lauter.anime: Manga, Manhwa & Manhua

lauter.anime: Manga, Manhwa & Manhua
lauter.anime: Manga, Manhwa & Manhua

Manga, Manhwa und Manhua

(Foto: deberarr, istock)

Nein, das ist nicht der Beginn eines Zungenbrechers, sondern die asiatischen Formate des Comics. Mangas sind ja mittlerweile jedem geläufig, schließlich verzeichnen sie in Deutschland gerade einen richtigen Boom. Seit langem wächst die Branche und Corona hat 2021 zu einem Spitzenjahr mit einem Anstieg von 75 Prozent der Verkäufe gegenüber dem vorherigen gemacht. Damit machen Mangas mittlerweile über drei Viertel des gesamten Comic-… oder nun eher Manga-Marktes aus.

Light Novel – Manga – Anime

Gerade jüngere Zielgruppen werden über den Aufstieg von Animes zum Mainstream-Produkt und den dazugehörigen Clips oder Memes auf Social Media auch auf die „Buchversion“ aufmerksam. Dort lassen sich Mangas und Light Novels - ein eher textlastiges Format mit einzelnen ganzseitigen Bildern – auch auf Deutsch finden, was einen vielfältigen Medienmix ergibt. So wird oft erst ein Light Novel geschrieben und die Story erhält dann Adaptionen im Bereich Manga, Anime, Game usw.

Wo bleiben da Manhwa und Manhua?

In dieser Kette lassen sich die Manhwa und Manhua kaum wiederfinden, das „Wo“ ist aber trotzdem wichtig, so ist der Unterschied geografischer Art:

  • Manga – japanisch, schwarz-weiß, Leserichtung: hinten-vorne | rechts-links
  • Manhwa – koreanisch, farbig, Leserichtung: wie im Westen („normal“)
  • Manhua – chinesisch, farbig, Leserichtung: wie im Westen („normal“)
  • Sonderfall: Manhuas aus Hong Kong und Taiwan werden wie Mangas rückwärts gelesen.

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Isekai, K-Drama und Wuxia

Natürlich ist dies nur eine oberflächliche Unterteilung, besonders die verschiedenen Genres wurden intensiv durch die Herkunftsländer geprägt. Während Mangas momentan sehr viel Zuwachs im Isekai-Bereich (Protagonist wird in Fantasy-Welt teleportiert) bekommen, orientieren sich Manhwas an K-Dramaserien oder thematisieren Videospiel-artige Welten und die Manhua-Szene wird von Wuxia-Storys dominiert, in denen durch Martial Arts und Meditation besondere Kräfte erlangt werden.

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Vom Krieg gezeichnet

Ein vielleicht unangebrachtes, aber passendes Wortspiel, da besonders die Kriege im asiatischen Raum einen Einfluss auf heutige Storys haben. Wer sich geschichtlich weniger auskennt: Japan war Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts sehr stark militarisiert, hat China ordentlich zugesetzt und Korea sogar erobert. Wie in US-Blockbustern Russland ist deswegen aus koreanischer oder chinesischer Sicht oft Japan der Antagonist.

Wie du mir, so ich dir

Die heutige Auswirkung der Problematik – japanische Anime-Studios adaptieren so gut wie keine Manhwas und Manhuas (Korea bzw. China selbst glänzen bei Animationen nicht gerade). Und das, obwohl legale und kostenlose Seiten wie „WEBTOON“ Millionen von Leser:innen haben.

Der (mögliche) Wandel

Die genannte Plattform hat seit Ende 2019 sogar eine Partnerschaft mit Crunchyroll, dem Streamingtitan aus den USA, sodass vor kurzem mehrere Manhwa auch eine Anime-Adaption bekamen. Und kurz darauf gab es selbst in der Anime-Community einen Hype um den Manhwa Solo Leveling, sodass dieser nun vom japanischen Studio A-1 Pictures (Sword Art Online, Love is War, Black Butler, ...) adaptiert wird.

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Die Politik

Ja sogar bis in die Politik reicht unser Thema, denn durch Chinas Machtstellung im asiatischen Raum und dessen bedrohliche militärische Ausrichtung rücken gerade Korea, Taiwan und Japan näher zusammen. Entspanntere Beziehungen könnten auch starke Auswirkungen auf die Anime-Branche haben und zu mehr Adaptionen von Manhwas führen.

Eine Goldgrube?

Kommt nach dem Vorreiter Solo Leveling jetzt eine große Welle an adaptierten Manhwa (mit China bleiben die Beziehungen angespannt) auf uns zu? Meine persönliche Sicht: eher nicht. Manhwas bzw. Webtoons überzeugen durch bildgewaltige Seiten, die sich kaum an den Panel-Aufbau von Mangas zu halten scheinen. Vom künstlerischen Aspekt werden hier Manga sogar teilweise übertrumpft. Dafür haben Mangas die besseren Storys und für eine Anime-Adaption ist das entscheidend, da hier krasse Szenen in Farbe eh dazukommen.

Anime-Tipps für den Herbst

Im Herbst kommt zwar erstmal nur ein Anime-Film auf die große Leinwand, dieser hat es dafür besonders in sich.

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One Piece Film: Red | 13.10.

Die mittlerweile fünfzehnte Verfilmung des wohl bekanntesten Animes kommt sowohl in Originalsprache mit deutschen Untertiteln, als auch in Synchronfassung in unsere Kinos. Nachdem schon die beiden Vorgänger „One Piece: Gold“ (2016) und „One Piece: Stampede“ (2019) bundesweit für ausverkaufte Säle sorgten, dürfte für Fans auch dieser Teil wieder besonders spannend werden. Diesmal ist die Strohhut-Bande nämlich zu Besuch auf der Musikinsel Elegia, wo Prinzessin Uta, die beliebteste Gesangs-Diva der Welt, ihr erstes Live- Konzert gibt. Und die ist niemand weniger als die Tochter des Piraten-Kaisers Shanks.

Monatliche Highlights

24.9. | 29.10. | 19.11. RESPAWN Berlin | METRONOM Berlin: Community-Treffen von 18 - 23.30 Uhr

21.-23.10. | MEX | Messe Berlin: Messe für Manga, Anime, Cosplay, Japan, Korea, Gaming u.a.

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Regionales

Neben dem Kino forderten die bisherigen Event-Tipps oft den Weg in die Hauptstadt, schließlich haben die meisten lokalen Anbieter entweder Corona nicht überlebt oder sind auf Kinder ausgelegt. Doch ein „Monatliches Manga Meetup“ in Cottbus - Töpferei Möbert – bildet hier eine Ausnahme, die in Sachen Größe zwar kein Vergleich ist, dessen Charme aber gerade diese heimliche Atmosphäre ausmacht. Auf der nächsten Doppelseite könnt ihr euch nochmal wortwörtlich ein Bild vom Treffen machen.

Monatliches Manga Meetup in Cottbus

Zum Treff

Ausrichterin Siggiko auf Instagram