(Un)Social Media – Sucht

(Un)Social Media – Sucht
(Un)Social Media – Sucht

Die sind wenigstens erst ab 18 ...

Einarmiger Bandit – in der Hosentasche

Wenn der User also mit seiner Aufmerksamkeit bezahlt, wie werden dann möglichst hohe Gewinne erzielt (das Ziel eines Unternehmens)? Richtig, mit Sucht – wenn man sich also gar nicht mehr von der entsprechenden Plattform lösen kann. Dies zu erreichen ist die Aufgabe von sogenannten „Attention Engineers“, die sich an einem Vorbild mit ganz besonderem Suchtpotenzial orientiert haben: Slotmaschinen aus Las Vegas. Kein Witz, wie beim Glücksspiel entsteht ein Zyklus, bei dem dir auf Social Media interessanter Content einen Kick verleiht, der bewusst durch die „Miesen“ dazwischen erhöht wird. Das Scrollen nimmt kein Ende, wenn doch, holen dich Push-up-Nachrichten wieder zurück und im Gegensatz zur Slotmaschine ist das Handy immer in der Hosentasche dabei.

Süchtig? I Like it.

Das Problem - nicht nur die Apps, sondern auch unser Körper ist darauf programmiert abhängig zu werden. Denn egal, ob du likest oder geliked wirst, das Belohnungszentrum im Gehirn wird so stark angesprochen, wie sonst nur bei Essen, Alkohol, Sex und Drogenkonsum. Besonders gravierend für Leute, die selbst posten, ist dabei ein weiteres Naturell des Menschen. Um in der Gemeinschaft richtig zu funktionieren, ist er gegenüber dem Feedback anderer empfindlich. Dabei ist die Resonanz auf Social Media Unmengen größer, als sie es ohne Internet möglich wäre – ständig muss kontrolliert werden, wie viele das neue Profilbild liken und ob es besser gegenüber dem alten oder dem der Freunde abschneidet. Durch das Bedürfnis nach Anerkennung landet man in der „Likefalle“.

Checkliste - Wie schlimm steht’s um dich

  • Du kommst keinen Tag ohne Handy aus.
    Und fertig. Der Großteil (einschließlich unserer Redaktion) hat sich wahrscheinlich schon jetzt positiv diagnostiziert. Zwar kann man hier noch weitere Punkte aufführen…
  • Das Handy ist immer und überall dabei
  • Auch auf Arbeit geht’s nicht ohne Social Media
  • Wenn du Instagram & Co. nutzt, verbringst du damit mehr Zeit als gewollt
  • Selbst beim Treffen mit Freunden wird ab und zu aufs Handy gelinst
    … aber fast jede:r nutzt Social Media intensiver, als es ihm wohl guttun würde.

Unheilbar?!

Unter „Social Media Detox“ findet man eigentlich genug Möglichkeiten zur Kur. Einfach das Handy in den Flugmodus … – naja ganz so einfach ist es doch nicht, zu sehr ist die Sucht schon Bestandteil unseres Lebens. Und das ist nicht mal unbedingt negativ, schließlich sind viele wahrscheinlich besser informiert und mit anderen in Kontakt, als je zuvor. Stattdessen ist der Schlüssel, sich nach jeder Nutzung zu fragen: Hätte ich die Zeit auch besser gebrauchen können? Anstatt auf der Arbeit „nebenbei“ mal Social Media zu checken – und dann eine halbe Stunde lang zu scrollen, sollte man sich feste Zeiten setzen oder gleich Apps, wie „StayFree – Screen Time“ nutzen, wo von vornherein Limits gesetzt werden können.

Zeit verplempern

Die Finger vom Handy lassen – viele schaffen's nicht. Lieber sollte man es bewusst und zu festen Zeiten nutzen, statt wichtige Tätigkeiten zu unterbrechen.