Mit Remmidemmi in den Sommer

Mit Remmidemmi in den Sommer
Mit Remmidemmi in den Sommer

Deichkind zählt zu den bekanntesten deutschen Bands überhaupt und spielte sich mit Hits wie „Remmidemmi“ auf die Festivalbühnen, Radiofrequenzen und Playlisten mehrerer Generationen. Zehntausende Fans bei einem Deichkind-Konzert oder bei einer Festivalshow sind keine Seltenheit. Beim Laut Gegen Nazis Campus Open-Air in Cottbus kommen etwa 5000 Gäste zu diesem Vergnügen – und das bei freiem Eintritt. Wir sprachen anlässlich dieses Konzerts mit Porky, Rapper und Songtext-Schreiber von Deichkind.

Wenn du „Cottbus“ hörst, woran denkst du zuerst?

Ich war als Kind in Cottbus zu Besuch. Wir hatten Verwandtschaft in Cottbus und in Erfurt. Ich erinnere mich, dass mein Bruder sich bei einem Besuch den Arm gebrochen hatte. Mein Onkel Rolf war Arzt und hat ihm zu Hause den Arm eingegipst, weil er nicht wollte, dass die Krankenhausleitung weiß, dass er Westbesuch hat. Das muss so in etwa 1982 gewesen sein.

Auf dem Laut Gegen Nazis werdet ihr vor einigen Tausend Menschen auftreten. Welches Konzert war euer bisher größtes?

Da gibt es unterschiedliche Kategorien: Festival oder eigene Show. Ich würde sagen 80.000 auf einem Festival Samstagnacht. Und 30.000 bei einer Solo-Show, also nur wir. Wir haben auch mal vor 1 Million Menschen gespielt auf der Love-Parade. Aber das haben dann auch nicht alle mitgekriegt.

Wenn du einen Dresscode für euer Konzert beim Laut Gegen Nazis vorgeben dürftest, wie würde der lauten?

An dieser Stelle würde ich gerne auf den neuen Deichkind-Merch-Katalog hinweisen. ;-)

Was war das verrückteste Geschehnis, das ihr bisher während eines Konzerts von euch im Publikum beobachten konntet?

Unsere Bierduschen und ein Rollstuhl-Fahrer, der über die Menschen getragen wurde.

Unser Magazin „lauter“ erreicht Leute von 16 bis 35 Jahren. Inwiefern legt ihr Wert darauf, mit eurer Musik mehreren Generationen gerecht zu werden?

Das hat sich toll entwickelt! Uns ist es nie wichtig gewesen und mittlerweile kommen 6- bis 60-Jährige zu unseren Shows. Das ist einfach sweet.

Eure Texte strotzen vor Wortspielen und sparen nicht mit dicht gepackten Inhalten sowie Systemkritik. Welche Rituale habt ihr, um euch eure Texte einfallen zu lassen?

Naja, wir schmeißen alles zusammen. Ich sitz' auch an den Strophen der anderen und umgekehrt. Vielleicht ist es unser Ritual, das Ego draußen zu lassen.

Wärst du nicht Musiker geworden, welcher wäre dein nächster Berufswunsch gewesen?

Vielleicht wäre ich zur See gefahren? Irgendwie ruft mich das Meer.

Welche sind deine persönlichen Top-3-Songs eurer Historie?

Ich kann ja nicht für die anderen sprechen, aber ich finde diese am besten:

99 Bierkanister
Tausend Jahre Bier
Hauptsache Nichts Mit Menschen

Wir danken für das Interview.

Alle Infos zum Laut Gegen Nazis Campus Open Air am 30.06.2023, 17 Uhr auf dem BTU-Zentralcampus