Martin Schüler

Martin Schüler
Martin Schüler

Name: Martin Schüler
Geburtsdatum: geheim
Geburtsort: Lübben / Spreewald
Beruf: Maler, Auszubildender und Security
Angefangen mit Kunst: Sommer bis Herbst 2018
Lieblingskünstler: Karl Lagerfeld
Lieblingsort: ZELIG in Cottbus
Lieblingsgetränk an der Bar: Elefant Harald, eine Eigenmixtur, die Niko im ZELIG mit Widerwillen ausschenkt, bestehend aus Wein, Bier und Säften. Lässt sich nur mit Strohhalm genießen.
Lieblingsmusik im Club: Rihanna, GaGa, Rap, R´n´B und Elektro
Lieblingsmusik im Auto: Was im Radio läuft und mich zum Nachdenken bringt
Letzter Song auf Spotify: „Frozen“ von Madonna

Fühlst du dich mit deiner Kunst verstanden?

Wenn Kinder meine Bilder sehen, sehen sie das Stofftier, das ich gemalt habe. Sie lassen Gefühle zu, aber schauen weniger hinter die Fassade. Erwachsene dagegen achten mehr auf den Inhalt als auf die Gefühle, welche meine Malereien bei ihnen hinterlassen. Dabei finde ich beides sehr wichtig. Der perfekte Betrachter meiner Bilder ist Erwachsener und Kind zugleich.

Was möchtest du mit deiner Kunst bewirken?

Ich möchte dem Betrachter eine Schulter zum Anlehnen geben. Ich kam auf die Malerei, weil ich inmitten einer starken Depression eine Vision hatte: Eine Stoffkatze, die ich Gondula nenne, trug mir auf, Kuscheltiere zu malen. Irgendwie gab mir das etwas, als sei es Therapie. Ich versuchte, mich auf meine Gefühle zu konzentrieren. Das Technische der Malerei war mir da egal. Kuscheltiere symbolisieren Nähe, Wärme und Geborgenheit – Gefühle, die ich dem Betrachter geben will.

Wie hast du – abseits von Kunst – bisher Spuren in der Welt hinterlassen?

Ich war bisher sehr fleißig: Drehte Filme, machte Fotos und schrieb Geschichten. Von mir existieren zwei veröffentlichte Bücher – Jugendsünden. Zur letzten Landtagswahl trat ich für die FDP an, der ich nicht mehr angehöre. Neben der Malerei nehme ich Musik mit Taube in Berlin auf.

Was verbindet dich mit der Region Lausitz?

Die Lausitz ist eine Hassliebe für mich. Hier wuchs ich auf und lebe ich. Als ich vor einigen Jahren wegen des Abi-turs nach Cottbus zog, war echt viel los: Ich hatte zwei Stammtische und einige Freunde organisierten ständig was. Derzeit herrscht jedoch eine schlechte Stimmung, besonders durch die Provokationen zwischen Ausländern und einigen Bürgern, die da sehr voreingenommen sind und Rassisten einen Raum einräumten. Das wird uns teuer zu stehen kommen, denn auch CB ist in Zukunft auf ausländische Facharbeiter angewiesen, wenn es den Strukturwandel schultern möchte. Viele Freunde zogen seitdem weg, weil es sich auch kulturell immer weniger lohnt, hier etwas anzupacken, denn die Unterstützung in der Bevölkerung schwindet. Kunst und Kultur soll möglichst nichts kosten, aber gerade, was umsonst ist, kostet viel. In Cottbus sehe ich dennoch viel Potential. Es muss nur wieder ein neuer Umgang in der Gesellschaft her. Wir müssen wieder zuhören und schätzen lernen; der Kultur Raum geben.

Aktuelle Ausstellung:
Bis zum 22. Juni läuft im ZELIG meine Ausstellung Kuschel=Therapie, in der über 30 Arbeiten von mir hängen. Ich mache Popart und malte Stofftiere ab. Es gibt einen kleinen Kunstfilm und die Möglichkeit, selbst auf Postkarten zu malen.

www.artschueler.com