Juli Zeh, Testo und Krabat

Juli Zeh, Testo und Krabat
Juli Zeh, Testo und Krabat

Die neue Bühne Senftenberg bringt im neuen Jahr Theater auf die große Bühne, das sich mit dem Leben und Miteinander beschäftigt, mit Perspektiven und Perspektivlosigkeit, mit gesellschaftlichen Klischees und wie wir uns von ihnen befreien.
Ab Januar gibt es Juli Zehs „Über Menschen“ zu sehen – in einer Bühnenfassung der Chefdramaturgin der neuen Bühne, Karoline Felsmann. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens flieht Dora vom Großstadtrubel Berlins in ein brandenburgisches Dorf. Als sich ihr Nachbar als „der Dorfnazi“ vorstellt, gerät ihr Bild von der ländlichen Idylle ins Wanken. Moralisch in der Zwickmühle lernt sie vorsichtig Land und Nachbarschaft kennen und merkt, dass man Menschen nur kennenlernen kann, wenn man ihnen begegnet.
Ab Februar wird „Nullerjahre“ gespielt. Zuschlagen oder selbst zum Opfer werden? Auch „Nullerjahre“ handelt vom echten Leben: Jugend der 2000er-Jahre in einer Stralsunder Platenbausiedlung. Hier regiert das Gesetz des Stärkeren. Kampfsport bestimmt das Leben der Jugendlichen – sie brauchen ihn um sich zu behaupten und bei den Mädchen zu punkten – und Rap und Drogen, um dem tristen Alltag zu entfliehen. Dabei beschäftigen sie sich mit den Fragen des Erwachsenwerdens: Wer bin ich und wo gehöre ich hin? Im rasenden Rhythmus eines Rap-Songs erzählt Hendrik Bolz, alias Testo, von seiner rauen Jugend im Osten der Nachwendezeit.
Auf der Suche nach ein bisschen Glück und der Hoffnung auf ein besseres Leben geht man so manches Risiko ein. Um das dramatische Leben des Jugendlichen Krabat geht es im gleichnamigen Stück, das – ein kleiner Ausblick in den Frühling – im April Premiere feiert: Die sorbische Sage inszeniert Markolf Naujoks als eine große Erzählung mit Live-Musik, Gesang und Schattentheater. Krabat, ein junger mittelloser Bursche, erhält ein verlockendes Angebot: Der geheimnisvolle Meister der Mühle am Schwarzen Wasser im Koselbruch sucht einen neuen Lehrlingsjungen. Doch Krabat lernt bei ihm nicht nur das Müllerhandwerk, sondern auch, wie er bald erfahren wird, die schwarzen Künste. Alle Burschen haben einen Pakt mit dem Meister geschlossen – am Ende steht der Tod. Nur die Liebe kann sie davon befreien ...

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