
joko
lauter.leute: Amadeo
Echter Name: Amadeo Löder
Geburtsdatum: 28.05.2003
Geburtsort: Frankfurt (Oder)
Beruf: Student | lauter-Redaktion
Hobby: Japanisch lernen | Manga/Anime
Lieblingsort: mein Bett
Lieblingsgetränk an der Bar: Fanta 0,4l
Lieblingsmusik im Club: bin nie im Club
Letzter Song auf Spotify: Flyday Chinatown – Yasuha | über YT :)
Du hast 2021 dein Abitur am Max-Steenbeck-Gymnasium Cottbus absolviert. Was ist dran am Nerd-Klischee, das dieser Schule anhaftet?
Wenn man sich unter dem Stereotyp „Nerd“ sozial isolierte Genies vorstellt, muss ich enttäuschen. Die Schule protzt in der Eingangshalle zwar mit dem eigenen Logo aus Wettbewerbs-Medaillen, gewonnen wurden die, zumindest in meinem Jahrgang, aber von den Leuten, die auf jeder Party dabei waren. Die wirklich sozial Isolierten waren ganz im Gegensatz sogar schlechter als der Durchschnitt.
Aktuell studierst du Medien- und Eventmanagement in Berlin. Wie geht es für dich nach deiner Studienzeit weiter?
In Sachen Zukunftsplänen habe ich tatsächlich schon eine klare Vorstellung. Schließlich jobbe ich bereits seit meiner Schulzeit beim lauter-Magazin und anderen Medien, wozu eben auch mein Studiengang passt. Das Schöne bei der Arbeit als Redakteur (keine Schleichwerbung) ist nämlich, dass man auch private Interessen integrieren kann (ich lerne seit einem halben Jahr japanisch und lese Manga – Anime-Rubrik). Es geht also weiter wie gehabt.
Zurück zum Hier und Jetzt. Warum bist du ein authentischer Redakteur fürs lauter?
Ich bin kein Partyhengst – was man wahrscheinlich schon daran merkt, dass ich dieses Wort überhaupt benutze und deswegen für ein „Partymagazin“ vielleicht nicht die erste Wahl. Stattdessen wurde ich durch die Corona-Situation während meines Abis auf die Politik aufmerksam und informiere mich seitdem täglich zu den wichtigsten Themen. Von daher passe ich zu unserer Generation, die sich plötzlich mit Corona, Inflation und Krieg auseinandersetzen muss.
Du bist montags immer der fitteste im Büro, weil du selten feiern gehst. Aber einmal angenommen, du könntest die Party deiner Träume gestalten, wie sähe die aus?
Meine Beziehung zur Partykultur würde ich simpel als „komisch“ ausdrücken. Als ich ins passende Alter gekommen bin, war gerade Corona und jetzt passt die Zeit mit Studium, Pendeln und Job irgendwie nicht – trotzdem bin ich durchs lauter aber ziemlich gut informiert. Meine Wahl würde auf ein mehrtägiges Goa- oder Psytrance-Festival fallen, wo ich mal eine wirkliche Auszeit vom stressigen Alltag finden kann.
Du hast im lauter die Anime-Rubrik etabliert. Wie wichtig ist es bei deiner Partner:innenwahl, dass die andere Person ebenfalls auf Animes steht?
Die Manga- bzw. Anime-Rubrik habe ich deswegen eingeführt, weil das Genre viel zu sehr mit Klischees behaftet ist. Ich selbst bin ein Fan von Psycho, Horror oder etwas mehr Gewalt und habe mein Hobby trotzdem in „kindlichen und kitschigen“ Mangas/Animes gefunden. Seitdem bin ich überzeugter Fan, mit meinen Beziehungen hat das aber nichts am Hut – vor das normale Fernsehprogramm zerrt mich aber niemand zurück ;)
Welche Ideen möchtest du im lauter innerhalb des nächsten Jahres umsetzen?
Das zu erklären ist nicht schwer, schließlich stammt dieses Mal unser „Erstes Wort“ von mir. Wer das noch nicht gelesen hat: Inzwischen wechselt der Trend von traditionellen Medien zum Internet, was auch an Social Media liegt, wo man eine persönliche Beziehung zu Influencer:innen aufbaut und in Kommentaren mitwirken kann. Für das lauter will ich vergleichbare Transparenz, dass man sieht, wer dahintersteckt und man fühlt, mitwirken zu können und nicht nur von oben Inhalte diktiert bekommt.
Welchen deiner Artikel aus dem vergangenen Jahr zeigst du am liebsten anderen vor?
Ich versuche möglichst aktuell zu schreiben, weswegen mir die neueren Werke wahrscheinlich immer besser gefallen werden. Diese Ausgabe war das Social Media Thema in der Demokratie-Rubrik eine besondere Herausforderung, da ich über die Negativ-Seite der Materie aufklären wollte, obwohl ich selbst Nutzer bin. Mit einem Fazit, warum eher der "richtige" statt weniger Umgang mit Insta & Co. wichtig ist, war ich letztendlich zufrieden - und mein neuer Favorit wurde geboren.
Die Fragen stellte Redakteur Joko.
lauter.leute: Joko
Echter Name: Jonas Köhler
Geburtsdatum: 05.07.1997
Geburtsort: Cottbus
Beruf: Redakteur, DJ (jeylectronik) und Eventmanager (Urknall Events)
Lieblingsort: der Wintergarten einer berühmt-berüchtigten Innenstadtwohnung in Cottbus
Lieblingsgetränk an der Bar: Wodka-Sprite
Lieblingsmusik im Club: Forest Trance, Dark Psy & Hitech
Lieblingsmusik beim Chillen: Sexy House
Letzter Song auf Spotify: Andreas Henneberg – Surfliner
Wie passt dein jetziger Job zu dem, was dein Kindheitstraum war?
Ich war früher ein Klassenclown – nun darf ich faxen im Büro und in Clubs machen. Ich schätze, ich habe wohl immer auf mein aktuelles Leben hingearbeitet.
An welcher Ausgabe hast du das erste Mal mitgearbeitet?
Ich bin seit März 2016 an Bord und beim lauter dabei – und damit der dienstälteste Mitarbeiter unserer Firma. Irgendwie fühle ich mich gerade alt.
Warum bist du ein authentischer Redakteur fürs lauter?
Weil ich in dem Kosmos, in welchem wir uns mit dem lauter bewegen – also Partys, Selbstverwirklichung, Strukturentwicklung – 24/7 drinstecke.
Für welche Rubriken bist du zuständig?
Ich kümmere mich – naheliegend – vor allem um den Eventbereich. Aber auch im Karriere-Abschnitt tobe ich mich aus, denn ich finde es interessant, über die verschiedensten beruflichen Perspektiven zu schreiben.
Welche ist deine Lieblingsrubrik?
Das Horroskop, weil ich die Gesichtsausdrücke der Zuhörenden genieße, wenn ein großes Horroskop-Fangirl aus meinem Freundeskreis die neusten Vorhersagen vorliest.
Nebenher organisierst du Festivals und legst als DJ auf, schon mal daran gedacht dein Hobby zum Beruf zu machen?
Ob Jens, der Chef unserer Firma, diese Frage wohl lesen wird? ;) Natürlich habe ich schon darüber nachgedacht – das ist wohl kaum verwunderlich. Allerdings müsste ich als DJ international touren und/oder Festivals mit mindestens 8.000 Gästen veranstalten, um meinen Lebensunterhalt damit verdienen zu können. Und an Corona hat man gesehen, wie hoch das Ausfallrisiko in dieser Branche ist. Von daher bin ich dankbar, dass ich meinen Hauptjob bei uns habe und mich hier entfalten kann. Das Veranstalten und Musik-Auflegen ist für mich der perfekte Ausgleich in der Freizeit.
Wie hat sich die Feier-Pause während Corona auf dich / dein „DJ-Dasein“ ausgewirkt?
Es war eine Zeit, die mich und meine Urknall-Crew enorm vorangebracht hat. Denn tatsächlich haben wir 2020 und 2021 Open-Airs und Festivals unter den entsprechenden Coronaregeln veranstaltet. Die beiden Jahre erforderten viel Mut, hatten aber auch weniger Konkurrenz. Und um als DJ meine Musik regelmäßig an die Leute zu bringen, fand ich auch meine Mittel und Wege. Ich weiß nicht, ob meine Crew und ich heute so reich an Erfahrungen und tollen Erinnerungen wären, wenn die Coronapandemie nicht passiert wäre.
Wo würdest du gerne mal auflegen?
In einer Telefonzelle :)
Als jemand, der sowohl die Kulturlandschaft lebt, als auch durch deinen Job als Redakteur gut informiert ist – wo siehst du die Lausitz 2038?
Die Lausitz hat 2038 nicht mehr den einen großen Arbeitgeber, sondern mehrere mittelgroße und zahlreiche, innovative kleine. Der Anteil junger Menschen wird deutlich höher sein, weil neue Möglichkeiten die Leute in unsere Region zieht. Die Feierkultur wird noch vielfältiger sein und noch immer durch das lauter und meine Freizeit-Events geprägt.
Facebook / Instagram / Soundcloud / Onlyfans: jeylectronik
Die Fragen stellte Redakteur Amadeo.
Musik – eine universelle Sprache
BONDI im Interview mit Redakteur Joko
Googelt man nach „Bondi“, stößt man zuerst auf eine Marke für Babybekleidung. Tatsächlich ist der Name mit Daniels aka. BONDI’s Reiseleidenschaft verknüpft. Bondi Beach ist einer der bekanntesten Strände in Sydney, Australien. Eine spektakuläre Naturkulisse direkt in der Stadt, die Daniel sofort beeindruckt hat. Am 23. September reist er nach Cottbus, um bei der STARTPARADE zu performen. Was er von den Lausitzer Landschaften hält und wie sich seine Naturverbundenheit in seinem Sound ausdrückt, erfährst du in diesem Interview.
Auf deinen Bildern sieht man dich oft in beeindruckenden Landschaften. Inwiefern fließt deine Verbundenheit mit der Natur in deine Soundproduktion ein?
Die Natur erdet mich immer und ist eine unendliche Energiequelle für mich. Ich mag weite Landschaften und Farbverläufe und versuche das Gefühl sowohl in meiner Musik unterzubringen als auch in meiner Bildsprache zu übertragen.
Welches Gefühl möchtest du deinen Hörer:innen mit deiner Musik vermitteln?
Früher waren meine Songs häufig melancholisch und düster. Gerade in der letzten Zeit wollte ich jedoch vor allem positive Emotionen verbreiten. In erster Linie soll man ´ne gute Zeit haben und Bock bekommen zu tanzen! Jedoch kann ich die Emoseite nicht ganz ablegen, sodass es hier und da auch gern noch ein wenig melancholisch zugehen darf. Diesen Spannungsbogen habe ich versucht, in meinem Debütalbum „Space Logic” unterzubringen. Die ersten Singles dazu werden auch schon im Herbst veröffentlicht.
Warst du schon mal in der Lausitz und konntest ihre Landschaften auf dich wirken lassen?
Ja, zum einen durch schöne Erlebnisse und Auftritte bei Festivals wie der Wilden Möhre oder dem Feel Festival. Außerdem fühle ich mich der Gegend auch verbunden, weil ein Teil meiner Familie aus Senftenberg kommt. Die Landschaften sind schon etwas Besonderes und bieten durch die Tagebauvergangenheit auch spannende Kontraste.
Deine Gigs führten dich unter anderem nach Brasilien, Spanien, in die Niederlande, die Türkei, die Schweiz, … – welche Location hat dich bisher am meisten beeindruckt?
Tatsächlich beeindrucken mich immer wieder die tollen Begegnungen und Leute, die ich auf den Reisen kennenlernen darf. Musik ist eine unfassbar wertvolle, universelle Sprache, die jeder versteht und Leute zusammenbringt, egal von wo sie kommen oder was sie sonst noch interessiert. Wenn ich mich jedoch auf einen Club festlegen müsste, wäre es wahrscheinlich der Warung Beach Club in Brasilien. Draußen wäre es der Walensee in der Schweiz – direkt mit ´nem spektakulären Bergpanorama im Hintergrund (THE LAGOON).
Mal trittst du live, mal als DJ auf. Welche Art von Set mit welchen Instrumenten erwartet uns am 23. September bei der STARTPARADE am STARTBLOCK B2?
Ich bringe mein Liveset mit und performe ein paar alte Stücke und vor allen Dingen auch ein paar neue Songs von meinem Debütalbum. Gibt also ´ne Kombination aus Housemusik mit Gitarre und vielen verschiedenen Sänger:innen, die ich im letzten halben Jahr aufgenommen habe. Wer also schon exklusiv ein bisschen Albummusik hören möchte, sollte vorbeikommen :)
Insta: bondilive
www.bondi-live.com
Das lauter-Fanvoting: Rock & Metal
Diesmal mit Rock und Metal! Welche Band hat die größte Fangemeinde in der Lausitz? In jeder lauter-Ausgabe nehmen wir uns ein Musikgenre vor und lassen dich für deine Lieblingskünstler:innen abstimmen. Mit dabei sind diesmal vier Lausitzer Bands aus Rock und Metal. Sie überzeugen allesamt mit einer Menge Talent. Doch wer die meisten Probs bekommt, liegt in deiner Hand! Gib deine Stimme auf unserer Insta-Seite ab. Die Sieger erhalten ein Interview mit uns in der kommenden Ausgabe vom lauter-Magazin.
Voting-Start: 20.09. | Ende: 04.10.
Instagram: @lauter.de
Die teilnehmenden Bands
Breaking The Mirror
Breaking The Mirror (ehem. 450 Nanometer) sind die jüngsten in unserer Runde. Seit einem Jahr macht die Band, bestehend aus Cathy, Johannes, Jonathan und Björn, Musik, nachdem sie sich an der BTU kennenlernten. Seitdem brachten sie es bereits auf Auftritte im Cottbuser Club Muggefug sowie beim Huana Festival 2022 im Strombad. Ihren Stil zwischen Pop, Rock und Punk wird man noch dieses Jahr auf ihrer ersten EP hören können.
Insta: breaking.the.mirror
Confessional
Christoph, Rolf, Max und Chris haben eine Mission: Sie bringen als Confessional ihre liebste Art von Metalcore in die Welt. Den Startpunkt lieferte ihre Gründung in 2018, darauf folgten erste Auftritte und ihre gleichnamige Debut-EP in 2020. In diesem Jahr konnten sie auf dem Mosh Gegen Krebs und dem Huana Festival überzeugen.
Insta: official.confessional
Bandcamp: confessionalcore
Going Under
In den Songtexten des Cottbuser Produzenten und Komponisten Kenny findet man Erfahrungen verpackt in fiktiven Geschichten wieder, die unter die Haut gehen. Damit inspiriert er auch sein Umfeld, so sind mittlerweile nicht nur Gastmusiker, sondern auch seine Freundin Teil eigener Musikprojekte. Dabei ist von zart bis hart alles dabei.
Insta: kenny_going_under
Soundcloud: going_under_kenny
Back To August
Vier junge Musiker aus Cottbus nutzten die ruhige Zeit und gründeten ein neues Bandprojekt. Musikalisch wollen sie sich dabei nicht so richtig festlegen. Auf die Frage, was für Musik sie eigentlich machen, beschreibt sich die Band folgendermaßen: „Man nehme etwas Punk, eine Handvoll Alternative, eine Prise Emo und eine Messerspitze Pop. Alles gut vermengen und zack fertig: Back To August.“
Instagram: backtoaugust.official
Spotify: Back To August
Abandoned Dogs
Schon vor 12 Jahren hat sich das Rudel aus vier Cottbusern und einem Dresdener gefunden. Seitdem ziehen sie durch die Locations unserer Region, ließen sich aber auch auf der BRN in Dresden oder der Berlin Music Week blicken. Die lauter-Redaktion war ihnen schon lange auf der Fährte, konnte sie aber erst vor kurzem erwischen. So war es schon zu spät, um in der Herbstausgabe abgedruckt zu werden, Online ist das Gespann aber dabei. Auch in Sachen Musik wird die Band ihrem Namen gerecht. Diese reicht von zarten Melodien und ruhigen Liedern bis zu wütenden Schreien in härteren Songs.
Instagram: abandoneddogs
Spotify: Abandoned Dogs
Das sexieste Interview
Luca aka. Nysmus hatte beim lauter-Fanvoting der Sommerausgabe von Anfang an die Nase vorn und gab die Führung bis zum Schluss nicht mehr ab. Die Belohnung für ihn: das Interview, das du gerade in den Händen hältst. Als wir den Sieg des Cottbusers auf Instagram ankündigten, erreichte uns eine Leserfrage, die uns zum wohl sexiesten Interview der letzten zehn Jahre inspirierte.
Los geht’s direkt mit einer Leserfrage: Wie kann man so sexy sein?
An dieser Stelle Grüße ich direkt Christian E. für die charmante Frage und verweise zugleich auf meine gute Freundin Tanella (Instagram: phototanella), welche das Bild damals aufgenommen hat. Ich denke, dass ihre gut entwickelten Photoshop-Skills zu meinem Vorteil sind.
… der verschlafene Blick ist aber Standard.
Was macht Sexyness für dich aus?
Selbstsicheres Auftreten, trockener Humor, ein herzliches Lächeln/Lachen … God damn, wenn das alles vorhanden ist, schmelze ich dahin ...
Wenn du einen Onlyfans-Kanal eröffnen würdest, wie wäre dein Name?
CornyAufBarhocker (liebe Grüße an die Chekov-Crew)
Was macht eine Party für dich unwiderstehlich?
Also Veranstaltungen wie Ismus, Synoid oder die Stimulation in Berlin haben mich persönlich und meine Sets nachhaltig sehr geprägt. Es ist schwer zu beschreiben, was genau mich daran so beeinflusst hat bzw. was daran so unwiderstehlich ist. Ich denke, der größte Faktor, nach der Musik und dem Soundsystem, sind die vielen unterschiedlichen Menschen, welche dort zusammenkommen und die Atmosphäre so unvergleichbar machen. An dieser Stelle möchte ich alle Partymäuse grüßen, welche wir die letzten Jahre in Berlin kennengelernt haben. Kussi.
Was findest du an Techno besonders anziehend?
Besonders anziehend finde ich am Techno, dass diese Musikrichtung trotz des einfachen Aufbaus so facettenreich ist. Das geht von Acid/Rave (Von Birkräv – 93 Bang Bang) über treibende Kicks und krachende Hi-Hats/Claps mit wenig Melodie (Jonas Xenon – Effizient) bis hin zu atmosphärischen Breaks, Kartoffelstampfer-Kicks und Maschinensex im Background. Sorry aber ich finde, so beschreibt es sich am besten (Darzack & Öspiel – Subterranean Stem).
Welcher ist der sexieste Club für dich?
Chekov Cottbus. Es lebe die Subkultur!
Was findest du an der Lausitz geil?
Kartoffeln, Quark und Leinöl
Welchen Personen möchtest du ausrichten, dass du sie sexy findest?
Yungspund, Angelman, Hainze, Rodriguez, Meraki, Motti, Tanella, Manu, Linski, Perry, Ludo, Jimi, Panda, Heiko, Dennis, PJ, Quint, Miri und noch ganz ganz ganz viele andere tolle Menschen. Ich finde euch alle sexy, aber voranging wollte ich euch an dieser Stelle grüßen und mich bei euch für alles bedanken! Liebe euch!
Foto oben rechts: Phototanella
(Un)Social Media?!
If you're not paying for the product, then you are the product
Tristan Harris, Googles ehemaliger Designethiker und Mitbegründer des Center for Humane Technology
Laut dem Digital 2022 Report nutzen weltweit rund 4,6 Milliarden Menschen Social Media – 424 Millionen mehr als im Vorjahr.
Eine unglaubliche Zahl, die auf den zweiten Blick sogar noch beeindruckender ist. Schließlich sind „nur“ 5 Milliarden überhaupt ans Internet angebunden. So verwendet in Deutschland nahezu jede Person über 12 Jahren Instagram, Facebook & Co., um mit Freunden zu chatten, sich zu informieren oder einfach nur zum Zeitvertreib.
Social Media ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken, stattdessen füllt es sogar einen immer größeren Teil davon – ein Trend, der durch die Menge an aktuellen Krisensituationen, vor allem Corona, befeuert wurde. Die Menschen flüchten sich in die digitale Welt.
Im kompletten Gegensatz dazu steht aber die aktuelle Berichterstattung, die immer mehr vor Risiken warnt. Allein Instagram hat auf Wikipedia - die erste Quelle eines seriösen Journalisten ;) - 15 Unterthemen zu „Negative Folgen“. Flüchten wir also vielleicht in die falsche Richtung?
User
Bevor tiefer in die Materie eingedrungen wird, müssen wir erstmal unseren eigenen Standpunkt kennenlernen: den des Users. Denn hinter den bunten Bildern auf Social Media verbirgt sich eine komplexe Ökonomie, in der wir nur die letzten Nutzer:innen sind. Das Produkt: WhatsApp, Instagram, Facebook etc. können wir ganz bequem herunterladen und kostenlo… – nicht ganz kostenlos nutzen.
Ohne Geld bezahlen?!
Die Angebote scheinen nämlich nur gratis zu sein – Wohlfahrtsorganisationen sind die Unternehmen aber ganz und gar nicht. Die Güter, mit denen wir stattdessen bezahlen, sind Daten und Aufmerksamkeit. Das hört sich jetzt zwar noch nicht nach barem Cash an, doch eben diese Aufmerksamkeit ist für dritte Firmen interessant, die uns ihre Produkte andrehen wollen und im Gegenzug die „Werbefläche“ (Facebook & Co.) mit Geld entlohnen.
(Un)Social Media – Sucht
Die sind wenigstens erst ab 18 ...
Einarmiger Bandit – in der Hosentasche
Wenn der User also mit seiner Aufmerksamkeit bezahlt, wie werden dann möglichst hohe Gewinne erzielt (das Ziel eines Unternehmens)? Richtig, mit Sucht – wenn man sich also gar nicht mehr von der entsprechenden Plattform lösen kann. Dies zu erreichen ist die Aufgabe von sogenannten „Attention Engineers“, die sich an einem Vorbild mit ganz besonderem Suchtpotenzial orientiert haben: Slotmaschinen aus Las Vegas. Kein Witz, wie beim Glücksspiel entsteht ein Zyklus, bei dem dir auf Social Media interessanter Content einen Kick verleiht, der bewusst durch die „Miesen“ dazwischen erhöht wird. Das Scrollen nimmt kein Ende, wenn doch, holen dich Push-up-Nachrichten wieder zurück und im Gegensatz zur Slotmaschine ist das Handy immer in der Hosentasche dabei.
Süchtig? I Like it.
Das Problem - nicht nur die Apps, sondern auch unser Körper ist darauf programmiert abhängig zu werden. Denn egal, ob du likest oder geliked wirst, das Belohnungszentrum im Gehirn wird so stark angesprochen, wie sonst nur bei Essen, Alkohol, Sex und Drogenkonsum. Besonders gravierend für Leute, die selbst posten, ist dabei ein weiteres Naturell des Menschen. Um in der Gemeinschaft richtig zu funktionieren, ist er gegenüber dem Feedback anderer empfindlich. Dabei ist die Resonanz auf Social Media Unmengen größer, als sie es ohne Internet möglich wäre – ständig muss kontrolliert werden, wie viele das neue Profilbild liken und ob es besser gegenüber dem alten oder dem der Freunde abschneidet. Durch das Bedürfnis nach Anerkennung landet man in der „Likefalle“.
Checkliste - Wie schlimm steht’s um dich
- Du kommst keinen Tag ohne Handy aus.
Und fertig. Der Großteil (einschließlich unserer Redaktion) hat sich wahrscheinlich schon jetzt positiv diagnostiziert. Zwar kann man hier noch weitere Punkte aufführen… - Das Handy ist immer und überall dabei
- Auch auf Arbeit geht’s nicht ohne Social Media
- Wenn du Instagram & Co. nutzt, verbringst du damit mehr Zeit als gewollt
- Selbst beim Treffen mit Freunden wird ab und zu aufs Handy gelinst
… aber fast jede:r nutzt Social Media intensiver, als es ihm wohl guttun würde.
Unheilbar?!
Unter „Social Media Detox“ findet man eigentlich genug Möglichkeiten zur Kur. Einfach das Handy in den Flugmodus … – naja ganz so einfach ist es doch nicht, zu sehr ist die Sucht schon Bestandteil unseres Lebens. Und das ist nicht mal unbedingt negativ, schließlich sind viele wahrscheinlich besser informiert und mit anderen in Kontakt, als je zuvor. Stattdessen ist der Schlüssel, sich nach jeder Nutzung zu fragen: Hätte ich die Zeit auch besser gebrauchen können? Anstatt auf der Arbeit „nebenbei“ mal Social Media zu checken – und dann eine halbe Stunde lang zu scrollen, sollte man sich feste Zeiten setzen oder gleich Apps, wie „StayFree – Screen Time“ nutzen, wo von vornherein Limits gesetzt werden können.
Die Finger vom Handy lassen – viele schaffen's nicht. Lieber sollte man es bewusst und zu festen Zeiten nutzen, statt wichtige Tätigkeiten zu unterbrechen.
(Un)Social Media – Fatale Fakes
Mit #puralempuyang trendete auf Insta dieser Fotospot. Doch vor Ort gab es keine beeindruckende Spiegelung im Wasser, sondern nur Einheimische, die einen Spiegel unter die Kamera hielten – und Touris, die Schlange standen und entsprechend bezahlten.
Society 4.0
Dass Social Media süchtig macht, ist mittlerweile schon keine Neuigkeit mehr, sondern wurde eher gesellschaftlich akzeptiert und jeder lebt weiter wie gehabt – oder? Dem ist nicht wirklich so, viel mehr ändert sich die Gesellschaft selbst. Während noch die Eltern ihre Kindheit „draußen mit Freunden“ verbrachten, wurde nun eine ganze Generation in eine Welt geboren, wo ein Großteil des Zusammenlebens nicht mehr in der „Realität“ stattfindet. Ein rasanter Wandel der Technologie und der Vorbilder – wie Eltern oder Forscher – schon abgehängt hat.
Depression durch Glück
Studien tun sich teilweise noch schwer zu bestätigen, wie weit die negativen Auswirkungen von Social Media reichen (Henne-Ei-Problem). Erhöhte Risiken für Depression und Suizid sind aber erkennbar. Wie die bunten Bilder auf Insta & Co. eine solch düstere Realität verursachen? Der Mensch neigt dazu, sich mit seinem Umfeld zu vergleichen. Statt im Freundeskreis tut er dies nun aber mit den erfolgreichsten Menschen der Welt.
Falsche Realität
Die reichsten, hübschesten und sportlichsten Influencer teilen mit uns die (gekünstelten) Highlights ihres Lebens. Das verzerrt die Wahrnehmung anderer und führt zu Minderwertigkeitsgefühlen. Warum läuft das eigene Leben nicht so? Viele vergessen dabei aber, dass hinter der Influencer-Fassade auch Imperfektion steckt. Als sich diesen Sommer z. B. das Top-Paar der deutschen YouTube-Szene – Bibi und Julian – trennte, erfanden Teile der Community lieber wilde Theorien, als dies wahrhaben zu wollen. Apropos …
(Un)Social Media – Fake News
Verschwörungstheorien
Momentan folgt einer Krise die nächste. Klimawandel, Corona, Ukraine-Krieg, ... Man könnte meinen, dass gerade in solchen Zeiten die Bevölkerung näher zusammenrückt – aber das Gegenteil ist der Fall. Fake News verbreiten sich wie nie zuvor, sodass mittlerweile ein größer werdender Teil der Gesellschaft von einer völlig gegensätzlichen „Wahrheit“ überzeugt ist.
Algorithmen programmieren uns
Nein, keine weitere Verschwörungstheorie, das passiert wirklich und führt stattdessen zu solchen. Wir hatten es bereits angesprochen: Mark Zuckerberg bekommt unsere Daten. Telefonnummer, Adresse, Alter usw. kein Ding, bei politischer Gesinnung oder persönlichen Werten wird es aber schon weird. Und all das liefern wir dem Handy, schließlich findet an ihm ein großer Teil unseres Soziallebens und Informationsbeschaffung statt – Studien zeigen: Es kennt uns besser als jeder sonst. Diese Daten füttern den „Algorithmus“ - Programme, die ein genaues User-Profil erstellen und die Menschen, wie Bücher, kategorisieren.
Filterblase
Uns wird dann vermehrt Content ausgegeben, den der Algorithmus als passend zum User-Profil identifiziert. Dabei ist egal, ob ein Mädchen, das sich erst für schlanke Models oder Diäten interessiert, in die Magersucht-Bubble rutscht, ein Pädophiler gezielt Videos junger Mädchen bekommt oder jemand mit radikalen Ansichten bestätigt wird.
Gerade Russland streut seit dem Ukraine-Krieg Fake News
Social Media – sind wir dazu bereit?
Echokammer
Ziemlich finstere Entwicklungen, für die aber erstmal Interesse am bestimmten Thema bestehen muss. Und diese weckt eben auch der Algorithmus. Dieser bewertet nämlich Beiträge mit vielen Interaktion als interessanter und gibt sie an mehr Leute aus. Dabei handelt es sich bewiesen aber verstärkt um Inhalte, die Hass oder Wut beim User auslösen.
Zudem nutzen gerade rechte Gruppen Bots - Computersysteme, die automatisch eigene Beiträge stärker verbreiten. Hier ist das Prinzip: Wer am lautesten schreit, hat den größten Erfolg.
Pandoras Box
Die Frage, welche sich stellt - sind wir für die jetzige Form von Social Media schon bereit? Früher kam unser Informationsangebot von wenigen TV- oder Radiosendern und wir konnten lediglich zwischen ihnen wählen. Heute ist das Angebot unüberschaubar und selbst ein Individuum kann seine Meinung massenwirksam machen, da eine Maschine wählt, was wir zu sehen bekommen - und die ist manipulierbar. Content, der schockiert oder Hass erzeugt, generiert mehr Reichweite, die Qualität von Informationen wird immer unbedeutender, Filterblase und Echokammer führen zu einer immer verstärkten politischen Polarisation. Und über dieses Schicksal, von mehr als der Hälfte unserer Weltbevölkerung, entscheiden nur wenige Unternehmen.
TikTok – ein Gamechanger
Für einige Kinder, die zu Musik tanzen, aus wirtschaftlicher Sicht ein riesiger Erfolg. TikTok ist schneller gewachsen als jede andere Social Media Plattform, sodass mit „Reels“ oder „Shorts“ sogar die Konkurrenz das Format kopiert.
TikTok – ein Lifechanger
Das Erfolgsrezept: leichte Videobearbeitung, leichtes Mitmachen durch Challenges und ein außerordentlich raffinierter Algorithmus. Denn während auf Facebook & Co. der Aufstieg zum Influencer ein schwieriger ist und meistens schon etablierten Stars gelingt, lockt TikTok mit Fame. Die Apps setzt weniger auf Abos und lange Videos, sondern Massen an kurzem Content, der auf einer „For You Page“ perfekt auf dich zugeschnitten ist. So bekommen dort auch kleinere Influencer:innen die Chance, gesehen zu werden. Lil Nas X (Old Town Road) wurde beispielsweise über TikTok bekannt.
TikTok – ein Brainchanger
Die „For You Page“ vereint viele der Negativpunkte von Social Media. Der sekundenlange Content gewöhnt das Gehirn an eine entsprechende Aufmerksamkeitsspanne und verhindert quasi qualitative Information. Ohne Abos sind die gezeigten Inhalte zu 100 % auf den User zugeschnitten und mindern so Diversität.
TikTok – ein Viewchanger
Doch eigentlich hätte TikTok Potenzial für Besseres. Gerade weil kleinere Influencer:innen leichter viral gehen können, wäre die Plattform optimal, um auf wichtige Themen mit kleinerer Audienz aufmerksam zu machen – wenn auch hier nicht das Problem der bereits beschriebenen Echokammer wäre. So fällt es stattdessen eher rechten Gruppen noch leichter Fake News zu verbreiten, da die Informationsqualität weniger geprüft wird und die Gruppen besser organisiert sind.