Ostdeutschlands wohl schwer. Nicht etwa, weil die Techno- oder Hedonismuskultur nirgendwo so stark ausgeprägt ist, wie in Berlin – sondern: weil hier Frauenmangel herrscht. Massenhaft packen junge Menschen nach dem Abitur, insbesondere junge Frauen, ihre Taschen und hinterlassen nicht nur einen Männerüberschuss auf den Tanzflächen. Ostdeutschland vermännlicht im Allgemeinen – und wird immer älter. Dazu drei ernüchternde Fakten:

  • In einigen besonders strukturschwachen Regionen beträgt der Männerüberschuss 25 Prozent (Destatis) – ähnlich wie in Grönland oder auf einigen ablegen griechischen Inseln.
  • 27 Prozent der Menschen im Osten sind älter als 65 Jahre (Westen: 22 Prozent) – da kann nur Japan mithalten (Destatis).
  • Laut dem aktuellen Lausitz Monitor halten es 37 Prozent der Menschen von 16 bis 29 Jahren für wahrscheinlich, dass sie in den nächsten zwei Jahren aus der Lausitz wegziehen.

Warum verschwindet die sogenannte Generation Z, die wir in unserer vergangenen Ausgabe zur Generation WTF getauft hatten, aus den ländlichen ostdeutschen Regionen? Meistens begibt sie auf die Suche nach Sinn, Verwirklichung und Karriere – und das in den umliegenden Metropolen Berlin, Leipzig und Dresden. Das Geschlechterverhältnis ist in diesen Regionen folgerichtig ausgeglichener, selbst wenn sich auch diese Städte mitten im „wilden Osten“ befinden. Die Unausgeglichenheit zeigt sich nördlich, westlich, südlich und östlich dieser Großstädte.

Bearded man in winter, adventure mountain man with a beard in the snow. Background of the old village

In Grönland sucht man Frauen ähnlich vergebens wie in manchen Regionen Ostdeutschlands. Foto: Oleg_Ermak, istock

Klimaschutz in Lausitzer Hand!

Dabei möchten wir, wenn es um Verwirklichung und Karriere geht, vor allem mit unserer Lausitz eine Lanze brechen. Die Message, die wir im lauter und auch in unserem Hochschulmagazin lauter.campus rüberbringen wollen, erzählt sogar von deutschlandweit einzigartigen Perspektiven: Mitten im Zentrum Europas, in der Lausitz, sprießt nämlich eine unfassbare Dichte an Ansiedlungen aus dem Boden, die sich um nichts weniger Wichtiges drehen, als den Klimaschutz. Es ist daher an der Zeit, dass die Generation WTF erkennt, dass hier die Zukunftsmusik spielt. Vier Fakten gefällig, die dafürsprechen, warum die Lausitz eine der spannendsten Regionen Deutschlands ist?

  • Die Lausitz ist ein Reallabor: Wie gelingt die Transformation von einer Braunkohle- zur wirtschaftsstarken, umweltfreundlichen Zukunftsregion? Über 17 Mrd. Euro investiert die Bundesregierung in diese Region, um diese Frage modellhaft zu beantworten.
  • Der Forschungsturbo läuft auf Hochtouren: Dutzende Forschungsinstitute von Lausitzer Hochschulen und von außen wachsen derzeit heran, aktuelles Beispiel: die Ankündigung des Aufbaus des Deutschen Zentrums für Astrophysik in Görlitz.
  • Frischen Ideen wird der rote Teppich ausgerollt: Kostenlose Gründungsberatung und moderne Co-Working-Spaces sind eine Selbstverständlichkeit.
  • Lausitzer:innen leben in einer Urlaubsregion: Als ein paradiesisches Nebenprodukt der Strukturentwicklung entsteht hier Europas größtes künstliches Wasserrevier mit mehr als 20 Seen.

Immerhin: Etwa jede:r Sechste, der:die einmal von Ost- nach Westdeutschland ausgewandert war, kehrte irgendwann wieder zurück. Diesen Wert ermittelte das ifo Institut für den Zeitraum 2000 bis 2012. Nach dem Studium ist es also für unsere Generation nicht unüblich, wieder in die Heimat zurückzukehren. Dennoch sind Teile von Generation Y und Z – nämlich jene im Alter von rund 18 bis 30 Jahren – in den ländlichen ostdeutschen Regionen und speziell in der Lausitz unterrepräsentiert.

Die Challenge: niemanden mehr zurücklassen

So viel zu der Altersthematik – doch warum sind es überproportional viele Frauen, die unsere Region verlassen? Darauf fand Dr. Julia Gaber, Sozialwissenschaftlerin an der Hochschule Zittau/Görlitz eine Antwort. Aus ihrer Sicht würden die Qualifikationen von Frauen im Osten weniger wahrgenommen werden. Auch hätten sie nicht so viele berufliche Optionen wie die Männer. Die meisten Ansiedlungen zahlen auf „MINT“-Themen ein (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Ein Themenbereich, für den Frauen schwieriger zu begeistern sind.

Nun sind Ideen gefragt, um dem entgegenzuwirken. Denn tatsächlich bringt diese Situation große Challenges für die verbliebene Generation Z mit sich. So wirke sich die demografische Situation negativ auf die Lebensqualität aller aus. Der damit einhergehende Verfall führe insbesondere in kleinen Gemeinden zum Gefühl des Abgehängt-Seins und infolgedessen zu einem Vertrauensverlust in das politische System. Weniger vorhandenen und schwieriger sichtbaren jungen Menschen wird auch auf der politischen Agenda ein kleineres Gewicht eingeräumt.

8 Lösungsansätze

Welche Rahmenbedingungen müsste die Lausitz erfüllen, um für junge Menschen attraktiv zu sein? Dieser Frage ging der Verein „Junge Lausitz“ in seinem Perspektivplan nach. Der Verein gibt Lausitzer:innen von 14 bis 35 Jahren eine Stimme und bringt Ideen in den Strukturwandelprozess ein. Die Junge Lausitz betont unter anderem:

  1. Auch über die Einrichtung eines Medizinstudiums hinaus muss das Studien- und Ausbildungsangebot der Lausitz verbessert werden.
  2. Durch ein digitales „Netzwerk Unternehmensnachfolge“ können junge Talente und (übergabewillige) Unternehmen zusammengebracht werden.
  3. Mit Modellprojekten sollen die ländlichen Regionen besser an urbane Zentren angebunden werden, auch sollen umliegende Metropolen schneller erreichbar sein.
  4. Bar- und Clubprojekte sowie Festivals sollen unterstützt werden.
  5. Jugendparlamente und -beiträte mit Anhörungs-, Rede- und Antragsrecht sollen in allen Städten und Gemeinden zum Standard werden.

Speziell zur Bekämpfung des Frauenmangels könnte aus Sicht unserer Redaktion Folgendes hilfreich sein:

  1. MINT-Fächer leichter zugänglich für junge Frauen machen
  2. bei zukünftigen Strukturwandelansiedlungen ein großes Augenmerk auf kultur-, sozial- und geisteswissenschaftliche Themen legen
  3. die Stories junger, erfolgreicher Frauen erzählen

Der Perspektivplan der Jungen Lausitz zum Nachlesen

Spannende Stories von und über Lausitzer Frauen

In der nächsten Ausgabe von Generation WTF (Frühjahr 2023): Warum die Generation WTF schneller im Chefsessel sitzen könnte, als gedacht

Lifestyle 771

EnergieinderdunklenJahreszeit

Teil 6 unserer Fitness-Reihe mit Bloggerin Nadin Eule-Mau. Foto: Oliver Eule, eiswuerfelimschuh

Du fühlst dich müde und abgeschlagen? Deine Augen werden immer kleiner? Oder schlimmer noch. Du hast einen dicken Kopf, deine Nase ist zu und der Hals brennt? Die dunkle, kalte Jahreszeit kann uns mental und körperlich ganz schön zusetzen. Umso wichtiger ist es, dass wir unser Immunsystem unterstützen. Wir müssen Wege finden, wie wir uns möglichst schwungvoll durch das Grau dort draußen bewegen. Ich habe einige Tipps und Kniffe in diesem Beitrag für dich, wie du dein Immunsystem und dich mental und körperlich stärken kannst.

Mit Blick aus dem Fenster, möchte ich mich wirklich jederzeit aktuell nur einfach ganz schnell zurück ins Bett rollen. Der Winter beginnt für mich irgendwie immer genau dann, wenn die Sonne sich weniger sehen lässt, die Temperaturen gen null sinken und der Tag nur noch mit viel künstlichem Licht zu ertragen ist. Die dunkle und kalte Jahreszeit setzt mir immer zu. Man kann förmlich die Viren und Bakterien durch die Luft flattern sehen. Da möchte ich am liebsten nie einen Fuß vor die Tür setzen.

Was immer wieder wundersam ist, ist der Effekt von Sport auf mein Gemüt und meinen Körper. Selbst, wenn ich mit einer Lampe laufen muss. Ich fühle mich nach dem Training immer besser. Selbstredend fehlt Sport deshalb auch nicht in meiner Liste, wie man sich trotz Dunkelheit und Kälte energiegeladen durch die dunkle Jahreszeit manövriert. Es gibt aber so viel mehr, wie man sein Immunsystem unterstützen und sich selbst in Schwung bringen kann. Oder wie man sein Immunsystem nach Erkältungen richtig unterstützt.

Wie ich mir in niedergeschlagenen Momenten und im Alltag neue Energie hole und mein Immunsystem mit natürlichen Mitteln stärke, erfährst du in den folgenden Tipps.

Schlafe ausreichend

War dieser Tipp nicht zu erwarten? Wenn man müde ist, sollte man sich zunächst seine Schlafgewohnheiten anschauen. Schläfst du ausreichend? Es ist kein leichtes Unterfangen in unserer Arbeitswelt genügend Ruhe zu finden. Schon gar nicht, wenn man eine Familie und noch zwei, drei ausfüllende Hobbys hat. Ich verstehe dich. Ich höre dich!
Aber nimm dir ausreichend Zeit für Schlaf und nutze vielleicht genau diese dunkle Jahreszeit dafür, eine gesunde Schlafroutine für dich persönlich zu entwickeln.

Wenn dir das aber allein nicht ausreicht, kannst du dich durch die folgenden Tipps und Hausmittelchen durchprobieren. Ich bin mir sicher, der ein oder andere hilft dir deine Energiespeicher aufzuladen und dein Immunsystem langfristig zu unterstützten.

Trinke ausreichend

Einen klaren Kopf bekommst du mit klarem Wasser. Probiere es aus. Nimm dir einige Tage, besser zwei, drei Wochen Zeit und trinke täglich ausreichend Wasser. Versuche einige Zeit tatsächlich wirklich viel zu trinken. Beobachte dich und nimm den Unterschied wahr.

Trinke ich zu wenig, wird mein Kopf schwer, die Ohren glühen, ich bekomme Heißhunger, … Alles wahrlich schlechte Vorzeichen, wenn es um mehr Energie für die dunklen Tage geht. Außerdem sorgt ausreichend Wasser dafür, dass deine Schleimhäute gut durchfeuchtet bleiben, was deine Abwehrkräfte stärken kann.

Ein Boost an Antioxidantien mit langsam wirkendem Teein enthält grüner Tee. Für mich gibt es zum Beispiel über den Vormittag verteilt eine Kanne Grüntee und morgens einen großen Matcha Latte. Dadurch dass Teein deutlich langsamer als zum Beispiel Koffein von Kaffee wirkt, hat man meist nicht dieses flattrige Gefühl. Mir schlägt Grüntee zudem nicht so auf den Magen. Außerdem hilft mir das enthaltene L-Theanin in Sachen Konzentration und zur Steigerung der Leistungsfähigkeit deutlich besser auf die Sprünge.

Gesundkost

Eine ausgewogene Ernährung mit regelmäßigen Mahlzeiten bildet eine solide Basis für ein starkes Immunsystem.

Nicht zum Abschrecken, aber um uns noch einmal gemeinsam ins Bewusstsein zu rufen, was unser Immunsystem schwächt. Ich möchte niemanden etwas wegnehmen, aber zeigen, was unserer Leistungsfähigkeit abträglich ist. Ich weiß, wie süß sich Zucker für den Moment anfühlt. Wie wunderbar der Zuckerspike ist, wenn man sich etwas gegönnt hat. Was man sich ja vielleicht, nebenbei erwähnt, auch redlich verdient hat. Aber kennst du das? Dein Herz hopst fast willenlos umher, um nicht zu sagen, dass es rast. Dann plötzlich wird es wieder langsamer und was folgt? Ein Tal schwarzer Tiefe. Müdigkeit – eventuell schlimmer als zuvor. Aber damit nicht genug! Zucker kann unser Immunsystem schwächen. Wenn du also meine Tipps durchprobierst, hilft alles nichts, wenn du dir immer wieder hier und da das ein oder andere Körnchen Zucker gönnst. Bewusst oder unbewusst. Kon-trolliere, was du isst. Alles was verpackt ist und eine Zutatenliste hat, die du nicht entziffern kannst und wenn doch, Zucker enthält, sollte rausfliegen. Du glaubst nicht, wo überall Zucker drin steckt! Rauchen, Alkohol, industriell verarbeitete Lebensmittel, … Muss ich erwähnen, dass Fast Food das Immunsystem schwächt?

Unsere liebgewonnenen Gewohnheiten drosseln unsere Leistung und können einen negativen Einfluss auf unser Immunsystem haben.

Das kann ich dir auch nur ans Herz legen. Alles was leuchtet und strahlt in vielfältigen, satten Farben, macht einen riesigen Unterschied in der Leistungsfähigkeit.

Ganz oben auf der Liste der Immunsystem stärkenden Lebensmittel stehen:

  • Grünes Gemüse: Brokkoli, grüne Paprika, Petersilie, Spinat, Grünkohl.
  • Lebensmittel, die das Potenzial haben, Entzündungen zu hemmen: Ingwer, Kurkuma, Chili, Weißkohl (als Kimchi), Walnüsse, Brokkoli, Zwiebeln, Blaubeeren, Kräuter, …
  • Schwarze und rote Beeren wie Himbeeren, Brombeeren und schwarze Johannisbeeren sind absolute Vitamin- und Vitalstoffbomben.

Sei reinlich

Die ganz offensichtlichen Tipps, die man gar nicht oft genug wiederholen kann, möchte ich hier noch einmal zusammenfassen. Aber ich habe einige weitere auf Lager, an die du vielleicht noch nicht gedacht hast oder eventuell gar nicht kanntest.

Halte deine Hände sauber. Spüle deine Nase (Es kann eine prophylaktische Maßnahme sein, um Erkältungen vorzubeugen. Zudem befreit die Nasendusche von Schmutz und Staub. Gleichzeitig pflegt es die Nase. Bei einer Erkältung kann das Spülen der Nase das Abschwellen unterstützen und die Nase befreien.) Erweitern deine Mundhygiene mit Ölziehen, ein altes Hausmittel, das den Mundraum von Keimen befreien kann und dich zudem in deiner Zahnhygiene unterstützt.

Bewege dich

Ein Lauf in einem Pulsbereich, bei dem du locker und fröhlich dahin schwatzen kannst, kann deinem Immunsystem auf die Sprünge helfen und dich im Umgang mit der Dunkelheit und Kälte unterstützen.

Außerdem bringst du morgens ganz ohne Kaffee & Co. deinen Kreislauf in Schwung und nimmst mehr Sauerstoff auf, als du beim Laufen verbrauchst. Top Voraussetzungen, um energiegeladen triste, kalte Tage zu überstehen, an denen es kaum hell werden möchte. Selbst wenn du das Gefühl hast, dass draußen nicht wirklich Licht vorhanden ist. Tatsächlich kann dir selbst an unglaublich grauen Tagen die frische Luft und das wenige Licht vor der Tür richtig guttun.

Selbstfürsorge

Stress und negative Gefühle schwächen unser Immunsystem genauso wie ein sehr intensiver Lebensstil, den viele von uns einfach haben. Gern vergessen wir uns selbst im hektischen Alltag. Wirklich Zeit für etwas nehmen und diese ganz bewusst und präsent nutzen, kann ein kleines Ziel für die dunkle Jahreszeit sein, das uns mental unterstützt. So können wir auch körperlich Kraft tanken, was auch unser Immunsystem unterstützt.

Über Nadin Eule-Mau: Die in Brandenburg a. d. Havel geborene und in Berlin lebende PR- und Marketingspezialistin gehört mit ihrer Triathlon- und Fitness-Website eiswuerfelimschuh.de zu Deutschlands bekanntesten Sportbloggerinnen. Wenn sie nicht gerade für den nächsten Wettkampf trainiert, arbeitet die Triathletin freiberuflich als Copywriter und ist zudem Element Yogalehrerin und Mentorin in einer Berliner Yoga Akademie.

www.eiswuerfelimschuh.de 

Lifestyle 799

lauter.kunst:artschueler

„Geschichte“, Acryl auf Zeitungen auf Leinwand (2022)

„In diesem Werk verarbeitete ich den Tod von Queen Elizabeth II. Die Zeitschriften im Hintergrund stammen aus Deutschland und Tschechien und erschienen am Tag nach ihrem Ableben. Die Szene im Vordergrund zeigt sie, wie sie einst selbst von dem Tod von Lady Di einen Artikel las. Ich zeichnete ihr Merkmale meiner Plüschkatze Gondula ins Gesicht. Das Werk liegt mir sehr am Herzen, weil ich großer Fan der britischen Monarchie bin. Es ist mein persönlicher Abschied an eine große Frau unserer Zeit.“

Martin Schüler / www.artschueler.com / Instagram: artschueler

Ab sofort stellt in jeder Ausgabe ein:e Künstler:in sein/ihr persönliches Lieblingswerk vor. Der Kunstform sind dabei keine Grenzen gesetzt – ob Leinwand, Skulptur, Graffiti oder digital! Du möchtest mitmachen? Dann kontaktiere uns via FacebookInstagram oder per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Lifestyle 749

lauter.lieblingsort:unicore.photography

„Beim Reisen mit dem Van findet man an jeder Stelle Lieblingsorte. Doch dieser hier in der Normandie Frankreichs, unweit des geschichtsträchtigen Strandabschnitts Omaha-Beach, hinterließ bei mir mit seinem besonderen Untergrund einen speziellen Eindruck. Man nennt diesen Ort nicht umsonst: Jakobsmuschelfriedhof.“

Constanze aka. Unicore Photography / Instagram: @unicore.photography

In jeder Ausgabe stellt ein:e Fotograf:in ihren absoluten Lieblingsort vor. Dieser darf in der Lausitz sein oder auch darüber hinaus – Hauptsache schön! Du möchtest auch mitmachen? Dann kontaktiere uns via Facebook, Instagram oder per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

Lifestyle 755

MSCIWorld:deinHeilsbringer?

lauter.money 2022-4 (Foto: Prostock-Studio, istock)

Stell‘ dir mal einen Rentner vor, der eine Million auf dem Konto hat. Klingt nach einem chilligen Ruhestand! Wie könnte er sich die Million erwirtschaftet haben? Mit einer gewieften Geschäftsidee und erfolgreicher Selbstständigkeit? Mit Bitcoin-Spekulation? Mit Drogenhandel und Prostitution? Nun, es gibt einen Weg, der für einige einfacher zu bewerkstelligen ist – wenngleich er mit einem langen Atem und etwas Glück verbunden ist. In diesem Teil von lauter.money dreht es sich um den MSCI World.

Ziel: im Alter chillen können

Mal ehrlich, Investmentthemen wie dieses bringen wir nur, weil uns klar ist: Unsere gesetzliche Rente wird uns nicht zum Leben reichen. Deshalb müssen wir in jungen Jahren anfangen, Geld zu sparen – oder besser: zu investieren. Wenn’s gut läuft, peppen wir unsere Altersbezüge dadurch so auf, dass wir einen bequemen Lebensabend verbringen dürfen. Wie könnte man das mit dem MSCI World erreichen?

Ein Krümel vom Wirtschaftskuchen

Der Aktienindex MSCI World bündelt die nach Börsenwert größten Unternehmen der Industriestaaten. Einen Anteil am MSCI World sein Eigen nennen zu können, bedeutet, ein super-kleines Stück Kuchen von allen Global Playern zu besitzen. Wer auf diesen ETF setzte, konnte seit 1975 eine durchschnittliche Rendite von jährlich rund 9 % erzielen. Unser Beispiel-Rentner ist seit 40 Jahren dabei und zahlte monatlich 250 Euro ein. Er stellte sein Depot so ein, dass die jährliche Rendite automatisch reinvestiert wird. Wie viel Kohle steckte er rein – und welchen Wert hat sein Depot heute?

grafik

1 Million in 40 Jahren

Das Ergebnis: Investiert hat er insgesamt 120.000 Euro. Nimmt man eine durchschnittliche Jahresrendite von 9 % an und berücksichtigt, dass die jährlichen Gewinne wieder eingezahlt werden, dann staunt man nicht schlecht. Das Guthaben steigt exponentiell an. Die erste Verdopplung des Einsatzes erreicht man nach 15 Jahren. Umso länger man die Anteile hält, desto steiler wird die Renditekurve. Nach 40 Jahren steht die erste Million!
Wenn unser Musterrentner nun besonders clever ist, dann zahlt er sich jährlich davon 50.000 Euro aus, um seine Rente aufzubessern, und lässt das Guthaben dabei trotzdem weiter nach oben klettern, da er bei 9 % Rendite theoretisch 90.000 Euro/Jahr verdient. So lässt’s sich leben!

Die Fragezeichen dahinter

Im Wort „theoretisch“ steckt jedoch der Haken, denn: Wir blicken hier auf die Vergangenheit. Was in Zukunft passiert, wissen wir natürlich nicht. Je nach Entwicklung der Weltwirtschaft schwankt der MSCI World und bricht in schlechten Jahren auch mal ordentlich ein. So zum Beispiel während der weltweiten Finanzkrise von 2007 bis 2009, in welcher der MSCI World satte 48 % verlor. Aber die Vergangenheit zeigt auch: Aus jeder Krise steigt er stärker empor. Und: Wer in schlechten Zeiten Geld locker hatte, konnte die Anteile am MSCI World günstig kaufen und so besonders stark profitieren. Am Ende läuft es darauf hinaus: So lange die Weltwirtschaft wächst, wächst der MSCI World mit ihr. Der Aktienindex bildet die Wertentwicklung von über 1.600 Unternehmen ab – darunter Apple, Alphabet, Amazon, ... Alles in allem scheint der MSCI World aus Sicht von lauter-Redakteur Joko daher ein gutes Fundament für das eigene Investmentportfolio darzustellen.

Lifestyle 763

lauter.money:JokosPortfolio-Update

In der vergangenen Ausgabe erklärte Redakteur Joko, worin er sein Geld seit drei Jahren investiert: Aktienfonds und ETFs. In alle seine Töpfe fließen monatlich kleine Beträge per Dauerauftrag, gleichzeitig unterliegen beide Anlageformen täglichen Wertschwankungen. Da stellt sich die Frage: Wie läuft's mit den Investments? Ab sofort werfen wir in jeder Ausgabe einen Blick in sein Portfolio und schauen, wie die Kurse sich entwickelt haben.

DEKA-GLOBALCHAMPIONS CF
Kurs am 29.08.2022: 282,38 Euro
Kurs am 28.11.2022: 253,33 Euro
Minus 10,29 %
Kurs zum Start des Investments (10.07.2019): 196,26 Euro

Goldman Sachs Global CORE Equity Portfolio
Kurs am 30.08.2022: 32,07 Euro
Kurs am 28.11.2022: 31,34 Euro
Minus 2,28 %
Kurs zum Start des Investments (10.07.2019): 24,75 Euro

iShares Core MSCI World ETF
Kurs am 30.08.2022: 74,00 USD
Kurs am 28.11.2022: 75,94 USD
Plus 2,62 %
Kurs zum Start des Investments (04.08.2012): 77,14 USD

Jokos Einschätzung

„Die Kurse sind insbesondere beim DEKA-GLOBALCHAMPIONS CF so günstig wie lange nicht – in diesem Fall wie zuletzt vor anderthalb Jahren. Interessant: Zu Beginn des flächendeckenden Corona-Lockdowns im März 2020 ging es sogar bis auf 164,84 Euro runter. Bis zum November 2021 kletterten die Kurse dann auf ein Allzeithoch von 298,14 Euro. Der DEKA-GLOBALCHAMPIONS CF lässt momentan also auf einem hohen Niveau Federn, genauso wie der Goldman Sachs Global CORE – aus meiner Sicht bietet sich hier eine Gelegenheit, um verhältnismäßig günstige Extra-Käufe zu tätigen. Der MSCI World ETF, ein Klassiker unter den renditeorientierten Anlageprodukten, konnte sogar trotz verhältnismäßig turbulenter Zeiten ein Kursplus erzielen – das hätte ich nicht erwartet.“

Lauter Animes 780

VerstärkteKommerzialisierungvonAnimeundCo.

Foto: SeanPavonePhoto, istock

Gigantische Spannung

Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu und das bedeutet: Vorfreude auf die Anime-Neuheiten von 2023. Dabei sticht vor allem die „Finale Staffel” von Attack on Titan heraus, auf der einen Seite, weil AOT zu den beliebtesten Animes aller Zeiten gehört und auf der anderen, weil die „Final Season” unter diesem Namen schon Ende 2020 erschienen ist.

Part oder Staffel?

Stattdessen ist es der 3. Teil der finalen Staffel, wobei die einzelnen „Parts” sich aber augenscheinlich eigentlich gar nicht von normalen, einzeln stehenden Staffeln unterscheiden. Mit 12 Episoden oder mehr erreicht man zumindest die von Animes gewohnte Länge, die Bezeichnung ist trotzdem anders. Ähnlich machen es auch Spy x Family und 86, wobei hier wenigstens die Zeit zwischen den Parts wie eine kleine Sommerpause wirkt, anders als bei AOT.

SuzumeNoTojimari Kopie

Suzume no Tojimari: Der nächste Film von Your Names Macher – Makoto Shinkai – ist bei uns für kommendes Jahr geplant.


Verdächtig ...

Unbedingt neu ist diese Praxis zwar nicht, immerhin war die 3. Staffel von AOT auch schon in zwei Parts geteilt. Trotzdem gab es Stimmen, die ein Ausnutzen der FOMO (Fear of missing out) vermutet haben, durch die Zuschauer:innen länger bei der Stage gehalten werden sollen.

Verdächtiger!

Eine wachsende Kommerzialisierung der Anime- und Manga-Industrie könnte der Grund für solche Änderungen sein. Am Beispiel von AOT ist dieser Hintergrund fraglich, bei anderen Beispielen dafür aber deutlicher zu sehen. So scheint sich aktuell die Zahl an Anime-Filmen zu häufen. Dabei dreht es sich aber nicht um Klassiker, wie Your Name, sondern Filme, die aus vorherigen Serien-Formaten hervorgehen. So war es der Demon Slayer Film – Mugen Train, der nach den 26 Episoden der ersten Staffel erschien und zum erfolgreichsten japanischen Film überhaupt wurde.

Chainsaw Man

Besonders Chainsaw Man erlebte dieses Jahr ein Hype, wie kaum ein Anime zuvor.

Ein Stück vom Kuchen

Die beliebte Serie hat dazu geführt, dass auch die Kinokassen ordentlich klingelten und 2020 soll Mugen Train sogar der erfolgreichste Film überhaupt gewesen sein. Während einem solchen Erfolg sonst nur Filme von Ghibli oder Makoto Shinkai nahekommen, schafften es in den letzten zwei Jahren auch Jujutsu Kaisen 0, Evangelion und One Piece: Red.

15 Filme – ein Außenseiter

Gerade der One Piece Film: Red verdeutlicht die bisherigen Veränderungen. Die bereits 15. Verfilmung der wohl berühmtesten Manga-Serie unterschied sich nämlich von seinen Vorgängern vor allem dadurch, dass seine Handlung wichtig für die Hauptstory der Serie war – ein Kinobesuch für viele Fans damit also ein Muss.

One Piece Red Kopie

Boom

Doch nicht nur indem bekannte Serien durch Filme ihre Erlösquellen mit Kinos erweitern, auch die immer stärker werdende Internationalisierung von Manga und Anime spült den Studios immer mehr Geld in die Kassen. Auch in Deutschland ist man schon lange im Mainstream angekommen. 2021 verzeichnete der Manga-Markt einen Zuwachs von 75 % und mit dem Manga-Day im August, bei dem deutschlandweit 720 Buchhandlungen Gratisexemplare vergeben haben, versucht man diese Entwicklung noch zu verstärken.

Kino, Streaming und (Co.)

Obwohl die japanischen Medien immer mehr in Deutschland ankommen, merkt man doch noch einige Makel, wie die begrenzte Zahl an Kinos, die Anime-Neuheiten zeitversetzt, wenn überhaupt, ausstrahlen. Mit internationalen Streaming-Anbietern ist man da schon einen Schritt weiter, bei denen man immer mehr SimulDubs zu sehen bekommt. Hier ist vor allem Crunchyroll zu nennen. Der Anime-Titan aus den USA hat mit der Zeit andere Anbieter, wie WAKANIM oder Funimation verschlungen und bietet heute die größte Auswahl.

anime collage

Netflix ist auch noch da

Aber auch Netflix hat schon die Anime-Welt für sich entdeckt und angefangen Originals zu produzieren oder Lizenzen zu kaufen.

Wandel

Dadurch gibt es zwar Animes, die durch eine ordentliche Finanzspritze erhalten, die Sache hat aber auch ihre negativen Seiten. Fans von JoJo's Bizarre Adventure wissen was gemeint ist - dort ist die 6. Staffel exklusiv auf Netflix erschienen. Wer sich eh schon daran gewöhnt hat, ein Abo bei mehrere Streaming-Anbietern zu haben, interessiert das zwar nicht, aber auch die Art der Veröffentlichung hat sich geändert – statt wöchentlichen Folgen gab es einen Batch-Release.

JoJo Kopie

Früher gab es mit wöchentlichen Releases an den sogenannten JoJo Fridays in Foren einen regen Austausch über die neue Folge.

Kollektivismus

Doch nicht nur angeregte Diskussionen werden von Batch-Releases beeinflusst, sondern auch die Arbeit der Industrie selbst. Statt eine Woche Zeit für Nachbesserungen vor der nächsten Folge existiert nämlich eine strenge Deadline. Japans Arbeitsmarkt ist im Allgemeinen schon für die harten Arbeitsbedingungen bekannt, die einen eigenen Begriff – Karoshi: Tod durch Überarbeitung – geprägt haben. Dort heißt es alle für einen – die Firma.

Viel Geld kommt rein, unten aber nichts an

... vor allem dieses Problem zieht sich durch den Großteil der Industrie und das trotz hohen Umsätzen, bei vergleichsweise wenig Kosten. Der bereits genannte Film von Demon Slayer – Mugen Train kostete beispielsweise 15,75 Mio. USD, während das Einspielergebnis über 450 Mio. USD betrug. Jedoch sind Mitarbeitenden oft an solchen Gewinnen gar nicht beteiligt, sie treten im Vorfeld ihre kreativen Rechte ab und werden stattdessen mit niedrigen Löhnen pro Zeichnung bezahlt.

Klein bis Groß

Und diese Probleme haben nicht nur kleinere Studios. Selbst bekannte Größen der Anime-Szene standen schon wegen der harten Arbeitsbedingungen in der Kritik. So packte 2021 ein Ex-Mitarbeiter von MAPPA aus, der schlechte Bezahlung und unbezahlte Überstunden bemängelte. Diese seien unter anderem zustande gekommen, weil das Studio zu der Zeit an zu vielen Projekten zeitgleich arbeitete und mit dem Blick auf das Jahr 2023 sieht man auch heute Parallelen. Nachdem gerade erst Chainsaw Man fertiggestellt wurde, hat man noch die zweite Staffel Jujutsu Kaisen, AOT, die zweite Staffel Vinland Saga und weitere Projekte auf dem Tisch liegen.

Bad but Good

Aus unserer Sicht hat man mit einigen Aspekten der wachsenden Kommerzialisierung im Anime-Bereich vielleicht zu kämpfen, mit Aufmerksamkeit und Reformen kann das mehr an Geld aber am Ende vor allem den Leuten dahinter Gutes tun.

Lifestyle 901

DieFinanzenimBlickbehalten

Foto: stockfour, istock

Bei vielen Arbeitnehmer:innen ist bereits Mitte des Monats das Konto nahezu leer. Die Miete sowie die laufenden Kosten werden oftmals schon kurz nach Eingang des Gehalts von den jeweiligen Unternehmen abgebucht. Trotzdem möchten sich die Berufstätigen den einen oder anderen persönlichen Wunsch erfüllen, schließlich sitzen sie täglich im Büro.

Hilfreich ist ein sorgfältig angelegter Finanzplan, um alle Ausgaben im Blick zu behalten. Natürlich muss die Aufstellung regelmäßig aktualisiert werden, um auf dem aktuellen Stand zu sein. Kostenintensive Ausgaben werden sofort erkannt und können unverzüglich reduziert werden. Beispielsweise kann man in einen günstigeren Tarif wechseln oder einen nicht benötigten Vertrag kündigen.

Wer den einen oder anderen Euro einsparen kann, zahlt das Geld auf ein Konto ein, um eine Reise zu buchen oder sich ein neues Auto anzuschaffen. Oftmals ergeben sich viele Gelegenheiten, die Kosten zu minimieren. Dazu zählen bereits kleine Veränderungen im Haushalt oder der Kauf stromsparender Geräte. Lebensmittel oder Getränke können ebenfalls durch günstige Alternativen ersetzt werden, ohne auf Genuss verzichten zu müssen.

Gewinnen kann so einfach sein

Es gibt durchaus spannende Möglichkeiten, das monatliche Budget zu erhöhen. Mit der Teilnahme an Lotterien hat jeder Erwachsene die Chance, sich einen ansehnlichen Gewinn zu sichern. Bestenfalls erhält man den Jackpot ausbezahlt. Dieser kann bei einigen Systemen in schwindelerregende Höhen steigen. Dazu gehören der „El Gordo“ oder der „Eurojackpot“. Aber auch Klassiker wie „6aus49“ oder „Keno“ bieten allerhand Möglichkeiten, sich einen langgehegten Traum zu verwirklichen.

Wer mitmachen möchte, kann bei Lottoland rund um die Uhr sämtliche Lose für die begehrtesten Glücksspiele kaufen. Die Teilnahme ist denkbar einfach. Es müssen nur die favorisierten Ziffern ausgewählt werden. Bei einigen Systemen wird sogar eine mögliche Kombination vorgeschlagen. Dann müssen nur noch die jeweiligen Varianten ausgesucht werden und im Handumdrehen landet der Schein im Warenkorb. Registrierte Kunden müssen sich mit den Zugangsdaten anmelden und können ohne Aufwand an den Verlosungen teilnehmen.

Damit man keine Ausspielung mehr verpasst, besteht die Möglichkeit, mit wenigen Klicks ein Abo abzuschließen. Selbstverständlich kann man jederzeit die Einstellungen ändern.

Ausreichend Geld zur Verfügung haben

Gewinnauszahlungen oder Ersparnisse landen oftmals auf dem Girokonto. Einer der Gründe hierfür ist, eventuelle Abbuchungen sicherzustellen. Vor einigen Jahren wurde jeder Person das Recht auf ein Girokonto eingeräumt. Frauen und Männer ohne festen Wohnsitz haben ebenfalls Anspruch auf ein eigenes Konto, weil mittlerweile ein Großteil der Geschäftstätigkeiten bargeldlos erfolgt.

Bei fehlender Liquidität legen die Geldinstitute ein Basiskonto an. Dieses darf keinesfalls überzogen werden. Um die Kunden vor unnötigen Ausgaben zu bewahren, dürfen die Banken bei derartigen Kontotypen nur geringe Gebühren verlangen.

Erfahrungsgemäß hatten Frauen und Männer mit finanziellen Problemen in der Vergangenheit enorme Schwierigkeiten, ein Konto zu eröffnen. Denn schnell kann es zu einer Überschuldung kommen, wenn über einen längeren Zeitraum die Einnahmen nicht mehr ausreichen, um allen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Auch der Verlust des Arbeitsplatzes oder ein Unfall können dazu führen, in eine existenzbedrohende Insolvenz zu rutschen. Schon bei den geringsten Anzeichen sollten Betroffene professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Eine erste Maßnahme, um die Ausgaben übersichtlich zu gestalten, ist das Führen eines Haushaltsbuchs oder die Erstellung eines Finanzplans.

Events 1060

10Jahrelauter-Magazin

88 Ausgaben seit 2012 – das sind 704.000 lauter-Exemplare, die aneinandergereiht eine Strecke von Cottbus nach Berlin ergeben.

10 Jahre hat das lauter nun auf dem Buckel – Grund zum Feiern, aber auch zum Reflektieren. Wir in der Redaktion arbeiten in jeder einzelnen Ausgabe dem Ziel entgegen „DAS Magazin für junge Menschen in der Lausitz“ zu schaffen. Und nach einem ganzen Jahrzehnt lassen sich die Fortschritte nicht mehr verneinen. Während wir die Event- und Karriererubrik stetig ausgebaut haben, sind mit Politik, Lifestyle, Sport, Geld etc. viele weitere Themen dazugekommen, die den Alltag unserer Generation bestimmen.

Doch ein entscheidender Schritt fehlt noch, den wir mit dieser Jubiläumsausgabe wagen wollen: vom Magazin zur Plattform für junge Menschen zu werden. Was das genau bedeutet? Statt wenige Redakteure über das entscheiden zu lassen, was du und die vielen weiteren Leser:innen der Region zu sehen bekommen, solltest du eigene Entscheidungsgewalt bekommen. Dafür arbeiten wir mit immer mehr Akteur:innen aus der Lausitz zusammen und bemühen uns darum, jedem:r einzelnen eine Stimme zu geben.

Neues Format

Wir haben uns lange den Kopf zerbrochen, wie wir diesen Traum verwirklichen und damit die Jubiläumsausgabe einzigartig machen können. Das Resultat ist: unser Logo. Wir hätten es als das Ergebnis eines 10-jährigen Masterplans aussehen lassen können, tatsächlich ist es aber eher eine glückliche Fügung, dass unser Logo nicht weniger ist – als eine Kommentarblase. Diese findest du nun nicht mehr nur auf dem Cover, sondern auch im Magazin wieder und sie bedeutet, dass man ein Bild des Inhaltes eins zu eins auf unserem Insta- und Facebook-Account wiederfindet und seinen Senf dazugeben kann. Hast du Fragen an die Teilnehmer:innen der Rubrik, willst du zu einem Thema mehr erfahren, würdest du am Format etwas ändern … In der nächsten Ausgabe wird dein Kommentar aufgegriffen und im Magazin auch deutlich gemacht. Alles ist möglich – bis dahin, uns persönlich auf Social Media anzuschreiben und mal dein eigenes Projekt abdrucken zu lassen.

Jetzt Einfluss auf den Content der nächsten lauter-Ausgabe nehmen und parallel mehr über wöchentliche Events und Verlosungen erfahren:

Facebook: @lauter.de
Insta: @lauter.de

Lauter Leute 1029

lauter.leute:Amadeo

Echter Name: Amadeo Löder
Geburtsdatum: 28.05.2003
Geburtsort: Frankfurt (Oder)
Beruf: Student | lauter-Redaktion
Hobby: Japanisch lernen | Manga/Anime
Lieblingsort: mein Bett
Lieblingsgetränk an der Bar: Fanta 0,4l
Lieblingsmusik im Club: bin nie im Club
Letzter Song auf Spotify: Flyday Chinatown – Yasuha | über YT :)

Du hast 2021 dein Abitur am Max-Steenbeck-Gymnasium Cottbus absolviert. Was ist dran am Nerd-Klischee, das dieser Schule anhaftet?

Wenn man sich unter dem Stereotyp „Nerd“ sozial isolierte Genies vorstellt, muss ich enttäuschen. Die Schule protzt in der Eingangshalle zwar mit dem eigenen Logo aus Wettbewerbs-Medaillen, gewonnen wurden die, zumindest in meinem Jahrgang, aber von den Leuten, die auf jeder Party dabei waren. Die wirklich sozial Isolierten waren ganz im Gegensatz sogar schlechter als der Durchschnitt.

Aktuell studierst du Medien- und Eventmanagement in Berlin. Wie geht es für dich nach deiner Studienzeit weiter?

In Sachen Zukunftsplänen habe ich tatsächlich schon eine klare Vorstellung. Schließlich jobbe ich bereits seit meiner Schulzeit beim lauter-Magazin und anderen Medien, wozu eben auch mein Studiengang passt. Das Schöne bei der Arbeit als Redakteur (keine Schleichwerbung) ist nämlich, dass man auch private Interessen integrieren kann (ich lerne seit einem halben Jahr japanisch und lese Manga – Anime-Rubrik). Es geht also weiter wie gehabt.

Zurück zum Hier und Jetzt. Warum bist du ein authentischer Redakteur fürs lauter?

Ich bin kein Partyhengst – was man wahrscheinlich schon daran merkt, dass ich dieses Wort überhaupt benutze und deswegen für ein „Partymagazin“ vielleicht nicht die erste Wahl. Stattdessen wurde ich durch die Corona-Situation während meines Abis auf die Politik aufmerksam und informiere mich seitdem täglich zu den wichtigsten Themen. Von daher passe ich zu unserer Generation, die sich plötzlich mit Corona, Inflation und Krieg auseinandersetzen muss.

Du bist montags immer der fitteste im Büro, weil du selten feiern gehst. Aber einmal angenommen, du könntest die Party deiner Träume gestalten, wie sähe die aus?

Meine Beziehung zur Partykultur würde ich simpel als „komisch“ ausdrücken. Als ich ins passende Alter gekommen bin, war gerade Corona und jetzt passt die Zeit mit Studium, Pendeln und Job irgendwie nicht – trotzdem bin ich durchs lauter aber ziemlich gut informiert. Meine Wahl würde auf ein mehrtägiges Goa- oder Psytrance-Festival fallen, wo ich mal eine wirkliche Auszeit vom stressigen Alltag finden kann.

Du hast im lauter die Anime-Rubrik etabliert. Wie wichtig ist es bei deiner Partner:innenwahl, dass die andere Person ebenfalls auf Animes steht?

Die Manga- bzw. Anime-Rubrik habe ich deswegen eingeführt, weil das Genre viel zu sehr mit Klischees behaftet ist. Ich selbst bin ein Fan von Psycho, Horror oder etwas mehr Gewalt und habe mein Hobby trotzdem in „kindlichen und kitschigen“ Mangas/Animes gefunden. Seitdem bin ich überzeugter Fan, mit meinen Beziehungen hat das aber nichts am Hut – vor das normale Fernsehprogramm zerrt mich aber niemand zurück ;)

Welche Ideen möchtest du im lauter innerhalb des nächsten Jahres umsetzen?

Das zu erklären ist nicht schwer, schließlich stammt dieses Mal unser „Erstes Wort“ von mir. Wer das noch nicht gelesen hat: Inzwischen wechselt der Trend von traditionellen Medien zum Internet, was auch an Social Media liegt, wo man eine persönliche Beziehung zu Influencer:innen aufbaut und in Kommentaren mitwirken kann. Für das lauter will ich vergleichbare Transparenz, dass man sieht, wer dahintersteckt und man fühlt, mitwirken zu können und nicht nur von oben Inhalte diktiert bekommt.

Welchen deiner Artikel aus dem vergangenen Jahr zeigst du am liebsten anderen vor?

Ich versuche möglichst aktuell zu schreiben, weswegen mir die neueren Werke wahrscheinlich immer besser gefallen werden. Diese Ausgabe war das Social Media Thema in der Demokratie-Rubrik eine besondere Herausforderung, da ich über die Negativ-Seite der Materie aufklären wollte, obwohl ich selbst Nutzer bin. Mit einem Fazit, warum eher der "richtige" statt weniger Umgang mit Insta & Co. wichtig ist, war ich letztendlich zufrieden - und mein neuer Favorit wurde geboren.

Die Fragen stellte Redakteur Joko.

Foto lauter Amadeo

Lauter Leute 1054

lauter.leute:Joko

Echter Name: Jonas Köhler
Geburtsdatum: 05.07.1997
Geburtsort: Cottbus
Beruf: Redakteur, DJ (jeylectronik) und Eventmanager (Urknall Events)
Lieblingsort: der Wintergarten einer berühmt-berüchtigten Innenstadtwohnung in Cottbus
Lieblingsgetränk an der Bar: Wodka-Sprite
Lieblingsmusik im Club: Forest Trance, Dark Psy & Hitech
Lieblingsmusik beim Chillen: Sexy House
Letzter Song auf Spotify: Andreas Henneberg – Surfliner

Wie passt dein jetziger Job zu dem, was dein Kindheitstraum war?

Ich war früher ein Klassenclown – nun darf ich faxen im Büro und in Clubs machen. Ich schätze, ich habe wohl immer auf mein aktuelles Leben hingearbeitet.

An welcher Ausgabe hast du das erste Mal mitgearbeitet?

Ich bin seit März 2016 an Bord und beim lauter dabei – und damit der dienstälteste Mitarbeiter unserer Firma. Irgendwie fühle ich mich gerade alt.

Warum bist du ein authentischer Redakteur fürs lauter?

Weil ich in dem Kosmos, in welchem wir uns mit dem lauter bewegen – also Partys, Selbstverwirklichung, Strukturentwicklung – 24/7 drinstecke.

Für welche Rubriken bist du zuständig?

Ich kümmere mich – naheliegend – vor allem um den Eventbereich. Aber auch im Karriere-Abschnitt tobe ich mich aus, denn ich finde es interessant, über die verschiedensten beruflichen Perspektiven zu schreiben.

Welche ist deine Lieblingsrubrik?

Das Horroskop, weil ich die Gesichtsausdrücke der Zuhörenden genieße, wenn ein großes Horroskop-Fangirl aus meinem Freundeskreis die neusten Vorhersagen vorliest.

Nebenher organisierst du Festivals und legst als DJ auf, schon mal daran gedacht dein Hobby zum Beruf zu machen?

Ob Jens, der Chef unserer Firma, diese Frage wohl lesen wird? ;) Natürlich habe ich schon darüber nachgedacht – das ist wohl kaum verwunderlich. Allerdings müsste ich als DJ international touren und/oder Festivals mit mindestens 8.000 Gästen veranstalten, um meinen Lebensunterhalt damit verdienen zu können. Und an Corona hat man gesehen, wie hoch das Ausfallrisiko in dieser Branche ist. Von daher bin ich dankbar, dass ich meinen Hauptjob bei uns habe und mich hier entfalten kann. Das Veranstalten und Musik-Auflegen ist für mich der perfekte Ausgleich in der Freizeit.

Wie hat sich die Feier-Pause während Corona auf dich / dein „DJ-Dasein“ ausgewirkt?

Es war eine Zeit, die mich und meine Urknall-Crew enorm vorangebracht hat. Denn tatsächlich haben wir 2020 und 2021 Open-Airs und Festivals unter den entsprechenden Coronaregeln veranstaltet. Die beiden Jahre erforderten viel Mut, hatten aber auch weniger Konkurrenz. Und um als DJ meine Musik regelmäßig an die Leute zu bringen, fand ich auch meine Mittel und Wege. Ich weiß nicht, ob meine Crew und ich heute so reich an Erfahrungen und tollen Erinnerungen wären, wenn die Coronapandemie nicht passiert wäre.

Wo würdest du gerne mal auflegen?

In einer Telefonzelle :)

Als jemand, der sowohl die Kulturlandschaft lebt, als auch durch deinen Job als Redakteur gut informiert ist – wo siehst du die Lausitz 2038?

Die Lausitz hat 2038 nicht mehr den einen großen Arbeitgeber, sondern mehrere mittelgroße und zahlreiche, innovative kleine. Der Anteil junger Menschen wird deutlich höher sein, weil neue Möglichkeiten die Leute in unsere Region zieht. Die Feierkultur wird noch vielfältiger sein und noch immer durch das lauter und meine Freizeit-Events geprägt.

Facebook / Instagram / Soundcloud / Onlyfans: jeylectronik

Die Fragen stellte Redakteur Amadeo.

VOID Gig Halloween 2021

Interviews 1317

MusikeineuniverselleSprache

BONDI im Interview mit Redakteur Joko

Googelt man nach „Bondi“, stößt man zuerst auf eine Marke für Babybekleidung. Tatsächlich ist der Name mit Daniels aka. BONDI’s Reiseleidenschaft verknüpft. Bondi Beach ist einer der bekanntesten Strände in Sydney, Australien. Eine spektakuläre Naturkulisse direkt in der Stadt, die Daniel sofort beeindruckt hat. Am 23. September reist er nach Cottbus, um bei der STARTPARADE zu performen. Was er von den Lausitzer Landschaften hält und wie sich seine Naturverbundenheit in seinem Sound ausdrückt, erfährst du in diesem Interview.

Auf deinen Bildern sieht man dich oft in beeindruckenden Landschaften. Inwiefern fließt deine Verbundenheit mit der Natur in deine Soundproduktion ein?

Die Natur erdet mich immer und ist eine unendliche Energiequelle für mich. Ich mag weite Landschaften und Farbverläufe und versuche das Gefühl sowohl in meiner Musik unterzubringen als auch in meiner Bildsprache zu übertragen.

Welches Gefühl möchtest du deinen Hörer:innen mit deiner Musik vermitteln?

Früher waren meine Songs häufig melancholisch und düster. Gerade in der letzten Zeit wollte ich jedoch vor allem positive Emotionen verbreiten. In erster Linie soll man ´ne gute Zeit haben und Bock bekommen zu tanzen! Jedoch kann ich die Emoseite nicht ganz ablegen, sodass es hier und da auch gern noch ein wenig melancholisch zugehen darf. Diesen Spannungsbogen habe ich versucht, in meinem Debütalbum „Space Logic” unterzubringen. Die ersten Singles dazu werden auch schon im Herbst veröffentlicht.

Warst du schon mal in der Lausitz und konntest ihre Landschaften auf dich wirken lassen?

Ja, zum einen durch schöne Erlebnisse und Auftritte bei Festivals wie der Wilden Möhre oder dem Feel Festival. Außerdem fühle ich mich der Gegend auch verbunden, weil ein Teil meiner Familie aus Senftenberg kommt. Die Landschaften sind schon etwas Besonderes und bieten durch die Tagebauvergangenheit auch spannende Kontraste.

Deine Gigs führten dich unter anderem nach Brasilien, Spanien, in die Niederlande, die Türkei, die Schweiz, … – welche Location hat dich bisher am meisten beeindruckt?

Tatsächlich beeindrucken mich immer wieder die tollen Begegnungen und Leute, die ich auf den Reisen kennenlernen darf. Musik ist eine unfassbar wertvolle, universelle Sprache, die jeder versteht und Leute zusammenbringt, egal von wo sie kommen oder was sie sonst noch interessiert. Wenn ich mich jedoch auf einen Club festlegen müsste, wäre es wahrscheinlich der Warung Beach Club in Brasilien. Draußen wäre es der Walensee in der Schweiz – direkt mit ´nem spektakulären Bergpanorama im Hintergrund (THE LAGOON).

Mal trittst du live, mal als DJ auf. Welche Art von Set mit welchen Instrumenten erwartet uns am 23. September bei der STARTPARADE am STARTBLOCK B2?

Ich bringe mein Liveset mit und performe ein paar alte Stücke und vor allen Dingen auch ein paar neue Songs von meinem Debütalbum. Gibt also ´ne Kombination aus Housemusik mit Gitarre und vielen verschiedenen Sänger:innen, die ich im letzten halben Jahr aufgenommen habe. Wer also schon exklusiv ein bisschen Albummusik hören möchte, sollte vorbeikommen :)

Insta: bondilive
www.bondi-live.com 

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Events 810

Daslauter-Fanvoting:Rock&Metal

Diesmal mit Rock und Metal! Welche Band hat die größte Fangemeinde in der Lausitz? In jeder lauter-Ausgabe nehmen wir uns ein Musikgenre vor und lassen dich für deine Lieblingskünstler:innen abstimmen. Mit dabei sind diesmal vier Lausitzer Bands aus Rock und Metal. Sie überzeugen allesamt mit einer Menge Talent. Doch wer die meisten Probs bekommt, liegt in deiner Hand! Gib deine Stimme auf unserer Insta-Seite ab. Die Sieger erhalten ein Interview mit uns in der kommenden Ausgabe vom lauter-Magazin.

Voting-Start: 20.09. | Ende: 04.10.
Instagram: @lauter.de

Die teilnehmenden Bands

Breaking The Mirror

Breaking The Mirror (ehem. 450 Nanometer) sind die jüngsten in unserer Runde. Seit einem Jahr macht die Band, bestehend aus Cathy, Johannes, Jonathan und Björn, Musik, nachdem sie sich an der BTU kennenlernten. Seitdem brachten sie es bereits auf Auftritte im Cottbuser Club Muggefug sowie beim Huana Festival 2022 im Strombad. Ihren Stil zwischen Pop, Rock und Punk wird man noch dieses Jahr auf ihrer ersten EP hören können.

Insta: breaking.the.mirror

Confessional

Christoph, Rolf, Max und Chris haben eine Mission: Sie bringen als Confessional ihre liebste Art von Metalcore in die Welt. Den Startpunkt lieferte ihre Gründung in 2018, darauf folgten erste Auftritte und ihre gleichnamige Debut-EP in 2020. In diesem Jahr konnten sie auf dem Mosh Gegen Krebs und dem Huana Festival überzeugen.

Insta: official.confessional
Bandcamp: confessionalcore

Going Under

In den Songtexten des Cottbuser Produzenten und Komponisten Kenny findet man Erfahrungen verpackt in fiktiven Geschichten wieder, die unter die Haut gehen. Damit inspiriert er auch sein Umfeld, so sind mittlerweile nicht nur Gastmusiker, sondern auch seine Freundin Teil eigener Musikprojekte. Dabei ist von zart bis hart alles dabei.

Insta: kenny_going_under
Soundcloud: going_under_kenny

Back To August

Vier junge Musiker aus Cottbus nutzten die ruhige Zeit und gründeten ein neues Bandprojekt. Musikalisch wollen sie sich dabei nicht so richtig festlegen. Auf die Frage, was für Musik sie eigentlich machen, beschreibt sich die Band folgendermaßen: „Man nehme etwas Punk, eine Handvoll Alternative, eine Prise Emo und eine Messerspitze Pop. Alles gut vermengen und zack fertig: Back To August.“

Instagram: backtoaugust.official
Spotify: Back To August

Abandoned Dogs

Schon vor 12 Jahren hat sich das Rudel aus vier Cottbusern und einem Dresdener gefunden. Seitdem ziehen sie durch die Locations unserer Region, ließen sich aber auch auf der BRN in Dresden oder der Berlin Music Week blicken. Die lauter-Redaktion war ihnen schon lange auf der Fährte, konnte sie aber erst vor kurzem erwischen. So war es schon zu spät, um in der Herbstausgabe abgedruckt zu werden, Online ist das Gespann aber dabei. Auch in Sachen Musik wird die Band ihrem Namen gerecht. Diese reicht von zarten Melodien und ruhigen Liedern bis zu wütenden Schreien in härteren Songs.

Instagram: abandoneddogs
Spotify: Abandoned Dogs

Interviews 1379

DassexiesteInterview

Luca aka. Nysmus hatte beim lauter-Fanvoting der Sommerausgabe von Anfang an die Nase vorn und gab die Führung bis zum Schluss nicht mehr ab. Die Belohnung für ihn: das Interview, das du gerade in den Händen hältst. Als wir den Sieg des Cottbusers auf Instagram ankündigten, erreichte uns eine Leserfrage, die uns zum wohl sexiesten Interview der letzten zehn Jahre inspirierte.

Screenshot 20220901 154728

Los geht’s direkt mit einer Leserfrage: Wie kann man so sexy sein?

An dieser Stelle Grüße ich direkt Christian E. für die charmante Frage und verweise zugleich auf meine gute Freundin Tanella (Instagram: phototanella), welche das Bild damals aufgenommen hat. Ich denke, dass ihre gut entwickelten Photoshop-Skills zu meinem Vorteil sind.
… der verschlafene Blick ist aber Standard.

Was macht Sexyness für dich aus?

Selbstsicheres Auftreten, trockener Humor, ein herzliches Lächeln/Lachen … God damn, wenn das alles vorhanden ist, schmelze ich dahin ...

Wenn du einen Onlyfans-Kanal eröffnen würdest, wie wäre dein Name?

CornyAufBarhocker (liebe Grüße an die Chekov-Crew)

Was macht eine Party für dich unwiderstehlich?

Also Veranstaltungen wie Ismus, Synoid oder die Stimulation in Berlin haben mich persönlich und meine Sets nachhaltig sehr geprägt. Es ist schwer zu beschreiben, was genau mich daran so beeinflusst hat bzw. was daran so unwiderstehlich ist. Ich denke, der größte Faktor, nach der Musik und dem Soundsystem, sind die vielen unterschiedlichen Menschen, welche dort zusammenkommen und die Atmosphäre so unvergleichbar machen. An dieser Stelle möchte ich alle Partymäuse grüßen, welche wir die letzten Jahre in Berlin kennengelernt haben. Kussi.

Was findest du an Techno besonders anziehend?

Besonders anziehend finde ich am Techno, dass diese Musikrichtung trotz des einfachen Aufbaus so facettenreich ist. Das geht von Acid/Rave (Von Birkräv – 93 Bang Bang) über treibende Kicks und krachende Hi-Hats/Claps mit wenig Melodie (Jonas Xenon – Effizient) bis hin zu atmosphärischen Breaks, Kartoffelstampfer-Kicks und Maschinensex im Background. Sorry aber ich finde, so beschreibt es sich am besten (Darzack & Öspiel – Subterranean Stem).

Welcher ist der sexieste Club für dich?

Chekov Cottbus. Es lebe die Subkultur!

Was findest du an der Lausitz geil?

Kartoffeln, Quark und Leinöl

Welchen Personen möchtest du ausrichten, dass du sie sexy findest?

Yungspund, Angelman, Hainze, Rodriguez, Meraki, Motti, Tanella, Manu, Linski, Perry, Ludo, Jimi, Panda, Heiko, Dennis, PJ, Quint, Miri und noch ganz ganz ganz viele andere tolle Menschen. Ich finde euch alle sexy, aber voranging wollte ich euch an dieser Stelle grüßen und mich bei euch für alles bedanken! Liebe euch!

Foto oben rechts: Phototanella

Instagram: nysmus_
Soundcloud: nysmus

Demokratie 976

(Un)SocialMedia?!

If you're not paying for the product, then you are the product

Tristan Harris, Googles ehemaliger Designethiker und Mitbegründer des Center for Humane Technology

Laut dem Digital 2022 Report nutzen weltweit rund 4,6 Milliarden Menschen Social Media – 424 Millionen mehr als im Vorjahr.

Eine unglaubliche Zahl, die auf den zweiten Blick sogar noch beeindruckender ist. Schließlich sind „nur“ 5 Milliarden überhaupt ans Internet angebunden. So verwendet in Deutschland nahezu jede Person über 12 Jahren Instagram, Facebook & Co., um mit Freunden zu chatten, sich zu informieren oder einfach nur zum Zeitvertreib.
Social Media ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken, stattdessen füllt es sogar einen immer größeren Teil davon – ein Trend, der durch die Menge an aktuellen Krisensituationen, vor allem Corona, befeuert wurde. Die Menschen flüchten sich in die digitale Welt.

Im kompletten Gegensatz dazu steht aber die aktuelle Berichterstattung, die immer mehr vor Risiken warnt. Allein Instagram hat auf Wikipedia - die erste Quelle eines seriösen Journalisten ;) - 15 Unterthemen zu „Negative Folgen“. Flüchten wir also vielleicht in die falsche Richtung?

User Profil 1

User

Bevor tiefer in die Materie eingedrungen wird, müssen wir erstmal unseren eigenen Standpunkt kennenlernen: den des Users. Denn hinter den bunten Bildern auf Social Media verbirgt sich eine komplexe Ökonomie, in der wir nur die letzten Nutzer:innen sind. Das Produkt: WhatsApp, Instagram, Facebook etc. können wir ganz bequem herunterladen und kostenlo… – nicht ganz kostenlos nutzen.

Ohne Geld bezahlen?!

Die Angebote scheinen nämlich nur gratis zu sein – Wohlfahrtsorganisationen sind die Unternehmen aber ganz und gar nicht. Die Güter, mit denen wir stattdessen bezahlen, sind Daten und Aufmerksamkeit. Das hört sich jetzt zwar noch nicht nach barem Cash an, doch eben diese Aufmerksamkeit ist für dritte Firmen interessant, die uns ihre Produkte andrehen wollen und im Gegenzug die „Werbefläche“ (Facebook & Co.) mit Geld entlohnen.

 

Demokratie 796

(Un)SocialMediaSucht

Die sind wenigstens erst ab 18 ...

Einarmiger Bandit – in der Hosentasche

Wenn der User also mit seiner Aufmerksamkeit bezahlt, wie werden dann möglichst hohe Gewinne erzielt (das Ziel eines Unternehmens)? Richtig, mit Sucht – wenn man sich also gar nicht mehr von der entsprechenden Plattform lösen kann. Dies zu erreichen ist die Aufgabe von sogenannten „Attention Engineers“, die sich an einem Vorbild mit ganz besonderem Suchtpotenzial orientiert haben: Slotmaschinen aus Las Vegas. Kein Witz, wie beim Glücksspiel entsteht ein Zyklus, bei dem dir auf Social Media interessanter Content einen Kick verleiht, der bewusst durch die „Miesen“ dazwischen erhöht wird. Das Scrollen nimmt kein Ende, wenn doch, holen dich Push-up-Nachrichten wieder zurück und im Gegensatz zur Slotmaschine ist das Handy immer in der Hosentasche dabei.

Süchtig? I Like it.

Das Problem - nicht nur die Apps, sondern auch unser Körper ist darauf programmiert abhängig zu werden. Denn egal, ob du likest oder geliked wirst, das Belohnungszentrum im Gehirn wird so stark angesprochen, wie sonst nur bei Essen, Alkohol, Sex und Drogenkonsum. Besonders gravierend für Leute, die selbst posten, ist dabei ein weiteres Naturell des Menschen. Um in der Gemeinschaft richtig zu funktionieren, ist er gegenüber dem Feedback anderer empfindlich. Dabei ist die Resonanz auf Social Media Unmengen größer, als sie es ohne Internet möglich wäre – ständig muss kontrolliert werden, wie viele das neue Profilbild liken und ob es besser gegenüber dem alten oder dem der Freunde abschneidet. Durch das Bedürfnis nach Anerkennung landet man in der „Likefalle“.

Checkliste - Wie schlimm steht’s um dich

  • Du kommst keinen Tag ohne Handy aus.
    Und fertig. Der Großteil (einschließlich unserer Redaktion) hat sich wahrscheinlich schon jetzt positiv diagnostiziert. Zwar kann man hier noch weitere Punkte aufführen…
  • Das Handy ist immer und überall dabei
  • Auch auf Arbeit geht’s nicht ohne Social Media
  • Wenn du Instagram & Co. nutzt, verbringst du damit mehr Zeit als gewollt
  • Selbst beim Treffen mit Freunden wird ab und zu aufs Handy gelinst
    … aber fast jede:r nutzt Social Media intensiver, als es ihm wohl guttun würde.

Unheilbar?!

Unter „Social Media Detox“ findet man eigentlich genug Möglichkeiten zur Kur. Einfach das Handy in den Flugmodus … – naja ganz so einfach ist es doch nicht, zu sehr ist die Sucht schon Bestandteil unseres Lebens. Und das ist nicht mal unbedingt negativ, schließlich sind viele wahrscheinlich besser informiert und mit anderen in Kontakt, als je zuvor. Stattdessen ist der Schlüssel, sich nach jeder Nutzung zu fragen: Hätte ich die Zeit auch besser gebrauchen können? Anstatt auf der Arbeit „nebenbei“ mal Social Media zu checken – und dann eine halbe Stunde lang zu scrollen, sollte man sich feste Zeiten setzen oder gleich Apps, wie „StayFree – Screen Time“ nutzen, wo von vornherein Limits gesetzt werden können.

Zeit verplempern

Die Finger vom Handy lassen – viele schaffen's nicht. Lieber sollte man es bewusst und zu festen Zeiten nutzen, statt wichtige Tätigkeiten zu unterbrechen.

Demokratie 805

(Un)SocialMediaFataleFakes

Mit #puralempuyang trendete auf Insta dieser Fotospot. Doch vor Ort gab es keine beeindruckende Spiegelung im Wasser, sondern nur Einheimische, die einen Spiegel unter die Kamera hielten – und Touris, die Schlange standen und entsprechend bezahlten.

Society 4.0

Dass Social Media süchtig macht, ist mittlerweile schon keine Neuigkeit mehr, sondern wurde eher gesellschaftlich akzeptiert und jeder lebt weiter wie gehabt – oder? Dem ist nicht wirklich so, viel mehr ändert sich die Gesellschaft selbst. Während noch die Eltern ihre Kindheit „draußen mit Freunden“ verbrachten, wurde nun eine ganze Generation in eine Welt geboren, wo ein Großteil des Zusammenlebens nicht mehr in der „Realität“ stattfindet. Ein rasanter Wandel der Technologie und der Vorbilder – wie Eltern oder Forscher – schon abgehängt hat.

Depression durch Glück

Studien tun sich teilweise noch schwer zu bestätigen, wie weit die negativen Auswirkungen von Social Media reichen (Henne-Ei-Problem). Erhöhte Risiken für Depression und Suizid sind aber erkennbar. Wie die bunten Bilder auf Insta & Co. eine solch düstere Realität verursachen? Der Mensch neigt dazu, sich mit seinem Umfeld zu vergleichen. Statt im Freundeskreis tut er dies nun aber mit den erfolgreichsten Menschen der Welt.

Falsche Realität

Die reichsten, hübschesten und sportlichsten Influencer teilen mit uns die (gekünstelten) Highlights ihres Lebens. Das verzerrt die Wahrnehmung anderer und führt zu Minderwertigkeitsgefühlen. Warum läuft das eigene Leben nicht so? Viele vergessen dabei aber, dass hinter der Influencer-Fassade auch Imperfektion steckt. Als sich diesen Sommer z. B. das Top-Paar der deutschen YouTube-Szene – Bibi und Julian – trennte, erfanden Teile der Community lieber wilde Theorien, als dies wahrhaben zu wollen. Apropos …

Demokratie 839

(Un)SocialMediaFakeNews

Verschwörungstheorien

Momentan folgt einer Krise die nächste. Klimawandel, Corona, Ukraine-Krieg, ... Man könnte meinen, dass gerade in solchen Zeiten die Bevölkerung näher zusammenrückt – aber das Gegenteil ist der Fall. Fake News verbreiten sich wie nie zuvor, sodass mittlerweile ein größer werdender Teil der Gesellschaft von einer völlig gegensätzlichen „Wahrheit“ überzeugt ist.

Algorithmen programmieren uns

Nein, keine weitere Verschwörungstheorie, das passiert wirklich und führt stattdessen zu solchen. Wir hatten es bereits angesprochen: Mark Zuckerberg bekommt unsere Daten. Telefonnummer, Adresse, Alter usw. kein Ding, bei politischer Gesinnung oder persönlichen Werten wird es aber schon weird. Und all das liefern wir dem Handy, schließlich findet an ihm ein großer Teil unseres Soziallebens und Informationsbeschaffung statt – Studien zeigen: Es kennt uns besser als jeder sonst. Diese Daten füttern den „Algorithmus“ - Programme, die ein genaues User-Profil erstellen und die Menschen, wie Bücher, kategorisieren.

Filterblase

Uns wird dann vermehrt Content ausgegeben, den der Algorithmus als passend zum User-Profil identifiziert. Dabei ist egal, ob ein Mädchen, das sich erst für schlanke Models oder Diäten interessiert, in die Magersucht-Bubble rutscht, ein Pädophiler gezielt Videos junger Mädchen bekommt oder jemand mit radikalen Ansichten bestätigt wird.

Gerade Russland streut seit dem Ukraine-Krieg Fake News

Demokratie 780

SocialMediasindwirdazubereit?

Echokammer

Ziemlich finstere Entwicklungen, für die aber erstmal Interesse am bestimmten Thema bestehen muss. Und diese weckt eben auch der Algorithmus. Dieser bewertet nämlich Beiträge mit vielen Interaktion als interessanter und gibt sie an mehr Leute aus. Dabei handelt es sich bewiesen aber verstärkt um Inhalte, die Hass oder Wut beim User auslösen.
Zudem nutzen gerade rechte Gruppen Bots - Computersysteme, die automatisch eigene Beiträge stärker verbreiten. Hier ist das Prinzip: Wer am lautesten schreit, hat den größten Erfolg.

Pandoras Box

Die Frage, welche sich stellt - sind wir für die jetzige Form von Social Media schon bereit? Früher kam unser Informationsangebot von wenigen TV- oder Radiosendern und wir konnten lediglich zwischen ihnen wählen. Heute ist das Angebot unüberschaubar und selbst ein Individuum kann seine Meinung massenwirksam machen, da eine Maschine wählt, was wir zu sehen bekommen - und die ist manipulierbar. Content, der schockiert oder Hass erzeugt, generiert mehr Reichweite, die Qualität von Informationen wird immer unbedeutender, Filterblase und Echokammer führen zu einer immer verstärkten politischen Polarisation. Und über dieses Schicksal, von mehr als der Hälfte unserer Weltbevölkerung, entscheiden nur wenige Unternehmen.

TikTok – ein Gamechanger

Für einige Kinder, die zu Musik tanzen, aus wirtschaftlicher Sicht ein riesiger Erfolg. TikTok ist schneller gewachsen als jede andere Social Media Plattform, sodass mit „Reels“ oder „Shorts“ sogar die Konkurrenz das Format kopiert.

TikTok – ein Lifechanger

Das Erfolgsrezept: leichte Videobearbeitung, leichtes Mitmachen durch Challenges und ein außerordentlich raffinierter Algorithmus. Denn während auf Facebook & Co. der Aufstieg zum Influencer ein schwieriger ist und meistens schon etablierten Stars gelingt, lockt TikTok mit Fame. Die Apps setzt weniger auf Abos und lange Videos, sondern Massen an kurzem Content, der auf einer „For You Page“ perfekt auf dich zugeschnitten ist. So bekommen dort auch kleinere Influencer:innen die Chance, gesehen zu werden. Lil Nas X (Old Town Road) wurde beispielsweise über TikTok bekannt.

TikTok – ein Brainchanger

Die „For You Page“ vereint viele der Negativpunkte von Social Media. Der sekundenlange Content gewöhnt das Gehirn an eine entsprechende Aufmerksamkeitsspanne und verhindert quasi qualitative Information. Ohne Abos sind die gezeigten Inhalte zu 100 % auf den User zugeschnitten und mindern so Diversität.

TikTok – ein Viewchanger

Doch eigentlich hätte TikTok Potenzial für Besseres. Gerade weil kleinere Influencer:innen leichter viral gehen können, wäre die Plattform optimal, um auf wichtige Themen mit kleinerer Audienz aufmerksam zu machen – wenn auch hier nicht das Problem der bereits beschriebenen Echokammer wäre. So fällt es stattdessen eher rechten Gruppen noch leichter Fake News zu verbreiten, da die Informationsqualität weniger geprüft wird und die Gruppen besser organisiert sind.

Demokratie 784

SocialMediafüruns

So solltest du Social Media nutzen (Foto: DisobeyArt, istock)

Auf den Vorderseiten haben wir über Social Media hergezogen, doch auch TikTok zeigt eigentlich Potenzial für mehr auf. Trotzdem muss man erstmal die schlechte Seite der Münze kennenlernen – denn die negativen Aspekte kann man eindämmen, für die folgenden positiven gibt es aber kaum Alternativen.

#politik 

Neben den offensichtlichen Vorteilen (Kontakte, Informationen, ...) findet sich hier nämlich auch ein Nährboden für politische Bewegungen, wie BlackLivesMatter und damit ein Sprachrohr für die jüngere Generation. Denn besonders gesellschaftliche Umbrüche, vor denen wir gerade mit Klimawandel und Verrentung stehen, brauchen junge und dynamische Einflüsse – die große Medienhäuser mit elitärem Vorstand oft nicht bieten können.

Rezo

Ein Beispiel hierfür sind Rezos “Zerstörungs-Videos” auf YouTube rund um Korruption und Klima-Katastrophe, in welchen er wichtigen Themen eine Bühne gibt, wie es vorher kaum jemand schaffte. Denn bei all der Kritik an Social Media sind auch die konventionellen Medien nicht vor Fake News, Schmiergeld und einseitiger Denkweise gefeit.

So wollen wir Social Media nutzen

Wir selbst nutzen für das lauter-Magazin seit fast einem Jahr Instagram bzw. Facebook und wollen damit die positiven Vorzüge der Plattformen nutzen, um als Community-Plattform auf der einen Seite unseren Leser:innen die Möglichkeit geben, durch Kommentare Einfluss auf das Magazin zu nehmen und auf der anderen Seite kreativen Menschen aus der Lausitz die Reichweite schenken, die sie verdienen. Gerade deswegen war es uns aber auch wichtig, einmal ausführlich über das Thema Social Media zu informieren.

Weitere Empfehlungen

ZDF MAGAZIN ROYAL
Hier: Facebook-Werbung im Wahlkampf

Simplicissimus
Hier: Shein Exposed

DIE DA OBEN!
Hier: TikTok-Strategie der AfD

MrWissen2go
Hier: Story hinter Ukraine-Krieg

VisualPolitik DE
Hier: Lage der Bundeswehr

MagnatesMedia
Hier: Movie about TikTok

Alicia Joe
Hier: Schönheits-OPs durch Social-Media

Der Dunkle Parabelritter
Hier: Cancel Culture und Social Media

Sport im Winter

Nicht Wintersport, sondern die nächste Fußball WM in Katar hat uns die Idee für das Demokratie-Thema der nächsten Ausgabe geliefert. Dort werden wir von den Auswirkungen der WM auf die Zukunft, über Sportswashing, bis zur Sportregion Lausitz verschiedene Aspekte beleuchten. Und wie versprochen findest du auf unserem Insta-Kanal einen entsprechenden Beitrag, unter dem du uns Anregungen oder Fragen für dieses Thema liefern kannst, welche dann aufgegriffen werden.

Sportswashing nächste Ausgabe

Demokratie 759

GenerationWhatTheFuck

Unsere neue Serie über Besonderheiten und Challenges unserer Generation. (Foto: satamedia, istock)

What the fuck is going on? Erst die Klimakrise, dann Corona, plötzlich ein Krieg – und jetzt geht’s wieder vorn los. Unsere junge Generation ist nach Jahrzehnten des warmen Wohlstandgefühls unserer Eltern jetzt einer Krise nach der anderen ausgesetzt. Statt des Wirtschaftswunders erleben wir Wasserknappheit. Dazu kommen brennende Bewegungen wie der Feminismus, die Gendergerechtigkeit und und und … Unsere Lebenswirklichkeit ist auch durch Social Media eine ganz andere, als sie es für unsere Eltern und Großeltern in deren Jugendzeiten war. Zunehmend stellt sich uns die Frage, wie wir den Karren noch aus dem Dreck ziehen sollen, gleichzeitig scheinen wir unbegrenzte Möglichkeiten der Entfaltung zu haben. Das Leben im Hier und Jetzt kann so bereichernd wie nie zuvor sein, doch ist nicht sicher, in welcher Welt wir selbst als Rentner:innen leben und wie viele Cents wir dann noch an Rente bekommen. Älterwerden macht manchen Jungen Angst, während viele Alte neidvoll auf die „jungen Kollegen“ blicken.

In unserer neuen Reihe „Generation WTF“ werfen wir einen Blick auf die Differenzen zwischen Generationen und decken auf, wie tiefgreifend sie sind – oder ob sie überhaupt existieren. Wir wollen beleuchten, worin die wichtigsten Herausforderungen für uns liegen, wie die Einstellung älterer Menschen diesen Challenges gegenüber ist und wie wir gemeinsam mit den Erfahreneren einen Weg aus dem Sumpf von Krieg, Corona und Klimakoma finden. Zumindest so weit, wie uns das möglich ist. Wir wollen Verständnis für Andere wecken, aber auch mit unserer Stimme Unverständnisvolle aus dem Schlaf holen. Dabei dürfen wir nie vergessen, dass der Ausgang der aktuellen Veränderungen zwar ungewiss ist, wir ihn aber selbst in der Hand haben. Wenn eine Generation den Neuanfang und -aufbau einer friedlichen, gesunden und klimafreundlichen Gesellschaft leisten kann (und muss), dann ist es unsere Generation.

X, Y, Z, What?

Die Wissenschaft macht sich seit dem 20. Jahrhundert Gedanken darüber, wie man Menschen aus unterschiedlichen Jahrzehnten am besten in Schubladen packen kann, um sie miteinander zu vergleichen. Jede:r hat bestimmt schon mal von der Generation „Babyboomer“ gehört. Damit sind laut Jugendforscher Simon Schnetzer alle gemeint, die von 1950 bis 1964 geboren wurden. Diese besonders starken Geburtengänge sahen sich in der Zeit ihres Berufseintritts mit der Ölkrise, dem Wettrüsten im Kalten Krieg und – erstmals seit Jahrzehnten – einer steigenden Arbeitslosigkeit konfrontiert. Sie bringen laut Schnetzer hohe Karriereziele, eine gute Anpassungsfähigkeit und Tatkraft mit.

Generationenmodelle nach Jugendforscher Simon Schnetzer

  • Babyboomer: 1950-1964
  • Generation X: 1965-1979
  • Generation Y: 1980-1994
  • Generation Z: 1995-2009
  • Generation α: 2010-2024
  • Generation β: 2025- …

Die Jahreszahlen sind übrigens keineswegs in Stein gemeißelt und unterscheiden sich von Wissenschaftler:in zu Wissenschaftler:in. Die Sozialwissenschaftler Luc Boltanski und Ève Chiapello zählen diejenigen zu den Babyboomern, die von 1956 bis 1965 geboren sind. Du als Leser unseres Magazins gehörst nach diesen Modellen jedenfalls zur Generation Y oder Z, da du vermutlich irgendwo im Zeitraum um 1980 und 2009 geboren bist. Was meinst du, was dein Alter über dich aussagt?

Generation Y (1908 bis 1994)

Schnetzer zufolge bist du freiheitsliebend, egoistisch und verwirklichst dich erst selbst, bevor es ans Kindermachen geht. Über die Rente machst du dir deinen Kopf, vielmehr war deine Jugend von Wohlstand geprägt.

Generation Z (1995 bis 2009)

Deine Jugend ist wiederum von der Angst geprägt, deinen Wohlstand wieder zu verlieren. Deine Eltern sind eher beste Freunde, Dating-Apps und Social Media machen dich süchtig nach Anerkennung. Außerdem tust du dich schwer damit, Entscheidungen zu treffen, kannst dich kaum konzentrieren und hast Schwierigkeiten, dich face-to-face auszudrücken.

Klingt für die Z’s unter uns nicht mehr so prickelnd? No worry, andere Wissenschaftler haben da andere Auffassungen. Jürg Ingold, ein Schweizer Sozialforscher attestiert den aktuell 13- bis 27-Jährigen eine ausgeprägte Leistungs- und Erfolgsorientierung, was auf eine hohe Bedeutung von beruflichem Erfolg schließen lässt. Auch das Thema Zukunftsangst entkräftete er und sprach in einer Studie den Z’lern eine gewisse Abgeklärtheit zu, die daraus resultieren soll, dass wir mit ständigen und schnellen Veränderungen in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen aufgewachsen sind.

Auch in Sachen Babyboomer-Eigenschaften liegen die Erkenntnisse letztendlich auseinander. Jugendforscher Simon Schnetzer und auch Autor Anders Parment zufolge sei ihnen beruflicher Erfolg besonders wichtig. Dennoch wird ihnen von den Forschern Erik Albrecht und Klaus Hurrelmann zugeschrieben, sehr viel Wert auf Selbstverwirklichung und Lebensqualität zulegen. Der Soziologe Markus Klein nahm dagegen schon 2003 an, dass Selbstverwirklichung für die Babyboomer nur eine geringe Rolle gespielt habe.

Altersstruktur Brandenburg

Brandenburg wird künftig noch älter sein – so sagt es die koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes.

Generation Young

Der eine sagt das, der andere das. Was denn nun? Eins ist wohl klar: Du bist individuell. Und das ist auch der Grund, warum die Generationenmodelle sich in ihren Zuschreibungen oft widersprechen. Schon im antiken Griechenland wurden der Jugend die einen oder anderen Eigenschaften zugeschrieben. Menschen haben einfach altersbedingte Einstellungen, und die ändern sich mit der Zeit. Die gesamte Gesellschaft hat sich in den letzten 100 Jahren verändert und verschoben, und das unabhängig vom Geburtsjahr. Außerdem verändern alle Leute mit zunehmendem Alter ihre Einstellungen, denn ihr Leben schreitet voran und sie sammeln Erinnerungen und Erfahrungen.

Wir sind daher der Meinung, dass wir die Generationenmodelle nicht zu ernst nehmen sollten – weder im Hinblick auf uns noch auf unsere Vorfahren. Angesichts reihenweise Krisen und unendlicher „What The Fuck“-Momente taufen wir uns fortan als Generation WTF. WTF umfasst Menschen wie dich und uns, die die Blüte ihrer Jugend und des jungen Erwachsenseins in der Zeit von Krieg, Corona und Klimakoma erleben. Die extremen Veränderungen ausgesetzt sind, deren Ausgang ungewiss ist. Und die mit aller Kraft versuchen, das Beste daraus zu machen.

Was macht für dich deine aktuelle Generation aus? Wie beobachtest du Gleichaltrige – und welche Herausforderungen unserer Generation WTF sind aus deiner Sicht die größten? Schreib uns via Instagram: @lauter.de

Generation WTF nächste Ausgabe

Foto: Rohappy, istock

Lifestyle 798

nadycatmützdirwas!

Jetzt bestellen: individuelle Beanie-Sets von nadycat! 

Mit der kühleren Jahreszeit beginnt wieder ihre Zeit: Beanie-Mützen sind absolute Klassiker und gelten als die unangefochtene Nummer Eins unter den Wintermützen. Im Onlineshop von nadycat, einem Familienbetrieb aus Hornow bei Spremberg, bekommst du die trendy Mützen regional, handgefertigt und nach deinem individuellen Geschmack.

So individuell wie du

Ob Motiv-Beanies vom Einhorn bis zum 3D-Baustein, Spruch-Beanies, einfarbige oder Zopfstrick-Beanies – mehr als 180 verschiedene Beanies warten darauf, von dir entdeckt zu werden. Bestellst du ein Set, bekommst du den passenden Loop gleich mit dazu. Auch bei der Fütterung (Jersey oder Fleece innen) und dem Kopfumfang kannst du unter verschiedenen Möglichkeiten wählen.

Egal, welche Jahreszeit ...

Neben Beanies bietet nadycat auch Caps, Handschuhe, Schals, XXL Musselin-Tücher, Haarbänder und vieles mehr – ein optimaler Shop also, um sich komplett mit hochwertigen Accessoires aus der Region auszustatten. Wer sich hautnah von der Lausitzer Beanie-Marke überzeugen will, besucht den Stand von nadycat beim „handgemacht Kreativmarkt“ vom 15. bis 16. Oktober in der Messe Cottbus.

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nadycat – der Beanie-Onlineshop aus Hornow bei Spremberg
Handmade aus der Lausitz

www.nadycat.com 

Beliebte Beanies von nadybat:

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Lifestyle 811

InnereStärke:waskanndassein?

Teil 5 unserer Fitness-Reihe mit Bloggerin Nadin Eule-Mau

Innere Stärke kann ein Phänomen sein. Braucht oder sucht man sie, stellt sie sich partout nicht ein. Dann plötzlich taucht sie in unterschiedlichen Formen auf. Aber was genau ist innere Stärke?

Nenne es Mut, Kraftausdauer, Durchsetzungsvermögen, Entschlossenheit, Motivation oder auch Resilienz, also Widerstandsfähigkeit. Aber müssen wir für alle diese Qualitäten immer Härte nach außen zeigen oder können wir weich voller Emotionen genauso viel innere Stärke ausstrahlen oder sogar noch mehr? Dann wäre innere Stärke doch auch Akzeptanz, Loslassen, Zurücktreten, Beobachten und Bewusstheit. Wenn ich dich fragen würde, was du mit innerer Stärke verbindest, was würdest du antworten? Könntest du dem zustimmen, dass innere Stärke meist mit Kraft, Stabilität und Selbstsicherheit in Verbindung gebracht wird? Wie sieht es aber mit Loslassen, Akzeptanz und Bewusstheit aus? Mit dem Wahrnehmen eigener Bedürfnisse?

Was ich mich bei dem Thema immer wieder frage, ist, wieso wir innere Stärke oft so einseitig betrachten. Natürlich spielt dabei die Widerstandsfähigkeit eine maßgebliche Rolle, also wie wir mit Belastungssituationen umgehen. Aber wenden wir uns kurz ganz uns selbst zu. Innere Stärke kann Körperbewusstsein meinen. Körperlich können wir innere Stärke in unserer Mitte finden. Es ist die Verbindung von allem, was uns „beißen“, durchhalten lässt, was wir mit Kraftausdauer oder Durchhaltevermögen ausdrücken könnten. Ziele verwirklichen, eigene Vorgaben und Standards für sich erreichen, für das einstehen, was einem wichtig ist.

Für mich persönlich kann ich sie bei den Freuden des Lebens, beim Training oder auch auf der Yogamatte erleben. Es hat eine sehr lange Zeit gebraucht, bis ich meine innere Stärke zudem im Innehalten, Aushalten und Sein wahrnehmen und nutzen konnte. Das kann sich positiv auf die Betrachtungsweise auswirken, wie wir uns selbst und Umstände in unserem Leben sehen. Letztlich kann es den großen Unterschied machen zwischen ständigem Beschweren, Verharren in Gedanken- und Emotionskreisläufen und im Annehmen, was ist.

Das Wasserglas trotzdem als gefüllt zu betrachten, auch wenn es das Leben gerade nicht so gut mit uns meint, ist die Herausforderung. Sie ist einfacher zu meistern, wenn wir uns durch unsere innere Stärke leiten lassen und hin und wieder kraftvoll negative Dinge annehmen. Wir haben alles in uns, was wir brauchen und noch viel mehr. Denn Gefühle und Emotionen gehören genauso zum Leben, zu uns. Sie zu vermeiden wäre kein Zeichen von innerer Stärke! Für mich zeigt sich deshalb innere Stärke in Stabilität, die uns aber andererseits ermöglicht, gleichermaßen nahbar zu sein. Würdest du beispielsweise eine Yogahaltung ausprobieren wollen, könnte es der sogenannte Baum sein, der auf so wunderbare Weise unsere Körperhälften verbindet. Der Unterkörper steht mit Kraft, Stabilität und Öffnung für Yang, während der Oberkörper ganz bewusst weich, entspannt, losgelöst, abwartend sein darf. Ähnlich verhält es sich für die Leistendehnung. Wir halten mit den Beinen eine sanfte Kraft, während wir einen Teil des Körpers öffnen. Probiere es mal. Spüre, was es mit dir macht!

Laufen, Yoga, Gartenarbeit, ... Wenn du dich bewusst einer Sache verschreibst, und wenn es nur eine belanglose Nachmittagsbeschäftigung ist, kann es dein Wasserglas wieder auffüllen, deine innere Stärke lebendig werden lassen. Denn etwas hingebungsvoll zu machen, es zu genießen, füllt unsere leeren Alltagsspeicher auf. Wenn wir diese Sache bewusst achtsam ausführen, erfüllt uns das noch mehr mit Energie.
Innere Stärke kann aber auch eine zwiespältige Kraft sein. An Träumen festzuhalten kann genauso Stärke ausstrahlen wie Träume ziehen zu lassen. Wenn du wie ich ein Wettkampfmensch bist, kennst du vielleicht Momente, in denen du das Gefühl hast, dass deine innere Stärke komplett verloren ging. Mir geht es oft so, wenn ich kurz vor dem Wettkampf in einer extrem intensiven Trainingszeit stecke. Ich werde dünnhäutig, arbeite mich an der Intensität der Trainingseinheiten ab und ein offener Schnürsenkel kann mich zum Ausrasten bringen. Kurz vor der Taperingphase (die Ruhephase ein, zwei Wochen vor einem Wettkampf) ist definitiv die schwierigste Zeit in einer Saison. Kleine Hürden des Alltags stapeln sich auf wie der Mount Everest. Ich frage mich dann oft, wie wir als Kleinkinder nur so kleine Stehaufmännchen sein konnten. Als wir das Laufen gelernt haben und kaum zwei Schritte gehend das Rennen für uns entdeckten. Kein Sturz konnte uns davon abhalten, es immer wieder neu zu versuchen.

Das gilt auch für harte Momente im Leben, im Alltag des Berufs, ... Ich muss mich dann immer daran erinnern, dass die innere Stärke zurückkommen wird. Dass bald ein ruhiger Abschnitt beginnt und das Highlight folgt, für das all der Trainings- oder Arbeitsstress es wert war! Mantra-artig hole ich mir meine Zuversicht mit viel Vertrauen Stück für Stück zurück. Mein Wasserglas ist dann schnell zu klein und ich traue mich auch wieder, für Dinge einzustehen, die für mich richtig und wesentlich sind. Auch darin zeigt sich innere Stärke - im Mutig-Sein. Das emotional zum Ausdruck bringen zu können und dürfen, was einem wichtig ist.

Auf der ganz anderen Seite kann innere Stärke Akzeptanz zeigen sein. Beispielsweise Menschen gegenüber, die einem nicht wohl gesonnen oder unfreundlich sind. Oder wenn ich mich in Situationen bewusst hineingebe, die mir Unbehagen bereiten! Wenn ich mich Dingen stelle. Natürlich habe ich diese Stärke nicht immer. Ständig stolpere ich darüber, dass ich ungeduldig und mürrisch bin, dass ich an etwas festhalte, was ich glaubte losgelassen zu haben.

Aber ich frage dich: ist das nicht letztlich genauso eine Stärke das wahrzunehmen und anzuerkennen? Genauso als würde ich auf der Tartanbahn Intervalle laufen bis ich einen Kloß im Hals spüre und dann trotzdem weitere, härtere Intervalle anschließe. Oder wenn ich raus zu den ganz langen Läufen gehe. Mehrere Stunden durch die Wälder streife. Weil es Spaß macht. Weil ich diese Härte liebe. Und damit schließt sich der Kreis: weil ich das Körpergefühl liebe! Weil ich Kraftausdauer und Durchhaltevermögen liebe.

Mache ich es mir damit vielleicht zu einfach? Ist das nicht die wahre Stärke? Gibt es so etwas überhaupt wie wahre innere Stärke? Egal wie - während ich es hier aufschreibe, grübele ich, ob es nicht vielleicht viel kraftvoller ist, die eigenen Schwächen anzuerkennen und damit möglicherweise sogar selbstsicher umzugehen, als Stärke nur in Kraft zu suchen?!

Über Nadin Eule-Mau: Die in Brandenburg a. d. Havel geborene und in Berlin lebende PR- und Marketingspezialistin gehört mit ihrer Triathlon- und Fitness-Website eiswuerfelimschuh.de zu Deutschlands bekanntesten Sportbloggerinnen. Wenn sie nicht gerade für den nächsten Wettkampf trainiert, arbeitet die Triathletin freiberuflich als Copywriter und ist zudem Element Yogalehrerin und Mentorin in einer Berliner Yoga Akademie.

www.eiswuerfelimschuh.de

Foto oben: Oliver Eule, eiswuerfelimschuh

Lauter Animes 846

Crayman:Zeichner:ingesucht!

Crayman, unser Comic über Ray, den Helden aus der Lausitz, muss aktuell leider Pause machen, da uns der Zeichner davongelaufen ist. Wir sind eifrig auf der Suche nach einem neuen … Wir würden auch ein Taschengeld dafür springen lassen ;)

Du möchtest dich als Comiczeichner:in verwirklichen? Schreib' uns via Facebook, Instagram oder per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

Lauter Animes 806

lauter.anime:Manga,Manhwa&Manhua

Manga, Manhwa und Manhua

(Foto: deberarr, istock)

Nein, das ist nicht der Beginn eines Zungenbrechers, sondern die asiatischen Formate des Comics. Mangas sind ja mittlerweile jedem geläufig, schließlich verzeichnen sie in Deutschland gerade einen richtigen Boom. Seit langem wächst die Branche und Corona hat 2021 zu einem Spitzenjahr mit einem Anstieg von 75 Prozent der Verkäufe gegenüber dem vorherigen gemacht. Damit machen Mangas mittlerweile über drei Viertel des gesamten Comic-… oder nun eher Manga-Marktes aus.

Light Novel – Manga – Anime

Gerade jüngere Zielgruppen werden über den Aufstieg von Animes zum Mainstream-Produkt und den dazugehörigen Clips oder Memes auf Social Media auch auf die „Buchversion“ aufmerksam. Dort lassen sich Mangas und Light Novels - ein eher textlastiges Format mit einzelnen ganzseitigen Bildern – auch auf Deutsch finden, was einen vielfältigen Medienmix ergibt. So wird oft erst ein Light Novel geschrieben und die Story erhält dann Adaptionen im Bereich Manga, Anime, Game usw.

Wo bleiben da Manhwa und Manhua?

In dieser Kette lassen sich die Manhwa und Manhua kaum wiederfinden, das „Wo“ ist aber trotzdem wichtig, so ist der Unterschied geografischer Art:

  • Manga – japanisch, schwarz-weiß, Leserichtung: hinten-vorne | rechts-links
  • Manhwa – koreanisch, farbig, Leserichtung: wie im Westen („normal“)
  • Manhua – chinesisch, farbig, Leserichtung: wie im Westen („normal“)
  • Sonderfall: Manhuas aus Hong Kong und Taiwan werden wie Mangas rückwärts gelesen.

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Isekai, K-Drama und Wuxia

Natürlich ist dies nur eine oberflächliche Unterteilung, besonders die verschiedenen Genres wurden intensiv durch die Herkunftsländer geprägt. Während Mangas momentan sehr viel Zuwachs im Isekai-Bereich (Protagonist wird in Fantasy-Welt teleportiert) bekommen, orientieren sich Manhwas an K-Dramaserien oder thematisieren Videospiel-artige Welten und die Manhua-Szene wird von Wuxia-Storys dominiert, in denen durch Martial Arts und Meditation besondere Kräfte erlangt werden.

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Vom Krieg gezeichnet

Ein vielleicht unangebrachtes, aber passendes Wortspiel, da besonders die Kriege im asiatischen Raum einen Einfluss auf heutige Storys haben. Wer sich geschichtlich weniger auskennt: Japan war Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts sehr stark militarisiert, hat China ordentlich zugesetzt und Korea sogar erobert. Wie in US-Blockbustern Russland ist deswegen aus koreanischer oder chinesischer Sicht oft Japan der Antagonist.

Wie du mir, so ich dir

Die heutige Auswirkung der Problematik – japanische Anime-Studios adaptieren so gut wie keine Manhwas und Manhuas (Korea bzw. China selbst glänzen bei Animationen nicht gerade). Und das, obwohl legale und kostenlose Seiten wie „WEBTOON“ Millionen von Leser:innen haben.

Der (mögliche) Wandel

Die genannte Plattform hat seit Ende 2019 sogar eine Partnerschaft mit Crunchyroll, dem Streamingtitan aus den USA, sodass vor kurzem mehrere Manhwa auch eine Anime-Adaption bekamen. Und kurz darauf gab es selbst in der Anime-Community einen Hype um den Manhwa Solo Leveling, sodass dieser nun vom japanischen Studio A-1 Pictures (Sword Art Online, Love is War, Black Butler, ...) adaptiert wird.

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Die Politik

Ja sogar bis in die Politik reicht unser Thema, denn durch Chinas Machtstellung im asiatischen Raum und dessen bedrohliche militärische Ausrichtung rücken gerade Korea, Taiwan und Japan näher zusammen. Entspanntere Beziehungen könnten auch starke Auswirkungen auf die Anime-Branche haben und zu mehr Adaptionen von Manhwas führen.

Eine Goldgrube?

Kommt nach dem Vorreiter Solo Leveling jetzt eine große Welle an adaptierten Manhwa (mit China bleiben die Beziehungen angespannt) auf uns zu? Meine persönliche Sicht: eher nicht. Manhwas bzw. Webtoons überzeugen durch bildgewaltige Seiten, die sich kaum an den Panel-Aufbau von Mangas zu halten scheinen. Vom künstlerischen Aspekt werden hier Manga sogar teilweise übertrumpft. Dafür haben Mangas die besseren Storys und für eine Anime-Adaption ist das entscheidend, da hier krasse Szenen in Farbe eh dazukommen.

Anime-Tipps für den Herbst

Im Herbst kommt zwar erstmal nur ein Anime-Film auf die große Leinwand, dieser hat es dafür besonders in sich.

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One Piece Film: Red | 13.10.

Die mittlerweile fünfzehnte Verfilmung des wohl bekanntesten Animes kommt sowohl in Originalsprache mit deutschen Untertiteln, als auch in Synchronfassung in unsere Kinos. Nachdem schon die beiden Vorgänger „One Piece: Gold“ (2016) und „One Piece: Stampede“ (2019) bundesweit für ausverkaufte Säle sorgten, dürfte für Fans auch dieser Teil wieder besonders spannend werden. Diesmal ist die Strohhut-Bande nämlich zu Besuch auf der Musikinsel Elegia, wo Prinzessin Uta, die beliebteste Gesangs-Diva der Welt, ihr erstes Live- Konzert gibt. Und die ist niemand weniger als die Tochter des Piraten-Kaisers Shanks.

Monatliche Highlights

24.9. | 29.10. | 19.11. RESPAWN Berlin | METRONOM Berlin: Community-Treffen von 18 - 23.30 Uhr

21.-23.10. | MEX | Messe Berlin: Messe für Manga, Anime, Cosplay, Japan, Korea, Gaming u.a.

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Regionales

Neben dem Kino forderten die bisherigen Event-Tipps oft den Weg in die Hauptstadt, schließlich haben die meisten lokalen Anbieter entweder Corona nicht überlebt oder sind auf Kinder ausgelegt. Doch ein „Monatliches Manga Meetup“ in Cottbus - Töpferei Möbert – bildet hier eine Ausnahme, die in Sachen Größe zwar kein Vergleich ist, dessen Charme aber gerade diese heimliche Atmosphäre ausmacht. Auf der nächsten Doppelseite könnt ihr euch nochmal wortwörtlich ein Bild vom Treffen machen.

Monatliches Manga Meetup in Cottbus

Zum Treff

Ausrichterin Siggiko auf Instagram

Lifestyle 868

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„Bei meinem Lieblingsort denke ich sofort an das Chekov, ein Jugendclub in der Stromstraße 13 in Cottbus. Hierher bin ich gekommen, um Anschluss in meiner neuen Heimatstadt zu finden und mich ehrenamtlich zu engagieren. Sofort wurde ich herzlich im Team aufgenommen, sodass sie innerhalb kürzester Zeit zu einer Art Familie für mich wurden. Hier habe ich schon viel gelacht, geweint und mich kreativ ausgelebt. Wenn du irgendwann mal in unserer schönen Ecke unterwegs bist, dann komm gerne vorbei, trink mit mir eine Himmelspforte und ich erzähle dir mehr. ;)“

Daniele aka. phototanella / Aufgenommen am Chekov Cottbus/ Instagram: @phototanella

phototanella bei lauter.leute

In jeder Ausgabe stellt ein:e Fotograf:in ihren absoluten Lieblingsort vor. Dieser darf in der Lausitz sein oder auch darüber hinaus – Hauptsache schön! Du möchtest auch mitmachen? Dann kontaktiere uns via Facebook, Instagram oder per Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!