Lifestyle 998

SommerfreudepurmitSUP-Yoga

Teil 4 unserer Fitness-Reihe mit Bloggerin Nadin Eule-Mau. Foto: Oliver Eule, Eiswürfel im Schuh

Den Genuss von absoluter Freiheit inmitten der Natur zu genießen – das kann das sogenannte Stand-Up-Paddling-Yoga (SUP-Yoga) sein. Beim SUP-Yoga werden auf ruhigen Gewässern wie langsam dahin fließenden Flüssen und beschaulichen Seen, aber auch in Buchten von Meeren oder Ozeanen, Yogaübungen auf einem Stand-Up-Paddling-Board praktiziert. Das Wasser hat einen sehr beruhigen Charakter. Die Weite des Himmels, die unglaublich frische Luft und das Abgeschiedensein auf seinem Board helfen zu sich zu finden und in innere wie auch äußere Balance zu kommen. Das Element Wasser lernt man beim SUP-Yoga auf ganz neue Weise kennen. Es ist herausfordernd und bringt gleichzeitig unglaublich viel Freude mit sich.

Darum geht's
Ein Stand-Up-Paddling-Board wird zur Yogamatte, mit der du auf dem Wasser schwebst. Das Wasser ist ein sich immer wieder veränderndes Element, das bei jeder Yogastunde neue Herausforderungen mit sich bringt. Insbesondere deshalb, weil sich der Untergrund immer bewegt. So können Übungen, die an Land einfach erscheinen, auf dem Board viel schwieriger auszuführen sein. Aber von stehenden über kniende bis hin zu sitzenden oder auch liegenden Übungen kann man je nach Level eine Vielzahl von Körperhaltungen auf ruhigen Gewässern praktizieren.
SUP-Yoga kann ein ausgleichender Sport sein oder aber auch einer ganz für sich. Deine Konzentration wird gefordert und du trainierst deine Koordination und Balance, sowohl auf körperlicher wie mentaler Ebene. Durch die Instabilität, die dieses Element mit sich bringt, wirken einzelne Yogaübungen viel intensiver. Zudem musst du mehr nach Stabilität suchen. Bei dieser Art von Gleichgewichtstraining kannst du dich nicht so „erden“, wie du es vielleicht von einer Yogastunde auf festem Untergrund kennst. Deine Körperspannung, die du vielleicht vom Schwimmen her kennst, wird genauso intensiv angesprochen wie die Tiefenmuskulatur. Wie nebenbei kannst du mit dem SUP-Yoga deine Beweglichkeit und Kraft aber auch Ausdauer trainieren. Anschließend spürst du ganz sicher deinen gesamten Körper von den Zehen bis Fingerspitzen, ohne aber deine Gelenke dabei zu sehr belastet zu haben. Wie auch bei anderen Yogastilen wird deine Atmung intensiviert. Das Besondere am SUP-Yoga ist aber, dass du draußen in der Natur bist und viel frischer durchatmen kannst.

So fängst du an
Man muss für SUP-Yoga nicht besonders gelenkig oder außerordentlich sportlich sein. Für die meisten Stunden sind keine Yoga- oder Stand-Up-Paddling-Vorkenntnisse nötig. Sie können von Vorteil sein, aber es gibt tatsächlich nur eine wirkliche Voraussetzung: Man muss schwimmen können. Das Stand-Up-Paddling-Board und das Wasser können dennoch für sich eine Herausforderung sein. Deshalb empfiehlt es sich, zunächst das Paddeln zu üben und die einzelnen Körperhaltungen zusammen mit dem Yogalehrer an Land zu probieren. Anschließend kannst du mit ruhigen Yogapositionen den seichten Wellen lauschen, zusehen wie sie sich an deinem Board entlang bewegen und dagegen plätschern.

Übungen zum Einstieg
Der Fokus liegt auf dem Spielerischen, auf dem Herausfinden, wo die eigenen Grenzen sind und auf der Leichtigkeit des Seins. Deshalb macht es auch gar nichts, wenn du plötzlich ins Wasser fällst! Taste dich langsam an Übungen heran und beginne zum Beispiel mit Kriegervariationen, dem Kamel oder Boot, dem herauf- und herabschauen Hund und sitzenden Drehhalten. Vor allem genieße aber das Savasana am Ende, wenn du einfach auf deinem Board liegst und das sanfte Schaukeln des Wassers ganz intensiv spüren kannst.
Wer das Wasser liebt und sich gern im Einklang damit bewegt, wer sich und seinen Körper gern neu fordern möchte, wird sicher mit diesem Yogastil im Sommer seinen Spaß haben.

Mehr Fitnesstipps unter:

www.eiswuerfelimschuh.de 

Gastronomie 975

Getränketipp:PinkDrink

Na, darf bei dir der richtige Drink im Sommer auch nicht fehlen? Wir haben für dich das perfekte nichtalkoholische Getränk, das super schmeckt und dir am nächsten Tag keinen Kater bereitet.

Der Starbucks Pink Drink als perfekter Sommer-Mocktail
Wer sich jetzt fragt, was ein Mocktail sein soll: Der Begriff Mocktail ist die scherzhafte Bezeichnung für alkoholfreie Cocktails. Abgeleitet wird das Wort von Cocktail und dem englischen Wort „to mock“, was unter anderem so viel wie „nachahmen“ bedeutet. Mocktails sind also alkoholfreie Drinks, die sich als peppiger Cocktail ausgeben. Wer es bevorzugt, nicht dauerhaft verkatert zu sein und morgens mit einem brummenden Schädel aufzuwachen, für den sind Mocktails wirklich empfehlenswert.

Der Social Media-Star namens Pink Drink
Der Starbucks Pink Drink war letztes Jahr total beliebt und ist auch jetzt noch nicht aus der Mode gekommen. Vor allem auf Social Media wird der vom Unternehmen Starbucks kreierte Drink gehypt. Nicht nur durch seine auffällige Farbe, sondern auch durch seinen Geschmack sticht der Pink Drink aus der Menge heraus. Doch leider ist das schmackhafte und knallig pinke Getränk bis jetzt nur in Amerika erhältlich. Deshalb kriegst du von uns die perfekte Anleitung, wie du eine Version des Pink Drinks ganz einfach und schnell Zuhause selber machen kannst.

Für den Pink Drink benötigst du:

  • Eiswürfel
  • ein wenig Holunderblütensirup oder Ahornsirup
  • kalten Hibiskustee
  • Kokosmilch
  • gefrorene Erdbeeren oder andere rote Früchte wie Himbeeren


Die Zubereitung des Pink Drinks
Zuallererst gibst du in ein Glas die gefrorenen roten Früchte deiner Wahl und Eiswürfel. Danach fügst du etwas Holunderblütensirup oder Ahornsirup hinzu. Das gibt dem Getränk seine süße Note. Wer keinen Zuckerschock kriegen will, sollte lieber sparsam mit dem Sirup umgehen, da dieser sehr süß ist. Weiter geht es mit dem abgekühlten Hibiskustee, der bis zu drei Viertel des Glases aufgefüllt wird. Zum Schluss gibt man noch Kokosmilch hinzu, bis das Glas voll ist. Und voila, schon hast du das perfekte Erfrischungsgetränk für die heißen Sommertage.

Entwicklung hin zum gewissenhafteren Trinken
Nicht nur Nachhaltigkeit spielt mittlerweile eine Rolle. Der Trend zum gewissenhaften Trinken wird immer stärker. Nun gilt es nicht mehr, sich volllaufen zu lassen, bis man über der Toilette hängt. Die Beliebtheit von Mocktails steigt. Geschmacklich fehlt beim Pink Drink nur der Alkohol, doch ansonsten kann er auf jeden Fall mit anderen Cocktails mithalten.
Ein weiteres Plus ist, dass der Drink vegan ist. Dadurch ist er auch für diejenigen geeignet, die auf tierische Produkte verzichten wollen. Außerdem sieht das pinke Getränk zwar nicht so gesund aus, enthält aber eigentlich jede Menge Nährstoffe und vergleichsweise wenig Zucker und Fett. Also hübsch anzusehen, schmackhaft, vegan und gesund. Was will man mehr?

 

Jobs / Ausbildung / Praktikum

 

Lifestyle 941

„EinebereicherndeErfahrung“

Teil 4 unseres Auslandsblogs mit der Cottbuserin Nina in Frankreich

Seit September 2021 begleiten wir die Cottbuserin Nina bei ihrem Auslandsjahr in Frankreich, das nun dem Ende entgegengeht. Ihren Freiwilligendienst in einer Arche, in der sie Menschen mit Handicap betreut hatte, schloss sie im April ab. Zum Zeitpunkt unseres letzten Interviews wohnt sie in einer WG in Paris. Dort macht sie einen Sprachkurs und schmiedet Pläne für die Zukunft. Wir zogen mit ihr ein Fazit unter ihr großes Abenteuer.

Dein wohl wichtigstes Ziel beim Auslandsjahr war es, dich weiterzuentwickeln und herauszufinden, was du wirklich willst im Leben. Weißt du nun, wohin dein Weg dich führen wird?
Nach diesem Jahr Schulpause, in dem ich vorrangig gearbeitet und Französisch gelernt habe, fühle ich mich bereit, jetzt ein neues Kapitel anzufangen. Daher bewerbe ich mich im Moment vorrangig bei verschiedenen Unis. Was genau ich studieren möchte, weiß ich noch nicht – aber ich fühle mich definitiv weiter, als ich es vor einem Jahr war. Besonders von meiner Arbeit bei der Arche, in der ich Menschen mit Handicap betreut habe, nehme ich viele Erfahrungen und Fähigkeiten mit. Ich glaube, das vergangene Jahr wird mich für mein ganzes Leben prägen.

Hast du auf deiner Reise eine neue Charaktereigenschaft an dir entdeckt?
Ich habe vor allem am Anfang meines Jahres in der Arche gemerkt, dass ich relativ ungeduldig war. Durch meine Arbeit habe ich Geduld zu schätzen gelernt. Eine weitere Eigenschaft, die für mich zum Tragen kam, war die Neugier und Freude, neue Kulturen kennenzulernen. Ich hatte das vorher schon in mir, aber bei meinem Auslandsjahr kam das besonders häufig zum Vorschein.

Eines deiner Ziele beim Auslandsjahr war es auch, die Sprache zu lernen. Wie „französisch“ bist du mittlerweile?
Wenn ich einmal zurückblicke, dass ich die Sprache am Anfang überhaupt nicht beherrschte, bin ich stolz auf meinen Fortschritt. Ich wohne mittlerweile mit französischen Freunden in einer WG und kann mich sehr gut im Alltag verständigen. Französisch bleibt aber trotzdem immer eine Fremdsprache, deshalb muss ich da dranbleiben. Aus diesem Grund bin ich jetzt bin in einer Sprachschule, um unter anderem meine grammatikalischen Kenntnisse zu verbessern.

Welchen Moment in Frankreich wirst du nie vergessen?
Es gibt da keinen einzelnen Moment. Ich glaube, vor allem bleiben mir die einzelnen Bewohner im Gedächtnis, die ich in der Arche betreut und begleitet habe. Einfach, weil das so eine bereichernde Erfahrung war, Menschen kennenzulernen, die ganz anders ticken. Ich hatte zu vielen meiner Bewohner ein sehr enges Verhältnis. Innerhalb des einen Jahres sind wir zu einer großen WG zusammengewachsen.

Was wirst du nach deinem Abenteuer vermissen, wenn du wieder zuhause bist?
Im Ausland zu leben, ist immer aufregend und man lernt ständig etwas Neues. Da für mich die Zeit in Frankreich begrenzt war, habe ich alles viel intensiver wahrgenommen. Da war zum Beispiel das Essen, das mit deutscher Küche in vielen Punkten nicht vergleichbar war – seien es nur die hervorragenden Baguettes und Croissants.
Andererseits werde ich es vermissen, im Alltag die französische Sprache zu sprechen. Die gelungenen Gespräche mit gebürtigen Franzosen haben mich immer stolz gemacht. Und natürlich werden mir meine neu geschlossenen Freundschaften fehlen. Ich hoffe, dass wir uns oft wiedersehen werden – glücklicherweise liegen Frankreich und Deutschland nicht weit auseinander.

Was glaubst du, wirst du in Deutschland als erstes machen?
In erster Linie werde ich die Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden genießen. Einige habe ich in diesem Jahr nur ein oder zwei Mal gesehen und es wird super schön sein, alle wiederzusehen.

Du planst ab August oder September ein Auslandsjahr und möchtest davon berichten? Wir suchen einen neuen, mutigen Menschen, für den es von 2022 bis 2023 heißt: ab ins Ausland! Schreib‘ uns eine Nachricht, falls du Lust darauf hast, bei unserem nächsten Auslandsblog mitzumachen: Facebook/Instagram: @lauter.de

Die vorigen Teile vom lauter-Auslandsblog:

Teil 1 lesen

Teil 2 lesen

Teil 3 lesen

Lifestyle 1006

DerunsichtbareDiebInflation

Im nun zweiten Teil unserer lauter.money Rubrik wollen wir klären, warum das Thema Geld gerade jetzt so wichtig ist. Klar – „Geld regiert die Welt“ ist ein Sprichwort, welches ebenso richtig wie bekannt ist und einen zentralen Bestandteil unseres Lebens widerspiegelt. Schließlich arbeiten Vollerwerbstätige in Deutschland durchschnittlich rund 41 Stunden die Woche, um sich die Moneten zu verdienen. Wenn man also beklaut wird, verliert man nicht nur etwas Materielles, sondern echte Lebenszeit. Momentan passiert dies sogar im besonderen Ausmaß, weswegen man ein paar Minütchen aufwenden sollte, um Schadensbegrenzung zu begehen.

Was ist Inflation?

Vom lat. inflatio… – Spaß beiseite, kurz und knapp: ein Anstieg der Kosten, die eine Person für den Konsum von Gütern bezahlt. Um dies zu berechnen, bildet man einen Warenkorb, der die durchschnittlichen Ausgaben der Deutschen nachbildet. Dieser setzt sich aus 273 Bestandteilen in 12 Kategorien zusammen.
Davon ist die größte Kategorie mit 32,5 % unserer Ausgaben „Wohnung, Wasser, Strom, Gas u.a. Brennstoffe“. Wiederum ein Bestandteil der Gruppe ist Heizöl, welches allein 1,15 % unserer Ausgaben ausmacht. Die Kosten für Heizöl sind nun (Stand: April) rund 80 % teurer, als noch vor einem Jahr, womit (Vorsicht, jetzt wird es mathematisch) – 1,15 % * 80 % = 0,1 % – unsere Gesamtkosten um 0,1 % gestiegen sind.
0,1 % – was nicht nach viel aussieht, summiert sich bei insgesamt 273 Bestandteilen ganz schön auf, sodass der Preis des imaginären Warenkorbs für März und April 2022 um ganze 7% im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen ist. Am deutlichsten ist das wahrscheinlich bei den Spritpreisen aufgefallen, wir zahlen mehr und mehr – die Inflation zieht uns das Geld aus den Taschen!

statistic id1045 monatliche inflationsrate in deutschland bis mai 2022

Woher kommt die Inflation?
Warum steht nun etwas im Fokus vieler Medienberichte, was lange Zeit kein Thema war? Deutschlands wirtschaftliche Lage wurde innerhalb der letzten Jahre von mehreren Ereignissen erschüttert:

1. Corona und schlechte Ernten
Die schlechten Ernten der letzten Jahre sorgten für steigende Lebensmittelpreise, was durch den Ukraine-Krieg, zwischen den zwei weltweit mit größten Getreideexporteuren, noch verschlimmert wird. Corona – der unerwartet negative Faktor ist hierbei die schnelle Erholung der Wirtschaft, welche anders kam als erwartet wurde, und nun zu mangelnden Rohstoffen wie Baumaterialien führt.

2. „Grüne Inflation“
Durch Umweltschutzmaßnahmen fallen Mehrkosten an – seit 2021 muss je Tonne CO2, die beim Verbrennen von Diesel, Benzin, Heizöl und Erdgas entsteht, 25 Euro bezahlt werden, mittlerweile sogar 30 Euro. Aber auch der Klimawandel an sich kostet, z.B. Holz wird durch eine Zunahme von Waldbränden und Schädlingsbefall (in Folge von Trockenheit) immer teurer.

3. Abhängigkeit
55 % des Erdgases, 50 % der Steinkohle und 30 % des Erdöls hat Deutschland vor dem Krieg aus Russland importiert. Zusammen mit dem Atomausstieg 2022 und dem Kohleausstieg bricht plötzlich ein Großteil der Energieversorgung weg. Als Folge wurde eine mWh Anfang 2022 dreimal so teuer wie Mitte 2021 – und für die Alternative, Flüssiggas zu importieren (und dafür erstmal die nötige Infrastruktur zu bauen), fallen weitere Kosten an.

4. Leitzins der EZB
Die Europäische Zentralbank hat die Möglichkeit, den Leitzins zu erhöhen, um der Inflation entgegenzuwirken. Trotzdem hat sie lange gezögert, weil man die Inflation als vorübergehende Phase ansah – und sie zögert noch …

Was tun?
Laut den Schätzungen der Bundesregierung dürfen wir eine Inflationsrate von 6,1 % für ganz 2022 erwarten und selbst 2023 soll sie noch bei 2,8 % liegen. Ergo: Wenn wir immer mehr bezahlen müssen, verliert unser momentanes Geld an Wert. Wir verlieren also bare Knete. Nun gibt es zwei Maßnahmen, dem entgegenzuwirken. Wir können einen Anstieg der Preise verhindern, wie das? Einfach an dem, was teurer wird, sparen. Die Inflationsrate wird für den Durchschnitt berechnet und wenn dieser 3,5 % des Geldes für den Kauf von Fahrzeugen ausgibt, welche aber um rund 8 % teurer geworden sind, steigert sich ihre Inflationsrate um 0,3 %. Tust du das eben nicht, senkt sich deine Rate im Gegenzug um diese 0,3 %. Dies ist eine Möglichkeit der Schadensbegrenzung, welche aber nur begrenzt funktioniert, schließlich kann man nicht einfach mal den Strom abstellen, selbst wenn die Preise durch die Decke krachen. Bleibt also nur noch Option zwei, ein bisschen Geld sparen und investieren – mit dem Ziel, dass die Rendite höher als die Inflation liegt.

Lifestyle 1168

SofängstdumitdemSparenan

Dein Sparschwein kannst du in den Urlaub schicken – wir zeigen dir, wie's mit dem Notgroschen klappt. Foto: inside-studio, istock

„Von der Hand in den Mund leben“ – von diesem Sprichwort haben sicher alle schonmal gehört. Es beschreibt, wie das Geld, das monatlich auf dem Konto eintrudelt, wie von Zauberhand wieder verschwindet. Das kann lange gut gehen – so lange, bis einen unerwartete Ausgaben erwischen. Auto oder Waschmaschine kaputt? Schon wird’s problematisch. Für diese Fälle wäre es gut, ein nettes Sümmchen auf der hohen Kante zu haben. Doch wie legt man los mit dem Sparen? Wir schauen uns auf dieser Doppelseite an, wie du dir im Handumdrehen einen satten Notgroschen ansparst. Mit einem netten Polster im Rücken kannst du deinen Sparplan anschließend in andere Anlageformen umschichten und Rendite erzielen.

So machst du 25 Euro frei
Eines vorab: jeder kann und sollte Geld sparen – unabhängig vom monatlichen Einkommen! Mindestens 25 Euro kann jede:r packen, wodurch man immerhin 300 Euro im Jahr anhäuft. Um das eigene Sparpotenzial herauszufinden, lohnt sich das Anlegen eines Haushaltsbuches. Keine Sorge, dafür muss man längst kein handschriftliches Buch mehr führen. Apps wie Finanzguru nehmen dir diese Arbeit ab. Die App räumte 2018 bei der „Höhle der Löwen“ ab und erkennt nach einmaliger Verknüpfung mit deinem Konto, wofür Geld ausgegeben und abgebucht wird. So erstellt die App automatisch eine Übersicht über Ausgaben wie Strom, Telefon und Fahrtickets und gibt basierend darauf Tipps, an wie du Geld einsparen kannst. Per Fingertipp lassen sich Verträge anpassen und kündigen. Beliebte Spartipps sind darüber hinaus:

  • Heizkosten: Für alle, die es noch nicht wissen: Jedes Grad Raumtemperatur weniger spart 6 % Heizkosten.
  • Backofen: Heize den Backofen nie vor, nutze die Umluft-Funktion und schalte ihn schon kurz vorher aus, so sparst du 10-15 Cent pro Betriebsstunde.
  • Kaffee: Statt dem täglichen Kaffee to-go das schwarze Gold lieber selbst vorkochen und im Thermobecher mitnehmen, so verbleiben 300 € im Jahr im Portemonnaie.
  • Trinkwasser: Statt Kisten zu schleppen, mache dein Mineralwasser in einem Trinkwasser-Sprudler, so sparst du gern mal 50 Cent pro Liter.
  • LED-Lampen: Wer alle Lampen in der Wohnung durch stromsparende LED-Lampen ersetzt, kann im Vergleich zu Glühbirnen richtig viel sparen: rund 15 Euro pro Jahr und Lampe
  • Gutscheine suchen: Wenn es doch mal die Pizza von Lieferdienst sein soll, dann googele vorher nach Gutscheinen. Für viele Anbieter gibt’s Neu- und Bestandskunden-Rabatte in Höhe von einigen Euros.
  • Medikamente: Bestelle Medikamente lieber über Versandapotheken im Internet, da bekommst du dein Zeug bis zu 50% günstiger.


Du kennst noch mehr Spartipps? Schreib‘ uns gern via Facebook oder Instagram an @lauter.de, welche Strategien du anwendest, um dein Portemonnaie zu schonen.

Aus den Augen, aus dem Sinn
Du hast nun etwas Geld frei und möchtest anfangen, zu sparen, doch es gelingt dir nicht? Der Trick, um das zu schaffen: Das Geld darf für dich nicht sichtbar sein. Einfach versuchen, künftig jeden Monat 25 Euro mehr auf dem Konto zu lassen? Das wird nix, das Geld ist schneller weg-bestellt, als einem lieb ist. Stattdessen jeden Monat 25 abheben und unter’m Kopfkissen oder im Sparschwein bunkern? Das klappt auch kaum, denn die Verlockung ist groß, das Geld mit auf ‘ne Party zu nehmen. Die Lösung: Leg‘ dir ein zweites Girokonto an, das du ausschließlich fürs Sparen verwendest und richte einen Dauerauftrag ein, der jeden Monat direkt nach dem Eingang von deinem Gehalt, BaföG o.Ä. die 25 Euro transferiert. Aus den Augen, aus dem Sinn! So fängt man plötzlich an zu sparen, ohne es überhaupt zu merken. Es dürfen natürlich auch gern mehr als 25 Euro sein. Wichtig dabei ist, dass das Zweitkonto möglichst gebührenfrei ist. Nutze einen Konto-Preisvergleich wie bspw. von finanztip.de, um das passende Geldhaus für dein Zweitkonto zu finden. Das Konto sollte keinen Mindesteingang verlangen, auch brauchst du dafür keine Girokarte. Mit dieser Spartaktik kannst du guten Gewissens wieder von der Hand in den Mund leben, denn das Sparen passiert von allein.

Du bist schon weiter?
Du hast bereits etwas auf der hohen Kante und möchtest mehr aus deinem Geld machen? Dann kommen verschiedene Anlageformen ins Spiel. Wie wir bereits wissen, frisst die Inflation dein Erspartes nämlich mit der Zeit auf. Dein Ziel muss es daher langfristig werden, eine Anlageform zu finden, die mehr Rendite als die aktuelle Inflationsrate einbringt. Das geht zum Beispiel mit Aktienfonds oder ETFs. Was es damit auf sich hat und welche Erfahrungen unsere Redakteure damit gemacht haben, erfährst du schon bald.

Demokratie 1059

Ukraine-Krieg

Es herrscht Krieg – und das nur zwei Länder von uns entfernt.
Die Krise zwischen Ukraine und Russland ist momentan wohl das Thema Nummer eins und füllt aktuell die Nachrichtenkanäle. Wir können euch zwar nicht dementsprechend auf dem Laufenden halten, wollen das Ganze aber trotzdem mal anschneiden.

Ursprung des Konflikts
Um den Anfang der Auseinandersetzung zu bestimmen, lohnt sich ein tieferer Blick in die Vergangenheit. Was Putin mit dem Krieg unter anderem erreichen will, ist Russland wieder als internationale Großmacht zu etablieren. Dessen Blütezeit war während des Kalten Krieges von 1947 bis 1989, wo man mit der USA um die weltweite Vormacht stritt.
Der Name „Kalt“ kam aber daher, dass es keine direkten Kampfhandlungen gegeneinander gab. Man versuchte viel eher, den Konkurrenten politisch, technisch, wirtschaftlich und militärisch zu überbieten. Dafür strebten beide Staaten danach, ihren Einfluss auch auf andere Länder auszudehnen.
So etablierte sich im Westen die NATO und im Osten der Warschauer Pakt, weswegen die Zeit heute auch als Ost-West-Konflikt bezeichnet wird. Am Ende zerbrachen 1991 sowohl Sowjetunion als auch der Warschauer Pakt, und dessen Mitgliedsstaaten strebten nach Unabhängigkeit.
NATO vs. WarsawGröße von NATO und Warschauer Pakt zur Zeit des Kalten Krieges (Julian Oster, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons)

Erstarken der NATO
Während Russlands weltweite Einflusssphäre somit extrem gesenkt wurde, traten über die Jahre immer mehr Länder der NATO bei. Mittlerweile betrifft dies auch Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Von dieser sogenannten Osterweiterung war Putin gar nicht begeistert, vor allem da die USA nun auf dem ehemaligen Gebiet des „russischen Imperiums“ Militärpräsenz zeigen konnte.
Präsident Wladimir Putin sieht den Zusammenbruch der Sowjetunion nämlich als „größte geopolitische Katastrophe des vergangenen Jahrhunderts“ und will das am liebsten rückgängig machen. Deshalb versuchte er auch die NATO aus Osteuropa zu verdrängen, besonders aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion.
NATO Erweiterung
NATO-Beitritte in Europa (Patrickneil,, CC BY-SA 3.0 <http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/>, via Wikimedia Commons)

Annexion der Krim 2013/14
Die aktuelle Auseinandersetzung blickt auf eine jahrelange Historie zurück, welche aber auf die Dauer deutlich weniger Medienpräsenz hatte. Zumindest abgesehen von Ereignissen auf der Halbinsel Krim.
Nachdem nämlich Ende 2013 die ukrainische Regierung ein Assoziierungsabkommen mit der EU stoppte, stürzte dies das Land in eine tiefe Krise. Während sich der Westen des Landes eine stärkere Beziehung mit der EU wünschte, bevorzugte Präsident Viktor Janukowitsch die Annäherung an Russland. Landesweite und monatelange Proteste führten zwar zu seiner Amtsenthebung und einer Übergangsregierung, damit endeten die Probleme aber nicht. Nun gingen nämlich sowohl Gegner, als auch Befürworter eben jener Übergangsregierung auf die Straße.
Das Gleiche geschah auf der Halbinsel Krim, die dann am 27. Februar 2014 von sogenannten „grünen Männchen“ besetzt wurde. Russische Spezialtruppen ohne Rang- und Hoheitszeichen kontrollierten schon bald selbst das Gebäude der Regionalregierung und dort wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Politiker Sergej Aksjonow von der Partei „Russische Einheit“ zum neuen Regierungschef gewählt. Das neue Regionalparlament beschloss am 6. März 2014 den Anschluss an die Russische Föderation und zehn Tage später sollte in einem Referendum die Bevölkerung entscheiden.
Zur Wahl standen aber nur der Anschluss an Russland oder Ukraine, eine Möglichkeit zur Erhaltung des Status Quo, der Weiterbestand als Autonome Republik, wurde nicht gegeben. Mehr als 95 Prozent sollen prorussisch abgestimmt haben und seit dem 21. März 2014 ist die Krim Teil russischen Staatsgebietes.
KrimMilitär
Einnahme von öffentlichen Einrichtungen auf der Krim durch die „grünen Männchen“ (Anton Holoborodko (Антон Голобородько), CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons)

Unruhen im Land
Seit den Ereignissen auf der Krim gibt es also schon klare Anzeichen, die auf die heutige Situation hindeuten konnten. Und die vermehrten sich in der Zwischenzeit, so kommt es im Osten der Ukraine seither zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen prorussischen Separatisten und dem ukrainischen Militär. Selbst die eindeutige Präsidentschaftswahl von Petro Poroschenko am 25. Mai 2014 brachte keine Ruhe, stattdessen löste der Abschuss eines Passagierflugzeugs mit 298 Opfern am 17. Juli 2014 international Bestürzung aus. So wurde auch ein internationales Untersuchungsteam ausgesandt, welches zu dem Schluss kam, dass die Waffe einer russischen Militärbrigade angehöre. Diese wiesen allerdings alle Schuld von sich und machten die Ukraine verantwortlich.

Spaltung?
Die ukrainischen Parlamentswahlen im Oktober 2014 gewannen dann zwar deutlich die westlich orientierten Parteien, was allerdings von den prorussischen Separatisten abgelehnt wurde. Also gestalteten diese im November desselben Jahres einfach ihre eigenen Wahlen in den Regionen Donezk und Lugansk, welche sie als eigene „Volksrepubliken“ bezeichneten. Allerdings traten keine Oppositionsparteien an, man konnte nur aus prorussischen Kandidaten wählen. Mit der „Vereinbarung von Minsk“ im Herbst 2014 und „Minsk II“ im Februar 2015 wurden zwar Waffenruhen beschlossen – bis heute kam es aber immer wieder zu Kampfhandlungen, sodass laut UN-Angaben bis 2021 mehr als 13.000 Menschen ums Leben kamen und ein Großteil der Infrastruktur in Donezk, Lugansk und Gorlowka zerstört wurde.
DonezkLugansk
Lage der selbsterklärten Volksrepubliken Lugansk (rechts) und Donezk (links) in der Ukraine.
Quellen: Ivasykus, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons / Rechts: Pogo91, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
 
Russland marschiert auf
Mit einem Aufgebot von 150.000 Soldaten und militärischer Ausrüstung an der Grenze zur Ukraine, welche sich schon seit dem März 2021 positionieren, ließ Russland schon lange vor dem Beginn des Konflikts eine Invasion vermuten. Diese bestritten dies allerdings lange, forderten von Seiten der NATO und USA sogar Sicherheitsgarantien und den Stopp der Osterweiterung. Trotz mehrerer Wochen scheiterten jedoch alle diplomatischen Versuche und am 24. Februar 2022 startete Russland einen Angriffskrieg auf die Ukraine.

Putin: „Kein Krieg, sondern eine 'Sondermilitäroperation'”
Zu Kriegsbeginn war dies die Bezeichnung des russischen Präsidenten für die aktuelle Situation. In einer halbstündigen Ansprache im Staatsfernsehen erklärte er die Hintergründe des Konflikts. So soll er auch die ersten zwanzig Minuten der USA, dem „Imperium der Lügen“, gewidmet haben. Diese beanspruchen aus seiner Sicht die Weltherrschaft und nutzen die NATO als Mittel der Außenpolitik in Kombination mit einer Osterweiterung. Auf ehemals sowjetischem Staatsgebiet würde nun ein „Anti-Russland“ geschaffen werden, welches von der NATO mit Waffen aufgerüstet wird. Das ukrainische „Marionettenregime“ unterstütze rechtsextreme und nationalsozialistische Kräfte, wodurch es an ihm liegt, Völkermord in den von ihm am 21. Februar 2022 anerkannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk zu verhindern. Russland handele also im Sinne der Demilitarisierung und Denazifizierung in der Ukraine.

Momentane Lage - Stand 15. März
Front
Militärische Lage am 16. März (Viewsridge, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons)

Wir berichten trocken über die Situation des Krieges, deswegen sollte man einfach mal einen Blick in die Nachrichten werfen. Bilder von zerbombten Wohngebieten und wichtigen humanitären Anlagen machen einem erst bewusst, dass dort Zustände herrschen, die rein mit den Worten „Verletzung des Völkerrechts“ nicht ausreichend beschrieben werden können.
Das russische Militär ist weiterhin dabei, ihre Angriffe auf wichtige Städte fortzusetzen. Die Hauptstadt Kiew sei schon fast komplett umzingelt, wo nach wie vor die Hälfte der einst 3 Millionen Einwohner ausharrt und die Verteidigung plant.
Trotz der extremen Situation scheint die Bevölkerung weiterhin fest entschlossen, Widerstand zu leisten, während auf der Seite Russlands das Vorrücken langsam, aber trotzdem stetig ist. Derweil kam es aber in vielen Städten zur Zerstörung von Wohngebieten, wichtiger Infrastruktur und sogar Krankenhäusern durch Raketen.
Ein Beispiel wäre hier von der oft berichteten Stadt Mariupol, wo eine Versorgung mit Nahrung und Wasser komplett zusammengebrochen sei und die Menschen um ihr Überleben kämpfen, da auch die humanitären Hilfslieferungen noch deutlich entfernt sind. Im ganzen Land kommen immer wieder Evakuierungskorridore zustande, die Umsetzung ist aber weiterhin schleppend.
So kam es bisher laut UN-Menschenrechtsbüros auch zu Hunderten zivilen Opfern und über Tausend Todesfällen unter Soldaten, allein auf der Seite der Ukraine. Hier ist es aber sehr schwer Zahlen zu finden, welche die reale Situation widerspiegeln.
Die aktuelle Hoffnung sind Friedensverhandlungen, welche weiterhin im Online-Format fortgesetzt werden würden und deren Zustand aber schwer einzuschätzen ist. Der ukrainische Präsident Selenskyj beschreibt sie als „schwierig und zäh“, sieht aber schon Fortschritte im Vergleich zum Beginn.

Militärische Unterstützung
Nur zwei Länder von uns entfernt herrscht Krieg, also eigentlich mitten in Europa. Experten gehen davon aus, dass Putin mit seinem Angriff auf die Ukraine auch der Demokratie einen Schlag versetzen will – und so auch eine Nachricht an die westliche Welt senden möchte.
Trotzdem bleibt ein militärischer Eingriff aus NATO-Sicht ausgeschlossen, denn dann würde die Lage drohen zu eskalieren. Ist sie das nicht schon?
Putin selbst hat ganz offen gedroht, „dass ein direkter Angriff auf unser Land zu einer Zerschlagung und schrecklichen Folgen für jeden potenziellen Angreifer führen wird”, mit der Betonung Russland sei weiterhin eine der weltweit mächtigsten Atommächte. Das stimmt auch, mit rund 6255 Sprengköpfen liegt Russland in Sachen Atomraketen weltweit sogar auf Platz eins. Zudem bereiten weitere moderne Waffensysteme, wie die Moskauer Hyperschallrakete “Zirkion” mit 10.000 km/h, Sorgen. 
Von einem Einsatz solcher Maßnahmen sei man aber noch weit entfernt, schließlich unterstützt man die Ukraine seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 zwar beim Ausbilden von Streitkräften und liefert momentan Waffen, Luftabwehrraketen, Kleinwaffen und weitere Ausrüstung, greift aber nicht direkt ein.
So versucht man also, die bereits eskalierte Lage vor einer weiteren Verschärfung zu schützen, was auch die erhöhten NATO-Defensivmaßnahmen in Osteuropa zur Folge hat. Überall wird die Truppenpräsenz erhöht, schließlich ist die NATO ein Verteidigungsbündnis, was sofortige Unterstützung beim Angriff auf ein Verbündetes Land erfordert. Ein solches ist die Ukraine aber nicht, also heißt es erstmal mit gezückten Waffen beobachten – und ein anderes Maßnahmenpakt schnüren.

Sanktionen
Während ein militärischer Eingriff in den Krieg undenkbar ist, sind es Sanktionen, welche Russland Einhalt gebieten sollen. Das bedeutet vor allem wirtschaftliche Maßnahmen, welche ihre Wirkung nicht verfehlen sollen, aber auch auf alle Beteiligten zurückfallen können.
Vor allem Europa ist stark mit Russland verbunden, denn während russische Lieferungen zwei Drittel des Warenaustausches ausmachen und insbesondere Rohöl, Ölprodukte und Gas wichtig für unsere Energieversorgung sind, ist Russland auch ein großer Absatzmarkt und der weltweit größte Getreideexporteur.
Trotzdem hat man sich dazu durchgerungen, in den verschiedensten Bereichen Russland wirtschaftlich abzuschotten. Dabei wären wohl die härtesten Sanktionen der Ausschluss vom internationalen Zahlungssystem SWIFT in Kombination mit dem Einfrieren von russischen Vermögenswerten im Ausland, was 70 Prozent des russischen Bankenmarktes und wichtige Unternehmen betrifft, sowie das Einstellen von Energieimporten. Wie weit die Maßnahmen reichen, sieht man beispielsweise am Ausschluss von russischen Sportlern, Hymnen und Flaggen von internationalen Sportwettbewerben.

Sieger – Verlierer?!
Die Nachrichtenlage ist momentan nicht komplett transparent und ein Ende des Krieges zeichnet sich erst recht noch nicht ab. Über mögliche Ausgänge kann man nur spekulieren. Unserer Meinung nach ist es aber unwahrscheinlich, dass sich Putin nur mit der „Verteidigung des russischen Volkes in den neuen Volksrepubliken Luhansk und Donezk” zufrieden gibt. Putins Ziel ist nach wie vor, die NATO-Osterweiterung zu stoppen und ohne eine komplette politische Kontrolle der Ukraine würde sich diese im Nachhinein stark westlich orientieren, also genau das Gegenteil bewirken.
Zwar gibt es immer wieder Berichte über die langsamen Fortschritte der russischen Truppen, aber am Ende muss gesagt werden, dass die meisten Experten deren Niederlage im Angesicht der militärischen Überlegenheit für unwahrscheinlich ansehen. Auf Unterstützung von Seiten der NATO kann weiterhin nur in Form von Waffenlieferungen und weiterer nicht-militärischer Form gehofft werden. Die einzige Hoffnung der Ukrainer bleibt also eigentlich, dass die weltweiten Sanktionen und ein langes Hinziehen des Krieges Russland so ökonomisch schädigen, dass Putin von innen heraus an Macht verliert.
Aber gerade eine Verlängerung des Krieges würde das Land auch extrem leiden lassen. Man kann nur weiterhin auf Friedensverhandlungen hoffen und egal wie es ausgeht, die Menschen vor Ort müssen leiden.

Flüchtlingshilfe
Fliehende Menschen gibt es durch die bewaffneten Konflikte in einem Umfang, der in diesem Jahrhundert seinesgleichen sucht. Während es Männern zwischen 18 und 60 verboten ist, das Land zu verlassen – sie sollen dem ukrainischen Militär beistehen – sind es vor allem Frauen und Kinder, die versuchen, den Geschehen zu entkommen. Innerhalb von wenigen Tagen nach Kriegsbeginn waren es eine Millionen, mittlerweile hat sich die Zahl verdreifacht.
Nach einem Vergleich von Tschetschenien, wo ein Viertel der Bevölkerung vertrieben wurde, schätzen Migrationsforscher mit insgesamt zehn Millionen Flüchtlingen.
Das sind zwar immense Zahlen, über eine Sache kann man sich aber freuen und das ist die Anteilnahme von Unbeteiligten auf der ganzen Welt, die mit der Menge an Hilfemaßnahmen überraschen.
Hier ein Live-Ticker zur Flüchtlingssituation und Spendenmöglichkeiten.

Auswirkungen
Hier in Deutschland beginnt man schon bei den Spritpreisen zu ächzen und mit den Strompreisen wird es ähnlich sein. Schließlich bezieht Deutschland 50 % der verbrauchten Steinkohle, 30 % des Erdöls und 55 % des Erdgases von Russland. Dieses sollte übrigens Brückentechnologie bei der Energiewende sein und dieses Jahr waren mit dem Atomausstieg auch ein Abschalten von 13 % der momentanen Stromversorgung geplant. Und nun wird wie in vielen weiteren NATO-Ländern das Geld in die Aufrüstung gesteckt – 100 Milliarden Euro, um die Bundeswehr der Situation entsprechend auf die Zukunft vorzubereiten.
International sieht die Sache nochmal ganz anders aus. Hier greifen zwar auch ähnliche wirtschaftliche Defizite, aber ein noch deutlich größeres Problem – der Hunger. Russland und Ukraine machen ein Viertel der internationalen Getreideexporte aus, welche demnach nun größtenteils eingestellt wurden. Und darunter leiden wiederum völlig unbeteiligte, wie Entwicklungsländer in Afrika. Dort könnte dann ein Mangel an Nahrung schnell wieder zu eigenen Konflikten führen.
Und das sind nur einige der herausgegriffenen Folgen, denn die politischen, sozialen und wirtschaftliche Folgen eines bewaffneten Konflikts mit diesen Ausmaßen kann man im kompletten Ausmaß kaum erfassen. Man sollte sich aber bewusst machen, dass sie verheerend sind.

Erst Klimawandel, dann Corona und nun der Ukraine-Krieg. Die letzten Jahre jagte ein großes Thema das nächste und das neue droht das vorhergehende oft zu überschatten. Wichtig ist es aber, dass uns alles zukünftig weiterhin beeinflussen wird und darum muss man sich weiterhin über die Lage informieren und wenn möglich auch andere aufklären.
Eine noch direktere Maßnahme der Hilfe wäre, weiter oben unter dem Thema Flüchtlingshilfe die Option zum Spenden zu nutzen, egal ob es direkte Finanzierungshilfen oder Hilfsgüter und das Angebot einer Notunterkunft sind.

Lifestyle 1384

FinanzmanagementsokönnenunnötigeAusgabenvermiedenwerden

Foto: ismagilov, istock

Geld ausgeben ist bei der Vielfalt des Warenangebots sicher kein Problem. Damit keine finanziellen Engpässe entstehen, sollte man die Ausgaben jedoch gut im Auge behalten. Ein Finanzplan kann auch im Privathaushalt nützlich sein, um das eigene Budget sinnvoll zu verwalten.

Weshalb ein Finanzplan hilfreich sein kann

Ein großer Teil der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel wird in der Regel für die laufenden Kosten im Alltag verplant. Einen Finanzplan aufzustellen kann helfen, Schwachstellen aufzudecken, große und kleine Geldfresser zu entlarven, damit unnötige Ausgaben zukünftig vermieden werden können. In der finanziellen Planung sollten nicht nur alle Einnahmen und Ausgaben, sondern auch die vorhandenen Finanzreserven berücksichtigt werden. Mit einer sorgfältigen Finanzplanung gelingt es, die Übersicht und Kontrolle über die eigenen Finanzen zu bekommen. Erst wenn feststeht, wofür das Geld eigentlich ausgegeben wird, ist es möglich, Sparpotenzial zu finden, sodass ersparte Beträge gezielt investiert werden können, um für später vorzusorgen und Vermögen aufzubauen. Seit einigen Jahren gewinnen neben herkömmlichen Anlagemöglichkeiten auch innovative Finanzinstrumente wie die Kryptowährungen zunehmend an Bedeutung. Um den Handel mit Digitalwährungen zu erleichtern, hat man sogenannte Trading Bots entwickelt. Ein Krypto-Roboter ist eine automatische Trading-Software, die verschiedene Aufgaben, wie die Analyse und die Auswertung des Kryptomarktes übernimmt und somit das Handeln für die Trader vereinfachen soll. Wer eine Handels-Software nutzen möchte, sollte sich zuvor mit der Funktionsweise vertraut machen. Über die Bitcoin Pro Erfahrungen kann man sich anhand von Publikation, die sich mit dem Bitcoin und anderen Kryptowährungen beschäftigen, informieren. Ein Bitcoin-Roboter berechnet beispielsweise Kurse und Kursveränderungen auf der Grundlage von Algorithmen. Das Computerprogramm ist dann in der Lage, basierend auf den berechneten Ergebnissen selbst aktiv zu werden und den Handel mit Bitcoin selbstständig abzuwickeln.

Das eigene Budget richtig einteilen

Ein großer Vorteil von Handelsrobotern soll die Zeitersparnis sein, da die Software sowohl die Analyse als auch den Handel mit Kryptowährungen entsprechend den vorher festgelegten Parametern selbst ausführt. So wird der gesamte Handelsprozess von der Analyse bis zum Abschluss des Handels vom Roboter übernommen. Man geht davon aus, dass Anleger von der strukturierten Arbeitsweise des Krypto-Roboters profitieren können, sodass auch mit geringem Aufwand gewisse Renditen erzielt werden können. Auf einige Risiken, die mit dem Kryptowährungen-Handel verbunden sind, sollte man jedoch selbst achten. So besteht grundsätzlich die Gefahr, dass das Computerprogramm auf die Veränderungen an den Märkten nicht ausreichend reagiert und somit Verluste möglich sind. Der Handel mit Kryptowährungen wird daher als riskant betrachtet, allerdings ist die Möglichkeit, höhere Gewinne zu erzielen, bei diesen innovativen Finanzinstrumenten auch deutlich höher als bei traditionellen Anlageprodukten. Beim Handeln mit Bitcoin oder anderen Kryptowährungen sollte man nicht nur kurzfristige Ziele im Blick haben, sondern auch an die Zukunft denken. So ist beim Investieren ein gutes Zeitmanagement wichtig. Sich regelmäßig über Kurse und Kursentwicklungen zu informieren, gehört unbedingt dazu. Ein weiteres wesentliches Kriterium beim Vermögensaufbau ist die Vermeidung unnötiger Kosten. Häufig werden Dinge gekauft, die eigentlich nicht notwendig sind. Beim spontanen Shoppen geht es zumeist darum, sich etwas Schönes zu gönnen. Eine gute Finanzplanung kann dabei helfen, das eigene Budget besser einzuteilen und dadurch langfristig bares Geld zu sparen.

Lauter Leute 1274

lauter.leute:MalebenLeben

Echter Name: Martin Bremer
Geburtsdatum: 01.04.1989
Geburtsort: Guben
Beruf: Freiberuflicher Künstler (Fotograf und Texter)
Lieblingsort: Südostasien (Malaysia)
Lieblingsgetränk: kaltes stilles Wasser
Lieblingsmusik: Psytrance und DnB
Letzter Song auf Spotify: DER LETZTE SONG – KUMMER/Fred Rabe

Welcher Superheld wärst du gern?

Batman, da er der einzige Superheld ist, der keine Superkraft hat. Er ist ein normaler Mensch, der sich für seine Mitmenschen aufopfert und diese niemals aufgibt. Er zeigt, dass Willensstärke und die Zuversicht, dass am Ende alles gut wird, auch wirklich dazu führt. Batman, wie er in der Christopher Nolan Trilogie verfilmt wurde, ist in gewisser Weise ein Vorbild für mich.

Welche Eigenschaften schätzt du an anderen am meisten?

Nach allem, was mir in meinem bisherigen Leben so passiert ist, definitiv Ehrlichkeit und Kommunikationsfähigkeit. Wenn ich mit anderen über tiefgründige Themen sprechen kann und sie ehrlich zu mir sind, fühle ich mich am wohlsten. Da zählt wohl auch die Fähigkeit dazu, gut zuhören zu können. Das schätze ich auch sehr.

Was magst du an der Lausitz – und was kannst du gar nicht leiden?

Ich mag die Nähe zu anderen Großstädten wie Leipzig, Dresden und Berlin. Die flache Landschaft lässt sich gut zum Inlineskaten nutzen. Auch die vielen Seen sind eine tolle Sache. Nicht zu vergessen: der Spreewald.

Speziell in Cottbus verstehe ich nicht so ganz, warum man schief angeguckt wird, wenn man mal grinsend durch die Stadt läuft. Es scheinen viele Menschen in einem gewissen Trott gefangen zu sein. Das finde ich oft schade.

Wie stellst du dir deine Heimatstadt in 2030 vor?

Die Vorstellung ist vielmehr ein Gefühl. Ich wünsche mir, dass ich mich wohlfühle in Cottbus. Dazu gehören kreative Menschen, ein vielseitiges kulturelles Angebot und eine entspannte Atmosphäre untereinander. Das ist in großen Teilen ja auch schon vorhanden. Wünschenswert wären vielleicht auch besser ausgebaute Straßen und Fahrradwege. Das ist ja derzeit wirklich der Horror.

Welches Fotomotiv ist für dich „typisch Cottbus“?

Als erstes fällt mir da der Spremberger Turm ein. Er bildet nun mal das Zentrum der Stadt und leuchtet sowohl tagsüber als auch nachts in einem besonderen Rot. Ab und zu steige ich auch ganz nach oben und überblicke für eine Weile die Stadt. Das ist mir ein willkommener Perspektivwechsel.

Was braucht ein Fotomotiv für dich, um zu deinen Favorites zu gehören?

Mich reizt Landschaft u.a. eher weniger. Tatsächlich finde ich es viel interessanter, einen Menschen in seinen verletzlichen Momenten festzuhalten. In einem Augenblick, in dem ein bestimmter Gedanke oder ein bestimmtes Gefühl sichtbar wird durch seine Mimik. Dafür braucht es eine Menge Know-how, einen guten Draht zu der Person und eine Kamera, die im richtigen Moment auslöst.

Wie hinterlässt du – abseits vom Fotografieren – deine Spuren in der Welt?

Ich packe meine Gedanken und Gefühle in Texte und Bücher, aber anstatt meine Spuren zu hinterlassen, möchte ich lieber darauf achten, dass ich die Zeit im Hier und Jetzt nutze. Alles andere kommt dann von alleine.

Instagram: @mal_eben_leben
www.malebenleben.com 

Lauter Leute 1419

lauter.leute:cynthia.nck

Echter Name: Cynthia Noack
Geburtsdatum: 28.08.1997
Geburtsort: Bad Muskau
Beruf: bisher: Marketing + Design, ab April: Smoothie Bar-Gründerin in NJ, USA
Lieblingsort: USA
Lieblingsgetränk: Diet Coke
Lieblingsmusik: alles, was gute Laune macht :)
Letzter Song auf Spotify: Love Tonight - Edit (Shouse)

Was ist dein Antrieb dafür, viel Zeit in Sport zu investieren?

Wenn ich meine sportlichen Ziele ernst nehme, überträgt sich das auch auf andere Lebensbereiche. Anfangs wirkten meine körperlichen Ziele so unerreichbar, doch mit Hilfe von viel Durchhaltevermögen wurden sie immer realistischer. Schritt für Schritt. Und genau so ist es doch im Leben: Wenn wir etwas wirklich erreichen wollen, müssen wir nun mal hart dafür arbeiten. Aber Fakt ist – wir können. Wir müssen nur an uns glauben.

Was ist für dich das größte Glück?

Das größte Glück ist es für mich, meinen Träumen und meinem Herzen zu folgen. So oft streben wir nach Ruhm, Reichtum und Ansehen, obwohl wir am Ende des Tages doch nur erfolgreich sind, wenn wir glücklich sind. Und dieser Aussage werde ich ab April gerecht: Denn dort geht es für uns, sprich meinen Verlobten Basti und mich, in die USA, wo wir unsere eigene Smoothie Bar gründen. Ein langersehnter Traum, welchen wir uns endlich erfüllen.

Zu wem schaust du auf – in sportlicher und in menschlicher Hinsicht?

Zu alten Menschen, die sich nicht fragen müssen: „Was wäre, wenn…?“. Und in der sportlichen Hinsicht zu meinem Basti, der stets durchzieht – auch im tiefsten Lockdown. Zu Hause. MIT SPASS. Ich meine: Durchgezogen habe ich auch. Aber von Spaß können wir hier nicht immer reden haha.

Was ist deine größte Schwäche?

Ich habe das schreckliche Bedürfnis, immer die Menschen um mich herum glücklich machen zu wollen. Nicht nur eine Sache der Unmöglichkeit, sondern gleichzeitig eine Eigenschaft, die mir sehr viel Kraft kostet.

Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Glücklich in den USA lebend mit Basti und mehr als einer Smoothie Bar :-)

Wenn du für den Rest deines Lebens nur noch eine Sportübung machen könntest, welche wäre es und warum?

Deadlifts – damit trainiert man den ganzen Körper!

Instagram: cynthia.nck 
TikTok: cynthia.nck
YouTube: Cynthia Noack

Gastronomie 1728

PrimaWetterinSicht

Eine Saison voller Kultur und Kulinarik steht im Prima Wetter bevor – der Open-Air-Location im Bunten Bahnhof.

Mit Prima Wetter wird der Sommer erst so richtig schön. Das Fleckchen Sonne mitten im Cottbuser Stadtgeschehen meldet sich ab dem 30. April zurück!

Die Urlaubsoase mitten in Cottbus

Du willst dein Urlaubsziel in fünf Fußminuten erreichen? Dann ab ins Prima Wetter! Bei rustikalem Charme und jeder Menge Liebe zu handgemachten Details lassen sich hier kühle Getränke, schmackhaftes Essen, spannende Konzerte, Parties, Quizabende und natürlich das schöne Wetter genießen. Dabei wird viel Wert auf das „Gewisse Etwas“ gelegt – Team und Gäste mögen es ausgefallen, originell und handgemacht.

Musikalisch wird es auch in 2022 eine Mischung aus echter Live-Musik und Plattenspieler-Kunst aus aller Herren Länder geben.

Kultur trifft auf Kulinarik

Kulinarisch hat sich das Prima Wetter dieses Jahr viel vorgenommen! Maître Matthias Theodosis am Herd soll das Repertoire auf Restaurant-Niveau bringen. Täglich von 17 bis 22 Uhr öffnen sich die Pforten der BEATKITCHEN. Snacks, Flammkuchen und kleine Schmankerl werden weiterhin auf der Karte zu finden sein. Also schau vorbei! Infos und Programm unter:

30.4. | 18 Uhr | Güterzufuhrstr. 7 Cottbus | www.bunterbahnhof.de

PrimaWetter

Interviews 2024

WenndieWeltdeinZuhauseistDJBoomShankarimInterview

Selten haben wir eine solche Liebeserklärung zu einem Musikgenre gehört wie bei diesem Interview mit Armin aka. Boom Shankar. Der Psytrance-DJ und Label Manager gehörte in den frühen 90er-Jahren zu den ersten Anhängern der Goa-Szene und blieb seiner Leidenschaft bis heute unbebrochen treu. Vom 22. bis 24. Juli kommt er zum ersten Mal in die Lausitz – aufs Urknall Festival in Klein Buckow. Wer Psytrance bereits kennt, dem geht beim folgenden Gespräch das Herz auf – alle anderen lernen in Armin einen Traveller kennen, der seinesgleichen sucht.

Du legst seit den 90ern Psytrance auf, hast als DJ alle fünf Kontinente bereist. Was macht diese Szene für dich aus, dass du ihr so lang und intensiv treu bist?

Man sagt ja immer so schön „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – und diesen Zauber der 90er-Jahre finde ich zum Glück immer noch bei einigen Veranstaltungen vor. Von Anfang an hat mich die Toleranz und die Akzeptanz innerhalb der Szene fasziniert. Mitte der 90er-Jahre bestand die europäische Goa Trance-Szene aus vielleicht 2.000 bis 3.000 Leuten, die man immer wieder an den gleichen, meist an Vollmond stattfindenden Gatherings wiedergetroffen hat. Das führte wirklich zu einem Gefühl, Teil einer kleinen aber international präsenten Familie zu sein. Dein Alter, Deine Arbeit, Dein Aussehen, Deine Klamotten oder auch Dein Kontostand waren immer irrelevant – es ging um den Menschen an sich, und wenn der es auf eine der Partys geschafft hatte, dann war der auch willkommen.

Die Partys wurden damals nicht im Internet promotet oder beworben. Man musste sich persönlich kennen, um via Mund-zu-Mund-Propaganda von den Partys mitzubekommen und eingeladen zu werden, und das hat zu einem sehr familiären Umfeld geführt, in dem man sich komplett entfalten konnte und Authentizität das A und O darstellte.

Darüber hinaus war Goa Trance der Neunziger Jahre mit Abstand das Kreativste, was damals innerhalb der elektronischen Szenen releast wurde. Kein Track glich dem anderen, der Aufbau und die Progression der Tracks waren nicht vorhersehbar. Dementsprechend fiel es einem sehr leicht, einen Trance-Zustand durch das Tanzen zu erreichen.

Zusätzlich habe ich die mit Abstand interessantesten Persönlichkeiten in diesen Jahren kennenlernen können, ein soziales Potpourri, das seinesgleichen suchte. Daraus sind viele Freundschaften entstanden, die seit Jahrzehnten bestehen.

Last but not least passt mein Lebensstil als Traveller perfekt zu dieser Szene. Ich bin seit vielen vielen Jahren mehr on the road als zu Hause, und das passt perfekt zum internationalen Charakter unserer Szene und zu meinem Job des Tourens. Ein großer Bonus ist auch die Möglichkeit, als Label Manager neuen Artists die Möglichkeit zu geben, innerhalb der Psytrance-Szene Fuß zu fassen und ihren Sound einer weltweiten audience zu präsentieren.

Summa summarum kann ich mir keinen besseren „Job“ und kein besseres „Zuhause“ für mich und meine Lebenseinstellung vorstellen als innerhalb der Psytrance Family. Auch wenn sich die Szene weit von ihren Ursprüngen und Idealen entfernt hat, auch wenn sie sich immer wieder dem Vorwurf der Kommerzialisierung stellen muss, so ist sie meiner Meinung nach immer noch das Interessanteste, Vielseitigste und Toleranteste, was ich innerhalb der electronic music scene vorfinde. Dementsprechend wird meine Treue ihr gegenüber weiterhin Bestand haben.

Wie hat sich die Coronapandemie auf dein Reiseverhalten und deine Gig-Anzahl ausgewirkt?

Da muss ich zwischen beiden unterscheiden. Die Anzahl meiner Gigs, die ich vornehmen konnte, ist natürlich in den letzten zwei Jahren merklich zurückgegangen. 90 Prozent meiner Bookings wurden aufgrund von Corona-Maßnahmen oder Einschränkungen gecancelt oder auf das nächste Jahr verschoben. Die letzten beiden Sommer waren dann wieder halbwegs gut, oftmals dann halt mit Einschränkungen was die Anzahl von Personen auf Festivals betrifft, aber immerhin fanden viele Bookings zumindest innerhalb Europas wieder statt.

In den Winter- und auch Frühlingsmonaten war das dann wieder ein anderes Bild. Da hatte ich ziemlich viel Glück – oder auch Pech, kommt immer auf die Sichtweise drauf an. Als die erste Welle durch Europa rauschte, saß ich in Asien fest. Ich bin von Thailand Ende Februar nach Cambodia für ein Festival geflogen und als ich dann wieder nach Thailand zurückreisen wollte, waren die Grenzen dicht. Am Ende saß ich sieben Monate in Asien fest. Allerdings auf einer wunderschönen Insel, die normalerweise von Tausenden Besuchern in der Peak Season überlaufen ist. Zu meiner Zeit war sie aber so leer war, dass ich ein Dasein wie Robinson Crusoe fristen konnte.

Letzten Winter hatte ich eine Tour in Südafrika, danach steckte ich zwei Monate in Äthiopien und drei Monate in Tansania und auf Sansibar fest. Diesen Winter das gleiche Spiel: Drei Monate in Marokko, da dort ein paar Tage nach meiner Ankunft auch der Flugverkehr eingestellt worden ist. Ich hab‘ die 2 Jahre der Pandemie also primär im Ausland verbracht, allerdings nicht viel am Touren, sondern eher am Chillen und zur Ruhe kommen. Ich will mich aber nicht beklagen, für mich waren die letzten zwei Jahre primär von fantastischen Erlebnissen an wunderschönen Orten geprägt.

Wie ist dein Gefühl: Wie wird der nächste Sommer im Vergleich zu 2020 und 2021?

Ich bin ziemlich optimistisch. In vielen Ländern sind die Einreisebeschränkungen entweder komplett aufgehoben oder zumindest vereinfach worden. Viele Einschränkungen des sozialen Miteinanders sind ebenso gefallen und viele Promoter holen jetzt das nach, was ihnen in den letzten zwei Jahren entgangen ist. Mein Booking-Kalender für den Sommer ist gut gefüllt und jeder Artist oder Promoter, mit dem ich spreche, egal wo auf dem Planeten, schaut zuversichtlich auf die kommenden Monate.

In welchen Ländern der Welt legst du in diesem Sommer auf – und wo würdest du gern einmal spielen?

Mein persönliches Highlight für diesen Sommer stellt auf jeden Fall das Boom Festival in Portugal dar. Am letzten Morgen ein 2.5-stündiges Set im Dance Temple zu spielen, ist sicherlich eines jeden Artists feuchter Traum. Darüber hinaus freue ich mich auf meine Touren in Brasilien, Mexiko, Kanada, natürlich alle Bookings in Europa, vor allem unser eigenes Event in Ungarn namens S.U.N. Festival, und dann zum Ende des Jahres Universo Parallelo in Brasilien.

Danach folgt meine nächste-Asia Tour durch Thailand, Malaysia, Cambodia und hoffentlich auch wieder durch China – dort hatte ich insgesamt schon vier Touren. Ebenso hoffe ich, dass ich auch dieses Jahr wieder im Libanon, in Israel und in Armenien auftreten kann.

Ich hab‘ in vielen Ländern dieser Welt schon gespielt, es gibt aber ein paar in denen ich bis dato nur am Traveln, aber noch nicht am Spielen war. Allen voran Kirgistan, die Mongolei, Tadschikistan oder auch das Herz Afrikas.

Wie würdest du einem Urknall-Gast, der dich noch nicht kennt, die Dancefloor-Erfahrung bei deinem Set beschreiben?

Puh! Das ist immer schwierig sich selbst zu beschreiben, das fällt mir jetzt nicht leicht, da mit Adjektiven zu kommen. Was ich aber sagen kann ist, dass ich keines meiner Sets vorbereite. Ich spiele immer free flow, will heißen: Selbst fünf Minuten vor meinem Auftritt weiß ich nicht, mit welchem Track ich anfangen werde. Ich bevorzuge diesen improvisierten Ansatz, da ich meiner Meinung nach so die beste Chance habe, den für den dancefloor in diesem Moment „richtigen“ Sound zu wählen. Für mich ist DJing kein Monolog, sondern ein Dialog: Ich schicke was raus, warte auf die Antwort vonseiten des Floors und antworte darauf dann wieder adäquat. Meiner Meinung nach habe ich so die beste Möglichkeit, für den Dancefloor die intensivste Erfahrung zu erzeugen. Ich mach das seit dem Anfang meiner Karriere so und bis dato hat das primär zu positiven Feedbacks geführt, da die Leute das Gefühl hatten, dass ich für sie gespielt habe. Und das hab‘ ich ja dadurch auch! :)

Boom Shankar (Armin) auf:
FB: @DjBoomShankarBMSS
Insta: @boomshankarbmss
Soundcloud: Dj Boom Shankar

Mainact beim Urknall Festival
22.-24.7. | Klein Buckow
www.urknall-festival.com 

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Boom Shankar auf dem S.U.N. Festival in Ungarn

Events 1193

DasLauter-Fanvoting:Drum'n'Bass&Dubstep

Welcher Musiker hat die größte Fangemeinde in der Lausitz? In jeder lauter-Ausgabe nehmen wir uns ein Musikgenre vor und lassen dich für deinen Liebling abstimmen. Mit dabei sind diesmal vier Cottbuser Musiker aus Drum'n'Bass und Dubstep. Sie überzeugen allesamt mit einer Menge Talent. Doch wer die meisten Probs bekommt, liegt in deiner Hand! Gib deine Stimme ab auf unserer Instagram-Seite. Der Sieger erhält ein Interview mit uns in der kommenden Ausgabe vom lauter-Magazin.

Voting-Start: 14.04. | Ende: 28.04.
Instagram: @lauter.de

Update: Wir gratulieren Yungspund zum Sieg – hier das Sieger-Interview!

Mr. Quint

Carl aka. Mr. Quint hat von allen lokalen Musikartists wohl das internationalste Publikum, denn er spielt alle zwei Wochen für das englische Web-Radio Sub FM. Seine neusten Eigenproduktionen sind wiederum auf die deutsche Vergangenheit bezogen. Quints Album „Historischer Dubstep“ erzählt Geschichten von Überlebenden des Holocaust. Nach der Premiere in Jamlitz soll das Album in 2022 als Stück aufgeführt werden.

Instagram: @quintdubs
Soundcloud: Mr.Quint

Yungspund

Eriks Künstlername geht darauf zurück, dass er einen aufgeweckten Stil verfolgt und schon mit 16 mit dem Produzieren anfing. Seit der Volljährigkeit schaffte er es auf das Landflucht, Urknall und Stuss am Fluss Festival. Dazu kommen viele Partys vom DKS-Kollektiv, dem er angehört. Sein Eifer zahlt sich aus – so erfreuen sich seine neuen Releases großer Beliebtheit auf Soundcloud.

Instagram: @yungspundofficial
Soundcloud: Yungpspund
YouTube: Yungspund

Haylex

Wie Yungspund ein Gesicht vom Cottbuser DKS-Kollektiv ist Alexander aka. Haylex. Er steht für Maintime-DnB von Liquid bis Deep und Dark. Seit drei Jahren stellt er das auf Veranstaltungen der Kellersekte unter anderem im Chekov Cottbus unter Beweis. Sein Abriss-Sound brachte ihn auch schon auf die Line-ups von lokalen Festivals wie dem Landflucht oder dem Urknall.

Instagram: @haylex_dks
Soundcloud: Haylex

K.

Dennis alias K.'s Musikpassion begann schon in der zweiten Klasse mit Klavierunterricht. Heute lehrt er selbst als Dozent an einer Pflegeschule in Berlin und Cottbus – als Ausgleich beschäftigt er sich mit Drum'n'Bass und Dub-step. Sowohl das Auflegen als auch das Produzieren haben es ihm angetan. Auf Soundcloud findet man seine Eigenproduktionen, während Mixcloud als Plattform für seine DJ-Sets dient.

Instagram: @dennisk_punkt
Mixcloud: denniskpunkt

Interviews 1616

Punk&Oi!einWayofLife

Becks, Heineken, Berliner Kindl, Ur-Köstritzer, Lübzer, Tyskie, … Bei der liebsten Biermarke scheiden sich die Geister. Auch Andy, Marvin, Harry und David von der Senftenberger Band Biertoifel stoßen alle mit unterschiedlichen Sorten an. Das kühle Blonde gehört zum Punker-Lifestyle untrennbar dazu und weckt mehr Begehrlichkeiten als eine gleichbehaarte Dame. Doch hinter der Band muss noch mehr stecken, sonst hätten sie wohl kaum das letzte lauter-Fanvoting gewonnen. Also gingen wir im Interview der Frage auf den Grund, was die Band ausmacht, die Bierkonsum alles andere als verteufelt.

In was für einer Situation hattet ihr euren ersten Kontakt mit Oi! und Punkrock?

Andy: Meinen ersten Punkrock-Kontakt hatte ich mit 7, als ich mir ‘ne CD von The Offspring im Marktkauf gekauft hab. Das Warmwerden mit der Oi!-Szene kam dann Stück für Stück. Es fing an mit den Onkelz, die kurz darauf aber schon nicht mehr aktiv waren, über diverse andere Bands bis hin zu meinem ersten Szenekonzert mit 16 Jahren.
Kurz danach begann ich mit den Drums. Dann gab es kein Entrinnen mehr: Umso mehr ich die Musik hörte oder spielte, desto mehr Konzerte ich besucht habe, desto mehr Leute lernte ich kennen. Die Szene war einfach wie ein zweites Zuhause und was für einige ‘ne Phase ist, wurde zu meinem neuen Way of Life. Anders kann ich es mir jetzt gar nicht vorstellen.
Marvin: Ich war 14 Jahre alt, als ‘n Kumpel mir ‘ne Kassette von FBI vorgespielt hat. Er meinte „hör ma“. Das war mein Einstieg. Es kamen immer mehr Musik und Bands dazu und so ging ich mit meinen Kumpels auf Konzerte. Und ja, so ist das.
Harry: Ein Freund von mir kam mit dem neu rausgebrachten Toten Hosen Album „Auf dem Kreuzzug ins Glück“ vorbei. So kam der Punk in mein Zimmer, als ich 12 war. Als ich die Schule gewechselt habe, war dann vor dem Heimweg immer ein Besuch im Plattenladen angesagt: Punkplatten gucken, nur leisten konnte ich die mir nie. Aber durch meinen Punklook kam ich mit anderen Punks in Kontakt. So wuchsen meine Kassettensammlung und auch meine Konzerterfahrungen. Mit Oi! hatte ich das erste Mal zu tun durch ‘n Skinhead aus meiner Klasse Mitte der 90er. Er gab mir ‘n Livemitschnitt von Sham 69.
David: MTV ist schuld! Damals gab´s den Punk Sunday und als ich das erste Mal das Video „Salvation“ von Rancid gesehen hab – da hat´s mich erwischt. Ich habe dann die Toten Hosen gehört und darüber dann meinen Weg weitergemacht. Gab ja erst ma‘ wenig Punkmusik bei uns zu kaufen. Das kam mit der Zeit.

Auf den Namen „Biertoifel“ kamt ihr an einem Grillabend. Was kommt bei euch am liebsten auf den Grillrost und welche Biermarke trinkt ihr am liebsten?

David: Biertaler, Spare Rips und Becks Bier.
Andy: Auf den Grill gehört Fleisch! Rippchen, Chicken Wings, Steak und vieeeeeel Zaziki oder Sour Creme dazu. Bei Bier bin ich flexibel, aber zu ‘nem Heineken oder ‘nem Berliner Kindl sage ich nie nein.
Harry: Uri ist mein Alltagsbier und auf den Grill gehört für mich immer Selbstgezogenes aus dem Garten.
Marvin: Fleisch! Biermarken sind: Lübzer, nachfolgend auch Tyskie und Uri.

Welche ist eure bisherige Lieblingslocation von euren Auftritten und wo würdet ihr gern mal auf der Bühne stehen?

David: Das Muggefug in Cottbus ist unser zweites Wohnzimmer. Spielen würd’ ich gern aufm Spirit Streets Festival und dem Blackpool Rebellion Festival.
Andy: Hier in der Region ist es das Muggefug. Wir haben damals die ersten Konzerte dort gespielt, heute ist es wie ein Zuhause für uns. Ein Traum wäre ein Pub in London!
Marvin: Wir hatten schon viele geile Konzerte. In England würde ich gern spielen, oder auch in der Factory in Magdeburg.
Harry: Ich würde gern mal beim Punk & Disorderly Festival in Berlin spielen ... das wäre ‘ne richtig schöne Sache.

Ihr habt bereits mit Durstige Nachbarn zusammen ein Lied rausgebracht. Mit welchen Bands aus der Region würdet ihr außerdem gern zusammenarbeiten?

David, Marvin und Harry: FBI !!!
Andy: Das ergibt sich meistens spontan bei gemeinsamen Bieren, da entstehen sowieso die besten Ideen. Beim MoschtOiRama Festival im Juli 2021 in Klein Buckow haben wir gesehen, wie gut Metal, Oi! und Punk harmonieren. Wenn man betrunken genug ist, wäre das vielleicht eine Bier-Idee wert. Aber ja, zu FBI sag ich auch nicht nein.

Wer ist euer musikalisches Vorbild?

Marvin: Evil Conduct und Cock Sparrer.
David: Rancid stehen da ganz oben auf der Liste.
Harry: Charlie Harper von UK Subs. Der ist Mitte 70 und gibt live immer noch Vollgas.
Andy: Alles, was handgemacht und handgeschrieben ist und nicht aus der Dose kommt, hat Respekt verdient. Solange wir unser Ding durchziehen und auf keinen Trendzug aufspringen, bin ich zufrieden.

Welches eurer Lieder kommt beim Publikum immer am besten an – und welches ist euer persönliches Lieblingslied?

Andy: „Unsere Straßen Unsere Lieder“ kommt immer sehr gut an, jeder kann sich da wohl reinversetzen … aber auch Songs wie „Außenseiter“, „Derbyzeit“ und „S.P.S.C.“ sind immer kleine Highlights, wenn´s ums Mitgröhlen geht.
Marvin: „S.P.S.C.“, „Klartext“ und „100% Hass“ spiel‘ ich gern und die kommen immer gut an.
Harry: „Unsere Straßen Unsere Lieder“ bringt alle zum Singen! Am liebsten spiel‘ ich „Außenseiter“ und „Punkrock Love Affair“. Die Lieder bringen einfach richtig gute Laune.
David: „Unsere Straßen Unsere Lieder“ gehört zu meinen Favoriten. Aber auch „Sound of the Street“, ein Song den wir dem „Boots around the World“-Sampler beigesteuert haben.

Darf man in diesem Jahr mit neuer Musik von euch rechnen?

Alle: Wir waren im letzten Jahr sehr fleißig und haben in Naumburg unser zweites Album aufgenommen, was im Sommer erscheinen wird! Einen Tribut-Coversong für das neue Album von Einhorn Krieger gibt’s auch noch in diesem Jahr. Und dann mal schauen was noch kommt, das Jahr ist noch jung. Cheers!

Albumcover

Aktuelles Album von Biertoifel: „Unsere Straßen Unsere Lieder“. In 2022 folgt Album Nr. 2!

IG: @biertoifel_streetpunk
FB: Biertoifel.Streetpunk
www.biertoifel.bandcamp.de 

Demokratie 1063

MitMilliardenzurModellregion

Im Cottbuser „Haus des Strukturwandels“ arbeiten der Lausitz-beauftragte, Vertreter von Landesbank und Wirtschaftsförderung und die Lausitzer Entwicklungsgesellschaft Hand in Hand. Sie alle begleiten Brandenburgs Werkstattprozess.

Die Diskussion um Kohleausstieg und wirtschaftlichen Ausgleich beschäftigt uns Lausitzer schon lange. In den Wirren von zwei Jahren Pandemie ist dabei oft untergegangen, welche Dynamik der Prozess nun entwickelt hat. Dabei sollten gerade junge Erwachsene genauer hinschauen, denn sie zählen zu den Gewinnern. Im Brandenburger Teil der Lausitz sind sogar schon erste Erfolge sichtbar.

Die Grundlagen des Aufbruchs

Wusstest du, dass die Lausitz auf dem Weg zu Europas Modellregion für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Wachstum ist? So steht es nicht nur auf dem Papier, tatsächlich schaut die ganze EU genau zu, ob bei uns der Transfer aus einer fossilen Ära in eine moderne, nachhaltige Energie-, Wissens- und Technologieregion gelingt. Die Lausitz wird als Vorbild für 40 weitere Kohleregionen in Europa gesehen, denn nirgends sonst sind die Rahmenbedingungen so gut – immerhin investiert unser Land rund 17 Milliarden Euro in diesen Umbau. Deutschlands Entscheidung, fürs Klima aus der Kohle auszusteigen, ist diesmal für die Lausitz ein Segen. Sie erhält nicht nur einen Ausgleich, sondern echte Zukunft und internationale Aufmerksamkeit.

Die rund 17 Milliarden Euro für neue Zukunftsprojekte fließen auf zwei Wegen in die Region. Zum einen direkt über den Staat, über den sogenannten „Bundesarm“. So werden neue Straßen und Schienenwege gebaut – wie eine ICE-Verbindung, die unsere Lausitz künftig mit Berlin und Breslau verknüpft. Oder Europas modernstes Bahnwerk in Cottbus, dessen Bau bereits gestartet wurde und dessen erster Teil schon in gut zwei Jahren an den Start geht. Auch bei uns geht Tesla-Geschwindigkeit! An den Lausitzer Hochschulen wurden unzählige Projekte und Institute angeschoben, meist geht es darum, Klima und Energie in Einklang zu bringen. Eine Universitätsmedizin soll als Pionier für Deutschland digitale Pflege und Medizin erforschen und anwenden.

Auf dem zweiten Weg stellt der Staat den Ländern Geld zur Verfügung. Über den sogenannten „Landesarm“ werden Projekte der Kommunen oder des jeweiligen Landes finanziert. Hier gibt es in jedem betroffenen Bundesland eigene Verfahren. In Brandenburgs Lausitz wurde dabei ein Prozess erfunden, der aus der Region heraus von unten nach oben und erstaunlich unkompliziert gestaltet wird: der Werkstattprozess.

Brandenburgs Werkstattprozess

In die nördliche zu Brandenburg zählende Lausitz fließen aus dem Landesarm Mittel in Höhe von 3,7 Milliarden Euro. Genau hier wurden innovative Werkstätten ins Leben gerufen, die in nur einem Jahr in enger Kooperation zwischen Region und Land rund 50 Projekte im Volumen einer Milliarde angeschoben haben. Die Geschwindigkeit sollte uns Brandenburger echt stolz machen.

Dabei hat die Region trotz des Sprints ein gehöriges Wort mitzureden. Das Management übernimmt eine in Cottbus ansässige Entwicklungsgesellschaft, an der sowohl das Land Brandenburg als auch die Südbrandenburger Landkreise beteiligt sind. Dort wurden zum Jahresende 2020 fünf Werkstätten zu unterschiedlichen Themen von Wirtschaft über Digitalisierung bis zur Lebensqualität ins Leben gerufen, in denen seitdem Zukunftsprojekte für die Brandenburger Lausitz diskutiert und empfohlen werden.

Die Werkstätten stehen für einen neuen Brandenburger Spirit. Hier heißt es: Gemeinsam Perspektiven schaffen – und: einfach mal Machen! Dabei wird jede Werkstatt von einem waschechten Lausitzer als Sprecherin geleitet. Die Werkstätten arbeiten als runde Tische, mit Vertreterinnen der Lausitzer Kommunen, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft. Jeder Platz am Tisch steht so immer für ganz viele Kommunen, Unternehmen oder Bürgerinnen. Auch Vertreterinnen des Landes haben hier ihren Platz.

Drei Prioritäten für die Veränderung der Lausitz stehen bei der Werkstattarbeit im Mittelpunkt:

  • Stärkung & Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Bildung und Fachkräfteentwicklung
  • Stärkung und Entwicklung von Lebensqualität & Vielfalt


Gemeinsam werden Ideen für Zukunftsprojekte qualifiziert und nur, wenn sie einvernehmlich befürwortet werden, zur Umsetzung empfohlen. Kampfabstimmungen und Kompetenzgerangel gibt es nicht. Das wirkt fast schon wie eine ritterliche Tafelrunde zum Wohl der Gemeinschaft. Die Werkstätten treffen sich regelmäßig und lassen sich natürlich von Expert*innen beraten, schließlich geht es meist um Investitionen im Millionenbereich. Insgesamt wurde aus der Region heraus ein hochdemokratischer Prozess installiert – von unten nach oben. Das nennt sich auch Bottom-Up-Prinzip – und genau solche Verfahren stehen für den europäische Gedanken.

Vom Steckbrief zum Projekt

Brandenburgs Landeskampagne unter dem Motto „Es kann so einfach sein“ scheint für den gesamten Prozess Vorbild zu sein. Ein einfacher Steckbrief mit rund zwei Seiten Umfang reicht aus, um Projekte in den Werkstattprozess einzubringen. Keine gute Idee soll verloren gehen. Da sämtliche Kommunen einbezogen sind, können Bürgerinnen ihre Ideen auch bei Bürgermeisterinnen oder Gemeindevertretungen einbringen. So kann in der Brandenburger Lausitz wirklich jeder mitmachen. Die allein im ersten Jahr angeschobenen rund 50 Projekte reichen vom nachhaltigen Nachverkehr mit Wasserstoff über die Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebieten bis zum international einzigartigen Forschungsprojekt für hybrid-elektrisches Fliegen.

Dabei ist der Schulterschluss zwischen Region und Land ebenso innovativ und spannend. Vertreter*innen des Landes arbeiten nämlich aktiv in den Werkstätten mit. Impulse aus der Region werden schon hier durch das Land begleitet. Gibt die Region in der Werkstatt ihr „Okay“, muss das Projekte noch durch das Land bestätigt werden. Und das hat bislang in Brandenburg im Grunde immer geklappt. Auf der Seite der Entwicklungsgesellschaft, die all das managt, kann man jederzeit die Projekte einsehen – künftig auch mit Informationen zur Umsetzung unter:

www.wirtschaftsregion-lausitz.de 

Demokratie 1050

CottbusBoomtownimAufbruch

Cottbus verleiht sich den Titel einer aufstrebenden Stadt – da stimmen wir gern ein!

Lausitzerinnen freuen sich gern nach innen. Zumindest für Cottbuserinnen sollte sich das schnell ändern. Denn was in der Stadt in den kommenden Jahren passiert, ist der Hammer! Über 5 Milliarden Euro werden hier in den kommenden Jahren in Zukunftsprojekte investiert und für rund 7.000 neue Jobs sorgen. Die Projekte sind beeindruckend und meist sogar international beispielgebend:

Wusstest du, dass …

  • … in Cottbus Europas modernstes Bahninstand-haltungswerk entsteht?
  • … in Cottbus eine Universitätsmedizin aufgebaut wird?
  • … mit dem Lausitz Science Park ein völlig neuer Forschungscampus in Cottbus entstehen wird?
  • … in Cottbus Deutschlands Zentrum für die Dekarbonisierung der Industrie aufgebaut wird?
  • … die BTU zusammen mit Rolls-Royce ein Demonstrationsprojekt für hybrid-elektrisches Fliegen errichtet?
  • … am Cottbuser Ostsee eine klimaneutrale Seevorstadt entstehen soll?
  • … Cottbus bei gelingendem Strukturwandel 115.000 Einwohner haben wird?

Ohne Frage: In 20 Jahren wird Cottbus nicht wiederzuerkennen sein. Der Strukturwandel, dem manchmal noch Skepsis entgegengebracht wird, macht Cottbus zum Chancenort. Um diese Zukunft sichtbar zu machen, hat die Stadt Cottbus nun eine mutige Fachkräftekampagne an den Start gebracht. Unter dem Leitmotiv und Slogan „Boomtown Cottbus – Dein Job im Lausitzer Aufbruch“ werden ab sofort bundesweit Schulabsolvent*innen sowie Fach- und Führungskräfte für Cottbus begeistert. Klick‘ rein:

www.boomtown.de 

Demokratie 915

EintaucheninsPolitik-Bizz

So wird das Weltverbessern für dich ein Sprung ins warme Wasser. Foto: Bicho_raro, istock

Im vergangenen lauter-Magazin stellten wir dir junge Lausitzer*innen vor, die sich in der Politik engagieren – ob als Parteimitglieder, Vorsitzende von Jugendorganisationen oder Kreisvorsitzende. Was sie können, kannst du auch! Wir zeigen dir auf dieser Doppelseite, wie du ohne große Hürden dein Umfeld verändern und mit etwas Mühe sogar ins Politik-Business eintauchen kannst.

Einen Standpunkt entwickeln

Bevor an politisches Engagement zu denken ist, musst du dir erstmal im Klaren sein, mit was für einem Weltbild du glücklich bist. Was stört dich an der Gegenwart, wie könnte das in Zukunft besser funktionieren? Entwickele deinen eigenen Standpunkt und vertrete ihn in Diskussionen mit Freunden und Bekannten. Inspiriere deine Umwelt mit deinem Problembewusstsein und Lösungsvorschlägen.

In eine Partei eintreten

Möchtest du über dein Umfeld hinaus Denkanstöße geben? Die klassische Form, um politisch direkten Einfluss nehmen zu können, ist der Parteieintritt. Such dir eine Organisation aus, die mit deinen Wertvorstellungen übereinstimmt. Als nächste Frage solltest du für dich klären, ob du lokal, auf Landes- oder auf Bundesebene etwas beitragen möchtest. Füll noch den Mitgliedsantrag auf der Website des entsprechenden Verbandes aus und schon bist du Parteimitglied!

Bei einer Mitgliedschaft fallen Gebühren an – mit diesen supportest du deine Partei finanziell. Genauso hast du nun das Recht, aktiv mitzuwirken, indem du an Mitgliederversammlungen teilnimmst oder bei der Organisation von Veranstaltungen und Infoständen mithilfst. Mit wachsendem Engagement hast du die Möglichkeit, Anerkennung zu gewinnen und früher oder später einen offiziellen Posten zu übernehmen.

In einem Jugendparlament mitwirken

Auch ohne Parteimitgliedschaft hast du die Möglichkeit, am städtischen Politikgeschehen mitzuwirken: und zwar in Jugendparlamenten. Die Stadt Senftenberg rief ein solches in 1998 ins Leben. Heute beschäftigen sich hier bis zu 30 aktive Mitglieder von 12 bis 25 Jahren damit, Veranstaltungen mit zu organisieren, die Innenstadt per Frühjahrsputz in Schuss zu halten oder wichtige Themen wie den Bau einer BMX-Anlage zu setzen. Auch in Weißwasser gibt es so ein Beteiligungsformat – hier agiert seit 2021 ein Jugendstadtrat.

Kinder- und Jugendparlament in Senftenberg
Jugendstadtrat in Weißwasser

Jugendkonferenzen besuchen

Am 14. April plant die Stadt Cottbus ihre nächste Jugendkonferenz. Dabei kommen Jugendliche in Workshops zusammen mit dem Ziel, einen Clean Up in Cottbus zu organisieren. Vergangenes Jahr veranstaltete die Stadt zudem die Jugenddialoge – Diskussionsrunden, bei denen man zu aktuell brennenden Themen zu Wort kommen kann. Ein nächster Jugenddialog für 2022 ist in Sachsendorf-Madlow geplant (noch ohne Termin).

Jugendkonferenz in Cottbus

Von der Petition bis zur NGO

Das waren längst nicht alle Möglichkeiten für politisches Engagement – aber die lokalsten. Darüber hinaus kannst du Petitionen erstellen oder unterstützen, bei Initiativen, Lobbyverbänden, NGOs, Gewerkschaften oder im Studierendenrat mitwirken, demons-trieren gehen oder öffentliche, lokalpolitische Diskussionsrunden besuchen. Hauptsache: Wenn dich etwas stört oder du die Welt im Kleinen wie im Großen verbessern willst, werde aktiv!

Demokratie 1113

Atomkraft:„Neindanke“oder„jabitte“?

Es brodelt – nicht nur in den Atomreaktoren. Anlässlich Deutschlands Atomausstieg schauen wir uns an, wie Atomkraft weltweit gehandhabt wird.

Egal ob unter dem ursprünglichen Namen „Atomenergie“ oder unter der Bezeichnung von Befürwortern „Kernenergie”, die vom lateinischen Wort nucleus (Kern) abgeleitet ist – die Technologie bleibt heiß umstritten. Speziell Deutschlands Ausstieg Ende 2022, welcher im Gegensatz zu weltweiten Ausbauten, dem „grünen Siegel” der EU und dem Klimawandel steht, veranlasst uns, das Thema einmal unter die Lupe zu nehmen.

Renaissance oder Niedergang?

Zwei Begriffe, die komplette Gegensätze vermitteln, aber beide für die aktuelle Situation der Atomkraft verwendet werden.

Es ist Fakt, dass der Anteil von Atomenergie an der weltweiten Stromproduktion schon seit 2001 fast konstant sinkt. Aus 17 % sind 10 % geworden. Dafür verantwortlich ist unter anderem immer komplizierter und kostspieliger werdende Wartung der Reaktoren, welche die Laufzeit meist auf maximal 40 Jahre beschränkt, was wiederum zur Folge hat, dass viele Anlagen aus dem Atomboom der 1970er- und 80er-Jahre stillgelegt werden mussten. Gleichzeitig resultierten die Atomkatastrophen von Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) weltweit in vorübergehenden Abschaltungen von Reaktoren, um diesen Sicherheitstests zu unterziehen. Dies führte zu immer höher werdenden Schutzmaßnahmen, die Bauzeit und -kosten in die Höhe treiben. Aber auch gesellschaftlich hat sich in manchen Ländern Widerstand in Form der Anti-Atomkraft Bewegungen gebildet.
Sieht also ziemlich nach einem Niedergang aus.

Weltweiter Aufwärtstrend

Dennoch ist von den 33 Ländern mit Atomreaktoren Deutschland nur eines von sechs, die einen Ausstieg durchführen. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) prognostiziert nach zehn Jahren Abwärtstrend erstmals wieder einen Anstieg der Atomkraft. Bis 2050 sollen die Produktionskapazitäten sogar verdoppelt werden. Momentan existieren weltweit 436 Reaktoren, 57 neue werden gebaut und 130 sind in der Planungsphase. Gründe für den neuen Aufschwung ist der wachsende Energiebedarf, welcher bei drängenden Klimazielen unabhängig von Kohle- und Gas gedeckt werden muss. Schließlich verursacht Atomkraft kaum CO2-Emissionen und kann im Gegensatz zu vielen Erneuerbaren dauerhaft Strom liefern. Selbst von der EU-Kommission wurde die Atomenergie am 2. Februar 2022 als nachhaltig und klimafreundlich eingestuft, womit viele Länder ihre Kohlekraftwerke ersetzen und die versprochene Klimaneutralität bis 2050 erreichen wollen.

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Deutschlands Einzelweg

Und hier ist Deutschland einzigartig, denn unser Ziel ist die Klimaneutralität bis 2045, weswegen neben dem Atom- gleichzeitig auch der Kohleausstieg bis 2038 ansteht. Kohle hat einen Anteil von ungefähr 30 % an unserer Stromversorgung und selbst Erdgas muss als fossiler Energieträger abgeschaltet werden, um Klimaneutralität zu erreichen, was weitere 10 % des Strommixes ausmacht. Bis zur Klimaneutralität müssen also 40 % unserer Stromversorgung umgestellt werden, was andere Länder versuchen, mit der Atomenergie zu realisieren. Deutschland dagegen will diese vor den fossilen Brennstoffen abschalten, was uns vor die Herausforderung stellt, bis 2045 nahezu rein mit erneuerbaren Energien versorgt zu werden.

Lies auf den kommenden Seiten weiter:

Kleine Atomkraft-Historie

Vor- und Nachteile von Atomkraft als Energiequelle

Deutschlands Atomausstieg

Fossile Energie wird grün?

Ein Blick in die Lausitz

Klimaneutralität mal anders

Demokratie 918

KleineAtomkraft-Historie

Foto: vchal, istock

1938 – Entdeckung

Hier in Deutschland gelingt Otto Hahn die Spaltung eines Atomkerns, welche durch darauffolgende Kettenreaktionen eine völlig neue Energiequelle bietet.

1942 – Erforschung

In Chicago wird im ersten Versuchs-Kernreaktor eine kontrollierte Kettenreaktion in Gang gesetzt.

1945 – Missbrauch

Noch bevor die Atomenergie richtig durchstartet, kosten die beiden amerikanischen Atombomben unter den ironischen Namen „Little Boy” und „Fat Man” beim Einschlag in Hiroshima und Nagasaki Hunderttausenden das Leben. Zukünftig wird von Befürwortern der Technologie statt Atom- auch der Begriff „Kernenergie“ verwendet, um nicht an das negative Ereignis zu erinnern.

1953 – „Atoms for Peace”

US-Präsident Dwight D. EIsenhower verkündet in einer Rede vor der UN-Vollversammlung die Vorteile der friedlichen Nutzung von Atomenergie. Und tatsächlich erlebt die Technologie durch geringe Kosten, Emissionseinsparung und geschonte Ressourcen einen weltweiten Boom.

Atomeuphorie

Weltweit ging man unter Begeisterung davon aus, eine Lösung für alle Energieprobleme gefunden zu haben. Deutschland wollte die Technologie nutzen, um einen Rückstand gegenüber den Großmächten aufzuholen (anfangs auch, um Plutonium für militärische Zwecke zur Verfügung zu haben).

Atomkritik

Vor allem örtlich Betroffene befürchten Folgen wie radioaktiven Niederschlag – und selbst Stromerzeuger sahen bei ausreichenden Kohle- und Ölvorkommen kaum Vorteile in der neuen Energiequelle. Aber massive staatliche Unterstützung bringt die Atomenergie bis zur kommerziellen Nutzung.

Anti-Atomkraft-Bewegung

In den 1970er-Jahren werden immer größere Kraftwerke gebaut, Umweltpolitik und Bürgerinitiativen führen zu Besetzungen der Baugebiete. Eine steigende Informierung zu Risiken wie Atommüll und radioaktivem Niederschlag stärkt die Bewegung, während die Bundesregierung durch die Ölkrise große Prioritäten in den Ausbau der Atomkraft setzte.

1974 – Stimmung schlägt um

Die Bewegung findet durch die Bauplatzbesetzung des geplanten Atomkraftwerks in Wyhl hohen Nachrichtenwert und findet mehr Mitglieder in der breiten Bevölkerung.

1980 – Von der Bewegung zur Partei

Mit der Gründung der Grünen bleibt die Anti-Atomkraft-Bewegung als zentraler Pfeiler deren Programms nicht mehr außerparlamentarisch.

1986 – 1. Nuklearkatastrophe: Tschernobyl

Das Reaktorunglück bestätigt die Kritiker und erreicht auch die Regierung, wo der SPD-Parteitag den zukünftigen Ausstieg beschließt.

1998 – Atomausstieg steht fest

Im Koalitionsvertrag der Rot-Grünen Bundesregierung einigt man sich auf den Atomausstieg.

2002 – Gesetzliche Verankerung

Mit der Änderung des Atomgesetzes wird die Laufzeit der Atomkraftwerke auf 32 Jahre begrenzt und Neubauten werden verboten. Dies soll die Nutzung der Atomenergie geordnet beenden.

2010 – Neuer Hoffnungsschimmer für die Atomkraft

Unter der Schwarz-Gelben Regierung wird im Energiekonzept 2050 beschlossen, die Atomkraft als Brückentechnologie bis zum Ersatz durch erneuerbare Energien zu nutzen und die die Reaktorlaufzeiten um durchschnittlich 12 Jahre zu verlängern.

2011 – 2. Nuklearkatastrophe: Fukushima

Die Katastrophe im modernen Japan versetzt viele in Schock und ruft die Risiken der Atomkraft wieder ins Gedächtnis. Noch im selben Jahr unterzieht Deutschland den eigenen Reaktoren Sicherheitstests, nimmt acht Kraftwerke vom Netz und beschließt den Ausstieg innerhalb eines Jahrzehnts.

2022 – Niedergang & Renaissance

Während Deutschland den Ausstieg abschließt, werden weltweit neue Reaktoren gebaut.

Demokratie 1063

Vor-undNachteilevonAtomkraftalsEnergiequelle

„Atomkraft? Nein danke“ ist ein bekanntes Zeichen der Anti-Bewegung. Aus der Pro-Bewegung entstand derweil ein passendes Gegenlogo.

Es erinnert an die Schulzeit, aber eine Liste mit den Vor- und Nachteilen der Atomenergie ist notwendig, um die Entscheidungen in der Politik nachzuvollziehen und kritisch zu betrachten.

Sicherheit

Postapokalyptische Bilder aus Tschernobyl oder Fukushima haben der Atomenergie den Namen „Hochrisikotechnologie” verliehen und tatsächlich machte die Strahlung ganze Landstriche bis heute unbewohnbar, zerstört Körperzellen und ist für Langzeitfolgen wie Krebs verantwortlich. Gerade wegen diesen sind die Ausmaße von Unfällen nahezu unmöglich abzuschätzen. Für die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl geht die WHO von 4.000 Toten aus, während andere Quellen 100.000 oder sogar 1,5 Millionen nennen.

Auf der anderen Seite sind solche Desaster Einzelfälle. Weltweit haben Reaktoren bei einer Gesamtlaufzeit von 18.000 Jahren „nur” 30 Ausfälle von Sicherheitsvorkehrungen zu verzeichnen, die meist auf Managementfehler (Tschernobyl) oder Umwelteinflüsse (Tsunami und Erdbeben in Fukushima) zurückzuführen sind und in den letzten Jahrzehnten deutlich weniger wurden. Die Opferzahlen von Atem- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, welche durch die Luftverschmutzung fossiler Brennstoffe entstehen, seien da laut WHO mit 4 Millionen deutlich höher.

Endlagerproblematik

Hier bekommt das Wort „nachhaltig” eine ganz neue Bedeutung, denn die hochradioaktiven Abfälle müssen für eine Millionen Jahre sicher gelagert werden. Das Lager muss Plattenbewegungen, Klimawandel und EIszeiten überstehen. Schließlich enthält der toxische Cocktail „Atommüll” mit Plutonium, dem giftigsten Stoff der Welt, welcher schon in Milliardstel Gramm-Bereich (Nanogramm) tödlich ist. Übrigens: Weltweit hat nur Finnland ein solches Endlager im Bau (schon seit 2004), während man in Deutschland erst 2020 weiträumig geeignete Gebiete untersucht hat.

Klimawandel

Man sagt der Atomenergie nach, CO2-neutral zu sein, was auch ein Hauptgrund für dessen Renaissance ist. Um genau zu sein, ist aber noch kein Energieerzeuger klimaneutral, da Emissionen beim Rohstoffabbau, Transport, bei Bau und Stilllegung anfallen. So kommt die Atomenergie laut einer neueren Studie des Umweltbundesamtes auf rund 60g CO2-Äquivalent per KWh. Das ist deutlich geringer als Kohle mit 1200g, aber trotzdem mehr als Wind mit unter 10g.

Wirtschaftlich

Momentan hat Atomstrom die zweithöchsten Kosten aller Energieträger. Vor allem extreme Bauzeitverlängerungen schaufeln Milliardengräber. Zudem wird die Wartung gegen Ende der durchschnittlichen 40 Jahre Laufzeit immer aufwendiger, da viele Bauteile bereits kontaminiert sind. Erneuerbare Energieträger, die mittlerweile am Fließband produziert werden können, sind im Vergleich deutlich billiger.

Technologie

Es existieren bereits Generatoren der Generation III oder III+ mit mehr Sicherheit oder „Small Modular Reactors”, die zukünftig kostengünstig am Fließband produziert werden sollen. Der Traum, die Atomkerne zu fusionieren, was dem Prozess, der die Sonne strahlen lässt, entspricht und eine massive Menge an Energie liefert, liegt noch fern in der Zukunft. Und auf diesem Wort liegt die Betonung: Atomenergie hat zwar enormes Zukunftspotenzial, der Klimawandel droht aber JETZT und Deutschland will bereits 2045 klimaneutral sein.

Pulverfass in Kriegszeiten

In Kriegssituationen wie derzeit in der Ukraine droht die Gefahr von Zwischenfällen durch den Ausfall der Stromversorgung oder durch einschlagende Munition. In jedem Fall dienen sie unfreiwillig als wichtige strategische Punkte.

Demokratie 1004

DeutschlandsAtomausstieg

Atomkraft und Kohle hopp, Windräder top: Deutschlands künftige Energieversorgung soll großteils auf Erneuerbaren basieren. Foto: Thomas Schmidt, istock

Viele Länder wie die Slowakei wollen die CO2-arme Atomenergie nutzen, um unabhängiger von Kohlestrom zu werden und den Klimazielen ein Stück näher kommen. Tatsächlich hätte auch Deutschland dies bitter nötig, denn momentan sieht es mit diesen eher schlecht aus. Während man 2020 noch stolz von der Einhaltung des CO2-Minderungsziel um 40 % berichten konnte, ist mittlerweile klar, dass man das, wohl oder übel, Corona zu verdanken hatte. 2021 wurde der Effekt wieder aufgehoben und die Emissionen sind um 4 % angestiegen. Somit ist schon klar: Mit den Zielen von 2022 und 2023 wirds nichts und laut Wirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck müsste man die aktuellen Anstrengungen verdreifachen, um die CO2-Emissionen wie geplant bis 2030 um 65 % zu verringern.

Nochmal nebenbei: 2045 will Deutschland klimaneutral sein und dazu 2038 aus der Kohle aussteigen, welche 30 % des Strommixes ausmacht. Alles in allem keine rosige Aussicht und was macht man da – 13 % emissionsarmen Atomstrom abschalten?!

Hätte man den Spieß umgedreht und zuerst Kohlestrom eingestellt, wäre der deutsche Atomstrom aus 2020, genug, um stattdessen aus 5 Braunkohlekraftwerken (3 davon Deutschlands schmutzigste) auszusteigen. Das wäre eine unverzügliche Ersparnis von 69 Millionen Tonnen CO2 im Jahr und damit ein Drittel der Emissionen in der Energiewirtschaft.
Allerdings hat die Demokratie gesprochen, auch 2021 sind laut dem Bundesamt für Sicherheit und nukleare Entsorgung noch 76,2 % der Bevölkerung für den Ausstieg und 67,6 % würden sonst das Risiko der Nutzung als ziemlich oder sehr hoch einstufen.

Neu aufflammende Diskussion

So zumindest, bis im Februar 2022 bekannt wurde, dass Deutschland die Ostseepipeline Nord Stream 2 nicht mehr nutzen wird, um russisches Gas zu importieren. Das führte zu einer neu aufkommenden Debatte, ob Atom- und auch Kohlemeiler nicht doch länger am Netz sein sollten. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hält beides für ungeeignet, sagte aber auch, dass es „keine Denktabus“ gäbe. Wir erinnern uns an dieser Stelle nochmal zurück, dass der Atomausstieg das Gründungsthema der Partei „Die Grünen“ war. Dass Robert Habeck dies nun nicht mehr ideologisch und kategorisch ablehnte, verdeutlicht die Brisanz der energiepolitischen Gesamtsituation.

Unsere Meinung

Anlässlich der aktuellen Situation und auch mit einem Blick in die Zukunft wird uns die Weiternutzung der Atomkraft immer schmackhafter gemacht. Zuerst waren da die Probleme beim Erreichen der Klimaziele, die durch das Abschalten der „CO2-neutralen“ Atomkraft nicht besser und durch den Ersatz aus fossilen Brennträgern sogar eher schlechter werden würden. Und jetzt, wo es zum Krieg in der Ukraine und der wirtschaftlichen Abschottung Russlands gekommen ist, brauchen wir einen Ersatz – für den Ersatz? Schließlich bezieht Deutschland 50 % der Steinkohle, 30 % des Erdöls und 55 % des Erdgases aus Russland – so viel außerdem zur Brückentechnologie Gas.

So sehen wir am Ende unserer Redaktion den Atomausstieg im leichten Wanken, wo nach jahrelanger Verneinung selbst zwei der drei Kraftwerksbetreiber, ENBW und Eon anfangen, das Ganze zu bedenken. Da erscheinen die seit Fukushima durch Sicherheitstests verminderten Risiken plötzlich nicht mehr so gravierend und auch das Problem des Atommülls würde sich nicht mehr „bedeutend“ erhöhen. Hier reden wir aber nur von einer weiteren Nutzung aktueller Atomkraftwerke, Neubauten würden, nach der Betrachtung anderer internationaler Projekte, nicht schnell genug Hilfe leisten.

Demokratie 1049

FossileEnergiewirdgrün?

Foto: JARAMA, istock

Im Laufe dieses Themas haben wir bereits oft angesprochen, dass die Atomenergie von der EU-Kommission ein „grünes Image” bekommen hat – doch was steckt eigentlich hinter dem Beschluss vom 2. Februar 2022?

Hintergrund des Beschlusses

Mit dem Beschluss wird die Atomenergie in die Taxonomie aufgenommen. Diese ist ein System, welches im Finanzbereich nachhaltige Produkte hervorhebt und somit einen Geldstrom in diesen Sektor fördert. Vor allem privaten Anlegern soll damit eine Orientierung und Möglichkeit gegeben werden, in ökologische Projekte zu investieren. So sammelten nachhaltige Fonds allein von Januar bis September 2021 eine Summe von 41,6 Milliarden Euro. Das Geld, welches sonst erneuerbare Energien stärkt, könnte damit in die Atomkraft fließen. Unterstützer des Beschlusses wie Frankreich haben dies auch nötig, da utopische Bauzeitverlängerungen aktueller Kraftwerke die notwendigen Subventionen in die Höhe schießen lassen.

Kritik aus Deutschland

Allerdings kam massive Kritik auf. Auch Deutschland, das Ende 2022 seinen Ausstieg geplant hat, stimmte per offizieller Stellungnahme mit ein, wonach aus Sicht der Bundesregierung Atomenergie nicht nachhaltig sei. Und trotzdem ist nun seit dem 2. Februar EU-weit plötzlich nicht nur die Atomkraft nachhaltig, sondern auch Gas? Erdgas hat zwar eine bessere Klimabilanz als der „schmutzigste” Energieträger Kohle, bleibt aber weiterhin ein fossiler Brennstoff. Eine Studie der Energy Watch Group ergab, dass unter Betrachtung der Vorkette (Gewinnung, Transport,...) Erdgas sogar nahezu genauso klimaschädlich ist. Im Koalitionsvertrag hieß es unterdessen: „Die Bundesregierung wird sich gegen die Aufnahme von Atomkraft und Gas als nachhaltige Technologie einsetzen.”

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Erdgas als Brücke

Trotzdem hat sich Deutschland jetzt massiv dafür eingesetzt, dass Gaskraft ebenso in die Taxonomie aufgenommen wird. Man munkelt von einem Deal, Frankreich bekommt seine Unterstützung für die Atomkraft und Deutschland dafür die für Gaskraft. Denn hier heißt es, sei eine Brückentechnologie zur Unterstützung der volatilen Erneuerbaren unvermeidbar, und nach Atomausstieg und Kohleausstieg 2038 bleiben nicht viele Möglichkeiten, um die Lücke von 40 % in der Stromerzeugung zu füllen. Selbst Steffi Lemke als Bundesministerin für Umwelt und nukleare Sicherheit und Mitglied der Grünen sagt, dass wir Erdgas für einen begrenzten Zeitraum als Brückentechnologie bräuchten. Erdgas sei nicht eine Hochrisikotechnologie wie Atomenergie.

Zwar gelten für beide Energieträger bestimmte Regelungen und zunächst werden „nur” private Investments beeinflusst – dennoch bekommen am Ende zwei fossile Energieträger ein nachhaltiges Image zugeschrieben – unter dem Statement, „keinen signifikanten Schaden zu verursachen”.

Vorsitzender der grünen Jugend klein 

„Wir halten die Erzählung von sauberer oder grüner Gaskraft für eine dreckige Lüge. Stattdessen bräuchte man jetzt mutige Investitionen in erneuerbare Energien.”

Vorsitzender der Grünen Jugend: Timon Dzienus

Demokratie 945

EinBlickindieLausitz

Während andere Regionen dem Atomausstieg entgegenblicken, läuft in der Lausitz die Planung für eine schwimmende Solaranlage auf dem Cottbuser Ostsee. Foto: Andreas Franke

Unsere Region spielt beim Thema Atomausstieg keine Rolle? Tatsächlich ja, denn hier stand auch noch nie ein Atomreaktor. Der nächstgelegene Reaktor im Norden Brandenburgs wurde schon 1990 außer Betrieb genommen, womit seit der Wende die neuen Bundesländer keine Atomenergie mehr im Strommix haben. Selbst im Bereich Forschung hat die Technologie keine Relevanz.

1100 km bis Chernobyl

Auch das nächste aktive Atomkraftwerk in Temelin, Tschechien, ist von unserem Redaktionssitz (Cottbus) gute 287 Kilometer entfernt, wobei hohe Zahlen in Sachen Nuklearkatastrophen weniger bedeuten, als man glaubt. So ist der Abstand zu Tschernobyl mit 1100 Kilometern fast viermal so hoch und trotzdem wurde nach dem Unfall in 1986 der Lausitzer Boden kontaminiert. Breitflächig konnten Werte mit mehr als 2.000 Becquerel (Maßeinheit für Radioaktivität) des Stoffes Cäsium-137 gemessen werden und bis heute hat sich die Menge erst ein bisschen mehr als halbiert.

Mit etwas Pech hätte die Situation deutlich schlimmer ausfallen können. Als die radioaktive Wolke damals über halb Europa hinwegzog, kam es zu schweren Regenfällen in Bayern, die dort sogar bis zu 100.000 Bq anlagerten.

Längere Zukunft für Kohle?

Eine Befürchtung ist, dass nahezu die ganze Lausitz als potenzielles Gebiet für die Endlagerung von hochradioaktivem Müll im Raum steht. Da heißt es: Abwarten, was die Zukunft bringt. Davon unabhängig könnte der russische Krieg in der Ukraine Einfluss auf die verbleibende Dauer der Braunkohleverstromung nehmen. Mit dem Krieg verbunden ist nämlich der Wegfall russischer Gas- und Steinkohlelieferungen. Der Wunsch der Bundesregierung eines Kohleausstiegs 2030 rückt damit weiter in die Ferne.

Demokratie 1009

Klimaneutralitätmalanders

Um den Austritt radioaktiver Strahlung zu verhindern, wurde das Atomkraftwerk in Fukushima aufwendig versiegelt. Um den Austritt radioaktiver Strahlung zu verhindern, wurde das Atomkraftwerk in Fukushima aufwendig versiegelt. Eine komplette Stilllegung ist aber wahrscheinlich erst 2050 möglich. Foto: IAEA Imagebank via Wikimedia Commons

Nach der Begutachtung Deutschlands und der EU gucken wir uns nun ein ganz besonderes Land an, Heimat der 2011 geschehenen Nuklearkatastrophe von Fukushima: Japan.

Dort war die Atomenergie für sehr lange Zeit unumstritten und machte rund ein Drittel des Strommixes aus, bis zum März 2011. Durch die Dreifachkatastrophe aus Tsunami, Erdbeben und folgender Kernschmelze im Kraftwerk Fukushima Daiichi entfachte plötzlich eine Anti-Atomkraft-Bewegung und die Politik musste eingreifen. Eine Abschaltung aller 54 Reaktoren brauchte nur ein Jahr, die Lücke in der Stromversorgung mussten vor allem fossile Brennstoffe füllen.

Atomkraft-Reboot

Nun steht die Klimaneutralität bis 2050 an und Japan setzt trotz geographischer Ungunst wie starken Erdbeben und Tsunamis wieder auf Atomenergie. Der Vorfall in Fukushima sei auf veraltete Sicherheitsmaßnahmen zurückzuführen, welche man in den letzten Jahren durch Nachrüstungen in den anderen Kraftwerken behoben hätte.

Moderne Kohle-Technologien

Zudem kommt noch ein Energieträger hinzu, aus welchem man in Deutschland aussteigen will: Kohle. Inwiefern da trotzdem die CO2 Emissionen auf Null gesenkt werden sollen?

Einerseits stoßen neue „Clean-Coal-Kraftwerke“ mit höherem Wirkungsgrad weniger aus, andererseits werden Emissionen mittels CCS-Technologien („Carbon Capture and Storage“) aus der Luft gefiltert. Eine Speicherung im Boden oder mögliche Wiederverwendungen sind momentan allerdings nicht ökonomisch, weswegen die Technologie auf staatliche Subventionen angewiesen ist.

Lifestyle 1126

RausausdemWinterloch!

Teil 3 unserer Fitness-Reihe mit Bloggerin Nadin Eule-Mau

Das Grau lockt wenig nach draußen. Auch wenn die ersten Frühlingsboten längst auf einigen Wiesen zu sehen sind. Aber ist das ein Anreiz, wieder mit etwas zu beginnen, was wir über den tristen Winter mit allerlei Ausreden beiseitegelegt haben? Oder zumindest vernachlässigten?

Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, warum wir mit dem Sport beginnen und wieder aufhören. Warum wir in einem Moment fitnessbegeistert sind und dann wieder nicht. Es kann sein, dass wir es unserer Gesundheit zuliebe angefangen haben. Dass wir uns einfach lebendiger und besser fühlen wollen. Oder unsere Freizeit sinnvoll nutzen und nach einem stressigen Arbeitsalltag abschalten möchten. Genauso vielfältig kann das Fitnessprogramm sein, das wir absolvieren. So unterschiedlich jeder einzelne Mensch ist, so unterschiedlich die Beweggründe und die Art, Sport zu treiben und ihn vielleicht ab und an schleifen zu lassen.

Nun die alles entscheidende Frage: wie überwinden wir den Winterblues? Wie kriechen wir wieder aus der gemütlichen Winterhöhle heraus? Vor allem dann, wenn die heiteren Tage auf sich warten lassen! Die schlechte Nachricht zuerst: Ein Patentrezept für Motivation gibt es nicht. Man kann dich an die Hand nehmen, man kann dich locken oder auch zwingen. So mag es wieder eine Weile gut gehen, bis das nächste Loch folgt. Die gute Nachricht ist, dass ein Garant für Erfolg und für stetes Dranbleiben einfach der Spaß und ein Ziel vor Augen ist. Du wirst es aus deinem Alltag kennen. Alles was dir Spaß macht, funktioniert fast von allein. Selbst „halb lustige“ Dinge zieht man als Ausrede vor, wenn man etwas erledigen soll, was einem einfach nicht in den Kram passt.

Mache das, was du liebst!

Ich bin leidenschaftliche Triathletin, liebe Yoga, Surfen, Basketball und Klettern. All der Sport mit dieser bunten Vielfalt lässt mir fast keine andere Wahl, als motiviert zu sein. Alltag oder Langeweile gibt es in meinem täglichen Sportprogramm kaum. Vor allem beim Triathlon ergänzen sich die Sportarten in einer schönen Weise. Die Erfolge der einen Disziplin kann ich auch in der anderen nutzen. Weil ich aber in meiner raren Freizeit nichts mache, was mir keine Freude bereitet, kommt es selten zu Frustration. Auch dann nicht, wenn ich mal ein Ziel verfehle.

Nun brauchst du nicht gleich mit fünf Sportarten beginnen oder auch mit Fitness im Allgemeinen nicht. Eventuell sind es lange Spaziergänge in der Natur, die dich motivieren. Mit einer Kamera in der Hand, die die schönsten Momente festhält. Wir müssen nicht alle Leistungssportler neben unserem Beruf werden, um gesund, fit und glücklich zu sein. Bewegung trägt aber ganz wesentlich genau dazu bei!

Ohne all das ist mein Alltag nicht vollständig und ich bin mir sicher, dass es für dich auch genau so etwas gibt. Also stelle dir jetzt die Frage, was es ist, dass dir sonst immer so viel Freude gemacht hat!

Sei Realist*in, aber bleibe positiv.

Du hast etwas gefunden, was dir richtig Spaß macht? Wunderbar. Dann bleibe dran. Du musst keine Wettkämpfe bestreiten. Du brauchst nicht in einen Verein eintreten, um Basketball zu spielen. Wenn du dir aber Ziele setzen möchtest, dann bleibe realistisch. Ein Check-up mit deinem Alltag wird dir zeigen, was momentan möglich ist.

Realistische Ziele helfen dir, hin und wieder unglaublich schöne Erfolgserlebnisse zu feiern. Wenn du ein großes Ziel verfolgst, ist es von Vorteil, dir kleine Etappensiege zu schnappen. Egal wie langsam du beginnst, wie wenig Wiederholungen du packst – schaffe dir kleine Erfolgserlebnisse und setze dich nie zu sehr unter Druck. Arbeite aber trotzdem immer weiter an dir und gebe genau das, was du in dem Moment bereit bist zu geben. Du wirst den kleinen Zielen auf dem Weg zum großen Ganzen entgegensehnen und so langfristig motiviert bleiben. Selbst die größten Basketballer haben mal gesagt, dass man nur Schritt für Schritt dem Erfolg näherkommt.

Gönne dir Pausen!

Auf dem Weg zu den kleinen Alltagserfolgen fühlst du dich müde oder gar ausgelaugt? Was spricht dagegen, auch mal nichts zu machen? Regeneration ist genauso wichtig wie das Training selbst und das kann bei jedem anders aussehen. Du möchtest schlafen? Dann schlafe. Du möchtest dich aktiv erholen? Dann mache etwas komplett anderes. Für mich ist Ausruhen und die Seele baumeln zu lassen meist Yoga, ein ganz langsamer, kurzer Lauf oder ein Spaziergang.

Probiere etwas Neues.

Deine Müdigkeit kommt nicht von all der Aktivität? Irgendwie fehlt gerade der Spaß an der Sache, den du wenige Zeilen weiter oben noch gesucht und gefunden hast? Dann frage dich jetzt, ob es nicht die Gewohnheiten sind, die dich mental erschöpfen oder gar langweilen. Verfalle ihnen nicht, nur weil es so schön praktisch ist!

Dein Ziel war es sicher, auch aus der Bequemlichkeit herauszukommen. Versuche herauszufinden, was dich voranbringt, was dich motiviert und variiere! Eine gewisse Routine kann von Vorteil sein, wenn es darum geht, dass man anfängt. Täglich jeden Morgen zu laufen oder zum Fitness zu gehen, ist wunderbar. Aber laufe nicht immer die gleiche Strecke in der immer gleichen Geschwindigkeit. Betrachte dein Training als Entdeckungsreise, als Reise zu dir und durch deine Umgebung.

Noch ein Tipp zum Abschluss, damit du motiviert den Winter hinter dir lässt und gut durch den Frühling kommst: je schlimmer das Wetter, in dem du dich vor die Tür begibst, desto großartiger wirst du dich im Anschluss fühlen. Denn eins ist sicher, du wirst zu den ganz wenigen gehören, die nicht auf der Couch sitzen blieben!

Über Nadin Eule-Mau: Die in Brandenburg a. d. Havel geborene und in Berlin lebende PR- und Marketingspezialistin gehört mit ihrer Triathlon- und Fitness-Website eiswuerfelimschuh.de zu Deutschlands bekanntesten Sportbloggerinnen. Wenn sie nicht gerade für den nächsten Wettkampf trainiert, arbeitet die Triathletin freiberuflich als Copywriter und ist zudem Element Yogalehrerin und Mentorin in einer Berliner Yoga Akademie.

www.eiswuerfelimschuh.de 

Lifestyle 1228

SobaustdusauberMasseaufdieBasics

Unsere neue Ernährungstipp-Serie mit Niklas von Hardgainerdistrict.

Hey, ich bin Niklas und ich bin mittlerweile 27 Jahre alt. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Hardgainern beim Zunehmen und Muskelaufbau zu helfen. Innerhalb der letzten Jahre konnte ich 37 kg sauber Masse aufbauen, ohne dabei unnötig fett zu werden oder mich ungesund zu ernähren. Alle Fehler, Erfahrungen und das Wissen, das ich auf meinem Weg erlangt habe, gebe ich seit fast 5 Jahren kostenlos auf meiner Instagramseite Hey, ich bin Niklas und ich bin mittlerweile 27 Jahre alt. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Hardgainern beim Zunehmen und Muskelaufbau zu helfen. Innerhalb der letzten Jahre konnte ich 37 kg sauber Masse aufbauen, ohne dabei unnötig fett zu werden oder mich ungesund zu ernähren. Alle Fehler, Erfahrungen und das Wissen, das ich auf meinem Weg erlangt habe, gebe ich seit fast 5 Jahren kostenlos auf meiner Instagramseite @Hardgainerdistrict weiter. Ab sofort teile ich mein Wissen mit dir auch in diesem Magazin.

Wie baue ich sauber Masse auf?

Du baust als Hardgainer Masse auf, wenn du deine Fett- und Muskelmasse erhöhst und somit an Gewicht zunimmst. Wichtig ist auch, dass du nicht unverhältnismäßig viel Fett- in Relation zur Muskelmasse zunimmst. Das funktioniert zum einen über einen moderaten Kalorienüberschuss und zum anderen durch eine nährstoffreiche und unverarbeitete Ernährung.

Achtung: Davon ausgeschlossen bist du, wenn du laut BMI untergewichtig bist. Bei Untergewicht ist ein unverhältnismäßiger Aufbau an Fettmasse erforderlich, um ein Normalgewicht zu erreichen. Der Kalorienüberschuss sollte mit mehr als 300 Kalorien dementsprechend höher sein.

Warum nehmen Hardgainer so schwer zu?

Der Hauptgrund für die erschwerte Gewichtszunahme ist ein sehr hohes Aktivitätslevel in Kombination mit einer unzureichenden und unregelmäßigen Kalorienzufuhr. Das Aktivitätslevel besteht dabei aus der Freizeit-Aktivität (z. B. Gassigehen, zum Freund mit dem Fahrrad fahren, Bewegung im Allgemeinen), der sportlichen Aktivität (z. B. Krafttraining oder Fußballspielen) und der Aktivität im Beruf (z. B. Bäcker, Handwerker, Fitnesstrainer). Das alles in Kombination führt zu einem extrem hohen Kalorienverbrauch, der bei den meisten für eine ausbleibende Gewichtszunahme verantwortlich ist. In den seltensten Fällen sind genetische Variablen der Grund, wie z. B. eine angeborene Schilddrüsenüberfunktion.

Masseaufbau-Kalorien ermitteln

Stelle dir Folgendes vor: Du verdienst Gehalt X und kannst damit alle deine Kosten begleichen, sodass du am Ende des Monats auf Null rauskommst; das sind deine Erhaltungskalorien. Verdienst du mehr als das, kannst du Geld sparen und dein Vermögen aufbauen; das ist der Kalorienüberschuss. Ohne mehr Geld nicht mehr Vermögen und ohne Kalorienüberschuss nicht mehr Masse. Mit folgender Methode findest du am besten heraus, wie viele Kalorien du für einen sauberen Masseaufbau benötigst:

  1. Suche nach einem Online-Kalorienrechner, um dir einen Richtwert auszurechnen. (Empfehlung: Rocka Nutrition Kalorienrechner). So erhältst du einen Richtwert für deine Erhaltungskalorien mit angemessenem Kalorienüberschuss sowie eine sinnvolle Makronährstoffverteilung.
  2. Den berechneten Richtwert trägst du in der Kalorientracking-App YAZIO ein. Dein Makronährstoffverhältnis kannst du ebenfalls kostenlos einstellen.
  3. Versuche für die nächste Woche diesen Richtwert täglich zu erreichen. Wiege dich außerdem jeden Morgen, nur in Unterhose, auf nüchternen Magen und nach deinem ersten Toilettengang. Notiere dir dein Gewicht auf einem Zettel oder in der App. Genauer wird das Ganze, wenn du es statt einer Woche zwei Wochen lang durchführst.
  4. Nach einer Woche schaust du, wie sich dein Gewicht verändert hat. Hast du zugenommen, bleibt der Wert unverändert. Hast du abgenommen, erhöhst du die Kalorien nochmals um 200 Kalorien und führst das Ganze erneut durch. Das Ziel ist es, einen Kalorienbedarf zu ermitteln, der dich eine Gewichtszunahme verzeichnen lässt. Solltest du zu viel zugenommen haben, z.B. 2-3 kg in einer Woche, ist es ratsam deine Gesamtkalorien zu reduzieren, um einen sauberen Masseaufbau zu gewährleisten und eine zu hohe Fettspeicherung zu vermeiden. Gehe in beide Richtungen mit 200-Kalorien-Schritten vor.
  5. Führe diesen Vorgang regelmäßig durch, da sich dein Kalorienbedarf verändert, wenn du Gewicht zugenommen hast. Deine Gesamtkalorien inklusive Kalorienüberschuss von vor drei Monaten könnten heute deine Erhaltungskalorien sein.

Makronährstoffe im Detail

Wir können jedes Lebensmittel in die drei Makronährstoffe Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß aufteilen. Alle Makronährstoffe sind für den Masseaufbau wichtig. Während Kohlenhydrate und Fette hauptsächlich Energielieferanten sind (und Energie brauchst du als Hardgainer zur Genüge), ist Eiweiß der Baustoff für unseren Körper.

Kohlenhydrate kommen in Gemüse, Obst, Getreide, Kartoffeln, Reis etc. vor und liefern uns nicht nur Energie, sondern auch wichtige Nährstoffe. Wann immer wir kohlenhydratreiche Lebensmittel essen, können wir die Energie in Form von Glukose für uns nutzbar machen. Die Glukose wird in den Muskelspeichern, den sogenannten Glykogenspeichern gespeichert, und als Energie bei Muskelanstrengung zur Verfügung gestellt. Besonders bei intensiver Belastung wie im Krafttraining macht der Körper von dieser Energie Gebrauch. Deshalb solltest du als Hardgainer ausreichend Kohlenhydrate essen. Ein Gramm Kohlenhydrate liefert dabei 4,1 Kalorien.

Fette sind ebenso wie Kohlenhydrate primär Energielieferanten, die ihre Speicher nicht wie Kohlenhydrate direkt im Muskel, sondern im Unterhautfettgewebe haben. Wir verbrennen ebenso wie Kohlenhydrate Fette auf täglicher Basis, um unseren Körper mit Energie zu versorgen.

Die Kohlenhydratverbrennung (=Glykogenverbrennung, Zuckerverbrennung) liefert etwa doppelt so viel Energie pro Zeit wie die Fettverbrennung, dafür brennen die Fette wesentlich länger und sind praktisch unbeschränkt im Körper vorhanden, während die Glykogenreserven nur etwa für eine intensive Belastung von 90 Minuten reichen. Noch dazu sind vor allem gesunde Fette für die Hormonproduktion essentiell. Als Hardgainer solltest du unbedingt von Fetten und deren hohen Kaloriendichte mit 9,3 Kalorien auf einen Gramm Gebrauch machen. Der Fokus sollte hierbei auf den gesunden ungesättigten und mehrfach ungesättigten Omega-3 Fettsäuren liegen.

Eiweiß ist im Vergleich zu den anderen Makronährstoffen kein besonders guter Energielieferant, da ein Großteil der Energie bereits beim Verstoffwechseln verloren geht. Eiweiß ist in erster Regel Baustoff für deinen Körper, insbesondere für Muskeln, Herz, Hirn, Haut und Haare. Für den Masseaufbau und den damit zusammenhängenden Muskelaufbau ist eine ausreichende Eiweißzufuhr enorm wichtig. Eiweiß liefert auf einem Gramm ebenso wie Kohlenhydrate 4,1 Kalorien.

Mehr Ernährungstipps unter:

Instagram: hardgainerdistrict.offiziell

Lifestyle 1112

„DasHighlightistdieVerkostung“

Die dritte Episode unseres Auslandsblogs mit der Cottbusern Nina in Frankreich dreht sich um die wahren Freuden des Lebens: Reisen, Festivalpläne und Schaumweingenuss. Nina berichtet uns von ihren schönsten Traveller-Erlebnissen und erzählt uns, wie sie als Touristenführerin für ihre Familie auf den Champagnergeschmack gekommen ist.

Reisen ist eines der Top-Ziele deines Auslandsjahres in Frankreich. Welche Städte und Regionen konntest du schon erkunden – und welcher ist dein Lieblingsort?

Mein Auslandsjahr hat mich schon an die verschiedensten Ecken Frankreichs geführt – gleichzeitig habe ich noch Einiges auf meiner Liste. Im Rahmen einer Weiterbildung konnte ich mit anderen Freiwilligen eine Woche lang in der Bretagne Meerluft schnuppern. Außerdem war ich für ein paar Tage in Lyon, um eine Freundin zu besuchen. Überraschend war für mich mein Trip nach Elsaß – denn dort sprechen erstaunlich viele Menschen die deutsche Sprache. Während eines Auslandsjahres rechnet man nicht unbedingt damit, in einer Umgebung mit seiner Muttersprache zu landen. Am häufigsten habe ich Paris bereist, da ich dorthin eine sehr bequeme Anbindung von Reims habe. Es gibt dort unglaublich viel zu sehen und selbst beim fünften und sechsten Besuch erlebt man immer wieder etwas Neues.

Die Top 1 meiner künftigen Reiseziele ist Lille – ebenfalls eine Stadt, die relativ in meiner Nähe liegt und von der mir sehr positiv berichtet wurde. Top 2 ist für mich der Süden, das wäre ein Traum für den Sommer. Genauso auf meiner Liste steht Bordeaux, dessen Küste ich gern mal erkunden möchte.

Deine Region rund um Reims ist bekannt für seine Champagnerhäuser. Konntest du schon eins besichtigen?

Tatsächlich ja! Das war im Dezember, als meine Familie mich besucht hat. Ich habe dann die Rolle einer Touristenführerin eingenommen und ihnen meine Stadt gezeigt. Der Besuch im Champagnerhaus war sehr interessant – es erwartet einen ein super schönes Ambiente und eine markante Architektur inklusive unterirdischer Gewölbe. Zuvor hatte ich zu Champagner überhaupt keinen Zugang, doch durch diesen Ausflug habe ich viel über die verschiedenen Sorten und die Herstellung gelernt. Zufälligerweise gab es in unserem Champagnerhaus noch eine moderne Kunstausstellung, wodurch wir eine interessante Mischung aus Tradition und Neuzeit erfahren haben. Was aber das Highlight an einer Besichtigung im Champagnerhaus ist, liegt auf der Hand – die Verkostung am Ende. ;)

Wie sehr vermisst du deine Familie, insbesondere mit Blick auf Feiertage wie Weihnachten und Ostern?

Wenn man seine Familie nur selten sehen kann, fehlt einem natürlich etwas. Man erlebt einen völlig anderen Alltag und verpasst die kleinen Dinge. Andererseits ist die Distanz zwischen Frankreich und Deutschland überschaubar. So war ich zur Weihnachtszeit kurzerhand zuhause in Cottbus. Zu meinem Geburtstag bekomme ich wiederum Besuch – und Ostern fliege ich wieder nach Deutschland. Es ist keine unüberwindbare Entfernung. In der heutigen Zeit gibt es darüber hinaus außerdem viele Möglichkeiten, Kontakt zur Familie zu halten. Insgesamt habe ich eine gute Balance dazwischen, in Reims meine neue, mittlerweile auch schon vertraute Umgebung zu erleben und immer wieder einmal in mein gewohntes Heimatumfeld zurückzukehren.

Kannst du uns etwas über die Festivalszene bei dir erzählen? Wie sind deine Pläne für diesen Sommer?

In Sachen Sommerplanung bin ich dieses Jahr ganz offen. Freunde von mir haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass es in unserer eine bunte Festivallandschaft gibt. Eine genaue Vorstellung über die Festivals und Open-Airs in meiner Region habe ich noch nicht – es würde mich aber auf jeden Fall interessieren und ich würde mit meinen Freunden aus Frankreich gern eins besuchen.

Aber auch die Festivals in Deutschland möchte ich nicht missen. Da werde ich mich einfach meinen Landsleuten anschließen – mal schauen, was der Sommer so hergeben wird!

Wir begleiten Nina über ihr gesamtes Auslandsjahr. Freu dich also auf das nächste Interview mit ihr in der kommenden lauter-Ausgabe. Hast du Fragen an Nina? Sende sie uns per Facebook oder Instagram!

Lifestyle 1154

FalschParkenkostetGeld

Foto: Andreas Franke Fotografie

Zum Auftakt unserer Rubrik lauter.money sprachen wir mit dem Finanzexperten Ronny Wagner aus Schwarzheide. Er hat sich neben dem Vertrieb verschiedener Anlageklassen auf das Vermitteln von Finanzwissen per Blog, Podcast, Coaching und mit Vorträgen vor Schulklassen spezialisiert. Im folgenden Interview gibt er uns einen Teil seines Wissens weiter und verdeutlicht, warum gerade für junge Erwachsene geschicktes Geldanlegen ein Muss ist – sofern man im Alter finanziell frei sein will. So ist die aktuell wachsende Inflation der größte Feind deines auf dem Girokonto parkenden Geldes.

Welche Auswirkungen hat eine steigende Inflation auf Ersparnisse auf dem Girokonto?

Der Nutzen des Geldes besteht einzig und allein darin, als Tauschmittel zu dienen. Eine Haupterwartung an ein Tauschmittel ist die Gewährleistung der Kaufkraft. Wer ist der Gegenspieler? Die Inflation. Sie bedeutet, dass genau diese eine Eigenschaft der Währung nicht erreicht werden kann. Sie bedeutet auch, dass durch das Drucken von frischem Geld die Kaufkraft des bereits vorhandenen Geldes sinkt. Legt man heute Geld auf ein Giro- oder Tagesgeldkonto, so reduziert die Inflation die Kaufkraft. Der 100 Euro-Schein am Jahresanfang hat am Jahresende bei einer Inflation von 5 % nur noch eine Kaufkraft von 95 Euro. Jeder hat dieses Phänomen schon einmal beim Packen des Einkaufswagens im Supermarkt staunend beobachtet. In Zeiten hoher Inflation muss man das Geld schnell ausgeben oder so anlegen, dass zumindest diese ausgeglichen wird. Das heißt, die gewählte Geldanlage sollte mindestens 5 Prozent Wertsteigerung erzielen, um die ursprüngliche Kaufkraft zu erhalten. Mit dem Parken von Geld auf dem Girokonto funktioniert das nicht.

Findest du, Geldanlagen sind ein Muss, um eine auskömmliche Rente haben zu können?

Ja unbedingt. Gerade unser heutiges Geldsystem zwingt uns dazu. Ein nicht durch Gold gedecktes Papiergeldsystem endet immer mit der Zerstörung der Währung. Dem muss ich als Investor entgegenwirken. Und dazu brauche ich Geldanlagen, die sich gegen die Währungskrankheit Inflation zur Wehr setzen. Machen wir ein Rechenbeispiel. Gehen wir von heute aus und überlegen uns, wie sich die Kaufkraft von 10.000 Euro bei einer Inflation von 5 % bis zum Jahr 2042 entwickeln wird. Es bleiben 3.768 Euro an Kaufkraft übrig. Schaut man in die Geschichtsbücher, gibt es kein Beispiel, wo eine einmal entfachte Inflation nicht in einer Katastrophe geendet hat.

Welche Anlageform würdest du für den Start empfehlen – insbesondere mit Blick auf die aktuelle weltpolitische Situation?

Oberste Zielsetzung bei der Geldanlage ist es, finanziell unzerstörbar zu sein. Das ist wichtiger als hohe Renditen. Wenn ich unzerstörbar bin und es vor allem bleibe, dann werde ich langfristig die höchsten Renditen erzielen. Dabei ist Planung sehr wichtig. Vermögen bilden wir, indem wir ein unzerstörbares Reservepolster bilden und anschließend gute Investitionen tätigen, die positive Renditen erwirtschaften. Ein Mix aus verschiedenen Sachwerten, wie Gold und Silber, Immobilien und Aktien ist langfristig sicher eine kluge Entscheidung. Zeitgleich rate ich Menschen dringend, auf sogenannte Zahlungsversprechen (Geldwerte), wie Lebensversicherungen, Sparbücher, Bausparverträge etc. konsequent zu verzichten. Diese unterliegen ebenfalls der Inflation. Echte Sachwerte hingegen können nicht Pleite gehen und sind nicht beliebig vermehrbar.

Beim Geldanlegen denken viele an das Bewegen von großen Beträgen. Mit welcher Mindestsumme ist eine Geldanlage sinnvoll?

Jeder, der sparen möchte, muss sich Gedanken über seinen Einsatz machen. Ein häufig vorgebrachtes Argument ist, dass man sich eine Investition in Gold nicht leisten kann. Ein Kilobarren Gold kostet aktuell ca. 54.000 Euro. Ein Grammbarren Gold ist bereits für ca. 60 Euro zu haben. Also auch schon mit kleinen Beiträgen kann echtes Vermögen in Form von Sachwerten gebildet werden.

Welche Vorkenntnisse muss man überhaupt mitbringen, um Geld gewinnbringend anzulegen?

Es gibt keine Wissenschaft vom erfolgreichen Geldanlegen. Ein grundlegendes Verständnis von Wirtschaft und das Kennen von einigen Fachbegriffen ist sicherlich von Vorteil. Man muss dafür aber nicht studiert haben. Guter Umgang mit Geld hat nur wenig mit Intelligenz zu tun, dafür aber viel mit klugem Verhalten.

Inwiefern kannst du einem dabei helfen, erfolgreich ins Anlagegeschäft einzusteigen?

Mit meinen Aktivitäten rund um die finanzielle Bildung versuche ich, Menschen an dieses Wissen heranzuführen. Meine Projekte „Schule des Geldes e.V.“, „Das Einmaleins der Finanzen“ oder die Akademie für Finanzbildung „Spirit of Finance“ versuchen das Thema Finanzbildung als einen Teil der Allgemeinbildung zu etablieren. Bücher, Podcasts, Videos, Interviews, Vorträge, Webinare, Coachings und die Ausbildung von Geldcoaches sind meine Werkzeuge, um dieses Ziel zu erreichen. Bitte besuche meine Webseite – dort finden Interessierte alles zu mir und meinen Projekten. Hier kann man auch mit mir in Kontakt treten.

Ronny Wagner ist Finanzmindset-Experte, Geldcoach, Buch-Autor und Edelmetallhändler. Als Geschäftsführer des Schwarzheider Unternehmens Noble Metal Factory agiert er mit einem der üppigsten Goldbestände der Lausitz. In Büchern wie „Die Welt des Vermögens“ und „Vom Goldboom profitieren“ gibt er sein Wissen an Interessierte weiter, die ihr finanzielles Dasein und ihre Zukunft besser unter Kontrolle bringen wollen. Für die ersten Schritte auf dem Weg zur finanziellen Freiheit empfiehlt sich besonders sein Podcast „Das 1x1 der Finanzen“.

www.ronnywagner.de

Lifestyle 1005

AufErfolgskursmitlauter.money

Unsere neue Rubrik rund um Finanzen und Geldanlage

Wer kennt es nicht – Werbungen, in denen jemand in Dubai mit einem fetten Stapel Geld vor der Kamera rumwedelt und dir verspricht, übers Internet Millionär zu werden. Und das am besten ganz nebenbei und in nur einem Monat.

Das Phänomen der Finfluencer, also Influencer, die zum Thema Finanzen beraten, liegt immer mehr im Trend. Dafür ist auch nicht zuletzt Corona verantwortlich, denn der Börsen-Crash hat mal wieder gezeigt, wie empfindlich unsere Wirtschaft ist und der Schutz unseres Geldes umso wichtiger. Als nächstes fällt der Blick gen Osten, wo nur zwei Länder von uns entfernt Krieg herrscht und Russland wirtschaftlich abgeschottet wird, was wiederum auch uns beeinflusst.

Schon im Normalfall hört man am Ende des Monats kein Klimpern mehr im Sparschwein und trotzdem scheinen die Preise weiter zu steigen. Wenn man dann im Internet versprochen bekommt, sich eigentlich ohne viel Aufwand etwas dazuverdienen zu können, reizt einen das natürlich schon. Gleichzeitig hört man aber auch immer wieder Schauergeschichten von Leuten, die beim Investieren ihr ganzes Geld verzockt haben.

Also haben wir beschlossen, das Ganze einmal im Selbstversuch zu testen. Dafür nimmt uns in dieser Ausgabe Finanzexperte Ronny Wagner an die Hand, der selbst schon an der Frankfurter Börse war, die Finanzkrise 2008 hautnah miterlebte und nun in der Lausitz sein eigenes Edelmetalldepot betreibt.

Und nachdem wir dann die Basics durchhaben, wird ab dem nächsten Magazin selbst eine Stange Geld in die Hand genommen und geguckt, ob wir auf den Zug der Finfluencer aufspringen können oder der Traum vom „einfachen Geld“ doch nur eben jener bleibt.

Hier geht's zum ersten Teil: Interview mit Finanzexperte Ronny Wagner

Lifestyle 1056

MusikimFebruar

Musik im Februar

Hier ein paar neue Alben, Soundtracks und weitere Musik-Releases im Februar.

02.02.
milet - visions

03.02.
Wallows - Especially You

04.02.
2 Chainz - Dope Don't Sell Itself
Animal Collective – Time Skiffs
Bastille - Give me the Future
Black Country, New Road – Ants From Up There
Cate Le Bon – Pompeii
Jennifer Lopez - Marry Me (Soundtrack)

Korn - Requiem

Leslie Clio – Brave New Woman
Los Bitchos – Let The Festivities Begin!
Mitski – Laurel Hell
Saba - Few Good Things

09.02.
MONDO GROSSO - BIG WORLD

11.02.
alt-J - The Dream

Amorphis - Halo
Amos Lee - Dreamland
Big Thief - Dragon New Warm Mountain I Believe in You
Eddie Vedder - Earthling
Frank Turner – FTHC
James Morrison - Greatest Hits
Jason Mraz - Lalalalovesongs
Mary J. Blige – Good Morning Gorgeous

Shamir - Heterosexuality
$NOT - Ethereal
Slash – 4
Spoon - Lucifer on the Sofa
Voivod – Synchro Anarchy

14.02.
EPIK HIGH - Epik High Is Here 下, Pt. 2

18.02.
Beach House – Once Twice Melody
BROODS - Space Island
Immolation - Acts Of God
Khruangbin & Leon Bridges - Texas Moon
Methyl Ethel – Are You Haunted?
Metronomy – Small World
Midnight Oil – Resist
Oliver Tree - Cowboy Tears

Sean Stemaly - Product of a Small Town
Tennyson – Rot
White Lies – As I Try Not To Fall Apart

22.02.
Kanye West - DONDA2

25.02.
Bad Omens - THE DEATH OF PEACE OF MIND
Beth Hart - A Tribute to Led Zeppelin
Conway the Machine - GOD DON'T MAKE MISTAKES
Dashboard Confessional – All The Truth That I Can Tell
Gang of Youths - angel in realtime.
HammerFall - Hammer of Dawn
Sevdaliza - Raving Dahlia
Shawn James - A Place in the Unknown
Soft Cell – *Happiness Not Included
Tears For Fears – The Tipping Point






 

Lifestyle 1225

GamingtippsimFebruar

Wöchentliche Highlights am Freitag

Fr | 04.02. | Dying Light 2: Stay Human (Action-RPG)
Wie auch im Vorgänger darf man sich auf eine postapokalyptische Open-World freuen, dessen Handlung sich auf "Die Stadt" konzentriert. Ein diplomatischer Konflikt führt dort zu einer Auseinandersetzung der verschiedenen Überlebenden-Gruppen und du musst entscheiden, wie es weitergeht. Deine Wahl beeinflusst den Spielverlauf, während du sowohl Zombies, als auch Menschen, in blutigen Kämpfen das Licht ausknipst. Nicht umsonst ist das Spiel FSK 18, noch mehr Schmackes gibt es sogar mit Freunden im Koop-Modus. Linkbutton

Fr | 11.02. | Lost Ark (MMORPG)
Hier kann man sich auf ein Game der besonderen Größenklasse freuen. Die riesige Fantasywelt umfasst sieben Kontinente, Meere, Dungeons, Burgen, PvP-Schlachten und reichlich Geschichte. Für Fans von Kampf und Strategie gibt es auch zahlreiche Klassensysteme und Möglichkeiten seinen Charakter zu entwickeln, sowie gewaltige Schlachten. Also auf jeden Fall Pflicht für Liebhaber des Genres. Linkbutton




Fr | 18.02. | Horizon Forbidden West (Action-Adventure)
Schon wieder eine postapokalyptische Welt? Ja, doch statt Zombies sind es hier wunderschöne Natur und Maschinen im Cyberpunk-Stil, die einem wortwörtlich den Atem rauben. Als Protagonistin Aloy reist du durch verschiedenste Gebiete, um die Quelle einer mysteriösen Seuche zu finden und das alles im 31. Jahrhundert. Linkbutton



Fr | 25.02. | Elden Ring (Action-RPG)
Die perfekte Kombination aus Dark Soul und Game of Thrones, bzw. dem hinter der Buchreihe "A Song of Ice and Fire" steckenden Autor George R.R. Martin. Man kann sich sowohl auf eine gigantische Dark-Fantasywelt aus Dungeons und Ruinen, als auch ein komplexes Kampfsystem freuen. Erstelle einen Charakter, der deinem Spielstil entspricht und stürz dich mit deinen Freunden in die Schlacht. Linkbutton 

Weitere Games im Februar

Gamingliste Februar 22
Gamingliste Februar 222

 

Lauter Leute 1220

lauter-VonFansfürFans

Mach lauter!!!

Unser Magazin für junge Leute hat sich zum Ziel gesetzt, sowohl informierend, als auch zielgruppenorientiert zu sein. Welche Inhalte da am besten passen? Genau, die Geschichten von regionalen Machern - eure Story. Deswegen suchen wir nach Lesern, die selbst ihr Hobby, Beruf oder Lebensphilosophie vorstellen wollen. Schreibt uns dafür einfach unter Instagram einen Kommentar, mit dem ihr entweder euch selbst oder jemand anderen, als nächsten Star der lauter.leute Kategorie, vorschlagen könnt.

Als Vorreiter haben wir im jetzigen Magazin und Online unter lauter.de den Muscleman Gordon Bieling und hobbymäßige Inneneinrichterin Susi aka Puerilismus.

Zu deren Artikeln
Gordon Bieling
Susi aka Puerilismus

Lauter Leute 1504

lauter.leute:SusiakaPuerilismus

Echter Name: Susanne Hönke
Geburtsdatum: 13.01.1999
Geburtsort: Forst (Lausitz)
Beruf: Vollzeit-Studentin, nebenbei als Werkstudentin in einer Wohnstätte für psychisch erkrankte Menschen tätig, selbstständig mit Nebengewerbe als Content Creator
Lieblingsort: Kiekebuscher Wehr
Lieblingsgetränk an der Bar: Gin mit Saft
Lieblingsmusik im Club: Oldschool oder Techno
Lieblingsmusik beim Chillen: von Rock bis Pop alles aus den 80ern & 90ern
Letzter Song auf Spotify: Molchat Doma – Disabled People

Was kann man auf deinem Instagram-Profil sehen?
Auf meinem Profil bekommt man einen Einblick in meine eigenen vier Wände und somit in das Leben von mir und meinem Freund sowie unseren Haustieren. Dabei kann man viele Pflanzen und diverse Einrichtungsideen bei mir entdecken.

Dein Profil lässt Leidenschaften für Pflanzen und für Raumgestaltung vermuten … Welche Leidenschaft kam zuerst?
Eindeutig die Leidenschaft für Pflanzen. Dieser bin ich mit meinem damaligen Auszug von meinen Eltern verfallen und jetzt, fünf Jahre später, erfüllt mich dieses Hobby immer noch. Das Interesse und der Spaß an Inneneinrichtung entwickelten sich dann erst im Laufe der Zeit, aber auch nur durch die Leidenschaft für meine Pflanzen.

Welche Leidenschaft ist stärker?
Obwohl ich mir ein Leben ohne Pflanzen nie wieder vorstellen könnte, tendiere ich eher zur Inneneinrichtung. Diese ist für mich einfach omnipräsent und ich kann mich total kreativ austoben. Mein Kopf sprudelt förmlich vor Ideen, sodass ich ständig etwas in und an der Wohnung verändern könnte. Das Schöne daran ist ja, dass ich dies perfekt mit den Pflanzen verbinden kann. Sie sind unter anderem perfekte Deko-Elemente.

Was möchtest du mit deinem Profil bewirken?
Ich würde jetzt nicht explizit sagen, dass ich mit meinem Profil etwas bewirken möchte, da ich auch nie die Absicht hatte, zum Content Creator zu werden oder solch eine Community aufzubauen. Dennoch finde ich es schön, wenn ich andere Menschen durch mein Profil inspirieren kann. Besonders, um sich eine Wohlfühl-Atmosphäre in den eigenen vier Wänden zu schaffen, wobei man trotzdem auf Nachhaltigkeit und somit die Umwelt achtet. Ich zeige viele DIY’s oder wie man gebrauchte Gegenstände schick einbindet.

Deine Lieblinge zuhause sind …?
Mein Freund und unsere Tiere Mauki (der schwarze Kater), Mauschi (der plüschige) unser Hund Chap.

Was verbindest du mit deinem Namen „Puerilismus“?
Damit verbinde ich eine sehr schöne Geschichte von mir und meiner besten Freundin. Vor circa 11 Jahren habe ich an einem Wochenende bei ihr übernachtet und wir waren bis in die Nacht wach. Dabei lief ein amerikanischer Kinderfilm im Fernseher, in dem es um ein Mädchen und ihre Teilnahme an einem Buchstabenwettbewerb ging. Meine Freundin und ich fühlten uns irgendwie mit dem Mädchen verbunden, wodurch wir förmlich an den Film gefesselt waren. „Puerilismus“ war das Wort, das keiner buchstabieren konnte, bis auf das Mädchen. Das ist übrigens lateinisch und bedeutet kindisches Wesen. Wir machten dieses Wort zu „unserem Wort“ und da ich das Instagram-Profil seit 2013 besitze, existiert der Name noch bis heute.

Deine Tipps zum Aufbau einer eigenen Followerschaft?
Wie bereits oben kurz erwähnt, habe ich selbst nie das Ziel verfolgt, eine Followerschaft aufzubauen. Dennoch merkt man natürlich mit der Zeit, dass der Instagram-Algorithmus durch bestimmte Dinge die Reichweite von einem beeinflusst. Daher kann ich nur sagen, dass zum einen das regelmäßige Posten besonders wichtig ist und dabei spreche ich von jedem Tag. Zudem hilft es, feste Feed-Post-Zeiten zu haben und vor allem immer szenespezifische Hashtags zu benutzen.

Wie hast du – abseits von deinem Profil – bisher Spuren in der Welt hinterlassen?
Ich durfte unter anderem schon diversen Magazinen ein Interview geben. Des Weiteren habe ich in diesem Jahr an einem Interior-Buch mitgewirkt, welches zu Beginn des nächsten Jahres veröffentlicht wird. Ab und zu habe ich auch schon als Workshop-Leiterin gearbeitet und anderen Leuten die Kunst des Makramees gezeigt.

Instagram: @puerilismus

Lauter Leute 1277

lauter.leute:GordonBieling

Geburtsdatum: 25.03.1985
Geburtsort: Bad Muskau
Beruf: Fitnessstudio-Betreiber & -Trainer
Lieblingsort: zwischen Bergen und Seen
Lieblingsübung: Humanflag
Lieblingsmusik: Rap
Letzter Song auf Spotify: Kollegah – showtime forever

Wie lange trainierst du schon?
Angefangen habe ich 2010 – damals nur joggen. Heute lebe ich das funktionelle Training, wenn der Puls nicht an der 170 kratzt und drüber hinaus, bin ich nicht happy :)

Welchen Trainingsplan verfolgst du aktuell?
Es gibt nicht den einen Plan, mein Plan fürs Training variiert von Tag zu Tag. Wer keine neuen Reize setzt, wird sich nicht weiterentwickeln. Also gibt es in jeder Einheit, jeder Übung, in jedem Satz mindestens eine Variable, die verändert wird.

Welchen Wert misst du Ernährung bei, um Trainingserfolge zu erzielen?
Nur wer seinen Körper von A bis Z vernünftig versorgt, sei es bei Getränken bis zu der Ernährung, wird Erfolge erzielen, die andere für unmöglich halten. Im Moment ernähre ich mich bereits seit Anfang des Jahres ketogen: keine Kohlenhydrate, nur Fett und Proteine aus Käse, Eiern, Nüssen, Ölen und Gemüse. Der Verzicht auf Weizen und Fleisch erzielt auf jeden Fall seine Wirkung.

Wie sieht dein Einkaufskorb für eine Woche aus?
Gemüse, Früchte und Nüsse: 4kg Zucchini, 6 Stangen Porree, 7 Avocados, 1 Strang Radieschen, 2 Stränge Lauchzwiebeln, 1,2 kg ungeschälte Erdnüsse, 1 Brokkoli, 1 Blumenkohl
Eiweißquellen: 70 Eier, 7 Pakete Hirtenkäse, 1 Packung Butter, 2-3 Flaschen Leinöl, 1 Dose Tunfisch, 3 Pakete vegane Bouletten aus Erbsenprotein, 500g Reibekäse, 4 Pakete Limburger Käse

Hältst du ein Fitnessstudio zum Muskelaufbau für unverzichtbar oder kann man auch zuhause gute Erfolge erzielen?
Man kann überall Muskeln aufbauen, wenn man die nötige Disziplin besitzt. In den eigenen 4 Wänden würde ich keinem das Training empfehlen, dieser Ort ist eher die Rückzugszone, daher können dort auch die wenigsten die Kraft aufbringen, etwas für sich und ihren Körper zu schaffen. Im Studio hast du alles zusammen, jedoch hat auch die Natur so viel zu bieten. Am Ende ist es der richtige Einsatz der Möglichkeiten, die dich stärker werden lassen.

Welche Tipps würdest du Anfängern beim Krafttraining geben?
Übertreib es nicht und suche dir Hilfe, gerade Anfänger sollten von Anfang an richtig trainieren, bevor sie sich mit Selbstüberschätzung selbst schädigen.

Instagram: pt_gordon_bieling
www.gordon-bieling.de 

Events 1302

DasLauter-Fanvoting:Punk,Oi,Metal&Hardcore

Diesmal mit: Punk, Oi, Metal und Hardcore! Welcher Musiker hat die größte Fangemeinde in der Lausitz? In jeder lauter-Ausgabe nehmen wir uns ein Musikgenre vor und lassen dich für deinen Liebling abstimmen. Mit dabei sind diesmal fünf Musiker aus Punk, Oi, Metal und Hardcore. Gib deine Stimme ab auf unserer Instagram-Seite. Der Sieger erhält ein Interview mit uns!

Voting-Start: 6.1.22
Ende: 20.1.22
Instagram: @lauter.de

Update: Wir gratulieren Biertoifel zum Sieg – hier das Sieger-Interview!

Die Teilnehmer:

TormentoR

Die Band TormentoR gehört mit einer Altersspanne von 27 bis 31 Jahren zur jüngeren Garde unter den Lausitzer Bands. Gegründet wurde die Trashmetal-Band schon vor 15 Jahren – damit dürften einige der Mitglieder schon rund die Hälfte ihres Lebens dabei sein. Überzeuge dich von Tormentor am besten mithilfe ihrer neusten EP „Crown of Shame“, die es seit November zu streamen gibt.

Insta: @tormentor_official
linktr.ee/Tormentor_official

Käpt‘n Blauschimmel

... ist der Cottbuser Cedric, der mit einer Bande Süßwassermatrosen neben Locations in Cottbus schon Festivals wie das Fusion gekapert hat. Die Segel der MS Blauschimmel werden dabei mit melodischem Piano-Punk bewindet. Das bis dato letzte Mal an die Oberfläche kam der Kapitän beim 360°-Festival im Bunten Bahnhof Cottbus. Ein Blick ins Fernrohr offenbart: 2022 geht‘s wieder voll voraus!

FB: /KaeptnBlauschimmelCB
kaeptnblauschimmel.bandcamp.com

Biertoifel

Die Senftenberger Biertoifel stehen für Oi! und Punkrock zwischen Parole Spaß und purer Aggression. Seit der Gründung 2015 hat die Band schon Bühnen u.a. in Cottbus, Dresden, Leipzig und in der Schweiz zerlegt. Bei Laketown Records, auf YouTube, Spotify und Co. findet man ihr 2020 veröffentlichtes Debütalbum „Unsere Strassen Unsere Lieder“.

Insta: @biertoifel_streetpunk 
Bandcamp: Biertoifel
FB: /Biertoifel.Streetpunk

Lord James

Eine Punkrock-Band, die sich selbst nicht zu ernst nimmt – so heißt ihr neues Album auch „Only Good For Boozin“, obwohl es bei Kritikern Dank seiner Vielseitigkeit super ankommt. Die fünf Mitglieder machen seit 15 Jahren zusammen Musik und sind als Band in Cottbus ansässig. Es wird behauptet, wer sie noch nicht kennt, weiß auch nicht, dass Kranplätze verdichtet sein müssen.

Insta: @lord_james_punk
FB: /LordJamesPunk
lordjames.de

Schwindelbude

Schwindelbude sind Ben, Steini, Piffpoff, Marcus und Kette – eine Finsterwalder Formation, die seit 2019 Bühnen und Acker der Region und darüber hinaus rockt. An sich gibt‘s die Punkrock/Streetpunk-Band schon seit 2007, damals als reine Coverband gegründet. Heute zeichnen sie sich mit ihrem eigenen Sound aus, den man auf ihrem LP „Seid ihr wirklich so zufrieden“ hören kann.

Instagram: @schwindelbude_official
FB: /schwindelbude
schwindelbude.de

Foto oben: serazetdinov, istock

Interviews 1682

„VordemAuftrittFencheltee“

Auf unserem Instagramprofil konnten unsere Fans abstimmen, welcher Rap-Act aus Cottbus der heißeste Shit ist. Der Sieger war gerademal zehn Minuten nach dem Voting-Start klar gewesen: die 23G’s machten das Rennen. 23G’s – das sind Adi (Mammut), Marius (Chirurg), Dustin (Taste), Marco (Marco 5.0) und ihr Producer Thomas. Wir haben die Gelegenheit genutzt, die Dudes mal richtig kennenzulernen. Denn auch wenn sie im Cottbuser Rapuntergrund schon Legends sind, gibt es noch viele offene Fragen: Was hat ihr Name zu bedeuten? Und wo will das Quintett einmal hin? Vier der fünf Gees standen uns Rede und Antwort ...

Wann war eure Gründung und wie kam es dazu?
Mammut: Eine Gründung im konventionellen Sinne gab es bei uns nicht. Das hat sich einfach so ergeben. Marius (Chirurg) und ich chillen seit Ewigkeiten zusammen und erste Rap-Versuche gab es schon, als wir 14 Jahre alt waren. Mayo hat sich damals noch MC Zwiebelhelm genannt. Aufgenommen haben wir aber nie.
Später haben wir dann Taste kennen gelernt und immer mal wieder bei Trinkabenden zusammen gefreestylt und ein paar Texte geschrieben, mit dem Wunsch mal was aufzunehmen. Ende 2019 kam Taste dann zu uns und meinte, er hätte jemanden gefunden, bei dem wir das mal machen könnten. Dieser Jemand war Thomas, aka Grandmaster T, bei dem wir nun schon seit 2 Jahren fast jeden Track aufnehmen. GMT mastert auch alles für uns, Küsse gehen raus.
Im November 2k19 haben Marius und ich dann „Pack das Cash ein“ aufgenommen und waren erst nur ein Duo. Danach dann der erste mit Taste zusammen: „Wer einschläft verliert“. Nach der ersten Session mit Taste haben wir dann auch direkt entschieden, dass wir als Crew aktiv sein wollen. Zunächst war auch BigBen dabei. Der hat sich dann aber, berufsbedingt, aus dem Rapgame verabschiedet. Marco 5.0 kam dann nach dem ersten Album dazu und so stellt sich jetzt unsere 5-köpfige Gruppe zusammen.

Was verbindet ihr mit eurem Namen 23G’s?
Mammut: Ist eigentlich ganz einfach, unser Studio ist in der Wernerstraße in Cottbus. W ist der dreiundzwanzigste Buchstabe im Alphabet. Der Nachname von unserem lieben Thomas fängt mit G an, also ist unser Name auch gleichzeitig eine Hommage und ein Danke – ohne ihn hätten wir wahrscheinlich nie angefangen, Mukke zu machen. G’s ist außerdem eine Abkürzung für Gangsters, weil wir ja welche sind, war das dann ganz passend. Also haben wir als schlaue Rapper eine gewisse Doppeldeutigkeit im Namen, haha.

Welche ist eure bisherige Lieblingslocation von euren Gigs und wo würdet ihr gern mal auftreten?
Mammut: Ich denk mal meine Lieblingslocation war der Faule August. Da steckt ein bisschen Herzschmerz in der Aussage, denn dort können wir nie wieder auftreten, weil der Club geschlossen werden musste. Da drin hat es aber super Spaß gemacht. Klein, schwitzig, laut und voll, so mag ich das am liebsten.
Träumen tu ich natürlich von Festival-Auftritten, Splash, Frauenfeld etc., vielleicht sind wir ja mal groß genug für sowas. In Cottbus hätt‘ ich mal Bock aufs Scandale, wenn‘s denn mal geht.
Chirurg: Für mich ist unser erster Auftritt in Görlitz immer noch meine Lieblingslocation geblieben. Das war in einem alten Brauhaus im Keller. Vor unseren Homies und richtig richtig coolen Leuten aus Görlitz. Da wurden wir zum Projekt „Künstlermixtape“ eingeladen (insta: Kunstmixtape). Meine Wunschlocation wäre natürlich auch ein Festival. Am besten das Splash oder 030. Auch wenn es nur eine kleine Bühne wäre, das Gefühl wäre sicherlich umwerfend.
Taste: Mein Lieblingslauftritt war im Chekov Cottbus bei der Blockparty. Ich hab es einfach gefeiert im Freien und die Stimmung war auch der Hammer.
Wunschlocation ist bei mir das Splash. Egal ob kleine oder große Bühne, Hauptsache einfach mal da sein und auftreten. Denn am Ende geht’s um das Gefühl.
Marco 5.0: War ja nur bei zweien dabei und muss sagen, dass mir der Auftritt am Geburtstag von Anni im Faulen August am besten gefallen hat.

Was ist euer Lieblingsritual unmittelbar vor einem Gig – und was eure Lieblingsbelohnung danach?
Mammut: Vor dem Auftritt bringt Marius immer eine Kanne Fencheltee mit, damit die Stimme glatt geht, dann müssen wir immer Taste beruhigen und dann geht die Party ab. Sonst gilt, davor, danach und dabei: Saufen mit unseren Atzen. Die sind nämlich bei jedem Auftritt am Start und werten jeden unserer Auftritte mindestens um das Dreifache auf. Ganz viel Liebe geht raus an dieser Stelle x3
Chirurg: Haha also Taste muss meistens nochmal aufs Klo. Und wir besprechen auch immer nochmal, wer wann welchen Einsatz hat. Dann pushen wir uns alle, nehmen uns ein Bier mit und los geht‘s. Während unserer Auftritte fragen wir uns manchmal nochmal gegenseitig, welchen Text wir jetzt rappen müssen, weil man manchmal einfach so im Flow ist, dass man sowas vergisst.
Taste: Es wurde ja fast schon alles gesagt. Wichtig ist, dass immer was zu Trinken am Start ist. Davor, um bisschen die Aufregung zu nehmen sowie danach, um einfach zu feiern, wie geil es war.
Marco 5.0: Davor wird immer gut getankt, damit man richtig aus sich herauskommt. Dann geh auch ich meistens davor noch 20-mal pinkeln vor Aufregung.

Wenn ihr die Gelegenheit hättet, mit wem würdet ihr gern einen Track zusammen produzieren?
Mammut: Für die Zukunft hätte ich gerne mit den ganzen Cottbus- und Umgebungs-Artists mal ein Featurung: Luce, Icyboyjay, super gerne mal was mit den Jungs und Mädels von Spätkauf Pakila und mit allen coolen Atzen aus der Crack-Stadt. Träumen tut Mensch natürlich auch, da wäre mein Wunschfeature, unironisch, Moneyboy.
Chirurg: Also lokal wäre es natürlich sehr cool mit den Leuten zusammen zu arbeiten, viele sind ja auch schon gute Homies von uns. National wäre es bei mir hundertprozentig auch Moneyboy. Mal abgesehen von dem Image, das viele während seiner Anfangszeit belächelt haben, hat Moneyboy für mich das Deutschrapgame komplett verändert. Seine Tracks sind nicht nur lyrisch wirklich krank, auch die Vibes in seinen Songs inspirieren mich immer wieder.
Allerdings hätte ich auch unglaublich gerne ein Feature mit Celo&Abdi. Mir würde es auch schon reichen, nur mit den beiden zu chillen. In jedem Interview sind die beiden einfach superlustig und auch wirklich sehr korrekt. International (was allerdings auch gar nicht mehr möglich ist) wäre mein Wunsch-Feature Biggie Smalls aka The Notorious BIG. Für mich ist er der beste Rapper aller Zeiten.
Taste: Auch ich würde es feiern, mit den Homies aus der Umgebung was zu starten. So Wunschfeatures gibt es viele. Am geilsten wäre Bonez Mc. Klar viele denken jetzt, das ist Mainstream, aber es gab auch mal ´ne Zeit davor und auf die spiele ich an. Weitere Features die echt geil wären, wenn es dazu kommen würde, sind Olexesh, Sido, Myng und Jaill. Für mich sind die Künstler raptechnisch und lyrisch echt Vorbilder.
Marco 5.0: Heftig wäre es mit den ganzen Trap-Künstlern Musik zu machen, zum Beispiel Gidoen Trumpet, MX42, Mike Moto, Jonny5, Cgoon, usw. Und wenn es irgendwann dazu kommt, mit anderssprachigen Rappern was machen zu machen können, wären Comethazine, Ski Mask The Slump God, Ceo Trayle, Bktherula, Gunna und Unotheactivist die ersten an die ich denke.

Welcher ist euer Favorite-Track?
Mammut: „Zu Real“ ist wahrscheinlich mein Lieblingstrack, einfach weil ich den unnormal lustig finde. Damals waren unsere Stimmen und auch Thomas‘ Mastering nicht auf dem heutigen Stand. Aktuell höre ich allerdings „Kleine Blättchen“ am häufigsten. Der ist zwar noch nicht draußen, aber ihr bekommt den noch früh genug zu hören.
Chirurg: Momentan höre ich auch gerne die Tracks von unserem neuen Album. Aber ich glaube mein Lieblingssong ist „Wochenende“. Ich finde der Song hat sehr viel Potenzial. Bei den Parts haben wir meiner Meinung nach alle richtig angeliefert.
Marco 5.0: Bin derselben Meinung wie Chirurg.
Taste: Derzeit ist mein Lieblingstrack „Cap“, der auf dem neuen Album zu hören ist. Meiner Meinung mit einer der besten Tracks, die Chirurg bis jetzt geliefert hat.

Von was für einem neuen Album redet ihr? Kommt da was Neues auf uns zu?
Mammut: Wenn das Interview gepublisht wird, sollte unser zweites Album schon auf allen Streaming-Diensten verfügbar sein. Einfach bei Spotify oder Applemusic 23G`s eingeben, da findet ihr uns.

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23G‘s neues Album: „Neon grünes Gift“ dürfte frisch erschienen sein, wenn du dieses lauter in den Händen hältst.

23G‘s auf Instagram
Mammut: @gruenesmammut
Chirurg: @papam4yo
Taste: @_taste_39
Marco 5.0: @marco5.0er
Spotify: 23G's
Apple Music: 23G‘s

Foto oben: redcircle

Gastronomie 1091

Glühzauberfürdaheim

Glühwein und Punsch sorgen jedes Jahr auf den Weihnachtsmärkten für die perfekte Winterstimmung. Corona hat die duftende Verführung leider ausfallen lassen, doch das hindert uns nicht daran, die leckeren alkoholischen Heißgetränke einfach zu uns nach Hause zu holen. Erfahre hier, was Glühwein ausmacht und was man unter Punsch versteht – und probiere unseren Rezepttipp aus!

Glühwein oder Punsch – wo liegt der Unterschied?
Der Unterschied zwischen Punsch und Glühwein ist einfach erklärt. Glühwein besteht aus Rot- oder Weißwein, es darf kein zusätzlicher Alkohol und auch kein Wasser hinzugefügt werden. Fehlen dürfen natürlich nicht die Gewürze wie Zimt, Nelken und Anis. Zucker oder Süßstoff wird auch ordentlich dazugegeben und Orangen- und Zitronenschalen machen die Mischung perfekt und den guten Geschmack aus. Glühwein unterliegt strengen Anforderungen, widersprüchlich ist aber, dass die Hersteller erstaunlich wenig aufs Etikett schreiben. Beim Punsch läufts weniger streng ab, dieser muss keinen Lebensmittelprüfern standhalten. Dem Hersteller sind keine Grenzen gesetzt. Punsch steht für ein alkoholisches, heißes Getränk mit Spirituosen freier Wahl, Säfte oder Tee und Wasser dürfen auch hinzugefügt werden. Natürlich dürfen auch hier die Gewürze nicht fehlen. Mixt man Weißwein mit Eierlikör, gibt Zimt und Zucker dazu, entsteht der beliebte Eierpunsch.

Glühwein-Rezepttipp
Unten findest du ein leckeres Glühweinrezept zum Ausprobieren. Eine Spur extravaganter ist unser Punsch-Rezepttipp, den wir zum Cocktail des Quartals auserkoren haben und den du auf der nächsten Seite sehen kannst.

Zutaten: 1 Flasche trockener Rotwein, 2 Zimtstangen, 6 Nelken, 4 Sternanis, 1 Orange, Zucker oder Honig.

Zubereitung:

  1. Die Orange waschen und nach dem Trocknen in Scheiben schneiden und mit dem Wein und Gewürzen in einem Topf langsam erwärmen.
  2. Zucker oder Honig nach eigenem Geschmack hinzugeben.
  3. Eine Stunde ziehen lassen und durch ein Sieb in Tasse oder Glas füllen und servieren.

Gastronomie 1107

CocktaildesQuartals:Orangenpunsch

Orangen-Punsch

Zutaten:

  • 1 Flasche trockener Rotwein
  • ¼ l Orangensaft
  • 1 Orange in Scheiben
  • 6 Nelken
  • 3 Zimtstangen
  • 3 Stück Glühfix
  • 150g Kristallzucker
  • ¼ l Rum
  • 3 Teebeutel Schwarztee
  • 1 l Wasser

Zubereitung
In einem Topf das Wasser zum Kochen bringen und die Teebeutel und Glühfix einhängen. Den Orangensaft, Rotwein, Rum, die Gewürze und die Orangenscheiben hinzugeben und mit Zucker abschmecken. Das Ganze 10 Minuten köcheln lassen und eine Stunde schön durchziehen lassen.
Achtung beim Erhitzen von Punsch (und auch Glühwein), denn Alkohol kann sich wahrlich in Luft auflösen und das Aroma verändert sich auch nochmal. Also ist es empfehlenswert, erstmal vorsichtig zu würzen und dann lieber ordentlich nachzulegen.

Unser Team brennt darauf, diesen Punsch einmal nachzukochen. Du auch? Schick uns ein Bild deiner Kreation – und stoße imaginär mit uns an.  Wir freuen uns auf dein Punsch-Bild via: Facebook: /lauter.deInstagram: @lauter_magazin.

Demokratie 1097

EinMussoderGaga?lauter*siezugendergerechterSprache

Liebe Leserin, lieber Leser, liebe/-r Leser/-in, lieber Leserin, liebeR LeserIn, lieby Lesy –wie ist es dir am liebsten? Genderneutrale Sprache ist ein Thema, für das manche als Sinnbild der Gleichberechtigung missionarisch einstehen, während andere es einfach nur Gaga finden. Die Studienlage ist gering, die Debatte emotional. Wir fragen uns: Sind Schrägstriche, Unterstriche und Sternchen wortwörtlich falsche Symbolpolitik oder Sinnbild eines unausweichlichen sprachlichen Wandels hin zu mehr echter, gelebter Gleichstellung und Diversity?

Das große Ganze – Diversity
Meist mit „Vielfalt“ übersetzt beschäftigt sich der Diversity-Komplex mit dem respektvollen Umgang von Individualismus. Doch was unterscheidet uns? Um dies zu klären, versuchen seit den 1970er-Jahren Forscher*innen Diversity in ein überblickbares System zu verpacken. Am National Training Laboratories Institute for Applied Science in den USA entwickelte man folgende Diversity-Dimensionen:

  1. Geschlecht: Neben männlich und weiblich existieren noch viele weitere Genderidentitäten: androgyn, genderqueer, inter, ... (laut einigen Quellen über 60).
  2. Sexuelle Orientierung: Heterosexualität, homosexuell (lesbisch und schwul), bisexuell, transsexuell, asexuell, intersexuell, queer oder questioning
  3. Alter: Statt Diskriminierung sollten Ansichten von jüngeren, mittelalten und älteren Menschen gleichwertig betrachtet werden.
  4. Ethnische Herkunft & Nationalität: Unterschiede zwischen Ursprung, Muttersprache und Kultur sollten wertgeschätzt und Chancengleichheit geschaffen werden.
  5. Religion & Weltanschauung: Neben Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus gibt es noch unzählige weitere Glaubensarten.
  6. Behinderung: Körperlich, geistig oder psychisch behinderte Menschen haben das gleiche Recht auf Teilhabe wie alle anderen. Voraussetzung dafür ist Barrierefreiheit im gesellschaftlichen Leben.
  7. Soziale Herkunft: bestimmt maßgeblich Chancen auf Bildung, Arbeit und Ressourcen mit, aber eigentlich sollen allen Menschen die gleichen Bedingungen zur Selbstverwirklichung offenstehen.

Um das Thema dieser Ausgabe einmal einzuordnen: Genderneutrale Sprache gehört hier der Dimension Geschlecht an – es sollen in Wort und Schrift alle Geschlechter gleichberechtigt angesprochen werden.

Weiter geht's auf den folgenden Seiten mit diesen Themen:

Diskriminiert unsere Sprache?

Kleine Sprachgender-Historie

Sprachentwicklung „Top-Down“?

Resultat = Reaktanz? Positionen zum Gendern

Wie gendert man richtig?

Unsere Meinung zu Genderspeech

INNEN

Zurück in gewohnten Rollen: Kenny und Victoria, beide aus Cottbus, tauschten für unser Cover ihre persönlichen Geschlechterklischees. Wie die beiden zur Genderdebatte stehen, erfährst du am Ende unseres Themenspezials.

Demokratie 1015

DiskriminiertunsereSprache?

Die Spitze des Eisberges der Genderdiskussion sind Berufsbezeichnungen wie „die Putzfrau“ oder „der Handwerker“ – in letzterem Fall sah der Duden bis Anfang 2021 noch keine „Handwerkerin“ vor. Foto: LightFieldStudios, istock

Eine Begriffsklärung
Der Begriff „Gendern“ stammt aus dem Englischen, wo er so etwas, wie „(soziales) Geschlecht“ bedeutet. Soziales, weil es sich vom „Sexus“, dem biologischen Geschlecht, unterscheidet und stattdessen die eigene Geschlechtsidentität bzw. das -bewusstsein widerspiegelt.
Auch die deutsche Grammatik hat eigene Geschlechter – genannt Genera: das Maskulinum, das Femininum und das Neutrum. Normalerweise haben die mit dem Substantivgeschlecht nichts zu tun – keiner fragt warum „der Stuhl“ männlich ist, während „das Stuhlbein“ und „die Stuhllehne“ ein anderes Genus besitzen.

Das generische Maskulinum
Dies ist einer der Begriffe, welche im Zentrum der Diskussion um gendergerechte Sprache stehen. Was es genau ist? Eine Personenbezeichnung die geschlechtsneutral sein soll. Hört sich erstmal gut an, denn genau das ist doch, was die Bewegung erreichen will. Allerdings wird das generische Maskulinum, wie der Name sagt, durch die maskuline Bezeichnung angewendet, wodurch z.B. die Bezeichnung „Bäcker“ geschlechtsneutral sein soll. Richtig, „der Bäcker“ kann demnach sowohl männlich, als auch geschlechtsneutral sein.
Dass das generische Maskulinum problematisch ist, darauf deuten Studien hin. So wurden in einer Untersuchung der FU Berlin knapp 600 Grundschulkindern Berufe vorgelesen. Anschließend sollten die Kinder einen Fragebogen beantworten, z.B. wie viel sie in dem Beruf verdienen können, ob er schwer zu erlernen oder auszuführen ist und ob sie selbst ihn sich zutrauen. Wurde sowohl die männliche als auch die weibliche Berufsbezeichnung genannt, dann interessierten sich mehr Mädchen für jene Berufe, die typischerweise eher von Jungs gewählt werden und trauten sich diese eher zu. Wurde nur die männliche Variante vorgelesen, fehlte dieser Effekt.

Was sagt der Duden?
Das wohl bekannteste Rechtschreibwörterbuch der deutschen Sprache ist oft ein Orientierungspunkt in Zweifelsfällen. Denn es wird auf Grundlage der amtlichen Rechtschreibregeln vom Rat für deutsche Rechtschreibung erstellt.
Laut diesem sei das generische Maskulinum nicht mehr zeitgetreu und gerade in Bezug auf die Personengruppen wurden bis Herbst 2021 alle der rund 12.000 Personengruppen feminisiert. Das bedeutet, das ehemalige generische Maskulinum ist jetzt nur noch männlich und wird durch das feminine Äquivalent ergänzt. Viele sind die Meinung, dass es eine überstürzte Maßnahme sei, gerade vom Duden, der eine starke Verbindung mit den Rechtschreibregeln hat. Tatsächlich wurde das generische Maskulinum aber von diesem erst 1973 überhaupt eingeführt. Es ist also eigentlich gar nicht tief in der deutschen Sprache verankert, außerdem passe der Duden sich nur an aktuelle Sprachentwicklungen an, was durch eine Analyse vieler öffentlicher Texte geschehe.
So wurden im Jahr 2020 auch „Geisterspiel, Gendersternchen, Klimakrise und Wiesn“ erstmals in den Duden aufgenommen, während „Bäckerjunge, Lehrmädchen, Niethose und Lehrpfennig“ gestrichen wurden. Man passe sich an die Gewohnheiten der Bevölkerung an.
Am Ende wurde aber noch keine Norm festgelegt, nur Optionen legitimiert und die nun „geschlechtergerechte“ Sprache wurde noch nicht um die entsprechende Version für geschlechtsneutrale Personen ergänzt.

Demokratie 1125

KleineSprachgender-Historie

1973: Der Duden führt das generische Maskulin ein, das gilt, wenn das männliche und weibliche Geschlecht gleichermaßen gemeint sind. Das Wort „Leser“ soll also offiziell männliche Leser und weibliche Leserinnen umfassen. Frauenbewegungen war das ein Dorn im Auge – sie verwendeten fortan den Schrägstrich, um Frauen in der Sprache sichtbar zu machen: Leser/innen.

1981: Erstmalige Verwendung des Binnen-I. Der Autor Christoph Busch veröffentlicht ein Buch über freie Radios und verwendet darin als erste Person das Binnen-I: Statt Hörer/-innen bzw. Hörer/Innen schrieb er HörerInnen. Die freien Radios der Schweiz übernahmen diese Schreib- und Lesart zuerst, dann folgte die Schweizer Wochenzeitung WOZ und schließlich die deutsche Tageszeitung taz, deren Markenzeichen es wurde.

1990er-Jahre: Früheste Nutzung des Sternchens als Bestandteil eines Wortes. Der Stern* wird auf Computersystemen als Platzhalter für eine beliebige Zeichenkette verwendet – ähnlich wie bei einer Fußnote. Englischsprache LGBT-Communities begannen, um Bezeichnungen wie transsexuell, Transmann oder Transfrau mit trans* zusammenzufassen. Nach und nach verbreitete sich das Gendersternchen, sodass heute die Form Leser*innen die wohl am häufigsten verwendete, nicht-amtliche Form der genderneutralen Sprache ist.

Ebenfalls in den 1990er-Jahren taucht eine Genderform mit y erstmalig auf. Der Journalist Hermes Phettberg bezeichnet in seinen Kolumnen für eine Wiener Wochenzeitung jeden Arzt und jede Ärztin als Arzty – und aus Lesern werden Lesys.

2001: Sprachliche Gleichstellung wird „amtlich“. Das Gleichstellungsgesetz wird in Deutschland auf den Weg gebracht. Zur Sprache heißt es da: „Rechts- und Verwaltungsvorschriften des Bundes sollen die Gleichstellung von Frauen und Männern auch sprachlich zum Ausdruck bringen. Dies gilt auch für den dienstlichen Schriftverkehr.“ Doppelnennungen wie Beamtinnen und Beamte sowie neutralisierende Formen wie Angestellte halten Einzug in amtliche Dokumente und Pressemitteilungen.

2003: Erste Erwähnung der Gender-Gap durch den Autor Steffen Kitty Herrmann. In seinem Artikel „Performing the gap“ rief er den Unterstrich_ zwischen männlichen und weiblichen Endungen von Nomen ins Leben: Leser_in. Mit diesem Platz sollen alle einbezogen werden, die sich nicht als vermeintliche Männer oder Frauen definieren.

2010er-Jahre: Als Alternative für das Gendersternchen oder die Gender-Gap wird der Doppelpunkt immer beliebter: Leser:in. Diese Schreibweise wird von Screen-Readern für Seheingeschränkte oder Blinde als kurze Pause gelesen und gilt damit als inklusiver. In der Folge verbreitete sich der Genderdoppelpunkt vor allem bei Behörden und Institutionen.

2018: Neben „männlich“ und „weiblich“ kann man als dritte rechtliche Option auch „divers“ als biologische Intergeschlechtlichkeit wählen.

2021: Der Duden schafft das generische Maskulinum bei Personenbeschreibungen ab: Ab sofort meint „der Leser“ nur noch männliche Leser. Spricht man Frauen und Männer an, muss man Leserinnen und Leser bzw. Leser und Leserinnen schreiben – wie es schon vor 20 Jahren mit dem deutschen Gleichstellungsgesetz angestoßen wurde. gleichzeitig halten Neubildungen wie „Gästin“ oder „Bösewichtin“ Einzug in den Duden.

Fazit: Trotz positiver Entwicklung im Duden bleibt ein Problem ...

Mit dem Abschied vom generischen Maskulinum konnte ein großer Schritt in Richtung geschlechtergerechter Sprache unternommen werden. Menschen, die sich keinem eindeutigen Geschlecht zuordnen können oder wollen, erfahren in herkömmlichen Sprachregeln allerdings weiterhin wenig Berücksichtigung. So sind der Mann, der Sohn und der Bäcker eindeutig männlich, während die Frau, Tochter und Bäckerin weiblich sind. Äquivalente mit dem Genus Neutrum gibt es kaum, sondern nur Verkleinerungsformen wie „Mädchen“. Dabei gibt es zahlreiche Geschlechter, die nicht eindeutig maskulin oder feminin sind und im Geburtenregister kann man seit 2018 den Eintrag „divers“ vermerken lassen. 
Was wird jetzt aus Personenbezeichnungen? Einige Vorschläge findest du auf hier im Überblick.

Demokratie 983

Sprachentwicklung„Top-Down“?

Ist gendergerechte Sprache feministische Sprachdiktatur von oben oder natürlicher Sprachwandel von unten?  Foto: Vagengeym_Elena, istock

Wie erreicht man das Ziel der geschlechtergerechten Sprache? Nur durch die Akzeptanz aller Sprechenden. Hier existiert aber ein großer Unterschied zum beispielhaften Einfluss der englischen Sprache. Durch die vermehrte Nutzung digitaler Medien und der Popularität haben sich langsam Anglizismen in die deutsche Sprache eingeschlichen. Das geht soweit, dass man Wörter wie Chat, Band oder Cocktail nicht mehr als unnatürlich wahrnimmt. Googelt man nach Synonymen für Cocktail, ist das Ergebnis: Drink. Beim Gendern sieht das allerdings anders aus, im alltäglichen Sprachgebrauch wurde so gut wie gar nicht gegendert.

Von wem geht die Bewegung aus?

1980 brachten vier Sprachwissenschaftlerinnen die ersten Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs heraus. Die Zielgruppe war aber nicht die Allgemeinheit, sondern Institutionen, die Sprache lehren. Bis heute fanden auch verschiedene Gesetzesbeschlüsse statt, die zur verstärkten Anwendung führen sollen – das scheinbare Prinzip: Die neue Sprachentwicklung von oben nach unten durchsickern lassen. So existieren nun verschiedene Konzepte zum Gendern an Hochschulen, öffentlichen Pressestellen und weiteren Institutionen.

Hochschulen

Baden-Württemberg, Tübingen. An der Eberhard-Karls-Universität droht Punktabzug, falls keine genderneutrale Sprache verwendet wird. Weitere Universitäten schließen sich an. Mittlerweile haben viele Hochschulen ihre eigenen „Genderregeln“ entwickelt. Vor allem bei veröffentlichten Artikeln wird darauf geachtet, zumindest die Doppelnennung zu nutzen, zum Stern oder Gap reicht es aber nicht immer. Aber die Studenten selbst betrifft es oft wohl kaum, zum einen ist die Übereinstimmung mit dem amtlichen Regelwerk immer noch nicht ganz klar und zum anderen können Studierende auf ihrer wissenschaftlichen Freiheit beruhen.

Politik

Hier ging die Debatte heiß her – bis Corona kam. Anscheinend wurde das Thema durch Corona und die aktuell wieder stärker werdende Impfdiskussion verdrängt. Zumindest scheint es so, in Wirklichkeit gibt es aber auch hier mittlerweile Unterschiede wie Tag und Nacht. In unserer Bundesstadt Bonn hat die regierende grüne Oberbürgermeisterin einen Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache durchgesetzt. Neben allgemeinen Umformulierungen und Genderstern existiert hier sogar ein empfohlenes „Genderwörterbuch“. Aus dem „Autor“ wird die „bücherschreibende Person“ und dem „Damenfahrrad“ das „Fahrrad mit tiefem Einstieg“. Andere Städte wie Hannover planen ähnliches, während andernorts das Thema an einem vorbeizieht. Man kann sich ja mal selbst fragen, inwiefern man schon selbst von der Angelegenheit betroffen ist.

Sprachwissenschaftler

Als Erforscher unserer Sprache müssten Linguisten eigentlich die Experten und ein maßgebender Orientierungspunkt in der Debatte sein. Doch hier ist bei weitem keine Einigkeit, und damit auch nichts worauf man sich stützen kann, zu erkennen. Im Grunde sind alle Positionen, die man überhaupt annehmen kann, vertreten. Von Kritikern, die überzeugt sind, dass das Genus nicht gleich Geschlecht ist zu Linguisten, die eine Alternative zum generischen Maskulinum fordern. Von Experten, die eher Nachteile im Gendern sehen und es deswegen unterlassen zu anderen, welche das Gendern langsam in den Sprachgebrauch einführen wollen. Letztlich existiert noch eine neutrale Ansicht. Vielleicht sollte man die Sprache nicht von außen beeinflussen und regulieren, sondern sich selbst entwickeln lassen?

Medien

Neben Bildungsinstitutionen und Politik stehen vor allem die Medien im öffentlichen Fokus – sie haben großen Einfluss auf die Entwicklung und Nutzung von Sprache. Einige bundesweite Kommunikationsmittel, wie Deutschlandradio, ARD und ZDF sehen das Gendern als wichtig an und haben eigene Regelungen. Der Radiosender Fritz war einer der ersten, der sich bewusst für das Mitsprechen der Gender-Gap entschieden hat. Allerdings ergab eine Umfrage von news aktuell aus dem Februar 2020, dass die genderneutrale Sprache überwiegend als eher unwichtig angesehen wird.