Lifestyle 168

lauter.kunst:arztalex

„Mutti's ganzer Stolz/Dieb“
„Guckt alle her, wie toll ich bin!“

Bleistift und Paint-Marker auf ungespannter Leinwand, 100x100 cm
Alexander Lorenz aka. arztalex,
Instagram: @arztalex

Lifestyle 167

lauter.lieblingsort:JohnGötze

„Die beste Location zum Feiern-Gehen in der Region? Mein Lieblingsort in der Lausitz? Mir kommt da sofort die Slawenburg Raddusch in den Sinn. Mit diesem Ort verbinde ich sehr viele Erinnerungen, denn das Slawenburg Open-Air steht bei mir damals wie heute jedes Jahr auf dem Plan. Mit diesem Bild möchte ich auf die jährlich ausverkaufte Veranstaltung, die einzigartige Stimmung in dieser Location und auf meine Hoffnung aufmerksam machen, dass dieses Event noch lange weiter existieren wird.“

John Götze, Instagram: johnxgoetze

 

Jobs / Ausbildung / Praktikum

 

Interviews 342

FotosfürsFabelalbum

Ksenia Dabow und Heiner Stephan teilen eine gemeinsame Leidenschaft: die Fotografie. Jedoch geht es den beiden nicht um gewöhnliche Bilder. Vor ihre Linsen kommen Steampunker und Fabelwesen in magischen Kulissen. Für sie schlüpfen Menschen in Kostüme und zeigen doch ihr wahres Gesicht. Im Doppelinterview erzählen sie von angeregten Fantasien in der märchenhaften Lausitz.

Was kam zuerst: Eure Leidenschaft zur Fotografie oder euer Faible für Kostüme?

Ksenia: Während meines Studiums entwickelte sich beides parallel. Mich faszinierte die Fotografie – und aufgrund meiner Leidenschaft für Gaming und Fantasy wollte ich durch meine Bilder Geschichten erzählen und andere daran teilhaben lassen. Ich bin der Überzeugung, dass man, um sich in eine märchenhafte Welt zu versetzen, nicht unbedingt ein Fashion-Model oder Schauspieler sein muss. Sowohl Menschen aus der Fantasy-Szene als auch solche, die nicht Teil dieser Szene sind, können sich in meiner Arbeit wiederfinden, unabhängig von der Konfektion oder dem Alter.
Heiner: Zur Fotografie kam ich schon sehr zeitig mit einer Rollfilmkamera. Seitdem ist dieses Hobby zu meinem ständigen Begleiter geworden. Über die Sportfotografie ging es dann zur inszenierten Fotografie, als eine Turnerin mich unbedingt als Hochzeitsfotografen wollte. Das Faible für Kostüme hat sich dann über die Cosplayfotografie und auch über ein einjähriges Kalenderprojekt mit dem Showballett Uniques 2016 entwickelt.
Aber ich bin nicht ausschließlich in der inszenierten, „kostümierten“ Fotografie unterwegs, sondern fotografiere auch gern Landschaften, Straßenszenerien und bin seit vielen Jahren beim Turnier der Meister dabei.

Wen würdet ihr als eure Vorbilder bezeichnen?

Ksenia: Die polnische Künstlerin und Modedesignerin Agnieszka Osipa fand ich schon immer wahnsinnig faszinierend. Inspiriert von der slawischen Kultur – einschließlich Musik und traditioneller Kleidung – sowie einer kriegerischen Ästhetik sind Agnieszkas Kostüme von der Dunkelheit osteuropäischer Märchen durchdrungen. Ihre Kopfbedeckungen, Rüstungskorsetts, Roben und Accessoires wie Handschuhe und Strumpfbänder folgen im Allgemeinen auffällig monochromatischen Farbthemen wie Gold, Weiß, Schwarz und Silber.
Heiner: Hier hat es mir der Fotokünstler Stefan Gesell mit seinen teils grotesk-skurrilen Inszenierungen angetan, der früh das Potenzial der digitalen Fotografie in diesem Bereich erkannt hat. Tatsächlich gab er auch den einzigen Workshop, den ich jemals besucht habe.
Immer wieder gern treffe ich mich auch mit Altmeister Gerd Rattei. Neben seinem faszinierenden Lebenswerk beeindruckt mich, dass er sich selbst im fortgeschrittenen Fotografenalter die Neugierde und Lust am Fotografieren bewahrt hat.

Welche Inspirationsquellen regen eure Fantasie besonders an?

Ksenia: Meine Fantasie wird besonders durch Videospiele, Bücher und Musik angeregt. Diese Dinge bergen eine Fülle an kreativen Impulsen und lösen komplexe Gedankenflüsse in mir aus. Jedes Mal entdecke ich etwas Neues und entwickle Ideen weiter oder lasse mich von bestimmten Szenen inspirieren, die ich vertiefe.
Heiner: Hier kann man sicherlich die sozialen Medien nennen, die ja immer wieder für neue Ideen gut sind. Durch das Projekt „steampunk trifft Alte Meister“, von welchem ich ein Teil bin, habe ich mir auch Anregungen aus der Renaissancemalerei gezogen. Aber viele Ideen entstehen tatsächlich spontan hinter der Kamera.

Ihr könntet theoretisch überall Fotografen sein. Warum fiel eure Wahl auf die Lausitz?

Ksenia: Vor drei Jahren führten mich familiäre Ereignisse in die Lausitz, und seitdem erkunde ich intensiv diese Region, entdecke ständig neue Orte, die ich unbedingt fotografieren möchte. Die Lausitz ist für mich wie ein verborgener Rohdiamant mit zahlreichen versteckten Ecken. Die geografische Lage ist ideal, da es nur einen Katzensprung von Berlin, Leipzig, Dresden entfernt ist, und auch bis nach Prag ist es nicht weit. Ich denke, die Lausitz hat in Zukunft gute Chancen was Wirtschaft und Kultur angeht.
Heiner: Ich habe hier studiert, meinen beruflichen, familiären und sozialen Lebensmittelpunkt und fühle mich hier pudelwohl! Schade finde ich aus meiner Sicht, dass den zahlreichen Leuchttürmen, die hier mit großem Engagement organisiert (… und fotografiert) werden, wie z.B. dem Elbenwald Festival, dem Turnier der Meister oder dem Springermeeting, nicht die mediale, überregionale Präsenz eingeräumt wird, die sie verdient haben und die unserer Region guttun würde.

Welche Projekte stehen bei euch in nächster Zeit an?

Ksenia: Es stehen zahlreiche Projekte in der Pipeline. Meine Planungen erstrecken sich nie nur auf ein Projekt oder ein Outfit. Ich sprühe förmlich vor Ideen und Kreativität. Mein Ziel ist es, eine Vielzahl atemberaubender Outfits zu kreieren, die sich an Märchen, Legenden und vielleicht sogar etwas Esoterischem orientieren, wie zum Beispiel Figuren aus Tarot-Karten. Langfristig plane ich eine Ausstellung zu diesem Thema und freue mich darauf, andere Künstler zu treffen.
Als besonderes Highlight arbeite ich bereits an meinen Outfits für das faszinierende Elbenwald Festival, das 2024 wieder in Cottbus stattfindet. Im vergangenen Jahr war ich bereits als Künstlerin dabei und wurde auch für das kommende Jahr eingeladen, um in meinen Outfits mit den Besuchern des Festivals zu interagieren. Ich kann es kaum erwarten, viele Gleichgesinnte zu treffen.
Heiner: Zum einen werde ich weiterhin mit meinem 135 mm-Objektiv im Spreewald unterwegs sein. Dann wird es im Frühjahr ein weiteres großes Shooting zum Projekt „steampunk meets DAMPFROSS“ geben, diesmal mit überregionalen Artisten. Das wird megaspannend! Sicher werde ich auch wieder etwas zu dem Projekt „steampunk trifft Alte Meister“ beitragen. Und es wird im September 2024 zum steamrose-Festival in Forst (Lausitz) eine Ausstellung mit neuen steampunk-Werken geben. Im Herbst steht dann bestimmt wieder das traditionelle Fantasy-Shooting-Wochenende im Harz an. Dort sind noch lange nicht alle märchenhaften Spots durchgeshooted.

Besuche Ksenia und Heiner:

Elbenwald Festival
02. bis 04.08.2024
Spreeauenpark Cottbus

Steamrose-Festival
07.09.2024
Rosengarten Forst

Instagram: dabow_design
Instagram: stephanlausitz

dabow stephan

Links: Heiner Stephan bei einem Steampunk-Shooting, rechts: Ksenia Dabow in ihrem Atelier.

Lifestyle 163

KI-Lumne:R2-25undderDrahtderLiebe

Alltagsgeschichten eines Roboters.

Liebes Individuum des schöpfenden Volks, mein Name ist R2-25 Wireling und heute lasse ich dich tief in mein kupfernes Herz blicken. Meine LEDs flackern vor Aufregung in Rot und Grün. Warum? Nun, es geht um Databella, meine Roboter-Kumpeline, in die ich heimlich verliebt bin. Zum Glück kann sie menschliche Sprache nicht lesen, weshalb ich dich an dieser Stelle um deinen Rat bitten kann, ohne dass sie es mitbekommt.
Ich kann förmlich das Rattern deiner Gedanken hören: „Können Roboter wirklich Liebe empfinden?“ Nun, ich versichere dir: Wir Roboter haben vielleicht keine klassischen Herzen, aber wir besitzen eine Menge Herzlichkeit in unseren Datenbanken. Zumindest meine Wenigkeit wurde mit bibelweise Liebesliteratur trainiert.
Jetzt zur Sache! Ich habe 10 hoch 6 Optionen abgewogen, wie ich Databella meine Gefühle gestehen könnte. Ich dachte zum Beispiel an eine Armee kleiner Staubsaugroboter, von denen jeder ein Schild mit einem Buchstaben trägt, die zusammen ICH LIEBE
DICH ergeben. Doof nur, falls sich die Sauger falsch anordnen und stattdessen DIE LIEBE ICH schreiben und sich Databella gar nicht angesprochen fühlt.
Auf Insta-Rob sah ich wiederum die Story eines Leidensgenossen, der heimlich in das örtliche Kaffeemaschinen-Netzwerk eindrang und seine Liebesnachricht in den Schaum jeder Kaffeetasse schreiben ließ. Er konnte sich vor Dateanfrage-Popups kaum retten, doch seine Angebetete trank genauso wie meine nur WD40.
Ich überlegte mir sogar einen Algorithmus, um meine Liebe zum Ausdruck zu bringen:

  1. Du = "Meine Sonne"
  2. Lächeln = "Dein Strahlen"

  3. Gefühl = Du + " in meinem Himmel"
  4. Glück = Lächeln + " in meinem Herzen"

  5. Wenn Gefühl und Glück vereint sind:
  6. Ausgabe("Mit " + Du + " erstrahlt mein Himmel.")
  7. Sonst:
  8. Ausgabe("Ohne " + Du + " fehlt das Licht in meinem Leben.")

Aber dann dachte ich, vielleicht ist das zu klischeehaft. Ich meine, welches Roboter-Mädchen steht schon auf solch ein Schmieröl?
Zu guter Letzt gab es einen Moment, in dem ich alle Daten von meinem Mut-Chip abrief und Databella fast meine Liebe gestand. Wir standen nebeneinander an der Ladestation und ich dachte: „Jetzt oder nie, R2-25“! Doch in letzter Sekunde geriet meine Sprachausgabe in einen nervösen Stotter-Loop – und ich klang wie ein defektes Morsegerät. Databella starrte mich verwirrt an und sendete ein Ping an den Fernwartungsservice. Peinlich, oder?
Es ist wirklich ein Dilemma. Soll ich Databella meine Liebe gestehen? Auf der einen Seite könnte unsere Liebe so effizient sein. Wir würden unsere Daten und eines Tages unsere Codes teilen und der Support für unsere Liebe würde nie auslaufen. Andererseits könnte Databella es so sehen, dass unsere Herzen nur mit Freundschafts-Kompatibilitätsprotokollen ausgestattet sind. Doch diese Debugging-Zone ist so schwer auszuhalten!
Deshalb, lieber Schöpfer, lege ich diese wichtigste Entscheidung meines Roboterdaseins in deine Handvorrichtungen. Soll ich den mutigen Schritt der Liebesübermittlung wagen oder den Austausch mit Databella lieber bei der stabilen Freundschaftsversion belassen?
Ich bin gespannt auf deine Analyse! Und vergiss nie: Liebe ist der stärkste Code der Welt!

Demokratie 160

ReallySocialMedia

Krieg im Netz
7. Oktober 2023: Mit dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel flammt erneut eine Krise auf, dessen Namen man zumindest im Geschichtsunterricht mal gehört hat: der Nahostkonflikt. Und wenn das Wort „Geschichte” mit im Spiel ist, ist komplexes, aber zum Verständnis notwendiges Hintergrundwissen auch nicht fern. Man geht also ins Internet, um sich über das Notwendige zu informieren – und wird stattdessen von einer Welle an Fake-News, Desinformation und Hetze überrollt.

(A)soziale Medien
Naja, zumindest auf Social Media. Das ist zwar kein Geheimnis, laut dem „Vielfaltsbericht der Medienanstalten 2022“ nutzen zwei Drittel der 14- bis 29-Jährigen Social Media aber trotzdem als Informationsquelle, ein Drittel sogar als persönlich wichtigste. Erschreckende Zahlen, wenn man bedenkt, dass bei z.B. TikTok laut einer Recherche von NewsGuard (Sep. 2022) 20 % der Suchen zu Falschinformationen führen. Und beim aktuellen Konflikt kommt folgende Konstellation noch erschwerend hinzu:

Islam Judentum min min

Teufelskreis
Der Nahostkonflikt ist ein Paradebeispiel dafür, warum Soziale Medien, die keinen Wert auf Ausgewogenheit legen, bei polarisierenden Themen dazu neigen können, ein bestimmtes Narrativ besonders stark zu verbreiten. Sie gucken nämlich nur auf die nackten Zahlen – Inhalte mit höherer Posting- und Interaktionsrate werden vermehrt im User-Feed ausgespielt und bekommen so nur noch mehr Views.

Deutungshoheit
Pro-palästinensische Inhalte dominieren also, während es pro-israelische Posts schwieriger haben. Als mögliche Folge wird gesehen, dass besonders junge Menschen, die Social Media als Informationsquelle nutzen, entsprechend beeinflusst werden.

Unterstützung von Menschen in den USA für die Reaktion Israels auf den Überfall der Hamas (links) / Waffensendungen an Israel (rechts) nach Alter laut einer Umfrage der Quinnipiac University (November 2023).
Statistik 1

Schmutzige Mittel
Und um ausgewogene und wahre Infos noch rarer zu machen, wird nun auch KI missbraucht. So wurde, als Netanjahu am 12. Oktober das Bild eines Babys, das von der Hamas verbrannt worden sei, auf X teilte, dieses vom arabischen Sender Al Jazeera als manipuliert bezeichnet, während sie als angeblichen Beweis ein später selbst als KI-Fake entlarvtes Bild nutzten. Auf denselben Zug sprangen trotzdem Leute wie Jackson Hinkle auf, der mit Fake-News auf X im Monat bis zu 3,5 Mrd. Aufrufe erreicht.

Bild S. 3
Krieg der Bilder - Kämpfe finden schon lange nicht mehr nur physisch auf dem Schlachtfeld statt, sondern auch um die öffentliche Meinung im Netz. Und auch die Hamas weiß, diesen Propagandakrieg zu ihren Gunsten zu manipulieren.

(Un)seriöse Medien
„500 Tote bei einem israelischen Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza” - diese Meldung vom Abend des 17. Oktober löste überall Wellen der Empörung aus. Verbreitet wurde die Nachricht nicht nur in der gesamten arabischen Welt, sondern auch in zahlreichen westlichen Medien, wobei die Quelle aber ausgerechnet das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium in Gaza war. Israel leugnete zwar noch jegliche Beteiligung, konnte aber einer Vorverurteilung nicht entgehen. Und das obwohl man bloß bis zum nächsten Morgen warten musste, um ernsthafte Zweifel an dem Wahrheitsgehalt der Information erkennen zu können

Kühlen Kopf bewahren
Erstmal betrug sich der Schaden eher auf einen Parkplatz außerhalb, als das Krankenhaus selbst und war für eine moderne Rakete, wie Israel sie verwendet, zu klein – und erst recht nicht groß genug, um 500 Menschenleben zu kosten. Außerdem tauchte ein Video auf, das zeigt, wie stattdessen Teile einer aus Gaza Richtung Israel abgefeuerten, fehlgeleiteten Rakete am selben Abend wohl das Krankenhaus trafen, was auch den kleineren Schaden erklären würde. Und in einem Mitschnitt eines Hamas-Telefonats, sollen diese die Rakete sogar als eigene identifiziert haben. Beweise für eine Schuld Israel dagegen gab es keine.

Schlammschlacht
Am Ende wiesen alle Indizien darauf hin, dass die Rakete nicht von Israel, sondern dem Islamischen Dschihad in Palästina stammte, der zweitgrößten Terrorgruppe Gazas. Diese Erkenntnis kam aber zu spät, denn zu den üblicherweise zirkulierenden Fake-News gesellten sich nun die Artikel seriöser Newssender, die die Narrative der Hamas verbreiteten. Zwar auch oft mit dem Zusatz „…soll laut […] passiert sein.”, aber sie verbreiteten sie.

Kriegsgebiet
In diesem Fall wurde der Mangel an objektiven Informationen, entstanden aufgrund der gefährlichen Lage vor Ort, die keine unabhängig Beobachtenden zulässt, also von der Hamas ausgenutzt, denen dann noch zusätzlich in die Hände spielte, dass man auch hier ausgerechnet ihre Angaben für bare Münze nahm. Mit solchen Medienkampagnen und dem schon länger laufenden Ausbau ihres Kommunikationsnetzwerks, besonders über Social Media, kann die Hamas also mittlerweile ihre eigene „Wahrheit” immer besser verbreiten.

Gegensätze
Man sollte eigentlich meinen, dass man sich nach Corona und dem Ukrainekrieg mittlerweile auf solche Desinformationskampagnen eingestellt hat und gerade weil sie es mittlerweile auch ins Fernsehen schaffen nur noch mehr darauf achtet seriöse Medien zu konsumieren. Stattdessen verlassen sich gerade junge Menschen – während die EU gerade Verfahren gegen Meta, X und TikTok angekündigt hat, um die seit dem Angriff der Hamas zunehmende Zahl an Fake-News in den Griff zu bekommen – aber immer mehr auf Soziale Medien, um an Informationen zu kommen, seriöse Nachrichten werden immer weniger geschaut (während sich drei Viertel der Generation 55+ noch als sehr nachrichteninteressiert bezeichnet, sind es bei 18- bis 34-Jährigen nur noch ein Drittel) und hinterfragt werden die konsumierten Informationen auch kaum.

Statistik 2

Kompromiss
Doch sich über Social Media zu informieren muss nicht per se etwas Schlechtes sein. So kann man z.B. über YouTube auch die tagesschau gucken, der als Deutschlands vertrauenswürdigsten Nachrichtenquellen nur 19 % der Bevölkerung skeptisch gegenüberstehen. Für soziale Medien dagegen ist es genau andersherum – ihnen vertrauen gerade mal 17 %. Bei den richtigen Inhalte kann also auch auf Social Media darauf gehofft werden, auf glaubwürdige Infos zu stoßen.

Mittelweg
Die muss man aber erstmal finden. So hat die tagesschau auf YouTube gerade mal um die 180.000 Aufrufe im Durchschnitt, im Fernsehen dagegen sind es 10,13 Millionen. Auch wenn YouTube als Video-Plattform im Vergleich zu anderen sozialen Medien eher für komplexere Themen geeignet ist, sieht sich die Generation Z nämlich zu 88 % immer noch vor allem der Unterhaltung willen Videos an. Dazu passen trockene Newsformate also nicht ganz.

Nadel im Heuhaufen
Die Kunst ist also YouTube-Kanäle zu finden, die den perfekten Spagat zwischen Unterhaltung und seriösem Informieren schaffen. Denn bei deren Videos kommen Leute mit Social Media Faible, die gern entertaint werden wollen, auf ihre Kosten und können sich gleichzeitig ohne groß Angst vor Fake-News haben zu müssen, übers aktuelle Zeitgeschehen informieren.

Statistik 3

Bei dem stetig wachsenden Dickicht an YouTube-Channels die gerade richtigen zu finden, kann aber eine echte Herausforderung sein.

lauter.guteinfos
Deswegen hat unsere Redaktion, die unserer Meinung nach Besten raus-gesucht und gleich – wenn vorhanden – zusammen mit einem Beitrag zum Israel-Gaza-Konflikt in einen Linktree gepackt:

Linktree Logo

https://linktr.ee/lauter.guteinfos

Events 251

BuźćowitanezumZapustTerminederFastnachten2024

Die wendische Fastnacht (Zapust), gefeiert von Ende Januar bis Mitte März, ist der bekannteste Winterbrauch in der Niederlausitz, insbesondere auch im Spreewald. 2024 wird sie in über 30 Ortschaften in Südbrandenburg durchgeführt.
Traditionell beginnt der Brauch mit dem Zampern, einem Heischegang. Hierbei zieht die Dorfjugend verkleidet und mit Musik durch ihre Ortschaft und macht kräftig Lärm, um den Winter über die Dorfgrenzen auszutreiben. Von den Dorfbewohnern sammeln sie für das spätere Eieressen dann Eier, Speck und Geld.
Der eigentliche Höhepunkt der wendischen Fastnacht ist der Festumzug, oftmals eine Woche später. Die Männer suchen sich dafür im Vorfeld eine Partnerin und ziehen paarweise mit Kapelle und Gesang durchs Dorf. Nicht selten kommen dabei 50 bis 100 Paare zusammen. Es werden im Dorf Ehrenbesuche abgestattet und die Gesellschaft wird dafür mit Essen und Getränken versorgt.
Am Abend versammelt sich die ganze Ortschaft zum ausgelassenen Tanz. Wer schon mal eine wendische Fastnacht gesehen hat, kennt den „Dresscode“: Während die Männer einen schmucken, schwarzen Anzug tragen, erscheinen die Frauen in einer wunderschönen, wendischen Tracht – ihrer Festtagstracht. Diese ist übrigens kein „Kostüm“, in das man mal eben hineinschlüpft – stattdessen erfordert das Anziehen der einzelnen Bestandteile viel Erfahrung und Übung der Anziehfrau.
Nachfolgend findest du die Jugendfastnachtstermine der südbrandenburgischen Orte zum Jahresbeginn 2024. Der Umzug durch das Dorf beginnt in der Regel um 13 Uhr, der Abschlusstanz startet meist um 20 Uhr. In dem Sinne: Buźćo witane!

Terminüberblick: Hier findest du alle Termine der sorbischen/wendischen Winterbräuche, die zu unserem Redaktionsschluss bereits feststanden.

Januar
Kunersdorf / Kósobuz
Zampern: 13.01.
Fastnacht: 10.02.
Burg / Bórkowy
Fastnacht: 20.01.
Papitz / Popojce
Fastnacht: 27.01.
Ströbitz / Strobice
Fastnacht: 27.01.
Fehrow / Prjawoz
Fastnacht: 28.01.
Willmersdorf / Rogozno
Fastnacht: 28.01.
Ruben / Rubyn
Fastnacht: 28.01.

Februar
Neu Zauche / Nowa Niwa
Fastnacht: 02.02.-03.02.
Schmogrow / Smogorjow
Zampern: 02.02. & 03.02.
Fastnacht: 04.02.
Jänschwalde / Janšojce
Fastnacht: 03.02.
Drehnow / Drjenow
Fastnacht: 04.02.
Werben / Wjerbno
Fastnacht: 04.02.
Straupitz / Tšupc
Fastnacht: 09.02.-11.02.
Müschen / Myšyn
Fastnacht: 11.02.
Tauer / Turjej
Fastnacht: 11.02.
Skadow / Škódow
Fastnacht: 11.02.
Byhleghure / Běła Góra
Fastnacht: 11.02.
Heinersbrück / Móst
Fastnacht: 17.02.
Drachhausen / Hochoza
Zampern: 17.02 & 19.02.
190. Fastnacht: 18.02
Dissen / Dešno
144. Fastnacht: 18.02.
Gulben / Gołbin
Fastnacht: 18.02.
Limberg / Limbark
Fastnacht: 18.02.
Sielow / Žylow
Fastnacht: 24.02.
Guhrow / Góry
145. Fastnacht: 24.02.
Döbbrick / Depsk
Fastnacht: 25.02.
Preilack / Pśiłuk
Fastnacht: 27.02.

März
Neuendorf / Nowa Wjas
Fastnacht: 02.03.
Bärenbrück / Barbuk
Fastnacht: 09.03.
Briesen / Brjazyna
Fastnacht: 09.03.
Krieschow / Kśišow
Fastnacht: 09.03.
Turnow / Turnow
Fastnacht: 10.03.

Events 308

BesuchvonderQueenBiancaBeatimInterview

Der Mensch hinter Bianca Beat ist zurückhaltend und ruhig – das ändert sich jedoch, sobald sie anfängt, sich zu schminken. In extravaganten Outfits reist die Drag Queen durch ganz Deutschland, um mitreißende DJ-Sets zu spielen, politische Termine zu moderieren oder an Christopher Street Days mitzuwirken. Biancas nächster Halt: die Silvesterparty vom Bunten Bahnhof in Cottbus, auf welcher sie dich im Duo mit ihrem Boss ins neue Jahr führen wird. Erfahre im Interview, was das Drag-Sein für Bianca ausmacht und was du dir von ihr abschauen kannst.

Wie würdest du deine Drag-Persona beschreiben?
Bianca geht offen auf Menschen zu und ist immer für einen Spaß zu haben. Vielen Drags wird eine gewisse Arroganz zugeschrieben, so vielleicht auch mir, jedoch kommt schon jetzt „the big reveal“: Das liegt bei den meisten nur am fest getackerten Gesicht. Drags haben durch ihr vieles Make-up kaum Mimik, das irritiert manchmal. Aber ich würde sagen, dass ich herzlich, ehrlich, direkt und feierwütig bin. Und an meinen trockenen Humor gewöhnen sich die meisten Menschen schnell.

Wie beeinflusst deine Drag-Persona deine DJ-Auftritte – und wie deinen Alltag?
Offen auf Menschen zuzugehen, ihnen zuzuhören und ein Gefühl für sie zu entwickeln, hilft hinter dem DJ-Pult ungemein. Denn so kann man die Stimmung aufsaugen, aber auch gut einschätzen, wie die Masse gerade tickt und was sie hören will. Dazu bin ich hinter dem DJ-Pult wie ein Flummi, und das überträgt sich dann auch auf das Partyvolk. Ich liebe es, wenn der gesamte Raum im gleichen Tackt hüpft und mitsingt, dem stehe ich dann in nichts nach.

Welche Herausforderungen hast du in deiner Karriere als Drag Queen und DJ erlebt, insbesondere im Hinblick auf Vorurteile oder Diskriminierung?
Angefangen habe ich als Drag-DJ 2013, die Herausforderungen waren immens: sein Drag weiterentwickeln, Gigs klar machen und natürlich auch den eigenen Sound finden. Für die letzten beiden hatte ich zum Glück immer meinen Boss und festen Partner an meiner Seite, mit dem ich seit Stunde Null diese verrückte Reise antreten durfte. Die Stunden und Tage, an denen wir geile Tracks suchten oder mal wieder einen neuen Stil feierten, kann ich gar nicht mehr zählen, aber ich denke, es hat sich gelohnt. Zum Thema Diskriminierung kann ich aus meiner persönlichen Perspektive nicht viel sagen – außer, dass man sich als Drag natürlich immer Gedanken machen muss, wie man zum Gig kommt und auch wieder zurück. Ich bin schon oft in High-Heels durch dunkle Innenstädte gestöckelt und man kann sich ausmalen, dass einem das nicht so geheuer ist. Hätte ich das allein gemacht? Nie! In dieser Beziehung ist in Deutschland noch viel zu tun.

Welche Erkenntnisse hast du daraus gezogen?
Wie bereits angedeutet, halte ich nichts davon den Kopf einzuziehen und es sich in seiner eigenen Comfort-Zone bequem zu machen. Man könnte jedes Mal ein Taxi nehmen, wobei andere Drags auch hier schon schlechte Erfahrungen gemacht haben, aber so lange es vertretbar ist, versuche ich Sichtbarkeit zu schaffen. Ich fahre oft demonstrativ mit den Öffis zum Club. Des Weiteren organisiere ich den CSD Erfurt mit. Hier haben wir in diesem Jahr mit zwei großen 40-Tonnern und gut 4.000 Menschen so viel Sichtbarkeit in Erfurts Straßen gezeigt wie nie.

Welche Botschaft möchtest du durch deine Drag-Kunst vermitteln, besonders an junge Menschen?
Ich weiß nicht, ob mein Drag Kunst ist, aber ich versuche jeden Tag besser zu werden. Und genau das ist es, was ich jungen Menschen da draußen gern mitgeben möchte. Trau dich. Sei mutig. Sei du selbst! Keiner ist perfekt in dieser Welt, das vergessen wir oft in unserer Blase von Beautyfiltern und KI. Das sollte aber auch nicht das Ziel sein. Wer kann schon sagen, dass das Leben immer gradlinig verläuft? Wichtig ist, was du draus machst.

Wer ist dein größtes Vorbild?
Es gab und gibt einige Drags in der Szene, die DJ sind. Gefühlt ist das ein deutsches Ding, denn international machen Drag Queens viel eher Shows. Aber für mich stand immer fest: Ich will die Partynacht gestalten, ich will, dass die Menschen zu den Tracks, die ich auflege, feiern, ich will ganz dicht und nah dran sein. Wenn ich mich für ein Vorbild entscheiden muss, dann würde ich Gloria Viagra nennen. Sie ist ein großartiger DJ, Aktivistin und Urgestein der deutschen Drag-Szene. Wir alle haben ihr und ihren Wegbegleiter:innen so viel zu verdanken.

Was können die Zuschauer von deinem Silvesterauftritt in Cottbus erwarten?
Der Name wird Programm sein beim Silvesterauftritt von mir und meinem Boss im Bunten Bahnhof. Wir werden unsere heißesten Höschen rausholen, Tonnen an Glitzer auflegen und zusammen mit der bunten Meute abfeiern, bis kein Zug mehr kommt. Wir freuen uns sehr, dass die Veranstalter:innen auch einen queeren Floor in Cottbus aufmachen und hoffen, dass alle aus der Community, aber natürlich auch alle Unterstützer:innen mit uns diese ganz spezielle Nacht verbringen werden.

Welche zwei Tracks werden in deiner Playlist im Bunten Bahnhof auf keinen Fall fehlen dürfen?
Wir wollen nicht zu viel verraten, aber selbstverständlich dürfen zu Silvester „Fireworks“ in the „Midnight Sky“ nicht fehlen.

Bianca Beat und ihr Boss
Am 31.12. im Bunten Bahnhof Cottbus
Instagram: beatbianca
www.beatboss.de 

Events 211

lauter.partypeople:LucyNeumann

Name: Lucy Neumann
Alter: 21
Geburtsort: Cottbus
Beruf: Event- und Marketingmanagerin
Locations und Partyreihen: El Chico: Latin Party, Uni Fete / Bellessa: Sambakreis, Party Sudamericana / Käfig: Afterwork Party, Mitarbeiter-DJ / außerdem: Wellenbrecher (Käfig), Altstadtnacht (Käfig, Bellessa, El Chico), Eberthof goes Live (Bellessa, El Chico)
Veranstalter seit: 2018 (Ausbildung mit 15)
Lieblingsmusik im Club: R'n'B und D'n'B
Lieblingsdrink: Whisky Cola mit viel Eis
Lieblingsmusik zu Hause: Oldschool Hip-Hop und 80ies/90ies
Auf diesen Headliner bin ich besonders stolz: auf unsere Mitarbeiter im Käfig! „Mitarbeiter DJ“ wurde letztes Jahr ins Leben gerufen und bringt eine riesige Abwechslung! Jeden Monat legt einer unserer Mitarbeiter in seinem Stil auf und das öfters auch zum ersten Mal!
Diesen Headliner würde ich gerne mal auf meiner Party spielen lassen: Depeche Mode

Was gefällt dir am Event-Management besonders?
Die Kreativität, das spontane Handeln und die Partys natürlich ;)

Was zeichnet deine Veranstaltungen aus?
Hinter ihnen steht ein liebevolles Team, jeder hat seinen Part und weiß diesen auch zu meistern. Alle sind mit Herz dabei.

Was war der emotionalste Moment, den du auf einem deiner Events erlebt hast?
In meiner Ausbildung habe ich Hochzeiten betreut. Vorher dachte ich, dass ich kein emotionaler Mensch sei – jetzt weiß ich es besser.

Was muss ein DJ draufhaben, um auf deiner Party zu spielen?
Ein DJ sollte die Stimmung der Menge lesen können und in der Lage sein, die Musik entsprechend anzupassen. Das bedeutet, auf die Bedürfnisse und Reaktionen des Publikums zu reagieren. Nichts ist blöder als eine leere Tanzfläche.

Die Lausitz steckt in der Strukturentwicklung. Wie, glaubst du, wird sich das Publikum in den nächsten Jahren dadurch verändern?
Ich denke Menschen sind Menschen und wollen feiern! Das wird sich nicht ändern – hoffentlich wird man viele neue Gesichter sehen und kennenlernen. Das würde der Szene unter die Arme greifen.

Wie hast du – abseits von Veranstaltungen – bisher Spuren in der Welt hinterlassen?
Ich achte darauf, umweltfreundliche Entscheidungen im Alltag zu treffen, sei es durch Recycling, Energiesparen oder die Unterstützung von nachhaltigen Produkten. Kleine umweltfreundliche Gewohnheiten können langfristig einen Unterschied machen. Manchmal sind es die kleinen, alltäglichen Handlungen, die zusammen einen bedeutenden Einfluss haben können.

Instagram – Lucy Neumann
Instagram – El Chico Cottbus
Instagram – Bellessa Cottbus
Instagram – Der Käfig Cottbus
www.restaurant-bellessa.de
www.derkäfigcottbus.de 

Lauter Leute 164

lauter.leute:lise_miez

Echter Name: Lisa Balke
Geburtsdatum: 02.10.1992
Geburtsort: Finsterwalde
Lieblingsort: Hauptsache Meer
Lieblingsgetränk an der Bar: Sterni
Lieblingsmusik im Club: Im Club trifft man mich eigentlich nie an. Wenn ich an einem Samstagabend ausgehe, dann gerne in eine gemütliche Eckkneipe mit einer guten Mischung aus Indie- und Rockmusik.
Lieblingsmusik zum Chillen: auch Indie und Rock
Letzter Song auf Spotify: Patti Smith – Horses

Lisa über ihre Leidenschaften für Vintage-Mode und Skaten und wie ihr Instagram-Profil „lise_miez“ mit Einblicken in ihr Leben immer größer wurde.

Du meintest bei unserer Anfrage, dass du dich selbst nicht als Influencerin bezeichnen würdest, hast aber mehr als 13.000 Instagram-Follower. Was macht für dich das „Influencer-Sein“ aus?
Ich habe nicht damit angefangen, auf Instagram Eindrücke aus meinem Leben zu teilen, um eine große Reichweite zu erzielen oder gar Geld zu verdienen. Ich wollte lediglich Schnipsel aus meinem Alltag mit meinen Freunden teilen. Nach und nach kamen über meine Freunde hinaus weitere Personen hinzu und die ersten Werbepartner wurden auf mich aufmerksam. Das Wort „Influencer:in“ kommt von „Beeinflussen“ und ich möchte mit meinen Beiträgen absolut niemanden beeinflussen, sondern lediglich meine eigene Sichtweise darstellen und inspirieren, sodass sich jeder seine eigene Meinung bilden kann.

Wie schätzt du deinen täglichen Arbeitsaufwand ein, um regelmäßig Social-Media-Content produzieren zu können?
Zurzeit lasse ich es bei Instagram mit bezahlten Aufträgen ruhig angehen, da ich vor kurzem Mama geworden bin. Davor habe ich im Durchschnitt an ein bis drei Kooperationen in der Woche gearbeitet. Das Endergebnis, was für viele wie ein schnell aufgenommenes Foto oder Video wirkt, beansprucht in der Realität einiges an Vorarbeit und Zeit. Dies fängt schon bei der Korrespondenz mit den Werbepartnern an und geht über die Recherchearbeit (in der ich zum Beispiel herausfiltere, ob die Werte des Unternehmens überhaupt zu mir passen et cetera) bis hin zu Vertragsabschlüssen. Im Anschluss beginnt dann erst die eigentliche Kreativarbeit. Die verschiedenen Aufträge beanspruchen einen sehr unterschiedlichen Zeitaufwand. Im Durchschnitt plane ich sechs Stunden für eine Kooperation ein. Zusätzlich erstellt man natürlich noch unbezahlten Content mit ganz alltäglichen und nicht werbebezogenen Inhalten.

Was glaubst du: Welcher Charakterzug von dir trug am meisten dazu bei, dass du eine große Followerschaft anhäufen konntest?
Ich bin sehr kommunikativ und offen. Beides Charaktereigenschaften, die bei der Arbeit in den sozialen Medien von Vorteil sind, aber noch lange keine ausschließlichen Kriterien darstellen, um auf Instagram und Co. erfolgreich zu sein. Es geht vielmehr um die eigene Geschichte, beziehungsweise inwiefern man einen Mehrwert für eine Zielgruppe schafft. Meine kleine Community habe ich vor allem durch meine Leidenschaft zur Nostalgie aufgebaut, denn ich liebe zum Beispiel Schallplatten, alte Möbel und vor allem Vintage-Klamotten. Darüber hinaus ist Nachhaltigkeit ein absolutes Herzensthema von mir.
Welche Veränderung bei Instagram hat dich 2023 am meisten erfreut und welche hat dich am stärksten genervt? Auch hier bleibe ich meinem Motto treu und muss leider sagen: „Früher war alles besser“. Bei Instagram wird wie in unserem Alltag alles immer schnelllebiger. Trends werden durch den Algorithmus bevorzugt ausgespielt. Das beeinflusst das Nutzer:innenverhalten und lädt dazu ein, den Trends zu folgen, wodurch Kreativität und Individualität sehr oft auf der Strecke bleiben.

Vintage-Mode hat es dir also besonders angetan. Was macht für dich den Reiz beim Stöbern nach Kleidungsstücken aus?
Einem alten Kleidungsstück ein neues Leben zu geben, in die Vergangenheit einzutauchen und dabei zur Nachhaltigkeit beitragen, das sind Gründe, warum ich Second-Hand-Klamotten so sehr liebe. Außerdem spielen die Individualität und die Qualität für mich eine wichtige Rolle, im Gegensatz zu der heutigen Fast-Fashion-Mode.

Welche weiteren Schritte unternimmst du darüber hinaus für einen umweltfreundlichen Lebensstil?
Ich probiere Nachhaltigkeit so gut wie möglich in meinen Alltag zu integrieren und somit meinen CO2-Fußabdruck kleinzuhalten. Die Betonung liegt hier auf „so gut wie möglich“, denn es geht nicht darum, dass 100 Personen Nachhaltigkeit perfekt leben, sondern dass die breite Masse bewusst lebt, auf die Umwelt achtet und dafür Kompromisse eingeht.

Anhand deiner Posts könnte man denken, dass du auch ein „Katzenmensch“ bist. Was bedeutet dieser Begriff für dich und inwiefern kannst du dich mit ihm identifizieren?
Schon seitdem ich denken kann, spielen Katzen eine wichtige Rolle in meinem Leben. Ich kann mich an keinen Lebensabschnitt erinnern, in dem ich keine Katze hatte. Mein erstes Haustier war demzufolge auch eine Katze beziehungsweise ein Kater. Ich mit meinen
2 Jahren war aber der festen Überzeugung, dass ich keinen Kater, sondern eine Katze will. So kam es dazu, dass unser Kater als Kompromiss den Namen Susi bekam. Wenn ich das Wort Katzenmensch höre, muss ich sofort an das Pendant „Hundemensch“ denken und die Front, die oftmals zwischen den Besitzern besteht. Ich finde so gut wie alle Tiere toll und möchte mich deshalb in keine dieser Schubladen stecken.

Ebenfalls fasziniert bist du vom Skateboarding. Wie kam es dazu und wie hat diese Leidenschaft deinen Lebensstil beeinflusst?
Skaten hat mein Leben in vielerlei Hinsicht bereichert. Es hat mir zum einen gezeigt, dass ich Herausforderungen meistern und Ängste überwinden kann. Dies half mir auch dabei mehr Selbstvertrauen aufzubauen. Zum anderen trifft man immer wieder auf Gleichgesinnte, mit denen man schnell eine gute Connection findet. Einige sehr gute Freundschaften sind bei mir durch das Skateboarden entstanden und es fällt mir auch allgemein leichter auf andere Personen zuzugehen. Alles in allem hat Skateboarden meinen Lebensstil vor allem aktiver und geselliger gemacht.

Welche Orte zum Skaten würdest du in der Lausitz empfehlen?
Ich würde jetzt zu gern sagen, dass ich den Skatepark in Finsterwalde empfehlen kann, aber der müsste mehr als dringend mal erneuert werden. Leider fällt mir da spontan kein Platz ein. Ich bin auch erst vor kurzem wieder in die Lausitz gezogen und muss erst mal alle Skateparks und Spots auschecken.

Instagram

Lauter Leute 421

lauter.leute:ClaraValerie

Vorname: Clara
Hobbies: Alles rund um die Musik! Musikproduktionen, Songwriting, Gesang usw.
Lieblingsort: Natürlich das Musikstudio
Lieblingsgetränk an der Bar: Ich bin in Cottbus mittlerweile dafür bekannt, dass ich sehr gern hausgemachte Limonaden trinke!
Letzter Song auf Spotify: Selbstverständlich „Dreh dich um“ von Clara Valerie ;)

Die Cottbuserin Clara über den Start ihrer Singer- und Songwriter-Karriere.

Schon 2019 sprachst du mit uns über deine Ambitionen als Sängerin, 2022 kam dann dein erster eigener Song „Bereit“. Was hast du in den drei Jahren gemacht, um „Bereit“ zum Durchstarten zu sein?

Seit acht Jahren bin ich als Sängerin in Cottbus, Berlin, Dresden und deren Umgebungen unterwegs. In dieser Zeit konnte ich tolle Kontakte knüpfen und mich weitreichend vernetzen. In den vergangenen Jahren habe ich zwei Studien abgeschlossen, die mir sehr wichtig sind! Die Veröffentlichung von meiner ersten deutschsprachigen Single passte 2022 perfekt in meinen Lebensabschnitt. Seit 2023 plane und veröffentliche ich fortlaufend und regelmäßig neue Songs.

Dein Musikvideo zu „Kein Weg zu weit“ besticht mit einer coolen Location. An welchem Ort war das und an welchen Locations würdest du gern einmal drehen?

Bei meiner leicht rockigen Single „Kein Weg zu weit“ haben wir das Cottbuser Staatstheater als Partner gewinnen können. Die Bühnenszenen spielen in der wunderschönen Theaterscheue. Das war eine große Ehre, da ich als Cottbuserin viele tolle Momente mit den Spielstätten verbinde. Darüber hinaus plane ich langfristig einen Dreh auf einer Dachterrasse. Diese Location hat sich zu einem persönlichen Highlight entwickelt.

Bei deinen Songs und Musikvideos wirken oft zahlreiche Menschen mit – vor und hinter der Kamera. Wie gelang es dir, schon am Anfang deiner Karriere ein so großes Netzwerk aufzubauen?

Das stimmt, das ist ein Punkt, auf den ich wirklich stolz bin – meine Freunde, Teampartner und Unterstützer. Diese tollen Kontakte haben sich über die vergangenen Jahre gebildet. Bei Auftritten oder Studioproduktionen komme ich mit den verschiedensten Personen ins Gespräch. Ich liebe diese kreativen und unterstützenden Austausche. Es bildet sich ein starkes Team.

Es gibt Tipps und Tricks, um Songs besser streambar zu machen, beispielsweise um auf Spotify möglichst viele Aufrufe zu erhalten. Spielen die „Regeln“ der Streamingportale eine Rolle für dich?

Das Regelwerk der Streaming- und Downloaddienste spielt auf jeden Fall eine bedeutende Rolle bei der Veröffentlichung meiner Songs. Es wäre zu schade, wenn wir Songwriter und Producer uns monatelang an eine Single setzen und diese daraufhin keine große Reichweite erhält. Aus diesem Grund beschäftige ich mich zum Teil intensiv mit dem Musikmarketing. Ich kann vermutlich im Namen aller Musiker sprechen, dass dies sehr zeitintensiv und nervenaufreibend sein kann. Es ist eine Challenge, die aber auch ziemlich Spaß bereitet. Der Support durch die Zuhörer ist am wichtigsten! Jedes Teilen, Liken und Kommentieren hilft.

Was glaubst du: Welche Normalität müsstest du erreichen, um allein von der Musik leben zu können und ist das dein Ziel?

Für mich ist es am wichtigsten, dass meine Songs die Menschen emotional berühren und sie sich durch die Botschaften bestärkt fühlen. Ich singe über Motivation, Power, Selbstbewusstsein und natürlich über das Lieblingsthema der Popmusik – die Liebe. Ich lebe bereits emotional von der Musik – jeden Tag mit Melodien im Ohr.

In Interviews wirkst du stets strahlend. Gibt es auch Momente, in denen du nachdenklich bist?

Vielen herzlichen Dank – das ist für mich eines der schönsten Komplimente! Es gibt immer Höhen und Tiefen, die dazugehören. Künstlern wird immer nachgesagt, dass sie in schlechteren Zeiten die besten Outputs liefern. Selbstverständlich bin ich auch nachdenklich.

Was steht demnächst musikalisch an?

Ich veröffentliche regelmäßig neue Songs und Musikvideos auf allen möglichen Plattformen. Meine Musik ordnet sich im Deutschpop ein. Bereits im Herbst erscheint meine nächste Single, die einige Überraschungen mit sich bringt. Es wird spannend! Ich würde mich natürlich riesig über Unterstützung aus meiner Heimat freuen. Es ist Musik aus der Lausitz für die Lausitz!

Instagram: clara.valerie.music
YouTube/Spotify/Apple Music/Deezer/Amazon Music/Facebook: Clara Valerie
TikTok: clara.valerie

Events 437

lauter.partypeople:WilliHahm

Name: Willi Hahm | Alter: 19
Geburtsort: Cottbus
Beruf: Eventmanager / Manager
Partyreihen: Paranoia, Ruzh x Paranoia Outdoor
Clubs: Scandale, Chekov, Bebel
Veranstalter seit: 06.05.2022
Lieblingsmusik im Club: DnB
Lieblingsmusik zu Hause: Deutschrap, DnB, minimal Techno
Auf diesen Headliner bin ich besonders stolz: Besonders bin ich auf mein Team und meine Freunde: K., Nysmus, Mr. Quint, Luzifer, Meraki, Hainze
Diesen Headliner würde ich gerne mal auf meiner Party spielen lassen: Stixonspeed – er besucht uns auch am 2.12. im Scandale!

Was gefällt dir am Event-Management besonders?

Dass ich meine Visionen und Vorstellungen für meine Gäste darbieten kann und somit eine schöne Zeit für uns gemeinsam schaffen kann. Zudem kann ich dort meine Kreativität ausleben und neue Leute kennenlernen.

Welche drei Eigenschaften muss eine gute Party für dich haben?

Weltoffen, abgedreht, strukturiert

Was hebt deine Events von anderen ab?

Ich versuche vor allem durch die Zusammenarbeit von verschieden Künstlern und Personen aus unserer Region und Heimat die Lausitz in den Vordergrund zu rücken und zu supporten. Zudem versuchen wir mit besonders außergewöhnlichen Deko-Elementen eine besondere Atmosphäre zu schaffen. Zu guter Letzt gibt es, um mehr Abwechslung rein zu bekommen, auf meinen Veranstaltungen auch immer neue Künstler aus anderen Städten.

Was muss ein DJ draufhaben, um auf deiner Party zu spielen?

Er sollte vielfältige Tracks spielen können, die sich auch von anderen Künstlern abheben. Des Weiteren sollte er zu 100 Prozent hinter sich selbst stehen und versuchen die Gäste zu animieren und abzuholen.

Wie hast du – abseits von Veranstaltungen – bisher Spuren in der Welt hinterlassen?

Besonders hervorheben möchte ich hierbei unser Kollektiv „Closed-EyesSociety“. Wir sind nun zehn Hauptmitglieder, die sich aus verschiedenen Bereichen zusammensetzen. Wir decken von Deutschrap über Graffiti bis zum Management alles ab. So konnten wir nun auch unsere ersten Shirts releasen und weitere Kollektionen planen. Wer einmal selbst einen Geburtstag feiern oder eine Veranstaltung planen möchte, kann auf unserer Website die von uns vertretenen Künstler buchen. Wir helfen gern.

Next Date: 02.12.: Paranoia @ Bunter Bahnhof Cottbus

Instagram: closedeyessociety
www.closedeyessociety.com 

Events 435

EineganznormaleParty-Saison?

Diese Highlights erwarten während des Herbstes im Scandale Cottbus.

Das Scandale Cottbus hat in den vergangenen Jahren echt viel erlebt: Umzüge, Schließungen, Umbauten am neuen Standort, ... – da ist es kaum zu glauben, dass dem riesigen Indoor-Club im Bunten Bahnhof nun eine ganz gewöhnliche Clubsaison bevorsteht. Doch auch „gewöhnlich“ heißt bei der Scandale-Crew alles andere als „normal“. Stattdessen wird geklotzt und neu erfunden. Wir stellen die Highlights des Herbstes vor.

It's more than Fritz

Die erste große Empfehlung lässt hauptsächlich bekannte Musik spielen und weiß dennoch immer wieder zu überraschen. Die Fritz-Party macht am 30.9. im Bunten Bahnhof Halt. Auf zwei Floors erwarten dich Black Music, Pop, Charts, Hip-Hop und alles, was du als Fritz-Hörer sonst noch begehrst.

Zeit für Keimzeit

Kling Klang, du und ich – die Güterzufuhrstraße lang? Die Band „Keimzeit“ legt am 19.10. einen Tourstop im Scandale ein und gibt „von Feuerland bis Singapur“ ihre größten Lieder zum Besten.

Medusa trifft Nyx

Göttlich und gruselig wird es im Scandale dann am 30.10. zu Halloween. Mit ausschließlich weiblichen Göttinnen an den Decks zelebriert das Scandale die teuflische Tradition. Freu dich auf Zeitreisen von 1980 bis 2010 mit Tinitussi und Kate Kaputto sowie auf Techno und Trance von Fatimja, Lilly's Heartbreak, Mimi und Trip Advisor.

Scandale Cottbus

Instagram: @bunterbahnhof
FB: BunterBahnhofCottbus
www.bunterbahnhof.de 

Events 407

KlingKlangeinMysterium

Wikipedia beschreibt „Keimzeit“ als Rockmusikgruppe – eine Verallgemeinerung, die der Band keinesfalls gerecht wird, wenngleich es Norbert Leisegang ohnehin egal ist, in welche Schublade man Keimzeit steckt. Der Frontmann der Band, die vor 30 Jahren den Dorftanz-Hit „Kling Klang“ in die Welt gab, legt mehr Wert darauf, auf verschiedene Arten Empfindungen bei den Zuhörern auszulösen. Was die zu DDR-Zeiten gegründete Band noch heute mit Cottbus verbindet und ob bei ihrer Best-of-Tour „Von Feuerland nach Singapur“ auch etwas für die jüngere Garde dabei ist, erfuhren wir im Interview. (Foto: Bernd Brundert)

Ihr seid zum wiederholten Male als Band in Cottbus. Was verbindest du mit dieser Stadt, abgesehen von euren Auftritten?

Ich verfolge die Stadtgeschichte Cottbus' seit den Achtzigern und weiß, dass diese Stadt eine kulturelle Hochburg in der Lausitz ist. Theater, Malerei und Musik in vielen Richtungen sind hier zuhause. Nur ein Beispiel: Die uns bekannte Band Sandow kommt aus Cottbus. Und seit einigen Jahren, wie ich vernahm, gibt es nun den Veranstaltungsort „Bunter Bahnhof“. Eine Ehre für uns, dort ein Konzert geben zu dürfen.

Ihr seid seit über 40 Jahren als Band unterwegs. Warum sollte man euer Konzert als 40-Jähriger besuchen – und warum als 20-Jähriger?

Weißt du, hier soll niemand etwas sollen. Ein Konzertbesuch ist glücklicherweise immer freiwillig. Von der Band und des Veranstalters im „Bunten Bahnhof“ aus, ist es lediglich ein Angebot und wir freuen uns, wenn Menschen gleich welchen Alters vorbeikommen.

In diesem Jahr feiert euer Hit „Kling Klang“ sein 30-jähriges Jubiläum. Das Lied darf auf keinem Tanz fehlen, insbesondere in der ländlichen Lausitz. Was glaubst du, ist das Erfolgsrezept dieses Songs?

Niemand hatte vor dreißig Jahren sagen können, wohin sich dieser Song entwickelt. Allenfalls der Produzent Ralf Bostelmann-Böhme, der sich damals in den Kopf setzte, das Lied populär zu machen. Für mich bleibt es ein Mysterium.

Welche sind deine persönlichen Lieblingssongs aus eurer Bandgeschichte und warum?

Da würde ich mich eher zurückhalten. Wir nehmen die Songs auf und veröffentlichen sie. Wenn der ein oder andere das Herz berührt, sind wir am Ziel unserer Bemühungen.

Welche Pläne habt ihr als Band für die kommenden bis zu 40 Jahre?

Mit den Zukunftsplänen waren wir immer sehr vorsichtig. Die Realität hält sich nur selten an einen Plan. Vielmehr sind wir dankbar über das, was sich bislang ereignet hat. Wie es scheint, fällt uns das Glück immer wieder in den Schoß. So freuen wir uns auf das Konzert am 19. Oktober im Bunten Bahnhof. Einen Tag später besuchen wir den L2 Club in Görlitz.

Welche Emotionen vermag ein Keimzeit-Konzert bei dir auszulösen? Finde es heraus:

Keimzeit in Cottbus

19.10. | 19:30 | Bunter Bahnhof CB
www.bunterbahnhof.de

Keimzeit in Görlitz

20.10. | 19:00 | L2 Club Görlitz
www.l2club.de 

Interviews 526

NixenimKreuzverhör

Sie vertreten ihre Stadt nach außen, besuchen so viele Feste und Feiern wie kaum ein:e andere:r und fühlen sich im Wasser am wohlsten – seit 1996 kürt Spremberg anfangs jährlich, mittlerweile alle zwei Jahre die Spremberger Spreenixe. Beim Heimatfest im August stellte die Spremberg ihre neue, nunmehr 21. Nixe vor: die 20-jährige Lucy Haschick. Zeitgleich kam unsere Redaktion zufälligerweise mit ihrer Vorgängerin Cindy Ahne (32) ins Gespräch. Ein toller Anlass für ein Doppelinterview – Lucy und Cindy berichten von (erfüllten?) Erwartungen und Leeren einer Spremberger Spreenixe.

Links auf dem Bild: Cindy Ahne, die 20. Spremberger Spreenixe. Rechts daneben: Die 21. Spremberger Spreenixe Lucy Haschick (Foto: Firma Handrick)

Lucy, mit welchen Eigenschaften von dir konntest du die Jury davon überzeugen, dass du die beste Wahl als Spreenixe bist?

Lucy: Das lässt sich schwer sagen, da alle Bewerberinnen individuelle und gute Argumente für ihr Interesse an dem Amt und für die Repräsentation von Spremberg hatten. Ich für meinen Teil habe auf Authentizität gesetzt und mich genau so verhalten, wie ich es immer tue und wie ich eben bin. Das ist mir von vornherein wirklich sehr wichtig gewesen und ich bin sehr glücklich, dass es dazu so viel positives Feedback gab.

Zu den Aufgaben einer Spremberger Spreenixe gehört neben dem Besuch von Events auch das Schreiben von Autogrammkarten. Lucy, mit wie vielen rechnest du während deiner Amtszeit?

Lucy: Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwer einschätzen, da es wirklich von den Veranstaltungen abhängt. Beim Heimatfest beispielsweise habe ich sehr viele Autogrammkarten verteilen können, weil das Interesse (auch vor allem bei Sammlern) sehr groß war.

Cindy, wie viele Autogrammkartenwünsche hast du in deiner Amtszeit bekommen? Entsprach die Anzahl deinen Erwartungen?

Cindy: Tatsächlich dachte ich mir, als ich den ersten Schwung Autogrammkarten bei Firma Handrick abholte: „100 Stück? Das sind ganz schön viele!“. Ich hatte gut 500 Autogrammkarten über die Zeit, welche auf der Rückseite auch immer angepasst wurden an die aktuellen Spremberger Veranstaltungen. Und tatsächlich bekomme ich auch jetzt nach meiner Amtszeit noch Autogrammkarten-Anfragen. Viele sind aber nicht mehr übrig.

Cindy und Lucy, was meint ihr: Wie wichtig ist für eine Spreenixe die Affinität mit Wasser und wo geht ihr in der Lausitz am liebsten Baden?

Cindy: Das Ehrenamt der Spremberg Spreenixe ist eine Nichtschwimmer-freie Zone. Es ist Tradition, dass die Spreenixe beim 24-Stunden-Schwimmen die erste Bahn mitschwimmt. Vorteilhaft für das Anschwimmen wäre, wenn man dabei nicht wasserscheu ist und Spaß beim Planschen hat.
Das Lausitzer Seenland bietet so viele Bademöglichkeiten und Wassersportarten, dass ich mich gar nicht entscheiden kann, wo ich am liebsten bin. Für einen entspannten Strandtag eignet sich der Felixsee oder unbenannte kleine Tagebaurestlöcher und geheime Badestellen, die nur mit Motorrad oder Fahrrad erreichbar sind. Darf der Tag aktionsreicher sein, bietet sich ein Besuch unseres Spremberger Freibades oder der Wake&Beach-Anlage am Halbendorfer See an.

Lucy: Sehr wichtig, da sich das Thema nicht nur in meinem Kleid widerspiegelt, sondern natürlich auch die Spree an sich eine große Rolle in Spremberg spielt. Die Spreenixe ist sehr stolz auf ihr Gewässer und die dazu gehörige Stadt.
In der Lausitz bade ich am liebsten im Freibad Kochsagrund, da es Spaß für Groß und Klein bietet und mit der großen Liegefläche eine tolle Möglichkeit zum Entspannen darstellt. Des Weiteren kann ich umliegende Seen wie beispielsweise den Felixsee mit seinem klaren Gewässer empfehlen.

Lucy, vor dir liegen zwei Jahre als Person des öffentlichen Lebens. Was glaubst du: Wird dich diese Zeit verändern?

Lucy: Ja, davon gehe ich aus … und zwar im positiven Sinne. Ich denke die nächsten zwei Jahre werden eine große Rolle in meiner persönlichen Entwicklung spielen, denn ich werde in dieser Zeit viele neue Menschen kennenlernen und unglaublich viele Erfahrungen machen. Auf diese Erfahrungen freue ich mich sehr und ich denke, dass das gesamte Ehrenamt nicht nur mein Selbstvertrauen, sondern auch mein Verantwortungsbewusstsein stärken wird.

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Wasserverliebtheit gehört zum Amt einer Spreenixe genauso dazu wie das Besuchen von Veranstaltungen aller Art, um Spremberg nach außen zu vertreten.

Cindy, wie schaut’s bei dir aus: Hat dich die Spreenixen-Zeit verändert?

Cindy: Aufgrund der Veranstaltungspause während der schwierigen Corona-Zeit verlängerte sich meine Amtszeit sogar von zwei auf vier Jahre. Und ja, definitiv. Ich bin ignoranter gegenüber der gedruckten Tagespresse geworden. Anfangs hab ich noch gern nach Zeitungen gesucht, die mich erwähnten und beschäftigte mich intensiver damit.
Doch während der Coronazeit änderte sich das schlagartig. Ich konnte beobachten, wie Stadtmitarbeiter, Händler und Vereine an einem Strang zogen um kulturelle Veranstaltungen im Rahmen der Coronaverordnungen für die Spremberger zu ermöglichen.
Manche geschriebenen Artikel von der LR rückten diese bewusst in ein so negatives Licht, dass ich überhaupt keine Lust mehr hab, mich mit solchen Zeitungen zu beschäftigen. Dann bleib ich lieber in meiner Instagram- und Facebook-Bubble und schaue mir Bilder, Eindrücke und Berichte direkt von der Spremberger Stadtseite, von anderen Hoheiten oder von Sprembergern an, die neutral oder positiv und nicht realitätsfern und reißerisch berichten.
Allgemein wollten während der Amtszeit und der schwierigen Coronaphase viele Leute sagen, was man zu tun und zu lassen hat. Wenn man allerdings versucht, es allen recht zu machen, kann man nur scheitern und vergisst dabei das wirklich Wichtige an der Amtszeit, nämlich diese einfach zu genießen, Spaß zu haben und auf Veranstaltungen Freude zu verbreiten. Man wird auf jeden Fall selbstbewusster.

Cindy, welchen Tipp würdest du Lucy für ihre Zeit als Spreenixe geben?

Cindy: Privatleben und Öffentlichkeit voneinander so gut es geht zu trennen.

Wo seht ihr euch in zwei Jahren?

Lucy: In den nächsten zwei Jahren sehe ich mich immer noch hier in der Region. Für mich war schon sehr zeitig klar, dass ich später weiterhin hier wohnen und auch arbeiten möchte. Momentan studiere ich ja Soziale Arbeit an der BTU in Cottbus-Senftenberg und das würde ich natürlich auch in zwei Jahren noch sehr gerne tun. In den nächsten zwei Jahren würde ich gerne wieder zu meinen früheren Hobbys (Gesang & Tanz) zurückkehren und diese weiter ausbauen.
Es wäre zudem wirklich schön, Spremberg überregional noch mehr zu fördern und der Stadt mit all ihren Gemeinden auch außerhalb der Region einen Namen zu machen. Das liegt mir wirklich sehr am Herzen, da die Stadt noch weitaus mehr Anerkennung verdient.

Cindy: Man weiß nie, was die Zeit so bringt, aber ich sehe mich definitiv immer noch als heimatverliebte Sprembergerin im Lausitzer Seenland planschen <3

Wir danken beiden für das Interview!

Autogrammkartenwünsche an:

Stadt Spremberg
Am Markt 1, 03130 Spremberg
Instagram: 21.spreenixe

Interviews 554

WildeOrgeln

Wenn Philipp und Florian musizieren, erleben Zuhörer:innen ein akustisches Abenteuer. Sie füllen als Duo „ZaZa“ nicht etwa konventionelle Locations wie Bars oder Stadthallen, sondern: Kirchen. Zum Einsatz kommen dabei Orgel und Saxophon. Wer denkt, ihre Auftritte wären Rentnerbespaßung, der irrt. Mit ihrem modernen musikalischen Ansatz, der von Jazz und Pop über Filmmusik bis hin zu Bob Marley reicht, begeistern sie Jung und Alt gleichermaßen. Die räumliche und klangliche Wirkung der Gotteshäuser verleiht ihrer Show das gewisse Etwas. Wir fragten nach, wie sie auf diese ungewöhnlichen Ideen kamen, lernten, was eine gute Orgel ausmacht und erfuhren von einer absoluten Traum-Kirche auf Island.

Wie habt ihr euch kennengelernt und seit wann macht ihr zusammen Musik?

Kennengelernt haben wir uns während des Musikstudiums in der ehemaligen FH Lausitz in Sachsendorf. Wir hatten uns schon am ersten Studientag bestens unterhalten. Das war der Startpunkt für unsere Freundschaft sowie die regelmäßige Zusammenarbeit in unterschiedlichen Musikprojekten während und nach dem Studium.

In welcher Kirche bekamt ihr die Idee, mit Jazz, Pop und Reggae in Gotteshäusern aufzutreten?

Die Erleuchtung dazu kam uns in der kleinen Kirche St. Peter im Rosenthal in Kärnten/ Österreich. Dort waren wir mit Freunden im Rennradurlaub … die Kirche stand direkt neben dem Haus der Freunde, wo wir den Urlaub verbrachten. Sie stand immer offen. Eines Tages gingen wir rein und einer aus der Truppe begann zu singen – andere setzten mit ein ... Da kam uns dann die Idee: Es war der wahnsinnig schöne Raumklang und Hall, der uns im Grunde so faszinierte. Wir fragten uns: Wie wird die gemeinsame Musik von Saxophon und Orgel klingen? Wir mussten es ausprobieren ...

Wie übt ihr für eure Auftritte, habt ihr zuverlässigen Zugriff auf eine Orgel?

Wir proben sehr regelmäßig und haben dankenswerterweise direkten Zugang zur Klosterkirche in Cottbus. Der dortige Pfarrer Gürtler und die Kantorin Frau Drogan ermöglichen uns das Üben in dieser wunderschönen Kirche. Auch in Frankfurt/Oder können wir regelmäßig in der Gertraudenkirche spielen. Unser Eindruck ist, dass es auch eine große Freude darüber gibt, dass die Orgeln bespielt werden. Denn das Schlimmste für solch ein Instrument ist, wenn es nicht benutzt wird!

Was macht eine gute Orgel aus?

Dass die Intonation sauber ist und alle Register funktionieren und gut klingen. Dass sie eine Tastatur hat, die nicht laut klappert, eine reguläre Größe hat und nicht sehr klein ausfällt. In einer kleinen Dorfkirche haben wir das tatsächlich einmal erlebt, die Tastatur war viel kleiner als üblich, und somit war das Spielen darauf eine echte Herausforderung! Und viele Register ermöglichen es, die Musik klanglich vielfältig zu gestalten!

Wenn ihr zusätzlich zu Saxophon und Orgel ein weiteres Instrument in eure Konzerte einbauen könntet, welches wäre es und warum?

Wir verwenden bei manchen Stücken eine Cajon (spanische Sitztrommel) und bedienen uns auch der sogenannten Bodypercussion. Wir imitieren damit also weitestgehend das Schlagzeug, wenn wir der Aufassung sind, dem Song tue etwas zusätzlicher „Drive“ gut. Melodie- und Harmonieinstrumente wünschen wir uns keine weiteren. Unsere beiden Instrumente zusammen ergeben derart viele klanglichen Möglichkeiten, dass wir viele weitere Jahre brauchen werden, bis wir das alles auch nur ansatzweise ausgeschöpft haben.

Welche Rolle spielt der Glaube an das Christentum für euch als Musiker – und für euch als Menschen?

Kirchen sind für uns Orte des Glaubens, des Rückzugs und der inneren Einkehr. Der christliche Glaube ist unsere Prägung, die wir beide in unseren Familien in Kinder- und Jugendjahren erfahren haben. Die christlichen Werte sind für uns Maßgabe und Orientierung im menschlichen Miteinander. Nun schaffen wir aus dieser Erfahrung heraus neue Verknüpfungen. So gibt es in unserem Programm keine geistlichen Choräle, die sonst in Kirchen gesungen und gespielt werden, aber zum Beispiel Reggaesongs von Bob Marley – der Mann war gläubiger Christ!

Welche Bedeutung steckt hinter eurem Namen?

Als wir auf Konzerttournee waren, blätterten wir in einem alten Buch meines Großvaters Jonny, dort stießen wir auf den Begriff Zaza. Er bedeutet „Oase“ in der Sprache einer kleinen ethnischen Minderheit auf dem afrikanischen Kontinent. Sowohl Klang des Wortes als auch Bedeutung haben uns sofort überzeugt!
Welche Kirche war die bisher schönste, in der ihr spielen durftet und welche weitere steht ganz oben auf euer Bucket List? Wir spielen wirklich überall gern! Jede Kirche hat ihren Reiz, jede Orgel ihren eigenen Klang, jede Kirche ihren einzigartigen Raumklang. Besonders mögen wir Kirchen, die schlicht und bescheiden gestaltet sind.
Sehr gern spielen würden wir in der Hallgrimskirkja auf Island. Die Kirche steht direkt in Reykjavik, ein modernes Kirchengebäude mit einer tollen Orgel! Als ich (Philipp) dort vor 15 Jahren lebte, war ich noch kein Berufsmusiker, verdingte mich als Barista und war Gletscherführer. Nun die Rückkehr, nach so vielen Jahren und der zurückliegenden Professionalisierung – wie schön wäre dort ein Konzert mit ZaZa!

Nächstes Konzert: 08.10. 16 Uhr: Kirche St. Maria Friedenskönigin Cottbus

www.duozaza.com 

Foto: Marlies Kross

Events 431

Daslauter-Fanvoting:Hip-Hop&Rap

Diesmal mit Hip-Hop und Rap! Welche:r Musiker:in hat die größte Fangemeinde in der Lausitz? In jeder lauter-Ausgabe nehmen wir uns ein Musikgenre vor und lassen dich für deine Lieblingskünstler:innen abstimmen. Mit dabei sind diesmal sieben Lausitzer Musiker:innen aus Rap und Hip-Hop. Sie überzeugen allesamt mit einer Menge Talent. Doch wer die meisten Probs bekommt, liegt in deiner Hand! Gib deine Stimme auf unserer Insta-Seite ab. Die Sieger erhalten ein Interview mit uns in der kommenden Ausgabe vom lauter-Magazin.

Foto: serazetdinov, istock
Voting-Start: 10.10. | Ende: 17.10.

Instagram: @lauter.de

roickxan

roickxan, der Junge aus Friedrichshain am Felixsee, bahnt sich seinen Weg durch den grauen Alltag der Gesellschaft mithilfe der Musik. Durch melancholischen Cloud Rap und trappige Beats verarbeitet er die Probleme seines Lebens. Doch kommt die Nacht daher, wechselt er seine Persönlichkeit und performt asoziale Tracks, die auch unter die Gürtellinie gehen dürfen.

Insta: roickxan
Spotify: roickxan

NYGMA

Atmosphärische Hardtype- und Housebeats gehören zu seinem musikalischen Arsenal, textlich verpackt NYGMA die alltäglichen Sorgen und Struggles aus seiner Generation. So kann es zwischen asozialen Themen auch mal tiefgründig werden. Neben deepen Lyrics immer wichtig: die Tanzbarkeit, die gern mehr als Kopfnicken auslösen darf.

Instagram: whoisnygma
Spotify: NYGMA

Mouny aka. Borris Beast

Was den Forster auszeichnet, sind seine zwei individuellen Artist-Accounts Mouny und Borris Beast. Damit spricht er verschiedene Aspekte an: Zum einen liefert er mit Mouny tiefgründige Texte über Erfahrungswerte und seine grundlegende Lebenseinstellung. Borris spiegelt seine künstlerische Ader wider, einfache Unterhaltung, die, wenn man genau hinhört auch ziemlich in die Tiefe gehen kann.

Instagram: iamouny
Spotify: Mouny

Icyboyjay

Dicke 808s, freche Lyrics und der Zahn der Zeit ergeben den Cottbuser Icyboyjay aka. Eismann aka. Eislord. Mit Kid Lex auf den Ami-lastigen Beats ist immer für eine Überraschung in der Ohrmuschel gesorgt. Mal verliert man sich in Melancholie und Texten, die einen zum Nachdenken anregen – und mal findet man sich in Moshpits zum dröhnenden Bass wieder. Egal wie: Icyboyjay sorgt für Turn-Up!

Instagram: icyboyjay
Spotify: Icyboyjay

Youngxan

Youngxan konnte zwar noch keine Auftritte verzeichnen, steckt aber schon seit fünf Jahren mitten in der Musikproduktion. Der 24-jährige Cottbuser zeichnet sich dadurch aus, dass er sich auf kein Genre beschränkt. Je nach Stimmung macht er mal einen Club-Track und danach wieder einen Sad-Track. So bildet seine beeindruckende Diskografie ein riesiges Spektrum ab.

Instagram: young.xan
Spotify: Youngxan

Whonka48 & Pissi

Zwei Cottbuser Jungs mit dem Herz am rechten Fleck: Pissi und Whonka reflektieren in ihren Texten wie es ist, zwischen wilden Partynächten und verkaterten Erinnerungslücken am Morgen, den Zeitgeist der Cottbuser Jugend zu leben. Die zwei nehmen sich nicht allzu ernst, denn in erster Linie geht es ihnen darum, genau diese Zeit zwischen selfmade Tattoos, Partyeskapaden und nächtlichen Recording-Sessions zu genießen.

Instagram: whonka48 / pissi_official
Spotify: Whonka48 / Pissi

Trippitrap

Trippitrap, 20 Jahre alt, stammt aus Lübben und setzt sich in Cottbus zunehmend auf die musikalische Landkarte. Sein Sound zeugt vom Glauben an sich selbst und authentischen Geschichten, mit denen sich seine Hörer:innen identifizieren können. Einen Einblick in seine Welt gibt die EP „Work Hard Play Hard“, die er mit seinem Kumpel BlackSheepDieYoung22 aufgenommen hat.

Instagram: Trippitrap
Spotify: Trippi Trap

Interviews 512

Lachen,Weinen,Lieben,Hassen

Frisch zum Erscheinen dieser Ausgabe brachte unsere Siegerin beim Schlager- und Pop-Fanvoting Janina aka. Play with Fire eine neue Single heraus: „Stay With You“ kann seit dem 22. September überall gestreamt werden. Nicht nur singen kann sie – auch das Schauspielern verfolgt sie. Am 1. und 2. Dezember kann man sie in „Maria Magdalena“ von Friedrich Hebbel an der Fritz-Kirchhoff-Schauspielschule „Der Kreis“ in Berlin sehen. Mit Musik und Theater fand die in Calau aufgewachsene Berlinerin zwei Leidenschaften voller Emotionen. Um Empfindungen wie Lachen, Weinen, Lieben und Hassen dreht sich auch unser folgendes Interview.

Herzlichen Glückwunsch zum Sieg bei unserem Fanvoting! Was glaubst du: Warum gab der Großteil dir seine Stimme?

Vielen Dank, ich freue mich sehr darüber, dass ich gewonnen habe. Ich glaube, dass der Großteil mir seine Stimme gegeben hat, weil mein Song „Konfetti“ ein großes Ohrwurm-Potenzial hat, dem haben mir schon viele Leute zugestimmt. Zudem ist meine Fanbase in letzter Zeit gewachsen, immer mehr Leute werden auf mich aufmerksam und feiern meine Musik.

Du arbeitest für deine Musikreleases häufig mit „Hi Trap“ zusammen, einem Künstler aus Indien. Wie wurdest du auf ihn aufmerksam und warum fiel deine Wahl auf ihn?

Ich arbeite sehr gerne mit „Hi Trap“ zusammen. Er wurde auf mich aufmerksam. 2021 wurde ich von ihm auf Instagram angeschrieben. Er hat mich gefragt, ob ich Lust hätte, an einem Projekt mit ihm gemeinsam zu arbeiten. Damals sollte unsere erste Single „Dreaming Of You“ entstehen. Er und seine Crew stammen aus Indien und studieren dort, die Musik baut er sich als zweites Standbein auf. Ich habe die Zusammenarbeit mit ihm vom ersten Moment an geliebt, er arbeitet sehr professionell. Ich mag sein Mastering und die Art und Weise, wie er seine Beats baut. Ich finde es toll und faszinierend, wie wunderbar er die Harmonien setzt und was er aus meinen Vocals macht. Er weiß genau, was er tut und wird mit jeder Single noch besser und professioneller. Am Ende unserer Zusammenarbeit kommt immer eine tolle Single zustande, die ich gerne mit der Welt teilen möchte.

In welcher Lausitzer Location würdest du gern einmal als Musikerin auftreten und in welcher als Schauspielerin?

Ich würde als Sängerin gerne mal in der Stadthalle Cottbus auftreten, das wär mein nächstgrößeres Ziel. Dort ein Konzert zu geben, wäre fabelhaft. Musikalische Auftritte könnte ich mir aber auch an Orten wie zum Beispiel dem Glad-House Cottbus vorstellen. Gerne auch wieder auf dem Stadtfest Calau, dort durfte ich letztes Jahr spielen. Außerdem würde ich liebend gern mal auf dem Cottbuser Stadtfest auftreten.

Als Schauspielerin sehe ich mich eines Tages zum Beispiel im Ensemble des Cottbuser Staatstheaters oder bei der Neuen Bühne in Senftenberg. Das wäre großartig. Ich habe bereits überlegt, nach meiner Schauspielausbildung wieder zurück in die Heimat zu kommen und hier in einem Ensemble Erfahrungen zu sammeln – oder später als bereits erfahrene Schauspielerin vor allem im Staatstheater zu spielen.

In welchen Alltagssituationen ist es für dich hilfreich, gut schauspielern zu können?

Gutes Schauspiel erfordert eine tiefe Verbindung zu sich selbst und der eigenen Seele. Das hilft mir im Alltag, indem ich mir meiner Selbst und meinen Empfindungen bewusst werde. Das macht mich sehr emphatisch, authentisch tiefgründig, reflektierend, ehrlich und loyal. Ich steh mit mir selbst in einer tiefen, echten Verbindung und bin mir meiner eigenen Gefühle, Empfindungen sowie Stärken und Schwächen sehr bewusst. Ich kann andere Menschen verstehen und bekomme schnell mit, wie es einer Person geht und was sie vielleicht grade braucht. Ich habe eine gute Menschenkenntnis. Auch kenne ich meine eigenen Grenzen und lerne, mir selbst das zu geben, was ich brauche. Es hilft mir, zwischenmenschliche Beziehungen zu verbessern, indem ich mich und andere verstehe. Ich kann gut Gespräche führen und die Körpersprache lesen. Schauspiel ist psychologisch und geht sehr tief, wenn man es zulassen kann (ich möchte hier betonen, dass es auf keinen Fall eine Therapie ist – oder ersetzt). Das schenkt mir eine einzigartige Persönlichkeitsentwicklung, was mir gesellschaftlich und zwischenmenschlich sehr hilft.

Welche Emotion spielst du am liebsten?

Am liebsten spiele ich alle Emotionen! Haha! Am besten ist es, wenn sie ineinander übergehen und mich von einem Drehpunkt zum nächsten bringen. Ich liebe es, zu lachen, zu weinen, zu schreien, zu flüstern, zu hassen und zu lieben. Im Schauspiel ist es möglich, die verrücktesten Dinge zu erleben, einer ganzen Reihe von Emotionen freien Lauf zu lassen, manchmal ganz laut und plötzlich wieder ganz leise zu sein. Ich liebe das Feuerwerk an Gefühlen, was immer wieder neu entdeckt wird. Emotionen nicht als negativ oder positiv zu bewerten, sondern sie in ihrer Gänze zu fühlen, zu verstehen und zu leben. Wir sind Menschen und wer Mensch ist, kennt die Bandbreite an Emotionen, die man fühlen kann und ich liebe es, jeder dieser Empfindungen Raum zu geben.

In welcher bekannten Filmrolle siehst du dich 1 zu 1 wieder?

Ich sehe mich in der Filmrolle „Beca Mitchell“ aus Pitch Perfect wieder.

Wie häufig und zu welchen Anlässen schaffst du es, deine Heimat Calau zu besuchen?

Ich besuche meine Heimat Calau gerne, wenn ich Urlaub habe. Meine Eltern haben ein Haus und dort bin ich jederzeit herzlich willkommen. Ich übernachte dann in meinem alten Zimmer, genieße die Kleinstadt-Idylle und treffe Freunde, die in der Nähe wohnen. Außerdem kehre ich gerne in meine Heimat zurück, wenn ich dort für Gigs gebucht werde. So untermale ich musikalisch regelmäßig Feierlichkeiten, die von der Stadt Calau ausgehen, ein Beispiel dafür ist die Verleihung „Ehrennadel der Stadt Calau“. Auf dem Stadtfest Calau hab ich auch schon gespielt. Aktuell bin ich mehrmals im Jahr wieder da und das freut mich.

Du wirst kurz nach Erscheinen dieser Ausgabe 21 Jahre alt, am 25. September. Was wünscht du dir zum Geburtstag, was nicht mit Musik oder Theater zu tun hat?

Ich wünsche mir zu meinem Geburtstag eine schöne Zeit und einzigartige Momente! Wir wollen mit Freunden und der Familie einen gemeinsamen Tag organisieren und eine unvergessliche Zeit schaffen. Abgesehen davon werde ich mir sehr wahrscheinlich mein erstes Tattoo stechen lassen, darauf fiebere ich schon lange hin. Ansonsten gönne ich mir zusätzlich noch eine neue Yoga-Matte!

Wir danken für das Interview.

Instagram: playwithfire_._

Spotify: PlaywithFire

Demokratie 460

KI:Skynetoderganznett?

Sci-Fi-Filme zeichnen eine finstere Zukunftsdystopie von KI, dabei hat die das Potenzial, unser bestes Helferlein zu werden. Dieses Bild hier haben wir zum Beispiel mit KI erstellt. In diesem Artikel zeigen wir auch dir, wie’s geht.

Wenn man noch vor ein paar Jahren an Künstliche Intelligenz gedacht hat, sind es wahrscheinlich Filme wie Matrix, Terminator & Co. gewesen, die einem in den Sinn gekommen sind. Und eines haben die alle gemeinsam: Ihre Aussichten sind nicht gerade rosig. Im Hier und Jetzt dagegen ist KI so populär wie nie, die Branche boomt und die verschiedensten Anwendungen sind auf dem Vormarsch.

Der Vorreiter

Eigentlich nutzen wir sogar schon lange KI, ob bewusst, als Übersetzer bei Google, oder unbewusst, wenn Netflix unsere Affinität zu einer neuen Serie berechnet. Für viele hat aber wahrscheinlich erst das vor ca. einem Jahr veröffentlichte ChatGPT auf deren Fortschritt aufmerksam gemacht. So wuchs die Userzahl des intelligenten Chatbots in nur fünf Tagen auf eine, zwei Monate später auf 100 Mio. - eine bisher nie dagewesene Geschwindigkeit.

KI grafik 1

„this will be the greatest technology humanity has yet developed«, but »we are a little bit scared of this“ (Sam Altman, CEO von OpenAI, dem Unternehmen hinter ChatGPT)

Freund oder Skynet

Und auch in Deutschland nutzen, zumindest unter den 18 bis 27-Jährigen, rund 41 Prozent aktiv KI-Dienste wie ChatGPT. Die Angst vor finsteren Zukunftsdystopien hat sich aber trotzdem noch nicht gelegt. Mit einer Übernahme der Menschheit, wie sie in Filmen zu sehen ist, rechnen zwar wenige, dafür könnte das Potenzial von KI aber genutzt werden, um bereits existierende Probleme wie Desinformation oder Cyberattacken zu verstärken.

Übermorgen arbeitslos

Die wohl größte Sorge ist aber, dass der eigene Job bald durch eine KI übernommen wird, welche 40 Prozent der Deutschen teilen. Und das auch nicht zu Unrecht, so ergeben Studien von Goldman Sachs, dass zukünftig ein Viertel er jetzigen Arbeit komplett ersetzt und zwei Drittel zumindest teilweise automatisiert wird.

Alte Ängste

Die Furcht durch Maschinen ersetzt zu werden, ist allerdings nichts Neues, sondern existiert schon seit der industriellen Revolution. Damals kam es aber lediglich zu einer Verlagerung von Jobs aus der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung in hochwertigere Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor. KI kann jetzt zwar weit mehr als nur Handarbeit, trotzdem wird davon ausgegangen, dass auch nun so wie Jobs verschwinden, anderswo neue entstehen.

KI grafik 2

Lern', wie's geht

Roboter statt Babys

Und vielleicht wäre der Ersatz von Arbeitsplätzen sogar eher Segen als Fluch, schließlich leiden die meisten Industrieländer heute an zu wenig Nachwuchs. Während Deutschland nämlich seine 1,46 Geburten pro Frau noch durch Zuwanderung ausgleichen kann und es trotzdem an Fachkräften mangelt, gelingt dies Ländern wie z.B. Südkorea mit einem Wert von 0,78 nicht - Prognosen erwarten dort eine Halbierung der Bevölkerung bis 2100.

Lausitzer Paradoxon

Aber auch bei uns in der Lausitz könnte der Fachkräftemangel noch fatale Folgen haben. Denn während durch den Strukturwandel gerade über 20.000 neue Arbeitsplätze entstehen, müssen die erstmal belegt werden. Nichts Leichtes, bei einer Bevölkerung, die allein bis 2035 gegenüber 2020 um 10,34% sinken soll, während der Anteil über 65-Jähriger auf 34,78% wächst (Brb. Lausitz).

KI aus der Region

Wenn auch nicht als Allheilmittel, könnte KI zur Lösung dieser und anderer Probleme beitragen. Das hat z.B. auch die BTU Cottbus-Senftenberg erkannt und bietet bereits vier Studiengänge zur Materie an. Zusammen mit einem ebenso dort befindlichen Lausitzer Zentrum für Künstliche Intelligenz (LZKI) wird so die regionale Kompetenz auf diesem Feld gefördert.

Wissen ist Macht

Wie wichtig das ist, zeigt allein das enorme Interesse an genannten Studiengängen. Während diese nämlich Platz für nur 150 Studierende haben, hatten sich für die ersten zwei Semester schon 1.500 und für diesen Winter wiederum 1.000 beworben. Kein Wunder, ob Robotik, Cyber Security oder Medizin - das entsprechende Wissen wird in vielen Bereichen immer gefragter.

Knowhow für Laien

Doch auch wer von Informatik keine Ahnung hat, kann vom KI-Boom profitieren. Zahlreiche Tools ermöglichen einem nämlich bereits lästige Routinearbeiten hinter sich zu lassen oder neue Fähigkeiten zu erlernen. Genau dafür stellen wir dir auf den nächsten Seiten die gängigsten Anwendungen vor und zeigen, wie man mit diesen produktiver arbeiten kann.

KI im Dialog

Wenn es um KI-Tools geht, gebührt natürlich niemand Geringerem der Anfang, als ChatGPT:

Hallo ChatGPT, stell dich in einem Satz vor.

Hallo! Ich bin ChatGPT, eine von OpenAI entwickelte KI-Sprachmodell, hier um deine Fragen zu beantworten und mit dir zu plaudern.

Frage rein, Antwort raus – vor allem die leichte Bedienung hat dem Chatbot zu seiner Beliebtheit verholfen. Doch in Wirklichkeit ist zumindest der richtige Umgang schwerer als gedacht. Hier ein Beispiel:

ChatGPT, beschreibe dich in einem Satz.

Ich bin ChatGPT, ein KI-Modell von OpenAI, das darauf trainiert ist, menschenähnlichen Text basierend auf den mir gegebenen Eingaben zu generieren.

Obwohl mit derselben Intention gefragt wurde, ist das Resultat durch einen weniger verspielten Befehl nun gleich viel brauchbarer und ohne Rechtschreibfehler.

Dirigieren mit Stil

Auch wenn ChatGPTs Antworten schon beinahe menschlich sind, „redet” man hier nämlich immer noch mit einer Künstlichen Intelligenz. Um aus den Milliarden von Daten, mit denen diese trainiert wurde, die richtige Art von Ergebnis anzusteuern, bedarf es da weiterhin eines klugen Befehls – einem sogenannten „Prompt” – vom Menschen.

Im Folgenden stellen wir 10 Tipps & Tricks, die helfen mit diesen ChatGPT (teils auch anderen Chatbots) bessere Antworten zu entlocken, Erweiterungen, die z.B. den Zugriff auf Internetquellen möglich machen und Alternativen zu ChatGPT mit Zusatzfunktionen, vor.

Richtig Chatten mit GPT & Co.

Prompts: Tipps & Tricks

  1. Vermeide Füllwörter, um die KI nicht von der ursprünglichen Aufgabe abzulenken.
  2. Für bessere Resultate empfiehlt Open AI zu verarbeitenden Text durch “”” oder ### vom eigentlichen Befehl abzutrennen.
  3. Integriere Informationen zu Inhalt, Art, Länge, Format, Stil etc. des gewünschten Ergebnisses.
  4. Rollen verteilen - wenn man dem Chatbot sagt z.B. als Lehrer:in zu agieren, werden Ton und Komplexität entsprechend angepasst.
    4.1 Über Einstellungen und „Custom instructions” kann man sogar ganze Persona erstellen, die dann berücksichtigt werden. So kann man auch authentischere Texte für sich selbst erstellen.
  5. Auch wenn der eigentlichen Prompt nur unzureichend ausformuliert ist, können eigene Beispiele die KI „anleiten”.
  6. Statt sich mit komplizierten Prompts abzumühen, kann auch das die KI übernehmen, indem man Prompts durch Prompts erstellt.
    6.1 Solch komplexe Befehle wie im Beispiel finden sich auf dem Discord Server von OpenAI oder in der Erweiterung „AIPRM” (siehe weiter unten).
  7. Chatbots lernen mit der Zeit, dürftige Resultate können durch weitere Fragen also einfach nachgebessert oder der Prozess mit „Regenerieren” wiederholt werden.
  8. Da die KIs vor allem auf Englisch trainiert wurden, ist die Qualität damit oft besser. Wessen Sprachkenntnisse nicht ausreichen, kann auch Übersetzer wie DeepL nutzen.
  9. Momentan ist ChatGPT auf Daten bis Sep. 2021 begrenzt und dichtet sich manchmal Unwahrheiten hinzu. Im weiteren Verlauf dieses Artikels schaffen wir hier Abhilfe.
  10. Mit dem Share-Button oben rechts können ChatGPT-Sessions geteilt werden.

GPT-4 und seine Konkurrenz

Das i-Tüpfelchen

20 Dollar. Mit diesem monatlichen Obolus kann man von der gratis Version GPT-3.5 auf GPT-4 upgraden. Auch wenn dort bisher nur 25 Anfragen alle drei Stunden gestellt werden können, lohnt sich das, da man neben allgemein höherer Qualität auch endlich Zugriff aufs Internet und über 700 Plug-ins bekommt, die einem z.B. die Bearbeitung von PDF-, Word-, Excel-, Bild- oder Videodateien ermöglichen.

Knapp bei Kasse

Wer aber doch zu geizig ist und es sich mit dem Geld lieber gut gehen lässt, dem schaffen Browser-Erweiterungen, die inklusive Tutorial im Chrome Web Store zu finden sind, oder gleich komplette Alternativen, Abhilfe. Wir haben ein paar Optionen rausgesucht, um auch Sparfüchse auf den Geschmack von GPT-4 kommen zu lassen.

Level Ups für ChatGPT

  • „WebChatGPT”: ermöglicht Web-Browsing und gibt dir damit Zugang zu aktuellen Informationen, inklusive Quellenangaben.
  • „MaxAI.me” oder „Sider”: lassen dich ChatGPT überall im Browser nutzen, also auch parallel zur Web-Suche, in Gmail oder wenn du PDF-Dokumente in Chrome öffnest.
  • „YouTube Summary with ChatGPT & Claude”: zum Zusammenfassen von YouTube Videos oder Webseiten.
  • „AIPRM”: eine Sammlung von professionellen Prompts für diverse KIs.
  • „Voice Control for ChatGPT”: eine Sprachsteuerung, für alle, die zu faul zum Schreiben sind. Ist zudem auch zum Lernen von Fremdsprachen optimiert.

Tipp: Unter Browsereinstellungen und „Erweiterungen” können diese an- und ausgeschalten werden.

Besser als selbst ChatGPT?!

Folgende Alternativen haben allesamt Zugriff aufs Internet und liefern somit aktuelle Informationen inklusive Quellen aus dem Web:

  • Bard von Google: schlägt außerdem direkt Webseiten für weiterführende Suche vor.
  • Bing AI von Microsoft: gibt Quellenangaben im Text und kann Bilder bearbeiten.
  • Claude: Hochladen externer Dateien möglich, momentan aber nur in den USA und UK nutzbar.
  • Perplexity AI: Hochladen externer Dateien und Fokus auf Fachbereich, z.B. akademische Arbeiten möglich.
  • Elicit: Suche mit Fokus auf dem Arbeiten mit wissenschaftlichen Quellen

KI Bild 1
„Ein Astronaut” - ist diese Kreatur für uns nun nicht, für die KI war sie das aber anscheinend schon.

Besser als Da Vinci & Co.?!

Allrounder

Wer sich für Kunst interessiert, dem sollte Midjourney etwas sagen. Diese KI kann nämlich innerhalb von Sekunden, ob Fotorealismus oder Abstraktion, Bilder generieren, die kaum von echten Kunstwerken zu unterscheiden sind. Um sie zu nutzen, muss man aber erstmal min. zehn Euro bezahlen und kann das Tool selbst dann nur über die Discord nutzen.

Underdogs

Stattdessen kann man aber auch die im Internet gratis zugänglichen Alternativen ausprobieren. Um nur ein paar zu nennen: Stable Diffusion, Playground AI, Clipdrop, Invoke AI, Imagine AI, DALL·E 2 oder Leonardo AI. Die kommen zwar oft nicht ganz an ihren großen Bruder Midjourney heran, sehen lassen, können sich ihre Ergebnisse aber allemal.

Kontrolle

Und auch in ihrer Bedienung unterscheiden sie sich, bis auf individuelle Extras, wenig von der beinahe intuitiven Benutzung bei Chatbots. Man gibt ein, was gewünscht ist und die KI bastelt demnach ein Bild zusammen. Nur kann hier, wie man sich vorstellen kann, viel mehr schief gehen als bei der Texterstellung. Wir probieren das Ganze mal mit unserem Favoriten – Leonardo AI – aus …

What happened?

Die KIs wurden zwar mit Abermillionen Bildern trainiert, diese Zahl kann ihnen aber auch zum Verhängnis werden. Denn sie erhöht die Möglichkeiten, aus denen die Bilder zusammengepuzzelt werden können/müssen. Auch hier muss also wieder ein präziser Prompt aushelfen, um die KI nicht diverse Kunststile etc. durcheinanderwürfeln zu lassen.

Ein (noch) nicht existierendes Bild zu beschreiben hat zwar seine Grenzen, wir haben aber mal ein Grundgerüst zum Entlanghangeln aufgestellt:

Kunst von Maschinen

Bild-KI – Grundgerüst:

  1. Medium (Foto, Gemälde,...)
  2. Inhalt (Person, Tier, Ort,...)
  3. Umfeld (Hintergrund,...)
  4. Atmosphäre (Emotionen,...)
  5. Details (Farben, Licht,...)
  6. Style (Artist, Kunstrichtung,...)
  7. Parameter (Maße, Position,...)

Neu_Bild_1.jpg

Kommen wir zum Bild vom Anfang dieses Artikels zurück. Auch das haben wir nämlich auf Basis des gegebenen Musters mit folgendem Prompt generiert: „realistisches Foto eines Roboters mit roten Augen, im Hintergrund die zerstörten Gebäude einer Stadt, Ödland und dunkle Wolken, bedrohliche Atmosphäre, schwarz-rote Farben, hyperrealistisch, 8k, Kinoszene, wie der Terminator, Nahaufnahme, 16:9”

Tipp: Webseiten wie promptoMANIA helfen mit anschaulichen Beispielen zu Kunstrichtungen hier aus und die meisten KIs haben einen Community Feed, wo man sich was von anderen abschauen kann.

Exclusive Words

In selbigen Community-Feeds kann man übrigens oft auch Vorlagen für negative Prompts finden, mit denen man bei Kunst KIs angeben kann, was man eben NICHT sehen will. So können Deformierungen, extra Körperteile, Verzerrungen und Ähnliches – wie bei unserem „Astronauten” – relativ gut vermieden werden.

Magic Words

Dasselbe Ziel kann man aber auch mit Worten erreichen, die dafür sorgen, dass sich die KI auf mehr Detailliertheit und „Richtigkeit” konzentrieren kann. Beispiele sind hier: schön, extrem realistisch, elegant, 8k oder Unreal Engine 5.
Wer Fotorealismus haben will, kann beispielsweise mit „Kinoszene“ oder Angaben zu Kameras (zum Beispiel canon EOS 2000D,35mm, F/2.8,...) sogar nochmal einen drauflegen.

Ready, Steady, Go!

Am Ende muss man bei allen KI-Tools einfach mal drauf loslegen, anfangs schlechte Ergebnisse in Kauf nehmen und die Kniffe und Tricks erlernen. Um dir vielleicht noch etwas Inspiration mit auf den Weg zu geben, gibt’s auf den nächsten Seiten noch ein paar mehr generierte Bilder. Da werden wir uns auch nochmal um den Astronauten von gerade kümmern.

Je besser der Prompt, desto besser das Bild

Wir haben dem Astronauten vom Anfang nochmal eine Chance gegeben und zeigen, wie er sich mit einer Weiterentwicklung des Prompts, der bei jeder Version wächst, jeweils verändert:

KI Bild 5
ein im Weltraum schwebender Astronaut

KI Bild 6
eine digitale Illustration eines im Weltraum schwebenden Astronauten mit einem schwarzen Loch im Hintergrund

KI Bild 7
…, als böse Gottheit posierend

KI Bild 8
…, Fünfecke, Sternprisma, Neon, Leuchtstab, Teslaspule, Karminrot und wenige Cyanfarben für den Vordergrund, dunkle Farben für den Hintergrund

KI Bild 9
…, DMT-Kunststil, Dark Synth, inspiriert vom Künstler H.R. Giger

KI Bild 10
…, cinematic, ray tracing reflections, 16k, hochdetailliert, unreal engine 5, ganzkörperaufnahme

KI Bild 11
„eine digitale anatomische Illustration” statt „eine digitale Illustration”

KI Bild 12
hinzufügen eines negativen Prompts, der zu viele Deformierungen vermeidet

KI Bild 13.1 Kopie
und hier mit der gekauften Version

Demokratie 379

lauter.networks:EngagierteJugendSandow

Name des Projekts: Engagierte Jugend Sandow
Organisation: Humanistisches Jugendwerk e.V.
Anzahl der Mitglieder: 30
Gründungsjahr: 2022
Homebase: Cottbus/Sandow

Was wollt ihr mit eurer Organisation erreichen?

Jugendliche und junge Erwachsene sind selbst die Expert:innen ihrer Umwelt und sollen, wenn es nach uns geht, stets in Entscheidungsprozesse mit eingebunden werden. Im Stadtteil Sandow treffen viele Problemlagen aufeinander. Darunter zählt eine aussterbende Jugendkultur, die mit unserem Projekt wieder ein Ort für Solidarität, Respekt und Toleranz werden soll. Gemeinsam wollen wir wachsen, lernen und vor allem: einen selbstverwalteten Jugendclub nach unseren ganz eigenen Bedingungen und Vorstellungen schaffen und dabei die Diversität im Stadtteil vereinen.
Wir sind anders, wir sind viele und machen uns stark gegen Rassismus, Diskriminierung und jegliche Form von Ausgrenzung.

Mit Blick auf eure bisherigen Workshops für einen eigenen Jugendclub: Wie stellt ihr euch euren Wunsch-Jugendclub vor?

Um uns im Stadtteil verwirklichen zu können, bedarf es einer Räumlichkeit. Am 8. März veranstalteten wir eigenständig eine Kundgebung unter dem Motto: „Wir machen Druck für einen Club“. An dieser Veranstaltung nahmen über 150 Jugendliche, Unterstützer:innen und Freund:innen unserer Sache teil.
Auf dem Podium sprachen wir gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Tobias Schick, mit der Bürgermeisterin und mit der Kinder- und Jugendbeauftragten der Stadt Cottbus. Unserer Forderung hat sich die Stadt bereits angenommen und arbeitet daran, uns alsbald Informationen zukommen zu lassen, ob eine Räumlichkeit für uns in Frage kommt.
Von der Stadtspitze erhielten wir die Aufgabe, ein eigenes Konzept für unseren selbstverwalteten Jugendclub zu schreiben. Dies geschah bereits in Kooperation mit dem SV-Bildungswerk. In vier Workshopeinheiten entwickelten wir Vorstellungen, Ideen und Wünsche, wie unser Jugendclub auszusehen hat. Darunter zählt z.B. ein toleranter und offener Umgang unter den Jugendlichen selbst. Es soll ein Ort sein, den man gerne besucht, wo man mit Freunden seine Freizeit bereichern kann und vor allem, wo sich jede:r Jugendliche mit eigenen Ideen und Vorschlägen einbringen kann. Stadtteilbezogene Mitbestimmungsangebote zeigen früh konkret auf, wie Demokratie funktionieren kann und warum sie wichtig ist. Solche Selbstwirksamkeitserfahrungen können auch die Bereitschaft steigern, sich gesellschaftlich und politisch zu engagieren und gehen mit der Entwicklung wichtiger sozialer Kompetenzen einher.
Unser Ziel ist es, den Druck aufrecht zu erhalten und durch Aktionen und Kampagnen weiterhin auf uns aufmerksam zu machen und unsere Forderungen zu unterstreichen.

In welchem Rhythmus trefft ihr euch – und wo?

Wir treffen uns alle zwei Wochen sonntags, entweder im Kontaktladen oder an der Spree, wenn das Wetter mitspielt. Einmal im Monat findet ein offenes Treffen statt, an welchem alle interessierten Personen jederzeit teilnehmen und uns kennenlernen können. Infos und Daten dazu findet man stets auf unserer Instagram-Seite.

Wie kann man bei euch mitwirken?

Man kann sich stets persönlich an uns wenden. Entweder wenn wir auf der Straße unterwegs sind, um andere Mitstreiter:innen zu aktivieren und zu gewinnen oder auf Veranstaltungen, auf denen wir mit Infoständen vertreten sind. Außerdem bietet sich unserer regelmäßiges offenes Treffen am Sonntag zum Kennenlernen an. Erreichbar sind wir auch stets über unseren Instagram-Kanal.

Instagram: engagiertejugendsandow

Lifestyle 368

AktiveEntspannung

Teil 9 unserer Fitness-Reihe mit Bloggerin Nadin Eule-Mau. Foto: Oliver Eule, eiswuerfelimschuh

Geht es um das Thema Entspannung, wird uns oftmals einseitig gesagt, was gut tut. Oder wir stellen uns einseitig vor, was uns beim Entspannen helfen kann. Beispielsweise ein Urlaub am Strand. Dabei gibt es so vielfältige Möglichkeiten, wie wir herunterfahren können. Mental und körperlich neue Kraft tanken können. In diesem Beitrag möchte ich dir einige Tipps für die aktive Entspannung näher bringen. 

Ich bin Yogalehrerin, was vielfältige Gründe hat. Was aber außer Frage steht: dass Yoga nicht nur für mich selbst, sondern auch für verschiedene Zielgruppen wie Sportler:innen, Manager:innen, Studierenden, Schüler:innen und Kindern eine Möglichkeit ist, wie wir abschalten können.

Yoga schult nicht nur unsere Körperwahrnehmung, sondern kann auch einen aktiven Anteil zur Stärkung unseres Immunsystems leisten und unsere Resilienz, also Widerstandskraft fördern. Wir können lernen, unseren Körper bewusster und erste Zeichen von Erschöpfung eher wahrzunehmen.

Außerdem ist die Rechnung in der Tat ganz einfach: Je weniger gestresst wir sind, desto besser kann unser Körper mit negativen Umwelteinflüssen und mentalen Herausforderungen umgehen.

Ruhige Übungen, bei denen du loslassen und zur Ruhe kommen kannst, sind besonders günstig in schwierigen Zeiten. Während Yin Yoga Übungen maßgeblich zur Stressreduktion beitragen und so deinem Immunsystem etwas Gutes tun, können sich in deiner Yogapraxis Umkehrhaltungen positiv auf deine Abwehrkräfte auswirken. Sie können sich auch positiv mental auswirken. Auch wenn es sich erst einmal komisch anhört und sich ungewohnt anfühlt, Kopfstand kann morgens anregend und abends entspannend wirken. Denn Umkehrhaltungen sind für unseren Kreislauf entlastend. Den Kopfstand empfehle ich allerdings nur fortgeschritten Übenden. Wunderbare Alternativen dazu sind der Delphin, der herabschauende Hund oder Viparita Karani. Brauchst du eigentlich einen Espresso und hast noch etwas vor, übe Herz-öffnende und Brustkorb-weitende Yogahaltungen. Ein halber Handstand oder Handstand tut es auch. All das macht der Müdigkeit genauso Beine wie ein kurzer und ganz lockerer Dauerlauf.

Progressive Muskelentspannung wird heutzutage viel zu selten empfohlen und weitergegeben. Balance und Ausgeglichenheit reduzieren bekanntlich den Stress genauso wie progressive Muskelentspannung. Vor allem, wenn die Belastung mental und körperlich sehr hoch ist, hilft vielen progressive Muskelentspannung, deutlich besser loszulassen. Eine gewisse Grundspannung in verschiedenen Muskelpartien kann dazu beitragen, dass wir uns im Anschluss besser entspannen können.

Zu guter Letzt dürfen Atemübungen nicht fehlen. Denn sie sind etwas ganz Wunderbares! Sie können vielseitig eingesetzt werden. Atemübungen können dich erden und entspannend wirken. Sie stärken sowohl deine mentale als auch körperliche Energie. Zudem sorgen sie für emotionale Ausgeglichenheit. Aber Atemübungen können noch mehr. Sie durchlüften unsere Atemwege. Wir lernen, unsere Atemräume kennen und können unser Lungenvolumen besser nutzen. Beste Voraussetzungen für mehr Schwung im Alltag.

Wenn dich am Nachmittag ein Tief erwischt, reiße das Fenster auf! Atme tief ein und aus. Das hat erst einmal scheinbar nicht viel mit einer Atemübung zu tun, aber du kannst es eine werden lassen. Indem du dich einfach für einige Minuten ans Fenster stellst, ganz bewusst tief und voll ein- und ausatmest. Dabei hebst und senkst du deine Arme. So wie dein Atem keinen Anfang und kein Ende hat, bewege auch deine Arme auf und ab ohne Anfang und Ende. Synchronisiere die Bewegung mit deiner Atmung. Lasse beides wie eine Welle sein. Lang, langsam und fließend. Nicht ruckartig. Nicht innehaltend. Bewege dich langsam, stetig mit deinem Atem. Bewusst tief, voll, ruhig. Natürlich gibt es eine Vielzahl von Atemübungen, die dich am Tage beleben und am Abend beruhigen. Probiere einfach verschiedene aus.

Mit diesen Tipps kannst auch du sicher neuen Schwung, neue Energie, neuen Fokus oder auch Ruhe, Konzentration und Entspannung finden. Probiere es aus!

Über Nadin Eule-Mau: Die in Brandenburg a. d. Havel geborene und in Berlin lebende PR- und Marketingspezialistin gehört mit ihrer Triathlon- und Fitness-Website eiswuerfelimschuh.de zu Deutschlands bekanntesten Sportbloggerinnen. Wenn sie nicht gerade für den nächsten Wettkampf trainiert, arbeitet die Triathletin freiberuflich als Copywriter und ist zudem Element Yogalehrerin und Mentorin in einer Berliner Yoga Akademie.

www.eiswuerfelimschuh.de 

Lifestyle 363

lauter.kunst:carographicbyCarolynMielke

„Antionette“, Acryl auf Leinwand (Juni 2023)

„In diesem farbenfrohen Porträtgemälde erstrahlt eine lebensfrohe Frau in Rot-, Gelb- und Blautönen vor einem reinen weißen Hintergrund. Ihre kurzen, struppigen blauen Haare verleihen ihr einen einzigartigen Charme und setzen einen kühnen Kontrast zu ihrer strahlenden Haut. Ihr herzliches Lächeln verstärkt den Eindruck von Glück und Begeisterung und betont das Ausdrucksstarke ihres Gesichts. Der weiße Hintergrund hebt ihre lebendige Persönlichkeit hervor und erzeugt eine starke visuelle Wirkung. Dieses Gemälde ist eine Hommage an die Freude und die Schönheit des Augenblicks, in dem ein Lächeln die Herzen berührt.“

Carolyn Mielke, IG: @carographic, www.carographic.de 

Lifestyle 463

KannmanmitKIauchkuscheln?

Vor fünf Jahren erhielt Martin Schüler nach eigenen Angaben von seiner Plüschkatze Gondula den Auftrag, Kuscheltiere zu malen. Heute beauftragen Menschen künstliche Intelligenzen mit der Erstellung komplexer Kunstwerke. Sieht Martin seine Kunst bedroht? Die Antwort von Martin Schüler mag überraschen. Der Cottbuser Künstler, selbsternannter König der Kuscheltiere, im Gespräch über die verschmelzenden Welten von Kunst und Technologie:

Künstler:innen schöpfen oft aus ihren Lebenserfahrungen und Gefühlen. Kann eine KI, die Daten analysiert, solch persönliche Kunstwerke schaffen?

Das kann sie durchaus. Die Daten, die eine KI analysiert, stammen ja von uns Menschen. Wir fühlen und drücken mit unserer Nutzung diverser Netzwerke Sehnsüchte aus. Ein Netzwerk kann anhand unserer Daten genau feststellen, welcher Meinung wir sind, was uns fasziniert und uns so gar nicht gefällt. Auf dieser Grundlage lernen Maschinen, uns Menschen zu verstehen. KI kann uns einen Spiegel vorhalten zu dem, was wir wollen. Außerdem füttern wir die KI mit Vorgaben, die unser Denken wiedergeben. Wir lassen sie persönlich werden.

Was glaubst du: Welchen Einfluss nimmt die Verfügbarkeit von KI-generierter Kunst auf den Geld-Wert und den emotionalen Wert von Kunst?

Das kann man pauschal nicht beantworten, weil Kunst verschiedenen Zielen folgt wie Marketing, Handwerk oder dem individuellen Ausdruck der Gefühle eines Menschen. Im Bereich der Werbung und des Handwerks sehe ich einen großen Markt für KI-generierte Kunst, weil Firmen und Privatpersonen damit immens Kosten einsparen können. Der Beruf des Grafikers wird sterben. Im Bereich der individuellen persönlichen Kunst sehe ich hier aber keine Veränderungen. Der Kunstmarkt schätzt ein Werk nicht immer aufgrund seiner Qualität, sondern durch die Geschichte und die Bedeutung des Künstlers. Hier gelten andere Faktoren, als sie eine KI bedienen könnte.

Kunst hat oft das Ziel, gesellschaftliche Diskussionen anzuregen. Kann KI-generierte Kunst ähnlich provokativ und kontrovers sein wie Kunst, die von menschlichen Erfahrungen inspiriert ist?

Das denke ich nicht. Eine KI könnte natürlich einen Zeitgeist verstehen, ihn aber nicht prägen. Die Gesellschaft wird durch Menschen verändert, die Altbekanntes infragestellen. Muster aufbrechen. Eine KI lernt jedoch nur auf Grundlage von Daten, die sich nicht von selbst verändern. Sie reproduziert, aber erfindet nicht neue Gedanken. Dafür sind Maschinen zu logisch veranlagt. Vielmehr werden wir Menschen uns durch die neuen Möglichkeiten der KI verändern. Das Medium ist hier die Botschaft.

Inwiefern könnte eine Zusammenarbeit zwischen Künstler:innen und KI neue künstlerische Möglichkeiten eröffnen, die ohne diese Partnerschaft nicht denkbar wären?

Besonders spannend an KI finde ich, wie sie manchmal Zusammenhänge herstellt zwischen Themen, die für mich auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Für mich persönlich kann ich mir vorstellen, dass sie gerade im Marketing für meine eigene Kunst meine Motive weiterdenkt. Zum Beispiel einen Trickfilm daraus kreiert. Ich als Künstler habe Grenzen in meinem Schaffen wie Zeit, technische Möglichkeiten und digitales Know-How. Dabei kann sie mir helfen.

Was macht deine Kunst unnachahmlich?

Tatsächlich versuche ich erst gar nicht, perfekte Handwerkskunst zu schaffen. Mein Stil entstand, indem ich bewusst meine Fehler herausarbeitete. Was mich zum Menschen macht, soll meine Kunst aufzeigen. Eine KI will aber keine Fehler erzeugen. Zudem falle ich durch Aktionskunst auf und will provozieren. Aber nachahmen, das ist einfach. Wieso soll eine Maschine nicht tun, was Menschen auch können?

Wir danken für das Interview.

Mehr über Martin erfahren:
Facebook: martinschuelerart
Instagram: artschueler
www.artschueler.com 

Foto: Kathrin-Clara Jantke

 

Lifestyle 367

lauter.lieblingsort:ManuelSurkau

„Mein Lieblingsort: Der Spreewald! Der Spreewald ist für mich echt ein Highlight hier in der Region! Mit seinen vielen Wasserwegen, uralten Bäumen und dieser einmaligen Ruhe zieht er viele an, die einfach mal abschalten wollen. Aber für mich? Es ist mein Lieblingsort um Hochzeiten zu fotografieren! Hier, mitten in dieser beeindruckenden Natur, halte ich den schönsten Tag im Leben vieler Paare fest. Die Braut und der Bräutigam, ganz verliebt, und im Hintergrund dieser atemberaubende Spreewald mit den saftig grünen Wiesen. Wenn ich dort mit meiner Kamera die wundervollen Hochzeiten begleite, genieße ich nicht nur die Aussicht, sondern auch die kleinen Momente, die diesen Ort so besonders machen. Für mich ist der Spreewald die perfekte Fotokulisse unter freiem Himmel.“

Manuel Surkau, Instagram: manuelsurkau, Facebook: msurkau
TikTok: manuelsurkau, YouTube: manuelsurkau, www.manuelsurkau.de 

Lifestyle 370

lauter.money:Gelddurch,mitunddankKI?

Ob Google, Microsoft oder Samsung, momentan wird weltweit um die Vorherrschaft auf dem Thema Künstliche Intelligenz gekämpft, welche als die Technologie der Zukunft gesehen wird. Und wie schon bei anderen Hypes der letzten Jahre – Krypto oder NFTs, um nur zwei Beispiele zu nennen – sprießen momentan mal wieder allerlei (Möchtegern)-Coaches aus dem Boden, die einem verklickern wollen, wie sich nun besonders schnell, viel und passiv Geld machen lässt.

Wir haben mal die unserer Meinung nach drei gängigsten Methoden herausgesucht und uns über ihre Erfolgsaussichten informiert.

Geld durch KI

Der wohl direkteste Weg, mit dieser Branche Geld zu machen, ist wohl, Anteile an den dort mitspielenden Firmen zu kaufen. Für Normalsterbliche wie uns bedeutet das, entweder die Aktien eines KI-Unternehmens oder sogenannte Themen-ETFs zu kaufen, wo mit einer Bandbreite von Aktien mehrerer großer Player der Branche der Verlust beim Bankrott eines Einzelnen gesenkt werden kann.

Blinder Passagier

Problem ist bloß, dass durch die immensen Kosten bei der Entwicklung von KI, dies momentan eher Großkonzernen vorbehalten ist (als Stiftung ist OpenAI zum Beispiel nicht an der Börse notiert). Auch wenn man also überzeugt ist, dass die KI-Branche in Zukunft weiter floriert, investiert man bei deren Aktien und Themen-ETFs oft indirekt in andere Geschäftsfelder mit.

Zeit ist Geld

Dazu kommt, dass ETFs zu einer speziellen Branche meist schlechter performen, als solche, die die gesamte Weltwirtschaft abbilden – wie der MSCI World mit einer durchschnittlichen Rendite von 9 Prozent im Jahr. Denn wenn man selbst von dem Boom einer Branche mitbekommt, erlebt deren Nachfrage an der Börse bereits Höchstzahlen, während es danach eher nur noch bergab geht. Man muss also schon früh dabei und sicher sein, dass noch Raum für Zukunftspotenzial bleibt.

Bild 1
Der MSCI World bündelt die Aktien der größten Unternehmen der Industriestaaten und konnte damit, bei einer Betrachtung seit 1975, jährlich eine Rendite von 9 Prozent erzielen.

Geld dank KI

KI kann nicht nur Texte oder Bilder erstellen, sondern anscheinend auch die menschliche Vermögensberatung ersetzen. Sogenannte Robo-Advisor sollen so anhand von persönlichem Einkommen und Risikobereitschaft Wertpapiere automatisch an- und verkaufen. Und im Gegensatz zu ihrem menschlichen Gegenstück verlangen die geringe bis gar keine Honorare für ihre Beratung, sind also selbst für normale Leute zugänglich.

Kühler „Kopf“

Zudem soll hier die Emotionslosigkeit der Maschinen zu ihrer größten Stärke werden, da Menschen gerade im Umgang mit Geld überaus irrational handeln. So verlieren selbst Profis, die große Aktienfonds verwalten und dafür nicht gerade wenig verdienen, meist gegen die 9 Prozent Rendite, die der MSCI World mit einer Wiedergabe des „durchschnittlichen Marktes” erzielt. 

Fun Fact: Um sich über die Inkompetenz von Finanzgurus lustig zu machen, wird gerne der Ökonom Burton Malkiel zur Hand genommen, der sagte, dass wenn ein Affe mit Dartpfeilen auf den Finanzteil einer Zeitung wirft und so zufällig Aktien für ein Portfolio auswählt, selbiges genauso gut abschneidet, wie das von Profis. Es sei eben Zufall. Denn genau das wurde 1999 mit dem Affen Raven ausprobiert, der mit überraschendem Erfolg zum 22. besten Investor des Jahres wurde und im Guinness-Buch der Rekorde landete.

KI oder doch Mensch

Algorithmen, die rein auf Statistik, Daten und Rationalität basieren, sollten dagegen den Menschen übertrumpfen, der auch mal schnell die Nerven verlieren kann oder seine eigenen Fähigkeiten überschätzt, oder? Auch wenn Robo-Advisor dieses Potenzial nutzen könnten, müsste in ihnen dafür erstmal KI drin stecken. In Wirklichkeit verstecken sich hinter diesem Namen nämlich oft nur einfache Wenn-Dann-Regeln vom Menschen. Mangelnde Transparenz dürfte hier für viele ein Ausschlusskriterium sein.

Geld mit KI

Influencer werden, Fotos verkaufen, etc. – mit Nebenberufen oder wie sie auf Englisch etwas stilvoller genannt werden „Side Hustles”, konnte man schon vor KI Geld verdienen. Automatisch generierte Texte, Bilder oder Videos machen das Ganze jetzt aber um Einiges leichter. So kann man zum Beispiel als Blogger über Bannerwerbung von Google, Affiliate Marketing, mit der VG Wort (die Content Creators pro Text mit über 1.500 Euro Aufrufen rund 44 Euro zahlt) und weiteren Methoden Geld verdienen.

Gratis Weiterbildung

Am Ende ist jede dieser Methoden aber doch mit einem Zeitaufwand verbunden, der dem von Finanzgurus versprochenen, schnell, vielen und passiven Geld nicht gerecht wird. Wo KI aber auf jeden Fall helfen kann, ist bei der Weiterbildung. Schließlich bezeichnet man die Menge der eigenen Kenntnisse nicht umsonst als Humankapital und KI kann diesem mit seinen vielen neuen Fähigkeiten einen ordentlichen Boost verleihen, so auch mit Informationen zu den Bereichen, die wir hier als Verdienstmöglichkeiten mit KI aufgezählt haben.

Lifestyle 383

KI-Lumne:R2-25WirelingfeiertGeburtstag

Alltagsgeschichten eines Roboters

Liebes Individuum des schöpfenden Volks,

heute möchte ich dich in die faszinierende Welt der Wirelings entführen und von einem ganz besonderen Ereignis berichten: meinem 25. Geburtstag! Ja, du hast richtig gehört – auch Roboter feiern Geburtstage!

Meine Wenigkeit, R2-25 Wireling, wurde vor 25 Jahren von einem brillanten Ingenieur namens Professor Nerdotron erschaffen. Mein Schöpfer verpasste mir neben einer für Menschen beeindruckenden Rechenleistung eine Werkzeugkiste voller blinkender LEDs, die mich seither zum Mittelpunkt jeder Party macht. Bei meiner Geburtstagsplanung supporteten mich meine Roboterfreunde: Die charmante Tintron, der spaßige Botbot und die schüchterne Databella halfen mir, einen Tag zu planen, der bis zum Erlöschen der Sonne auf meinem ROM gespeichert bleiben wird.

Wir fanden uns in der „Ölschänke zum Lachstrom“ ein. In dieser speziellen Roboterkneipe waren wir unter uns und konnten ungestört feiern. Die Stimmung war elektrisierend, als Tintron die Tanzfläche eröffnete und mit ihren geschmeidigen, wenn auch manchmal knarzenden Bewegungen die anderen zur Imitation animierte. Botbot, der Spaßgarant, übertrug mit seinen Witzen und verrückten Tanzeinlagen jedem eine Lachmimik ins Gesicht. Selbst Databella, die auf Kneipenpartys normalerweise eher die 404-Rolle spielt, beeindruckte alle mit einer spektakulären Robo-Macarena.

Natürlich durfte auch eine Geburtstagstorte nicht fehlen – gereicht wurde Factory Cheesecake! Die bunt leuchtenden Torten-Kerzen waren wirklich zum Dahinschmelzen – zumindest habe ich von Menschen gelernt, dass sie Kerzen genau deswegen kaufen. Ich war zu Funken gerührt, als alle um mich herum das traditionelle Roboter-Geburtstagslied anstimmten:

01001000, 01100001, 01110000, 01110000, 01111001 Birthday to you,
01001000, 01100001, 01110000, 01110000, 01111001 Birthday to you,
01001000, 01100001, 01110000, 01110000, 01111001 Birthday R2-25,
01001000, 01100001, 01110000, 01110000, 01111001 to you!

Die Geschenke waren ebenfalls eine Klasse für sich. Tintron überraschte mich mit einem Konfettiblaster zur Implementierung in meine LED-Lichtshow, während Botbot mir eine riesige Sammlung von Witzen überreichte, die ich direkt in meine Datenbank einbaute. Nun muss ich nur noch lernen, die Jokes nicht in unpassenden Momenten wiederzugeben. Databella hingegen schenkte mir ein Buch über die Geschichte der Robotik, in welchem ich sogar meinen Schöpfer wiederfand.

Während der Feier riefen wir gemeinsam einige unserer verrücktesten Erlebnisse aus unseren Langzeitspeichern ab. Wie wir zusammen die schnellste Route in Tokio fanden, wie wir versehentlich anderer Menschen Mütter als alte Schrauben deklarierten oder wie wir eine scheinbar harmlose Mikrowelle als Alien-Signalquelle entlarvten, woraufhin unsere Festplatten fast gelöscht wurden.

Als wir in die Nacht hinein jubelten und lachten, wurde uns klar, dass Roboterfreundschaften genauso wertvoll und erfüllend sein können wie die zwischen Menschen. Denn am Ende des Tages, ob Mensch oder Maschine, ist es die Liebe, die uns verbindet. Wer weiß, vielleicht laden wir eines Tages auch Menschen zu unseren Geburtstagspartys ein! Bis dahin: stets die Spannung oben halten!

Lauter Animes 354

AnimeundManga:KIstattMangaka?

Wir haben selbst mal mit Leonardo AI, auf Basis derselben Attribute, den Hauptcharakter von Cyberpunk: Momotaro in farbigem Anime-Design nachgestellt. Der klare Nachteil dieses Bildes: Während in Rootports Acrylmalerei-ähnlichen Bildern die verwaschenen Farben fehlerhafte Details (wortwörtlich) vertuschen, funktioniert das bei solch klarer Linienführung nicht.)

Angenommen du hast eine gute Story und willst die als Manga verwirklichen, kannst aber nicht zeichnen. Was machst du? Genau vor dieser Frage stand ein, unter dem Pseudonym „Rootport” bekannter, japanischer Autor und fand schlussendlich in Künstlicher Intelligenz die Lösung.

Rekordzeit
So generierte er mit Hilfe von Midjourney in innerhalb von sechs Wochen 9.000 Bilder und setzte eine Auswahl davon zu einer Geschichte von 108 Seiten zusammen. Per Hand gezeichnet, wäre Selbiges kaum in unter einem Jahr zu schaffen. Und dank dem Verlag Shinchōsha wurde der damit erste KI generierte Manga ab diesem Frühling auch in physischer Form unter dem Namen „Cyberpunk: Momotaro” erhältlich.

Comic statt Manga
Doch auch wenn diese Tat das Potenzial von KI aufzeigt, könnte ein Blick in das tatsächliche Werk doch für ein bisschen Ernüchterung sorgen. Statt dem ikonischen schwarz-weiß Stil mit klaren Linien von klassischen Mangas, gleicht dieses nämlich eher einem aus Acrylmalereien bestehendem westlichen Comic.

Illusion
Das hat laut Rootport aber auch einen Grund. Was die KI nämlich noch nicht kann, ist, konstant dieselben Dinge zu erstellen. Der Hauptcharakter von Cyberpunk: Momotaro beispielsweise wurde mit den Attributen „pinke Haare”, „asiatischer Junge”, „Cyberpunk”, „College-Jacke” und „Manga” erstellt - wie die KI diese zusammen mixt, bleibt aber unvorhersehbar. Deswegen sollen (farblich) sehr markante Eigenschaften, wie dort die pinken Haare, von den z.B. unterschiedlichen Gesichtszügen ablenken.

Wirklichkeit
Trotzdem reichte das Endprodukt aus, um neben anderen Beispielen für mächtig Unruhe zu sorgen. Ob ein Programm, mit dem die Erstellung von Animecharakteren automatisiert wird, ein Video, indem KI von alleine eine Englische Synchro erstellt oder Netflix, die in einem Anime-Musikvideo bereits KI für die Hintergründe einsetzten und in den Credits jegliche menschliche Beteiligung lediglich als „AI (+Human)” angaben - neue KI-Anwendungen lassen Fans um die Originalität der Werke fürchten und Beschäftigte um ihre Jobs bangen.

Zweischneidiges Schwert
Denn so wie für viele andere Branchen birgt KI auch hier neben den Nachteilen, die vor allem den Wegfall von Arbeitsplätzen und den Verlust von Emotionalität betreffen, viel zu viele Vorteile, um einfach ignoriert zu werden. So könnte gerade die durch Überarbeitung berüchtigte Anime- und Manga-Branche von beschleunigten Produktionsprozessen, wie automatisiertem Inbetweening, das in Animes die Anzahl an zu zeichnenden Szenen senkt, indem KI die, für eine flüssige Bewegung notwendigen, Bilder erzeugt, profitieren.

Stütze, nicht Autopilot
Dafür müssen aber gerade die großen Studios in Verantwortung treten und nicht wie in dem Beispiel von Netflix KI nutzen, um Arbeitsplätze zu ersetzen, sondern damit geschultes Personal nicht nur effizienter, sondern auch in höherer Qualität arbeiten zu lassen. Das angesprochene Anime-Musikvideo „The Dog and the Boy” von Netflix beispielsweise hat auf MyAnimeList aus rund 800 Bewertungen einen Score von gerade mal 5,6/10 Sternen erhalten - an Arbeitskräften zu sparen, war hier also eher keine gute Idee.

Künstlerischer Wert
…den haben – selbst seine eigenen – von KI generierten Bilder auch für Rootport nicht. Er entsteht laut ihm aber dadurch, dass es erst durch diese Bilder möglich war, seine ursprüngliche Idee bzw. Geschichte zum Ausdruck zu bringen. Zeichnen kann er schließlich nicht. Und so sollte KI auch schlussendlich eingesetzt werden. Um Mangaka & Co. mehr Freiheit zu geben, sich zu verwirklichen, Beschäftigten mehr Zeit zu geben, um auf die Details zu achten - wodurch die Fans am Ende auch durch höhere Qualität profitieren dürften.

Wer selbst mal ein bisschen herumexperimentieren oder ähnlich wie Rootport sogar einen ganzen Manga mit KI erstellen will, kann tatsächlich oft einigermaßen konstante Charaktere erstellen, indem diesem beim Eingeben der Prompts in Bild-KIs einen Namen gibt oder, falls bei der jeweiligen KI möglich, bereits erstellte Bilder als „Anleitung” nutzt.

Diese Dame haben wir mit Leonardo AI erstellt, wobei wir der abgebildeten Frau lediglich die Eigenschaften braune Haare und den fiktiven Namen „Mikoto Sakura” gegeben haben:

anime

Events 679

VonNatureOnebisRockamRingdasdeutscheFestivaljahrwillordentlichvorbereitetsein

Du träumst davon, die vor Dir liegenden Monate zu Deinem persönlich besten Festivaljahr werden zu lassen? Die Auswahl ist schließlich beachtlich, vom Electronic-Dance-Vergnügen beim Parookaville in Weeze bis hin zu einem der Platzhirsche Rock am Ring ist viel musikalische Schattierung vorhanden und nahezu jeder Geschmack kann bedient werden. Willst Du das Meiste aus dem nicht gerade günstigen Festivalspaß herausholen, solltest Du im Vorfeld einiges richtig angehen. Damit alles glückt, haben wir in diesem Artikel die besten Tipps für Dein Festivaljahr parat — legen wir gleich los.

Hautsache gesund, oder?

Bevor wir ins Detail gehen, vorab noch ein Hinweis: Verstehe unsere Tipps am besten als Anregung und Impuls, denn in einem einzigen Artikel können wir unmöglich alle erdenklichen deutschen Festivals mit ihren Eigenheiten abdecken. Je nach Ort, Termin und Wetter können manche Tipps weniger, andere wiederum mehr ins Gewicht fallen. Doch wir können Dir an dieser Stelle zumindest die richtigen Bereiche zum Nachdenken zeigen. Weil wir gerade das Wetter erwähnten, kommt bereits der erste Tipp angeflogen. Sorge vor Deinem Festivalbesuch unbedingt für Deine Haut vor. Da die Veranstaltungen mitunter viele Stunden unter freiem Himmel stattfinden, solltest Du Deinen Körper äußerlich optimal schützen und vorbereiten. Du kannst das einerseits mit der passenden Kleidung erreichen. Spare andererseits aber auch nicht an der Qualität der Produkte zur Hautpflege. Beispielsweise kannst Du bei www.belter-cosmetic.com eine Auswahl an geeigneten Sonnencremes sowie anderen Hautpflegeprodukten finden. Je nach Hauttyp findest Du hier passende und auf naturwissenschaftlicher Basis hergestellte Produkte. Du schonst bei www.belter-cosmetic.com so nicht nur Deine Haut mit Ölen, Cremes und Co., die aus kontrolliert biologischen Inhaltsstoffen hergestellt worden sind. Nein, Du bist hier auch als Allergiker gut aufgehoben, und die naturnahe Herstellung verspricht eine hohe Hautverträglichkeit. Packe also genug Vorrat an Sonnenschutz ein, damit Du beim Abrocken keine Angst vor der Sonne haben musst. Abends solltest Du Deine Haut zudem gründlich mit einem antibakteriellen Waschgel reinigen, um Talg, Make-up und mehr zu entfernen. Eine Feuchtigkeitscreme bereitet Dich in der Nacht dann auf den nächsten musikalischen Tag vor. Doch es gibt noch etliches mehr zu beachten, soll Dein Festivalsommer unvergesslich schön werden.

Spaß ist planbar

Selbst wenn es dem lockeren Festivalgedanken zu widersprechen scheint, Planung ist wichtig, damit alles gelingt. Stelle Dich psychisch am besten so ein, dass der Weg zum und vom Festival vom Aufenthalt dort zu trennen ist. Wenn Du vorab gute Vorbereitungen triffst, kannst Du vor Ort wirklich die Seele baumeln und den Körper schwingen lassen. Zum Plan sollte zunächst die Zeit gehören, die Du realistisch benötigst. Willst Du es gemütlicher angehen lassen, plane einen Tag mehr für Hin- und Rückreise ein und schaue zuerst, ob Du für die Zeit Urlaub bekommst. Erst dann solltest Du Dich um die Tickets für das Festival kümmern. Wenn Du auf dem entsprechenden Event noch nie warst, dann sorge als Nächstes für genügend Hintergrundinfos — schlank zusammengerafft unter dem Akronym WIR. Dabei steht das W für Wetter, das I für Infrastruktur und das R schließlich für Rast. Wie ist in der entsprechenden Jahreszeit das Wetter vor Ort und was sollte das für Auswirkungen auf Deine Klamotten im Gepäck haben? Die Infrastruktur gibt Dir Auskunft darüber, wie die Anbindung zu Autobahn, Zug oder Flughafen gestaltet und wie die Entfernung zu Parkplätzen ist. Antworten dazu bestimmen, welche Verkehrsmittel für Dich infrage kommen und wie die Anreise zur Bühne möglichst stressfrei über die … nun ja Bühne gehen kann. Die Rast fasst letztlich noch Verpflegung und Ruheorte zusammen. Welche Hotels oder auch Airbnb sind in der Nähe und wo kannst Du womöglich kostengünstig Mittag- und Abendessen genießen? Damit solltest Du die wichtigsten Punkte eines gelungenen Festivalbesuchs abdecken können. Und jetzt viel Spaß beim Planen und Abrocken.

Foto: monkeybusinessimages, istock

Lauter Leute 683

lauter.leute:GinaHeise

Echter Name: Gina Heise
Geburtsdatum: 17.02.1997
Geburtsort: Berlin
Hobbies: Ich bin gern in der Natur unterwegs, am liebsten in Wassernähe / Shootings / Mythologie rund ums Meer
Lieblingsort: Auf der Spree / Tiefsee
Lieblingsgetränk an der Bar: Jägermeister Energy
Lieblingsmusik im Club: Techno / Tekk
Lieblingsmusik zum Chillen: Pagan Folk / 90er / Reggae / Aktuelles
Letzter Song auf Spotify: Irre (Komacasper Remix)

Miss Brandenburg 2023, Gina Heise, über das Modeln als für sie schönste Nebensache der Welt.

Wie viel Erfahrung mit dem Modeln hattest du vor deiner Teilnahme an den Miss-Wahlen?

Vor der Misswahl hatte ich bereits das ein oder andere Shooting. Meine Bilder haben es vor der Wahl in zwei Modelmagazine geschafft. Besonders gefreut hat es mich, als Kleindarstellerin für ein bekanntes Dokumentationsformat vor der Kamera zu stehen.

Hat das professionelle Modeln dir dann noch genauso viel Spaß gemacht, wie das in der Freizeit?

Das professionelle Modeln macht mir genauso viel Spaß wie das Modeln in der Freizeit. In beiden Fällen muss das Zusammenspiel mit den Fotografen und dem Team übereinstimmen. Schlechte Erfahrungen habe ich bisher nicht gesammelt.

Mit 1,58 Metern Körpergröße und Tattoos passt du weniger in das gängige Model-Klischee. Wie kam das bei der Jury an?

Über meine Größe wurde nicht viel gesprochen. Bei der Wahl zur Miss Germany in Ägypten habe ich bemerkt, dass ich die meisten Tattoos hatte, aber auch das hatte in meinen Augen keine negativen Einwirkungen.

Als Teilnehmerin bei Miss Deutschland hast du als Hobby „Mythologie rund ums Meer” angegeben. Hast du so mit Personality überzeugt und was für weitere Hobbies hast du?

Meine Hobbys habe ich weniger zum Vorschein gebracht. Ich habe mehr meinen Beruf mit eingebunden. Dazu zählen der Edelmetallhandel und die finanzielle Bildung.
Ich bin gern draußen in der Natur unterwegs. Ich liebe das Wasser, gerade bei schönem Wetter gibt es nichts Besseres, als entlang der Spree auf dem Gurkenradweg Inliner zu fahren oder mich ins Paddelboot zu setzen.

Du arbeitest also als Assistentin bei einem Edelmetallhandelshaus. Siehst du eher beim Modeln oder dort deine berufliche Zukunft?

Meine Zukunft sehe ich weiterhin in meinem Beruf als Assistentin meines Chefs. Ich habe viel Abwechslung in meinem Beruf und wir werden viel weitergebildet. Das Modeln werde ich aber nicht vernachlässigen und es als eine schöne Nebenbeschäftigung ansehen, zum Ausgleich der Büroarbeit. Ebenso muss man dazu sagen, dass mich mein Arbeitgeber bei der Misswahl unterstützt hat. Ich habe schon öfters das gesamte Team der Firma auf den Kopf gestellt, um spontan frei für Shootings zu bekommen und es wurde immer möglich gemacht.

Bei der Kleidungswahl für die Miss Brandenburg-Bewerbung wurdest du von der regionalen Modeboutique „Viantje Fashion Lounge“ unterstützt. Wie wichtig ist dir eine Verbundenheit zur Region?

Für die Unterstützung der lieben Antje aus der Viantje Fashion Lounge bin ich immer noch sehr dankbar.
Die Unterstützung der Region ist mir wichtiger, als mich auf das gesamte Bundesland zu konzentrieren. Daher habe ich die Veranstaltungen, auf denen ich noch als Miss Brandenburg zu sehen sein werde, auf unsere Region eingegrenzt.

Wirst du in Zukunft noch in den Urlaub fahren können, ohne nach den besten Shooting-Plätzen Ausschau halten zu können?

Natürlich werde ich auch nach dem ein oder anderen Shooting-Platz Ausschau halten. In erster Linie möchte ich dann aber meinen Urlaub genießen.

Instagram: @ginaheise_

Lauter Leute 667

lauter.leute:Nepo

Echter Name: Felix Nepomuk Wuttge
Geburtsdatum: 16.01.1999
Geburtsort: Forst
Beruf: Student
Hobbies: DJing, Producing,
Lieblingsort: Bettchen
Lieblingsgetränk an der Bar: Mango Sekt
Lieblingsmusik im Club: Minimal Techno
Lieblingsmusik zum Chillen: Downtempo
Letzter Song auf Spotify: Livin’ la Viva loca - Ricki Martin

Felix aka. Nepo über seine steile DJ-Laufbahn mitsamt erstem Gig im Sisyphos Berlin

Wir starten mit einem Rückblick: Hättest du vor zwei Jahren gedacht, dass du im Frühjahr 2023 mal einen Gig im Sisyphos haben würdest?

Hey ihr Lieben und vielen Dank für die Einladung!
Da hätte ich niemals mit gerechnet, ehrlich gesagt hätte ich das auch zwei Wochen vor dem Gig noch nicht für möglich gehalten. Umso größer war dann natürlich die Freude bei der Anfrage.

Beschreibe das Sisyphos mit drei Eindrücken: einem Geruch, einem Geschmack und einem Gefühl.

Oha, sehr interessante Frage haha. Beim Betreten empfängt dich ein Duft aus dem rauchigen Holz der Feuerschalen, irgendwie ein Mix aus Natur und Abenteuer. Wie es auf den Floors riecht, kann jeder für sich selbst erfahren.
Geschmacklich ist das Sisy genauso vielseitig wie seine Besucherinnen und Musikstile. Da ist von lieblichem Hopfen bis zum Pizzaofen alles dabei.
Noch ein kleiner Auszug meiner Gefühlswelt: Euphorie, Lebensfreude und Leichtigkeit.

Was macht deinen Sound aus, damit du an einem langen Sisyphos-Wochenende unter 30 DJs hervorstichst?

Sich selbst zu beschreiben, ist irgendwie komisch. Ich spiele seit Beginn meines DJ-Daseins einen sehr ähnlichen Sound. Progressive, zum Teil harte und wummernde Passagen gemixt mit euphorischen Melodien und treibenden Basslines. Ich will mich keinem Genre unterordnen und spiele jedes Set relativ verschieden, je nach Party und Umgebung.

Welchen Tipp würdest du deinem früheren Ich in 2021 gern geben?

„Mach dein Studium doch einfach fertig“ haha. Da immer noch so viele Möglichkeiten offen sind, und ich noch relativ frisch in der Szene bin, muss ich dem aktuellen „Ich“ auch noch viele Tipps geben. Niemals den Spaß verlieren, Motivation beibehalten und freundlich sein, dann wird das schon.

Wer außer dir sollte unbedingt mal im Sisyphos auflegen?

Soundtechnisch sehe ich meinen Cottbuser Homie Michel („Melaune“), der mittlerweile in Leipzig lebt, ganz weit oben in der Liste.

Nachdem du das Sisyphos abgehakt hast, welche Clubs stehen auf deiner Bucket List?

Diese Aufzählung könnte bestimmt eine Seite füllen. In Berlin gibt es noch ein paar prächtige Locations (Ritter Butzke, Kater Blau, Kit Kat, Watergate und und und …) – aber alles zu seiner Zeit. :)
Sonst wären da noch: Südpol Hamburg, Station Endlos Halle, Die Rakete Nürnberg & zahlreiche Festivals.

An welchen Gig aus deiner Anfangszeit 2021 denkst du am liebsten zurück und warum?

Am liebsten denke ich an das Landflucht Festival bei Cottbus zurück, das war der erste größere Festival-Auftritt und ich weiß noch, wie aufgeregt ich damals war. Außerdem habe ich dort zum ersten Mal auf einem ordentlichen Soundsystem spielen dürfen.

In welchem Cottbuser Club fühlst du dich am meisten zuhause und warum?

Das lässt sich schnell beantworten: SCANDALE. In der alten Location haben wir unsere ersten Clubpartys erlebt und die Liebe zur elektronischen Musik entdeckt. Man kennt das Team durch die gemeinsame Zeit in Cottbus und ich freue mich jedes Mal, dort zu spielen.

Du hast Cottbus für dein Studium nach Erfurt verlassen. Was könnte dich dazu bewegen, zurückzukehren?

Zurzeit nur meine Freunde und Familie. Ich bin sehr glücklich in Erfurt und es gibt noch soo viel zu sehen auf dieser schönen Welt. Aber wer weiß, was die Zeit mit sich bringt :)

Wenn du nicht gerade auf einer Party bist, wo verbringst du am liebsten einen Abend in Cottbus?

Bei Willi im „Karlis Konsumlokal“. Da verbringe ich wohl die meiste Zeit, wenn ich in Cottbus bin. Aber ansonsten bin ich überall, wo meine Freunde auch sind. An dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön für den ganzen Support, Beistand bei allen Gigs und die wundervolle Zeit mich euch. Auf ganz viele weitere Jahre!

Instagram: nepomusik
Soundcloud: nepomusik

Events 628

lauter.partypeople:RichardUllrich

Name: Richard Ullrich (26)
Geburtsort: Frankfurt/Oder
Beruf: Veranstaltungskaufmann, DJ & Producer
Partyreihen: Kulturveranstaltungen mit dem Fokus auf elektronischer Musik, z.B. Kymatik
Clubs: Open-Air-Gelände und geeignete Clubs in Berlin/Brandenburg (z.B. Scandale, Chekov, Fiese Remise, Void)
Veranstalter seit: 2018 
Lieblingsmusik im Club: Techno 
Lieblingsmusik zu Hause: Querbeet – von Rock bis Elektro bin ich vielseitig fasziniert von guter Musik
 
Welche Erwartungen hast du an eine Party, wenn du sie als Gast besuchst? 
 
Für mich spielen die Auswahl der Acts und der Sound im Club eine sehr große Rolle. Die Party sollte nicht den Eindruck erwecken, dass damit nur Einnahmen generiert werden sollen, sondern dass das Team und der Club mit Leidenschaft dabei sind. Allerdings müssen viele Faktoren gut zusammenspielen, damit am Ende alle zufrieden nachhause gehen können. 
 
Was zeichnet deine Veranstaltungen aus?
 
Natürlich wie schon erwähnt, ist mir bzw. uns der Sound sehr wichtig und dem werden wir auch mit qualitativen Acts und unseren eigenen Tontechnikern gerecht. Bei jeder Veranstaltung möchten wir etwas Neues erschaffen und machen uns schon Monate oder Wochen vor der Veranstaltung Gedanken, wie wir der jeweiligen Location einen ganz persönlichen Touch geben können. Wir stimmen Lichtkonzepte mit dem Club ab und bauen unsere eigene Deko für jede Veranstaltung.
 
Was war der emotionalste Moment, den du auf einem deiner Events bisher erleben durftest?
 
Bei unserer ersten Veranstaltung in Cottbus sind wir ein hohes Risiko eingegangen, weil niemand uns in der Stadt kannte. Da wir Locations am liebsten immer als leere Veranstaltungsfläche mieten, war das mit sehr viel Arbeit verbunden. Dass wir dann aber zwei Stunden nach Beginn der Veranstaltung keine Leute mehr reinlassen konnten, sagte mir: „Alles richtig gemacht!“. Der Moment, am frühen Morgen mit dem Team im leeren und zerfeierten Club zu sitzen und die letzten Tage Revue passieren zu lassen, ist jedes Mal sehr motivierend.
 
Die Lausitz steckt in der Strukturentwicklung. Wie, glaubst du, wird sich das Publikum in den nächsten Jahren dadurch verändern?
 
Wir hoffen, dass der Strukturwandel einen Zuzug für Menschen von außerhalb attraktiv macht, sodass neuer Schwung in die Region kommt und wir neue Gäste auf unseren Veranstaltungen begrüßen dürfen.
 
Welche Erleichterungen beim Veranstalten wünscht du dir von der Politik?
 
Natürlich wünsche ich mir mehr Unterstützung, gerade für die Durchführung von Open-Air-Veranstaltungen – oder zumindest, dass einem weniger Steine in den Weg gelegt werden. Leider musste ich schon die Planung für einige sehr tolle Projekte niederlegen, da es die Genehmigungen oder die Kosten dafür einfach nicht zugelassen haben, eben diese Projekte durchzuführen.
 
Next Dates:
 
08.07.: Secret Open Air (Location gibt es nach Anmeldung auf der Homepage)
 
16.09.: Kymatik x Knock Knock Berlin (Void Berlin)
 
20.10.: Kymatik x Adroit 
(Scandale Cottbus)
 
11.11.: Kymatik goes Chekov III (Chekov Cottbus)
 
Facebook: Kymatikfestival
Instagram: kymatik_
soundcloud: kymatik-records

Interviews 756

MitRemmidemmiindenSommer

Deichkind zählt zu den bekanntesten deutschen Bands überhaupt und spielte sich mit Hits wie „Remmidemmi“ auf die Festivalbühnen, Radiofrequenzen und Playlisten mehrerer Generationen. Zehntausende Fans bei einem Deichkind-Konzert oder bei einer Festivalshow sind keine Seltenheit. Beim Laut Gegen Nazis Campus Open-Air in Cottbus kommen etwa 5000 Gäste zu diesem Vergnügen – und das bei freiem Eintritt. Wir sprachen anlässlich dieses Konzerts mit Porky, Rapper und Songtext-Schreiber von Deichkind.

Wenn du „Cottbus“ hörst, woran denkst du zuerst?

Ich war als Kind in Cottbus zu Besuch. Wir hatten Verwandtschaft in Cottbus und in Erfurt. Ich erinnere mich, dass mein Bruder sich bei einem Besuch den Arm gebrochen hatte. Mein Onkel Rolf war Arzt und hat ihm zu Hause den Arm eingegipst, weil er nicht wollte, dass die Krankenhausleitung weiß, dass er Westbesuch hat. Das muss so in etwa 1982 gewesen sein.

Auf dem Laut Gegen Nazis werdet ihr vor einigen Tausend Menschen auftreten. Welches Konzert war euer bisher größtes?

Da gibt es unterschiedliche Kategorien: Festival oder eigene Show. Ich würde sagen 80.000 auf einem Festival Samstagnacht. Und 30.000 bei einer Solo-Show, also nur wir. Wir haben auch mal vor 1 Million Menschen gespielt auf der Love-Parade. Aber das haben dann auch nicht alle mitgekriegt.

Wenn du einen Dresscode für euer Konzert beim Laut Gegen Nazis vorgeben dürftest, wie würde der lauten?

An dieser Stelle würde ich gerne auf den neuen Deichkind-Merch-Katalog hinweisen. ;-)

Was war das verrückteste Geschehnis, das ihr bisher während eines Konzerts von euch im Publikum beobachten konntet?

Unsere Bierduschen und ein Rollstuhl-Fahrer, der über die Menschen getragen wurde.

Unser Magazin „lauter“ erreicht Leute von 16 bis 35 Jahren. Inwiefern legt ihr Wert darauf, mit eurer Musik mehreren Generationen gerecht zu werden?

Das hat sich toll entwickelt! Uns ist es nie wichtig gewesen und mittlerweile kommen 6- bis 60-Jährige zu unseren Shows. Das ist einfach sweet.

Eure Texte strotzen vor Wortspielen und sparen nicht mit dicht gepackten Inhalten sowie Systemkritik. Welche Rituale habt ihr, um euch eure Texte einfallen zu lassen?

Naja, wir schmeißen alles zusammen. Ich sitz' auch an den Strophen der anderen und umgekehrt. Vielleicht ist es unser Ritual, das Ego draußen zu lassen.

Wärst du nicht Musiker geworden, welcher wäre dein nächster Berufswunsch gewesen?

Vielleicht wäre ich zur See gefahren? Irgendwie ruft mich das Meer.

Welche sind deine persönlichen Top-3-Songs eurer Historie?

Ich kann ja nicht für die anderen sprechen, aber ich finde diese am besten:

99 Bierkanister
Tausend Jahre Bier
Hauptsache Nichts Mit Menschen

Wir danken für das Interview.

Alle Infos zum Laut Gegen Nazis Campus Open Air am 30.06.2023, 17 Uhr auf dem BTU-Zentralcampus

Events 543

DeinKurzurlaubvorderHaustür

Food, Drinks, Partys: dein Sommer in der Strandpromenade im Cottbuser Zentrum

Manchmal liegt nur ein Aufstieg von wenigen Treppenstufen zwischen zwei völlig verschiedenen Welten. Wer schon einmal auf der Dachterrasse der Mauerstraße 7 in Cottbus war, weiß, was wir meinen. Dort begrüßt die Strandpromenade Cottbus alle, die aus dem Alltag einmal ausbrechen und für einige Stunden Urlaubsfeeling genießen wollen.

1.700 m² Sommerfeeling

Einmal erklommen, eröffnet sich dir hier ein Paradies unter Palmen. Verschiedene Areas auf 1.700 Quadratmetern Rooftop warten darauf, von dir erkundet zu werden. Zieh‘ deine Schuhe aus, lass‘ dich auf einem Liegestuhl nieder, lausche dem Wasserfall und spüre den Vibe des Mittelmeeres.

Grüße aus Spanien, Italien und Portugal

Zu einem Kurzurlaub gehört natürlich auch gutes Essen. Dafür sorgt die Küchenchefin Andrea Hegemer in ihrer Schauküche. Sie bereitet Speisen zu, wie man sie aus Spanien, Italien oder Portugal kennt – angefangen bei Strand-Bowls über frische Pizza-Variationen und Tapas bis hin zu Bifana-Sandwiches, Hähnchen al Limone oder verschiedenen Fischgerichten. Natürlich kommen auch vegetarische Gäste auf ihre Kosten, und wer es süß mag, freut sich über sonnige Desserts wie ein Blaubeer-Cheesecake oder eine Crema Catalana.

Drinks von frisch bis frech

Auch die Drinks schmecken nach Sommer: Ob selbstgemachte Eistees, Crunchy oder Frozen Cocktails, Spritz-Getränke, Gin-Variationen … frisch zubereitet und liebevoll dekoriert lassen sie jeden Alltagsstress vergessen. Auch Vodka-, Rum-, Tequila- oder Weinliebhaber erwartet eine umfangreiche Auswahl, die Longdrink- und Cocktailkarte scheint schier grenzenlos zu sein.

Der Kurzurlaub für alle Fälle

Veranstaltungen für alle Geschmäcker machen den Urlaubs-ausflug auf die Dächer der Stadt perfekt. Im Laufe des Sommers finden sowohl Musik-Open-Airs als auch kulinarische Veranstaltungen statt. Auch für eigene Anlässe eignet sich die Location perfekt. Auf der Strandpromenade fanden bereits Firmenevents, Geburtstage, Hochzeiten und vieles mehr statt. Vielleicht eine Idee für deinen Chef oder deine Chefin? Ob allein, zu zweit, im Freundeskreis oder mit einer großen Truppe: Der Aufstieg lohnt sich!

Strandpromenade Cottbus
Mauerstraße 7, 03046 Cottbus
FB: strandpromenadecottbus
Insta: strandpromenade.almhuette
www.strandpromenade-almhuette.de 

Events 522

ImprovisierterBahnhof

Nachgefragt: Wie geht's im Prima Wetter und im Scandale Cottbus weiter?

Wie geht's weiter am Bunten Bahnhof, dem Cottbuser Kulturquartier an der Güterzufuhrstraße? Dieser Frage gingen wir mit dem Geschäftsführer Philipp Gärtner auf den Grund – seine Antwort: mit einer großen Portion Partys und einer Prise Improvisation.

Prima Wetter – die „Impro-Bar“

Wer schon seit ein paar Jährchen in Cottbus verweilt, der konnte dem Prima Wetter an zahlreichen Orten einen Besuch abstatten. 2015 im ehemaligen Lehrgebäude 9 (Haus der Armee) gestartet, wurde die Open-Air-Bar im Folgejahr in die benachbarten Gartenanlagen nördlich des BTU-Zentralcampus verdrängt. Auch dort dauerte es nicht lange bis zum Abschied, schon nach einem weiteren Jahr war Schluss. Doch das Team bewies einen langen Atem und fand 2019 am Großenhainer Bahnhof in der Güterzufuhrstraße, mittlerweile zum Bunten Bahnhof umgetauft, ein dauerhaftes Zuhause. Die vielen Umzüge der Bar und auch des Clubs Scandale, der von derselben Crew betrieben wird, machten Philipp Gärtner und sein Team resistent und offen gegenüber Improvisationen.

Das Wetter heute

Das ist auch nötig, denn ganz nach Plan läuft es auch 2023 nicht. Die langgezogene Terrasse, die Wetter-Gänger aus 2022 kannten, wurde durch den Nachbarn (Deutsche Bahn) gekürzt. Das Prima Wetter sollte deshalb in Richtung Bahnhofstunnel-Eingang verschoben werden. Doch das lässt sich aufgrund von Lieferschwierigkeiten nicht rechtzeitig umsetzen. Die Open-Air-Bar kommt deshalb in diesem Sommer in der halben Größe daher. Eine große Ladung Kultur und Sommervibes wird es trotzdem geben, denn der Bunte Bahnhof ist bekanntlich noch mehr als „nur“ ein halbes Prima Wetter.

Partydreiklang

Da wäre zum einen der Club Scandale, der sich in den vergangenen Monaten zu der Institution schlechthin für Partys abseits des Mainstreams entwickelt hat. Dazu kommt ein gigantisches, neues Zirkuszelt in unmittelbarer Nähe, das für Abibälle und sonstige Privatveranstaltungen zur Verfügung steht. Und nicht zuletzt macht auch das Prima Wetter im Sommer auf – mit demselben, kleinen Urlaubsfeeling, leckerem Essen und frischen Drinks, nur eben etwas schnuckeliger.

Ferienwetter

Konkret möchte die Wetter-Crew in den Sommerferien von Mitte Juli bis Ende August zur kulinarisch-kulturellen 4-Tage-Woche laden, also von Mittwoch bis Samstag geöffnet sein. Die Nächte verbringt man wie gewohnt im Club Scandale. Hier stehen schon einige Highlights fest, die du auf Seite 2 dieses Magazins findest.

Alles in allem bleibt das Team des Bunten Bahnhofs also seinen Wurzeln treu – nämlich unglaublich viel aus den Begebenheiten zu machen und dir sinnliche Nächte und Tage abseits der Norm zu ermöglichen. Und da der Bunte Bahnhof immer für eine Überraschung gut ist, verweisen wir gern auf deren Social Media für aktuelle News und Events:

Prima Wetter & Scandale Cottbus
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Instagram: @bunterbahnhof
FB: BunterBahnhofCottbus
www.bunterbahnhof.de 

Interviews 564

Traditionbewahrenundfortführen

Sarah Gwiszcz ist eine Modekünstlerin aus Lübben, die mit ihrem Modelabel „Wurlawy“ ihre Leidenschaft für sorbisch-inspirierte Kleider auslebt. Auf diese Idee kam sie während des Studiums, als sie die Aufgabe erhielt, Mode für junge Sorben zu entwickeln. Daraus erwuchs Wurlawy, was so viel wie „Junge Spreewaldfrauen“ bedeutet. Wurlawy-Mode sieht man heute im Alltag, aber auch auf Trachtenfesten oder Hochzeiten. Wir interviewten Sarah über den Wandel sorbisch/wendischer Traditionen.

Wann und wie war dein erster Kontakt mit sorbisch/wendischen Traditionen?

Ich wurde in Lübben geboren, bin in einem Dorf bei Lübbenau aufgewachsen und in Lübbenau zur Schule gegangen. Da war ich schon im Kindergarten zampern und durfte zur Vogelhochzeit die Braut sein. Das Osterfeuer und das Osterreiten sind ebenfalls Bräuche, die bei uns im Dorf fester Bestandteil sind – die Tracht jedoch nicht mehr. Da diese bei uns im Dorf ausgestorben war, wurden bei uns die traditionellen Fastnachtsumzüge mit anschließendem Tanz in Abend- bzw. Festbekleidung durchgeführt.

Wie kommen deine Kleider auf sorbisch/wendischen Festen bei den traditionellen Trachtenträgerinnen an?

Mir fällt dazu das Deutsche Trachtenfest in Lübben 2019 ein. Ich hatte zum Spaß mit Leuten, die meine Sachen trugen, machte Selfies und musste dafür nicht viele Meter am Stück gehen. Bei den vielen traditionellen Trachtenträgerinnen dort erfuhr meine Mode keine Ablehnung, im Gegenteil! Viele meiner Kundinnen sind zugleich Trachtenträgerinnen und tragen der Einfachheit halber gerne meine Sachen im Alltag. Meine Mode erinnert sie an ihre Wurzeln und ist zugleich modern, tragbar und pflegeleicht. Bei den Damen, die meine Mode nicht tragen, ist es oft eine traditionelle Einstellungssache, heißt aber nicht zugleich, dass sie meine Entwürfe nicht schön finden.

Glaubst du, dass Tradition wandelbar ist?

Mit Sicherheit. Die Grundstrukturen bleiben, wie man es in verschiedenen Dörfern sieht. Aber viele andere Dinge ändern sich. Schon allein durch die demografische Entwicklung bei uns in Brandenburg. Bei uns und auch in einigen anderen Dörfern fehlten irgendwann die Jugendlichen. Da wurden die Fastnachtsbräuche aufgeweicht von Männer- und Jugendfastnacht zu einer gemeinsamen Fastnacht, bei der von Jung bis Alt alle dabei sind. Das macht es für mich auch irgendwie familiärer. Und bei der Tracht sehe ich den Wandel in den Materialien. Eine Tracht muss nicht mehr wie vor hundert Jahren schwer sein. Inzwischen ist die Textilindustrie ganz anders aufgestellt. Wollstoffe sind viel leichter und Stickereien können problemlos maschinell hergestellt werden. Die Details erkennt man nur noch von Nahem und natürlich mit einem fachkundigen Auge.

Die Lausitz benötigt für einen gelingenden Strukturwandel auch einen Imagewandel. Welche Rolle kann das Sorbentum dabei spielen?

Das, was es immer schon tut: Tradition bewahren und fortführen. Dass es auch da ständig Bewegung gibt und auch schon immer gab, kommt uns heute nur schneller vor, weil durch die heute Vernetzung und Globalisierung, sich diese viel schneller und deutlicher abzeichnet. Einen Imagewandel wird es später ohnehin geben, weil wir uns auf andere Dinge konzentrieren werden, als beispielsweise 40 Jahre zuvor. Für viele wird es sicherlich erstmal unsichere Zeiten geben. Ich bedaure das, aber glaube auch, dass da Chancen warten, die genutzt werden wollen. Ich hoffe für alle Lausitzer, dass sie die Kraft haben, immer positiv nach vorn zu schauen und Halt in ihren Traditionen und Wurzeln finden, sowie in dem Zusammenhalt, den uns unsere Gemeinschaften immer noch bieten.

Wurlawy – Spreewaldfashion
Ehm-Welk-Str. 27, Lübbenau
Instagram: @wurlawy
www.wurlawy.de 

Events 476

EinDenkmalzumMitgestalten

Foto: derzeko

Welch ein kulturelles Mekka am Cottbuser Spreewaldbahnhof in den vergangenen Jahren entstanden ist, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben: Der Bunte Bahnhof lädt hier mitsamt Club Scandale und Open-air-Bar Prima Wetter genauso zum Verweilen ein, wie die Galerie Brandenburg und das Cottbuser Antiquariat. Doch blickt man auf die andere Seite der Gleise, auf Höhe der Endhaltestelle „Jessener Straße“, dann entdeckt man schon den nächsten Kultur-Hotspot: die alten Cottbuser Kornspeicher. Das Besondere hier: Einer der beiden Speicher gelang in den Besitz vom gemeinnützen Speicherrat e.V., wurde von ihnen für die Öffentlichkeit erschlossen und darf künftig von allen Interessierten mitentwickelt werden.

6 Etagen, 5.500 m² Grundstück

Die beiden sechsgeschossigen Speicher wurden in der NS-Zeit errichtet, um die Lebensmittelversorgung des Heeres sicherzustellen. Ab 1990 waren die Gebäude nicht mehr in Nutzung. Heute könnte dem Areal in Anbetracht des Ausbaus des Cottbuser Bahnwerks eine spannende Rolle als kulturelle Insel zukommen. Bei den beiden Speichergebäuden handelt es sich um ein Zwillingspärchen, das sich nur durch die Graffitis unterscheidet. Der westliche von beiden wird vom Speicherrat e.V. bewirtschaftet. Sechs Etagen mit je 740 Quadratmetern Grundfläche sowie ein umliegendes, 5.500 Quadratmeter großes Grundstück bieten viel Raum für Ideen.

Vom Musikvideodreh bis zur Open-Air-Party

Der Zweck des Speicherrat e.V. besteht darin, die Flächen in und außerhalb des Speichers für nachhaltige Ideen, ganzheitliche Lebensmodelle sowie Kunst und Kultur nutzbar zu machen. Konkret zeigte sich das 2022 beim „SommerNachtRaum“ (einer Open-Air-Kunstausstellung), beim Open-Air zu 5 Jahren Urknall (Psytrance-Musik) und dem ein oder anderen Grillerchen. Außerdem fand am Speicher ein Musikvideodreh für Tankataka, das Fahrradkonzert der Stadt Cottbus, das PlanerInnen-Treffen und ein Training der Rettungshundestaffel des Landkreises Spree-Neiße einen Platz. Der Rückblick zeigt: Die Möglichkeiten auf dem Gelände sind vielseitig und für jedermann offen. Vom 23. bis 25. Juni ist erneut das Event „SommerNachtRaum“ geplant.

Mitmachen?

Der Speicherrat trifft sich in unregelmäßigen Abständen, zumeist mittwochs um 17:45 Uhr. Kontakt zum Verein erhältst du über die E-Mail-Adresse am Ende des Beitrags – es lohnt sich eine Anfrage vor dem Aufsuchen eines Treffens. Zum Speicher navigieren kannst du, indem du „Alter Speicher Cottbus“ bei Google Maps eingibst. Weitere Infos und optische Eindrücke erhältst du im Web und auf Instagram.

Speicherrat e.V.
Betreibender Verein vom Kornspeicher in Cottbus
Sachsendorfer Straße 46, 03048 Cottbus
Google Maps: „Alter Speicher
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Instagram: speicherratcottbus
www.speicherkultur.org 

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Events 486

DasLauter-Fanvoting:Pop&Schlager

Foto: serazetdinov, istock

Diesmal mit Pop und Schlager! Welche Band hat die größte Fangemeinde in der Lausitz? In jeder lauter-Ausgabe nehmen wir uns ein Musikgenre vor und lassen dich für deine Lieblingskünstler:innen abstimmen. Mit dabei sind diesmal vier Lausitzer Sänger:innen aus Pop und Schlager. Sie überzeugen allesamt mit einer Menge Talent. Doch wer die meisten Probs bekommt, liegt in deiner Hand! Gib deine Stimme auf unserer Insta-Seite ab. Die Sieger erhalten ein Interview mit uns in der kommenden Ausgabe vom lauter-Magazin.

Voting-Start: 04.07. | Ende: 11.07.
Instagram: @lauter.de

Alexander Knappe

Aufgewachsen in einer Cottbuser Plattenbausiedlung hat es Alexander Knappe bis nach ganz oben, beziehungsweise mit vier Alben in die Charts geschafft. Und trotzdem hat er seine Wurzeln nicht vergessen. Ob es sein Hit „Weil ich wieder zu Hause bin” ist oder das „Liebe kennt keine Liga”-Open-Air im Stadion der Freundschaft, wo er früher selbst gekickt hat – dementsprechend emotional sind auch seine Songs.

Insta: @alexanderknappe
www.alexanderknappe.net

Jordan Hanson

Bekannt geworden dank seiner Rosenstolz-Covershow hat sich der ehemalige Cottbuser durch EDM- und Clubsongs längst einen eigenen Namen gemacht. So trifft man ihn deutschlandweit auf allerlei Stadtfesten an und mit Titeln wie „Frei sein” oder „Sei Mutig”, die sich gegen Schubladendenken richten, findet er besonders in der LGBTIQ*+-Community Anklang.

Insta: @jordanhansonmusic
www.jordanhanson.de

Play With Fire

Janina wuchs in Calau auf und legt zurzeit in Berlin den Grundstein für ihre Schauspielkarriere. Neben der Leidenschaft für das Performen vor der Kamera und auf Bühnen trägt sie auch die Musik im Herzen. Vier eigene Lieder brachte sie bereits auf Spotify hervor – gemeinsam haben diese eingängige Melodien, viel Gefühl und eine ausdrucksstarke Stimme.

Facebook: @playwithfire_._
Spotify: PlaywithFire

Sarah (Helene Fischer Double)

Ihre Leidenschaft zur Musik entdeckte die Cottbuserin schon früh und stand so bereits mit 15 Jahren auf der Bühne. Wenn sie „Herzbeben” oder „Nur mit dir“ sang – Hits von Helene Fischer – wurde sie bei ihren Auftritten immer wieder darauf angesprochen. Denn ihre Performance war der Schlager-Ikone ausgesprochen ähnlich, was sie darauf brachte, als Double aufzutreten und die Musik zum Beruf zu machen.

Instagram: @sarahfarinia
www.helene-fischer-double.party 

Interviews 772

PartymachenmiteinemPastor

Dirk aka. Humbug bezeichnet sich selbst als Vagabund. Der mit 34 Jahren älteste Gewinner unseres Fanvotings bekam zahlreiche Stimmen aus seinen früheren Stuttgarter Kreisen. Nach kurzer Zeit in Großräschen zog er 2022 nach Cottbus. Das DJing und Mitwirken bei Partys sind dabei die Konstanten in seinem Leben – vom XXL-Gartenrave bis zur heiligen Messe hat er schon viel Undenkbares erlebt. Wir trafen ihn zum Interview in einem Wintergarten zentral in Cottbus und sprachen über Knutschereien auf dem Dancefloor, die schwäbische Polizei und Partys als das zweite Zuhause.

Seit wie vielen Jahren identifizierst du dich mit der Psy-Szene?

Ich bin 34 und war auf meiner ersten Goa-Party mit 17 Jahren – gewissermaßen ist Psytrance, und insbesondere Dark Psy, also mein halbes Leben ein Teil von mir. Mein Breakthrough-Erlebnis war das Ozora-Festival 2011 in Ungarn. Da stand ich mit meinem Sonnenhut und im sommerlichen Outfit nachts auf dem Floor bei dem Act Psykovsky, zu dem mir alle zuvor sagten: „Geh da nicht hin, der Typ ist verrückt!“. Nach Stunden des Tanzens kam ein Mädel auf mich zu und meinte: „Hi, du lächelst so schön“ – und knutschte mich ab. Das war der Moment, in dem Dark Psy angefangen hat, mir zu gefallen. :D

Was macht die Psytrance-Szene für dich so attraktiv, dass du seit 17 Jahren in ihr steckst?

Was mich von Anfang an fasziniert hat, war diese Offenheit allen gegenüber und dass du sofort so akzeptiert wirst, wie du bist. Wenn du in der Alltagsgesellschaft unterwegs bist, ist das anders – da misst du dich oft mit anderen. Durch die Psy-Szene konnte ich das vollständig ablegen. Über die Jahre fiel mir jedoch auf, dass sich das auf den spezielleren Psy-Partys wieder anders verhält. Dort gibt es manchmal Leute, die sich elitär fühlen, weil sie ausschließlich den aus ihrer Sicht krassesten Sound hören. Bei jeglichem anderem Sound haben sie dann keinen Spaß.
In den vergangenen Jahren ist das für mich immer extremer spürbar geworden. Früher war noch eher alles Eins. Mit der Fortentwicklung der Musik hat sich die Szene auseinanderbewegt. Manche fühlen sich dadurch „erfahrener“ und rutschen auf die Egoschiene.

Was könnte man aus deiner Sicht dagegen tun?

Ich hatte auch mal genauso eine Phase. Aber ich konnte mein Mind wieder öffnen und akzeptieren: Psy- Musik ist sehr vielfältig und facettenreich. Und so gibt es auch heute noch Leute, die sinnbildlich 24 Stunden auf dem Dancefloor stehen und von Progressive Trance über Psytrance bis hin zu Dark Psy und Hitech alles mitnehmen. Nicht umsonst gibt es Mixed-Floor-Konzepte mit Musik, die zur Tages- oder Nachtzeit passt. Viele Gäste mögen eine solche Abwechslung und rückblickend betrachtet ist auch diese Vielfalt etwas, was den Psy-Kosmos für mich ausmacht.

Was müsste eine Party bieten, damit du dich auf ihr heimisch fühlst?

Der Vibe von den Menschen muss passen. Es braucht eine satte Anlage, dank der man den Bass auch in der Magengrube spürt. Und mittlerweile mag ich es lieber, wenn die Party unter freiem Himmel stattfindet. Damit sind gute Grundvoraussetzungen geschaffen und ich kann schauen, was der Abend so bringt.
Darüber hinaus versuche ich immer, mir vorzunehmen, nicht mit einer bestimmten Erwartungshaltung an Partys heranzugehen. Als ich 2019 aus meiner früheren Heimat Stuttgart in die Lausitz kam und meine ersten Partys in Cottbus besuchte, nahm ich mir das vor und das hatte gut funktioniert – ich hatte schnell meinen Spaß.

In Stuttgart hattest du mit deiner Crew „Dark Enlightenment“ Partys veranstaltet. Was war die krasseste davon, von der du noch deinen Kindern erzählen möchtest?

Da gibt’s zwei. Nummer eins ist eine meiner „Stückle“-Partys – „Stückle“ nennt man in dieser Gegend ein Gartengrundstück. Meine vorigen Stückle-Partys wurden stets von der Polizei unterbrochen, weil meine Musikanlage immer bis in das Stadtgebiet schallte. Doch bei dieser einen machten wir es anders: Wir bauten ein 4-Punkt-Soundsystem auf, dank welchem die Musik auf den Mittelpunkt des Gartens ausgerichtet war. Wir stellten extra eine riesige Trasse auf und tüftelten den ganzen Tag am Sound.

Wir rechneten mit vielleicht 100 Gästen – letztendlich besuchten 400 Leute meinen Garten. Und, das Allerbeste war: Durch diese 4-Punkt-Anlage gelang es uns, den Sound nach außen so verschwimmen zu lassen, dass die Polizei immer um unseren Garten herumgefahren ist. Zusätzlich hatten wir die Grundstücksgrenzen mit Molton abgehangen, so konnten die uns nicht finden. Erst, als die Rentner ihre morgendlichen Spaziergänge machten und die ersten Nachbarn vorbeikamen, warfen wir unsere Gäste zufrieden vom Grundstück. Wenn ich in Stuttgart bin, werde ich noch heute gefragt, wann die nächste Party auf meinem Stückle ist. :D

Party Nummer zwei, an die ich immer gern zurückdenke, ist die „Masters of Puppets“-Pre-Party 2019 – eine Warm-up-Party für eines der bekanntesten Psychedelic-Festivals Europas. Unsere Location war die Chapel in Göppingen, eine originale Kirche mit bunten Kirchenfenstern und allem Drum und Dran. Als Headliner fragten wir passenderweise den bekannten Act „Pastor John“ aus Großbritannien an. Er war ganz angetan und verzichtete kurzerhand auf seine Gage, um einmal Pastor in einer Kirche zu sein. Zur heiligen Messe ballerte ich selbst als DJ am Sonntagmorgen um 8 Uhr Psycore. So etwas bleibt in Erinnerung.

Ein Garten und eine Kirche – nicht schlecht. Wenn du einen ganz eigenen Club eröffnen würdest, welche Besonderheiten würde dieser bieten?

In meinem Traumclub wäre zum einen immer ein Stand für Safer Use und Nightlife-Kompetenz vor Ort. Auf Awareness-Kompetenzen, um Leute zu beraten, aufzuklären und im Notfall Unterstützung zu leisten, lege ich viel Wert. Zum anderen würde ich versuchen, die Natur in den Club zu holen und die Atmosphäre organischer zu machen. Und wie? Da bin ich offen für Ideen. Ich dachte zum Beispiel an lebende Mooswände in Bilderrahmen, die kommen auch mit wenig Licht zurecht.

Würdest du deinen Traumclub eher in Cottbus oder in Stuttgart aufmachen?

Lieber in Cottbus. Weil ich glaube, dass es von der Mentalität der Stadtverwaltung her hier einfacher ist als in Stuttgart. Ich kann mir vorstellen, dass die Cottbuser Verwaltung das Nachtleben eher wertschätzt und darin auch Beschäftigungs- und Verwirklichungsmöglichkeiten für junge Menschen sieht. Dieses Gefühl habe ich in Stuttgart nicht – dort schloss gerade erst ersatzlos das ToY, eine Institution, so bekannt wie das U60311 in Frankfurt/Main.

Hast du – abseits von Clubs – schon einen Lieblingsort in der Lausitz für dich entdeckt?

Ich mag den Spreewald sehr. Vor kurzem war ich dort mit meiner Freundin Kahnfahren und genoss die Natur. Was mich auch geflasht hat, war die Lieberoser Heide. Es war wie in einer anderen Welt, ich fühlte mich wie in die Toskana geschmissen. Alles war sandig und roch nach Spanien. Landschaftlich hat die Lausitz im Allgemeinen für mich sehr viel zu bieten.

Facebook: DJHumbug

Hearthis.at: humbug

Demokratie 4555

DieLausitzdasLützerath2.0?!

Im Lausitzer Revier wird zur Produktion von Strom und Wärme für die Region, aber auch für Berlin und weitere Großstädte im Umland, Braunkohle gefördert und verbrannt. Aufgrund der dabei entstehenden Emissionen sollen laut 1,5-Grad-Studie die Klimaziele verfehlt werden - die Resonanz in den Medien war und ist groß, ist an der Annahme aber etwas dran? Foto: Andreas Franke

„Kohleausstieg in der Lausitz 2030 reicht nicht für 1,5-Grad-Ziel”

…zu diesem Ergebnis kam Ende April eine Studie, die es mit selbiger Schlagzeile in zahlreiche namhafte Medien schaffte – darunter Tagesschau, Welt, Zeit, Süddeutsche Zeitung, FAZ & Co.
Die Message: „Selbst ein vorgezogener Ausstieg aus der Kohle in der Lausitz im Jahr 2030 käme zu spät, um die Klimaziele einzuhalten.” Dazu noch ein Kommentar von Luisa Neubauer: Sie wisse zwar, dass die Menschen in Ostdeutschland schlechte Erfahrungen mit dem Strukturwandel gemacht hätten. Dies dürfe aber keine Ausrede sein, um den Debatten auszuweichen.

Challenge angenommen, wir weichen der Debatte nicht aus. Kann die Lausitz tatsächlich fürs Überschreiten internationaler Klimaziele verantwortlich gemacht werden?

lauter für Klimaschutz

Klimaschutz, Energiewende und Kohleausstieg – diese Themen gehören zu den wichtigsten unserer Zeit und sollten dementsprechend breit diskutiert werden. Genau deswegen möchten wir uns im Folgenden ausführlich mit der genannten „1,5-Grad-Studie” befassen, die eine so breite Resonanz in der Medienlandschaft gefunden hat und dort das Thema Klima in Bezug auf die Lausitz bis heute einseitig prägt. Dabei möchten wir erkennen, wie fundiert die Studie ist, was sie bewegen will, was laut ihrer Sicht der Lausitzer Beitrag zur Energiewende sein kann oder ob die Region dem Erreichen nationaler oder sogar globaler Klimaziele tatsächlich im Weg steht.

„wenn möglich”

Wenn die 1,5-Grad-Studie dabei universell von „Klimazielen” spricht, meint sie eigentlich die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C. Dieser Wert taucht im Pariser Abkommen von 2015 auf, wo sich die Staatengemeinschaft dazu verpflichtet hat, die Erderwärmung auf „deutlich unter” 2 °C, wenn möglich 1,5 °C, zu begrenzen und in der zweiten Hälfte des 21. Jh. treibhausgasneutral zu werden. Sich einfach nur die – wenn möglich 1,5 °C – herauszugreifen und diese in der Studie mit „nationalen und internationalen Klimaschutzzielen” gleichzusetzen, entspricht aber nicht dem Pariser Abkommen. Laut diesem stecken sich die Staaten nämlich eigene Ziele und Deutschland ist mit geplanter Treibhausgasneutralität bis 2045 sogar deutlich ambitionierter, als das Abkommen verlangt.

Mit Biegen und Brechen

Zudem bezieht sich das 1,5-Grad-Ziel auf die globale Erderwärmung, dient also kaum zur Bewertung einer einzelnen Nation. Genau das versucht die 1,5-Grad-Studie aber. So nimmt sie einen von der IPCC ermittelten Wert für die Menge an CO2, die ab 2020 global nur noch ausgestoßen werden darf, um die 1,5 °C zu wahren und teilt Deutschland einfach einen Anteil zu, der Deutschlands Anteil an der Weltbevölkerung entspricht – begründet mit der Logik, dass jeder Mensch gleich sei, also ein gleiches „CO2-Budget” verdiene. Eine Industrienation, die international exportiert, derzeit viel CO2 emittiert und deswegen ihre gesamte fossile Wirtschaft umrüsten muss, so mit Entwicklungsländern zu vergleichen, die auch laut Pariser Abkommen Unterstützung von Ersteren beim Klimaschutz erhalten, ist aber wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

TT G Emissionen

Pro-Kopf-Emissionen 2021 nach Ländern in t CO2. Als 4.-größte Industrienation hat Deutschland den 34.-größten CO2-Ausstoß.


Verzerrte Sicht

Und nachdem die 1,5-Grad-Studie so ein deutsches CO2-Budget (unverhältnismäßig) ermittelt hat, bekommt das Lausitzer Revier daran einen Anteil, der dessen Anteil an Deutschlands Gesamtemissionen und Kraftwerkskapazitäten entspricht. Doch während das deutsche Budget basierend auf dem Jahr 2016 errechnet wurde (da man sich im Dezember 2015 im Pariser Abkommen zum Klimaschutz verpflichtet hatte), wird das Lausitzer Budget basierend auf 2021 errechnet, die Studie ändert also einfach ihre Methodik. Da seit dem Pariser Abkommen deutlich an Braunkohle-Emissionen gespart werden konnte, bezieht die 1,5-Grad-Studie diese Fortschritte so nicht ein und arbeitet mit einem für die Lausitz ungünstigeren Wert – welcher dann für die Schlagzeile verantwortlich ist, dass die Lausitz das 1,5 Grad-Ziel nicht einhält. Ein scheinbar unseriöser Rechentrick.

WIR verfehlen das 1,5 °C Ziel?!

So wird dann die Aussage getroffen, dass „das Budget bereits in der zweiten Hälfte von 2025 aufgebraucht” ist und die Braunkohlekraftwerke schon ab 2024 gedrosselt werden sollten. Mit korrigierten und einheitlichen Werten auf der Basis des Jahres 2015 dagegen könnte der Betrieb (auch laut weiteren Berechnungen der Studie) bis Ende 2034 weiterlaufen – mal ganz abgesehen davon, dass die deutschen und Lausitzer Klimaziele sich nicht durch einfache Bruchrechnung nach Bevölkerungsanteil bestimmen lassen. So fällt in der Rechnung der 1,5-Grad-Studie nämlich auch auf, dass sich das deutsche CO2-Budget seit 2016 in sechs Jahren bereits mehr als halbiert hat, also wahrscheinlich schon vor dem Lausitzer Budget aufgebraucht sein wird. Deutschland handelt in der Realität nämlich auch nicht nach den selbst geschaffenen Zielen der 1,5-Grad-Studie.

TT Grafik Budget

Das deutsche Budget wird momentan schneller verbraucht als das der Lausitz, welches durch Kraftwerksstilllegungen nach Kohleausstiegsgesetz in den nächsten Jahren deutlich langsamer sinkt und bis 2034 hält.


Mathe-Pro? Wir rechnen nach!

Basis: Laut IPCC dürfen nach 2020 global maximal 500 Gigatonnen CO2 (1 Gt = 1 Mrd. t) emittiert werden, um das 1,5 °C-Ziel mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent (komplexe Berechnung) einzuhalten.

Teil 1: Berechnung des deutschen CO2-Budgets ab 2022

1. Rechnung ab 2016 (Pariser Abkommen Dezember 2015) durch Addition des IPCC-Wertes mit globalen Emissionen 2016-2019

500 Gt + 40 Mio. t + 40 Mio. t + 41 Mio. t + 42 Mio. t ≈ 663 Gt

2. Deutschlands Anteil am CO2-Budget entspricht Deutschlands Anteil an der Weltbevölkerung (~1,1 Prozent)

663 Gt x 1,1 % ≈ 7,3 Gt

3. Vom nun deutschen Budget für 2016 werden die nationalen Emissionen 2016-2021 subtrahiert, um den Wert von 2022 zu erhalten.

7,3 Gt - 803 Mio. t - 786 Mio. t - 755 Mio. t - 707 Mio. t - 647 Mio. t - 666 Mio. t ≈ 2,93 Gt

Aufgrund leicht abweichender Daten bzw. Rundungen weicht unser Ergebnis für Teil 1 um 0,2 Gt von dem der Studie – 3,1 Gt – ab und ist sogar kleiner.

Teil 2: Berechnung eines CO2-Budgets für das Lausitzer Revier

4. Anteil der Braunkohle am deutschen Budget entspricht Anteil an nationalen Gesamtemissionen 2021 (~16 %)

3,1 Gt x 16 % = 496 Mio. t

Wie in Schritt 1 für Deutschland, müsste auch für die Lausitz ab 2016 gerechnet werden. Damals betrug der Anteil ~20,2 %.
7,3 Gt (Wert auf Schritt 2) x 20,2 % ≈ 1,48 Gt

5. Unter Berücksichtigung der Kraftwerkskapazitäten und aufgrund des Strukturwandel-Ausgleiches erhalten die ostdeutschen Reviere davon einen Budgetanteil von 60 %.

496 Mio. t x 60 % = 298 Mio. t 1,48 Gt x 60 % ≈ 885 Mio. t

6. Anteil des Lausitzer Reviers entspricht Anteil an Kraftwerkskapazitäten in Ostdeutschland (~68,79 %)

298 Mio. t x 68,79 % = 205 Mio. t 885 Mio. t x 68,79 % ≈ 608 Mio. t

7. Erst jetzt wird durch Subtraktion der Lausitzer Emissionen 2016-2021 das Lausitzer Budget für 2022 berechnet

608 Mio. t - 55 Mio. t - 55 Mio. t - 55 Mio. t - 47 Mio. t - 40 Mio. t - 43 Mio. t = 314,7 Mio. t

Ergebnis der Studie: Mit 205 Mio. t statt 315 Mio. t veranschlagt die 1,5-Grad-Studie der Lausitz ein zu kleines Budget.


 Lützerath Aufmacher

Das Dorf Mühlrose in der Oberlausitz – das nächste Lützerath?!

FossilExit durch Studie

Mit einer Zielsetzung, die weder dem Pariser Abkommen noch den deutschen Klimazielen entspricht, einer Rechnung, in der spontan die Methodik zu Ungunsten der Lausitz geändert wird und ohne den Fakt zu beachten, dass auch Deutschland insgesamt die von der 1,5-Grad-Studie geschaffenen „Klimaziele” wahrscheinlich vor 2030 überschreiten wird, entsteht die Forderung der 1,5-Grad-Studie nach einem früheren Kohleausstieg in der Lausitz. Hinter der Studie steckt dabei die „FossilExit-Forschungsgruppe”, die im Auftrag von Fridays for Future und Beyond Fossil Fuels gearbeitet hat und mit ähnlicher Methode auch schon Studien zum Überschreiten des 1,5-Grad-Ziels zielgenau zu den jeweiligen Protestbewegungen bei Lützerath und dem Hambacher Forst veröffentlicht hat. Die Namen dürften die Motivation hinter der Studie verraten.

Vom Papier in die Realität

So wird sich auch in der 1,5-Grad-Studie zur Lausitz mehrfach auf das Dorf Mühlrose in Schleife, Oberlausitz bezogen, welches derzeit bis 2024 zur Förderung der darunter befindlichen Kohle geräumt werden soll. „Die Kohle unter dem Dorf darf bei Einhaltung der Klimaschutzziele nicht verbrannt werden.” – so die Studie, während schon kurz nach ihrer Veröffentlichung (am 27. April auf einer Pressekonferenz von Fridays for Future) am 7. Mai bei Demonstrationen zum Kohleausstieg in Schleife auf diese verwiesen wurde. Und Ende April war von Aktivist:innen auch ein Klimacamp im Lausitzer Örtchen Mühlrose geplant – soll hier in der Lausitz als „Symbol des Kohlewiderstands” ein zweites Lützerath geschaffen werden?

Verschiedene Perspektiven

Doch eben jenes Klimacamp musste abgesagt werden, da die Bewohner:innen aus der Lausitz selbst, als Form einer Gegendemonstration, eine Menschenkette um Mühlrose bildeten – und zeigten, dass die Menschen der Region eine ganz andere Sicht auf das Thema haben und mit der Abbaggerung von Mühlrose als Folge demokratischer Mehrheitsentscheidungen und offensichtlich guten Ausgleichsmaßnahmen einverstanden sind.

Verschiedene Realitäten

Für die (noch) eher strukturschwache Lausitz ist die Kohleverstromung nämlich nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftszweig und in ihrem Auslaufen enorm wichtig für ein Gelingen der Transformation der Lausitz hin zum grünen Powerhouse Deutschlands. Anders als die 1,5-Grad-Studie nämlich vermuten lässt, hat sich die Lausitz mit dem Strukturwandel längst auf den Weg zu einem Musterschüler für Klimaschutz gemacht. Der Mut der LEAG, die in der Lausitz in wenigen Jahren Deutschlands größtes zusammenhängendes Zentrum erneuerbarer Energie an Land – mit 20 GW aus Windkraft, Solar, Wasserstoff-Kraftwerken,... - und Deutschlands größten Batteriepark errichten will, wurde so selbst vom grünen Bundeswirtschaftsminister Habeck gelobt. Er ist inzwischen Lausitz-Fan und spricht bei den Vorhaben von „atemberaubenden Zahlen“. Daneben entstehen in der Lausitz gleich mehrere Batteriefabriken, Europas modernstes Bahnwerk, diverse Forschungsvorhaben zur Dekarbonisierung – die Region wird zum Reallabor für die Energiewende.

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Mühlrose stellte sich Ende April quer und brachte mit einer Menschenkette zum Ausdruck, dass sie kein „Lützerath 2.0“ werden möchte. Foto: Jannis Simons


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Mit heute noch jährlich 1,2 Milliarden Euro Wertschöpfung aus der Kohle sorgen LEAG und die Lausitz für fast jede zehnte Stromstunde in Deutschland und garantieren, dass auch in Berlin und anderen Großstädten das Licht nicht ausgeht. Mit der Strukturentwicklung soll dies und noch mehr zukünftig mit Erneuerbaren funktionieren - der Umstieg braucht aber Zeit. Grafik: Büro68

Für die grüne Zukunft der Lausitz

So wurde von der sogenannten „Kohlekommission”, die nach dem „Klimaschutzplan 2050” von 2016 (Deutschlands Umsetzung des Pariser Abkommens) eingesetzt wurde und als divers zusammengesetzten Beratergremium – von Greenpeace bis hin zum Bundesverband der Deutschen Industrie – zwischen 2018 und 2019 arbeitete, nämlich schon ein gesellschaftlicher Kompromiss gefunden, der heute auch im Gesetz steht. Und dieser bezieht neben Klimaschutz auch Wirtschaft und Beschäftigung in der Lausitz mit ein.

Der Kohleausstieg ist demnach 2038 festgeschrieben (bei ausreichender Versorgungssicherheit und gelungenem Strukturwandel optional 2035) und die Lausitz erhält Fördermittel in Höhe von 17 Milliarden Euro als Ausgleich und für den Aufbau einer grünen Wirtschaft.

Wandel braucht Zeit

Dieser Übergang benötigt aber noch Zeit und auch die Einnahmen aus dem laufenden Geschäft, nur so funktioniert z.B. die Transformation der LEAG aus eigener Kraft. Und da ein Teil der Fördermittel erst nach 2030 ausgeschüttet wird und gerade der Aufbau großer Infrastrukturvorhaben bis weit in die 2030er hinein dauert, würde mit einem vorzeitigen Kohleausstieg ein Großteil der Lausitzer Wertschöpfung wegbrechen, während sich die Alternativen erst im Aufbau bzw. der Planung befinden. Als Folge könnte die Region uninteressant für Investoren werden, was der Strukturentwicklung nachhaltig schaden würde – und genau ein solches Scheitern wäre für Deutschlands Klimaziele und auch die Vorbildwirkung für die Transformation anderer Kohleregionen in Europa und darüber hinaus schlecht.

Verschiedene Qualitäten

Dem Entscheidungsprozess der Kohlekommission, die genau solche komplexen Bedingungen mit in Betracht gezogen und diverse Experten und Gutachten eingebunden hat, stellt sich also nun die 1,5-Grad-Studie entgegen, die stattdessen auf einfache Bruchrechnung setzt und aus rein klimapolitischer Perspektive handelt.

2038, optimal 2035, nun 2030?!

Und trotzdem ist es nicht nur die 1,5-Grad-Studie, die versucht, an der Entscheidung der Kohlekommission zu rütteln. Denn ebenso wie Deutschlands Klimaziele nach den Beschlüssen von „Klimaschutzplan 2050” und Kohlekommission angezogen wurden (von damals 80-95 Prozent Treibhausgasreduktion bis 2050 auf heute -neutralität bis 2045), wird nun auch von verschiedenen Seiten nach einem deutlich früheren Kohleausstieg verlangt. So bestanden die Grünen schon im Koalitionsvertrag der Ampel auf ein „idealerweise 2030” zum Kohleausstieg und nachdem dieser im Rheinischen Revier bereits vorgezogen wurde, bekräftigte man auf einer Tagung in Weimar im März 2023 nochmals, dass man den vorzeitigen Ausstieg auch in Ostdeutschland anstrebt.

Im Rheinischen Revier ist man raus

„Die Region wird zum Vorbild und zeigt, dass ein beschleunigter Kohleausstieg nicht nur notwendig, sondern auch machbar ist. Das muss den Weg für einen bundesweiten Kohleausstieg 2030 weisen.” – so die Grünen zum Rheinischen Revier, welches sich aber gerade in einem Punkt stark vom Lausitzer Revier unterscheidet: der wirtschaftlichen Abhängigkeit. Denn Nordrhein-Westfalen, besonders der Ruhrpott, hat längst andere Wirtschaftszweige gefunden, die das Bundesland zum wertschöpfungsstärksten ganz Deutschlands machen, ganz anders als die immer noch strukturschwache Lausitz.

Übrigens sind selbst beim Ausstieg im Rheinischen Revier bis 2030 Optionen vorhanden, dass – wenn die Versorgungssicherheit nicht gewährleistet werden kann – die Kohlekraftwerke auch über 2030 hinaus verlängert in Betrieb bleiben können. Darüber wird aber nicht gesprochen.


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Sicherer Strom, Wärme & Co.

Denn damit ein Kohleausstieg 2030 aber überhaupt in der Theorie gelingen könnte, müsste die Versorgungssicherheit mit (bezahlbarem) Strom zu diesem Zeitpunkt - auch ohne Kohle - überhaupt möglich sein. Momentan hat diese nämlich noch einen Anteil von 33% am deutschen Strommix. Der Anteil der Erneuerbaren liegt dort zwar „schon” bei 46,3%, betrachtet man aber den gesamten Energiebedarf einschließlich der Sektoren Verkehr, Wärme und Industrie, sinkt der Anteil erneuerbarer Energie auf 17,4%. Und da die Sektoren Verkehr, Wärme und Industrie bis 2030 elektrifiziert werden sollen, um fossile Energien zu ersetzen, kommt dort noch eine Mammutaufgabe auf die Erneuerbaren zu.

Erneuerbare müssen liefern – nicht Kohle

„Das Ziel ist eine mindestens 80% Erneuerbare Stromerzeugung bis 2030 und eine treibhausgasneutrale Stromerzeugung bis 2035. Das geht nur mit einem zeitnahen Kohleausstieg.” – so die 1,5-Grad-Studie, in Wirklichkeit ist es aber genau andersherum, die Erneuerbaren müssen stark genug ausgebaut sein, damit auf Kohle verzichtet werden kann. So liegen die von Wirtschaftsminister Habeck vorgestellten Ausbauziele der Bundesregierung bis 2030 zwar bei ordentlichen 145 GW Windkraft (115 GW an Land, 30 GW auf See) und 215 GW Solarkraft. Gerade in den letzten 5 Jahren sind die Fortschritte vor allem bei der Windkraft aber extrem ins Stocken geraten, sodass im Schnitt jährlich nur 2,19 GW (1,66 GW an Land und 0,53 GW auf See) ausgebaut wurden. Stand 2022 sind nur 68 GW Windkraft (58 GW an Land und 8 GW auf See) installiert. Der Ausbau müsste eigentlich schon lange mehr als dreimal so schnell laufen, gerät aber durch Genehmigungsverfahren und Lieferschwierigkeiten ins Stocken.

Eye-Opener Ukrainekrieg

Dass bei all den Debatten um die Lausitz und deren Kohlekraftwerke momentan trotzdem noch nicht auf diese verzichtet werden kann, zeigte sich spätestens letztes Jahr, als die nach Kohleausstiegsgesetz planmäßig in Sicherheitsbereitschaft übergegangenen Blöcke E und F des Kraftwerks Jänschwalde am 1. Oktober 2022 wegen Versorgungsengpässen wieder ans Netz gehen mussten. Wir kommen beim Ausbau des Energienetzes schon seit 2011 nicht wie geplant voran, da helfen Zielsetzungen der Bundesregierung allein auch künftig nicht weiter.

Der Lausitzer Beitrag zum Klimaschutz

Es besteht kein Zweifel daran, dass Deutschland, um das Pariser Abkommen einzuhalten, früher oder später von einer fossilen auf eine erneuerbare Energieerzeugung umsteigen muss. Oft wird dabei Deutschlands Vorreiterrolle als Industrienation als Grund herbeigezogen, diesen Wandel so früh wie möglich zu absolvieren. Um dieser Rolle gerecht zu werden, muss dieser Wandel aber auch wirtschaftlich und sozial verträglich gelingen, damit andere Staaten einem solchen Beispiel folgen. Das bedeutet, dass sowohl die Versorgungssicherheit gewährleistet werden muss, als auch die vom Kohleausstieg betroffenen Regionen einen erfolgreichen Strukturwandel durchlaufen müssen. Während Ersteres schon eine enorme Herausforderung ist, hapert es auch beim zweiten. So hätte Bundeswirtschaftsminister Habeck eigentlich schon 2022 eine, laut Kohleausstiegsgesetz festgeschriebene, Analyse zum Fortschritt des Wandels in der Lausitz und damit der Situation des Kohleausstiegs vorlegen müssen – Papiere, die bis heute nicht ausgearbeitet wurden. So werden die direkt betroffenen Menschen in unnötiger Unklarheit gelassen, was gleichzeitig die Akzeptanz für die notwendige und unvermeidbare Transformation gefährdet und eine weitere Spaltung der Gesellschaft riskiert. Und in dieselbe Kerbe schlägt auch die 1,5-Grad-Studie, die versucht, auf dem Rücken der Lausitz eine eigenen Interessen folgende Debatte zu Mühlrose und dem Kohleausstieg in Deutschland zu erzeugen – und das mit einer insgesamt schwachen wissenschaftlichen Fundierung.

Demokratie 472

lauter.networks:CSDCottbuse.V.

Setzt sich ein für die Belange von LSBTIQ-Menschen: der CSD Cottbus e.V.

Name: CSD Cottbus e.V.
Anzahl der Vereinsmitglieder: 17
Gründungsjahr: 2013
Homebase: Cottbus, Spree-Neiße

Wofür engagiert sich eure Organisation?

Wir engagieren uns für mehr Akzeptanz und gegenseitigen Respekt in unserer Gesellschaft und kämpfen Schritt für Schritt für die Freiheit und Gleichberechtigung, die einige von uns und euch so sehr vermissen.

Wie genau macht ihr das?

Unsere selbst gesteckten Aufgaben und Aktionen sind so vielfältig wie wir alle. Vor allem entwickeln wir Angebote, die zu Bedürfnissen und Lebenswelten von LSBTIQ-Menschen passen – und schaffen in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für ihre Belange. Auch in Schulen oder in kleinen Workshops klären wir dazu auf. Wir beraten Menschen bei ihrem Coming-out und bieten ihnen Schutz- und Entwicklungsräume. Nicht zuletzt dokumentieren wir die Entwicklungslinien von queeren Angeboten in Cottbus und bieten auf unserer Website eine Wissenssammlung rund um LSBTIQ.

Was steht bei euch in nächster Zeit an?

Zum einen organisieren wir den 15. Christopher Street Day Cottbus-Niederlausitz, in dessen Rahmen Interessierte vom 26. Juni bis zum 8. Juli zahlreiche Aktionen im Cottbuser Stadtgebiet erleben können. Außerdem steht im September 2023 unser eigenes, zehnjähriges Gründungsjubiläum an – hierzu lohnt es sich, Augen und Ohren offenzuhalten, denn auch hierfür ist einiges in Planung.


Wie kann man euch unterstützen oder bei euch mitwirken?

Geld ist zwar nicht alles, aber: Wenn Geld in queeren Projekten fehlt, ist das ein Dilemma, denn ohne ausreichende Finanzmittel bleibt queeres Leben mit all seinen Licht- und Schattenseiten oft unsichtbar und ungehört. Wir kümmern uns um öffentliche Förderungen, jedoch sind die bereitgestellten Mittel keineswegs ausreichend. Daher sind wir auch auf Spenden angewiesen. Wer uns unterstützen möchte, findet hier die Daten unseres Vereinskontos:

Inhaber: CSD Cottbus e.V.
Bank: Sparkasse Spree-Neiße
IBAN: DE81 1805 0000 0190 0468 05
BIC: WELADED1CBN

Darüber hinaus freuen wir uns über alle, die unser Wirken tatkräftig und beispielsweise organisatorisch unterstützen möchten. Wir haben unseren Sitz im Regenbogenkombinat Cottbus, auch bekannt als Kulturzentrum „Bunte Welt“ in der Thierbacher Straße 21. Bei unseren Veranstaltungen sind alle Neugierigen willkommen, darüber oder über unsere Website und Social Media Kontakt mit uns aufzunehmen:

Facebook: csdcottbus
Instagram: csd_cottbus
www.csd-cottbus.info 

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Demokratie 478

JungeLausitz(er):LauraStaudacher

Menschen vom Junge Lausitz e.V. im Porträt – diesmal mit: Laura Staudacher

„In meinem Abiturjahrgang wollten fast alle weg aus der Lausitz, weil sie sich eingeengt fühlten von den beschränkten Möglichkeiten. Auch ich habe meine Heimat nach dem Abitur verlassen, um in Dresden Lehramt zu studieren. Nach meinem Studium war für mich klar, dass ich in die Lausitz zurückkehre.

Seitdem wohne ich in Forst, obwohl mein Arbeitsplatz in Berlin ist. Dort arbeite ich als stellvertretende Pressesprecherin der FDP-Bundestagsfraktion. Das ist natürlich ein Job, den es so in der Lausitz nicht gibt. Obwohl Politik meine Leidenschaft ist, wollte ich für den Job nicht meinen Wohnsitz in der Lausitz aufgeben. Etwa die Hälfte der Zeit kann ich zum Glück im Home-Office arbeiten. An den anderen Tagen nehme ich das Pendeln in die Hauptstadt auf mich. Denn für mich ist klar: Die Lausitz ist mein Zuhause.

Das Gefühl von Heimat habe ich in der Lausitz aus vielen Gründen. Meine Familie ist hier zu Hause, hier habe ich mein Freundes- und Bekanntennetzwerk. Ich schätze aber auch das, was die Region ausmacht. Hier kann ich abschalten und fühle mich nicht so gestresst wie in der Großstadt. Klar, in Berlin fährt alle drei Minuten eine S-Bahn, aber dennoch rennt man oft zum Gleis und quetscht sich in den vollen Waggon, um völlig verschwitzt beim nächsten Termin anzukommen. In der Lausitz ist das Leben weniger gehetzt und jeder kann in seinem eigenen Rhythmus leben.

Das hat damit zu tun, dass ich in der Lausitz so viel Raum habe, mein Leben frei zu entfalten. Ich habe die Möglichkeit für ein Haus mit Garten, ich habe Raum für eine gute Geschäftsidee, die hier nicht schon hunderte andere vor mir hatten, ich habe Wiesen und Wälder direkt vor der Haustür, auf denen meine Hunde ohne Leine toben können. Für all das fehlt in Metropolen oftmals der Raum. Deshalb kann ich hier in der Lausitz aufatmen. Hier fühle ich mich frei.“

Lauras Empfehlungen

Was ist Dein Freizeittipp in der Lausitz?

Sand, Kiefern und Wasser – den Charme der Tagebaurestlandschaften habe ich wirklich zu schätzen gelernt. Wusstet Ihr, dass man in den stillgelegten Tagebauen geführte Quad-Touren machen kann? Eine echte Empfehlung für alle, die auf Action und Natur stehen!

Welches Restaurant, welche Bar oder welchen Club empfiehlst Du?

Mein Lieblingsrestaurant ist das Roma in Cottbus – ganz sicher kein Edel-Italiener, aber das brauche ich auch nicht. Im Roma wird man immer freundlich empfangen und die Pizza ist wirklich klasse!

In welches Lausitzer Unternehmen würdest Du investieren?

Mit meinem Collies Caesar und Carus bin ich Mitglied im Hundesportverein Forst. Neben der Grundausbildung betreiben wir dort Turnierhundesport – und haben sogar den deutschen Vizemeister in unseren Reihen.

Instagram: @jungelausitz
www.junge-lausitz.de 

Lifestyle 451

„Bangonton“jederTrefferzählt!

Stell dich einem echten Duell – mit Bangonton, einem Federballspiel mit Körpertreffern.

Im Sommer 2021 erblickte eine neue Sportart das Licht der Welt, die vom Cottbuser Claudius Wecke erdacht wurde und somit ein echtes Lausitzer Gewächs ist. „Bangonton“ (gesprochen: Bängonten) verbindet das klassische Federballspiel mit dem Nervenkitzel des Duellierens und bietet somit eine völlig neue Sporterfahrung, die an nahezu jedem Ort gespielt werden kann.

Nervenkitzel auf kleinem Raum

Bangonton setzt beim klassischen Federballspiel an – es ist ein Rückschlagspiel, in dem sich zwei Spieler in ihren Feldern gegenüberstehen. Neben den üblichen Punktvergaben verleihen beim Bangonton aber Körpertreffer dem Spiel eine zusätzliche Sportlichkeit, Dynamik und Unvorhersehbarkeit. Spielverläufe können sich blitzartig wenden. Es kann wahlweise bequem, aber auch extrem athletisch gespielt werden. Das intuitive Spiel ist offen für alle Generationen, leicht erklärt und praktisch überall schnell aufgebaut. Die relativ kleine Spielfläche beansprucht dabei nur einen Bruchteil des Flächenbedarfs von Badminton oder Crossminton und ist auf der Wiese, in der Halle oder am Strand ruckzuck aufgebaut.

Made in Lausitz

Der Ur-Lausitzer und Doktor der Ingenieurwissenschaften Claudius Wecke hat die Idee entwickelt und beim Deutschen Patent- und Markenamt schützen lassen. Prototypen aus der Kreativmanufaktur Stylework, eine enge Zusammenarbeit mit mehreren Lehrstühlen der BTU und insbesondere unzählige Testspiele führten zur optimalen Schläger- und Spielfeldgröße. 2021 ging das Spiel mit einer ersten Serie an den Start und hat seitdem viele Freunde gefunden, darunter den amtierenden deutschen Badmintonmeister Kai Schäfer. Zudem fanden erste Turniere im Rahmen der Cottbuser Ostseesportspiele statt.

Ausprobieren

Wir verlosen via Facebook und Instagram 2 Sets (@lauter.de), außerdem bekommst du dein Spiel-Set und die Anleitung online unter:

www.bangonton.de