
joko
Tipps für die Karriere im Netz
Foto Pichsakul Promrungsee, istock
Nicht nur die Mitarbeiter:innen- und Stellensuche erfolgt heutzutage online, sondern auch die Firmen nutzen die Chance, sich mit ihrem Angebot im Internet zu präsentieren. Sie profitieren dabei von einer riesigen Reichweite, denn das World Wide Web kennt bekanntlich keine Grenzen und ermöglicht auch den internationalen Austausch von Daten. Anbieter, die etwas auf sich halten, besitzen eine Homepage, die sie regelmäßig aktualisieren.
Die Sichtbarkeit im Netz als Erfolgsgarant
Gründer:innen und Macher:innen müssen sich im Internet von ihrer besten Seite zeigen, denn hier ist die potenzielle Kundschaft unterwegs. Eine eigene Homepage gehört längst zum guten Ton. Diese enthält neben dem Impressum mit dem Firmennamen, der Adresse und den Kontaktdaten sowie weitere Informationen über das Unternehmen, Waren- oder Dienstleistungsangebot. In der „Über uns“-Rubrik erfährt der:die Interessierte etwas über die Hintergründe der Firma, ihre Philosophie und Geschichte. In vielen Fällen ist es möglich, im Online-Shop Waren zu bestellen und diese sofort bargeldlos zu bezahlen. Für eine gute Homepage muss der:die Jungunternehmer:in in der heutigen Zeit nicht mehr tief in die Tasche greifen. Eine Website erstellen und sich online präsentieren geht erstaunlich schnell und kostengünstig.
Was kann der Homepage-Baukasten?
Der Homepage-Baukasten bietet dem Laien die Chance, eine eigene Webseite ohne tief reichende Programmierkenntnisse intuitiv zu erstellen. Hierfür stehen verschiedene Vorlagen für diverse Themen und Branchen zur Auswahl. Der Baukasten funktioniert mit künstlicher Intelligenz. Auf diese Weise lassen sich Texte und Bilder in Sekundenschnelle anfertigen und in die Webseite integrieren. Zugleich profitiert der Nutzer von einer maximalen Flexibilität. Bei den professionellen Vorlagen handelt es sich um nach Belieben veränder- und anpassbare Vorschläge. Auf Wunsch generiert der KI-Website-Generator binnen kurzer Zeit eine einzigartige Homepage, die perfekt auf den jeweiligen Kunden zugeschnitten ist. Der Aufwand ist minimal, die Wirkung groß. Der Nutzer tippt seine Branche und die für ihn relevanten Stichpunkte ein. Im Anschluss gestaltet die künstliche Intelligenz eine professionelle Webpräsenz mit den zum Thema passenden Bildern und Texten. Das Ergebnis lässt sich anschließend problemlos individualisieren und abändern.
Der Unterschied zum Content-Management-System
Neben dem Baukasten bietet das Content-Management-System, kurz CMS genannt, gute Möglichkeiten zum Aufbau einer Webseite. Allerdings lassen sich die Baukästen sehr viel leichter bedienen. Content-Management-Systeme, beispielsweise WordPress, sind eher für Profis und Fortgeschrittene konzipiert. Die Einarbeitungszeit ist wesentlich länger, der Funktionsumfang dafür größer. In einigen Systemen findet die Bearbeitung in einer komplexen Backend-Umgebung statt. Bei der Nutzung des Baukastensystems erfolgt das Erstellen der Webseite stets direkt im Webbrowser. Die Eingabefelder lassen sich intuitiv bedienen und eigene Bilder gelangen im Drag-and-drop-Verfahren schnell und sicher in die Homepage. Wer sich dennoch für CMS entscheidet, profitiert ebenfalls von attraktiven Angeboten. Denn auch hierfür gibt es spezielle WordPress-Hosting-Tarife. Kurzum: Für jeden Kunden stehen die passenden Varianten zur Verfügung.
Fazit: Wer mit seinem Business erfolgreich sein will, präsentiert sich und sein Angebot online und für alle gut sichtbar. Die Webseite erfüllt die Funktion einer Homebase, die die Interessierten mit allen relevanten Informationen versorgt, die Neugierde weckt und zur Auseinandersetzung mit den Inhalten animiert. Je professioneller der Auftritt, desto seriöser wirkt das Unternehmen. Zum Glück gibt es inzwischen clevere Baukastensysteme mit KI-Generator, die selbst dem Laien die Gestaltung einer hochwertigen Webpräsenz ermöglichen.
Der passgenaue Lebensweg für dich! ;)
Die Kreisverwaltung Spree-Neiße bildet zum:zur Vermessungstechniker:in aus! Bewirb dich noch bis zum 3. Mai und trage zum reibungslosen Ablauf von Bauprojekten bei!
Kids von heute? Sportstars von morgen!
Jeder Sportstar fängt mal klein an. Idealerweise schon im Kindergarten! Generell sind Sport und eine bewusste Ernährung von klein auf positiv prägend für heutige Kinder und spätere Erwachsene. Deshalb haben immer mehr Kindertagesstätten und Jugendeinrichtungen Bewegungsangebote im Programm und stellen eine gesunde Ernährung in den Vordergrund. Vorteilhaft sind hierfür Erzieher:innen, die bereits während ihrer Lehre zu Profis in Sachen Gesundheit, Bewegung und Ernährung gemacht wurden. Die Europäische Sportakademie des Landes Brandenburg (ESAB) bietet die passende Berufsausbildung dafür!
Erziehung und Gesundheit in einem
Mit der Ausbildung zum:zur Erzieher:in im Profil Gesundheit, Bewegung und Ernährung erwirbst an der ESAB erwirbst du ein Alleinstellungsmerkmal und verfolgst die Mission, Kindern und Jugendlichen spielerisch Lust auf einen gesunden Lebensstil zu machen. Dafür musst du keine Sportskanone sein – aber die Überzeugung haben, dass eine „bewegte“ Kindheit die frühkindliche Entwicklung nachhaltig fördert. Im Gegensatz zu einer normalen Erzieher:innen-Ausbildung lernst du deshalb verstärkt bewegungspädagogische Inhalte kennen.
Facts
- Vollzeitausbildung (3 Jahre) oder Teilzeit (duales System) möglich
- Staatlich anerkannter IHK-Abschluss
- Vernetzung im organisierten Sport durch die Zugehörigkeit zum Landessportbund Brandenburg e. V. (LSB)
- Integrierte Lizenzen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und der Europäischen Sportakademie
- Möglichkeit der Fachhochschulreife während der Ausbildung
- Modernste Sportstätten und Unterrichtsräume: Sport- und Bildungszentrumin Lindow und Olympiastützpunkt am Luftschiffhafen in Potsdam
- Kleine Klassen
- Praxisnähe
Besuche die Website der ESAB für weitere Informationen und deine Bewerbung oder schau auf Instagram vorbei:
Klimahelden in G-Town
Was hat Großräschen mit Gelsenkirchen zu tun?
Gelsenkirchen und Großräschen haben mehr gemeinsam, als man auf den ersten Blick sieht. Okay, offensichtlich: Beide beginnen mit G. Weniger offensichtlich: Die zwei Städte liegen in Bergbauregionen und tragen Kohle in ihrer Identität. Für dich aber jetzt am bedeutsamsten: In beiden Städten werden Leute mithilfe von ZINQ® zu Klimaheld:innen.
Mehr als „nur“ Spurenelement
Zink? Das war doch das Spurenelement, das für eine ausgewogene Ernährung wichtig ist? Korrekt – aber nicht nur das. In seiner metallischen Form kommt es vor allem als Werkstoff zum Einsatz, mit dem sich Stahl vor Rost schützen lässt. „Feuerverzinken“ nennt sich die Methode, die Stahl ein langes Leben verleiht. Die weltweiten Expert:innen für dieses Werkstoff-Upgrade findet man bei ZINQ® – dem Marktführer der Branche, der seinen Sitz in Gelsenkirchen und eines von über 50 Werken in Großräschen hat.
Werde Klimaheld:in!
Und nun beginnt deine Heldengeschichte mit Zink als Superwaffe. Dein Einsatzort: ZINQ® Lausitz in Großräschen. Hier sorgst du mithilfe patentierter Methoden für unverwüstliche Stahlträger – und machst Zink und Stahl nach dem Gebrauch mittels geschützter Recyclingvorgänge wieder nutzbar. Du wirkst an einem natürlichen Zyklus mit, bei welchem verzinkte Oberflächen genauso viel CO2 speichern wie Bäume. Während deiner Ausbildung lernst du andere Klimaheld:innen sowohl in Großräschen als auch in Gelsenkirchen kennen. Antreiben lässt du dich dabei von erneuerbaren Energien und bald auch grünem Wasserstoff. Hättest du gedacht, dass die beiden G-Towns eine so coole Verbindung haben?
Besuche das Karriereportal von ZINQ® und ebne deinen Weg zum Klimaheldentum:
Bezahlte Partnerschaft mit <3
Frühjahr 2024
Hier findest du die Ausgabe 2024-1 vom lauter.de-Magazin als PDF: Klick
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Echter Name: Joleen
Geburtsdatum: 09.07.2004
Geburtsort: Spremberg
Beruf: Pflegefachkraft
Lieblingsort: Zuhause
Lieblingsgetränk an der Bar: Cuba Libre
Lieblingsmusik im Club: Charts / Tekk
Lieblingsmusik zum Chillen: Charts
Letzter Song auf Spotify: Theater von Ski Aggu
Joleen über ihre Leidenschaft fürs Cruisen mit ihrer Simson S51 und ihrer KTM SX 125.
Wie fühltest du dich in dem Moment, als du das erste Mal auf einem Motorrad saßt?
Das ist ziemlich lange her, da ich das erste Mal mit 5 auf einem Motorrad saß – aber ich denke: sehr glücklich.
Du besitzt mehrere Zweiräder – welches ist dein liebstes und warum?
Ich liebe meine Simmi und meine Cross – aber wenn ich mich entscheiden müsste, wäre es meine KTM SX 125. Mit ihr kann ich nämlich durch den Wald oder egal wo lang fahren und dabei den Kopf frei bekommen.
Straße oder Offroad – wie fährst du am liebsten?
Definitiv Offroad, weil man dabei mehr lernen und selbst ausprobieren kann. Obwohl die Straße auch sehr schön ist, um einfach mal Gas zu geben.
Welche Spots zum Cruisen kannst du in der Lausitz empfehlen – auf Asphalt und Offroad?
Für Asphalt zum einen das Industriegebiet in Spremberg und dann der große Parkplatz beim MCC Spremberg. Da trifft man auf die meisten Gleichgesinnten.
In Sachen Offroad das Gelände vom MCC Spremberg. Außerdem der alte Tagebau bei Drebkau sowie diverse Wälder.
Welche Vorteile in Sachen Fahrkünste siehst du beim Motorradfahren gegenüber Autofahren?
Man kann so viel auf einem Motorrad lernen, aber muss sich auch bewusst sein, dass Motorradfahrer sehr schnell verletzt werden können. Autofahrer haben nicht viel, was sie präsentieren können, dafür sind sie sicherer unterwegs.
Welche Ausstattung ist deiner Meinung nach für eine sichere Fahrt unverzichtbar?
Auf jeden Fall Helm, Knieschoner, Rückenpanzer und Crossstiefel.
Was hältst du von dem Vorurteil, dass Motorradfahren Männersache sei?
Das ist totaler Quatsch, da Frauen genau so viel Ahnung davon haben können wie Männer. Man muss sich nur damit beschäftigen.
Wie hat das Motorradfahren dich als Mensch verändert?
Ich bin jetzt definitiv kritikfähiger und lass die Leute reden … Sobald ich auf meinem Zweirad sitze, kann alles um mich herum einfach vergessen – das liebe ich daran.
Wir danken für das Interview.
Das Lauter-Fanvoting: D'n'B & Dubstep
Welcher DJ hat die größte Fangemeinde in der Lausitz? In jeder lauter-Ausgabe nehmen wir uns ein Musikgenre vor und lassen dich für deine Lieblingskünstler:innen abstimmen. Mit dabei sind diesmal vier Lausitzer DJs aus Drum'n'Bass und Dubstep. Sie überzeugen allesamt mit einer Menge Talent. Doch wer die meisten Probs bekommt, liegt in deiner Hand! Gib deine Stimme auf unserer Insta-Seite ab. Die Sieger erhalten ein Interview mit uns in der kommenden Ausgabe vom lauter-Magazin.
Voting-Start: 08.04. | Ende: 15.04.
Instagram: @lauter.de
Foto: serazetdinov, istock
Mr. Quint
Carl aka. Mr. Quint steht für Drum'and'Bass und Dupstep, der auch mal abseits des Gewöhnlichen angesiedelt sein darf. So erzählte er 2021 in seinem Album „Wir sind in der Hölle | Historischer Dubstep“ die Geschichten von Überlebenden des Holocaust – zu sehen auf YouTube. Absolut floortauglich geht es wiederum in seinen weiteren Produktionen zu, welchen man auf YouTube und Bandcamp lauschen kann.
Instagram: quint_music
linktr.ee/mrquint
Shoggoth
... heißt eigentlich Zoltan und hat seine musikalischen Wurzeln im Hip-Hop und lässt diesen gern in seine D'n'B-Sets einfließen. Am liebsten beschwört er bei 87,5 bzw. 175 BPM eine dunkle Stimmung herauf – so zum Beispiel bei der berüchtigten „WK-Party“ in Cottbus. Auch in der Boulderhalle Klunker war er schon zu hören – dort arbeitet er tagsüber.
Instagram: zoltanbenkhemais
YouTube: subarearadio / Quick Session 8
Skorna
Skorna hat seine Liebe für D'n'B im Chekov entdeckt und bringt ihn mit der Veranstaltungsreihe „Drumcage“ zurück in seine alte Heimat. Dabei legt er großen Wert auf Diversität und Awareness. Er ist mit dunklen und treibenden Klängen auf Tour und hat bereits Gigs in Cottbus, Leipzig, Kiel und Jena absolviert, obwohl er dabei bewusst auf Instagram-Promotion verzichtet.
Instagram: skorna.dnb
Soundcloud: skornadnb
Itzshtek
Ursprünglich aus Cottbus stammend, hat sich der Neurofunk-DJ einen Namen auf Underground-Raves gemacht, die bis nach Leipzig reichen. In seinem Musikstil geht es um drückende, schnelle Basslines, die er mit komplexen Rhythmen zu aufregenden Soundlandschaften verschmilzt. Als Mitglied des Kollektivs „Krumm & Schief“ wirkt er darüber hinaus am „Wicked Waste“-Festival mit.
Punkrock, Politik und Party
Im Interview: Schwindelbude, die Gewinner unseres Punk- und Oi!-Fanvotings.
Schwindelbude – das sind Schloise, Piffi, Ben, Steini und Kette, eine Finsterwalder Punkrock-Band. In wechselnder Besetzung gibt’s die Truppe seit 2007 – und kaum einer weiß noch, warum sie eigentlich so heißen. Bekommen wir bei diesem Fanvoting-Sieger nur Lügen aufgetischt? Wir lüften das Geheimnis und kommen über Punk ins Gespräch.
In welcher Situation hattet ihr eure erste Begegnung mit Punkrock?
Kette: Das ist bei mir sehr lange her. Wahrscheinlich war‘s auf dem Schulhof, wo wir „Schlachtrufe“-Sampler und grottig kopierte Exploited-Tapes getauscht haben. Das wurde dann sehr schnell zu einer Art Wettbewerb, wer nun die krasseste Band entdeckt hatte.
Ben: Auch mir überreichte jemand eine gebrannte „Schlachtrufe“-CD!
Schloise: Witzigerweise hat mein alter Herr immer lautstark beim Abwaschen „Skeptiker“ gegrölt, da waren die Platten schnell bei mir im Zimmer. Mein großer Bruder hatte mir mit 13 ein Tape mit „L'attentat“ und „Schleimkeim“ geschenkt. Das war der Start.
Steini: Durch meine ältere Schwester habe ich bei Zeiten „Die Toten Hosen“ und „Die Ärzte“ gehört. Irgendwann in der Grundschule kam ich dann mit diversen Samplern in Berührung, darunter die „BRD Punk Terror“ und „Sicher gibt es bessere Zeiten“.
Piffi: „Sicher gibt es bessere Zeiten“ zählte auch zu meinen ersten Punksamplern, genauso wie Schlachtrufe.
Was machte Punkrock für euch aus, sodass ihr euch seitdem damit beschäftigt?
Kette: Musikalisch sicher die Einfachheit der Musik. Es gibt keine große Hürde damit anzufangen. Es genügt ein bisschen Frust und etwas zusammengeschnorrtes Equipment. Als Lebenseinstellung war es anfangs das schlichte „Dagegen-Sein“ – eine grundsätzliche Antihaltung gegen alles und jeden. Das hat sich zum Glück mit der Zeit etwas differenziert.
Schloise: Punk ist für mich ein „Alles kann, nichts muss“-Ding. Ich höre auch viel Metal und bin der Meinung, dass sich beides sehr gut vereinbaren lässt. Die Menschen auf den Konzerten und Festivals machen, neben der Musik, einfach Spaß und tragen dazu bei, sich als großes Ganzes zu sehen.
Ben: Anders sein, anders leben und Community – das macht Punk für mich aus.
Steini: Musikalisch ist es eher die Vielfalt. Da irgendwie alle modernen Musikrichtungen ihren Ursprung im Punk haben, auch wenn es die einen oder anderen nicht immer wahr haben wollen.
Piffi: Ich mag es, wie im Punkrock soziale und politische Themen angesprochen werden können. Dadurch kann man im besten Falle viele Menschen mit seinen Themen erreichen und sie damit ermutigen, unterstützen, Freude bereiten, Hoffnung geben oder auch mal trösten.
Wie kamt ihr auf den Namen „Schwindelbude“ und welche Bedeutung hat er für euch?
Schloise: Keen Plan.
Kette: Da ich erst 2013 dazu gestoßen bin, gab es den Namen schon. Vielleicht wurde es mir mal erklärt, wie es dazu kam und ich habe mal wieder nicht zugehört. Für mich bedeutet es irgendwie: die Coverband, die nicht mehr covert – also nicht das ist, was mal versprochen wurde. Vielleicht erfahre ich mehr durch dieses Interview und merke es mir endlich mal.
Steini: Schon mal South Park, Staffel 2, Folge 13 gesehen? Von da stammt der Name. Ursprünglich haben wir nur Cover gespielt. Daher war der Name Programm.
Piffi: Das was Steini sagt.
Wie hat sich die Punker-Szene seit eurer Gründung 2007 verändert?
Kette: Grundsätzlich ist die Szene älter geworden. Es gibt gefühlt kaum noch Nachwuchs. Es wäre schön mal wieder ein paar neue, jüngere Gesichter auf Konzerten zu sehen.
Steini: Gerade bei Festivalbesuchen nach Corona war es krass zu sehen, wie alt alle geworden sind. Auch vor der Bühne ist es daher sehr ruhig geworden.
Kette: Allgemein ist dadurch die Szene aber auch reifer geworden. Stumpfe Parolen sind zu ausgereiften politischen Ansichten gewachsen.
Ben: Korrekt, es gibt kein einfaches „Dafür oder dagegen?“ mehr. Man muss viel mehr Sachen hinterfragen und recherchieren.
Piffi: Allgemein habe ich das Gefühl, dass heutzutage in bestimmten Bereichen mehr auf political correctness geschaut wird, was richtig und wichtig ist. Nur gilt es, dabei natürlich auch das richtige Maß zu bewahren.
Schloise: Sicherlich ist in den Jahren auch alles mehr „PC geworden“ – kann man machen, muss man aber nicht.
Was macht euch als Punker charakterlich aus?
Schloise: Doofe Frage, keine Ahnung. Bin kein Punk :D
Kette: Ich schon! Wobei, im Alter bin ich verhältnismäßig spießig geworden. Aber geblieben ist der Reflex, immer erstmal das Gegenteil von dem zu tun, was durch Autoritäten erwartet wird – oder auch meine DIY-Einstellung, alles selbst zu machen, auch wenn man dabei krachend scheitert.
Steini: Ich glaube, es ist das Gesamtbild, bestehend aus den sogenannten „drei P“: Punkrock, Politik und Party. Leider nimmt mit dem Alter die Verantwortung zu. Dadurch werden die P’s kleiner.
Auf welchen Punker-Look seid ihr überhaupt nicht mehr stolz?
Kette: „Nicht stolz“ ist übertrieben, aber die viel zu eng geschnürten 20-Loch-Stiefel waren eventuell etwas drüber. Zumal man sich massiven Blutverlust und diverse Blasen erspart hätte. Aber Stil über Bequemlichkeit.
Steini: Meine kaputten blauen Tartan-Hosen, aus denen meine halbe Unterhose rausgeschaut hat.
Piffi: Da gibt es nichts. Ich stehe voll hinter dem, was ich getragen und verkörpert habe!
Wer ist euer musikalisches Vorbild?
Kette: Das Wort Vorbild ist vielleicht etwas hoch gegriffen, aber zur Inspiration mag ich schrammligen Deutschpunk wie Schleim-Keim, Toxoplasma und Gewaltbereit, den 80er-Hardcore in Richtung der Dead Kennedys, Minor Threat, 7-Seconds, gerne auch Crust und D-Beat.
Schloise: Ohne Frage, auf jeden Fall: Loikaemie! Die Helden meiner Jugend. Troopers sind auch knufte und Schleimkeim lief bei uns rauf und runter. Ansonsten fühle ich mich auch im Metal ganz wohl.
Piffi: Für mich war es immer Deutschpunk wie z.B. WIZO, Dritte Wahl und Fuckin Faces.
Welchen eurer Songs würdet ihr Neulingen empfehlen, um euch bestmöglich kennenzulernen?
Kette: Unser beliebtester Song scheint „7810“ zu sein. Der Song, in den wir am wenigsten Mühe gesteckt haben. Irgendwas daran scheint den Menschen zu gefallen. Sobald wir die Formel geknackt haben, machen wir nur noch Gassenhauer wie „7810“ und du findest uns auf dem Bravo-Cover.
Piffi: Der Song „Alte Zeit“ beschreibt uns ganz gut, da in ihm viele reale Erlebnisse verarbeitet wurden. Aber eigentlich sind alle unsere Songs und selbstverständlich auch die kommenden empfehlenswert. :-)
Wann darf man denn neue Musik von euch erwarten?
Piffi: Auf Konzerten spielen wir schon neue Songs, die nicht auf unserer Platte (CD, Spotify, Youtube, etc.) sind. Und wenn alles nach Plan läuft, wird es bald auch neue Sachen zu hören geben.
Kette: Tatsächlich haben wir Anfang des Jahres einen neuen Proberaum bezogen und sind gerade dabei, dort ein Tonstudio einzurichten. Wenn das fertig ist, werden wir neue Lieder einspielen. Ob das neue Album dieses Jahr noch fertig wird ist schwer zu sagen, aber im nächsten Jahr wird es bestimmt soweit sein.
Wir danken für das Interview.
Next dates
12.04. – Basta Görlitz
06.-08.09. – CheckOut Festival
09.11. – Fürstenwalde
Das Lausitzer Superwahljahr 2024
Wie sieht die Zukunft unserer Region aus? Am 9. Juni bei der Kommunal- und Europawahl und am 1. (Sachsen) bzw. 22. September (Brandenburg) zur Landtagswahl bestimmst du mit. Fotos: Andreas Franke
Für die Lausitz wird 2024 zum Superwahljahr. Gleich drei Mal kannst du von deinem Recht Gebrauch machen und bei der Kommunal-, Landtags- und Europawahl beeinflussen, wer demnächst die Geschicke unserer Region leiten soll – eine Entscheidung, die nicht gerade leicht wiegt.
Lausitz im Wandel
Denn mit der Strukturentwicklung befinden wir uns in einer Zeit drastischer Veränderungen, in der sich die Lausitz, flankiert von Investitionen in Höhe von 20 Mrd. Euro – eine Auswahl konkreter Projekte findest du auf S. 73 – von einer Kohle- hin zu einer Modellregion für Transformation und Klimaschutz wandelt. Gerade die politischen Entscheidungen der nächsten Jahre werden unsere Zukunft also nachhaltig prägen.
Stolperstein
Dabei hat vor allem die Europawahl den Ruf einer Protestwahl, bei der meist nicht mal jede:r Zweite teilnimmt, erarbeitet – etwas, was sich die Lausitz nun nicht leisten kann. Von der europäischen Ebene, die unsere Region wie kaum eine andere durch Milliarden an Förderung profitieren lässt, bis zur kommunalen Ebene, die finanzierte Projekte vor Ort umsetzt, bedarf es nun einer reibungslosen Zusammenarbeit, damit der Wandel glatt läuft. Wir wollen jetzt nicht belehren, wen du zu wählen hast, sondern bieten dir neben einem kleinen Extra (siehe rechts) lediglich einen trockenen Faktencheck zu den zwei wichtigsten Themen für die Lausitz: Zuwanderung und Energiewende – damit du dir selbst ein Bild machen kannst.
Ankreuzen leichtgemacht
Am 9. Juni und 1. bzw. 22. September hast du die Wahl: Wählen gehen oder nicht? Vielleicht gehörst du ja zu denen, die in diesem Jahr zum ersten Mal ihre Kreuze setzen dürfen. Berechtigt bist du bei den Europawahlen nämlich neuerdings schon ab 16 Jahren. In Brandenburg gilt das auch für die Kommunalwahlen sowie für die Landtagswahlen. Lies dir die folgende Anleitung durch, damit deine (erste) Wahl glatt läuft.
Heute ist Wahltag? Befolge diese 12 Schritte ...
- Wecker stellen. Sicher ist sicher, zumindest Redakteur Joko schläft gern, bis es wieder dunkel ist
- Hose anziehen. Wenigstens an diesem einen Sonntag kann man das mal machen.
- Moby Dick gedenken. Schließlich ist Wahltag!
- Nicht vergessen: Perso und Wahlzettel. Ohne wird dich der Türsteher nicht reinlassen. Immerhin: Der Eintritt wird frei sein.
- Das Haus tatsächlich verlassen – und nicht wieder ins Bett gehen.
- Karten-App öffnen und zum Wahllokal navigieren. Oder bist du etwa über 30 und hast noch einen Orientierungssinn?
- An der Schlange anstellen. Leider gibt’s dort keinen Fast Entrance mit Gästeliste. Auch ein Warte-Bier kommt nicht so gut.
- Wahlzettel durchlesen. Sicherstellen, dass du den Zettel nicht falsch herum hältst, so wie Homer Simpson seine Zeitung.
- Die erforderliche Anzahl Kreuze in Kreise setzen. Den Stift dabei nicht in den Mund nehmen und keine weiteren Kreise dazumalen.
- Den Wahlzettel maximal achtmal zusammenfalten (einmal reicht auch), dabei dem eigenen Origami-Drang widerstehen.
- Die Stimme abgeben, indem du den Wahlzettel in die Wahlurne steckst. Dabei den vorhandenen Schlitz nutzen – und keinen neuen hinzufügen.
- Das Wahllokal verlassen, nach Hause zurückkehren, Hose wieder ausziehen – geschafft!
Faktencheck Immigration
Der Teufel liegt im Detail
„Durch Zuwanderung hat Deutschland eher Nach- als Vorteile” – so denken laut ARD-DeutschlandTREND (Okt. 2023) ca. 64 % der Deutschen und ebenso viele sprechen sich laut einer Umfrage des NDR (Okt. 2023) für die Aufnahme von weniger Geflüchteten aus – zumindest bei einer pauschalen Ja-oder-Nein-Frage. So zeigt letztere Erhebung auch, dass eine Mehrheit die Aufnahme von Geflüchteten befürwortet, solange diese aufgrund von Verfolgung (62 %) oder Krieg (71 %) ihre Heimat verlassen. Und eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (2019) mit ähnlichen Zustimmungswerten für Geflüchtete (67 % und 73 %) ermittelte, dass potenzielle Arbeitskräfte für Branchen mit Personalmangel sogar noch willkommener sind (79 %).
Einwanderungsland
… so wird Deutschland von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bezeichnet. Und tatsächlich lag die hiesige Fertilitätsrate von 1970 bis 2021 bei nur 1,46 Kindern pro Frau und damit deutlich unter dem Wert von 2,1 Kindern, der nötig wäre, damit die Bevölkerung nicht schrumpft. Dass sie stattdessen sogar wächst, haben wir der Zuwanderung zu verdanken. Das Resultat: Laut destatis hat heute mehr als jeder Vierte in Deutschland einen Migrationshintergrund (14 % sind Ausländer mit eigener Migrationserfahrung), bei unter 15-Jährigen sogar fast 40 %. Der Arbeitsmarkt spiegelt dies auch wider, wo schon Großteile ganzer Branchen, wie z.B. der Hochbau (49 %), von Ausländern abhängig sind.
Unser Zuwanderungsproblem
Die Pyramide steht Kopf
Zudem wird sich dieser Trend weiter fortsetzen, da laut destatis bis 2036 mit den Babyboomern 18 Mio. Menschen in Rente gehen – aber nur 11 Mio. nachrücken. So würde ohne einem positiven Wanderungssaldo die Erwerbsbevölkerung von 43,6 Mio. in 2019 bis auf 28,2 Mio. in 2060 sinken. Um diese lediglich zu halten, wäre laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bis dahin jährlich eine Nettozuwanderung von 400.000 Personen nötig. Und die Betonung liegt hier auf NETTO.
Hereinspaziert
Da viele Zugewanderte nämlich nicht dauerhaft bleiben und im Gegenzug wiederum auch Deutsche auswandern, geht Herbert Brücker, Leiter des Forschungsbereichs „Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung“ am IAB, davon aus, dass es zum Erreichen einer Nettozuwanderung in dieser Höhe zukünftig pro Jahr Zuzüge im Bereich von nicht weniger als 1,5 bis 1,6 Millionen Menschen bedarf.
Von weit weit weg
Zuzüge in dieser Größenordnung sind aber nur möglich, wenn auch Menschen aus Drittstaaten nach Deutschland kommen. Das zeigt eine Prognose der Bertelsmann Stiftung von 2019. Durch mittlerweile abflauende Effekte der EU-Osterweiterung und Staatsschuldenkrise in Südeuropa würden die Zuzüge aus EU-Staaten nach Deutschland so sinken und schon ab 2025 auf unter 400.000 Personen fallen (damit fehlen über eine Millionen). Zudem hat die EU mit einer durchschnittlichen Fertilitätsrate von 1,53 Kindern pro Frau (2021) dasselbe Problem wie Deutschland mit aktuell 1,46 Kindern (2022).
Knappe Kiste
Auch in den letzten Jahren wurde, trotz einer verstärkten Zuwanderung, im Zeitraum von 2010 bis 2021 durchschnittlich mit circa 424.000 Personen die anzupeilende Marke von 400.000 nur geradeso erreicht. Ungeachtet dessen und dem Fakt, dass in Deutschland mit einer Erwerbslosenquote von 3,1 % (Dezember 2023) nahezu Vollbeschäftigung herrscht, leidet die Wirtschaft bereits heute an einem Fachkräftemangel und einem damit einhergehenden Verlust, den die Deutsche Industrie- und Handelskammer auf 100 Mrd. Euro im Jahr schätzt – was den Ernst der Lage verdeutlichen dürfte.
Hier geht’s zur interaktiven Bevölkerungsvorausberechnung von destatis mit variablen Szenarien.
Die älteste Region der Welt
Recruitung am Limit
Und dabei ist besonders die Lausitz betroffen. Laut der Agentur für Arbeit Cottbus lag die hiesige Vakanzzeit (ein Wert, der ausdrückt wie lange Unternehmen brauchen, um eine offene stellen zu besetzen und damit repräsentativ für die Schwere des Fachkräftemangels steht) mit 152 Tagen deutlich über dem Bundesschnitt von 121 Tagen. Weiterhin nahmen beim Lausitz Monitor 2023 fast zwei Drittel der Befragten einen starken Fachkräftemangel bei ihrem Arbeitgeber wahr. Grund dafür ist, dass nicht alle Regionen Deutschlands von den verstärkten Zuzügen der letzten Jahre profitiert haben.
Suchen, wo nichts ist
So lebten 2022 rund 94,6% aller Personen mit Migrationshintergrund im Westen und in Berlin. Der Osten hat kaum Anteil am Bevölkerungswachstum „Gesamtdeutschlands” und damit 2019 einer Studie des ifo Instituts zufolge eine Population, so niedrig wie 1905. Darum ist auch besonders die Lausitz vom Fachkräftemangel betroffen, da hier auf der einen Seite durch den Strukturwandel über 20.000 neue Jobs entstehen, auf der anderen Seite das Durchschnittsalter 2020 mit knapp 48,8 Jahren (brandenburgische Lausitz) aber über dem Japans, dem ältesten Land der Welt, lag und die Erwerbsbevölkerung noch weiter sinkt:
Willkommenskultur
Die Lausitz hat kein Abwanderungsproblem. Das verdeutlicht eine Studie der BTU für die brandenburgische Hälfte von 2023, die zeigt, dass der hiesige Wanderungssaldo von 2015 bis 2021 immer in einem positiven Bereich zwischen 2.500 und 5.000 Personen lag, der Bevölkerungsrückgang dadurch aber trotzdem nicht gebremst werden konnte und pro Jahr gut 1.000 Menschen betrug. Auch wenn mit dem Strukturwandel und Investitionen in Höhe von 20 Mrd. Euro in der Lausitz gerade eine Vielzahl zukunftsträchtiger Projekte entsteht, braucht es dringend eine verstärkte Zuwanderung, um sowohl die über 20.000 neuen Arbeitsplätze zu füllen, als auch das, durch die Überalterung, extrem sinkende Erwerbspotenzial aufzustocken.
Akzeptanz statt Vorurteile
German Angst
Dass die teilweise abgelehnt wird, liegt laut Deutschland-Monitor 2022 an Sorgen über zu hohe Kosten für den Staat und die Kriminalität. Dabei sank letztere nach Bundeskriminalamt seit 1993 aber fast konstant und erreichte durch Corona 2021 ihren Tiefpunkt, wonach sie 2022 lediglich auf ein Niveau zurückkehrte, das noch unter dem von 2017 liegt. Und auch wenn Ausländer mit knapp jeder dritten Straftat überproportional vertreten sind, liegt das auch daran, dass sie eher jünger und männlich sind. So liegt das Durchschnittsalter der, seit dem Jahr 2013 Eingewanderten, bei 29,9 Jahren, das von Deutschen bei 47 Jahren.
Investitionen statt Ausgaben
Und wenn man bedenkt, dass der Fachkräftemangel bereits über 100 Mrd. Euro kostet, relativieren sich die Ausgaben für Flucht und Migration (Aufnahme bis Soziales) von 48,2 Mrd. Euro und für das Bürgergeld (inkl. Verwaltung etc.) von 43,8 Mrd. Euro im Jahr 2023. Zumal gerade beim oft kritisierten Bürgergeld Menschen mit Migrationshintergrund unter den 3,93 Mio. arbeitsfähigen Empfängern mit 62 % zwar den Großteil ausmachen, die Gründe wie mangelnde Sprachkenntnisse aber auf der Hand liegen (so besuchen gut 2,33 Mio. der 3,93 Mio. Weiterbildungsmaßnahmen, haben Minijobs usw.).
Weiterhin steigt die Erwerbstätigenquote von Geflüchteten innerhalb von 7 Jahren Aufenthalt in Deutschland auf 62 %. Bei Männern mit rund 75 % entspricht das sogar fast dem deutschen Durchschnitt. Damit werden die jährlichen Ausgaben vom Rentensystem und der Krankenkasse (117 bzw. 289 Mrd. Euro in 2023) maßgeblich von Menschen mit Migrationshintergrund mitgetragen, während diese lediglich 11,5 % der davon Profitierenden über 65-Jährigen ausmachen.
Nicht stur stellen
Gerade in einer Region wie der Lausitz mit schrumpfender und überalterter Bevölkerung brauchen wir also eine Debatte, wie die Integration von mehr Leuten gelingt, anstatt wie sie verhindert werden kann – denn möglich ist sie allemal und auch notwendig.
Faktencheck Energiewende
Fakt ist Fakt
Der menschengemachte Klimawandel ist schon lange wissenschaftlicher Konsens. Das zeigt unter anderem eine Untersuchung an der Cornell-Universität in Ithaca, New York, von 2021, die 88.125 wissenschaftliche Arbeiten des Fachgebiets aus den Jahren 2012 bis 2020 analysierte und lediglich 28 mit einer abweichenden Meinung fand. Selbst 2009 zeigte bereits eine Umfrage unter 3.146 Wissenschaftler:innen auf, dass in der Klimatologie zu über 97 % Konsens herrscht – in der Geologie mit Verbindung zur Privatwirtschaft dagegen nur zu 47 %.
Kopf im Sand
Und so wurde über die Jahre anscheinend der Eindruck vermittelt, den bestehenden Konsens gebe es gar nicht. Bei einer Umfrage des The Policy Instituts vom King's College London wähnten die Deutschen nämlich die Übereinstimmung in der Wissenschaft bei nur 69 % und einer Erhebung von YouGov im März 2023 zufolge glaubten in Ostdeutschland gerade mal 57 % der Befragten an den menschengemachten Klimawandel (25 % nicht), im Westen 65 % (21 % nicht).
Feuer unterm Hintern
Dabei sind dessen Auswirkungen schon heute spürbar. Laut EU-Klimawandeldienst Copernicus war 2023 mit 1,46 °C über dem Referenzwert 1961 bis 1990 das heißeste Jahr seit 125.000 Jahren. Bei weiter steigenden Emissionen wäre so, laut dem sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarat IPCC, mit einem Temperaturanstieg von bis zu 5,7 °C und einem Meeresspiegelanstieg von bis zu über einem Meter bis 2100 zu rechnen, was wiederum vermehrt Naturkatastrophen nach sich ziehen würde. Gleichzeitig würden dann laut einer großangelegten Studie von 2013 rund 57 % der Pflanzen- und 34 % der Tierarten bis 2080 die Hälfte ihres Lebensraums einbüßen.
Weitere Metastudien, die den wissenschaftlichen Konsens belegen: Oreskes 2004, Doran 2009, Anderegg 2010, Cook 2013, Verheggen 2014, Stenhouse 2014, Carlton 2015, Cook 2016, Powell 2019, Lynas 2021, Myers 2021, …
Grabesstimmung
Mehr als „nur” 1,8%
Deswegen hat sich Deutschland im Übereinkommen von Paris mit 194 weiteren Staaten dazu verpflichtet, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C, wenn möglich 1,5 °C zu begrenzen, mit dem selbst gesteckten Ziel, 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Denn als drittgrößte Industrienation mit 12,45 % Anteil am weltweiten Handel beeinflusst Deutschland die globalen Emissionen weit mehr, als der im Inland gemessene Beitrag von 1,8 % suggeriert, womit auch eine gewisse Verantwortung einhergeht. Wobei, da alle Staaten mit einem Anteil von unter 2 % zusammen ganze 41,5 % ausmachen, sich dieser eh kein Staat entziehen kann.
Frühe Resignation
So befürworten laut dem Sozialen Nachhaltigkeitsbarometer von 2023 auch 68,3 % der Deutschen die Energiewende, aber mit sinkender Zustimmung. 2022 waren es noch 74,1 % und laut einer Forsa-Umfrage von 2023 glauben nur noch 10 %, dass der Energiebedarf in absehbarer Zeit allein durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann – 2011 waren es zumindest noch 39 %. Und im Zuge dieses mangelnden Optimismus schwindet auch die Zustimmungswerte für den Ausbau Erneuerbarer Energie ganz allgemein, die laut der Agentur für Erneuerbare Energien von 2010 bis 2023 von 95 % auf 81 % gefallen sind.
Hausgemachter Pessimismus
Dabei haben, laut einer Studie der Universität Lausanne von 2023, wo die Berichterstattung zu 50.000 wissenschaftlichen Artikeln analysiert wurde, gerade die Medien dies mit zu verantworten. So behandelten fast zwei Drittel der aufgegriffenen Artikel die Schwere des Klimawandels (nur 27 % der Publikationen), während Regionales und Lösungen bis zu 7-mal unterrepräsentiert waren. Da verwundert es nicht, dass der Lausitz Monitor 2023 zeigt, dass hier, wo der Strukturwandel auch stattfindet, durch Resignation nur fast die Hälfte die Energiewende unterstützt und die Befürwortung des Kohleausstiegs laut der Ariadne-Analyse von 2023 sogar teils rückläufig ist, wie in Spree-Neiße (40 % in 2017 – 22 % in 2019).
Boom statt Bruchlandung
Das große Geld
Dabei läuft die Energiewende gerade global auf Hochtouren. So erreichten die weltweiten Investitionen in CO2-arme Technologien in 2023 laut einer Studie von BloombergNEF vom Januar 2024 rund 1,77 Billionen US-Dollar (2019 waren es noch „nur” 565 Billionen). Davon fließt der größte Teil in den elektrifizierten Verkehr (634 Mrd. $) und Erneuerbare Energien (623 Mrd. $), aber neue Technologien verzeichneten gegenüber 2022 auch deutlich höhere Investitionen, wie Wasserstoff mit 300 Prozent. Mit dem Resultat, dass nach Prognosen der Internationalen Energieagentur Erneuerbare schon 2025 mit einem Drittel der weltweiten Stromerzeugung Kohle als wichtigsten Energieträger ablösen sollen.
Aufwind 2.0
Und auch Deutschland verzeichnete 2023 einen Rekordausbau der Solarenergie mit 14 Gigawatt (155 % des Ausbauziels) und mit rund 3,5 Gigawatt (79 % des Ausbauziels) an neuen Onshore-Anlagen und 7,5 Gigawatt an neuen Genehmigungen ein Niveau bei der Windenergie, das wieder dem des Zeitraums 2014 bis 2017 entspricht. Damit stieg der Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix erstmals auf fast 60 Prozent und das obwohl Deutschland laut der Studie von BloombergNEF mit einem Investitionsvolumen von 95,4 Milliarden Dollar, gemessen am Anteil des BIPs, nicht gerade überproportional Geld aufbringt als der globale Durchschnitt: 2,32 % zu 1,7 %.
Das Wright'sche Gesetz
… besagt, dass bei steigender Gesamtproduktion eine Technologie immer billiger wird. Und genau dieser Effekt hat auch bei den Erneuerbaren Energien gegriffen, deren Kosten innerhalb des letzten Jahrzehnts (2012 bis 2022) drastisch gesunken sind, wie bei Offshore Wind (73 %), Solar (8 %) und Batterien (80 %). So lagen laut einer Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft aus 2019 die Stromentstehungskosten pro Kilowattstunde von Solar und Onshore-Wind mit rund 6 Cent und 7 Cent schon beinahe auf dem Niveau von Kohle (ohne CO2-Preis etc.) mit 4 Cent. Und laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts aus demselben Jahr wird z.B. der Preis für Solar weiter auf bis zu 1,92 Cent in 2040 sinken.
Auf eigenen Beinen
Zumal Erneuerbare Energien für Deutschland, dessen Primärenergieverbrauch 2022 zu knapp 70 % von Importen aus dem Ausland abhing, eine Chance sind, autark zu werden und bei allein Erdgas und Rohöl jährlich durchschnittliche (2008 bis 2014) Kosten von insgesamt 80 Mrd. Euro zu sparen. Und die aktuelle Energiekrise, bei der die Kosten 2022 sogar auf 59 Mrd. Euro für Erdgas- und 71 Mrd. Euro für Rohöl-Importe gestiegen sind, verdeutlichte nochmal, wie wichtig Unabhängigkeit in diesem Bereich ist.
Die Lausitz geht voran
Doch beim Verwirklichen dieses Ziels hat Deutschland noch eine langen Weg vor sich – Erneuerbare Energien hatten so 2022 gerade einmal einen Anteil von 17,6 Prozent am Primärenergieverbrauch. Während diese nämlich schon fast 60 Prozent der Nettostromversorgung decken, fehlt es z.B. in der energieintensiven Industrie noch an effizienten Alternativen zu fossilen Energieträgern. Und hier kommt die Lausitz ins Spiel, die mit Investitionen in der Höhe von 20 Mrd. Euro durch den Strukturwandel zu einer Modellregion für Transformation und Klimawandel wird. Und dabei stellt nicht nur die LEAG von 8 Gigawatt Leistung durch Braunkohle auf 14 Gigawatt aus Erneuerbaren um. Viele weitere Projekte von europaweiter Einmaligkeit sorgen hier neben einem wichtigen Beitrag, unsere Wirtschaft CO2-neutral zu machen, auch dafür, die Lausitz auf dem Gebiet eines boomenden Marktes, wie man an der BloombergNEF Studie sehen konnte, voranzubringen. Zu 3,5 Mrd. Euro zur Dekarbonisierung der Industrie und einer Ausschreibung der Lausitz zu einem „Net Zero Valley”, durch die EU, was hier massiv beschleunigte Bauvorhaben mit sich bringt, kommen viele weiter Vorhaben – eine Auswahl findest auf S. 73.
Die Chance ist da, jetzt muss die Lausitz sie nur richtig nutzen.
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