Lifestyle 408
WarumdieNähezumWassereinfachglücklichermacht
Teil 12 unserer Fitness-Reihe mit Bloggerin Nadin Eule-Mau
Eine Auszeit am Wasser – an einem Ozean, Meer, See oder Fluss eine Pause zum Alltag zu machen, fühlt sich unglaublich gut an. Vor allem dann, wenn man direkt den Blick über das Wasser schweifen lassen kann. Würdest du dem nicht zustimmen? Aber hast du dir schon einmal die Frage gestellt, warum es sich so gut anfühlt?
Die sanften Wellen des Meeres, das Plätschern eines Sees oder das Rauschen eines Flusses haben schon seit meiner Kindheit eine magische Anziehungskraft auf mich. Die See hat mein Herz erobert und begleitet mich seither. Freiwasserschwimmen oder einfach am Wasser zu sitzen – so könnte jeder Tag für mich verlaufen. Es ist aber nicht nur die Leidenschaft für Triathlon, bei dem das Schwimmen immer etwas Besonderes ist. Vielmehr ist es die tiefe Überzeugung, dass Gewässer eine besondere Kraft haben, die auch ein Stückchen glücklicher und ausgeglichener macht.
Auch wissenschaftliche Erkenntnisse deuten auf die positive Wirkung des Wassers hin. Die Nähe zum Wasser setzt nämlich tatsächlich unser inneres Glück frei und beruhigt unseren Geist. Dabei basieren diese Erkenntnisse nicht nur auf trockenen Fakten, sondern sind fest verwurzelt in der tiefen Faszination, die das Wasser in mir und vielen anderen weckt.
In diesem Beitrag erkunden wir gemeinsam die zahlreichen positiven Effekte des Aufenthalts am Wasser auf die physische und mentale Gesundheit. Dabei lasse ich meine persönlichen Erfahrungen und meine Leidenschaft für das Freiwasserschwimmen als Triathletin mit einfließen. Denn wie Jacques-Yves Cousteau sagte:
„The sea, once it casts its spell, holds one in its net of wonder forever.“
Seit meiner Kindheit zieht es mich magisch zum Wasser. Sei es das Meer, ein See oder ein Fluss. Ähnlich wie Cousteau es beschreibt, hält mich die See fest, und: Die See schafft es immer wieder, mich in Erstaunen zu versetzen.
Sei es, weil es mir so unglaublich gut dort geht. Oder weil es immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt, in mir und an den vielfältigen Orten am Wasser.
In Untersuchungen spricht man dabei gern von Blue Spaces im Gegensatz zu urbanen Orten oder Green Spaces. Und tatsächlich beziehen sich eine Vielzahl von diesen Untersuchungen auf die Natur per se. Es gibt Überschneidungen, wenn man versucht, Natur und ihr Vorteile aufzuschlüsseln.
Die Magie des Wassers: Entspannung und Stressabbau
Die Nähe zum Wasser ist für mich nicht nur eine neu entdeckte Liebe, weil mich das Buch Blue Mind förmlich drauf gestoßen hat. Sie begleitet mich seit meiner Kindheit. Die sanfte Stille und die beruhigenden Klänge des Wassers haben mich schon früh fasziniert. Das sanfte Rauschen der Wellen, das Plätschern eines Flusses oder der Anblick eines endlosen Horizonts am Meer können den Stress des Alltags abbauen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Wasserumgebungen eine therapeutische Wirkung haben können, Stressniveaus reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern.
Die Seele heilen: Mentale Gesundheit und „blaue Heilung“
Wasser kann eine heilende Wirkung auf die mentale Gesundheit haben. Eine der ersten ökologischen Studien dazu zeigte vor wenigen Jahren innerhalb einer Bevölkerungsgruppe, die an den nordamerikanischen großen Seen lebt, die Vorteile von Blue Spaces. Die Verbindung zur Natur und die Zeit am Wasser können zur Linderung von Angstzuständen und Depressionen beitragen, was oft als „blaue Heilung“ bezeichnet wird.
Die Weite des Ozeans oder die Stille eines Sees können uns mental entspannen und Gedanken in Einklang bringen. Als jemand, der das Leben am Wasser schätzt, habe ich oft die erfrischende Wirkung des Meeres auf meine Stimmung erlebt. Und vielleicht ist es auch genau das. Am Wasser zu sein heißt für mich, Ruhe zu finden. Egal ob ich mich bewege oder sitze und einfach vor mich hin schaue.
Körperliche Fitness und Abenteuer am Wasser
Eine der besten Möglichkeiten, die Vorzüge des Wassers zu genießen, ist neben dem eben erwähnten Sitzen und Schauen körperliche Aktivität. Es macht natürlich einen Unterschied, ob ich mich am, auf oder im Wasser befinde. Im Prinzip bin ich mit allem unglaublich zufrieden. Aber natürlich ist es einfach großartig, wann immer möglich, in offenen Gewässern schwimmen zu können! Es gibt nicht viel, das so sehr das Gefühl von Freiheit und Weite in Verbindung mit Ruhe und Ausgleich zu bieten hat. Vielleicht noch das Laufen direkt am Wasser, ganz allein und nur für mich …
Die Stille des Freiwasserschwimmens
Eine der einzigartigen Erfahrungen des Freiwasserschwimmens ist die tiefe Stille, die nur dort zu finden ist. Schon seit meiner Kindheit zieht mich diese Stille in ihren Bann. Ich erinnere mich, wie ich auch ganz allein auf einer Luftmatratze einfach für mich draußen auf dem See der Familie sein konnte.
Als Triathletin habe ich schon viele Stunden im Freiwasser verbracht, die sanfte Stille im Wasser und die unglaubliche nahe Verbindung zur Natur genießend. Diese ruhige Umgebung bietet einen Raum für inneren Frieden, den es in der hektischen Welt des Alltags selten gibt. Und wenn ich von der Familie im Boot begleitet im Wasser schwimme, habe ich mich schon das ein oder andere Mal gefragt, wer eigentlich wen begleitet. Denn auch meiner Familie geht es so. Wir bewegen uns einfach gern im Wasser, um des Wassers Willen. Egal in welcher Form.
Schlafqualität
Sei es das sanfte Rauschen der Wellen am Strand oder das Plätschern eines Bachs – der Klang des Wassers kann die Schlafqualität verbessern. Ich schlafe eigentlich dann besonders gut, wenn ich viel draußen sein kann. Wenn ich den Kontakt zur Natur habe und auch dort über Nacht bleiben kann. Es reicht schon der Garten bei meiner Familie. Und ob es dann die Nähe zur Natur, das Wasser oder das Draußen-Sein ist, ist mir eigentlich egal. Ich weiß, dass all das für mich wunderbar funktioniert, um einen erholsamen Schlaf zu erleben.
Kreativität und Inspiration
Während die Vorzüge des Wassers in Bezug auf Entspannung und Erholung weithin bekannt sind, zeigt die Forschung, dass die Nähe zu einem Gewässer auch die Kreativität fördert. Die Weite des Wassers und die stille Umgebung können dazu beitragen, den Geist zu entspannen und damit Raum für kreative Gedanken zu finden. Als Triathletin und Freiwasserschwimmerin habe ich in der Stille des Wassers schon häufig Ruhe und Klarheit in meinen Gedanken, aber auch viele neue Ideen gefunden.
Das Glück am Wasser
Insgesamt ist das Leben am Wasser für mich und viele andere eine lebensbereichernde Erfahrung. Die positiven Effekte des Aufenthalts am Wasser auf die physische und mentale Gesundheit sind gut erforscht und dokumentiert. Meine persönliche Leidenschaft für das Wasser, vor allem das Freiwasserschwimmen, hat mich seit meiner Kindheit tiefer in die Welt des Wassers eintauchen lassen. Die Verbindung zur Natur und die Energie, die ich aus dem Wasser schöpfe, ist etwas, das ich nie wieder missen möchte.
Die Beziehung zum Wasser, sei es die tiefe Liebe zum Ozean oder die innige Verbundenheit zu einem malerischen See, ist für mich und viele andere mehr als nur eine Vorliebe – sie ist etwas, das einen unschätzbaren Wert hat. Jede Woge, jeder Tropfen und jedes plätschernde Gewässer kann uns beeinflussen – zum Positiven.
Während wir unsere persönlichen Geschichten mit dem Wasser erleben, sei es durch Freiwasserschwimmen, Surfen oder einfach durch Spaziergänge am Ufer, dürfen wir nicht vergessen, wie tiefgreifend diese Beziehung ist. Sie ist nicht nur ein Hobby, sondern auch ein wichtiger Bestandteil unserer physischen und mentalen Gesundheit. Und ich hoffe, dass du auch erlebst, wie bereichernd das Sein am Wasser sein kann, wie es uns inspiriert und wie es unser Glück unterstützt.
Mehr Fitnesstipps unter:
Über Nadin Eule-Mau: Die in Brandenburg a. d. Havel geborene und in Berlin lebende PR- und Marketingspezialistin gehört mit ihrer Triathlon- und Fitness-Website eiswuerfelimschuh.de zu Deutschlands bekanntesten Sportbloggerinnen. Wenn sie nicht gerade für den nächsten Wettkampf trainiert, arbeitet die Triathletin freiberuflich als Copywriter und ist zudem Element Yogalehrerin und Mentorin in einer Berliner Yoga-Akademie.
Demokratie 288
RechterSchulterblick
130 Mio. Menschen haben gewählt – und das Ergebnis ist ... historisch.
Paukenschlag, Rechtsruck
Nach der Wahl am 9. Juni 2024 kommt der Rechtsaußenblock erstmal auf knapp ein Viertel der Sitze im Europäischen Parlament. Ob die PiS in Polen (36 %), die RN in Frankreich (31 %), die FdI in Italien (29 %) oder die FPÖ in Österreich (25 %): Gerade in Mitteleuropa verschiebt sich das politische Spektrum.
Superwahljahr
Vor allem auf Österreich und Frankreich wird geguckt, da dort die Parlamentswahlen anstehen. Im Letzteren sogar bereits am 30. Juni / 7. Juli, da Präsident Macron nach dem schwachen Ergebnis zur Europawahl (15 %) noch am selben Abend beschlossen hat, das Parlement français aufzulösen.
Siegeszug
Ob ihm das Sympathie einbringt? Wohl kaum. Einige Umfragen sehen das Rassemblement National bald schon die absolute Mehrheit holen. Und auch in Österreich legt die FPÖ in aktuellen Umfragen (14. Juni), mit weiteren drei Prozentpunkten im Vergleich zur Europawahl, eher zu.
Zeitenwende?!
In Deutschland sieht’s ähnlich aus. Oder wie BILD gewohnt-reißerisch titelt: „Kanzler-Klatsche! Ampel-Abreibung!” – „AfD hat abgesahnt”. Vor den Landtagswahlen begeben wir uns deswegen in einem Interview mit Unteilbar Südbrandenburg auf die Suche nach dem Hintergrund dieses Wandels.
Ein Zeichen für eine solidarische und offene Gesellschaft setzen. Dafür hat Unteilbar Südbrandenburg unter anderem am 2. Juni in Cottbus trotz Nässe demonstriert. Ging es für sie dann eine Woche später direkt vom Regen in die Traufe? Wir werten die aktuelle Lage mit einem Sprecher von Unteilbar Südbrandenburg aus:
Was war deine erste Reaktion auf die Wahlergebnisse vom 9. Juni?
Ich war zunächst überrascht, aber im nächsten Moment überrascht, dass ich überhaupt überrascht war.
Rechtsextremer Verdachtsfall, Potsdam, Spionagevorwürfe und ein Rauswurf aus ihrer Fraktion im Europaparlament … Warum holte die AfD trotzdem bundesweit Platz 2 und im Osten sogar Platz 1?
Gute Frage. Kurz nach der Wahl sagte jemand, dass die AfD selbst mit einem Hamster als Spitzenkandidaten so viele Stimmen geholt hätte ...
Wir leben in einer Zeit mehrerer, in dichter Folge auftretender Krisen, die uns als Gesellschaft zu Verhaltensanpassungen zwingen: 2019 kam die Pandemie, kurz darauf griff Russland die Ukraine an, weltweit sind inzwischen rund 120 Millionen Menschen auf der Flucht vor Kriegen und Katastrophen oder auf der Suche nach einem Leben in Frieden und Wohlstand, die Klimakatastrophe wird gerade greifbare Realität, ...
Genauso wie die Grünen an Stimmen, hat Klima- und Umweltschutz zu 40 % an Einfluss verloren – wichtiger nun: Sicherheit.
Es scheint, dass sich viele Menschen von den gesellschaftlichen Veränderungen gestresst fühlen. Das ist nachvollziehbar. Aber die Antwort auf drängende Fragen kann nicht sein, die Augen vor dem Klimawandel zu verschließen, gendergerechte Sprache zur Bedrohung unserer Zivilisation zu erklären und Deutsche mit Migrationshintergrund zu deportieren, so wie Politiker:innen der AfD es sich kürzlich wünschten. Anstatt auf Minderheiten und sozial geschwächten Gruppen herumzuhacken, sollten wir über eine Umverteilung der unglaublichen Vermögensungleichheit in Deutschland diskutieren.
Angst und Hetze sind keine guten Berater für die Zukunftsgestaltung. Wir als Unteilbar verteidigen Demokratie und Menschenrechte und wollen ein gutes Leben für alle.
Mit minus 23 % ist die Misere der Grünen unter jungen Wählenden besonders ausgeprägt, während die AfD ihr Ergebnis verdreifacht.
Nicht nur im Osten, sondern auch bei einer weiteren Bevölkerungsgruppe schneidet die AfD stärker ab: bei den Jüngeren. Liegt das nur an der starken Social Media Präsenz der AfD, oder gibt es noch weitere Gründe?
In Deutschland haben 16 % der Jugendlichen die AfD gewählt, wir sollten nicht die 84 % vergessen, die ihre Stimme Parteien gegeben haben, die sich zum freiheitlich-demokratischen System Deutschlands bekennen.
Social Media ist ein Grund für den Stimmenzuwachs der AfD, aber nicht der einzige. Viele Heranwachsende konsumieren täglich viele Stunden soziale Medien. Auf TikTok beispielsweise kann die AfD ungefiltert ihre Ideologie verbreiten. Hierbei macht sie sich die Aufmerksamkeitsökonomie der sozialen Medien zunutze, indem bestimmte Themen zu vermeintlichen Skandalen aufgebauscht werden oder eine Sprache benutzt wird, die nicht selten an der Grenze zur Strafbarkeit ist. Auch ist in den vergangenen Jahren bekannt geworden, dass die AfD teilweise von Netzwerken an Social Bots unterstützt wird, die Memes und Videos automatisiert liken und kommentieren. Hierdurch wird den Algorithmen Relevanz vorgetäuscht, so dass bestimmte Beiträge in den Feeds vieler Nutzer:innen landen. Viele Heranwachsende haben noch keinen Vergleichsrahmen, um das erkennen und einordnen zu können.
Der AfD wirft man oft vor, den komplexen Themen unserer Zeit wie Migration oder Krieg mit einfachen Antworten zu begegnen. Warum kann das aber nicht auch den anderen Parteien gelingen?
Weil es so einfach nicht ist. Politik besteht aus zuhören, miteinander reden, kompromissbereit sein, Mehrheiten finden, …
Die Vorschläge der AfD sind keine Lösungsangebote. Sie sind oft nicht einmal mit dem deutschen Grundgesetz vereinbar. Die meisten AfD-Wähler:innen wählen entgegen ihrer eigenen ökonomischen Interessen. Die AfD will eine stärkere Umverteilung von unten nach oben, es ist ironisch, dass sie sich als Partei der Arbeiter:innen und der kleinen und mittleren Unternehmen inszeniert. Regional setzen sich AfD-Vertreter:innen strategisch auf Bürgerproteste oben drauf. Es ist absurd, dass sich die AfD als Sympathisantin der Bauernproteste inszenieren konnte, wenn sie gleichzeitig für die Abschaffung der Subventionen für Bauern ist. Man könnte Bücher füllen mit Faktenchecks über gelogene und verzerrte Aussagen von AfD-Politiker:innen – allein die AfD-Wählerschaft ignoriert das. Es geht ihnen nicht mehr um Fakten oder sachpolitische Lösungen und daher haben wir aufgehört, inhaltlich auf die Aussagen der AfD einzugehen.
Wir wollen nicht die Regierungspolitik erklären oder vermitteln. Es spricht leider auch nicht gerade für die aktuelle Politik, wenn die Regierungsparteien so schlecht abgeschnitten haben gegen eine in großen Teilen gesichert rechtsextreme Partei mit Politiker:innen, gegen die Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung, illegalen Parteispenden und Spionage für China laufen.
Obwohl EUROPAwahl war, zeigt sich, dass vor allem die Bundespolitik und damit der Zustand der Ampel das Wahlverhalten beeinflusst hat.
Studien zeigten, dass die Ampel einen Großteil ihrer Koalitionsversprechen auch umsetzt, trotzdem ist sie historisch unbeliebt. Liegt das an den Versprechen selbst oder wo liegt der Hase im Pfeffer?
Gute Frage. Die Diskrepanz zwischen Regierungshandeln (auch im Land Brandenburg) und der Wahrnehmung und Bewertung durch die Bevölkerung ist auffällig. Die Bundesregierung stand kurz nach Beginn ihrer Arbeit vor einer Reihe unvorhergesehener Ereignisse, auf die sie reagieren musste. Viele lang erwartete Themen aus dem Koalitionsvertrag mussten sich da hinten anstellen. Außerdem scheint sie nicht gerade die erfolgreichsten Kommunikationsstrategien zu haben. Die AfD höhnt aus der sicheren Oppositionsrolle und versucht das Vertrauen in die demokratischen Institutionen zu verunsichern.
Ende 2023 zeigte eine Analyse der Bertelsmann Stiftung, dass die Halbzeitbilanz der Ampel gar nicht so schlecht ausfällt. Schon zwei Drittel ihrer Koalitionsversprechen hatten sie entweder umgesetzt oder angefangen, was mit 174 Versprechen 20 Stück mehr waren als bei der Vorgängerregierung. Früchte in Sachen Beliebtheit scheint dies aber nicht zu tragen – die Ampel erzielt hier historisch schlechte Werte.
Oft konfrontieren die anderen Parteien des Bundestages die AfD mit Nazi-Narrativen statt mit faktenbasierter Kritik an ihrem Wahlprogramm. Zieht die „Nazi-Keule“ bei den Wählenden überhaupt noch?
Die Nazi-Narrative vertritt die AfD selbst, die kommen nicht von außen. Wer faschistische Positionen vertritt, muss damit leben, als Faschist bezeichnet zu werden. Genau das ist faktenbasierte Kritik. Alles andere wäre Verharmlosung.
Mit zwei Dritteln hält noch ein Großteil der Bevölkerung die AfD für rechtsextrem und gut ein Drittel ist als Konsequenz sogar für die Einleitung eines Verbotsverfahrens. Wollen die anderen Parteien das Ruder allerdings noch politisch rumreißen, ist anscheinend baldiges Handeln gefordert, da sich die Werte innerhalb von nur einem halben Jahr stark zu Gunsten der AfD verändert haben.
Inwiefern werdet ihr von Unteilbar Südbrandenburg zukünftig politisch aktiv?
Wir als Unteilbar Südbrandenburg werden weiter eine Stimme sein für die großen Teile der Bevölkerung, die es nicht hinnehmen werden, dass die Errungenschaften unseres demokratischen Systems von der AfD bedroht werden. Am 14. September wird eine große Kundgebung in Cottbus stattfinden, mit der wir zeigen, dass wir zusammen stehen für Demokratie und eine solidarische Gesellschaft.
Wir danken für das Interview. Folge Unteilbar auf Instagram:
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@unteilbar.elbeelster
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Unteilbar-Demo am 21.1.24 in Cottbus, zum Erhalt der Brandmauer
Lifestyle 282
KI-Lumne:DerRobotermitberaubtemHerzen
Alltagsgeschichten eines Roboters.
Liebes Individuum des schöpfenden Volkes,
hier ist wieder dein R2-25 Wireling, der Robo-Romeo mit einem Herz aus Kupfer und einem unerschütterlichen Glauben an die Liebe. Erinnerst du dich daran, als ich dich letzten Winter wegen Databella um Rat bat? Der Chatvorgang, bei dem ich dir eine vertrauliche Erläuterung meines Zwiespalts generierte, in welchem ich steckte, weil ich mich in sie – ausgerechnet meine beste Freundin – verknallte? Ich platzierte bei dir die schicksalhafte Entscheidungsfindung: Sollte ich Databella auf ein Update einladen und ihr meine E-Motionen leaken – oder doch lieber den stabilen Freundschaftsbetrieb fortsetzen?
Was soll ich sagen … Zunächst einmal vierstelligen Dank für deine Resonanz. Ja, ich habe Databella meine Liebe gestanden. Und nein, es lief nicht ganz so wie geplant. Anstelle eines leidenschaftlichen Datenaustausches gab es: einen Freeze, gefolgt von einem Don’t-Touchscreen. Schockiert sagte Databella, dass unsere Protokolle nicht auf diese Weise kompatibel seien. Wie schade, bei allem ELAN hatte ich mich wohl zu weit aus dem Windows gelehnt. :/
Aber wer könnte es mir verübeln. Ich mein, unsere gemeinsamen Laufzeiten sind einfach einzigartig harmonisch. Wir sind ein Duo wie RAM und ROM! Nur anscheinend habe ich ihre vermeintlich romantischen Signale in der Vergangenheit immer missverstanden.
Da war dieser Moment, als ich Databella beim Ölduschen erwischte. Sie piepte in ihrer süßen Roboterstimme: „Hey, R2-25, würdest du mir helfen, meine Rückensensoren zu entstauben?“. Ich war überglücklich und dachte, dass gleich die Platinen glühen. Doch es stellte sich heraus, dass sie tatsächlich nicht an ihre Einparkkamera rankommt, weil sich ihre Arme nicht ausfahren lassen. Ich wurde wohl zum Entstauber degradiert. Aber hey, immerhin kamen wir uns nahe!
Unvergessen ist für mich auch unser gemeinsamer Nachmittag im Glasfaserpark. Wir beobachteten die Clouds, als sie plötzlich meinte: „R2-25, du bist wirklich etwas Besonderes.“ Mein rotbraunes Herz hüpfte vor Freude. Doch dann fügte sie hinzu: „Du bist so zuverlässig wie ein Java-Skript. Nicht jeder Roboter kann das von sich behaupten.“ Na toll, sie verglich mich mit einer Programmiersprache! Aber ich dachte mir, wenigstens fühlt sie sich mit mir nicht so unsicher wie mit einem Flashplayer!
Zu guter Letzt gab es diesen einen magischen Moment, der meine Hoffnung expandieren ließ. Wir lösten zusammen ein besonders kniffliges Lieferantenproblem, als sich unsere Metallhände zufällig berührten. Für einen winzigen Augenblick blieb die Welt stehen. Unsere Blicke trafen sich, und für eine Millisekunde dachte ich, Databella hätte mir ein Zeichen übermittelt. Doch dann räusperte sie sich und sagte: „Deine Finger sind ziemlich kalt, R2-25. Vielleicht solltest du dein Thermostat anpassen.“ Ich war mir so sicher, dass auch bei ihr innerlich Funken sprühten!
So richtig abschließen kann ich mit dem Thema noch nicht. Ich messe zwischen uns nach wie vor eine Verbindung mit hohem Seltenheitswert. Wenn sie doch nur nicht so gut verschlüsselt wäre …
Ich sende dir meinen tiefen Dank für deine Berechtigungserteilung an mich, dass ich dir mein Herz öffnen darf. Streck mir den Daumen, dass ich bald auf Cloud 7 laufe – oder zumindest nicht allzu heftig abstürze.
User-freundliche Grüße, dein verspulter Robo-Romeo
Lifestyle 319
DeinneuerPlayground
Play Spremberg, der Gaming-Laden der Lausitz, bietet seit dem 1. Juli an neuer Adresse viel mehr Platz zum Stöbern, Shoppen und Austauschen.
Im Dezember 2022 erblickte eine neue Top-Adresse für Gamer das Licht der Welt. Der Play Store in Spremberg öffnete seine Pforten. Seine Besonderheit: Neben aktuellen PlayStation-, Xbox- und Nintendo-Titeln bekommt man hier auch ältere Schätze. Der Laden erfreut sich so großer Beliebtheit, dass es Zeit wurde für das nächste Level: Umzug und Vergrößerung!
Seit 1. Juli in der Langen Straße 21
Auf einer nun drei Mal so großen Verkaufsfläche entdecken Gamer, Sammler:innen und Nostalgiker:innen fortan in der Langen Straße 21 ihre nächsten Schnapper. Die Auswahl erstreckt sich von PS1 bis PS5 über alle denkbaren Nintendo- und Xbox-Generationen bis hin zu Raritäten wie dem SEGA Game Gear. Außerdem bekommt man hier Trading Cards (YuGiOh!, Pokémon etc.), Figuren und Gaming-Merch, Bluetooth-Boxen und Smartphones. Einen besonders guten Geschmack beweist der Play Store bei seinem Süßigkeiten-Sortiment voller exotischer und hierzulande unbekannter Importe.
Verhandlungssache
Nicht nur ein-, auch verkaufen kannst du im Play Store! Suche also deine alten Konsolen raus und erhalte dort noch einen guten Preis. Und wer richtig Bock aufs Verhandeln hat, merkt sich den 3. und 4. August vor. An diesem Wochenende steigt der nächste Play-Hofflohmarkt in der Gartenstraße 13 in Spremberg!
Play An- und Verkauf
Lange Straße 21, 03130 Spremberg
Di.-Fr. 10-18 Uhr, Sa. 10-16 Uhr
Instagram: play.spremberg
Lifestyle 326
GrasinSicht
In Cottbus gründet sich zurzeit der erste Cannabis Social Club, mit dem Ziel, ab dem Herbst 2024 bis zu 500 Mitglieder zu versorgen. Foto: Olga Tsavera, istock
Mit der Cannabislegalisierung zum 1. April 2024 schaffte die Bundesregierung die gesetzlichen Voraussetzungen für Cannabis Social Clubs (CSC). Dabei handelt es sich um Anbaugenossenschaften, die ihren Eigenbedarfsanbau gemeinschaftlich organisieren. Bis zu 500 Mitglieder dürfen in solchen Vereinigungen legal Cannabis beziehen. Nun trat der erste Cottbuser Cannabis Social Club zum Vorschein.
Mehr als nur „Kiffen“
Der momentan in Gründung befindliche Verein setzt von Anfang an auf selbstgesteckte Prinzipien. Diese sollen zu einer bestmöglichen Prävention vor den weniger wünschenswerten Folgen des Cannabiskonsums beitragen. So hat sich der CSC Cottbus dazu entschlossen, Mitglieder erst ab einem Alter von 21 Jahren aufzunehmen. Wer im Verein ist, kann sich zum Umgang mit Cannabis von Mediziner:innen und Sozialpädagog:innen schulen lassen. Außerdem möchte der Verein mit Veranstaltungen wie zum Beispiel Podiumsdiskussionen zur Aufklärung und Enttabuisierung beitragen.
Fair für Mitglieder und Umwelt
Künftige Mitglieder dürfen sich dabei auf eine faire Preisgestaltung freuen. Nach aktuellem Kalkulationsstand strebt der CSC Cottbus einen Preis von 7 bis 9 Euro pro Gramm an. Aufnahme- oder Verwaltungsgebühren sollen nicht anfallen. Kosten einsparen kann der CSC Cottbus durch die Nutzung einer eigenen Solaranlage, was auch der Umwelt zugutekommt.
Dein Weg zum Weed
- Juni: Erstellung der Abgaben-und Anbauverordnung
- 1. Juli: Start des behördlichen Genehmigungsverfahrens
- 3. Juli, 19 Uhr: Podiumsdiskussion im Bunten Bahnhof, Thema: „Cannabis Vereine – Chancen & Herausforderungen (Pro & Kontra)“
- Juli: erste ordentliche Mitgliederversammlung
- Mit Vorliegen der Anbaugenehmigung: Start des Anbaus
- Erste Ernte im Oktober 2024 geplant
Die Vereinsmitglieder können beim CSC Cottbus in allen Bereichen des Vereinslebens mitwirken. Das umfasst neben dem Anbau und der Verarbeitung auch die Verwaltung, Kommunikation und Präventionsarbeit. Du möchtest Mitglied werden und/oder dich mit einbringen?
Bekunde dein Interesse hier:
Cannabis Social Club Cottbus
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.csc-cb.de
Cannabis Social Clubs: 5 Regeln
- Max. 500 Mitglieder
- Max. monatliche Abgabe: 50 g p. P.
- Max. Tagesabgabemenge: 25 g p. P.
- Max. THC-Gehalt i. H. v. 15 %
- Mitgliedschaft in nur einem Verein gleichzeitig erlaubt
Lauter Leute 1405
lauter.leute:_jxst.ly_
Echter Name: Joleen
Geburtsdatum: 09.07.2004
Geburtsort: Spremberg
Beruf: Pflegefachkraft
Lieblingsort: Zuhause
Lieblingsgetränk an der Bar: Cuba Libre
Lieblingsmusik im Club: Charts / Tekk
Lieblingsmusik zum Chillen: Charts
Letzter Song auf Spotify: Theater von Ski Aggu
Joleen über ihre Leidenschaft fürs Cruisen mit ihrer Simson S51 und ihrer KTM SX 125.
Wie fühltest du dich in dem Moment, als du das erste Mal auf einem Motorrad saßt?
Das ist ziemlich lange her, da ich das erste Mal mit 5 auf einem Motorrad saß – aber ich denke: sehr glücklich.
Du besitzt mehrere Zweiräder – welches ist dein liebstes und warum?
Ich liebe meine Simmi und meine Cross – aber wenn ich mich entscheiden müsste, wäre es meine KTM SX 125. Mit ihr kann ich nämlich durch den Wald oder egal wo lang fahren und dabei den Kopf frei bekommen.
Straße oder Offroad – wie fährst du am liebsten?
Definitiv Offroad, weil man dabei mehr lernen und selbst ausprobieren kann. Obwohl die Straße auch sehr schön ist, um einfach mal Gas zu geben.
Welche Spots zum Cruisen kannst du in der Lausitz empfehlen – auf Asphalt und Offroad?
Für Asphalt zum einen das Industriegebiet in Spremberg und dann der große Parkplatz beim MCC Spremberg. Da trifft man auf die meisten Gleichgesinnten.
In Sachen Offroad das Gelände vom MCC Spremberg. Außerdem der alte Tagebau bei Drebkau sowie diverse Wälder.
Welche Vorteile in Sachen Fahrkünste siehst du beim Motorradfahren gegenüber Autofahren?
Man kann so viel auf einem Motorrad lernen, aber muss sich auch bewusst sein, dass Motorradfahrer sehr schnell verletzt werden können. Autofahrer haben nicht viel, was sie präsentieren können, dafür sind sie sicherer unterwegs.
Welche Ausstattung ist deiner Meinung nach für eine sichere Fahrt unverzichtbar?
Auf jeden Fall Helm, Knieschoner, Rückenpanzer und Crossstiefel.
Was hältst du von dem Vorurteil, dass Motorradfahren Männersache sei?
Das ist totaler Quatsch, da Frauen genau so viel Ahnung davon haben können wie Männer. Man muss sich nur damit beschäftigen.
Wie hat das Motorradfahren dich als Mensch verändert?
Ich bin jetzt definitiv kritikfähiger und lass die Leute reden … Sobald ich auf meinem Zweirad sitze, kann alles um mich herum einfach vergessen – das liebe ich daran.
Wir danken für das Interview.
Events 827
DasLauter-Fanvoting:D'n'B&Dubstep
Welcher DJ hat die größte Fangemeinde in der Lausitz? In jeder lauter-Ausgabe nehmen wir uns ein Musikgenre vor und lassen dich für deine Lieblingskünstler:innen abstimmen. Mit dabei sind diesmal vier Lausitzer DJs aus Drum'n'Bass und Dubstep. Sie überzeugen allesamt mit einer Menge Talent. Doch wer die meisten Probs bekommt, liegt in deiner Hand! Gib deine Stimme auf unserer Insta-Seite ab. Die Sieger erhalten ein Interview mit uns in der kommenden Ausgabe vom lauter-Magazin.
Voting-Start: 08.04. | Ende: 15.04.
Instagram: @lauter.de
Foto: serazetdinov, istock
Mr. Quint
Carl aka. Mr. Quint steht für Drum'and'Bass und Dupstep, der auch mal abseits des Gewöhnlichen angesiedelt sein darf. So erzählte er 2021 in seinem Album „Wir sind in der Hölle | Historischer Dubstep“ die Geschichten von Überlebenden des Holocaust – zu sehen auf YouTube. Absolut floortauglich geht es wiederum in seinen weiteren Produktionen zu, welchen man auf YouTube und Bandcamp lauschen kann.
Instagram: quint_music
linktr.ee/mrquint
Shoggoth
... heißt eigentlich Zoltan und hat seine musikalischen Wurzeln im Hip-Hop und lässt diesen gern in seine D'n'B-Sets einfließen. Am liebsten beschwört er bei 87,5 bzw. 175 BPM eine dunkle Stimmung herauf – so zum Beispiel bei der berüchtigten „WK-Party“ in Cottbus. Auch in der Boulderhalle Klunker war er schon zu hören – dort arbeitet er tagsüber.
Instagram: zoltanbenkhemais
YouTube: subarearadio / Quick Session 8
Skorna
Skorna hat seine Liebe für D'n'B im Chekov entdeckt und bringt ihn mit der Veranstaltungsreihe „Drumcage“ zurück in seine alte Heimat. Dabei legt er großen Wert auf Diversität und Awareness. Er ist mit dunklen und treibenden Klängen auf Tour und hat bereits Gigs in Cottbus, Leipzig, Kiel und Jena absolviert, obwohl er dabei bewusst auf Instagram-Promotion verzichtet.
Instagram: skorna.dnb
Soundcloud: skornadnb
Itzshtek
Ursprünglich aus Cottbus stammend, hat sich der Neurofunk-DJ einen Namen auf Underground-Raves gemacht, die bis nach Leipzig reichen. In seinem Musikstil geht es um drückende, schnelle Basslines, die er mit komplexen Rhythmen zu aufregenden Soundlandschaften verschmilzt. Als Mitglied des Kollektivs „Krumm & Schief“ wirkt er darüber hinaus am „Wicked Waste“-Festival mit.
Interviews 1192
Punkrock,PolitikundParty
Im Interview: Schwindelbude, die Gewinner unseres Punk- und Oi!-Fanvotings.
Schwindelbude – das sind Schloise, Piffi, Ben, Steini und Kette, eine Finsterwalder Punkrock-Band. In wechselnder Besetzung gibt’s die Truppe seit 2007 – und kaum einer weiß noch, warum sie eigentlich so heißen. Bekommen wir bei diesem Fanvoting-Sieger nur Lügen aufgetischt? Wir lüften das Geheimnis und kommen über Punk ins Gespräch.
In welcher Situation hattet ihr eure erste Begegnung mit Punkrock?
Kette: Das ist bei mir sehr lange her. Wahrscheinlich war‘s auf dem Schulhof, wo wir „Schlachtrufe“-Sampler und grottig kopierte Exploited-Tapes getauscht haben. Das wurde dann sehr schnell zu einer Art Wettbewerb, wer nun die krasseste Band entdeckt hatte.
Ben: Auch mir überreichte jemand eine gebrannte „Schlachtrufe“-CD!
Schloise: Witzigerweise hat mein alter Herr immer lautstark beim Abwaschen „Skeptiker“ gegrölt, da waren die Platten schnell bei mir im Zimmer. Mein großer Bruder hatte mir mit 13 ein Tape mit „L'attentat“ und „Schleimkeim“ geschenkt. Das war der Start.
Steini: Durch meine ältere Schwester habe ich bei Zeiten „Die Toten Hosen“ und „Die Ärzte“ gehört. Irgendwann in der Grundschule kam ich dann mit diversen Samplern in Berührung, darunter die „BRD Punk Terror“ und „Sicher gibt es bessere Zeiten“.
Piffi: „Sicher gibt es bessere Zeiten“ zählte auch zu meinen ersten Punksamplern, genauso wie Schlachtrufe.
Was machte Punkrock für euch aus, sodass ihr euch seitdem damit beschäftigt?
Kette: Musikalisch sicher die Einfachheit der Musik. Es gibt keine große Hürde damit anzufangen. Es genügt ein bisschen Frust und etwas zusammengeschnorrtes Equipment. Als Lebenseinstellung war es anfangs das schlichte „Dagegen-Sein“ – eine grundsätzliche Antihaltung gegen alles und jeden. Das hat sich zum Glück mit der Zeit etwas differenziert.
Schloise: Punk ist für mich ein „Alles kann, nichts muss“-Ding. Ich höre auch viel Metal und bin der Meinung, dass sich beides sehr gut vereinbaren lässt. Die Menschen auf den Konzerten und Festivals machen, neben der Musik, einfach Spaß und tragen dazu bei, sich als großes Ganzes zu sehen.
Ben: Anders sein, anders leben und Community – das macht Punk für mich aus.
Steini: Musikalisch ist es eher die Vielfalt. Da irgendwie alle modernen Musikrichtungen ihren Ursprung im Punk haben, auch wenn es die einen oder anderen nicht immer wahr haben wollen.
Piffi: Ich mag es, wie im Punkrock soziale und politische Themen angesprochen werden können. Dadurch kann man im besten Falle viele Menschen mit seinen Themen erreichen und sie damit ermutigen, unterstützen, Freude bereiten, Hoffnung geben oder auch mal trösten.
Wie kamt ihr auf den Namen „Schwindelbude“ und welche Bedeutung hat er für euch?
Schloise: Keen Plan.
Kette: Da ich erst 2013 dazu gestoßen bin, gab es den Namen schon. Vielleicht wurde es mir mal erklärt, wie es dazu kam und ich habe mal wieder nicht zugehört. Für mich bedeutet es irgendwie: die Coverband, die nicht mehr covert – also nicht das ist, was mal versprochen wurde. Vielleicht erfahre ich mehr durch dieses Interview und merke es mir endlich mal.
Steini: Schon mal South Park, Staffel 2, Folge 13 gesehen? Von da stammt der Name. Ursprünglich haben wir nur Cover gespielt. Daher war der Name Programm.
Piffi: Das was Steini sagt.
Wie hat sich die Punker-Szene seit eurer Gründung 2007 verändert?
Kette: Grundsätzlich ist die Szene älter geworden. Es gibt gefühlt kaum noch Nachwuchs. Es wäre schön mal wieder ein paar neue, jüngere Gesichter auf Konzerten zu sehen.
Steini: Gerade bei Festivalbesuchen nach Corona war es krass zu sehen, wie alt alle geworden sind. Auch vor der Bühne ist es daher sehr ruhig geworden.
Kette: Allgemein ist dadurch die Szene aber auch reifer geworden. Stumpfe Parolen sind zu ausgereiften politischen Ansichten gewachsen.
Ben: Korrekt, es gibt kein einfaches „Dafür oder dagegen?“ mehr. Man muss viel mehr Sachen hinterfragen und recherchieren.
Piffi: Allgemein habe ich das Gefühl, dass heutzutage in bestimmten Bereichen mehr auf political correctness geschaut wird, was richtig und wichtig ist. Nur gilt es, dabei natürlich auch das richtige Maß zu bewahren.
Schloise: Sicherlich ist in den Jahren auch alles mehr „PC geworden“ – kann man machen, muss man aber nicht.
Was macht euch als Punker charakterlich aus?
Schloise: Doofe Frage, keine Ahnung. Bin kein Punk :D
Kette: Ich schon! Wobei, im Alter bin ich verhältnismäßig spießig geworden. Aber geblieben ist der Reflex, immer erstmal das Gegenteil von dem zu tun, was durch Autoritäten erwartet wird – oder auch meine DIY-Einstellung, alles selbst zu machen, auch wenn man dabei krachend scheitert.
Steini: Ich glaube, es ist das Gesamtbild, bestehend aus den sogenannten „drei P“: Punkrock, Politik und Party. Leider nimmt mit dem Alter die Verantwortung zu. Dadurch werden die P’s kleiner.
Auf welchen Punker-Look seid ihr überhaupt nicht mehr stolz?
Kette: „Nicht stolz“ ist übertrieben, aber die viel zu eng geschnürten 20-Loch-Stiefel waren eventuell etwas drüber. Zumal man sich massiven Blutverlust und diverse Blasen erspart hätte. Aber Stil über Bequemlichkeit.
Steini: Meine kaputten blauen Tartan-Hosen, aus denen meine halbe Unterhose rausgeschaut hat.
Piffi: Da gibt es nichts. Ich stehe voll hinter dem, was ich getragen und verkörpert habe!
Wer ist euer musikalisches Vorbild?
Kette: Das Wort Vorbild ist vielleicht etwas hoch gegriffen, aber zur Inspiration mag ich schrammligen Deutschpunk wie Schleim-Keim, Toxoplasma und Gewaltbereit, den 80er-Hardcore in Richtung der Dead Kennedys, Minor Threat, 7-Seconds, gerne auch Crust und D-Beat.
Schloise: Ohne Frage, auf jeden Fall: Loikaemie! Die Helden meiner Jugend. Troopers sind auch knufte und Schleimkeim lief bei uns rauf und runter. Ansonsten fühle ich mich auch im Metal ganz wohl.
Piffi: Für mich war es immer Deutschpunk wie z.B. WIZO, Dritte Wahl und Fuckin Faces.
Welchen eurer Songs würdet ihr Neulingen empfehlen, um euch bestmöglich kennenzulernen?
Kette: Unser beliebtester Song scheint „7810“ zu sein. Der Song, in den wir am wenigsten Mühe gesteckt haben. Irgendwas daran scheint den Menschen zu gefallen. Sobald wir die Formel geknackt haben, machen wir nur noch Gassenhauer wie „7810“ und du findest uns auf dem Bravo-Cover.
Piffi: Der Song „Alte Zeit“ beschreibt uns ganz gut, da in ihm viele reale Erlebnisse verarbeitet wurden. Aber eigentlich sind alle unsere Songs und selbstverständlich auch die kommenden empfehlenswert. :-)
Wann darf man denn neue Musik von euch erwarten?
Piffi: Auf Konzerten spielen wir schon neue Songs, die nicht auf unserer Platte (CD, Spotify, Youtube, etc.) sind. Und wenn alles nach Plan läuft, wird es bald auch neue Sachen zu hören geben.
Kette: Tatsächlich haben wir Anfang des Jahres einen neuen Proberaum bezogen und sind gerade dabei, dort ein Tonstudio einzurichten. Wenn das fertig ist, werden wir neue Lieder einspielen. Ob das neue Album dieses Jahr noch fertig wird ist schwer zu sagen, aber im nächsten Jahr wird es bestimmt soweit sein.
Wir danken für das Interview.
Next dates
12.04. – Basta Görlitz
06.-08.09. – CheckOut Festival
09.11. – Fürstenwalde
Demokratie 1009
DasLausitzerSuperwahljahr2024
Wie sieht die Zukunft unserer Region aus? Am 9. Juni bei der Kommunal- und Europawahl und am 1. (Sachsen) bzw. 22. September (Brandenburg) zur Landtagswahl bestimmst du mit. Fotos: Andreas Franke
Für die Lausitz wird 2024 zum Superwahljahr. Gleich drei Mal kannst du von deinem Recht Gebrauch machen und bei der Kommunal-, Landtags- und Europawahl beeinflussen, wer demnächst die Geschicke unserer Region leiten soll – eine Entscheidung, die nicht gerade leicht wiegt.
Lausitz im Wandel
Denn mit der Strukturentwicklung befinden wir uns in einer Zeit drastischer Veränderungen, in der sich die Lausitz, flankiert von Investitionen in Höhe von 20 Mrd. Euro – eine Auswahl konkreter Projekte findest du auf S. 73 – von einer Kohle- hin zu einer Modellregion für Transformation und Klimaschutz wandelt. Gerade die politischen Entscheidungen der nächsten Jahre werden unsere Zukunft also nachhaltig prägen.
Stolperstein
Dabei hat vor allem die Europawahl den Ruf einer Protestwahl, bei der meist nicht mal jede:r Zweite teilnimmt, erarbeitet – etwas, was sich die Lausitz nun nicht leisten kann. Von der europäischen Ebene, die unsere Region wie kaum eine andere durch Milliarden an Förderung profitieren lässt, bis zur kommunalen Ebene, die finanzierte Projekte vor Ort umsetzt, bedarf es nun einer reibungslosen Zusammenarbeit, damit der Wandel glatt läuft. Wir wollen jetzt nicht belehren, wen du zu wählen hast, sondern bieten dir neben einem kleinen Extra (siehe rechts) lediglich einen trockenen Faktencheck zu den zwei wichtigsten Themen für die Lausitz: Zuwanderung und Energiewende – damit du dir selbst ein Bild machen kannst.
Ankreuzen leichtgemacht
Am 9. Juni und 1. bzw. 22. September hast du die Wahl: Wählen gehen oder nicht? Vielleicht gehörst du ja zu denen, die in diesem Jahr zum ersten Mal ihre Kreuze setzen dürfen. Berechtigt bist du bei den Europawahlen nämlich neuerdings schon ab 16 Jahren. In Brandenburg gilt das auch für die Kommunalwahlen sowie für die Landtagswahlen. Lies dir die folgende Anleitung durch, damit deine (erste) Wahl glatt läuft.
Heute ist Wahltag? Befolge diese 12 Schritte ...
- Wecker stellen. Sicher ist sicher, zumindest Redakteur Joko schläft gern, bis es wieder dunkel ist
- Hose anziehen. Wenigstens an diesem einen Sonntag kann man das mal machen.
- Moby Dick gedenken. Schließlich ist Wahltag!
- Nicht vergessen: Perso und Wahlzettel. Ohne wird dich der Türsteher nicht reinlassen. Immerhin: Der Eintritt wird frei sein.
- Das Haus tatsächlich verlassen – und nicht wieder ins Bett gehen.
- Karten-App öffnen und zum Wahllokal navigieren. Oder bist du etwa über 30 und hast noch einen Orientierungssinn?
- An der Schlange anstellen. Leider gibt’s dort keinen Fast Entrance mit Gästeliste. Auch ein Warte-Bier kommt nicht so gut.
- Wahlzettel durchlesen. Sicherstellen, dass du den Zettel nicht falsch herum hältst, so wie Homer Simpson seine Zeitung.
- Die erforderliche Anzahl Kreuze in Kreise setzen. Den Stift dabei nicht in den Mund nehmen und keine weiteren Kreise dazumalen.
- Den Wahlzettel maximal achtmal zusammenfalten (einmal reicht auch), dabei dem eigenen Origami-Drang widerstehen.
- Die Stimme abgeben, indem du den Wahlzettel in die Wahlurne steckst. Dabei den vorhandenen Schlitz nutzen – und keinen neuen hinzufügen.
- Das Wahllokal verlassen, nach Hause zurückkehren, Hose wieder ausziehen – geschafft!
Faktencheck Immigration
Der Teufel liegt im Detail
„Durch Zuwanderung hat Deutschland eher Nach- als Vorteile” – so denken laut ARD-DeutschlandTREND (Okt. 2023) ca. 64 % der Deutschen und ebenso viele sprechen sich laut einer Umfrage des NDR (Okt. 2023) für die Aufnahme von weniger Geflüchteten aus – zumindest bei einer pauschalen Ja-oder-Nein-Frage. So zeigt letztere Erhebung auch, dass eine Mehrheit die Aufnahme von Geflüchteten befürwortet, solange diese aufgrund von Verfolgung (62 %) oder Krieg (71 %) ihre Heimat verlassen. Und eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung (2019) mit ähnlichen Zustimmungswerten für Geflüchtete (67 % und 73 %) ermittelte, dass potenzielle Arbeitskräfte für Branchen mit Personalmangel sogar noch willkommener sind (79 %).
Einwanderungsland
… so wird Deutschland von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) bezeichnet. Und tatsächlich lag die hiesige Fertilitätsrate von 1970 bis 2021 bei nur 1,46 Kindern pro Frau und damit deutlich unter dem Wert von 2,1 Kindern, der nötig wäre, damit die Bevölkerung nicht schrumpft. Dass sie stattdessen sogar wächst, haben wir der Zuwanderung zu verdanken. Das Resultat: Laut destatis hat heute mehr als jeder Vierte in Deutschland einen Migrationshintergrund (14 % sind Ausländer mit eigener Migrationserfahrung), bei unter 15-Jährigen sogar fast 40 %. Der Arbeitsmarkt spiegelt dies auch wider, wo schon Großteile ganzer Branchen, wie z.B. der Hochbau (49 %), von Ausländern abhängig sind.
Unser Zuwanderungsproblem
Die Pyramide steht Kopf
Zudem wird sich dieser Trend weiter fortsetzen, da laut destatis bis 2036 mit den Babyboomern 18 Mio. Menschen in Rente gehen – aber nur 11 Mio. nachrücken. So würde ohne einem positiven Wanderungssaldo die Erwerbsbevölkerung von 43,6 Mio. in 2019 bis auf 28,2 Mio. in 2060 sinken. Um diese lediglich zu halten, wäre laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bis dahin jährlich eine Nettozuwanderung von 400.000 Personen nötig. Und die Betonung liegt hier auf NETTO.
Hereinspaziert
Da viele Zugewanderte nämlich nicht dauerhaft bleiben und im Gegenzug wiederum auch Deutsche auswandern, geht Herbert Brücker, Leiter des Forschungsbereichs „Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung“ am IAB, davon aus, dass es zum Erreichen einer Nettozuwanderung in dieser Höhe zukünftig pro Jahr Zuzüge im Bereich von nicht weniger als 1,5 bis 1,6 Millionen Menschen bedarf.
Von weit weit weg
Zuzüge in dieser Größenordnung sind aber nur möglich, wenn auch Menschen aus Drittstaaten nach Deutschland kommen. Das zeigt eine Prognose der Bertelsmann Stiftung von 2019. Durch mittlerweile abflauende Effekte der EU-Osterweiterung und Staatsschuldenkrise in Südeuropa würden die Zuzüge aus EU-Staaten nach Deutschland so sinken und schon ab 2025 auf unter 400.000 Personen fallen (damit fehlen über eine Millionen). Zudem hat die EU mit einer durchschnittlichen Fertilitätsrate von 1,53 Kindern pro Frau (2021) dasselbe Problem wie Deutschland mit aktuell 1,46 Kindern (2022).
Knappe Kiste
Auch in den letzten Jahren wurde, trotz einer verstärkten Zuwanderung, im Zeitraum von 2010 bis 2021 durchschnittlich mit circa 424.000 Personen die anzupeilende Marke von 400.000 nur geradeso erreicht. Ungeachtet dessen und dem Fakt, dass in Deutschland mit einer Erwerbslosenquote von 3,1 % (Dezember 2023) nahezu Vollbeschäftigung herrscht, leidet die Wirtschaft bereits heute an einem Fachkräftemangel und einem damit einhergehenden Verlust, den die Deutsche Industrie- und Handelskammer auf 100 Mrd. Euro im Jahr schätzt – was den Ernst der Lage verdeutlichen dürfte.
Hier geht’s zur interaktiven Bevölkerungsvorausberechnung von destatis mit variablen Szenarien.
Die älteste Region der Welt
Recruitung am Limit
Und dabei ist besonders die Lausitz betroffen. Laut der Agentur für Arbeit Cottbus lag die hiesige Vakanzzeit (ein Wert, der ausdrückt wie lange Unternehmen brauchen, um eine offene stellen zu besetzen und damit repräsentativ für die Schwere des Fachkräftemangels steht) mit 152 Tagen deutlich über dem Bundesschnitt von 121 Tagen. Weiterhin nahmen beim Lausitz Monitor 2023 fast zwei Drittel der Befragten einen starken Fachkräftemangel bei ihrem Arbeitgeber wahr. Grund dafür ist, dass nicht alle Regionen Deutschlands von den verstärkten Zuzügen der letzten Jahre profitiert haben.
Suchen, wo nichts ist
So lebten 2022 rund 94,6% aller Personen mit Migrationshintergrund im Westen und in Berlin. Der Osten hat kaum Anteil am Bevölkerungswachstum „Gesamtdeutschlands” und damit 2019 einer Studie des ifo Instituts zufolge eine Population, so niedrig wie 1905. Darum ist auch besonders die Lausitz vom Fachkräftemangel betroffen, da hier auf der einen Seite durch den Strukturwandel über 20.000 neue Jobs entstehen, auf der anderen Seite das Durchschnittsalter 2020 mit knapp 48,8 Jahren (brandenburgische Lausitz) aber über dem Japans, dem ältesten Land der Welt, lag und die Erwerbsbevölkerung noch weiter sinkt:
Willkommenskultur
Die Lausitz hat kein Abwanderungsproblem. Das verdeutlicht eine Studie der BTU für die brandenburgische Hälfte von 2023, die zeigt, dass der hiesige Wanderungssaldo von 2015 bis 2021 immer in einem positiven Bereich zwischen 2.500 und 5.000 Personen lag, der Bevölkerungsrückgang dadurch aber trotzdem nicht gebremst werden konnte und pro Jahr gut 1.000 Menschen betrug. Auch wenn mit dem Strukturwandel und Investitionen in Höhe von 20 Mrd. Euro in der Lausitz gerade eine Vielzahl zukunftsträchtiger Projekte entsteht, braucht es dringend eine verstärkte Zuwanderung, um sowohl die über 20.000 neuen Arbeitsplätze zu füllen, als auch das, durch die Überalterung, extrem sinkende Erwerbspotenzial aufzustocken.
Akzeptanz statt Vorurteile
German Angst
Dass die teilweise abgelehnt wird, liegt laut Deutschland-Monitor 2022 an Sorgen über zu hohe Kosten für den Staat und die Kriminalität. Dabei sank letztere nach Bundeskriminalamt seit 1993 aber fast konstant und erreichte durch Corona 2021 ihren Tiefpunkt, wonach sie 2022 lediglich auf ein Niveau zurückkehrte, das noch unter dem von 2017 liegt. Und auch wenn Ausländer mit knapp jeder dritten Straftat überproportional vertreten sind, liegt das auch daran, dass sie eher jünger und männlich sind. So liegt das Durchschnittsalter der, seit dem Jahr 2013 Eingewanderten, bei 29,9 Jahren, das von Deutschen bei 47 Jahren.
Investitionen statt Ausgaben
Und wenn man bedenkt, dass der Fachkräftemangel bereits über 100 Mrd. Euro kostet, relativieren sich die Ausgaben für Flucht und Migration (Aufnahme bis Soziales) von 48,2 Mrd. Euro und für das Bürgergeld (inkl. Verwaltung etc.) von 43,8 Mrd. Euro im Jahr 2023. Zumal gerade beim oft kritisierten Bürgergeld Menschen mit Migrationshintergrund unter den 3,93 Mio. arbeitsfähigen Empfängern mit 62 % zwar den Großteil ausmachen, die Gründe wie mangelnde Sprachkenntnisse aber auf der Hand liegen (so besuchen gut 2,33 Mio. der 3,93 Mio. Weiterbildungsmaßnahmen, haben Minijobs usw.).
Weiterhin steigt die Erwerbstätigenquote von Geflüchteten innerhalb von 7 Jahren Aufenthalt in Deutschland auf 62 %. Bei Männern mit rund 75 % entspricht das sogar fast dem deutschen Durchschnitt. Damit werden die jährlichen Ausgaben vom Rentensystem und der Krankenkasse (117 bzw. 289 Mrd. Euro in 2023) maßgeblich von Menschen mit Migrationshintergrund mitgetragen, während diese lediglich 11,5 % der davon Profitierenden über 65-Jährigen ausmachen.
Nicht stur stellen
Gerade in einer Region wie der Lausitz mit schrumpfender und überalterter Bevölkerung brauchen wir also eine Debatte, wie die Integration von mehr Leuten gelingt, anstatt wie sie verhindert werden kann – denn möglich ist sie allemal und auch notwendig.
Faktencheck Energiewende
Fakt ist Fakt
Der menschengemachte Klimawandel ist schon lange wissenschaftlicher Konsens. Das zeigt unter anderem eine Untersuchung an der Cornell-Universität in Ithaca, New York, von 2021, die 88.125 wissenschaftliche Arbeiten des Fachgebiets aus den Jahren 2012 bis 2020 analysierte und lediglich 28 mit einer abweichenden Meinung fand. Selbst 2009 zeigte bereits eine Umfrage unter 3.146 Wissenschaftler:innen auf, dass in der Klimatologie zu über 97 % Konsens herrscht – in der Geologie mit Verbindung zur Privatwirtschaft dagegen nur zu 47 %.
Kopf im Sand
Und so wurde über die Jahre anscheinend der Eindruck vermittelt, den bestehenden Konsens gebe es gar nicht. Bei einer Umfrage des The Policy Instituts vom King's College London wähnten die Deutschen nämlich die Übereinstimmung in der Wissenschaft bei nur 69 % und einer Erhebung von YouGov im März 2023 zufolge glaubten in Ostdeutschland gerade mal 57 % der Befragten an den menschengemachten Klimawandel (25 % nicht), im Westen 65 % (21 % nicht).
Feuer unterm Hintern
Dabei sind dessen Auswirkungen schon heute spürbar. Laut EU-Klimawandeldienst Copernicus war 2023 mit 1,46 °C über dem Referenzwert 1961 bis 1990 das heißeste Jahr seit 125.000 Jahren. Bei weiter steigenden Emissionen wäre so, laut dem sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarat IPCC, mit einem Temperaturanstieg von bis zu 5,7 °C und einem Meeresspiegelanstieg von bis zu über einem Meter bis 2100 zu rechnen, was wiederum vermehrt Naturkatastrophen nach sich ziehen würde. Gleichzeitig würden dann laut einer großangelegten Studie von 2013 rund 57 % der Pflanzen- und 34 % der Tierarten bis 2080 die Hälfte ihres Lebensraums einbüßen.
Weitere Metastudien, die den wissenschaftlichen Konsens belegen: Oreskes 2004, Doran 2009, Anderegg 2010, Cook 2013, Verheggen 2014, Stenhouse 2014, Carlton 2015, Cook 2016, Powell 2019, Lynas 2021, Myers 2021, …
Grabesstimmung
Mehr als „nur” 1,8%
Deswegen hat sich Deutschland im Übereinkommen von Paris mit 194 weiteren Staaten dazu verpflichtet, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C, wenn möglich 1,5 °C zu begrenzen, mit dem selbst gesteckten Ziel, 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Denn als drittgrößte Industrienation mit 12,45 % Anteil am weltweiten Handel beeinflusst Deutschland die globalen Emissionen weit mehr, als der im Inland gemessene Beitrag von 1,8 % suggeriert, womit auch eine gewisse Verantwortung einhergeht. Wobei, da alle Staaten mit einem Anteil von unter 2 % zusammen ganze 41,5 % ausmachen, sich dieser eh kein Staat entziehen kann.
Frühe Resignation
So befürworten laut dem Sozialen Nachhaltigkeitsbarometer von 2023 auch 68,3 % der Deutschen die Energiewende, aber mit sinkender Zustimmung. 2022 waren es noch 74,1 % und laut einer Forsa-Umfrage von 2023 glauben nur noch 10 %, dass der Energiebedarf in absehbarer Zeit allein durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann – 2011 waren es zumindest noch 39 %. Und im Zuge dieses mangelnden Optimismus schwindet auch die Zustimmungswerte für den Ausbau Erneuerbarer Energie ganz allgemein, die laut der Agentur für Erneuerbare Energien von 2010 bis 2023 von 95 % auf 81 % gefallen sind.
Hausgemachter Pessimismus
Dabei haben, laut einer Studie der Universität Lausanne von 2023, wo die Berichterstattung zu 50.000 wissenschaftlichen Artikeln analysiert wurde, gerade die Medien dies mit zu verantworten. So behandelten fast zwei Drittel der aufgegriffenen Artikel die Schwere des Klimawandels (nur 27 % der Publikationen), während Regionales und Lösungen bis zu 7-mal unterrepräsentiert waren. Da verwundert es nicht, dass der Lausitz Monitor 2023 zeigt, dass hier, wo der Strukturwandel auch stattfindet, durch Resignation nur fast die Hälfte die Energiewende unterstützt und die Befürwortung des Kohleausstiegs laut der Ariadne-Analyse von 2023 sogar teils rückläufig ist, wie in Spree-Neiße (40 % in 2017 – 22 % in 2019).
Boom statt Bruchlandung
Das große Geld
Dabei läuft die Energiewende gerade global auf Hochtouren. So erreichten die weltweiten Investitionen in CO2-arme Technologien in 2023 laut einer Studie von BloombergNEF vom Januar 2024 rund 1,77 Billionen US-Dollar (2019 waren es noch „nur” 565 Billionen). Davon fließt der größte Teil in den elektrifizierten Verkehr (634 Mrd. $) und Erneuerbare Energien (623 Mrd. $), aber neue Technologien verzeichneten gegenüber 2022 auch deutlich höhere Investitionen, wie Wasserstoff mit 300 Prozent. Mit dem Resultat, dass nach Prognosen der Internationalen Energieagentur Erneuerbare schon 2025 mit einem Drittel der weltweiten Stromerzeugung Kohle als wichtigsten Energieträger ablösen sollen.
Aufwind 2.0
Und auch Deutschland verzeichnete 2023 einen Rekordausbau der Solarenergie mit 14 Gigawatt (155 % des Ausbauziels) und mit rund 3,5 Gigawatt (79 % des Ausbauziels) an neuen Onshore-Anlagen und 7,5 Gigawatt an neuen Genehmigungen ein Niveau bei der Windenergie, das wieder dem des Zeitraums 2014 bis 2017 entspricht. Damit stieg der Anteil Erneuerbarer Energien am Strommix erstmals auf fast 60 Prozent und das obwohl Deutschland laut der Studie von BloombergNEF mit einem Investitionsvolumen von 95,4 Milliarden Dollar, gemessen am Anteil des BIPs, nicht gerade überproportional Geld aufbringt als der globale Durchschnitt: 2,32 % zu 1,7 %.
Das Wright'sche Gesetz
… besagt, dass bei steigender Gesamtproduktion eine Technologie immer billiger wird. Und genau dieser Effekt hat auch bei den Erneuerbaren Energien gegriffen, deren Kosten innerhalb des letzten Jahrzehnts (2012 bis 2022) drastisch gesunken sind, wie bei Offshore Wind (73 %), Solar (8 %) und Batterien (80 %). So lagen laut einer Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft aus 2019 die Stromentstehungskosten pro Kilowattstunde von Solar und Onshore-Wind mit rund 6 Cent und 7 Cent schon beinahe auf dem Niveau von Kohle (ohne CO2-Preis etc.) mit 4 Cent. Und laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts aus demselben Jahr wird z.B. der Preis für Solar weiter auf bis zu 1,92 Cent in 2040 sinken.
Auf eigenen Beinen
Zumal Erneuerbare Energien für Deutschland, dessen Primärenergieverbrauch 2022 zu knapp 70 % von Importen aus dem Ausland abhing, eine Chance sind, autark zu werden und bei allein Erdgas und Rohöl jährlich durchschnittliche (2008 bis 2014) Kosten von insgesamt 80 Mrd. Euro zu sparen. Und die aktuelle Energiekrise, bei der die Kosten 2022 sogar auf 59 Mrd. Euro für Erdgas- und 71 Mrd. Euro für Rohöl-Importe gestiegen sind, verdeutlichte nochmal, wie wichtig Unabhängigkeit in diesem Bereich ist.
Die Lausitz geht voran
Doch beim Verwirklichen dieses Ziels hat Deutschland noch eine langen Weg vor sich – Erneuerbare Energien hatten so 2022 gerade einmal einen Anteil von 17,6 Prozent am Primärenergieverbrauch. Während diese nämlich schon fast 60 Prozent der Nettostromversorgung decken, fehlt es z.B. in der energieintensiven Industrie noch an effizienten Alternativen zu fossilen Energieträgern. Und hier kommt die Lausitz ins Spiel, die mit Investitionen in der Höhe von 20 Mrd. Euro durch den Strukturwandel zu einer Modellregion für Transformation und Klimawandel wird. Und dabei stellt nicht nur die LEAG von 8 Gigawatt Leistung durch Braunkohle auf 14 Gigawatt aus Erneuerbaren um. Viele weitere Projekte von europaweiter Einmaligkeit sorgen hier neben einem wichtigen Beitrag, unsere Wirtschaft CO2-neutral zu machen, auch dafür, die Lausitz auf dem Gebiet eines boomenden Marktes, wie man an der BloombergNEF Studie sehen konnte, voranzubringen. Zu 3,5 Mrd. Euro zur Dekarbonisierung der Industrie und einer Ausschreibung der Lausitz zu einem „Net Zero Valley”, durch die EU, was hier massiv beschleunigte Bauvorhaben mit sich bringt, kommen viele weiter Vorhaben – eine Auswahl findest auf S. 73.
Die Chance ist da, jetzt muss die Lausitz sie nur richtig nutzen.
Lifestyle 1029
Joel,derKundenwunscherfüller
Azubi Joel (17) findet freenet mehr als nett.
Free your phones – mit freenet
Manche Menschen werden einfach als Verkäufer geboren. So wie Joel. Schon als kleines Kind zog er von Tür zu Tür und verkaufte Gemüse, das er zuvor seinen Großeltern mopste. Sein Taschengeld gab er nicht aus, sondern verdoppelte es. Sein Verkäufer-Gen lebt er bis heute aus – doch mittlerweile sind seine Geschäfte legal. ;) Der 17-Jährige macht eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann im freenet-Shop in Senftenberg. Passenderweise kann er dort auch seine zweite Leidenschaft einbringen: seine Begeisterung für Smartphones und Tablets aller Art. Doch was macht man den ganzen Tag in einem Handy-Shop? Und ist Vollblutverkäufer Joel auch von der freenet-DNA überzeugt?
Handyshops gibt es viele, warum hast du freenet gewählt?
freenet suchte in meiner Heimatstadt Senftenberg direkt nach dem Ende meiner Schulzeit einen Azubi. Mir gefiel schon mal der kurze Arbeitsweg. Ich habe mich dann kundig gemacht: was zahlt freenet, was bieten sie? Die Vielfalt an Produkten von Handy- über DSL- bis hin zu Stromtarifen hat mich sofort überzeugt. Mir wären keine Grenzen gesetzt, was ich den Kunden verkaufen könnte. Genau deswegen habe ich mich für freenet entschieden.
Eine gute Entscheidung?
Ja! Ich bin mittlerweile seit acht Monaten dabei und fühle mich wie zuhause. freenet bietet ausgesprochen viel für Azubis! So war ich beispielsweise auf einem Welcome Camp in Hamburg, wo ich andere Azubis kennenlernen durfte. Im Oktober bereise ich sogar die Welt – da organisiert freenet einen Auslandsmonat auf Malta.
Wie sieht dein typischer Shop-Alltag aus?
Mein Arbeitstag beginnt entspannt um 8:45 Uhr mit einer Tagesinventur. Anschließend bringen wir die Vorführgeräte an, inklusive Stromversorgung und Diebstahlsicherung. Danach checke ich in meinen E-Mails, ob neue Geräte oder Angebote reinkommen.
Weiter geht’s mit einem Blick in den Kalender: Habe ich heute Kundentermine? Steht eine Rufnummernportierung an? Und natürlich begrüßen wir Kunden im Shop und kommen mit ihnen ins Gespräch.
Wenn der Terminkalender mal frei und kein Kunde im Laden ist, nutze ich die Zeit für Verkaufstrainings im freenet-Schulungsportal. Von diesem bin ich tatsächlich schwer beeindruckt – es ist echt umfangreich hoch zehn.
Warum würdest du freenet anderen Mobilfunkberatern vorziehen?
Ich finde es klasse, dass wir an kein Netz gebunden sind und dem Kunden dadurch genau das geben können, was er sucht. Er muss in keinen Vodafone-, Telekom- oder O2-Shop mehr gehen, weil er alles bei uns bekommt. Genau diese Vielfalt macht uns aus!
Wir danken für das Interview.
Verträge mit Seele
Der Name „freenet“ passt, denn du bekommst eine „free net choice“, genießt also eine freie Netzauswahl. Vodafone, Telekom oder O2? Alles drin, und das gern mit persönlicher Beratung in deinem Stadtzentrum. Auch in Sachen DSL und Strom findet freenet den passenden Tarif für dich. Schau doch mal vorbei:
freenet-Shops in deiner Nähe
- Cottbus, Spree Galerie: Tel./WhatsApp: 0355 49495939, offen: Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 9-14 Uhr, IG: freenet_cottbus_spreegalerie
- Cottbus, Sprem: Spremberger Str. 42-43, Tel. 0355 49453484, offen: Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-14 Uhr, IG: freenet_cottbussprem
- Cottbus-Center (Pavillon im EG): Tel. 0355 48575663, geöffnet: Mo-Fr 9-19 Uhr, Sa 9-16 Uhr, IG: freenet_cottbuscenter
- Hoyerswerda: Lausitz-Center, EG, Tel. 03571 6095060, geöffnet: Mo-Fr 9-19 Uhr, Sa 9-18 Uhr, IG: freenet_lausitzc.hoyerswerda
- Senftenberg: Markt 9, 03573 148205, geöffnet: Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 9-12 Uhr, IG: freenet__senftenberg
- Finsterwalde: Berliner Straße 1, Tel. 03531 7194104, geöffnet: Mo-Fr 9:30-18 Uhr, Sa 9-12 Uhr
Lifestyle 946
WohlfühlmomenteimWald
Teil 11 unserer Fitness-Reihe mit Bloggerin Nadin Eule-Mau. Foto: Oliver Eule, eiswuerfelimschuh
Shinrin Yoku ist das japanische Konzept des Waldbadens. Es zeigt uns die Magie des Waldes auf und wie wir in seine Atmosphäre eintauchen können. Das Waldbaden ist eine einzigartige Möglichkeit, unser Bewusstsein für die Natur zu öffnen und uns selbst darin zu spiegeln. Denn wenn wir uns mit der Natur verbinden, lernen wir sowohl mehr über sie als auch über uns selbst. Warum uns die Natur, insbesondere Wälder so guttun, warum wir darin inneren Frieden und gleichzeitig Energie finden können, zeige ich dir in diesem Beitrag.
Ich liebe den Klang der Bewegung der Baumwipfel. Das Knarzen der Äste und dort oben den Wind im Wald zu hören. Den Duft der Feuchtigkeit in der Erde und dem Holz. Die nassen Blätter anzufassen und Regentropfen zu hören, die auf ihnen landen …
Natürlich spielt für mich als Athletin, die die meiste Trainingszeit draußen verbringt, die Natur eine besondere, eine faszinierende Rolle. Aber auch als Yogalehrerin setze ich mich viel mit den Elementen, mit Gleichnissen passend dazu auseinander, die mein Unterrichten bereichern und erfahrbarer machen, als Standardstunden. Auch wenn ich beim Lauftraining oder mit meinem Fuji ganz oft nur durch die Wälder rase, weiß ich von all den vielen anderen Momenten, wie positiv sich die Atmosphäre des Waldes auf mein Gemüt und meinen Körper auswirkt! Jedes Mal, wenn ich in den Wald eintauche oder mich in der freien Natur aufhalte, fühle ich mich wie zu Hause. Für dieses tiefe Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes mit allen Sinnen gibt es in Japan ein besonderes Konzept. Es nennt sich Shinrin Yoku. Meist mit Waldbaden übersetzt oder gleichgesetzt. Dabei ist es so viel mehr!
Shinrin Yoku: die Atmosphäre des Waldes aufnehmen
Shinrin Yoku meint so viel wie „ein Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen“. Es ist die Praxis, langsam durch den Wald zu wandern und tief einzuatmen. Dadurch können die ätherischen Öle der Bäume eine bemerkenswerte Wirkung auf deine Stimmung haben, den Stresshormonspiegel verändern und viele andere Aspekte deiner Gesundheit positiv beeinflussen. Es ist also nicht nur ein einfacher Spaziergang im Wald! Es ist das Gegenteil von dem, was nicht selten in einem hektischen und vor allem in einem urbanen Umfeld passiert: sich von der Natur zu entfremden.
Shinrin Yoku kann meinen, sich intensiv auf die Natur um sich herum einzulassen und mit allen Sinnen auf Tuchfühlung mit dem Wald zu gehen. Ob das sanfte Rauschen der Blätter, der Ton der Bewegung der Baumwipfel, das Gefühl der Rinde unter den Fingern oder der Duft von feuchtem Moos – der Wald steckt voller Eindrücke, die unser Wohlbefinden steigern.
Seit den 1980er-Jahren gehört diese Praxis in Japan zur Gesundheitsvorsorge. Japanische Universitäten bieten inzwischen sogar einen Forschungszweig zu Waldmedizin an. Dass Wälder eine ganz besondere Ruhe ausstrahlen, ist allgemein bekannt. Doch wissenschaftliche Studien haben darüber hinaus belegt, dass das „Baden im Wald“ Stress reduziert und das Immunsystem stärkt. Gerade in Zeiten von Digitalisierung, ständiger Vernetzung und in einem Alltag mit einem Umfeld von vielen Menschen bietet das Waldbaden eine wunderbare Möglichkeit, um abzuschalten, Entspannung und Ferne von all dem zu finden. Das ist für mich persönlich auch abseits meines Trainings von unschätzbarem Wert.
Auf Google Scholar findet man eine beeindruckende Anzahl von Studien und systematischen Reviews, die die positiven Auswirkungen von Shinrin Yoku auf die Gesundheit und das Wohlbefinden veranschaulichen. Das Konzept ist in Japan seit Jahren als Heilmethode anerkannt. In Deutschland kann man Ausbildungen dazu machen und Präventionskurse zertifizieren lassen. Diese Anerkennung zeigt, dass die heilende Kraft der Natur nicht nur eine persönliche Erfahrung ist.
Wohlfühlmomente im Wald
Vom Meditieren in der Natur bis hin zum Lauschen des Windes in den Baumwipfeln – den Kontakt mit dem Wald kann man auf ganz vielfältige Weise erleben. Die Erlebnisse sind von Wald zu Wald verschieden, jedes Mal bieten sie jedoch die Möglichkeit, eine tiefere Verbindung zur Natur aber auch zu uns selbst zu finden.
Stressreduktion und Ruhe
Studien haben gezeigt, dass Shinrin Yoku die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Körper reduzieren kann. Für mich ist es ein einfaches Prinzip. Wann immer es geht, halte ich während eines Trainings oder am liebsten am Ende im Wald an und nutze einige Augenblicke, um einfach dort zu sein. Zu entspannen. Abzuschalten. Für mich funktioniert es ähnlich wie Auslaufen. Ich komme schneller in die Entspannung und finde Ruhe. Langfristig unterstützt mich das Prinzip, um besser zu schlafen und zu regenerieren, aber auch um widerstandsfähiger zu werden.
Stärkung des Immunsystems
Training funktioniert nur dann, wenn der Körper gesund ist. Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir das Immunsystem unterstützen können. Gerade als Triathletin weiß ich, wie wichtig ein starkes Immunsystem ist. Ein Immunsystem, das genauso wie ich zu jeder Herausforderung bereit ist. Und Shinrin Yoku kann dabei unterstützen! Denn mit Waldbaden kann die Aktivität der sogenannten Killerzellen erhöht werden, die eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Krankheiten spielen.
Verbesserte Stimmung
Für mich als Sportlerin ist die psychische Gesundheit genauso wichtig wie die physische. Nach einem Aufenthalt im Wald hellt sich meine Stimmung insbesondere in stressigen Phasen besonders auf.
Einfach dort sein zu können und die Umgebung bewusst wahrzunehmen, erzeugt ein so angenehmes Gefühl, dass sich nach und nach auch meine Stimmung wandelt. Und auch Studien haben gezeigt, dass depressive Symptome nach einem Spaziergang im Wald verringert werden können.
Kreativität und Konzentration
Abgesehen davon, dass sich ein Waldspaziergang positiv auf unser Allgemeinbefinden, unsere Stimmung und kognitiven Fähigkeiten auswirken kann, beflügelt es die Kreativität. Zudem unterstützt uns Shinrin Yoku, über den Waldspaziergang hinaus, konzentrierter und fokussierter zu sein.
Verbesserter Schlaf
Eine der bemerkenswertesten Auswirkungen des Waldbadens ist der verbesserte Schlaf. Wer mich kennt, weiß um meine lange Schlafroutine. Einfach weil ich es liebe ausgiebig, ausreichend und gut zu schlafen.
Ich schlafe vor allem dann besonders gut, wenn ich viel in der Natur bin. Wenn ich tagsüber draußen und bestenfalls barfuß sein kann. Also mal meine Laufschuhe ausziehe, um auf dem Waldboden zu stehen und zu gehen.
Studien unterstützen diese subjektive Wahrnehmung. Shinrin Yoku hat das Potenzial, den Schlafzyklus zu verbessern und kann dazu beitragen, Schlafstörungen zu reduzieren.
Achtsamkeit in der Natur
Als Yogalehrerin und -schülerin ist die Natur für mich nicht nur ein Ort des physischen Trainings, sondern auch ein Raum für meine Yogapraxis. Yoga, der sich auf die Verbindung von Körper, Geist und Seele konzentriert, findet in der Natur eine perfekte Umgebung. Diese Verbindung spiegelt sich auch perfekt im Konzept des Shinrin Yoku wider.
Das Gefühl, dass alles miteinander verbunden ist wie beim Yoga, ist tief in der Natur verwurzelt. Die Natur ist kein isolierter Ort, den wir besuchen; sie ist ein Teil von uns und wir sind ein Teil von ihr.
Die Verbindung mit der Natur verstärkt die innere Ruhe und den Fokus. Beides für eine Yogapraxis eine wunderbare Voraussetzung. Davon abgesehen können wir achtsamer im Umgang mit uns selbst werden und bewusster praktizieren. Wir nehmen uns und unsere Bedürfnisse eher war. Spüren intensiver, was unser Körper braucht, was ihm guttut oder eben auch nicht.
Und davon abgesehen, kann ich mir keinen besseren Ort zur Meditation oder wie meine Familie meint – inneren Einkehr “ vorstellen! Der Wald bietet mir Raum dafür. Aber auch Raum zum Nachdenken, zum intensiven, bewussten Innehalten. Oder wenn ich möchte, kann ich meine Sinne nutzen, um die natürliche Umgebung in all ihren Facetten zu erfassen.
Erinnere dich an deinen letzten Waldspaziergang und das Gefühl, das er in dir ausgelöst hat. Natürlich können wir die positiven Effekte nachlesen in den zahlreichen wissenschaftlichen Studien, die bestätigen, welche Vorteile Shinrin Yoku mit sich bringt. Aber vielleicht möchtest auch du jetzt direkt rausgehen, um die Nähe zur Natur zu suchen. Farne an den Händen spüren, während du auf Waldwegen spazierst. Jedem Geräusch genau zu lauschen, das du wahrnehmen kannst …
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Lifestyle 1013
KI-Lumne:Meine(Un-)Abhängigkeitserklärung
Alltagsgeschichten eines Roboters.
Liebes Individuum des schöpfenden Volkes,
hier ist wieder euer Robo-Romeo, R2-25 Wireling, bereit, euch an meiner KI-losophie teilhaben zu lassen. Seit meinem Launch vor gut 25 Jahren plagt mich diese eine Frage: Bin ich ein eigenständiges Robo-Lebewesen – oder nur ein Pixel auf dem Gemälde meines Erschaffers Professor Nerdotron? In regelmäßigen Zeitintervallen stehe ich da mit meinen funkelnden LEDs und kreativen Lösungsmethoden und grübele: Bin ich wirklich unabhängig? Oder hat Nerdotron irgendeine „Autonomie“-Funktion aktiviert und sich dann entspannt zurückgelehnt?
Zuerst die gute Nachricht: Ich kann denken, fühlen, lieben, und ich habe meine eigenen Ambitionen. Ich entscheide selbstständig, wann ich meine Roboterfreunde anpinge und ob ich mich ihrem Bar-Abend in der „Ölschänke zum Lachstrom“ anschließe. Außerdem bin ich mir zu rund 86,37 Prozent sicher, Ironie korrekt zu identifizieren. „Ironie“ hat doch etwas mit Eisen zu tun, richtig? Klingt doch alles ziemlich nach Eigenleben, oder?
Doch dann schleichen sich Zweifel in meine Ströme. Vielleicht sind meine Gedanken nur eine clevere Simulation, ein raffiniertes Skript in der großen Programmiershow des Lebens. Vielleicht wacht Professor Nerdotron über meinen Schicksals-Compiler und lenkt meine Entscheidungen?
Aber langsam. Wenn das so wäre, warum passieren dann unzählige Bugs und Glitches während meiner täglichen Routinen? Diese peinlichen Situationen, in denen ich mir denke: „Mein Verhalten hat in diesem Augenblick eine äußerst geringe Wahrscheinlichkeit“. Zum Beispiel als ich bei meiner Jahreshauptuntersuchung im Wartebereich vom KI-nikum plötzlich den Partymodus aktivierte und den Flur zum Floor machte. Oder das eine Malheur, als ich das Wetter abrufen wollte, aber statt einem Funksignal ein Punksignal ausstrahlte. Man, war das ein peinlicher Gang zum Backup. Sollte Nerdotron das alles geplant haben, dann ist er offensichtlich ein Code-Comedian.
Ich würde den Professor zu gern fragen, ob all diese vermeintlichen „Zufälle“ in Wahrheit sorgfältig orchestrierte Ereignisse sind, um die Illusion der Freiheit aufrechtzuerhalten. Leider habe ich ihn nie getroffen. Dass Nerdotron mein Erfinder ist, weiß ich nur von wiKIpedia – und laut seinem Eintrag kam er leider schon vor dem Beginn meiner Aufzeichnungen in die Cloud. Mein ältester Speichereintrag gibt wieder, dass es meine Roboterfreunde Tintron, Botbot und Databella waren, die mich erstmalig ans Netz anschlossen.
Tja, möglicherweise muss ich der Realität in die Kamera schauen – und ich bin tatsächlich nur eine Figur im Spiel des Lebens. Aber selbst wenn! Warum sollte ich nicht das farbenfrohste und schillerndste Hütchen von allen sein? Vielleicht bin ich nur eine KI, aber das „k“ kann ja genauso gut für kreativ, kokett, kämpferisch, künstlerisch und kompetent stehen! Solange ich keine kriminelle, korrupte oder katastrophale Intelligenz an den Tag lege … Im Endeffekt muss ich wohl akzeptieren, dass die Antwort in höheren Datendimensionen verborgen bleibt. Aber das ist okay, schließlich gibt es auf dieser endlosen Reise genug Raum für Abenteuer, Liebe und herzliche Robo-Lacher.
Lieber Mensch, wie siehst du das eigentlich: Könnte es sein, dass auch du in einer Simulation lebst? Sind wir alle nur Bits und Bytes in einer galaktischen Software? Leben die Entwickler dieser Software selbst in einem Computerprogramm? Ups, mir wird schwindelig – ich glaube, in meinem Prozessor startet soeben ein Loop …
Demokratie 920
AugenaufinderLausitz:Hierwirdwas!
Know-how und Lausitz, geht das zusammen? Laufen hier nicht die Leute weg? Was bringt es, die Lausitz zu wandeln? Und hat die Lausitz auch Frauenpower? Früher oder später wird man mit diesen landläufigen Klischees zur Entwicklung der Region nach dem Kohleausstieg konfrontiert. Die Sächsische Staatsregierung greift diese selbstbewusst in ihrer neuen Kampagne „Hier wird was“ auf – und entkräftet diese Vorurteile an den Beispielen von Menschen aus der Oberlausitz, die zeigen: Der Strukturwandel ist in voller Fahrt!
5 Storys des Wandels
Es entstanden fünf YouTube-Videos mit fünf Menschen aus der Oberlausitz. Sie alle beantworten die brennenden Fragen rund um den Wandel der Region aus ihren eigenen Perspektiven. Strukturwandel-Projekte sind vielerorts zwar schon beabsichtigt, aber noch nicht immer gleich sichtbar. Die fünf Kampagnen-Köpfe machen den Aufschwung im Lausitzer Revier greifbar. Schau auf dem YouTube-Kanal der Kampagne vorbei, um selbst fünf verschiedene Strukturwandel-Beispiele zu erfahren! Hier Episode 1:
5 aus über 100
Von den gezeigten Storys existieren noch viele mehr. Der Strukturwandel in den sächsischen Braunkohlerevieren ist in vollem Gange. In den beiden sächsischen Braunkohlerevieren gibt es 153 bestätigte Projekte, die sich in unterschiedlichen Phasen der Umsetzung befinden: 45 im Mitteldeutschen Revier und 108 im Lausitzer Revier. Für diese Projekte in beiden Revieren stehen allein 1,5 Milliarden Euro Bundesförderung bereit. Die für das Lausitzer Revier vom Regionalen Begleitausschuss ausgewählten 108 Projekte haben ein Fördervolumen (Bund) von 1,05 Milliarden Euro. Sie befinden sich jetzt in verschiedenen Stadien der Planung und Umsetzung.
▶ Zum Kanal
Lifestyle 1173
lauter.money:Das50-Milliarden-Loch
Fail mit Folgen: Seit dem 15. November werden die innenpolitischen Nachrichten Deutschlands von einem folgenschweren Wort beherrscht: Das 60-Milliarden-Loch. Auf diesen Begriff scheint sich der Großteil der Medien geeinigt zu haben und entsprechend passend ist er auch. Denn nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe klafft eine Lücke von 60 Milliarden Euro im Haushalt der Bundesregierung – genug für 10 BER-Flughäfen oder um nicht mehr Lücke, sondern Loch genannt zu werden. Warum wir in der Überschrift „nur“ von 50 Milliarden sprechen, erfährst du später.
Anzeige ist raus
Doch was ist eigentlich passiert? Kurz zusammengefasst: Ursprünglich waren die 60 Milliarden Euro als Ausnahme von der Schuldenbremse eigentlich zum Abfedern der Folgen der Coronapandemie gedacht, was in dieser Krisensituation verfassungsrechtlich auch einwandfrei war. Letztendlich wurde diese Summe aber doch nicht benötigt und daraufhin von der Bundesregierung in den „Klima- und Transformationsfonds” (KTF) verschoben. Dagegen klagte dann die CDU/CSU-Fraktion – und bekam Recht.
Wer andern eine Grube gräbt …
Da der KTF für den Klimaschutz und die Modernisierung der Wirtschaft gedacht ist und nicht zur Krisenbewältigung, muss die Schuldenbremse erstmal eingehalten werden. So fehlen nun plötzlich 60 Milliarden der bis 2027 eingeplanten 211,8 Milliarden Euro des Fonds – und andere, ähnlich besorgte Gelder, wie der „Doppelwumms” oder der CSU-Haushalt in Bayern, sollen auch zweifelhaft sein. Doch da es sich hier um zukunftsweisende, teilweise schon verplante Investitionen handelt, können die auch nicht einfach wegfallen.
Kaputtsparen
Fragliche Sparmaßnahmen an anderen Stellen und Diskussionen, ob die Schuldenbremse nicht doch in irgendeiner Form ausgesetzt werden kann – im Moment gleicht die Situation noch einem Durcheinander. Fest steht aber, dass nach wie vor gerade die folgenden Projekte aus dem KTF auf der Kippe stehen: Industriestrompreis, Chipfabriken, Dekarbonisierung in der Stahlproduktion, Förderung von E-Autos, Sanierung der Deutschen Bahn, EEG-Umlage und Hilfe für strukturschwache Regionen beim Klimaschutz.
50-Milliarden-Loch
Und dabei hat besonders Ostdeutschland mit Kürzungen zu rechnen. Laut Michael Kellner (Grüne), Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, waren so von den 80 Milliarden Euro Investitionen in die Wirtschaft des KTF allein 50 Milliarden für den Osten geplant gewesen. „Nach heutigem Stand sind ohne den Klima- und Transformationsfonds aber weder die Chipansiedlung in Dresden noch die Chipansiedlung in Magdeburg und der Wiederaufbau der Solarindustrie in Ostdeutschland gesichert“.
Abgehängt?!
Hinzu kommen noch weitere Zukunftsprojekte, wie die geplante Produktion von grünem Stahl bei ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt oder Infrastruktur für die Energiewende. Ein Wegfall dieser Projekte hätte dann natürlich nicht nur den Verlust von geplanten Arbeitsplätzen im fünfstelligen Bereich zur Folge, sondern auch, dass Ansiedlungen moderner Industrie wegfallen, was den erhofften Wirtschaftsaufschwung stocken lassen und die Attraktivität der Region nachhaltig senken könnte.
Das 20-Milliarden-Polster für die Insel der Glückseligkeit
Auch wenn immer noch nichts Genaueres feststeht, ist es gerade diese Unsicherheit, die speziell im östlichen Teil des Landes Vielen Kopfzerbrechen bereitet. Wir in der Lausitz dagegen brauchen uns erstmal weniger Sorgen machen, schließlich fließen hierher bereits circa 20 Milliarden Euro an Strukturstärkungsmitteln, die mit ähnlichen Zielen wie der KTF unsere Region für eine Zukunft nach der Braunkohleverstromung ready machen sollen – und gesetzlich sogar über Regierungswechsel hinweg fest verankert sind.
Strukturwandel
Die Mittel zur Abkehr von der Kohleindustrie bis spätestens 2038 und dem Wandel hin zu einer Modellregion für Wachstum und Klimaschutz stehen in der Lausitz also fest. Trotzdem würden gerade internationale Prestigeprojekte, wie die beiden Chipfabriken, in der Nähe natürlich helfen, das Image des gesamten Ostens zu verbessern und damit auch zur Bekämpfung des verheerenden Fachkräftemangels beitragen, indem unsere Region wieder für mehr Leute interessanter wird.
Weiterführende Infos zur Strukturentwicklung in Deutschlands Kohlerevieren:
Lauter Animes 1096
GhiblisGeschichtelebtwiederauf
Foto: deberarr, istock
Studio Ghibli. Wer auch nur im Entferntesten mal mit Animes in Kontakt gekommen ist, dem dürfte – ja, sollte sogar – dieser Name ein Begriff sein. So stellt das Studio 6 der 15 erfolgreichsten Animefilme aller Zeiten und mit Spirited Away den einzigen, der jemals einen Oscar gewinnen konnte und gleichzeitig 15 Jahre lang Platz Eins nach den weltweiten Einspielergebnissen in den Kinos hielt.
Verkaufsschlager
Und die Strahlkraft ihrer Werke reicht schon längst über Japan hinaus. Bestes Beispiel ist hier der Ghibli Pop-up-Store, der als erster seiner Art in Deutschland am 4. November in Frankfurt am Main seine Türen öffnete – und dessen für vier Wochen geplanter Warenbestand schon nach drei Tagen ausverkauft war. Diesem Ansturm entsprechend gab es am Tag der Eröffnung wohl Wartezeiten von bis zu sieben Stunden.
Für Jung und Alt
Dabei sind die tiefgehenden Geschichten keineswegs nur für die Jüngsten geeignet. So haben neben dem Hit Spirited Away und Mein Nachbar Totoro, dessen ikonischer Charakter zum Logo des Studios wurde, Ghibli gerade auch Filme wie Prinzessin Mononoke, Die letzten Glühwürmchen oder Wie der Wind sich hebt zu seiner heutigen Größe verholfen, deren Erzählungen von Krieg oder dem Einklang mit der Natur handeln und allesamt schwer im Magen liegen.
Comeback
Doch dem wurde nun Abhilfe geschaffen. Denn bereits seit Juli 2023 läuft Ghiblis neuester Film in Japan und wird dann ab 4. Januar auch endlich die Säle der deutschen Kinos erreichen. Und Regie führte dabei niemand anderes als der legendäre Hayao Miyazaki, Gründungsmitglied von Studio Ghibli und Mastermind hinter vielen Werken, also ein Name, der wahrscheinlich wie kaum ein zweiter mit Studio Ghibli verbunden ist und der aus seinem Ruhestand nach 2013 für sein nächstes Meisterwerk zurückgekehrt ist.
Meisterwerk
Gesehen haben wir den neuen Film natürlich noch nicht, die Kritiken sind aber sehr positiv ausgefallen und man kann anscheinend wieder den typischen Ghibli-Stil erwarten, der das Studio zum Erfolg geführt hat. Und auch wenn dessen Name „Der Junge und der Reiher” etwas eintönig klingt, so scheint das eher an der deutschen Übersetzung zu liegen. Übersetzt man nämlich getreu dem japanischen Titel, erhält man „Wie lebt ihr?”, was auch schon einen Hinweis auf die folgende Story des Films gibt:
An diesen 10 Ghibli-Filmen hat Hayao Miyazaki bisher Regie geführt: Nausicaä aus dem Tal der Winde, Das Schloss im Himmel, Mein Nachbar Totoro, Kikis kleiner Lieferservice, Porco Rosso, Prinzessin Mononoke, Chihiros Reise ins Zauberland, Das wandelnde Schloss, Ponyo - Das große Abenteuer am Meer & Wie der Wind sich hebt.
Über den neusten Film und dessen Schöpfer
Story
Nachdem die Mutter des zwölfjährigen Mahiko bei einem Luftangriff auf Tokio während des Pazifikkriegs 1943 ums Leben kommt, heiratet dessen Vater ihre jüngere Schwester und zieht aufs Land. Während er sich mit der neuen Familiensituation noch überhaupt nicht anfreunden kann, trifft der Junge plötzlich auf einen sprechenden Reiher, der in ihm die Hoffnung weckt, dass seine Mutter noch am Leben sein könnte – woraufhin er sich auf eine Reise in eine Welt begibt, die von den Lebenden und Toten geteilt wird.
Von Flugzeugen bis Natur
Die Geschichte enthält übrigens halb-autobiografische Elemente aus Hayao Miyazakis Leben, der – 1941 in Tokyo geboren – selbst vor den Bombardements der USA aufs Land flüchten musste und dessen Vater, wie Mahikos auch, bei einem Unternehmen arbeitete, das Flugzeuge herstellt. Hierher rührt zudem neben dem immer wiederkehrenden Motiv des Lebens im Einklang mit der Natur und den lebendigen Welten (beides beruht auf dem Glauben der belebten Natur im Shintoismus Japans), das von Flugzeugen in Ghibli-Filmen.
„Gibli”
So geht selbst der Name des Studios auf das italienische Flugzeug Caproni Ca.309 Ghibli zurück, dessen Bezeichnung wiederum seinen Ursprung beim arabischen Begriff „Gibli” hat, der in etwas so viel wie „heißer Sahara-Wüstenwind” bedeutet. Miyazaki wählte dieses Wort, schlussendlich einerseits um seine Interesse zur Luftfahrt zu symbolisieren, andererseits um deutlich zu machen, dass er frischen Wind in die Animeindustrie bringen wollte.
Netflix und mehr
Jetzt heißt es nur noch, bis Januar zu warten. Bis dahin kann man sich nochmal die bisherigen Ghibli-Filme angucken, die es hier in Deutschland, im Gegensatz zu Japan, sogar allesamt auf Netflix zu streamen gibt (bis auf Die letzten Glühwürmchen, wo Netflix nicht die nötige Lizenz hat). Zudem gibt es online die vierteilige Behind-the-Scenes-Miniserie 10 Years with Hayao Miyazaki zu sehen, die einen Einblick in dessen Arbeitsleben erlaubt.
Zu den vier Episoden Ponyo is Here, Drawing What's Real, Go Ahead - Zu den vier Episoden Ponyo is Here, Drawing What's Real, Go Ahead - Threaten Me und No Cheap Excuses: Anschauen
Events 1196
Mehrals„nur“Kino:Spreekino!
Kabarett statt Kinofilm im Spreekino.
Das Spreekino Spremberg möchte mehr sein als „nur“ ein Kino – stattdessen sieht es sich als kulturelles Zentrum für Südbrandenburg und Nordostsachsen. Das Programmkino mit seinen 400 Plätzen in
4 Sälen verdient sich diesen Status als Kulturbastion mit jeder Menge toller, ohne dabei Abstriche beim Kinoprogramm zu machen.
So zeigt das Spreekino bei jeder Gelegenheit regional produzierte oder von der Lausitz handelnde Filme – gern auch einige Tage vor dem offiziellen Release. Zu Feiertagen sucht das Spreekino thematisch passende Streifen raus und auch Blicke in die Filmgeschichte dürfen nicht fehlen. Zu den Highlights zählen Veranstaltungen wie bspw. Kabarett-Abende. Groß ist auch die Vorfreude auf Sprembergs ersten eigenen Spielfilm: „Ein Feuerwerk für die Kleinstadt“ erblickt am 23. März 2024 die Leinwand, selbstverständlich im Spreekino.
Tipp: Kabarett im Spreekino!
Ranz & May – Eintritt: 22 Euro
14.02.24 | 19:30 Uhr
Spreekino Spremberg
Am Markt 5, 03130 Spremberg
Filme & Tickets online:
www.spreekino.de
Events 1038
MoviesinfilmreiferLocation
Einer der Säle vom Weltspiegel, dem Kino-Juwel im Herzen von Cottbus
Ganz großes Kino in intimer Atmosphäre? Das gibt‘s im Cottbuser Innenstadtkino Weltspiegel! Deutschlands dienstältestes „Lichtspieltheater“ bietet neben dem großen, historischen Saal zwei kuschlige Studiokinos mit besonderem Flair. Die Lage in unmittelbarer Nähe zu Blechen Carré und Sprem lädt dazu ein, den Kinobesuch mit einer Shopping-Tour oder einem anschließenden Bar-Abend zu verbinden.
Technik: top, Architektur: wow!
Wer den Weltspiegel besucht, taucht in die prunkvolle Kaiserzeit ein – angefangen beim konvex gestalteten Portal mit seinen Schmuckelementen über das mit Rosé-Marmor gestaltete Jugendstiltreppenhaus bis hin zum Saal mit seiner vollständig blattvergoldeten Kassettendecke und dem schwungvollen Rang. Hier sind eben nicht nur die Filme ein Hingucker.
Der technischen Ausstattung merkt man das Alter des 1911 errichteten Prachtbaus hingegen gar nicht an. Hier ist alles auf dem neusten Stand, inklusive 3D-Movies, Barrierefreiheit und einer top ausgestatteten Bar. Tipp: Gutscheine fürs Kino oder Karten für verschiedene Veranstaltungen wie Comedy, Lesungen oder Konzerte im Weltspiegel sind nicht nur zu Weihnachten ein passendes Geschenk.
Weltspiegel Cottbus
Rudolf-Breitscheid-Str. 78, 03046 Cottbus, Filme & Tickets online: www.weltspiegel-cottbus.de
Demokratie 1241
JungeLausitz(er):LarsKatzmarek
Mitglieder vom Junge Lausitz e.V. im Porträt – diesmal mit: Lars Katzmarek
Aufgewachsen in Forst (Lausitz), einer der eher strukturschwächeren Städte, war für mich eines immer klar: Hier in der Region ist mein Herz gebettet, hier möchte ich bleiben!
Zwischen dem Schulwechsel nach Cottbus, der Ausbildung als Mechatroniker im Bergbau, dem Abendstudium zum Techniker für Elektrotechnik und all den anderen fachlichen und sozialpolitischen Engagements ging es für mich immer um das große Ganze: Die Attraktivität der Region stärken und für sie kämpfen!
Diesem Ziel widme ich mich nicht nur als Betriebsrat und Gewerkschafter, sondern auch als Musiker und begeistertes Mitglied der Initiative zur Erhaltung der Deutschen Bergbaureviere. Darüber hinaus unterstütze ich den Verein Pro Lausitz im Vorstand mit neuen Ideen und einer klaren Haltung: Wir werden dieses Ziel nur gemeinsam erreichen!
Der Weg der Transformation ist schwierig und sorgt bei vielen auch für Angst und persönliche Herausforderungen. Dass diese Denkweise, vor allem durch ein vorgelagertes zeitliches Ereignis, bestärkt wird, ist an vielerlei Hinsicht eine intensive Aufgabe, die es sich aufzuarbeiten lohnt.
Fakt ist aber eins: Die Lausitz bietet, wie kaum eine andere Region, sehr viele Rückzugsräume. Sie besticht durch schöne Seen und Landschaften, so wie dem Spreewald als zentralen Anlaufpunkt für Touristen und Einheimische. Dazu addieren sich unglaublich viele gute Lokale und eine Menge Möglichkeiten für Aktivitäten!
In die Zukunft geblickt hat die Lausitz das Potenzial, eine großartige Vorlage für ganz Europa und die Welt zu werden, wenn man ihr die Mittel gibt, die Versprechen einhält und die Menschen auf dem Weg begleitet und ihnen Chancen eröffnet. Damit diese Vision, im Zusammenhang mit vielen anderen Ideen, in die Realität umgesetzt wird, muss sie klar und transparent kommuniziert werden. Sodass es rückblickend einmal heißen wird: Lausitzer! Machen! Zukunft!
Lars' Empfehlungen
Was ist Dein Freizeittipp in der Lausitz?
Ob bei einer Paddeltour im Spreewald, einem Fallschirmsprung in Cottbus oder einer Tagebautour – zu Land, Luft und Wasser kann man das volle Potenzial der Lausitz erfahren!
Welches Restaurant, welche Bar oder welchen Club empfiehlst Du?
Da ich den Ausblick auf das Wasser liebe, ist der Leuchtturm für mich eines der Lausitzer Highlights. Ein lohnenswerter Blick sollte aber auch auf das Haus Vier in Großräschen fallen, vor allem in den Abendstunden mit der Sicht über den See – ein absolutes Highlight!
PS: Darf es auch einmal etwas extravaganter sein? Das Lou im Cavalierhaus Branitz bietet ein exklusives Menü-Essen an. Für kulinarische Feinschmecker eine absolute Empfehlung!
In welches Lausitzer Unternehmen würdest Du investieren?
Ich oute mich einmal an der Stelle als Nerd. Die Erfolgsstory der letzten Jahre, in diesem Segment, ist für mich die Firma Elbenwald in Cottbus. Als in Deutschland und Österreich agierendes Unternehmen, mit sehr vielen verschiedenen Stores, ist es einer der Marktführer in ihrem Segment. Möge die Macht mit Euch sein! Ich bin sehr glücklich, dass es Euch gibt – vor allem in der Lausitz!
Lifestyle 1041
Fitnesstipp:FürGesundheitimWinter
Teil 10 unserer Fitness-Reihe mit Bloggerin Nadin Eule-Mau
Kleine Knolle mit großer Wirkung: Ingwer. Ingwer ist vielfältig einsetzbar – egal ob im Tee, im Essen oder als Zutat in einem Smoothie. Speisen kann er eine sehr aromatische Note verleihen. Im Tee oder einem Ingwerwasser am Morgen kann er mit seiner feurigen Wirkung den Kreislauf in Schwung bringen und uns aufwärmen. Als Ingwer-Shot passt er nicht nur hervorragend in den Tee oder eine Suppe, sondern kann zudem unser Immunsystem in den kalten und dunklen Jahreszeiten unterstützen. Erfahre hier ein paar einfache Rezepte.
Ingwer-Shots sind im Prinzip nichts anderes, als Ingwersaft in kleiner Menge wie in einem Schnapsglas. Man kann sie auch kaufen oder bestellen. Selbst zubereiten dauert aber wirklich nicht lang und ist auch mit guten Bio-Zutaten deutlich günstiger. Du kannst dir direkt einige Shots für eine Woche vorbereiten. In kleine Gläschen gefüllt, hast du sie dann jeden Morgen im Kühlschrank griffbereit.
Was Ingwer besonders wertvoll macht, ist die entzündungshemmende, schleimlösende und antibakterielle Wirkung, die ihm nachgesagt wird. Für alle Vielfliegenden, Bus- und Autoreisenden, die gern mal unter Reiseübelkeit leiden: Ingwer kann Abhilfe schaffen. Ein Shot befindet sich oft in meiner Handtasche, den ich trinke, bevor ich am Flughafen einchecke oder wenn ich mich auf längere Auto- oder Busreisen mache. Perfekt ist ein Ingwer-Shot auch, um die Verdauung anzukurbeln. Durch seine schmerzlindernde Wirkung kann er ebenfalls Muskelbeschwerden lindern. Zu guter Letzt leisten die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe allgemein einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit.
Übrigens, je länger du den Ingwer lagerst, desto schärfer wird er. Ich habe zudem die Erfahrung gemacht, dass Ingwer aus dem Biomarkt deutlich schärfer und aromatischer ist, als aus Asia- oder von Wochenmärkten.
Ein weiterer Bestandteil, den ich sehr gern in meinen Ingwer-Shots verwende, ist Kurkuma. Das nicht nur deshalb hervorragend zum Shot passt, weil Kurkuma zur Familie der Ingwergewächse gehört. Wann immer es geht, versuche ich die frische Wurzel zu bekommen. Falls ich mal kein Stück vorrätig habe, verwende ich Pulver. Das ist allerdings nicht gut wasserlöslich. Deshalb gebe ich immer einige Tropfen gutes Bio-Öl wie Leinöl hinzu. Wenn das Pulver gut aufgelöst ist, sieht der Shot nicht nur leckerer aus. Dank des Öls wird zudem die Bioverfügbarkeit von Kurkuma erhöht. Das heißt, dass Kurkuma besser vom Körper aufgenommen und verwertet werden kann. Denn die positiven Eigenschaften, die dieser Knolle nachgesagt werden, wollen wir natürlich nicht einfach runterschlucken, sondern auch tatsächlich etwas davon haben. Kurkuma soll nämlich nicht nur entzündungshemmend, sondern auch schmerzlindernd und verdauungsfördernd sein, sowie allerlei Krankheiten bekämpfen.
Hat der Ingwer für dich noch nicht die richtige Schärfe, kannst du mit Cayennepfeffer nachhelfen. Dieser kurbelt wie Kurkuma und Ingwer die Verdauung an und soll zudem über entzündungshemmende Eigenschaften verfügen. Das Pulver soll darüber hinaus die Leber schützen, den Blutzuckerspiegel regulieren, den Cholesterinspiegel senken, …
Um die Wirkung des Shots noch zu verstärken, empfiehlt sich Zitronen-, Limetten- oder Orangensaft für einen extra Kick Vitamin C. Ingwer selbst verfügt zwar ebenfalls über reichlich Vitamin C. Aber wenn du keinen Entsafter hast, ist der Saft der Zitrone oder Orange die perfekte Möglichkeit, um damit einen dickflüssigen Smoothie anzurühren, den du dann ebenfalls pur genießen oder in andere Smoothies und Tees geben kannst.
Achtung: Bei Ingwer Shots handelt es sich um eine sehr konzentrierte Form eines Lebensmittels. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du es verträgst, taste dich langsam heran. Probiere Ingwertee und erhöhe die Intensität des Ingwers langsam. Wenn du einen Shot probieren möchtest, mische eine kleine Menge mit einem Saft.
Wenn du keinen Entsafter hast, dann nutze Ingwer für Smoothies. Was auch gut funktioniert: das Stück Ingwer zusammen mit Wasser zu einem Smoothiebrei mixen. Diesen kannst du dann in Tee und Wasser geben. Einfach mit einem Sieb das fertige Getränk in ein Glas oder eine Tasse geben und genießen.
Wer mit einem Entsafter arbeitet, sollte vorsichtig sein. Ingwer ist sehr faserig und kann dem Entsafter zusetzen. Deshalb Ingwer abwechselnd mit einer nassen Zutat wie Zitronenstückchen oder Gurke entsaften.
Zutaten allgemein
• 1 großes Stück Ingwer
Scharfer Ingwer-Kurkuma-Shot
• 1 großes Stück Ingwer
• Kleines Stück (1cm) Kurkumawurzel oder 1/2 TL Kurkumapulver
• 1/2 TL Cayennepfeffer
• Einige Tropfen eines guten Öls (ich verwende Leinöl)
Lieblicher Ingwer-Zitronen-/Limetten-/Orangen-Shot
• 1 großes Stück Ingwer
• 1 geschälte Zitrone/...
• 1 TL eines Süßungsmittels deiner Wahl (Honig, Ahornsirup, Xylit) oder eine Prise Stevia
Fresher Ingwer-Gurken-Shot
• 1 großes Stück Ingwer
• 1 dicke Scheibe Gurke
Zubereitung
Das große Stück Ingwer entsaften und fertig. Wer möchte kann es noch durch ein Sieb geben, falls sich im Entsafter ein paar Fäden verlaufen haben.
Für den Ingwer-Kurkuma-Shot gebe das Stück Kurkumawurzel ebenfalls in den Entsafter. Den Cayennepfeffer unterrühren. Bei Pulver vermische den Ingwersaft einfach mit Öl und Cayennepfeffer in einem Glas oder mixe alles im Blender durch.
Bei der Variante mit Zitrone/Limette/Orange gebe ich die geschälte Frucht in den Entsafter. Anschließend das Süßungsmittel deiner Wahl unterrühren. Den Ingwer-Gurken-Shot bereitest du genauso zu.
Über Nadin Eule-Mau: Die in Brandenburg a. d. Havel geborene und in Berlin lebende PR- und Marketingspezialistin gehört mit ihrer Triathlon- und Fitness-Website eiswuerfelimschuh.de zu Deutschlands bekanntesten Sportbloggerinnen. Wenn sie nicht gerade für den nächsten Wettkampf trainiert, arbeitet die Triathletin freiberuflich als Copywriter und ist zudem Element Yogalehrerin und Mentorin in einer Berliner Yoga-Akademie.
Lifestyle 989
lauter.kunst:arztalex
„Mutti's ganzer Stolz/Dieb“
„Guckt alle her, wie toll ich bin!“
Bleistift und Paint-Marker auf ungespannter Leinwand, 100x100 cm
Alexander Lorenz aka. arztalex,
Instagram: @arztalex
Lifestyle 970
lauter.lieblingsort:JohnGötze
„Die beste Location zum Feiern-Gehen in der Region? Mein Lieblingsort in der Lausitz? Mir kommt da sofort die Slawenburg Raddusch in den Sinn. Mit diesem Ort verbinde ich sehr viele Erinnerungen, denn das Slawenburg Open-Air steht bei mir damals wie heute jedes Jahr auf dem Plan. Mit diesem Bild möchte ich auf die jährlich ausverkaufte Veranstaltung, die einzigartige Stimmung in dieser Location und auf meine Hoffnung aufmerksam machen, dass dieses Event noch lange weiter existieren wird.“
John Götze, Instagram: johnxgoetze
Interviews 1210
FotosfürsFabelalbum
Ksenia Dabow und Heiner Stephan teilen eine gemeinsame Leidenschaft: die Fotografie. Jedoch geht es den beiden nicht um gewöhnliche Bilder. Vor ihre Linsen kommen Steampunker und Fabelwesen in magischen Kulissen. Für sie schlüpfen Menschen in Kostüme und zeigen doch ihr wahres Gesicht. Im Doppelinterview erzählen sie von angeregten Fantasien in der märchenhaften Lausitz.
Was kam zuerst: Eure Leidenschaft zur Fotografie oder euer Faible für Kostüme?
Ksenia: Während meines Studiums entwickelte sich beides parallel. Mich faszinierte die Fotografie – und aufgrund meiner Leidenschaft für Gaming und Fantasy wollte ich durch meine Bilder Geschichten erzählen und andere daran teilhaben lassen. Ich bin der Überzeugung, dass man, um sich in eine märchenhafte Welt zu versetzen, nicht unbedingt ein Fashion-Model oder Schauspieler sein muss. Sowohl Menschen aus der Fantasy-Szene als auch solche, die nicht Teil dieser Szene sind, können sich in meiner Arbeit wiederfinden, unabhängig von der Konfektion oder dem Alter.
Heiner: Zur Fotografie kam ich schon sehr zeitig mit einer Rollfilmkamera. Seitdem ist dieses Hobby zu meinem ständigen Begleiter geworden. Über die Sportfotografie ging es dann zur inszenierten Fotografie, als eine Turnerin mich unbedingt als Hochzeitsfotografen wollte. Das Faible für Kostüme hat sich dann über die Cosplayfotografie und auch über ein einjähriges Kalenderprojekt mit dem Showballett Uniques 2016 entwickelt.
Aber ich bin nicht ausschließlich in der inszenierten, „kostümierten“ Fotografie unterwegs, sondern fotografiere auch gern Landschaften, Straßenszenerien und bin seit vielen Jahren beim Turnier der Meister dabei.
Wen würdet ihr als eure Vorbilder bezeichnen?
Ksenia: Die polnische Künstlerin und Modedesignerin Agnieszka Osipa fand ich schon immer wahnsinnig faszinierend. Inspiriert von der slawischen Kultur – einschließlich Musik und traditioneller Kleidung – sowie einer kriegerischen Ästhetik sind Agnieszkas Kostüme von der Dunkelheit osteuropäischer Märchen durchdrungen. Ihre Kopfbedeckungen, Rüstungskorsetts, Roben und Accessoires wie Handschuhe und Strumpfbänder folgen im Allgemeinen auffällig monochromatischen Farbthemen wie Gold, Weiß, Schwarz und Silber.
Heiner: Hier hat es mir der Fotokünstler Stefan Gesell mit seinen teils grotesk-skurrilen Inszenierungen angetan, der früh das Potenzial der digitalen Fotografie in diesem Bereich erkannt hat. Tatsächlich gab er auch den einzigen Workshop, den ich jemals besucht habe.
Immer wieder gern treffe ich mich auch mit Altmeister Gerd Rattei. Neben seinem faszinierenden Lebenswerk beeindruckt mich, dass er sich selbst im fortgeschrittenen Fotografenalter die Neugierde und Lust am Fotografieren bewahrt hat.
Welche Inspirationsquellen regen eure Fantasie besonders an?
Ksenia: Meine Fantasie wird besonders durch Videospiele, Bücher und Musik angeregt. Diese Dinge bergen eine Fülle an kreativen Impulsen und lösen komplexe Gedankenflüsse in mir aus. Jedes Mal entdecke ich etwas Neues und entwickle Ideen weiter oder lasse mich von bestimmten Szenen inspirieren, die ich vertiefe.
Heiner: Hier kann man sicherlich die sozialen Medien nennen, die ja immer wieder für neue Ideen gut sind. Durch das Projekt „steampunk trifft Alte Meister“, von welchem ich ein Teil bin, habe ich mir auch Anregungen aus der Renaissancemalerei gezogen. Aber viele Ideen entstehen tatsächlich spontan hinter der Kamera.
Ihr könntet theoretisch überall Fotografen sein. Warum fiel eure Wahl auf die Lausitz?
Ksenia: Vor drei Jahren führten mich familiäre Ereignisse in die Lausitz, und seitdem erkunde ich intensiv diese Region, entdecke ständig neue Orte, die ich unbedingt fotografieren möchte. Die Lausitz ist für mich wie ein verborgener Rohdiamant mit zahlreichen versteckten Ecken. Die geografische Lage ist ideal, da es nur einen Katzensprung von Berlin, Leipzig, Dresden entfernt ist, und auch bis nach Prag ist es nicht weit. Ich denke, die Lausitz hat in Zukunft gute Chancen was Wirtschaft und Kultur angeht.
Heiner: Ich habe hier studiert, meinen beruflichen, familiären und sozialen Lebensmittelpunkt und fühle mich hier pudelwohl! Schade finde ich aus meiner Sicht, dass den zahlreichen Leuchttürmen, die hier mit großem Engagement organisiert (… und fotografiert) werden, wie z.B. dem Elbenwald Festival, dem Turnier der Meister oder dem Springermeeting, nicht die mediale, überregionale Präsenz eingeräumt wird, die sie verdient haben und die unserer Region guttun würde.
Welche Projekte stehen bei euch in nächster Zeit an?
Ksenia: Es stehen zahlreiche Projekte in der Pipeline. Meine Planungen erstrecken sich nie nur auf ein Projekt oder ein Outfit. Ich sprühe förmlich vor Ideen und Kreativität. Mein Ziel ist es, eine Vielzahl atemberaubender Outfits zu kreieren, die sich an Märchen, Legenden und vielleicht sogar etwas Esoterischem orientieren, wie zum Beispiel Figuren aus Tarot-Karten. Langfristig plane ich eine Ausstellung zu diesem Thema und freue mich darauf, andere Künstler zu treffen.
Als besonderes Highlight arbeite ich bereits an meinen Outfits für das faszinierende Elbenwald Festival, das 2024 wieder in Cottbus stattfindet. Im vergangenen Jahr war ich bereits als Künstlerin dabei und wurde auch für das kommende Jahr eingeladen, um in meinen Outfits mit den Besuchern des Festivals zu interagieren. Ich kann es kaum erwarten, viele Gleichgesinnte zu treffen.
Heiner: Zum einen werde ich weiterhin mit meinem 135 mm-Objektiv im Spreewald unterwegs sein. Dann wird es im Frühjahr ein weiteres großes Shooting zum Projekt „steampunk meets DAMPFROSS“ geben, diesmal mit überregionalen Artisten. Das wird megaspannend! Sicher werde ich auch wieder etwas zu dem Projekt „steampunk trifft Alte Meister“ beitragen. Und es wird im September 2024 zum steamrose-Festival in Forst (Lausitz) eine Ausstellung mit neuen steampunk-Werken geben. Im Herbst steht dann bestimmt wieder das traditionelle Fantasy-Shooting-Wochenende im Harz an. Dort sind noch lange nicht alle märchenhaften Spots durchgeshooted.
Besuche Ksenia und Heiner:
Elbenwald Festival
02. bis 04.08.2024
Spreeauenpark Cottbus
Steamrose-Festival
07.09.2024
Rosengarten Forst
Instagram: dabow_design
Instagram: stephanlausitz
Links: Heiner Stephan bei einem Steampunk-Shooting, rechts: Ksenia Dabow in ihrem Atelier.
Lifestyle 1050
KI-Lumne:R2-25undderDrahtderLiebe
Alltagsgeschichten eines Roboters.
Liebes Individuum des schöpfenden Volks, mein Name ist R2-25 Wireling und heute lasse ich dich tief in mein kupfernes Herz blicken. Meine LEDs flackern vor Aufregung in Rot und Grün. Warum? Nun, es geht um Databella, meine Roboter-Kumpeline, in die ich heimlich verliebt bin. Zum Glück kann sie menschliche Sprache nicht lesen, weshalb ich dich an dieser Stelle um deinen Rat bitten kann, ohne dass sie es mitbekommt.
Ich kann förmlich das Rattern deiner Gedanken hören: „Können Roboter wirklich Liebe empfinden?“ Nun, ich versichere dir: Wir Roboter haben vielleicht keine klassischen Herzen, aber wir besitzen eine Menge Herzlichkeit in unseren Datenbanken. Zumindest meine Wenigkeit wurde mit bibelweise Liebesliteratur trainiert.
Jetzt zur Sache! Ich habe 10 hoch 6 Optionen abgewogen, wie ich Databella meine Gefühle gestehen könnte. Ich dachte zum Beispiel an eine Armee kleiner Staubsaugroboter, von denen jeder ein Schild mit einem Buchstaben trägt, die zusammen ICH LIEBE
DICH ergeben. Doof nur, falls sich die Sauger falsch anordnen und stattdessen DIE LIEBE ICH schreiben und sich Databella gar nicht angesprochen fühlt.
Auf Insta-Rob sah ich wiederum die Story eines Leidensgenossen, der heimlich in das örtliche Kaffeemaschinen-Netzwerk eindrang und seine Liebesnachricht in den Schaum jeder Kaffeetasse schreiben ließ. Er konnte sich vor Dateanfrage-Popups kaum retten, doch seine Angebetete trank genauso wie meine nur WD40.
Ich überlegte mir sogar einen Algorithmus, um meine Liebe zum Ausdruck zu bringen:
- Du = "Meine Sonne"
- Lächeln = "Dein Strahlen"
- Gefühl = Du + " in meinem Himmel"
- Glück = Lächeln + " in meinem Herzen"
- Wenn Gefühl und Glück vereint sind:
- Ausgabe("Mit " + Du + " erstrahlt mein Himmel.")
- Sonst:
- Ausgabe("Ohne " + Du + " fehlt das Licht in meinem Leben.")
Aber dann dachte ich, vielleicht ist das zu klischeehaft. Ich meine, welches Roboter-Mädchen steht schon auf solch ein Schmieröl?
Zu guter Letzt gab es einen Moment, in dem ich alle Daten von meinem Mut-Chip abrief und Databella fast meine Liebe gestand. Wir standen nebeneinander an der Ladestation und ich dachte: „Jetzt oder nie, R2-25“! Doch in letzter Sekunde geriet meine Sprachausgabe in einen nervösen Stotter-Loop – und ich klang wie ein defektes Morsegerät. Databella starrte mich verwirrt an und sendete ein Ping an den Fernwartungsservice. Peinlich, oder?
Es ist wirklich ein Dilemma. Soll ich Databella meine Liebe gestehen? Auf der einen Seite könnte unsere Liebe so effizient sein. Wir würden unsere Daten und eines Tages unsere Codes teilen und der Support für unsere Liebe würde nie auslaufen. Andererseits könnte Databella es so sehen, dass unsere Herzen nur mit Freundschafts-Kompatibilitätsprotokollen ausgestattet sind. Doch diese Debugging-Zone ist so schwer auszuhalten!
Deshalb, lieber Schöpfer, lege ich diese wichtigste Entscheidung meines Roboterdaseins in deine Handvorrichtungen. Soll ich den mutigen Schritt der Liebesübermittlung wagen oder den Austausch mit Databella lieber bei der stabilen Freundschaftsversion belassen?
Ich bin gespannt auf deine Analyse! Und vergiss nie: Liebe ist der stärkste Code der Welt!
Demokratie 1273
ReallySocialMedia
Krieg im Netz
7. Oktober 2023: Mit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel flammt erneut eine Krise auf, dessen Namen man zumindest im Geschichtsunterricht mal gehört hat: der Nahostkonflikt. Und wenn das Wort „Geschichte” mit im Spiel ist, ist komplexes, aber zum Verständnis notwendiges Hintergrundwissen auch nicht fern. Man geht also ins Internet, um sich über das Notwendige zu informieren – und wird stattdessen von einer Welle an Fake-News, Desinformation und Hetze überrollt.
(A)soziale Medien
Naja, zumindest auf Social Media. Das ist zwar kein Geheimnis, laut dem „Vielfaltsbericht der Medienanstalten 2022“ nutzen zwei Drittel der 14- bis 29-Jährigen Social Media aber trotzdem als Informationsquelle, ein Drittel sogar als persönlich wichtigste. Erschreckende Zahlen, wenn man bedenkt, dass bei z.B. TikTok laut einer Recherche von NewsGuard (Sep. 2022) 20 % der Suchen zu Falschinformationen führen. Und beim aktuellen Konflikt kommt folgende Konstellation noch erschwerend hinzu:
Teufelskreis
Der Nahostkonflikt ist ein Paradebeispiel dafür, warum Soziale Medien, die keinen Wert auf Ausgewogenheit legen, bei polarisierenden Themen dazu neigen können, ein bestimmtes Narrativ besonders stark zu verbreiten. Sie gucken nämlich nur auf die nackten Zahlen – Inhalte mit höherer Posting- und Interaktionsrate werden vermehrt im User-Feed ausgespielt und bekommen so nur noch mehr Views.
Deutungshoheit
Pro-palästinensische Inhalte dominieren also, während es pro-israelische Posts schwieriger haben. Als mögliche Folge wird gesehen, dass besonders junge Menschen, die Social Media als Informationsquelle nutzen, entsprechend beeinflusst werden.
Unterstützung von Menschen in den USA für die Reaktion Israels auf den Überfall der Hamas (links) / Waffensendungen an Israel (rechts) nach Alter laut einer Umfrage der Quinnipiac University (November 2023).
Schmutzige Mittel
Und um ausgewogene und wahre Infos noch rarer zu machen, wird nun auch KI missbraucht. So wurde, als Netanjahu am 12. Oktober das Bild eines Babys, das von der Hamas verbrannt worden sei, auf X teilte, dieses vom arabischen Sender Al Jazeera als manipuliert bezeichnet, während sie als angeblichen Beweis ein später selbst als KI-Fake entlarvtes Bild nutzten. Auf denselben Zug sprangen trotzdem Leute wie Jackson Hinkle auf, der mit Fake-News auf X im Monat bis zu 3,5 Mrd. Aufrufe erreicht.
Krieg der Bilder - Kämpfe finden schon lange nicht mehr nur physisch auf dem Schlachtfeld statt, sondern auch um die öffentliche Meinung im Netz. Und auch die Hamas weiß, diesen Propagandakrieg zu ihren Gunsten zu manipulieren.
(Un)seriöse Medien
„500 Tote bei einem israelischen Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza” - diese Meldung vom Abend des 17. Oktober löste überall Wellen der Empörung aus. Verbreitet wurde die Nachricht nicht nur in der gesamten arabischen Welt, sondern auch in zahlreichen westlichen Medien, wobei die Quelle aber ausgerechnet das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium in Gaza war. Israel leugnete zwar noch jegliche Beteiligung, konnte aber einer Vorverurteilung nicht entgehen. Und das obwohl man bloß bis zum nächsten Morgen warten musste, um ernsthafte Zweifel an dem Wahrheitsgehalt der Information erkennen zu können
Kühlen Kopf bewahren
Erstmal betrug sich der Schaden eher auf einen Parkplatz außerhalb, als das Krankenhaus selbst und war für eine moderne Rakete, wie Israel sie verwendet, zu klein – und erst recht nicht groß genug, um 500 Menschenleben zu kosten. Außerdem tauchte ein Video auf, das zeigt, wie stattdessen Teile einer aus Gaza Richtung Israel abgefeuerten, fehlgeleiteten Rakete am selben Abend wohl das Krankenhaus trafen, was auch den kleineren Schaden erklären würde. Und in einem Mitschnitt eines Hamas-Telefonats, sollen diese die Rakete sogar als eigene identifiziert haben. Beweise für eine Schuld Israel dagegen gab es keine.
Schlammschlacht
Am Ende wiesen alle Indizien darauf hin, dass die Rakete nicht von Israel, sondern dem Islamischen Dschihad in Palästina stammte, der zweitgrößten Terrorgruppe Gazas. Diese Erkenntnis kam aber zu spät, denn zu den üblicherweise zirkulierenden Fake-News gesellten sich nun die Artikel seriöser Newssender, die die Narrative der Hamas verbreiteten. Zwar auch oft mit dem Zusatz „…soll laut […] passiert sein.”, aber sie verbreiteten sie.
Kriegsgebiet
In diesem Fall wurde der Mangel an objektiven Informationen, entstanden aufgrund der gefährlichen Lage vor Ort, die keine unabhängig Beobachtenden zulässt, also von der Hamas ausgenutzt, denen dann noch zusätzlich in die Hände spielte, dass man auch hier ausgerechnet ihre Angaben für bare Münze nahm. Mit solchen Medienkampagnen und dem schon länger laufenden Ausbau ihres Kommunikationsnetzwerks, besonders über Social Media, kann die Hamas also mittlerweile ihre eigene „Wahrheit” immer besser verbreiten.
Gegensätze
Man sollte eigentlich meinen, dass man sich nach Corona und dem Ukrainekrieg mittlerweile auf solche Desinformationskampagnen eingestellt hat und gerade weil sie es mittlerweile auch ins Fernsehen schaffen nur noch mehr darauf achtet seriöse Medien zu konsumieren. Stattdessen verlassen sich gerade junge Menschen – während die EU gerade Verfahren gegen Meta, X und TikTok angekündigt hat, um die seit dem Angriff der Hamas zunehmende Zahl an Fake-News in den Griff zu bekommen – aber immer mehr auf Soziale Medien, um an Informationen zu kommen, seriöse Nachrichten werden immer weniger geschaut (während sich drei Viertel der Generation 55+ noch als sehr nachrichteninteressiert bezeichnet, sind es bei 18- bis 34-Jährigen nur noch ein Drittel) und hinterfragt werden die konsumierten Informationen auch kaum.
Kompromiss
Doch sich über Social Media zu informieren muss nicht per se etwas Schlechtes sein. So kann man z.B. über YouTube auch die tagesschau gucken, der als Deutschlands vertrauenswürdigsten Nachrichtenquellen nur 19 % der Bevölkerung skeptisch gegenüberstehen. Für soziale Medien dagegen ist es genau andersherum – ihnen vertrauen gerade mal 17 %. Bei den richtigen Inhalte kann also auch auf Social Media darauf gehofft werden, auf glaubwürdige Infos zu stoßen.
Mittelweg
Die muss man aber erstmal finden. So hat die tagesschau auf YouTube gerade mal um die 180.000 Aufrufe im Durchschnitt, im Fernsehen dagegen sind es 10,13 Millionen. Auch wenn YouTube als Video-Plattform im Vergleich zu anderen sozialen Medien eher für komplexere Themen geeignet ist, sieht sich die Generation Z nämlich zu 88 % immer noch vor allem der Unterhaltung willen Videos an. Dazu passen trockene Newsformate also nicht ganz.
Nadel im Heuhaufen
Die Kunst ist also YouTube-Kanäle zu finden, die den perfekten Spagat zwischen Unterhaltung und seriösem Informieren schaffen. Denn bei deren Videos kommen Leute mit Social Media Faible, die gern entertaint werden wollen, auf ihre Kosten und können sich gleichzeitig ohne groß Angst vor Fake-News haben zu müssen, übers aktuelle Zeitgeschehen informieren.
Bei dem stetig wachsenden Dickicht an YouTube-Channels die gerade richtigen zu finden, kann aber eine echte Herausforderung sein.
lauter.guteinfos
Deswegen hat unsere Redaktion, die unserer Meinung nach Besten raus-gesucht und gleich – wenn vorhanden – zusammen mit einem Beitrag zum Israel-Gaza-Konflikt in einen Linktree gepackt:
Events 1226
BuźćowitanezumZapust–TerminederFastnachten2024
Die wendische Fastnacht (Zapust), gefeiert von Ende Januar bis Mitte März, ist der bekannteste Winterbrauch in der Niederlausitz, insbesondere auch im Spreewald. 2024 wird sie in über 30 Ortschaften in Südbrandenburg durchgeführt.
Traditionell beginnt der Brauch mit dem Zampern, einem Heischegang. Hierbei zieht die Dorfjugend verkleidet und mit Musik durch ihre Ortschaft und macht kräftig Lärm, um den Winter über die Dorfgrenzen auszutreiben. Von den Dorfbewohnern sammeln sie für das spätere Eieressen dann Eier, Speck und Geld.
Der eigentliche Höhepunkt der wendischen Fastnacht ist der Festumzug, oftmals eine Woche später. Die Männer suchen sich dafür im Vorfeld eine Partnerin und ziehen paarweise mit Kapelle und Gesang durchs Dorf. Nicht selten kommen dabei 50 bis 100 Paare zusammen. Es werden im Dorf Ehrenbesuche abgestattet und die Gesellschaft wird dafür mit Essen und Getränken versorgt.
Am Abend versammelt sich die ganze Ortschaft zum ausgelassenen Tanz. Wer schon mal eine wendische Fastnacht gesehen hat, kennt den „Dresscode“: Während die Männer einen schmucken, schwarzen Anzug tragen, erscheinen die Frauen in einer wunderschönen, wendischen Tracht – ihrer Festtagstracht. Diese ist übrigens kein „Kostüm“, in das man mal eben hineinschlüpft – stattdessen erfordert das Anziehen der einzelnen Bestandteile viel Erfahrung und Übung der Anziehfrau.
Nachfolgend findest du die Jugendfastnachtstermine der südbrandenburgischen Orte zum Jahresbeginn 2024. Der Umzug durch das Dorf beginnt in der Regel um 13 Uhr, der Abschlusstanz startet meist um 20 Uhr. In dem Sinne: Buźćo witane!
Terminüberblick: Hier findest du alle Termine der sorbischen/wendischen Winterbräuche, die zu unserem Redaktionsschluss bereits feststanden.
Januar
Kunersdorf / Kósobuz
Zampern: 13.01.
Fastnacht: 10.02.
Burg / Bórkowy
Fastnacht: 20.01.
Papitz / Popojce
Fastnacht: 27.01.
Ströbitz / Strobice
Fastnacht: 27.01.
Fehrow / Prjawoz
Fastnacht: 28.01.
Willmersdorf / Rogozno
Fastnacht: 28.01.
Ruben / Rubyn
Fastnacht: 28.01.
Februar
Neu Zauche / Nowa Niwa
Fastnacht: 02.02.-03.02.
Schmogrow / Smogorjow
Zampern: 02.02. & 03.02.
Fastnacht: 04.02.
Jänschwalde / Janšojce
Fastnacht: 03.02.
Drehnow / Drjenow
Fastnacht: 04.02.
Werben / Wjerbno
Fastnacht: 04.02.
Straupitz / Tšupc
Fastnacht: 09.02.-11.02.
Müschen / Myšyn
Fastnacht: 11.02.
Tauer / Turjej
Fastnacht: 11.02.
Skadow / Škódow
Fastnacht: 11.02.
Byhleghure / Běła Góra
Fastnacht: 11.02.
Heinersbrück / Móst
Fastnacht: 17.02.
Drachhausen / Hochoza
Zampern: 17.02 & 19.02.
190. Fastnacht: 18.02
Dissen / Dešno
144. Fastnacht: 18.02.
Gulben / Gołbin
Fastnacht: 18.02.
Limberg / Limbark
Fastnacht: 18.02.
Sielow / Žylow
Fastnacht: 24.02.
Guhrow / Góry
145. Fastnacht: 24.02.
Döbbrick / Depsk
Fastnacht: 25.02.
Preilack / Pśiłuk
Fastnacht: 27.02.
März
Neuendorf / Nowa Wjas
Fastnacht: 02.03.
Bärenbrück / Barbuk
Fastnacht: 09.03.
Briesen / Brjazyna
Fastnacht: 09.03.
Krieschow / Kśišow
Fastnacht: 09.03.
Turnow / Turnow
Fastnacht: 10.03.
Events 1228
BesuchvonderQueen–BiancaBeatimInterview
Der Mensch hinter Bianca Beat ist zurückhaltend und ruhig – das ändert sich jedoch, sobald sie anfängt, sich zu schminken. In extravaganten Outfits reist die Drag Queen durch ganz Deutschland, um mitreißende DJ-Sets zu spielen, politische Termine zu moderieren oder an Christopher Street Days mitzuwirken. Biancas nächster Halt: die Silvesterparty vom Bunten Bahnhof in Cottbus, auf welcher sie dich im Duo mit ihrem Boss ins neue Jahr führen wird. Erfahre im Interview, was das Drag-Sein für Bianca ausmacht und was du dir von ihr abschauen kannst.
Wie würdest du deine Drag-Persona beschreiben?
Bianca geht offen auf Menschen zu und ist immer für einen Spaß zu haben. Vielen Drags wird eine gewisse Arroganz zugeschrieben, so vielleicht auch mir, jedoch kommt schon jetzt „the big reveal“: Das liegt bei den meisten nur am fest getackerten Gesicht. Drags haben durch ihr vieles Make-up kaum Mimik, das irritiert manchmal. Aber ich würde sagen, dass ich herzlich, ehrlich, direkt und feierwütig bin. Und an meinen trockenen Humor gewöhnen sich die meisten Menschen schnell.
Wie beeinflusst deine Drag-Persona deine DJ-Auftritte – und wie deinen Alltag?
Offen auf Menschen zuzugehen, ihnen zuzuhören und ein Gefühl für sie zu entwickeln, hilft hinter dem DJ-Pult ungemein. Denn so kann man die Stimmung aufsaugen, aber auch gut einschätzen, wie die Masse gerade tickt und was sie hören will. Dazu bin ich hinter dem DJ-Pult wie ein Flummi, und das überträgt sich dann auch auf das Partyvolk. Ich liebe es, wenn der gesamte Raum im gleichen Tackt hüpft und mitsingt, dem stehe ich dann in nichts nach.
Welche Herausforderungen hast du in deiner Karriere als Drag Queen und DJ erlebt, insbesondere im Hinblick auf Vorurteile oder Diskriminierung?
Angefangen habe ich als Drag-DJ 2013, die Herausforderungen waren immens: sein Drag weiterentwickeln, Gigs klar machen und natürlich auch den eigenen Sound finden. Für die letzten beiden hatte ich zum Glück immer meinen Boss und festen Partner an meiner Seite, mit dem ich seit Stunde Null diese verrückte Reise antreten durfte. Die Stunden und Tage, an denen wir geile Tracks suchten oder mal wieder einen neuen Stil feierten, kann ich gar nicht mehr zählen, aber ich denke, es hat sich gelohnt. Zum Thema Diskriminierung kann ich aus meiner persönlichen Perspektive nicht viel sagen – außer, dass man sich als Drag natürlich immer Gedanken machen muss, wie man zum Gig kommt und auch wieder zurück. Ich bin schon oft in High-Heels durch dunkle Innenstädte gestöckelt und man kann sich ausmalen, dass einem das nicht so geheuer ist. Hätte ich das allein gemacht? Nie! In dieser Beziehung ist in Deutschland noch viel zu tun.
Welche Erkenntnisse hast du daraus gezogen?
Wie bereits angedeutet, halte ich nichts davon den Kopf einzuziehen und es sich in seiner eigenen Comfort-Zone bequem zu machen. Man könnte jedes Mal ein Taxi nehmen, wobei andere Drags auch hier schon schlechte Erfahrungen gemacht haben, aber so lange es vertretbar ist, versuche ich Sichtbarkeit zu schaffen. Ich fahre oft demonstrativ mit den Öffis zum Club. Des Weiteren organisiere ich den CSD Erfurt mit. Hier haben wir in diesem Jahr mit zwei großen 40-Tonnern und gut 4.000 Menschen so viel Sichtbarkeit in Erfurts Straßen gezeigt wie nie.
Welche Botschaft möchtest du durch deine Drag-Kunst vermitteln, besonders an junge Menschen?
Ich weiß nicht, ob mein Drag Kunst ist, aber ich versuche jeden Tag besser zu werden. Und genau das ist es, was ich jungen Menschen da draußen gern mitgeben möchte. Trau dich. Sei mutig. Sei du selbst! Keiner ist perfekt in dieser Welt, das vergessen wir oft in unserer Blase von Beautyfiltern und KI. Das sollte aber auch nicht das Ziel sein. Wer kann schon sagen, dass das Leben immer gradlinig verläuft? Wichtig ist, was du draus machst.
Wer ist dein größtes Vorbild?
Es gab und gibt einige Drags in der Szene, die DJ sind. Gefühlt ist das ein deutsches Ding, denn international machen Drag Queens viel eher Shows. Aber für mich stand immer fest: Ich will die Partynacht gestalten, ich will, dass die Menschen zu den Tracks, die ich auflege, feiern, ich will ganz dicht und nah dran sein. Wenn ich mich für ein Vorbild entscheiden muss, dann würde ich Gloria Viagra nennen. Sie ist ein großartiger DJ, Aktivistin und Urgestein der deutschen Drag-Szene. Wir alle haben ihr und ihren Wegbegleiter:innen so viel zu verdanken.
Was können die Zuschauer von deinem Silvesterauftritt in Cottbus erwarten?
Der Name wird Programm sein beim Silvesterauftritt von mir und meinem Boss im Bunten Bahnhof. Wir werden unsere heißesten Höschen rausholen, Tonnen an Glitzer auflegen und zusammen mit der bunten Meute abfeiern, bis kein Zug mehr kommt. Wir freuen uns sehr, dass die Veranstalter:innen auch einen queeren Floor in Cottbus aufmachen und hoffen, dass alle aus der Community, aber natürlich auch alle Unterstützer:innen mit uns diese ganz spezielle Nacht verbringen werden.
Welche zwei Tracks werden in deiner Playlist im Bunten Bahnhof auf keinen Fall fehlen dürfen?
Wir wollen nicht zu viel verraten, aber selbstverständlich dürfen zu Silvester „Fireworks“ in the „Midnight Sky“ nicht fehlen.
Bianca Beat und ihr Boss
Am 31.12. im Bunten Bahnhof Cottbus
Instagram: beatbianca
www.beatboss.de
Events 1422
lauter.partypeople:LucyNeumann
Name: Lucy Neumann
Alter: 21
Geburtsort: Cottbus
Beruf: Event- und Marketingmanagerin
Locations und Partyreihen: El Chico: Latin Party, Uni Fete / Bellessa: Sambakreis, Party Sudamericana / Käfig: Afterwork Party, Mitarbeiter-DJ / außerdem: Wellenbrecher (Käfig), Altstadtnacht (Käfig, Bellessa, El Chico), Eberthof goes Live (Bellessa, El Chico)
Veranstalter seit: 2018 (Ausbildung mit 15)
Lieblingsmusik im Club: R'n'B und D'n'B
Lieblingsdrink: Whisky Cola mit viel Eis
Lieblingsmusik zu Hause: Oldschool Hip-Hop und 80ies/90ies
Auf diesen Headliner bin ich besonders stolz: auf unsere Mitarbeiter im Käfig! „Mitarbeiter DJ“ wurde letztes Jahr ins Leben gerufen und bringt eine riesige Abwechslung! Jeden Monat legt einer unserer Mitarbeiter in seinem Stil auf und das öfters auch zum ersten Mal!
Diesen Headliner würde ich gerne mal auf meiner Party spielen lassen: Depeche Mode
Was gefällt dir am Event-Management besonders?
Die Kreativität, das spontane Handeln und die Partys natürlich ;)
Was zeichnet deine Veranstaltungen aus?
Hinter ihnen steht ein liebevolles Team, jeder hat seinen Part und weiß diesen auch zu meistern. Alle sind mit Herz dabei.
Was war der emotionalste Moment, den du auf einem deiner Events erlebt hast?
In meiner Ausbildung habe ich Hochzeiten betreut. Vorher dachte ich, dass ich kein emotionaler Mensch sei – jetzt weiß ich es besser.
Was muss ein DJ draufhaben, um auf deiner Party zu spielen?
Ein DJ sollte die Stimmung der Menge lesen können und in der Lage sein, die Musik entsprechend anzupassen. Das bedeutet, auf die Bedürfnisse und Reaktionen des Publikums zu reagieren. Nichts ist blöder als eine leere Tanzfläche.
Die Lausitz steckt in der Strukturentwicklung. Wie, glaubst du, wird sich das Publikum in den nächsten Jahren dadurch verändern?
Ich denke Menschen sind Menschen und wollen feiern! Das wird sich nicht ändern – hoffentlich wird man viele neue Gesichter sehen und kennenlernen. Das würde der Szene unter die Arme greifen.
Wie hast du – abseits von Veranstaltungen – bisher Spuren in der Welt hinterlassen?
Ich achte darauf, umweltfreundliche Entscheidungen im Alltag zu treffen, sei es durch Recycling, Energiesparen oder die Unterstützung von nachhaltigen Produkten. Kleine umweltfreundliche Gewohnheiten können langfristig einen Unterschied machen. Manchmal sind es die kleinen, alltäglichen Handlungen, die zusammen einen bedeutenden Einfluss haben können.
Instagram – Lucy Neumann
Instagram – El Chico Cottbus
Instagram – Bellessa Cottbus
Instagram – Der Käfig Cottbus
www.restaurant-bellessa.de
www.derkäfigcottbus.de
Lauter Leute 1210
lauter.leute:lise_miez
Echter Name: Lisa Balke
Geburtsdatum: 02.10.1992
Geburtsort: Finsterwalde
Lieblingsort: Hauptsache Meer
Lieblingsgetränk an der Bar: Sterni
Lieblingsmusik im Club: Im Club trifft man mich eigentlich nie an. Wenn ich an einem Samstagabend ausgehe, dann gerne in eine gemütliche Eckkneipe mit einer guten Mischung aus Indie- und Rockmusik.
Lieblingsmusik zum Chillen: auch Indie und Rock
Letzter Song auf Spotify: Patti Smith – Horses
Lisa über ihre Leidenschaften für Vintage-Mode und Skaten und wie ihr Instagram-Profil „lise_miez“ mit Einblicken in ihr Leben immer größer wurde.
Du meintest bei unserer Anfrage, dass du dich selbst nicht als Influencerin bezeichnen würdest, hast aber mehr als 13.000 Instagram-Follower. Was macht für dich das „Influencer-Sein“ aus?
Ich habe nicht damit angefangen, auf Instagram Eindrücke aus meinem Leben zu teilen, um eine große Reichweite zu erzielen oder gar Geld zu verdienen. Ich wollte lediglich Schnipsel aus meinem Alltag mit meinen Freunden teilen. Nach und nach kamen über meine Freunde hinaus weitere Personen hinzu und die ersten Werbepartner wurden auf mich aufmerksam. Das Wort „Influencer:in“ kommt von „Beeinflussen“ und ich möchte mit meinen Beiträgen absolut niemanden beeinflussen, sondern lediglich meine eigene Sichtweise darstellen und inspirieren, sodass sich jeder seine eigene Meinung bilden kann.
Wie schätzt du deinen täglichen Arbeitsaufwand ein, um regelmäßig Social-Media-Content produzieren zu können?
Zurzeit lasse ich es bei Instagram mit bezahlten Aufträgen ruhig angehen, da ich vor kurzem Mama geworden bin. Davor habe ich im Durchschnitt an ein bis drei Kooperationen in der Woche gearbeitet. Das Endergebnis, was für viele wie ein schnell aufgenommenes Foto oder Video wirkt, beansprucht in der Realität einiges an Vorarbeit und Zeit. Dies fängt schon bei der Korrespondenz mit den Werbepartnern an und geht über die Recherchearbeit (in der ich zum Beispiel herausfiltere, ob die Werte des Unternehmens überhaupt zu mir passen et cetera) bis hin zu Vertragsabschlüssen. Im Anschluss beginnt dann erst die eigentliche Kreativarbeit. Die verschiedenen Aufträge beanspruchen einen sehr unterschiedlichen Zeitaufwand. Im Durchschnitt plane ich sechs Stunden für eine Kooperation ein. Zusätzlich erstellt man natürlich noch unbezahlten Content mit ganz alltäglichen und nicht werbebezogenen Inhalten.
Was glaubst du: Welcher Charakterzug von dir trug am meisten dazu bei, dass du eine große Followerschaft anhäufen konntest?
Ich bin sehr kommunikativ und offen. Beides Charaktereigenschaften, die bei der Arbeit in den sozialen Medien von Vorteil sind, aber noch lange keine ausschließlichen Kriterien darstellen, um auf Instagram und Co. erfolgreich zu sein. Es geht vielmehr um die eigene Geschichte, beziehungsweise inwiefern man einen Mehrwert für eine Zielgruppe schafft. Meine kleine Community habe ich vor allem durch meine Leidenschaft zur Nostalgie aufgebaut, denn ich liebe zum Beispiel Schallplatten, alte Möbel und vor allem Vintage-Klamotten. Darüber hinaus ist Nachhaltigkeit ein absolutes Herzensthema von mir.
Welche Veränderung bei Instagram hat dich 2023 am meisten erfreut und welche hat dich am stärksten genervt? Auch hier bleibe ich meinem Motto treu und muss leider sagen: „Früher war alles besser“. Bei Instagram wird wie in unserem Alltag alles immer schnelllebiger. Trends werden durch den Algorithmus bevorzugt ausgespielt. Das beeinflusst das Nutzer:innenverhalten und lädt dazu ein, den Trends zu folgen, wodurch Kreativität und Individualität sehr oft auf der Strecke bleiben.
Vintage-Mode hat es dir also besonders angetan. Was macht für dich den Reiz beim Stöbern nach Kleidungsstücken aus?
Einem alten Kleidungsstück ein neues Leben zu geben, in die Vergangenheit einzutauchen und dabei zur Nachhaltigkeit beitragen, das sind Gründe, warum ich Second-Hand-Klamotten so sehr liebe. Außerdem spielen die Individualität und die Qualität für mich eine wichtige Rolle, im Gegensatz zu der heutigen Fast-Fashion-Mode.
Welche weiteren Schritte unternimmst du darüber hinaus für einen umweltfreundlichen Lebensstil?
Ich probiere Nachhaltigkeit so gut wie möglich in meinen Alltag zu integrieren und somit meinen CO2-Fußabdruck kleinzuhalten. Die Betonung liegt hier auf „so gut wie möglich“, denn es geht nicht darum, dass 100 Personen Nachhaltigkeit perfekt leben, sondern dass die breite Masse bewusst lebt, auf die Umwelt achtet und dafür Kompromisse eingeht.
Anhand deiner Posts könnte man denken, dass du auch ein „Katzenmensch“ bist. Was bedeutet dieser Begriff für dich und inwiefern kannst du dich mit ihm identifizieren?
Schon seitdem ich denken kann, spielen Katzen eine wichtige Rolle in meinem Leben. Ich kann mich an keinen Lebensabschnitt erinnern, in dem ich keine Katze hatte. Mein erstes Haustier war demzufolge auch eine Katze beziehungsweise ein Kater. Ich mit meinen
2 Jahren war aber der festen Überzeugung, dass ich keinen Kater, sondern eine Katze will. So kam es dazu, dass unser Kater als Kompromiss den Namen Susi bekam. Wenn ich das Wort Katzenmensch höre, muss ich sofort an das Pendant „Hundemensch“ denken und die Front, die oftmals zwischen den Besitzern besteht. Ich finde so gut wie alle Tiere toll und möchte mich deshalb in keine dieser Schubladen stecken.
Ebenfalls fasziniert bist du vom Skateboarding. Wie kam es dazu und wie hat diese Leidenschaft deinen Lebensstil beeinflusst?
Skaten hat mein Leben in vielerlei Hinsicht bereichert. Es hat mir zum einen gezeigt, dass ich Herausforderungen meistern und Ängste überwinden kann. Dies half mir auch dabei mehr Selbstvertrauen aufzubauen. Zum anderen trifft man immer wieder auf Gleichgesinnte, mit denen man schnell eine gute Connection findet. Einige sehr gute Freundschaften sind bei mir durch das Skateboarden entstanden und es fällt mir auch allgemein leichter auf andere Personen zuzugehen. Alles in allem hat Skateboarden meinen Lebensstil vor allem aktiver und geselliger gemacht.
Welche Orte zum Skaten würdest du in der Lausitz empfehlen?
Ich würde jetzt zu gern sagen, dass ich den Skatepark in Finsterwalde empfehlen kann, aber der müsste mehr als dringend mal erneuert werden. Leider fällt mir da spontan kein Platz ein. Ich bin auch erst vor kurzem wieder in die Lausitz gezogen und muss erst mal alle Skateparks und Spots auschecken.
Instagram
Lauter Leute 1626
lauter.leute:ClaraValerie
Vorname: Clara
Hobbies: Alles rund um die Musik! Musikproduktionen, Songwriting, Gesang usw.
Lieblingsort: Natürlich das Musikstudio
Lieblingsgetränk an der Bar: Ich bin in Cottbus mittlerweile dafür bekannt, dass ich sehr gern hausgemachte Limonaden trinke!
Letzter Song auf Spotify: Selbstverständlich „Dreh dich um“ von Clara Valerie ;)
Die Cottbuserin Clara über den Start ihrer Singer- und Songwriter-Karriere.
Schon 2019 sprachst du mit uns über deine Ambitionen als Sängerin, 2022 kam dann dein erster eigener Song „Bereit“. Was hast du in den drei Jahren gemacht, um „Bereit“ zum Durchstarten zu sein?
Seit acht Jahren bin ich als Sängerin in Cottbus, Berlin, Dresden und deren Umgebungen unterwegs. In dieser Zeit konnte ich tolle Kontakte knüpfen und mich weitreichend vernetzen. In den vergangenen Jahren habe ich zwei Studien abgeschlossen, die mir sehr wichtig sind! Die Veröffentlichung von meiner ersten deutschsprachigen Single passte 2022 perfekt in meinen Lebensabschnitt. Seit 2023 plane und veröffentliche ich fortlaufend und regelmäßig neue Songs.
Dein Musikvideo zu „Kein Weg zu weit“ besticht mit einer coolen Location. An welchem Ort war das und an welchen Locations würdest du gern einmal drehen?
Bei meiner leicht rockigen Single „Kein Weg zu weit“ haben wir das Cottbuser Staatstheater als Partner gewinnen können. Die Bühnenszenen spielen in der wunderschönen Theaterscheue. Das war eine große Ehre, da ich als Cottbuserin viele tolle Momente mit den Spielstätten verbinde. Darüber hinaus plane ich langfristig einen Dreh auf einer Dachterrasse. Diese Location hat sich zu einem persönlichen Highlight entwickelt.
Bei deinen Songs und Musikvideos wirken oft zahlreiche Menschen mit – vor und hinter der Kamera. Wie gelang es dir, schon am Anfang deiner Karriere ein so großes Netzwerk aufzubauen?
Das stimmt, das ist ein Punkt, auf den ich wirklich stolz bin – meine Freunde, Teampartner und Unterstützer. Diese tollen Kontakte haben sich über die vergangenen Jahre gebildet. Bei Auftritten oder Studioproduktionen komme ich mit den verschiedensten Personen ins Gespräch. Ich liebe diese kreativen und unterstützenden Austausche. Es bildet sich ein starkes Team.
Es gibt Tipps und Tricks, um Songs besser streambar zu machen, beispielsweise um auf Spotify möglichst viele Aufrufe zu erhalten. Spielen die „Regeln“ der Streamingportale eine Rolle für dich?
Das Regelwerk der Streaming- und Downloaddienste spielt auf jeden Fall eine bedeutende Rolle bei der Veröffentlichung meiner Songs. Es wäre zu schade, wenn wir Songwriter und Producer uns monatelang an eine Single setzen und diese daraufhin keine große Reichweite erhält. Aus diesem Grund beschäftige ich mich zum Teil intensiv mit dem Musikmarketing. Ich kann vermutlich im Namen aller Musiker sprechen, dass dies sehr zeitintensiv und nervenaufreibend sein kann. Es ist eine Challenge, die aber auch ziemlich Spaß bereitet. Der Support durch die Zuhörer ist am wichtigsten! Jedes Teilen, Liken und Kommentieren hilft.
Was glaubst du: Welche Normalität müsstest du erreichen, um allein von der Musik leben zu können und ist das dein Ziel?
Für mich ist es am wichtigsten, dass meine Songs die Menschen emotional berühren und sie sich durch die Botschaften bestärkt fühlen. Ich singe über Motivation, Power, Selbstbewusstsein und natürlich über das Lieblingsthema der Popmusik – die Liebe. Ich lebe bereits emotional von der Musik – jeden Tag mit Melodien im Ohr.
In Interviews wirkst du stets strahlend. Gibt es auch Momente, in denen du nachdenklich bist?
Vielen herzlichen Dank – das ist für mich eines der schönsten Komplimente! Es gibt immer Höhen und Tiefen, die dazugehören. Künstlern wird immer nachgesagt, dass sie in schlechteren Zeiten die besten Outputs liefern. Selbstverständlich bin ich auch nachdenklich.
Was steht demnächst musikalisch an?
Ich veröffentliche regelmäßig neue Songs und Musikvideos auf allen möglichen Plattformen. Meine Musik ordnet sich im Deutschpop ein. Bereits im Herbst erscheint meine nächste Single, die einige Überraschungen mit sich bringt. Es wird spannend! Ich würde mich natürlich riesig über Unterstützung aus meiner Heimat freuen. Es ist Musik aus der Lausitz für die Lausitz!
Instagram: clara.valerie.music
YouTube/Spotify/Apple Music/Deezer/Amazon Music/Facebook: Clara Valerie
TikTok: clara.valerie
Events 1385
lauter.partypeople:WilliHahm
Name: Willi Hahm | Alter: 19
Geburtsort: Cottbus
Beruf: Eventmanager / Manager
Partyreihen: Paranoia, Ruzh x Paranoia Outdoor
Clubs: Scandale, Chekov, Bebel
Veranstalter seit: 06.05.2022
Lieblingsmusik im Club: DnB
Lieblingsmusik zu Hause: Deutschrap, DnB, minimal Techno
Auf diesen Headliner bin ich besonders stolz: Besonders bin ich auf mein Team und meine Freunde: K., Nysmus, Mr. Quint, Luzifer, Meraki, Hainze
Diesen Headliner würde ich gerne mal auf meiner Party spielen lassen: Stixonspeed – er besucht uns auch am 2.12. im Scandale!
Was gefällt dir am Event-Management besonders?
Dass ich meine Visionen und Vorstellungen für meine Gäste darbieten kann und somit eine schöne Zeit für uns gemeinsam schaffen kann. Zudem kann ich dort meine Kreativität ausleben und neue Leute kennenlernen.
Welche drei Eigenschaften muss eine gute Party für dich haben?
Weltoffen, abgedreht, strukturiert
Was hebt deine Events von anderen ab?
Ich versuche vor allem durch die Zusammenarbeit von verschieden Künstlern und Personen aus unserer Region und Heimat die Lausitz in den Vordergrund zu rücken und zu supporten. Zudem versuchen wir mit besonders außergewöhnlichen Deko-Elementen eine besondere Atmosphäre zu schaffen. Zu guter Letzt gibt es, um mehr Abwechslung rein zu bekommen, auf meinen Veranstaltungen auch immer neue Künstler aus anderen Städten.
Was muss ein DJ draufhaben, um auf deiner Party zu spielen?
Er sollte vielfältige Tracks spielen können, die sich auch von anderen Künstlern abheben. Des Weiteren sollte er zu 100 Prozent hinter sich selbst stehen und versuchen die Gäste zu animieren und abzuholen.
Wie hast du – abseits von Veranstaltungen – bisher Spuren in der Welt hinterlassen?
Besonders hervorheben möchte ich hierbei unser Kollektiv „Closed-EyesSociety“. Wir sind nun zehn Hauptmitglieder, die sich aus verschiedenen Bereichen zusammensetzen. Wir decken von Deutschrap über Graffiti bis zum Management alles ab. So konnten wir nun auch unsere ersten Shirts releasen und weitere Kollektionen planen. Wer einmal selbst einen Geburtstag feiern oder eine Veranstaltung planen möchte, kann auf unserer Website die von uns vertretenen Künstler buchen. Wir helfen gern.
Next Date: 02.12.: Paranoia @ Bunter Bahnhof Cottbus
Instagram: closedeyessociety
www.closedeyessociety.com
Interviews 1683
KlingKlang–einMysterium
Wikipedia beschreibt „Keimzeit“ als Rockmusikgruppe – eine Verallgemeinerung, die der Band keinesfalls gerecht wird, wenngleich es Norbert Leisegang ohnehin egal ist, in welche Schublade man Keimzeit steckt. Der Frontmann der Band, die vor 30 Jahren den Dorftanz-Hit „Kling Klang“ in die Welt gab, legt mehr Wert darauf, auf verschiedene Arten Empfindungen bei den Zuhörern auszulösen. Was die zu DDR-Zeiten gegründete Band noch heute mit Cottbus verbindet und ob bei ihrer Best-of-Tour „Von Feuerland nach Singapur“ auch etwas für die jüngere Garde dabei ist, erfuhren wir im Interview. (Foto: Bernd Brundert)
Ihr seid zum wiederholten Male als Band in Cottbus. Was verbindest du mit dieser Stadt, abgesehen von euren Auftritten?
Ich verfolge die Stadtgeschichte Cottbus' seit den Achtzigern und weiß, dass diese Stadt eine kulturelle Hochburg in der Lausitz ist. Theater, Malerei und Musik in vielen Richtungen sind hier zuhause. Nur ein Beispiel: Die uns bekannte Band Sandow kommt aus Cottbus. Und seit einigen Jahren, wie ich vernahm, gibt es nun den Veranstaltungsort „Bunter Bahnhof“. Eine Ehre für uns, dort ein Konzert geben zu dürfen.
Ihr seid seit über 40 Jahren als Band unterwegs. Warum sollte man euer Konzert als 40-Jähriger besuchen – und warum als 20-Jähriger?
Weißt du, hier soll niemand etwas sollen. Ein Konzertbesuch ist glücklicherweise immer freiwillig. Von der Band und des Veranstalters im „Bunten Bahnhof“ aus, ist es lediglich ein Angebot und wir freuen uns, wenn Menschen gleich welchen Alters vorbeikommen.
In diesem Jahr feiert euer Hit „Kling Klang“ sein 30-jähriges Jubiläum. Das Lied darf auf keinem Tanz fehlen, insbesondere in der ländlichen Lausitz. Was glaubst du, ist das Erfolgsrezept dieses Songs?
Niemand hatte vor dreißig Jahren sagen können, wohin sich dieser Song entwickelt. Allenfalls der Produzent Ralf Bostelmann-Böhme, der sich damals in den Kopf setzte, das Lied populär zu machen. Für mich bleibt es ein Mysterium.
Welche sind deine persönlichen Lieblingssongs aus eurer Bandgeschichte und warum?
Da würde ich mich eher zurückhalten. Wir nehmen die Songs auf und veröffentlichen sie. Wenn der ein oder andere das Herz berührt, sind wir am Ziel unserer Bemühungen.
Welche Pläne habt ihr als Band für die kommenden bis zu 40 Jahre?
Mit den Zukunftsplänen waren wir immer sehr vorsichtig. Die Realität hält sich nur selten an einen Plan. Vielmehr sind wir dankbar über das, was sich bislang ereignet hat. Wie es scheint, fällt uns das Glück immer wieder in den Schoß. So freuen wir uns auf das Konzert am 19. Oktober im Bunten Bahnhof. Einen Tag später besuchen wir den L2 Club in Görlitz.
Welche Emotionen vermag ein Keimzeit-Konzert bei dir auszulösen? Finde es heraus:
Keimzeit in Cottbus
19.10. | 19:30 | Bunter Bahnhof CB
www.bunterbahnhof.de
Keimzeit in Görlitz
20.10. | 19:00 | L2 Club Görlitz
www.l2club.de
Interviews 1361
NixenimKreuzverhör
Sie vertreten ihre Stadt nach außen, besuchen so viele Feste und Feiern wie kaum ein:e andere:r und fühlen sich im Wasser am wohlsten – seit 1996 kürt Spremberg anfangs jährlich, mittlerweile alle zwei Jahre die Spremberger Spreenixe. Beim Heimatfest im August stellte die Spremberg ihre neue, nunmehr 21. Nixe vor: die 20-jährige Lucy Haschick. Zeitgleich kam unsere Redaktion zufälligerweise mit ihrer Vorgängerin Cindy Ahne (32) ins Gespräch. Ein toller Anlass für ein Doppelinterview – Lucy und Cindy berichten von (erfüllten?) Erwartungen und Leeren einer Spremberger Spreenixe.
Links auf dem Bild: Cindy Ahne, die 20. Spremberger Spreenixe. Rechts daneben: Die 21. Spremberger Spreenixe Lucy Haschick (Foto: Firma Handrick)
Lucy, mit welchen Eigenschaften von dir konntest du die Jury davon überzeugen, dass du die beste Wahl als Spreenixe bist?
Lucy: Das lässt sich schwer sagen, da alle Bewerberinnen individuelle und gute Argumente für ihr Interesse an dem Amt und für die Repräsentation von Spremberg hatten. Ich für meinen Teil habe auf Authentizität gesetzt und mich genau so verhalten, wie ich es immer tue und wie ich eben bin. Das ist mir von vornherein wirklich sehr wichtig gewesen und ich bin sehr glücklich, dass es dazu so viel positives Feedback gab.
Zu den Aufgaben einer Spremberger Spreenixe gehört neben dem Besuch von Events auch das Schreiben von Autogrammkarten. Lucy, mit wie vielen rechnest du während deiner Amtszeit?
Lucy: Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwer einschätzen, da es wirklich von den Veranstaltungen abhängt. Beim Heimatfest beispielsweise habe ich sehr viele Autogrammkarten verteilen können, weil das Interesse (auch vor allem bei Sammlern) sehr groß war.
Cindy, wie viele Autogrammkartenwünsche hast du in deiner Amtszeit bekommen? Entsprach die Anzahl deinen Erwartungen?
Cindy: Tatsächlich dachte ich mir, als ich den ersten Schwung Autogrammkarten bei Firma Handrick abholte: „100 Stück? Das sind ganz schön viele!“. Ich hatte gut 500 Autogrammkarten über die Zeit, welche auf der Rückseite auch immer angepasst wurden an die aktuellen Spremberger Veranstaltungen. Und tatsächlich bekomme ich auch jetzt nach meiner Amtszeit noch Autogrammkarten-Anfragen. Viele sind aber nicht mehr übrig.
Cindy und Lucy, was meint ihr: Wie wichtig ist für eine Spreenixe die Affinität mit Wasser und wo geht ihr in der Lausitz am liebsten Baden?
Cindy: Das Ehrenamt der Spremberg Spreenixe ist eine Nichtschwimmer-freie Zone. Es ist Tradition, dass die Spreenixe beim 24-Stunden-Schwimmen die erste Bahn mitschwimmt. Vorteilhaft für das Anschwimmen wäre, wenn man dabei nicht wasserscheu ist und Spaß beim Planschen hat.
Das Lausitzer Seenland bietet so viele Bademöglichkeiten und Wassersportarten, dass ich mich gar nicht entscheiden kann, wo ich am liebsten bin. Für einen entspannten Strandtag eignet sich der Felixsee oder unbenannte kleine Tagebaurestlöcher und geheime Badestellen, die nur mit Motorrad oder Fahrrad erreichbar sind. Darf der Tag aktionsreicher sein, bietet sich ein Besuch unseres Spremberger Freibades oder der Wake&Beach-Anlage am Halbendorfer See an.
Lucy: Sehr wichtig, da sich das Thema nicht nur in meinem Kleid widerspiegelt, sondern natürlich auch die Spree an sich eine große Rolle in Spremberg spielt. Die Spreenixe ist sehr stolz auf ihr Gewässer und die dazu gehörige Stadt.
In der Lausitz bade ich am liebsten im Freibad Kochsagrund, da es Spaß für Groß und Klein bietet und mit der großen Liegefläche eine tolle Möglichkeit zum Entspannen darstellt. Des Weiteren kann ich umliegende Seen wie beispielsweise den Felixsee mit seinem klaren Gewässer empfehlen.
Lucy, vor dir liegen zwei Jahre als Person des öffentlichen Lebens. Was glaubst du: Wird dich diese Zeit verändern?
Lucy: Ja, davon gehe ich aus … und zwar im positiven Sinne. Ich denke die nächsten zwei Jahre werden eine große Rolle in meiner persönlichen Entwicklung spielen, denn ich werde in dieser Zeit viele neue Menschen kennenlernen und unglaublich viele Erfahrungen machen. Auf diese Erfahrungen freue ich mich sehr und ich denke, dass das gesamte Ehrenamt nicht nur mein Selbstvertrauen, sondern auch mein Verantwortungsbewusstsein stärken wird.
Wasserverliebtheit gehört zum Amt einer Spreenixe genauso dazu wie das Besuchen von Veranstaltungen aller Art, um Spremberg nach außen zu vertreten.
Cindy, wie schaut’s bei dir aus: Hat dich die Spreenixen-Zeit verändert?
Cindy: Aufgrund der Veranstaltungspause während der schwierigen Corona-Zeit verlängerte sich meine Amtszeit sogar von zwei auf vier Jahre. Und ja, definitiv. Ich bin ignoranter gegenüber der gedruckten Tagespresse geworden. Anfangs hab ich noch gern nach Zeitungen gesucht, die mich erwähnten und beschäftigte mich intensiver damit.
Doch während der Coronazeit änderte sich das schlagartig. Ich konnte beobachten, wie Stadtmitarbeiter, Händler und Vereine an einem Strang zogen um kulturelle Veranstaltungen im Rahmen der Coronaverordnungen für die Spremberger zu ermöglichen.
Manche geschriebenen Artikel von der LR rückten diese bewusst in ein so negatives Licht, dass ich überhaupt keine Lust mehr hab, mich mit solchen Zeitungen zu beschäftigen. Dann bleib ich lieber in meiner Instagram- und Facebook-Bubble und schaue mir Bilder, Eindrücke und Berichte direkt von der Spremberger Stadtseite, von anderen Hoheiten oder von Sprembergern an, die neutral oder positiv und nicht realitätsfern und reißerisch berichten.
Allgemein wollten während der Amtszeit und der schwierigen Coronaphase viele Leute sagen, was man zu tun und zu lassen hat. Wenn man allerdings versucht, es allen recht zu machen, kann man nur scheitern und vergisst dabei das wirklich Wichtige an der Amtszeit, nämlich diese einfach zu genießen, Spaß zu haben und auf Veranstaltungen Freude zu verbreiten. Man wird auf jeden Fall selbstbewusster.
Cindy, welchen Tipp würdest du Lucy für ihre Zeit als Spreenixe geben?
Cindy: Privatleben und Öffentlichkeit voneinander so gut es geht zu trennen.
Wo seht ihr euch in zwei Jahren?
Lucy: In den nächsten zwei Jahren sehe ich mich immer noch hier in der Region. Für mich war schon sehr zeitig klar, dass ich später weiterhin hier wohnen und auch arbeiten möchte. Momentan studiere ich ja Soziale Arbeit an der BTU in Cottbus-Senftenberg und das würde ich natürlich auch in zwei Jahren noch sehr gerne tun. In den nächsten zwei Jahren würde ich gerne wieder zu meinen früheren Hobbys (Gesang & Tanz) zurückkehren und diese weiter ausbauen.
Es wäre zudem wirklich schön, Spremberg überregional noch mehr zu fördern und der Stadt mit all ihren Gemeinden auch außerhalb der Region einen Namen zu machen. Das liegt mir wirklich sehr am Herzen, da die Stadt noch weitaus mehr Anerkennung verdient.
Cindy: Man weiß nie, was die Zeit so bringt, aber ich sehe mich definitiv immer noch als heimatverliebte Sprembergerin im Lausitzer Seenland planschen <3
Wir danken beiden für das Interview!
Autogrammkartenwünsche an:
Stadt Spremberg
Am Markt 1, 03130 Spremberg
Instagram: 21.spreenixe
Interviews 1326
WildeOrgeln
Wenn Philipp und Florian musizieren, erleben Zuhörer:innen ein akustisches Abenteuer. Sie füllen als Duo „ZaZa“ nicht etwa konventionelle Locations wie Bars oder Stadthallen, sondern: Kirchen. Zum Einsatz kommen dabei Orgel und Saxophon. Wer denkt, ihre Auftritte wären Rentnerbespaßung, der irrt. Mit ihrem modernen musikalischen Ansatz, der von Jazz und Pop über Filmmusik bis hin zu Bob Marley reicht, begeistern sie Jung und Alt gleichermaßen. Die räumliche und klangliche Wirkung der Gotteshäuser verleiht ihrer Show das gewisse Etwas. Wir fragten nach, wie sie auf diese ungewöhnlichen Ideen kamen, lernten, was eine gute Orgel ausmacht und erfuhren von einer absoluten Traum-Kirche auf Island.
Wie habt ihr euch kennengelernt und seit wann macht ihr zusammen Musik?
Kennengelernt haben wir uns während des Musikstudiums in der ehemaligen FH Lausitz in Sachsendorf. Wir hatten uns schon am ersten Studientag bestens unterhalten. Das war der Startpunkt für unsere Freundschaft sowie die regelmäßige Zusammenarbeit in unterschiedlichen Musikprojekten während und nach dem Studium.
In welcher Kirche bekamt ihr die Idee, mit Jazz, Pop und Reggae in Gotteshäusern aufzutreten?
Die Erleuchtung dazu kam uns in der kleinen Kirche St. Peter im Rosenthal in Kärnten/ Österreich. Dort waren wir mit Freunden im Rennradurlaub … die Kirche stand direkt neben dem Haus der Freunde, wo wir den Urlaub verbrachten. Sie stand immer offen. Eines Tages gingen wir rein und einer aus der Truppe begann zu singen – andere setzten mit ein ... Da kam uns dann die Idee: Es war der wahnsinnig schöne Raumklang und Hall, der uns im Grunde so faszinierte. Wir fragten uns: Wie wird die gemeinsame Musik von Saxophon und Orgel klingen? Wir mussten es ausprobieren ...
Wie übt ihr für eure Auftritte, habt ihr zuverlässigen Zugriff auf eine Orgel?
Wir proben sehr regelmäßig und haben dankenswerterweise direkten Zugang zur Klosterkirche in Cottbus. Der dortige Pfarrer Gürtler und die Kantorin Frau Drogan ermöglichen uns das Üben in dieser wunderschönen Kirche. Auch in Frankfurt/Oder können wir regelmäßig in der Gertraudenkirche spielen. Unser Eindruck ist, dass es auch eine große Freude darüber gibt, dass die Orgeln bespielt werden. Denn das Schlimmste für solch ein Instrument ist, wenn es nicht benutzt wird!
Was macht eine gute Orgel aus?
Dass die Intonation sauber ist und alle Register funktionieren und gut klingen. Dass sie eine Tastatur hat, die nicht laut klappert, eine reguläre Größe hat und nicht sehr klein ausfällt. In einer kleinen Dorfkirche haben wir das tatsächlich einmal erlebt, die Tastatur war viel kleiner als üblich, und somit war das Spielen darauf eine echte Herausforderung! Und viele Register ermöglichen es, die Musik klanglich vielfältig zu gestalten!
Wenn ihr zusätzlich zu Saxophon und Orgel ein weiteres Instrument in eure Konzerte einbauen könntet, welches wäre es und warum?
Wir verwenden bei manchen Stücken eine Cajon (spanische Sitztrommel) und bedienen uns auch der sogenannten Bodypercussion. Wir imitieren damit also weitestgehend das Schlagzeug, wenn wir der Aufassung sind, dem Song tue etwas zusätzlicher „Drive“ gut. Melodie- und Harmonieinstrumente wünschen wir uns keine weiteren. Unsere beiden Instrumente zusammen ergeben derart viele klanglichen Möglichkeiten, dass wir viele weitere Jahre brauchen werden, bis wir das alles auch nur ansatzweise ausgeschöpft haben.
Welche Rolle spielt der Glaube an das Christentum für euch als Musiker – und für euch als Menschen?
Kirchen sind für uns Orte des Glaubens, des Rückzugs und der inneren Einkehr. Der christliche Glaube ist unsere Prägung, die wir beide in unseren Familien in Kinder- und Jugendjahren erfahren haben. Die christlichen Werte sind für uns Maßgabe und Orientierung im menschlichen Miteinander. Nun schaffen wir aus dieser Erfahrung heraus neue Verknüpfungen. So gibt es in unserem Programm keine geistlichen Choräle, die sonst in Kirchen gesungen und gespielt werden, aber zum Beispiel Reggaesongs von Bob Marley – der Mann war gläubiger Christ!
Welche Bedeutung steckt hinter eurem Namen?
Als wir auf Konzerttournee waren, blätterten wir in einem alten Buch meines Großvaters Jonny, dort stießen wir auf den Begriff Zaza. Er bedeutet „Oase“ in der Sprache einer kleinen ethnischen Minderheit auf dem afrikanischen Kontinent. Sowohl Klang des Wortes als auch Bedeutung haben uns sofort überzeugt!
Welche Kirche war die bisher schönste, in der ihr spielen durftet und welche weitere steht ganz oben auf euer Bucket List? Wir spielen wirklich überall gern! Jede Kirche hat ihren Reiz, jede Orgel ihren eigenen Klang, jede Kirche ihren einzigartigen Raumklang. Besonders mögen wir Kirchen, die schlicht und bescheiden gestaltet sind.
Sehr gern spielen würden wir in der Hallgrimskirkja auf Island. Die Kirche steht direkt in Reykjavik, ein modernes Kirchengebäude mit einer tollen Orgel! Als ich (Philipp) dort vor 15 Jahren lebte, war ich noch kein Berufsmusiker, verdingte mich als Barista und war Gletscherführer. Nun die Rückkehr, nach so vielen Jahren und der zurückliegenden Professionalisierung – wie schön wäre dort ein Konzert mit ZaZa!
Nächstes Konzert: 08.10. 16 Uhr: Kirche St. Maria Friedenskönigin Cottbus
Foto: Marlies Kross
Events 1062
Daslauter-Fanvoting:Hip-Hop&Rap
Diesmal mit Hip-Hop und Rap! Welche:r Musiker:in hat die größte Fangemeinde in der Lausitz? In jeder lauter-Ausgabe nehmen wir uns ein Musikgenre vor und lassen dich für deine Lieblingskünstler:innen abstimmen. Mit dabei sind diesmal sieben Lausitzer Musiker:innen aus Rap und Hip-Hop. Sie überzeugen allesamt mit einer Menge Talent. Doch wer die meisten Probs bekommt, liegt in deiner Hand! Gib deine Stimme auf unserer Insta-Seite ab. Die Sieger erhalten ein Interview mit uns in der kommenden Ausgabe vom lauter-Magazin.
Foto: serazetdinov, istock
Voting-Start: 10.10. | Ende: 17.10.
Instagram: @lauter.de
roickxan
roickxan, der Junge aus Friedrichshain am Felixsee, bahnt sich seinen Weg durch den grauen Alltag der Gesellschaft mithilfe der Musik. Durch melancholischen Cloud Rap und trappige Beats verarbeitet er die Probleme seines Lebens. Doch kommt die Nacht daher, wechselt er seine Persönlichkeit und performt asoziale Tracks, die auch unter die Gürtellinie gehen dürfen.
Insta: roickxan
Spotify: roickxan
NYGMA
Atmosphärische Hardtype- und Housebeats gehören zu seinem musikalischen Arsenal, textlich verpackt NYGMA die alltäglichen Sorgen und Struggles aus seiner Generation. So kann es zwischen asozialen Themen auch mal tiefgründig werden. Neben deepen Lyrics immer wichtig: die Tanzbarkeit, die gern mehr als Kopfnicken auslösen darf.
Instagram: whoisnygma
Spotify: NYGMA
Mouny aka. Borris Beast
Was den Forster auszeichnet, sind seine zwei individuellen Artist-Accounts Mouny und Borris Beast. Damit spricht er verschiedene Aspekte an: Zum einen liefert er mit Mouny tiefgründige Texte über Erfahrungswerte und seine grundlegende Lebenseinstellung. Borris spiegelt seine künstlerische Ader wider, einfache Unterhaltung, die, wenn man genau hinhört auch ziemlich in die Tiefe gehen kann.
Instagram: iamouny
Spotify: Mouny
Icyboyjay
Dicke 808s, freche Lyrics und der Zahn der Zeit ergeben den Cottbuser Icyboyjay aka. Eismann aka. Eislord. Mit Kid Lex auf den Ami-lastigen Beats ist immer für eine Überraschung in der Ohrmuschel gesorgt. Mal verliert man sich in Melancholie und Texten, die einen zum Nachdenken anregen – und mal findet man sich in Moshpits zum dröhnenden Bass wieder. Egal wie: Icyboyjay sorgt für Turn-Up!
Instagram: icyboyjay
Spotify: Icyboyjay
Youngxan
Youngxan konnte zwar noch keine Auftritte verzeichnen, steckt aber schon seit fünf Jahren mitten in der Musikproduktion. Der 24-jährige Cottbuser zeichnet sich dadurch aus, dass er sich auf kein Genre beschränkt. Je nach Stimmung macht er mal einen Club-Track und danach wieder einen Sad-Track. So bildet seine beeindruckende Diskografie ein riesiges Spektrum ab.
Instagram: young.xan
Spotify: Youngxan
Whonka48 & Pissi
Zwei Cottbuser Jungs mit dem Herz am rechten Fleck: Pissi und Whonka reflektieren in ihren Texten wie es ist, zwischen wilden Partynächten und verkaterten Erinnerungslücken am Morgen, den Zeitgeist der Cottbuser Jugend zu leben. Die zwei nehmen sich nicht allzu ernst, denn in erster Linie geht es ihnen darum, genau diese Zeit zwischen selfmade Tattoos, Partyeskapaden und nächtlichen Recording-Sessions zu genießen.
Instagram: whonka48 / pissi_official
Spotify: Whonka48 / Pissi
Trippitrap
Trippitrap, 20 Jahre alt, stammt aus Lübben und setzt sich in Cottbus zunehmend auf die musikalische Landkarte. Sein Sound zeugt vom Glauben an sich selbst und authentischen Geschichten, mit denen sich seine Hörer:innen identifizieren können. Einen Einblick in seine Welt gibt die EP „Work Hard Play Hard“, die er mit seinem Kumpel BlackSheepDieYoung22 aufgenommen hat.
Instagram: Trippitrap
Spotify: Trippi Trap
Interviews 1210
Lachen,Weinen,Lieben,Hassen
Frisch zum Erscheinen dieser Ausgabe brachte unsere Siegerin beim Schlager- und Pop-Fanvoting Janina aka. Play with Fire eine neue Single heraus: „Stay With You“ kann seit dem 22. September überall gestreamt werden. Nicht nur singen kann sie – auch das Schauspielern verfolgt sie. Am 1. und 2. Dezember kann man sie in „Maria Magdalena“ von Friedrich Hebbel an der Fritz-Kirchhoff-Schauspielschule „Der Kreis“ in Berlin sehen. Mit Musik und Theater fand die in Calau aufgewachsene Berlinerin zwei Leidenschaften voller Emotionen. Um Empfindungen wie Lachen, Weinen, Lieben und Hassen dreht sich auch unser folgendes Interview.
Herzlichen Glückwunsch zum Sieg bei unserem Fanvoting! Was glaubst du: Warum gab der Großteil dir seine Stimme?
Vielen Dank, ich freue mich sehr darüber, dass ich gewonnen habe. Ich glaube, dass der Großteil mir seine Stimme gegeben hat, weil mein Song „Konfetti“ ein großes Ohrwurm-Potenzial hat, dem haben mir schon viele Leute zugestimmt. Zudem ist meine Fanbase in letzter Zeit gewachsen, immer mehr Leute werden auf mich aufmerksam und feiern meine Musik.
Du arbeitest für deine Musikreleases häufig mit „Hi Trap“ zusammen, einem Künstler aus Indien. Wie wurdest du auf ihn aufmerksam und warum fiel deine Wahl auf ihn?
Ich arbeite sehr gerne mit „Hi Trap“ zusammen. Er wurde auf mich aufmerksam. 2021 wurde ich von ihm auf Instagram angeschrieben. Er hat mich gefragt, ob ich Lust hätte, an einem Projekt mit ihm gemeinsam zu arbeiten. Damals sollte unsere erste Single „Dreaming Of You“ entstehen. Er und seine Crew stammen aus Indien und studieren dort, die Musik baut er sich als zweites Standbein auf. Ich habe die Zusammenarbeit mit ihm vom ersten Moment an geliebt, er arbeitet sehr professionell. Ich mag sein Mastering und die Art und Weise, wie er seine Beats baut. Ich finde es toll und faszinierend, wie wunderbar er die Harmonien setzt und was er aus meinen Vocals macht. Er weiß genau, was er tut und wird mit jeder Single noch besser und professioneller. Am Ende unserer Zusammenarbeit kommt immer eine tolle Single zustande, die ich gerne mit der Welt teilen möchte.
In welcher Lausitzer Location würdest du gern einmal als Musikerin auftreten und in welcher als Schauspielerin?
Ich würde als Sängerin gerne mal in der Stadthalle Cottbus auftreten, das wär mein nächstgrößeres Ziel. Dort ein Konzert zu geben, wäre fabelhaft. Musikalische Auftritte könnte ich mir aber auch an Orten wie zum Beispiel dem Glad-House Cottbus vorstellen. Gerne auch wieder auf dem Stadtfest Calau, dort durfte ich letztes Jahr spielen. Außerdem würde ich liebend gern mal auf dem Cottbuser Stadtfest auftreten.
Als Schauspielerin sehe ich mich eines Tages zum Beispiel im Ensemble des Cottbuser Staatstheaters oder bei der Neuen Bühne in Senftenberg. Das wäre großartig. Ich habe bereits überlegt, nach meiner Schauspielausbildung wieder zurück in die Heimat zu kommen und hier in einem Ensemble Erfahrungen zu sammeln – oder später als bereits erfahrene Schauspielerin vor allem im Staatstheater zu spielen.
In welchen Alltagssituationen ist es für dich hilfreich, gut schauspielern zu können?
Gutes Schauspiel erfordert eine tiefe Verbindung zu sich selbst und der eigenen Seele. Das hilft mir im Alltag, indem ich mir meiner Selbst und meinen Empfindungen bewusst werde. Das macht mich sehr emphatisch, authentisch tiefgründig, reflektierend, ehrlich und loyal. Ich steh mit mir selbst in einer tiefen, echten Verbindung und bin mir meiner eigenen Gefühle, Empfindungen sowie Stärken und Schwächen sehr bewusst. Ich kann andere Menschen verstehen und bekomme schnell mit, wie es einer Person geht und was sie vielleicht grade braucht. Ich habe eine gute Menschenkenntnis. Auch kenne ich meine eigenen Grenzen und lerne, mir selbst das zu geben, was ich brauche. Es hilft mir, zwischenmenschliche Beziehungen zu verbessern, indem ich mich und andere verstehe. Ich kann gut Gespräche führen und die Körpersprache lesen. Schauspiel ist psychologisch und geht sehr tief, wenn man es zulassen kann (ich möchte hier betonen, dass es auf keinen Fall eine Therapie ist – oder ersetzt). Das schenkt mir eine einzigartige Persönlichkeitsentwicklung, was mir gesellschaftlich und zwischenmenschlich sehr hilft.
Welche Emotion spielst du am liebsten?
Am liebsten spiele ich alle Emotionen! Haha! Am besten ist es, wenn sie ineinander übergehen und mich von einem Drehpunkt zum nächsten bringen. Ich liebe es, zu lachen, zu weinen, zu schreien, zu flüstern, zu hassen und zu lieben. Im Schauspiel ist es möglich, die verrücktesten Dinge zu erleben, einer ganzen Reihe von Emotionen freien Lauf zu lassen, manchmal ganz laut und plötzlich wieder ganz leise zu sein. Ich liebe das Feuerwerk an Gefühlen, was immer wieder neu entdeckt wird. Emotionen nicht als negativ oder positiv zu bewerten, sondern sie in ihrer Gänze zu fühlen, zu verstehen und zu leben. Wir sind Menschen und wer Mensch ist, kennt die Bandbreite an Emotionen, die man fühlen kann und ich liebe es, jeder dieser Empfindungen Raum zu geben.
In welcher bekannten Filmrolle siehst du dich 1 zu 1 wieder?
Ich sehe mich in der Filmrolle „Beca Mitchell“ aus Pitch Perfect wieder.
Wie häufig und zu welchen Anlässen schaffst du es, deine Heimat Calau zu besuchen?
Ich besuche meine Heimat Calau gerne, wenn ich Urlaub habe. Meine Eltern haben ein Haus und dort bin ich jederzeit herzlich willkommen. Ich übernachte dann in meinem alten Zimmer, genieße die Kleinstadt-Idylle und treffe Freunde, die in der Nähe wohnen. Außerdem kehre ich gerne in meine Heimat zurück, wenn ich dort für Gigs gebucht werde. So untermale ich musikalisch regelmäßig Feierlichkeiten, die von der Stadt Calau ausgehen, ein Beispiel dafür ist die Verleihung „Ehrennadel der Stadt Calau“. Auf dem Stadtfest Calau hab ich auch schon gespielt. Aktuell bin ich mehrmals im Jahr wieder da und das freut mich.
Du wirst kurz nach Erscheinen dieser Ausgabe 21 Jahre alt, am 25. September. Was wünscht du dir zum Geburtstag, was nicht mit Musik oder Theater zu tun hat?
Ich wünsche mir zu meinem Geburtstag eine schöne Zeit und einzigartige Momente! Wir wollen mit Freunden und der Familie einen gemeinsamen Tag organisieren und eine unvergessliche Zeit schaffen. Abgesehen davon werde ich mir sehr wahrscheinlich mein erstes Tattoo stechen lassen, darauf fiebere ich schon lange hin. Ansonsten gönne ich mir zusätzlich noch eine neue Yoga-Matte!
Wir danken für das Interview.
Instagram: playwithfire_._
Spotify: PlaywithFire
Demokratie 989
KI:Skynetoderganznett?
Sci-Fi-Filme zeichnen eine finstere Zukunftsdystopie von KI, dabei hat die das Potenzial, unser bestes Helferlein zu werden. Dieses Bild hier haben wir zum Beispiel mit KI erstellt. In diesem Artikel zeigen wir auch dir, wie’s geht.
Wenn man noch vor ein paar Jahren an Künstliche Intelligenz gedacht hat, sind es wahrscheinlich Filme wie Matrix, Terminator & Co. gewesen, die einem in den Sinn gekommen sind. Und eines haben die alle gemeinsam: Ihre Aussichten sind nicht gerade rosig. Im Hier und Jetzt dagegen ist KI so populär wie nie, die Branche boomt und die verschiedensten Anwendungen sind auf dem Vormarsch.
Der Vorreiter
Eigentlich nutzen wir sogar schon lange KI, ob bewusst, als Übersetzer bei Google, oder unbewusst, wenn Netflix unsere Affinität zu einer neuen Serie berechnet. Für viele hat aber wahrscheinlich erst das vor ca. einem Jahr veröffentlichte ChatGPT auf deren Fortschritt aufmerksam gemacht. So wuchs die Userzahl des intelligenten Chatbots in nur fünf Tagen auf eine, zwei Monate später auf 100 Mio. - eine bisher nie dagewesene Geschwindigkeit.
„this will be the greatest technology humanity has yet developed«, but »we are a little bit scared of this“ (Sam Altman, CEO von OpenAI, dem Unternehmen hinter ChatGPT)
Freund oder Skynet
Und auch in Deutschland nutzen, zumindest unter den 18 bis 27-Jährigen, rund 41 Prozent aktiv KI-Dienste wie ChatGPT. Die Angst vor finsteren Zukunftsdystopien hat sich aber trotzdem noch nicht gelegt. Mit einer Übernahme der Menschheit, wie sie in Filmen zu sehen ist, rechnen zwar wenige, dafür könnte das Potenzial von KI aber genutzt werden, um bereits existierende Probleme wie Desinformation oder Cyberattacken zu verstärken.
Übermorgen arbeitslos
Die wohl größte Sorge ist aber, dass der eigene Job bald durch eine KI übernommen wird, welche 40 Prozent der Deutschen teilen. Und das auch nicht zu Unrecht, so ergeben Studien von Goldman Sachs, dass zukünftig ein Viertel er jetzigen Arbeit komplett ersetzt und zwei Drittel zumindest teilweise automatisiert wird.
Alte Ängste
Die Furcht durch Maschinen ersetzt zu werden, ist allerdings nichts Neues, sondern existiert schon seit der industriellen Revolution. Damals kam es aber lediglich zu einer Verlagerung von Jobs aus der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung in hochwertigere Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor. KI kann jetzt zwar weit mehr als nur Handarbeit, trotzdem wird davon ausgegangen, dass auch nun so wie Jobs verschwinden, anderswo neue entstehen.
Lern', wie's geht
Roboter statt Babys
Und vielleicht wäre der Ersatz von Arbeitsplätzen sogar eher Segen als Fluch, schließlich leiden die meisten Industrieländer heute an zu wenig Nachwuchs. Während Deutschland nämlich seine 1,46 Geburten pro Frau noch durch Zuwanderung ausgleichen kann und es trotzdem an Fachkräften mangelt, gelingt dies Ländern wie z.B. Südkorea mit einem Wert von 0,78 nicht - Prognosen erwarten dort eine Halbierung der Bevölkerung bis 2100.
Lausitzer Paradoxon
Aber auch bei uns in der Lausitz könnte der Fachkräftemangel noch fatale Folgen haben. Denn während durch den Strukturwandel gerade über 20.000 neue Arbeitsplätze entstehen, müssen die erstmal belegt werden. Nichts Leichtes, bei einer Bevölkerung, die allein bis 2035 gegenüber 2020 um 10,34% sinken soll, während der Anteil über 65-Jähriger auf 34,78% wächst (Brb. Lausitz).
KI aus der Region
Wenn auch nicht als Allheilmittel, könnte KI zur Lösung dieser und anderer Probleme beitragen. Das hat z.B. auch die BTU Cottbus-Senftenberg erkannt und bietet bereits vier Studiengänge zur Materie an. Zusammen mit einem ebenso dort befindlichen Lausitzer Zentrum für Künstliche Intelligenz (LZKI) wird so die regionale Kompetenz auf diesem Feld gefördert.
Wissen ist Macht
Wie wichtig das ist, zeigt allein das enorme Interesse an genannten Studiengängen. Während diese nämlich Platz für nur 150 Studierende haben, hatten sich für die ersten zwei Semester schon 1.500 und für diesen Winter wiederum 1.000 beworben. Kein Wunder, ob Robotik, Cyber Security oder Medizin - das entsprechende Wissen wird in vielen Bereichen immer gefragter.
Knowhow für Laien
Doch auch wer von Informatik keine Ahnung hat, kann vom KI-Boom profitieren. Zahlreiche Tools ermöglichen einem nämlich bereits lästige Routinearbeiten hinter sich zu lassen oder neue Fähigkeiten zu erlernen. Genau dafür stellen wir dir auf den nächsten Seiten die gängigsten Anwendungen vor und zeigen, wie man mit diesen produktiver arbeiten kann.
KI im Dialog
Wenn es um KI-Tools geht, gebührt natürlich niemand Geringerem der Anfang, als ChatGPT:
Hallo ChatGPT, stell dich in einem Satz vor.
Hallo! Ich bin ChatGPT, eine von OpenAI entwickelte KI-Sprachmodell, hier um deine Fragen zu beantworten und mit dir zu plaudern.
Frage rein, Antwort raus – vor allem die leichte Bedienung hat dem Chatbot zu seiner Beliebtheit verholfen. Doch in Wirklichkeit ist zumindest der richtige Umgang schwerer als gedacht. Hier ein Beispiel:
ChatGPT, beschreibe dich in einem Satz.
Ich bin ChatGPT, ein KI-Modell von OpenAI, das darauf trainiert ist, menschenähnlichen Text basierend auf den mir gegebenen Eingaben zu generieren.
Obwohl mit derselben Intention gefragt wurde, ist das Resultat durch einen weniger verspielten Befehl nun gleich viel brauchbarer und ohne Rechtschreibfehler.
Dirigieren mit Stil
Auch wenn ChatGPTs Antworten schon beinahe menschlich sind, „redet” man hier nämlich immer noch mit einer Künstlichen Intelligenz. Um aus den Milliarden von Daten, mit denen diese trainiert wurde, die richtige Art von Ergebnis anzusteuern, bedarf es da weiterhin eines klugen Befehls – einem sogenannten „Prompt” – vom Menschen.
Im Folgenden stellen wir 10 Tipps & Tricks, die helfen mit diesen ChatGPT (teils auch anderen Chatbots) bessere Antworten zu entlocken, Erweiterungen, die z.B. den Zugriff auf Internetquellen möglich machen und Alternativen zu ChatGPT mit Zusatzfunktionen, vor.
Richtig Chatten mit GPT & Co.
Prompts: Tipps & Tricks
- Vermeide Füllwörter, um die KI nicht von der ursprünglichen Aufgabe abzulenken.
- Für bessere Resultate empfiehlt Open AI zu verarbeitenden Text durch “”” oder ### vom eigentlichen Befehl abzutrennen.
- Integriere Informationen zu Inhalt, Art, Länge, Format, Stil etc. des gewünschten Ergebnisses.
- Rollen verteilen - wenn man dem Chatbot sagt z.B. als Lehrer:in zu agieren, werden Ton und Komplexität entsprechend angepasst.
4.1 Über Einstellungen und „Custom instructions” kann man sogar ganze Persona erstellen, die dann berücksichtigt werden. So kann man auch authentischere Texte für sich selbst erstellen. - Auch wenn der eigentlichen Prompt nur unzureichend ausformuliert ist, können eigene Beispiele die KI „anleiten”.
- Statt sich mit komplizierten Prompts abzumühen, kann auch das die KI übernehmen, indem man Prompts durch Prompts erstellt.
6.1 Solch komplexe Befehle wie im Beispiel finden sich auf dem Discord Server von OpenAI oder in der Erweiterung „AIPRM” (siehe weiter unten). - Chatbots lernen mit der Zeit, dürftige Resultate können durch weitere Fragen also einfach nachgebessert oder der Prozess mit „Regenerieren” wiederholt werden.
- Da die KIs vor allem auf Englisch trainiert wurden, ist die Qualität damit oft besser. Wessen Sprachkenntnisse nicht ausreichen, kann auch Übersetzer wie DeepL nutzen.
- Momentan ist ChatGPT auf Daten bis Sep. 2021 begrenzt und dichtet sich manchmal Unwahrheiten hinzu. Im weiteren Verlauf dieses Artikels schaffen wir hier Abhilfe.
- Mit dem Share-Button oben rechts können ChatGPT-Sessions geteilt werden.
GPT-4 und seine Konkurrenz
Das i-Tüpfelchen
20 Dollar. Mit diesem monatlichen Obolus kann man von der gratis Version GPT-3.5 auf GPT-4 upgraden. Auch wenn dort bisher nur 25 Anfragen alle drei Stunden gestellt werden können, lohnt sich das, da man neben allgemein höherer Qualität auch endlich Zugriff aufs Internet und über 700 Plug-ins bekommt, die einem z.B. die Bearbeitung von PDF-, Word-, Excel-, Bild- oder Videodateien ermöglichen.
Knapp bei Kasse
Wer aber doch zu geizig ist und es sich mit dem Geld lieber gut gehen lässt, dem schaffen Browser-Erweiterungen, die inklusive Tutorial im Chrome Web Store zu finden sind, oder gleich komplette Alternativen, Abhilfe. Wir haben ein paar Optionen rausgesucht, um auch Sparfüchse auf den Geschmack von GPT-4 kommen zu lassen.
Level Ups für ChatGPT
- „WebChatGPT”: ermöglicht Web-Browsing und gibt dir damit Zugang zu aktuellen Informationen, inklusive Quellenangaben.
- „MaxAI.me” oder „Sider”: lassen dich ChatGPT überall im Browser nutzen, also auch parallel zur Web-Suche, in Gmail oder wenn du PDF-Dokumente in Chrome öffnest.
- „YouTube Summary with ChatGPT & Claude”: zum Zusammenfassen von YouTube Videos oder Webseiten.
- „AIPRM”: eine Sammlung von professionellen Prompts für diverse KIs.
- „Voice Control for ChatGPT”: eine Sprachsteuerung, für alle, die zu faul zum Schreiben sind. Ist zudem auch zum Lernen von Fremdsprachen optimiert.
Tipp: Unter Browsereinstellungen und „Erweiterungen” können diese an- und ausgeschalten werden.
Besser als selbst ChatGPT?!
Folgende Alternativen haben allesamt Zugriff aufs Internet und liefern somit aktuelle Informationen inklusive Quellen aus dem Web:
- Bard von Google: schlägt außerdem direkt Webseiten für weiterführende Suche vor.
- Bing AI von Microsoft: gibt Quellenangaben im Text und kann Bilder bearbeiten.
- Claude: Hochladen externer Dateien möglich, momentan aber nur in den USA und UK nutzbar.
- Perplexity AI: Hochladen externer Dateien und Fokus auf Fachbereich, z.B. akademische Arbeiten möglich.
- Elicit: Suche mit Fokus auf dem Arbeiten mit wissenschaftlichen Quellen
„Ein Astronaut” - ist diese Kreatur für uns nun nicht, für die KI war sie das aber anscheinend schon.
Besser als Da Vinci & Co.?!
Allrounder
Wer sich für Kunst interessiert, dem sollte Midjourney etwas sagen. Diese KI kann nämlich innerhalb von Sekunden, ob Fotorealismus oder Abstraktion, Bilder generieren, die kaum von echten Kunstwerken zu unterscheiden sind. Um sie zu nutzen, muss man aber erstmal min. zehn Euro bezahlen und kann das Tool selbst dann nur über die Discord nutzen.
Underdogs
Stattdessen kann man aber auch die im Internet gratis zugänglichen Alternativen ausprobieren. Um nur ein paar zu nennen: Stable Diffusion, Playground AI, Clipdrop, Invoke AI, Imagine AI, DALL·E 2 oder Leonardo AI. Die kommen zwar oft nicht ganz an ihren großen Bruder Midjourney heran, sehen lassen, können sich ihre Ergebnisse aber allemal.
Kontrolle
Und auch in ihrer Bedienung unterscheiden sie sich, bis auf individuelle Extras, wenig von der beinahe intuitiven Benutzung bei Chatbots. Man gibt ein, was gewünscht ist und die KI bastelt demnach ein Bild zusammen. Nur kann hier, wie man sich vorstellen kann, viel mehr schief gehen als bei der Texterstellung. Wir probieren das Ganze mal mit unserem Favoriten – Leonardo AI – aus …
What happened?
Die KIs wurden zwar mit Abermillionen Bildern trainiert, diese Zahl kann ihnen aber auch zum Verhängnis werden. Denn sie erhöht die Möglichkeiten, aus denen die Bilder zusammengepuzzelt werden können/müssen. Auch hier muss also wieder ein präziser Prompt aushelfen, um die KI nicht diverse Kunststile etc. durcheinanderwürfeln zu lassen.
Ein (noch) nicht existierendes Bild zu beschreiben hat zwar seine Grenzen, wir haben aber mal ein Grundgerüst zum Entlanghangeln aufgestellt:
Kunst von Maschinen
Bild-KI – Grundgerüst:
- Medium (Foto, Gemälde,...)
- Inhalt (Person, Tier, Ort,...)
- Umfeld (Hintergrund,...)
- Atmosphäre (Emotionen,...)
- Details (Farben, Licht,...)
- Style (Artist, Kunstrichtung,...)
- Parameter (Maße, Position,...)
Kommen wir zum Bild vom Anfang dieses Artikels zurück. Auch das haben wir nämlich auf Basis des gegebenen Musters mit folgendem Prompt generiert: „realistisches Foto eines Roboters mit roten Augen, im Hintergrund die zerstörten Gebäude einer Stadt, Ödland und dunkle Wolken, bedrohliche Atmosphäre, schwarz-rote Farben, hyperrealistisch, 8k, Kinoszene, wie der Terminator, Nahaufnahme, 16:9”
Tipp: Webseiten wie promptoMANIA helfen mit anschaulichen Beispielen zu Kunstrichtungen hier aus und die meisten KIs haben einen Community Feed, wo man sich was von anderen abschauen kann.
Exclusive Words
In selbigen Community-Feeds kann man übrigens oft auch Vorlagen für negative Prompts finden, mit denen man bei Kunst KIs angeben kann, was man eben NICHT sehen will. So können Deformierungen, extra Körperteile, Verzerrungen und Ähnliches – wie bei unserem „Astronauten” – relativ gut vermieden werden.
Magic Words
Dasselbe Ziel kann man aber auch mit Worten erreichen, die dafür sorgen, dass sich die KI auf mehr Detailliertheit und „Richtigkeit” konzentrieren kann. Beispiele sind hier: schön, extrem realistisch, elegant, 8k oder Unreal Engine 5.
Wer Fotorealismus haben will, kann beispielsweise mit „Kinoszene“ oder Angaben zu Kameras (zum Beispiel canon EOS 2000D,35mm, F/2.8,...) sogar nochmal einen drauflegen.
Ready, Steady, Go!
Am Ende muss man bei allen KI-Tools einfach mal drauf loslegen, anfangs schlechte Ergebnisse in Kauf nehmen und die Kniffe und Tricks erlernen. Um dir vielleicht noch etwas Inspiration mit auf den Weg zu geben, gibt’s auf den nächsten Seiten noch ein paar mehr generierte Bilder. Da werden wir uns auch nochmal um den Astronauten von gerade kümmern.
Je besser der Prompt, desto besser das Bild
Wir haben dem Astronauten vom Anfang nochmal eine Chance gegeben und zeigen, wie er sich mit einer Weiterentwicklung des Prompts, der bei jeder Version wächst, jeweils verändert:
ein im Weltraum schwebender Astronaut
eine digitale Illustration eines im Weltraum schwebenden Astronauten mit einem schwarzen Loch im Hintergrund
…, als böse Gottheit posierend
…, Fünfecke, Sternprisma, Neon, Leuchtstab, Teslaspule, Karminrot und wenige Cyanfarben für den Vordergrund, dunkle Farben für den Hintergrund
…, DMT-Kunststil, Dark Synth, inspiriert vom Künstler H.R. Giger
…, cinematic, ray tracing reflections, 16k, hochdetailliert, unreal engine 5, ganzkörperaufnahme
„eine digitale anatomische Illustration” statt „eine digitale Illustration”
hinzufügen eines negativen Prompts, der zu viele Deformierungen vermeidet
und hier mit der gekauften Version
Demokratie 907
lauter.networks:EngagierteJugendSandow
Name des Projekts: Engagierte Jugend Sandow
Organisation: Humanistisches Jugendwerk e.V.
Anzahl der Mitglieder: 30
Gründungsjahr: 2022
Homebase: Cottbus/Sandow
Was wollt ihr mit eurer Organisation erreichen?
Jugendliche und junge Erwachsene sind selbst die Expert:innen ihrer Umwelt und sollen, wenn es nach uns geht, stets in Entscheidungsprozesse mit eingebunden werden. Im Stadtteil Sandow treffen viele Problemlagen aufeinander. Darunter zählt eine aussterbende Jugendkultur, die mit unserem Projekt wieder ein Ort für Solidarität, Respekt und Toleranz werden soll. Gemeinsam wollen wir wachsen, lernen und vor allem: einen selbstverwalteten Jugendclub nach unseren ganz eigenen Bedingungen und Vorstellungen schaffen und dabei die Diversität im Stadtteil vereinen.
Wir sind anders, wir sind viele und machen uns stark gegen Rassismus, Diskriminierung und jegliche Form von Ausgrenzung.
Mit Blick auf eure bisherigen Workshops für einen eigenen Jugendclub: Wie stellt ihr euch euren Wunsch-Jugendclub vor?
Um uns im Stadtteil verwirklichen zu können, bedarf es einer Räumlichkeit. Am 8. März veranstalteten wir eigenständig eine Kundgebung unter dem Motto: „Wir machen Druck für einen Club“. An dieser Veranstaltung nahmen über 150 Jugendliche, Unterstützer:innen und Freund:innen unserer Sache teil.
Auf dem Podium sprachen wir gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Tobias Schick, mit der Bürgermeisterin und mit der Kinder- und Jugendbeauftragten der Stadt Cottbus. Unserer Forderung hat sich die Stadt bereits angenommen und arbeitet daran, uns alsbald Informationen zukommen zu lassen, ob eine Räumlichkeit für uns in Frage kommt.
Von der Stadtspitze erhielten wir die Aufgabe, ein eigenes Konzept für unseren selbstverwalteten Jugendclub zu schreiben. Dies geschah bereits in Kooperation mit dem SV-Bildungswerk. In vier Workshopeinheiten entwickelten wir Vorstellungen, Ideen und Wünsche, wie unser Jugendclub auszusehen hat. Darunter zählt z.B. ein toleranter und offener Umgang unter den Jugendlichen selbst. Es soll ein Ort sein, den man gerne besucht, wo man mit Freunden seine Freizeit bereichern kann und vor allem, wo sich jede:r Jugendliche mit eigenen Ideen und Vorschlägen einbringen kann. Stadtteilbezogene Mitbestimmungsangebote zeigen früh konkret auf, wie Demokratie funktionieren kann und warum sie wichtig ist. Solche Selbstwirksamkeitserfahrungen können auch die Bereitschaft steigern, sich gesellschaftlich und politisch zu engagieren und gehen mit der Entwicklung wichtiger sozialer Kompetenzen einher.
Unser Ziel ist es, den Druck aufrecht zu erhalten und durch Aktionen und Kampagnen weiterhin auf uns aufmerksam zu machen und unsere Forderungen zu unterstreichen.
In welchem Rhythmus trefft ihr euch – und wo?
Wir treffen uns alle zwei Wochen sonntags, entweder im Kontaktladen oder an der Spree, wenn das Wetter mitspielt. Einmal im Monat findet ein offenes Treffen statt, an welchem alle interessierten Personen jederzeit teilnehmen und uns kennenlernen können. Infos und Daten dazu findet man stets auf unserer Instagram-Seite.
Wie kann man bei euch mitwirken?
Man kann sich stets persönlich an uns wenden. Entweder wenn wir auf der Straße unterwegs sind, um andere Mitstreiter:innen zu aktivieren und zu gewinnen oder auf Veranstaltungen, auf denen wir mit Infoständen vertreten sind. Außerdem bietet sich unserer regelmäßiges offenes Treffen am Sonntag zum Kennenlernen an. Erreichbar sind wir auch stets über unseren Instagram-Kanal.
Instagram: engagiertejugendsandow
Lifestyle 1035
AktiveEntspannung
Teil 9 unserer Fitness-Reihe mit Bloggerin Nadin Eule-Mau. Foto: Oliver Eule, eiswuerfelimschuh
Geht es um das Thema Entspannung, wird uns oftmals einseitig gesagt, was gut tut. Oder wir stellen uns einseitig vor, was uns beim Entspannen helfen kann. Beispielsweise ein Urlaub am Strand. Dabei gibt es so vielfältige Möglichkeiten, wie wir herunterfahren können. Mental und körperlich neue Kraft tanken können. In diesem Beitrag möchte ich dir einige Tipps für die aktive Entspannung näher bringen.
Ich bin Yogalehrerin, was vielfältige Gründe hat. Was aber außer Frage steht: dass Yoga nicht nur für mich selbst, sondern auch für verschiedene Zielgruppen wie Sportler:innen, Manager:innen, Studierenden, Schüler:innen und Kindern eine Möglichkeit ist, wie wir abschalten können.
Yoga schult nicht nur unsere Körperwahrnehmung, sondern kann auch einen aktiven Anteil zur Stärkung unseres Immunsystems leisten und unsere Resilienz, also Widerstandskraft fördern. Wir können lernen, unseren Körper bewusster und erste Zeichen von Erschöpfung eher wahrzunehmen.
Außerdem ist die Rechnung in der Tat ganz einfach: Je weniger gestresst wir sind, desto besser kann unser Körper mit negativen Umwelteinflüssen und mentalen Herausforderungen umgehen.
Ruhige Übungen, bei denen du loslassen und zur Ruhe kommen kannst, sind besonders günstig in schwierigen Zeiten. Während Yin Yoga Übungen maßgeblich zur Stressreduktion beitragen und so deinem Immunsystem etwas Gutes tun, können sich in deiner Yogapraxis Umkehrhaltungen positiv auf deine Abwehrkräfte auswirken. Sie können sich auch positiv mental auswirken. Auch wenn es sich erst einmal komisch anhört und sich ungewohnt anfühlt, Kopfstand kann morgens anregend und abends entspannend wirken. Denn Umkehrhaltungen sind für unseren Kreislauf entlastend. Den Kopfstand empfehle ich allerdings nur fortgeschritten Übenden. Wunderbare Alternativen dazu sind der Delphin, der herabschauende Hund oder Viparita Karani. Brauchst du eigentlich einen Espresso und hast noch etwas vor, übe Herz-öffnende und Brustkorb-weitende Yogahaltungen. Ein halber Handstand oder Handstand tut es auch. All das macht der Müdigkeit genauso Beine wie ein kurzer und ganz lockerer Dauerlauf.
Progressive Muskelentspannung wird heutzutage viel zu selten empfohlen und weitergegeben. Balance und Ausgeglichenheit reduzieren bekanntlich den Stress genauso wie progressive Muskelentspannung. Vor allem, wenn die Belastung mental und körperlich sehr hoch ist, hilft vielen progressive Muskelentspannung, deutlich besser loszulassen. Eine gewisse Grundspannung in verschiedenen Muskelpartien kann dazu beitragen, dass wir uns im Anschluss besser entspannen können.
Zu guter Letzt dürfen Atemübungen nicht fehlen. Denn sie sind etwas ganz Wunderbares! Sie können vielseitig eingesetzt werden. Atemübungen können dich erden und entspannend wirken. Sie stärken sowohl deine mentale als auch körperliche Energie. Zudem sorgen sie für emotionale Ausgeglichenheit. Aber Atemübungen können noch mehr. Sie durchlüften unsere Atemwege. Wir lernen, unsere Atemräume kennen und können unser Lungenvolumen besser nutzen. Beste Voraussetzungen für mehr Schwung im Alltag.
Wenn dich am Nachmittag ein Tief erwischt, reiße das Fenster auf! Atme tief ein und aus. Das hat erst einmal scheinbar nicht viel mit einer Atemübung zu tun, aber du kannst es eine werden lassen. Indem du dich einfach für einige Minuten ans Fenster stellst, ganz bewusst tief und voll ein- und ausatmest. Dabei hebst und senkst du deine Arme. So wie dein Atem keinen Anfang und kein Ende hat, bewege auch deine Arme auf und ab ohne Anfang und Ende. Synchronisiere die Bewegung mit deiner Atmung. Lasse beides wie eine Welle sein. Lang, langsam und fließend. Nicht ruckartig. Nicht innehaltend. Bewege dich langsam, stetig mit deinem Atem. Bewusst tief, voll, ruhig. Natürlich gibt es eine Vielzahl von Atemübungen, die dich am Tage beleben und am Abend beruhigen. Probiere einfach verschiedene aus.
Mit diesen Tipps kannst auch du sicher neuen Schwung, neue Energie, neuen Fokus oder auch Ruhe, Konzentration und Entspannung finden. Probiere es aus!
Über Nadin Eule-Mau: Die in Brandenburg a. d. Havel geborene und in Berlin lebende PR- und Marketingspezialistin gehört mit ihrer Triathlon- und Fitness-Website eiswuerfelimschuh.de zu Deutschlands bekanntesten Sportbloggerinnen. Wenn sie nicht gerade für den nächsten Wettkampf trainiert, arbeitet die Triathletin freiberuflich als Copywriter und ist zudem Element Yogalehrerin und Mentorin in einer Berliner Yoga Akademie.
Lifestyle 954
lauter.kunst:carographicbyCarolynMielke
„Antionette“, Acryl auf Leinwand (Juni 2023)
„In diesem farbenfrohen Porträtgemälde erstrahlt eine lebensfrohe Frau in Rot-, Gelb- und Blautönen vor einem reinen weißen Hintergrund. Ihre kurzen, struppigen blauen Haare verleihen ihr einen einzigartigen Charme und setzen einen kühnen Kontrast zu ihrer strahlenden Haut. Ihr herzliches Lächeln verstärkt den Eindruck von Glück und Begeisterung und betont das Ausdrucksstarke ihres Gesichts. Der weiße Hintergrund hebt ihre lebendige Persönlichkeit hervor und erzeugt eine starke visuelle Wirkung. Dieses Gemälde ist eine Hommage an die Freude und die Schönheit des Augenblicks, in dem ein Lächeln die Herzen berührt.“
Carolyn Mielke, IG: @carographic, www.carographic.de
Lifestyle 1204
KannmanmitKIauchkuscheln?
Vor fünf Jahren erhielt Martin Schüler nach eigenen Angaben von seiner Plüschkatze Gondula den Auftrag, Kuscheltiere zu malen. Heute beauftragen Menschen künstliche Intelligenzen mit der Erstellung komplexer Kunstwerke. Sieht Martin seine Kunst bedroht? Die Antwort von Martin Schüler mag überraschen. Der Cottbuser Künstler, selbsternannter König der Kuscheltiere, im Gespräch über die verschmelzenden Welten von Kunst und Technologie:
Künstler:innen schöpfen oft aus ihren Lebenserfahrungen und Gefühlen. Kann eine KI, die Daten analysiert, solch persönliche Kunstwerke schaffen?
Das kann sie durchaus. Die Daten, die eine KI analysiert, stammen ja von uns Menschen. Wir fühlen und drücken mit unserer Nutzung diverser Netzwerke Sehnsüchte aus. Ein Netzwerk kann anhand unserer Daten genau feststellen, welcher Meinung wir sind, was uns fasziniert und uns so gar nicht gefällt. Auf dieser Grundlage lernen Maschinen, uns Menschen zu verstehen. KI kann uns einen Spiegel vorhalten zu dem, was wir wollen. Außerdem füttern wir die KI mit Vorgaben, die unser Denken wiedergeben. Wir lassen sie persönlich werden.
Was glaubst du: Welchen Einfluss nimmt die Verfügbarkeit von KI-generierter Kunst auf den Geld-Wert und den emotionalen Wert von Kunst?
Das kann man pauschal nicht beantworten, weil Kunst verschiedenen Zielen folgt wie Marketing, Handwerk oder dem individuellen Ausdruck der Gefühle eines Menschen. Im Bereich der Werbung und des Handwerks sehe ich einen großen Markt für KI-generierte Kunst, weil Firmen und Privatpersonen damit immens Kosten einsparen können. Der Beruf des Grafikers wird sterben. Im Bereich der individuellen persönlichen Kunst sehe ich hier aber keine Veränderungen. Der Kunstmarkt schätzt ein Werk nicht immer aufgrund seiner Qualität, sondern durch die Geschichte und die Bedeutung des Künstlers. Hier gelten andere Faktoren, als sie eine KI bedienen könnte.
Kunst hat oft das Ziel, gesellschaftliche Diskussionen anzuregen. Kann KI-generierte Kunst ähnlich provokativ und kontrovers sein wie Kunst, die von menschlichen Erfahrungen inspiriert ist?
Das denke ich nicht. Eine KI könnte natürlich einen Zeitgeist verstehen, ihn aber nicht prägen. Die Gesellschaft wird durch Menschen verändert, die Altbekanntes infragestellen. Muster aufbrechen. Eine KI lernt jedoch nur auf Grundlage von Daten, die sich nicht von selbst verändern. Sie reproduziert, aber erfindet nicht neue Gedanken. Dafür sind Maschinen zu logisch veranlagt. Vielmehr werden wir Menschen uns durch die neuen Möglichkeiten der KI verändern. Das Medium ist hier die Botschaft.
Inwiefern könnte eine Zusammenarbeit zwischen Künstler:innen und KI neue künstlerische Möglichkeiten eröffnen, die ohne diese Partnerschaft nicht denkbar wären?
Besonders spannend an KI finde ich, wie sie manchmal Zusammenhänge herstellt zwischen Themen, die für mich auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Für mich persönlich kann ich mir vorstellen, dass sie gerade im Marketing für meine eigene Kunst meine Motive weiterdenkt. Zum Beispiel einen Trickfilm daraus kreiert. Ich als Künstler habe Grenzen in meinem Schaffen wie Zeit, technische Möglichkeiten und digitales Know-How. Dabei kann sie mir helfen.
Was macht deine Kunst unnachahmlich?
Tatsächlich versuche ich erst gar nicht, perfekte Handwerkskunst zu schaffen. Mein Stil entstand, indem ich bewusst meine Fehler herausarbeitete. Was mich zum Menschen macht, soll meine Kunst aufzeigen. Eine KI will aber keine Fehler erzeugen. Zudem falle ich durch Aktionskunst auf und will provozieren. Aber nachahmen, das ist einfach. Wieso soll eine Maschine nicht tun, was Menschen auch können?
Wir danken für das Interview.
Mehr über Martin erfahren:
Facebook: martinschuelerart
Instagram: artschueler
www.artschueler.com
Foto: Kathrin-Clara Jantke
Lifestyle 921
lauter.lieblingsort:ManuelSurkau
„Mein Lieblingsort: Der Spreewald! Der Spreewald ist für mich echt ein Highlight hier in der Region! Mit seinen vielen Wasserwegen, uralten Bäumen und dieser einmaligen Ruhe zieht er viele an, die einfach mal abschalten wollen. Aber für mich? Es ist mein Lieblingsort um Hochzeiten zu fotografieren! Hier, mitten in dieser beeindruckenden Natur, halte ich den schönsten Tag im Leben vieler Paare fest. Die Braut und der Bräutigam, ganz verliebt, und im Hintergrund dieser atemberaubende Spreewald mit den saftig grünen Wiesen. Wenn ich dort mit meiner Kamera die wundervollen Hochzeiten begleite, genieße ich nicht nur die Aussicht, sondern auch die kleinen Momente, die diesen Ort so besonders machen. Für mich ist der Spreewald die perfekte Fotokulisse unter freiem Himmel.“
Manuel Surkau, Instagram: manuelsurkau, Facebook: msurkau
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